Es ist geradezu ein Danaergeschenk für die Frauen, straffrei bis zur Geburt Eigenmedikation betreiben zu dürfen. Wenn das in irgendeiner Weise schiefgeht (schwerbehindertes Kind, schwer erkrankte Mutter ...), wird man diesen Widerspruch dann wohl so lösen, dass auch Ärzte nach der 24. Schwangerschaftswoche abtreiben dürfen.

Genau die Abtreibung mittels "Stricknadel" & Co., die verhindern zu wollen dereinst die Fristenlösung eingeführt worden war, kehrt jetzt möglicherweise zurück und wird als "reproduktive Selbstbestimmung der Frau" gefeiert. Paradoxer geht es nicht mehr.

Ich gehe noch einen Schritt weiter: es ist - im Zusammenhang mit all den anderen Ideen, zb Abtreibung - also Tötung - als Menschenrecht - die Selbstaufgabe einer ganzen Kultur, die durch die Beifügung "europäisch" gekennzeichnet war.

@Schani: Mit Ihrer Wortwahl ("Selbstaufgabe eines Volkes") laufen Sie Gefahr, in die "völkische Falle" der Abtreibungskritik zu geraten - als wäre ein Mangel an Kindern eines "Volkes" das Hauptproblem. Es geht nicht um ein Volk bzw. Völker, sondern lange vorab um den Angriff auf die individuelle FREIHEIT, zu der ein überhaupt Leben Dürfen die Voraussetzung ist.

Die Freiheit ist fortan nicht schon dadurch gegeben, dass ein Mensch (in utero) entstanden IST, sondern braucht auch, dass die Mutter ihn WILL. Sonst ist er ein öffentliches Nichts, das für die Menschheit nie existiert hat, nie zur Gemeinschaft aller Menschen gehört hat, der er eigentlich durch sein bloßes SEIN als (werdender) Mensch angehört.