Gastkommentare

Der "Migrantismus" schadet unserem Land

25. April 2024 13:38 | Autor: Christian Klepej
10 Kommentare

Vor allem schadet er den Migranten. In Wien gibt es dieses Jahr durch Familienzusammenführung jedes Monat rund 350 Schulkinder – vor allem aus Syrien stammend – mehr. Also müssen monatlich 350 Kinder mehr unterrichtet werden. Das ist plusminus eine ganze Volksschule im Monat, die die Hauptstadt nun zusätzlich zur Verfügung stellen muss. Eine ungeheure infrastrukturelle Herausforderung. Der zuständige Stadtrat hat bereits angekündigt, Container aufstellen zu lassen, um darin die Kinder zu beschulen. Wo das notwendige Lehrpersonal herkommen soll, ein Lehrermangel wird ja seit Jahr und Tag konstatiert, erschließt sich mir nicht. Wien nimmt damit etwa 50 Prozent der hinzukommenden Familienangehörigen auf, die restlichen Kinder müssen auf Österreich verteilt werden. Und stellen damit auch die anderen Bundesländer vor im Grunde ähnliche Probleme.

Schulen in Containern, das sind Zustände, die wir aus Ländern der Dritten Welt kennen. Mir ist jedes Wuckerl, ganz gleich ob das jetzt aus Kalsdorf, aus Aleppo oder aus Andritz kommt, gleich lieb. Kinder, noch dazu im Volksschulalter sind alle wertvoll, ungeheuer wertvoll. Und jedes Kind in Österreich hat eine Schule verdient. Und eben kein Containerdorf! Wir müssen uns endlich in unserer – kultivierten, zivilisierten, am Wohl aller Menschen dieser Welt aber eben auch am Wohl der einheimischen Bevölkerung orientierten – gesellschaftlichen Diskussion solchen Themen offen und gelassen widmen.

Wir müssen uns dabei eingestehen, dass wir in manchen Bereichen nicht langsam an die Grenzen unserer Kapazitäten kommen, sondern diese schon überschritten haben. In Hamburg und anderen deutschen Großstädten soll jetzt damit begonnen werden, in Parks und ähnlichen Anlagen Zeltlager für Flüchtlinge zu errichten. Wollen wir das?

Ja, wir sind sogar im Begriff, zivilisatorische Errungenschaften aufzugeben, ich spreche lediglich die Diskussion über die Herabsetzung der Strafmündigkeit von Kindern an. Es ist eine zivilisatorische Errungenschaft, Kinder strafrechtlich anders zu behandeln. Wollen wir das wirklich?

Man kann das alles wollen, man kann das alles vertreten. Nur muss dann auch ordentlich darüber diskutiert werden dürfen. Und diese Diskussionen dürfen nicht durch – wie etwa in der Bundesrepublik –  »Demokratieförderungsgesetze«, die jede Position rechts der Mitte als unmenschlich und schnellendlich verbrecherisch darstellen, diffamiert werden. Die Mitte ist kein Ort, wo die Politik herkommt, die Mitte ist der Ort, wo sich unterschiedliche politische Standpunkte begegnen. Die Mitte, davon bin ich überzeugt, ist also ein wesentlicher – der wesentliche – Platz, an dem sich Demokraten treffen, um gemeinsam und kompromissbereit zu schauen, dass sich unser Land weiter zum Guten, zumindest aber zum Besseren entwickelt. Und das bedingt, dass wir möglichst viele Positionen links und rechts der Mitte auf Sinn und Unsinn abklopfen. Dass möglichst viele an diesem – demokratischen – Diskurs teilhaben. Ich halte das für eine dringende Notwendigkeit. Und das bedingt natürlich »Meinungsfreiheit«, vor allem »Redefreiheit«.

Die empfinde ich jetzt zwar noch nicht als bedroht, aber doch in einem Rückzugsgefecht verfangen. Wir alle sehen den großen rosaroten Elefanten »Migration« mitten im Raum stehen, aber niemand spricht ihn an. Traut sich, ihn anzusprechen. Auf sinnvolle, sensible, menschliche Art und Weise. Nicht so vereinfachend, indem irgendeine Gruppe als Sündenbock diffamiert wird. Wir stehen leider unter dem Bann eines »Migrantismus«, der diese so notwendigen Diskussionen erschwert, ja beinahe verunmöglicht. Als »Migrantismus« verstehe ich die von großen Teilen der »schon länger hier seienden« Bevölkerung geteilte Position, alles an Migration sei »heilig«, nichts davon dürfe diskutiert werden. Dafür ist im Übrigen kein einziger Migrant verantwortlich zu machen, das ist ein hausgemachtes Problem. Migranten werden letztlich samt und sonders entmündigt und (ein weiteres Mal, handelt es sich um echte Flüchtlinge) zu Opfern gemacht.

Wir sind also dabei, das Ende unserer Aufnahmekapazitäten zu erreichen, wir müssen uns das eingestehen. Um im Kopf frei zu werden, für neue, bessere, gesamteuropäische Ansätze in der Migrationspolitik. Nur dann kann und wird es uns gelingen, dass jedes Schulkind, wo immer es hergekommen ist, in ganz Österreich und auch in Wien eine gute, professionelle, wertschätzende und schöne Schulbildung erfährt.

 

Christian Klepej ist Unternehmer und gibt in Graz das Monatsmagazin Fazit heraus. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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  1. Rosi
    26. April 2024 17:58

    Seriöse Meinungs- und Redefreiheit gibt es nicht mehr, schon länger nicht.

    Wenn Kinder oder Jugendliche egal welchen Alters andere Kinder oder Jugendliche vergewaltigt und/oder zu Tode quälen, z.B., dann geht mMn der Schutz der Bevölkerung vor, die gehören aus der Allgemeinheit herausgenommen. Und das gilt wohl in einer Menge anderer Fälle auch, daß Leben und Eigentum normaler Bürger geschützt gehört.



    • eupraxie
      26. April 2024 20:28

      Zum ersten Satz: Alleine dies nicht mehr klar anzusprechen ist ein Zugeständnis an diese Einschränkung.



  2. Cotopaxi
    26. April 2024 08:09

    "Kinder, noch dazu im Volksschulalter sind alle wertvoll, ungeheuer wertvoll."

    Ja, das ist genau mein erster Gedanke, wenn ich mir die Schuljugend in den verschiedenen Wiener Gazastreifen so ansehe.



  3. Hr. Zyni
    26. April 2024 06:24

    S.g.Hr. Klepaj, das ist doch ein ziemliches Geschwafel, das Sie uns hier vorsetzen. Wenn Sie einen Bewohner der Stadt Rom im Jahr 300 oder 400 n.C. gerfragt hätten, er solle doch vernünftig über den Sturm der Hunnen oder Vandalen diskutieren und die Mitte bewahren, hätte er Ihnen wohl einen der damals üblichen Kraftausdrücke zurückgegeben. Es ist einfach ein Wahnsinn, was jetzt und schon seit über 10 Jahren einwanderungstechnisch bei uns passiert und man kann sich nur wundern, dass das die Politik und die Bevölkerung mit wenigen Ausnahmen so gefallen lassen. Zivilisatorische Errungenschaften, da muss ich lachen: die Frauen ohne Begleitung werden auf Schritt und Tritt belästiigt, das Tragben von Taschenfeiteln wird verboten, an jeder U-Bahnstation wird offen mit Drogen gehandelt und es entwickeln sich No-Go-Areas mitten in Wien. Wer soll den die Schulneubauten bezahlen, wenn nicht einmal genug Geld für die vorhandenen da sind, die langsam zerbröseln?



    • Hr. Zyni
      26. April 2024 06:30

      Und woher kommen die Lehrer, die in Scharen aus den Klassen flüchten wegen der unerträglichen Zustände dort, mitverschuldet von einer Politik, die eine Kuschelpädagogik etabliert hat, die von den Neuzugängen, die Sie in einem Anfall von Verwirrtheit "Wuckerln" nennen, die aber zumeist unerträglich faule und freche Gören sind, die eines sicher nicht werden: unsere Kulturerrungenschaften achten und pflegen. Leider nein, der Islam bringt nur Armut und Unruhe, wie mit winzigen Ausnahmen die ganze Welt beweist. Und die Lösung der Misere kann nur sein, riesige Mengen dieser Sozialgeldforderer wieder nach Hause zu schicken: wie erklären Sie denn, dass ein "Flüchtling", der seit 6 Jahren bei uns ist jetzt seine Frau und die Kinder mit 2,3,4 Jahren herholt?



    • Leo Dorner
      26. April 2024 11:27

      Die Gefahr und Realität der beklagenswerten Zustände war mit dem Kampfwort "Migrantismus" mitgedacht. Also kein "Geschwafel" sondern Sorgen um die Zukunft Österreichs, das eines Tages nur noch Ösien sein könnte, treiben den Autor um.



  4. ET IN ARCADIA EGO
    25. April 2024 23:08

    Im real existierenden rot-grünen Sozialismus (=EU-Diktatur) gibt es nichts zu hinterfragen und zu diskutieren. Brüssel locuta, causa finita.



  5. Si Tacuissem
    25. April 2024 21:20

    Babel-Wien: In welcher Sprache will man denn die frisch gekommenen Kinder unterrichten?



    • ET IN ARCADIA EGO
      25. April 2024 23:11

      In pseudo-arabisch und fünf Mal am Tag auf den Teppich werfen und gurgeln.



    • eupraxie
      26. April 2024 07:32

      Eine weitere entscheidende Frage für mich: in welche Kultur wollen wir diese Kinder denn hinein führen? In die europäisch-christliche oder in die islamische? Es geht um Anpassung (Nehammer) oder um Assimilierung (Sellner) und nicht mehr um Integration. Ich hoffe doch, um Anpassung oder Assimilierung bezogen auf Abendland und nicht um islamische Clan-Kultur.






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