Vor kurzem erging ein Urteil gegen zehn junge Männer, die ein zwölf Jahre junges Mädchen schwer sexuell missbraucht haben. Männer, die überwiegend nicht österreichisch sozialisiert sind und wohl auch sonst kaum einen der bis vor kurzem noch gültigen Grundwerte teilen. Männer, die auch in der Vergangenheit keinen positiven Beitrag zu unserer Gesellschaft geleistet und den Rechtsstaat schon in der Vergangenheit mit Füßen getreten haben, bevor ein kleines Mädchen ihr Opfer geworden ist.
Fast gleichzeitig erging das nächste "Urteil". Weniger beachtet, aber in der Gesamtschau fatal. Der jahrzehntelange Rektor der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich, Erwin Rauscher, wurde suspendiert. Er hätte ein System technisch so programmiert, dass Leistungen, die tatsächlich erbracht wurden, nicht mit dem formal richtigen Etikett versehen wurden. So wurde die Betreuung von Sozialem Medien auch als Lehre verbucht. Jeder, der auf der Höhe der Zeit ist, weiß, dass mittlerweile Lehre mehr ist, als vor 25 Personen zu stehen und Monologe zu halten. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, Lehrinhalte, im besten Fall interaktiv, zu vermitteln.
Anstatt real erbrachte Leistungen extern zu vergeben, wurden die Leistungen intern und billiger erbracht.
Anstatt in einer budgetär taumelnden Republik dem Rektor ein Lobschreiben zukommen zu lassen, werden formale Mängel in der Art der Verbuchung festgestellt.
Anstatt in Spalte A wurde eine tatsächlich erbrachte Leistung in Spalte B eingetragen – und sicher nicht vom Rektor selbst.
Anstatt dies in der gebotenen verhältnismäßigen Weise zu lösen, nämlich durch einen Hinweis, diese Leistung sei anders zu buchen, passiert Folgendes:
Ein seit Jahrzehnten über das durchschnittliche Maß hinaus engagierter Mann, der Inbegriff eines integren Menschen, ein Mensch, der für das Bildungssystem und für die Republik Österreich Unbezahlbares geleistet hat, der sich persönlich so weit engagiert, dass er nicht mit 65 Jahren in Pension geht, sondern stattdessen bis zu seinem 75. Lebensjahr voll weiterarbeitet, wird mit Schimpf und Schande davongejagt. Dies unter einem fadenscheinigen technischen Vorwand.
Wie schon Hannes Androsch sagte: Wenn man einen Hund schlagen möchte, dann findet man einen Stock dazu. Hingegen ist kein Fall eines Beamten überliefert, der aufgrund völliger Untätigkeit jemals suspendiert worden wäre. Es häufen sich jedoch die Fälle, dass über viele Jahre engagierte Beamte, besonders Ausnahmetalente, die in ihrem Leben bereits wiederholte Male Topleistungen erbracht haben, von noch nie positiv in Erscheinung getretenen Heckenschützen erlegt werden. Der unqualifizierte Neuling richtet die hoch integre erfahrene Person durch kabinettsjustizielle Vorverurteilung hin. Attackiert werden heutzutage jene, die etwas erreicht und geleistet haben. Leute, die sich meist vom Durchschnitt abheben. Dieser Mann soll nie mehr die Durchschnittlichkeit Österreichs stören.
Erwin Rauscher wird vermutlich nicht freigesprochen werden, da es nie zur Anklage kommen wird, aber sein Ruf und sein Lebenswerk sind in der Republik der Durchschnittlichkeit von Low- und Zero-Performern zerstört, während man wieder einem aktiven, fairen Spieler die rote Karte zeigt. Es trifft immer Mitglieder, die mitten in der Gruppe der österreichischen Gesellschaft sind, im Team Österreich spielen.
Attackiert werden nur Gruppenmitglieder; wer nur hier lebt, aber NICHT Teil der österreichischen Gesellschaft ist, den erreicht die österreichische Justiz hingegen kaum. Die Outlaws, jene, die zu zehnt zwölfjährige Mädchen missbrauchen, die so außerhalb des Systems stehen, dass sie too evil to judge sind, gehen mit dem erhobenen Stinkefinger aus dem Gerichtssaal, dürfen Opfer, Menschen- und Kinderrechte sowie Rechtsstaat triumphierend verhöhnen.
Die Bürger IM System haben alles zu verlieren. Der Bürger Erwin Rauscher findet namentlich Erwähnung. Der Bürger und mit der Republik hoch loyal verbundene Beamte, der seine Beiträge zahlt, wird ruiniert, während die Untätigen, die in ihrer Fadesse kleine Mädchen missbrauchen, weiter die völlig überzogenen Sozialleistungen in Wien beziehen. Kein Wort zu ihrer sozialen Rolle. Sie sind kein konkretes Angriffsziel für die Medien, denn sie sind anonyme Nichtgruppenmitglieder. Sie sind die Österreicher mit Migrationshintergrund.
Die konkrete Attacke gilt den Gruppenmitgliedern, den aktiven, oft äußerst engagierten Gruppenmitgliedern. Nur diese werden mit Klarnamen der Öffentlichkeit am Pranger vorgeführt. Dieses System ist pervers. Bei Mitgliedern der eigenen Gesellschaft wird mit dem Millimeterlineal gemessen, und wehe dem, der einen Millimeter zu weit geht. Junge, gelangweilte, halbstarke und das österreichische Recht verachtende Fremde werden tendenziell, so der unbestreitbare Eindruck, mit einer alle Augen zudrückenden Daumenpeilung gemessen und laufen von der Justiz geschützt frei herum.
Wir sind in Begriff, uns selbst zu zerstören. Die Besten werden entfernt.
Ein Rektor, der mit unglaublich viel Herzblut eine der modernsten Hochschulen in Österreich aufbaut, wird suspendiert, obwohl offensichtlich kein Cent Steuergeld verschwendet wurde und sich niemand bereichert hat. Ihm wird vorgeworfen, er habe ganz allein die Programmierung vorgenommen, dass wirklich erbrachte Leistungen formal falsch verbucht werden. Rauscher kann vieles, aber programmieren kann er nicht. Selbst die eigene interne Revision hat laut "Kurier"-Bericht keinerlei strafrechtliches Verhalten erkennen können und hätte die technisch unsaubere Verbuchung maximal mit einer Ermahnung bedacht.
Aber alle Gewehre aus dem nun pink kolorierten Bildungsministerium sind nun auf Rauscher gerichtet. Das Ministerium mit dem neuen Generalsekretär, der mit 39 Jahren nur einige parteipolitische Stationen durchlaufen hat, aber keinerlei Erfahrung im Bildungsministerium gesammelt hat, verurteilen Rauscher. Zeigen diesen honorigen Menschen strafrechtlich an. Während die Republik auch budgetär und wirtschaftlich an ihrer Unterdurchschnittlichkeit zerbricht, werden die letzten Leistungsträger entfernt und sicher alsbald durch unqualifizierte, aber parteipolitisch genehme Vertraute ersetzt.
Die übergelagerte Botschaft ist jedoch größer: Ambitionierte können ja ins Ausland gehen. Dem Nachwuchs wird klar signalisiert, dass Engagement zu Fehlern führen kann und daher Anpacken gefährlich ist. Nur wer arbeitet, macht möglicherweise auch Fehler. Wer nichts tut, dem kann man keinen Millimeter Verfehlung in unserem Anzeigen- und Vorverurteilungssystem nachweisen. Die eigenen Bürger verlieren ihren Ruf und ihr Ansehen. Die Leistungswilligen werden suspendiert und entfernt.
Die Nichtbürger können weiter ihre Narrenfreiheit genießen. Denn Nichtbürger haben nichts zu verlieren. Kontrolliert werden nur jene im System. Selig die Untätigen. Hätte doch Erwin Rauscher einfach nichts gemacht und wäre mit 65 Jahren hochdekoriert in den Ruhestand getreten; hätte er einfach einen weiteren Orden genommen und sich in seine sicher noch gute Pension nach altem Schema verabschiedet; nichts wäre passiert, außer dass es eine Arbeitskraft weniger in der schwächelnden Volkswirtschaft gäbe und einen Pensionisten mehr. Nehmen scheint seliger denn geben.
Aus der Mindestsicherung wurde noch nie wer geächtet davongejagt. Die Botschaft lautet: Sei möglichst inaktiv und ja nicht innovativ, denn durch eine falsche Buchung stehen die Pseudoanzeige und der Rufmord ins Haus. Und nur keine Innovation, denn bei neuen Initiativen ist das Risiko viel höher, Fehler zu machen. Selig die Untätigen in unserer Republik der Unterdurchschnittlichkeit. Wenn die Millimeterkontrolleure weiter die besten Köpfe unserer Republik suspendieren oder deren Abwanderung provozieren, dann wird unser Österreich sukzessive kaputt gemacht. Unterdurchschnittlichkeit ist das neue Pink.
"Ein marxistisches System erkennt man daran, dass es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert." (Alexander Solschenizyn)
Franz Schabhüttl, langjähriger Leiter des Asylzentrums in Traiskirchen und Autor der Bücher "Brennpunkt Traiskirchen” und "Grenzenloser Zustrom. Wie Asyl und Migration Österreich verändern” .












@Nordpol: Danke für Ihre Erläuterungen!
Der Nebel, der für mich nach Durchsicht des "Standard"-Artikels immer noch bleibt, ist die Aussage des (nun scheidenden) GS, die Verträge mit der PH haben ohnehin auch administrative Tätigkeiten umfasst - was suggerieren kann, dass Leistungen am EDV-Sektor gar nicht eigens entlohnt werden hätten müssen. (Aber natürlich kann "Administratives" auch bloß bedeuten, die Anwesenheit bei Seminaren einzutragen und weiterzuleiten.)
Eine Frage kann dann sein, wie weit Mitarbeiter der PH verpflichtet werden konnten, EDV-Dinge zu erledigen (einschlägige Kenntnisse natürlich vorausgesetzt), oder ob eine Aufwertung als (besser bezahlte?) Lehrtätigkeit ein Art "Zuckerl" war, vertraute und bewährte Mitarbeiter zur Erledigung solcher Dinge zu motivieren. Sprich: Ein völlig korrektes Vorgehen hätte vielleicht dazu geführt, dass niemand diese Arbeiten gemacht hätte - und dass die externe Vergabe an Firmen nochmals deutlich teurer gewesen wäre, glaube ich sofort.
die neue Rolle des Generalsekretärs antritt, welche die Pinken - damals noch in Opposition - vehement kritisierten. Jetzt musste es schnell gehen, bevor der neue Parteisoldat im Ministerium General wird; der 39-jährige wird nun auch der Chef des dann ehemaligen Generalsekretärs, Martin Netzer. Der Neue, Alexander Huber, soll unbeschwert starten können, denn er hat damit ja nichts zu tun. Formal wird er mit Anfang November die teuerste Kategorie von Beamtenarbeitsplätzen in unserer vielgeprüften Republik übernehmen. Für Unbedarfte mit einer blütenweißen Weste.
Franz Schabhüttl
ausgelaufen und Rauscher hätte zudem nächstes Jahr seine Funktion vorzeitig zur Verfügung gestellt. Aber es konnte den selbsternannten Sauberpinken nicht schnell genug gehen. Fehlt es an Gründen einer vorzeitigen Vertragsauflösung, dann müssen welche her! So wurden im Zuge einer Intrige über Jahre und auf anderen Pädagogischen Hochschulen übliche Gepflogenheiten des Eintragens von tatsächlichen erbrachten Leistungen plötzlich kriminalisiert. Nun erfolgte die Amtsenthebung durch den noch aktiven Generalsekretär und das strafrechtliche Anpatzen. Dies ist mittlerweile ein unsagbar schmutziger Behaviorismus in Österreich. Tod durch Anpatzen. Der Rechtsstaat wird von den Tätern missbraucht, um ehrenwerte Männer wie Rauscher zu attackieren. Um in der Rolle des Sektionschefs bleiben zu können und damit auch dieselbe Gehaltseinstufung zu bewahren, erledigte Netzer noch die Drecksarbeit, bevor der neue, in der Bildungsadministration völlig unerfahrene neue Generalsekretär der NEOS,
Ich kenne Herrn Rektor Rauscher persönlich seit vielen Jahren. Kennengelernt habe ich ihn während der Flüchtlingskrise und seit damals hat er ohne auf seinen Vorteil bedacht zu sein, völlig uneigennützig ob der Nähe seiner Bildungseinrichtung geholfen. Der Pädagoge Rauscher ist beseelt davon, anderen Menschen Bildung angedeihen zu lassen. Auch jenen, die aus bildungsfernen Gesellschaften und oft trotz wirtschaftlicher Motive um Asyl ansuchen. Der anerkannte Rektor tat dies über Jahrzehnte stets, ohne auf seinen Vorteil Bedacht zu sein. Ich würde solch einen Gastkommentar nicht für jeden schreiben, sondern nur für einen völlig integren Menschen wie Rauscher. Mit der Ministerialbürokratie und den ihr innewohnenden Mechanismen bin ich bestens vertraut. Gepaart mit den Informationen, die ich unmittelbar aus dem Ministerium wiederkehrend erhalte, weiß ich um den Vorgang, dass Rauscher gedrängt wurde, seine Funktion zur Verfügung zu stellen. Sein Vertrag ist aufrecht und wäre ohnehin 2027
Ich hatte Herrn Rauscher vor langer Zeit eher flüchtig kennen- und auch schätzen gelernt. Wie Hegelianer würden auch mich die näheren Umstände interessieren, die aus dem sehr engagierten, wenn auch polemischen, aber doch in vielem treffenden Kommentar von Herrn Schabhüttl nicht deutlich hervorgehen.
Ich werde jetzt zur Person Rauscher näher googeln - bisher habe ich nur ganz allgemein von dem "Fall" gehört. Interessant wäre allerdings eine Offenlegung des persönlichen Verhältnisses des Autors zu Rauscher (langjähriger Freund?). Die Frage ist ja auch, woher der Autor, der selbst nicht aus dem Bildungssektor kommt, eine qualifizierte Einschätzung zu den Vorwürfen geben kann.
Habe jetzt einen "Standard"-Artikel gelesen: Jener Generalsekretär, um den es in dem Konflikt geht, ist Martin Netzer, und der ist wesentlich älter als 39 - und allerhöchstwahrscheinlich selbst ÖVP-nahe, da er schon unter etlichen "schwarzen" Bildungsministern GS war. Was der (laut Internet) mit November 2025 bestellte neue GS mit dem aktuellen Fall zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
Auch auf die Führungsstil-Vorwürfe, die in dem Standard-Artikel referiert werden, geht der Gastkommentar nicht ein.
Sie haben sooo recht, wie viele andere, die zu ähnlichen Themen geschrieben haben. Ich werde das Gefühl nicht los, in Land Österreich läuft mental vieles falsch, aber nicht nur in der Neuzeit. Dieses Land ist von einer Weltmacht zu einem provinziellen Rumpf verkommen. Der Kampf gegen das eigene Volk, aber auch gegen deren Mentalität, Traditionen und Nationalstolz gibt es sonst nirgendwo in dieser „Perfektion“. Der Kampf jeder gegen jeden, aus „Micky maus“ Gründen, in Politik, Justiz, Behörden, Betrieben, bis in private Bereiche zeigt das täglich. Der mieseste Typ gewinnt.
Dass es in Österreich die Todesstrafe nicht gibt, hat die hiesigen Provinzmoralisten
noch nie daran gehindert, jeden öffentlich zu guillotinieren, der es einmal gewagt hat, den Kopf aus dem heimeligen Durchschnittssumpf zu erheben. So haben Sie es offensichtlich ähnlich erlebt, wie ich ihrem Beitrag entnehmen kann. Danke für ihren Beitrag, der hoffentlich Augen öffnet.
Wieder ein Beleg, daß die "Neue Demokratie" die "Richtlinienkompetetenz" bisherigen Demokratie über Bord werden möchte.
... "werfen möchte"
Das sind Stasi-Methoden. Widerlich!
Herzlichen Dank dem Autor für diesen überaus informativen Artikel. An mir ist der Vorfall bislang mit wenig Beachtung vorbeigezogen. Wie sich hier zeigt, völlig zu Unrecht. Das Aufzeigen solcher Missstände im Detail erscheint ausgesprochen wichtig, sodass der Gastkommentar unbedingt Verbreitung finden sollte. Ich habe den Text zum Anlass genommen, ein wenig im Internet zu recherchieren, wobei ich auf einen "Offenen Brief von Lehrenden der PH NÖ an BM Wiederkehr zur Abberufung von Erwin Raucher" gestoßen bin, der meines Erachtens für sich (und wohl auch für den Rektor) spricht.
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20251008_OTS0015/offener-brief-von-lehrenden-der-ph-noe-an-bm-wiederkehr-zur-abberufung-von-rektor-erwin-rauscher