Die 30. Weltklimakonferenz ist vorbei, die Resultate sind für alle Klimafanatiker enttäuschend. Der Verbrauch fossiler Rohstoffe steigt weiterhin, ebenso wie der CO₂-Gehalt der Atmosphäre, obwohl seit Jahrzehnten Klimakonferenzen stattfinden.
Der moderne Mensch braucht immer mehr Energie, insbesondere preiswerte elektrische Energie – die Basis jeder erfolgreichen Industrienation. Diese soll rein öko sein und dezentral erzeugt werden. Dass Sonne und Wind, wie immer wieder behauptet wird, nichts kosten, ist zwar richtig, nur hat man dabei vergessen, dass dafür der Bau der Anlagen und der dazu erforderlichen Netze Unsummen verschlingen. Die damit dezentral erzeugte grüne Energie kann nicht preiswert sein. Auch nicht mit den viel propagierten Batteriespeichern oder der Speicherung als Wasserstoff.
Dass die unsere Landschaft schmückenden Windkraftwerke und Solarfarmen einen weitaus größeren Bedarf an Ressourcen als Atom-, Gaskraft- oder Kohlekraftwerke bedürfen, wird bestenfalls als Kollateralschaden bewertet. Aber als Trade-off wird angeblich die Atmosphäre mit weniger "schädlichem" CO₂ belastet.
Auch nach 30 Konferenzen ist kein nennenswerter Energiewandel zu erkennen. Im Jahr 2024 wurden fast 82 Prozent des globalen Energiebedarfs durch Öl, Kohle und Gas gedeckt – ein kaum nennenswerter Rückgang gegenüber 85 Prozent im Jahr 1974. Biokraftstoffe und Abfälle steuerten 10 Prozent bei, Kernkraft etwa 5 Prozent, Wasserkraft 2 Prozent, Photovoltaik und Windkraft jeweils 1 Prozent. Es ist offensichtlich, dass fossile Energieträger noch auf Jahrzehnte hinaus eine tragende Rolle spielen werden.
Rohstoffbedarf für die Energiewende
Die Frage stellt sich, ob ausreichend Rohstoffe wie Kupfer, Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit und insbesondere Seltene Erden verfügbar sind, um mit den gegenwärtigen Technologien eine grüne weltweite Energiewende zu ermöglichen.
Seltene Erden spielen in der Dekarbonisierung eine Schlüsselrolle, da sie vor allem in der Energie- und Automobilindustrie, der Elektronik sowie im Maschinen- und Anlagenbau unentbehrlich sind. Viele Zukunftstechnologien wären ohne diese Materialien nicht denkbar, und die Umstellung auf erneuerbare Energien ist ohne sie kaum realisierbar.
In den letzten zehn Jahren hat sich der Verbrauch Seltener Erden von 100.000 auf 430.000 Tonnen erhöht, insgesamt wurden 2,6 Millionen Tonnen verbraucht. Der Bedarf steigt weiterhin an. In den vergangenen 50 Jahren wurden lediglich 3 Prozent der fossilen Energieerzeugung durch grüne Energiesysteme ersetzt – das entspricht gerade einmal 0,06 % des fossilen Anteils, der durch grüne Alternativen abgelöst wurde. Um die aktuellen 82 % fossilen Energiebedarfs zu ersetzen, wären demnach, bei gleichbleibendem durchschnittlichen Verbrauch, schätzungsweise 359 Millionen Tonnen Seltener Erden erforderlich, denen jedoch nur Reserven von etwa 130 Millionen Tonnen gegenüberstehen – also etwa ein Drittel des Bedarfs. Ähnliche Engpässe sind auch bei anderen kritischen Rohstoffen zu erwarten.
Wenn jährlich weiterhin nur 0,06 % fossiler Rohstoffe durch grüne Energie ersetzt würden, wäre für die vollständige Energiewende ein Zeitraum von rund 1.367 Jahren erforderlich – ein offensichtlich unrealistisches Szenario. Daraus folgt, dass entweder alternative Systeme zur Erzeugung grüner Energie entwickelt werden müssen oder die weltweite Energiewende eine utopische Vorstellung bleibt, welche die physikalischen Realitäten verkennt. Die Erkenntnis dieser Realität dürfte teuer und langwierig sein.
Rolle der Kernenergie
Angesichts dieser Herausforderungen könnte die in Österreich und Deutschland abgelehnte Atomkraft wieder eine Rolle spielen. In Bayern lassen sich erste Ansätze erkennen: Ministerpräsident Markus Söder hat erkannt, dass die Energiewende ohne Atomkraft kaum machbar ist. Ähnlich denken viele andere Spitzenpolitiker. Für Österreich ist das aber ein absurder Gedanke.
Aktuell beträgt der Weltprimärenergiebedarf etwa 172,11 Petawattstunden (PWh). Davon werden 82 Prozent (141PWh) mit fossiler Energie erzeugt. Wollte man diese komplett durch Kernenergie ersetzen, müssten 17.000 Reaktoren mit 1.000 MW gebaut werden; bei einer prognostizierten Verdoppelung des Bedarfs bis 2040 wären es 34.000 Reaktoren – etwa das Einundvierzigfache des heutigen Bestandes. Eine unglaubliche Anzahl, die nicht weiter diskutiert werden muss.
Es ist offensichtlich, dass eine globale Energiewende mit der heutigen Technologie äußerst schwierig wäre. Um zumindest eine begrenzte Dekarbonisierung zu erreichen, werden weiterhin alle verfügbaren Technologien eingesetzt werden müssen – dazu zählen Wind-, Solar-, Wasser-, Bio- und Kernkraft sowie fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas. Auch wenn insbesondere grün-rote Ideologen dagegen protestieren, bleibt diese Notwendigkeit bestehen.
Bereits James Lovelock, ein wichtiger Vordenker der Umweltbewegung, war überzeugt, dass auch Kernkraft als klimafreundliche Energiequelle benötigt wird, um die globale Erwärmung wirksam zu bekämpfen. Zudem vertrat er die Ansicht, mit nur zwei Milliarden Menschen auf der Erde würde unser Planet keine ernsthaften Probleme haben. Die Frage bleibt jedoch, wie dieses Ziel erreicht werden könnte.
Die derzeit hauptsächlich diskutierte Lösung, also der massive Ausbau von Wind- und Solarkraft zur Reduktion der CO₂-Emissionen, erscheint angesichts des weltweiten Bevölkerungswachstums als kaum realistisch.
Staatschefs wie Xi Jinping, Wladimir Putin und auch Donald Trump scheinen erkannt zu haben, dass die COP-Konferenzen für ihre Länder wenig sinnvoll sind, weshalb sie auf eine Teilnahme verzichteten.
Situation in Österreich
In Österreich ist Atomkraft per Bundesverfassungsgesetz verboten und wird daher in der Energieversorgung nicht diskutiert. Das führt dazu, dass häufig wenig fundierte Argumente gegen Kernkraft kursieren, die aus heutiger Sicht überholt sind. Ein Beispiel ist das Projekt der Korea Electric Power Corp. (KEPCO), die innerhalb von zehn Jahren vier Kernreaktoren in den Vereinigten Arabischen Emiraten errichtete und in Betrieb nahm. Die Investitionskosten betrugen etwa 8 Milliarden US-Dollar pro Reaktor, und die Stromgestehungskosten liegen unterhalb jener aus Erdgas.
Rosatom baut gegenwärtig vier 1200 MW Reaktoren in El Dabaa, Ägypten. Der erste Reaktor soll 2028 fertiggestellt werden. Gesamte Investition soll 30 Milliarden US-Dollar betragen.
In Korea kostet Atomstrom 0,025 €/kWh, während Windenergie mit 0,080 €/kWh und Solarstrom mit 0,41 €/kWh deutlich teurer sind. Die Aussage, Kernkraft sei die teuerste Energieform, ist damit wohl entkräftet.
Die für Österreich kolportierten Kosten für das sehr ambitionierte Klimaziel bis 2040 sind unglaublich. Michael Sponring, Territory Leader Energy, Utilities & Resources bei PwC Österreich, schätzt den Investitionsbedarf auf bis zu 178 Milliarden Euro. Davon entfallen 53 Milliarden auf den Netzausbau und auf die Anpassung energieintensiver Industrieprozesse. Wie diese Summen finanziert werden sollen, bleibt offen. Gedacht wird an die Beteiligung privaten Kapitals am Ausbau der Erzeugungsanlagen und der Stromnetze. Die Renditen solcher Anlagen sind bekanntermaßen bescheiden. Es werden sich daher kaum Anleger in Österreich finden, die bereit sind, über 100 Milliarden zu schultern.
Angesichts dieser projizierten Kosten wäre es angebracht, die Energiepolitik nochmals zu überdenken. Mit einer Reaktorflotte wie derzeit im Bau in El Dabaa, könnten 10 TWh Ökostrom durch Atomkraft ersetzt werden. Damit könnten die Kosten für den Ökoanlagen- und Netzausbau sowie die nötigen Backup-Gaskraftwerke wesentlich reduziert werden.
Fazit
Den Eintrag von CO₂ in die Atmosphäre zu beschränken kann wohl nur mit einer einhergehenden Reduzierung der Weltbevölkerung erfolgreich sein. Es hat wenig Nutzen, wenn Österreich zwar die Pariser Klimaziele erfüllt, dabei aber seine Wirtschaft stark schädigt und kaum zur weltweiten CO₂-Reduktion beiträgt.
Gerhard Kirchner ist Bergingenieur und liebt die Umwelt.












S.g. Hr. Ing. Kirchner, vielen Dank für ihre Expertise, die (technischen) Fakten „in einfacher Sprache“, vermittelt. Grundsätzlich sollten das auch Regierungs-Politiker verstehen, ich habe jedoch wenig Hoffnung! Medizinische Substanzen, die ab 12.2020 der Bevölkerung „verabreicht“ wurden, – SPD Vorsitzende Frau Esken sagte in Originalton „Mittlerweile sei der Impfstoff an Milliarden von Menschen getestet!!! worden, sozusagen in einem großen FELDVERSUCH auf der ganzen Welt“ - https://www.achgut.com/artikel/frau_esken_corona_die_afd_und_ein_weltweiter_feldversuch
hatten / haben weitreichende negative Auswirkungen auf logisches Denken, in Politik, Medien, Journalisten & Innen und am nachhaltigsten im ORF / Standard beeinflusstem Bildungssystem.
Danke, dass Sie den rosaroten Elefanten im Raum, die permanent (in gewissen Regionen exponentiell) ansteigende Weltbevölkerung, hinter dem Vorhang hervorgeholt haben.
Die angeführten nackten Zahlen sprechen für sich. Aber das alles ist der Klimasekte egal. Die will weiterhin die Welt retten.
Die Klimasekte hat zwei grundsätzliche Probleme: Sie kann weder rechnen noch denken. Das sind sehr schwerwiegende Probleme, würde ich meinen
Es ist immer wieder erbauend Ihre umfassenden Beiträge zu lesen, Herr Dr. Kirchner, danke.. "Es ist schon richtig,. dass Sonne und Wind, wie immer wieder behauptet wird, nichts kosten, ist zwar richtig, nur hat man dabei nicht vergessen, dass dafür der Bau der Anlagen und der dazu erforderlichen Netze Unsummen verschlingen, "die der Konsument zu bezahlen hat, man hat es einfach verschwiegen. Abgesehen von den hohen Kosten, den Abfluss von Investitionen in andere Volkswirtschaften, .sind die Umweltschäden immens, siehe Windparks. Eine Vorgehensweise, die man als Selbstmord bezeichnen kann. Der Mensch wirkt wie ein aufgeschrecktes, dummes Huhn, immer in die falschen Richtung laufend.
Beim Gedanken an dumme, aufgeschreckte Hühner fallen mir zunächst nur linke, grüne, laut gackernde Hühner ein. Darüber hinaus auch Ziegen, Kühe, Schafe, diebische Elstern und gemeine Holzböcke (in Volksmund auch Zecken genannt) ein....