Gastkommentare

Warum Babler Kanzler einer Zweierkoalition werden kann

22. April 2024 17:17 | Autor: Klaus Lange
9 Kommentare

Eine Zweikoalition mit SPÖ-Chef Andreas Babler als Kanzler – damit rechnet zurzeit niemand. Zu Unrecht. Dass die SPÖ bei der kommenden Nationalratswahl den zweiten Platz hinter den Freiheitlichen erreichen wird, erscheint angesichts der jetzigen Meinungsumfragen als durchaus wahrscheinlich. Die ÖVP muss sich momentan auf Platz drei einstellen – und damit auf eine ruinöse Situation nach der Wahl: Entweder könnte sie Juniorpartner der Freiheitlichen werden, oder in einer Links-Mitte-Links Koalition – ob mit SPÖ und Grünen oder mit SPÖ und Neos – einen weiteren Schritt in Richtung Bedeutungslosigkeit machen.

Allerdings steht der ÖVP noch ein anderer Weg offen, von dem bisher niemand spricht: Die Volkspartei könnte eine Linkskoalition unter Andreas Babler in Form einer Minderheitsregierung tolerieren. Das klingt zunächst als abwegig, dabei sind solche Regierungen mit politischem Ablaufdatum in Europa keineswegs ungewöhnlich. Von Spanien bis Skandinavien wurden sie umgesetzt. Selbst Bruno Kreisky ließ sich einst darauf ein.

Babler mit seiner ihm eigenen penetranten Selbstüberschätzung und politischen Realitätsverweigerung dürfte einem solchen Danaergeschenk der ÖVP nur schwer widerstehen können. Die Grünen wiederum sind für eine weitere Regierungsbeteiligung zum Äußerstem entschlossen, und die Neos drängen, egal wie links und politisch schwach die potenziellen Partner auch sein mögen, ebenfalls in eine Regierung.

Die ÖVP wäre bei einer solchen Konstellation mächtiger und einflussreicher als in einer Links-Mitte-Links-Regierung. Sie könnte diese Minderheitsregierung jederzeit zu Fall bringen. Das wissen auch Babler und sein Koalitionspartner, doch die Verlockung wäre dennoch groß.

Ein weiterer Vorteil der ÖVP wäre die Chance, ohne Zeitdruck einen neuen Obmann und Spitzenkandidaten für die nächste, voraussichtlich vorzeitige Wahl aufzubauen. Ihr stehen damit vielleicht zwei Jahre Opposition bevor, um dann wie Phönix aus der Asche stärkste Kraft zu werden.

Warum nicht? Was hat die ÖVP angesichts der jetzigen Umfragen noch zu verlieren?

 

Klaus Lange, geboren 1964 in Zwettl, Studium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Wien, geschäftsführender Gesellschafter der Klaus Lange KG, Palettenproduktion.

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  1. Konfrater
    26. April 2024 00:18

    Ich will mich nicht brüsten, aber das hier beschriebene Szenario habe ich bereits vor Monaten an dieser Stelle in einem Kommentar geschildert. Gegen eine Koalition der ÖVP mit der FPÖ werden vom Bundespräsidenten, über die gleichgeschalteten Medien und die europäischen Sozialisten alle hetzen - Lichtermeere am Heldenplatz ohne Ende! Die ÖVP wird wie üblich noch im Liegen umfallen und den Mehrheitsbeschaffer für eine ultralinke Regierung mit einem Kanzler Babler und/oder Grünen bzw. Neos machen.
    Grauenhaft!



    • Si Tacuissem
      26. April 2024 12:26

      "Gegen eine Koalition der ÖVP mit der FPÖ werden ... die europäischen Sozialisten alle hetzen" - Gehetzt wird nur auf Bestellung, und bestellen kann nur die SP selbst.



  2. Pennpatrik
    24. April 2024 07:23

    Sie haben recht. Warum nicht?
    Die ÖVP hat auch zweimal einen Kommunisten zum Bundespräsidenten gemacht.

    Wie meine feste Überzeugung ist: Ohne Vernichtung an der Wahlurne wird es nicht gehen.



  3. Hr. Zyni
    23. April 2024 07:56

    Babler als Kanzler? Das sorgt für jede Menge Unterhaltung, vorausgesetzt man ist nicht wohlhabender als eine Kirchenmaus. Unterstützung durch die ÖVP? Anzunehmen bei einer Partei, die bisher wirklich auch jeden bürgerlichen Zug verraten hat. Beispiele gefällig? Versagen bei Migrationskontrolle, Mitmachen aller Umwelt- und Genderfaxen, Leerstandsabgabe als Vorstufe zur Enteignung, Verrat an der Landwirtschaft und dem Handwerkertum durch Mitmachen bei der EU-Planwirtschaft, Vernachlässigung der Bildung usw. ohne Ende...ja, ja, ich weiß, die Grüninnen! Aber wedelt da nicht der Schwanz mit dem Hund?



  4. Si Tacuissem
    22. April 2024 21:49

    Diese Idee kann man beschreiben mit "Machtrückgewinnung um jeden Preis, auch wenn der Souverän maximal drangsaliert wird". Wäre der VP jedenfalls zuzutrauen. Ob die Wähler dann wirklich so deppert sind, jemals wieder die VP zu wählen, erscheint mir trotzdem fraglich.



  5. Alexander Huss
    22. April 2024 21:14

    Es ist ein interessantes Gedankenspiel, das der Autor hier präsentiert.

    Ich gebe aber zu bedenken: Eine Partei, die in Innsbruck einen völlig Unbekannten aus den Hinterzimmern der Macht zum Bürgermeister wählen lassen wollte, hat nie und nimmer die Skrupellosigkeit, ein derartiges Politspielchen durchzuziehen.

    Ich fürchte eher, dass die ÖVP bei einer allfälligen, hochriskanten Tolerierung einer linken Minderheitenregierung von den Linken übertölpelt und erst recht auf das Abstellgleis der Geschichte ausrangiert werden wird.



  6. nonaned
    22. April 2024 19:00

    Glauben sie wirklich, dass Babler Kanzler werden kann?? Ich glaube es mit jedem Tag weniger.

    Seit ich gestern das Gebiss von Hr. Babler gesehen hab, kann ich mir nicht vorstellen, das Frauen den wählen und wollen. Mit so einem Gebiss unter die Menschen zu gehen ist eine Zumutung, eine Beleidigung des Gegenübers.

    Irgendwie und irgendwo muss man ja das GEld für solche Urlaube einsparen:

    https://exxpress.at/fuenf-sterne-luxus-auf-zypern-getuschel-in-der-spoe-ueber-fotos-von-babler/

    Babler macht's halt bei den Zähnen. So sanierungsbedürftig wie sein Gebiss ausschaut, ui, das geht ins Geld. Man kann sich die Zähne auf Twitter, bei NEUE NORMALITÄT, etc. anschauen, wenn einem nicht graust. Meistens hält der den Mund eh so eigenartig geschlossen, bei den Backenzähnen hat er oben und unten deutlich sichtbare Löcher, das ist grauslich, bei den Vorderzähnen bemerkt man



    • nonaned
      22. April 2024 19:04

      die total braun, also ist ihm ein Zahnbürstl und Zahnpaste auch zu teuer.

      Aber er geht mit dem Slogan "Wir sind zurück mit Stolz und Würde" in die Wahl.

      Offenbar hat der gute Mann noch nicht mitbekommen, dass insbesondere die Frauen auch nach dem Äusseren wählen, ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur eine Frau, wenn sie dem Babler sein Gebiss angeschaut hat, ihn auch wählt.

      Wenn ein Mensch mit sich selber so unachtsam umgeht, wie geht er dann erst mit dem Wahlvolk um?



    • nonaned
      23. April 2024 08:48

      Den Daumen hinunter find ich lustig, der kommt sicher von wem, der auch nicht gern zum Zahnarzt geht bzw. für diesen Geld ausgibt. Es ist ja jedem seine Sache, aber so ein Gebiss kann auch nicht gesund sein. Von einem Bundeskanzler würd ich mir schon auch ein gewisses Gesundheitsbewusstsein erwarten, denn er will ja seinem Volk lange dienen.

      Vielleicht kommt der Daumen nach unten auch dafür, dass ich die Zähne als "braun" geschildert habe. Tut mir leid, für mich ist "braun" immer noch eine Farbe und kein Zustand.






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