Gastkommentare

Gendern: Ideologie und Gehirnwäsche

18. März 2024 17:04 | Autor: Heinrich Benz
10 Kommentare

Als ehemaligem Deutschlehrer ist mir das zunehmende Gendern eine Zumutung und ein Ärgernis. Im Deutschen gibt es in allen drei Geschlechtern generische Charakteristika, die nichts mit dem biologischen Geschlecht gemein haben. Beispiele wären etwa: der Einwohner, die Person oder das Kind. Aus ideologischen Gründen wird seit einiger Zeit (warum nicht schon früher?) behauptet, Frauen seien mit der männlichen Form nur mitgemeint.  Das ist eine völlige Fehlmeinung und nur ideologischen Gründen geschuldet. Nicht umsonst hat der französische Präsident Macron vor kurzem bekräftigt, dass das generische Maskulinum in Wahrheit ein Neutrum ist und beide Geschlechter umfasst. Seine Frau ist Französischlehrerin und so wie ich sprachlich ausgebildet. Zudem kommt Macron von der französischen sozialistischen Partei und ist keineswegs ein Reaktionär, wie Feministinnen Gendergegner gerne apostrophieren.

Die generischen Maskulina, Feminina und Neutra sind jahrhundertelang bewährt und stehen für Einfachheit, Verständlichkeit und sprachliche Kürze. Nicht umsonst ist die überwältigende Mehrheit der Österreicher gegen das Gendern, wobei "die Österreicher" wie immer beide Geschlechter umfasst.  Die weibliche Form ist dann zu verwenden, wenn es speziell um eine weibliche Person geht, etwa "Ich bin Malerin".  Wenn allerdings die Gesamtheit der Maler gemeint ist, wird das generische Maskulinum verwendet. Die Wendung "Malerinnen und Maler" oder "Maler:innen" ist eine rein ideologische Formulierung.  Die Flucht vieler Redakteure ins Partizip Präsens ("die Forschenden") zeigt einerseits ein gewisses Unbehagen mit dem Gendern, anderseits ist es grammatikalisch nicht immer korrekt, außerdem wird hier wieder deutlich, dass Grammatik nicht der Ideologie folgt (es gibt keine "Forschendinnen").

Leser möchten keine Wortungetüme und keine Gehirnwäsche, sondern klare und schnell lesbare Information! 

 

Mag. Heinrich Benz war langjähriger AHS-Lehrer.

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  1. WernerP
    26. März 2024 20:53

    Völlig wahr, doch Ideologien schalten nachweislich das Gehirn aus



  2. Pennpatrik
    19. März 2024 20:46

    Weisheit einer alten Psychologin:
    "Wer versucht, Verrückte zu verstehen, wird selbst verrückt."



  3. Alexander Huss
    18. März 2024 21:08

    Ich habe einmal in einer siebten Klasse AHS zwei Texte präsentiert: Einen normalen Text und denselben Text gegendert.

    Daraufhin fragte ich die hoffnungsvollen 17-Jährigen: Nun, welcher Text ist lesbarer?

    Die Antwort war eindeutig: Der nicht-genderte Text.

    Leider ist es in den österreichischen Schulen so, dass aufgrund eines Erlasses des Unterrichtsministeriums Texte verhunzt werden müssen. Es war, glaube ich Claudia Schmid, die als Unterrichtsministerin diesen Erlass herausgab.

    Der derzeitige Chef Martin Polaschek hat meines Wissens diesen Erlass noch nicht zurückgezogen.



    • Isis42
      19. März 2024 10:49

      @Alexander Huss: Wie recht Sie haben. Jetzt hätte unser Bildungsminister noch Zeit, diesen Unfug zu beenden.



    • Kyrios Doulos
      21. März 2024 22:14

      Es gibt nur einen Minister, der in seinem Ressort einen von seinem Vorgänger erlassenen Gendererlaß aufgehoben hat:

      Mario Kunasek, FPÖ, Verteidigungsminister.



  4. Peregrinus
    18. März 2024 19:20

    Der bedeutendste Begriff des Rechts ist „die Person“. Nur sie ist Träger von Rechten und Pflichten. Bis zum Gendern waren Männer offenkundig nur mitgemeint. Der Begriff „persona“ stammt aus dem Lateinischen und gehört auch dort grammatikalisch zum weiblichen Geschlecht. Das Imperium Romanum war eindeutig matriarchalisch konstituiert oder?



  5. nonaned
    18. März 2024 19:08

    Diese vermaledeite GEnderei nimmt Formen an, die einem die Haare zu Berge stehen lassen, es gibt Auswüchse, die sind nur zum Wiehern.

    Wir haben eine Bürgermeisterin. Mit Regelmässigkeit lädt sie in den Stadtteilen zu Gesprächen ein, sie stellt da neue Projekte vor und beantwortet Fragen zum Gemeindegeschehen.

    Sie hatte plakatiert und in der Lokalzeitung veröffentlichen lassen: Einladung zu Bürgermeisterinnengesprächen.

    Ich habe darauf bei der Zeitung nachgefragt, ob es mir entgangen ist, dass wir jetzt eine zweite Bürgermeisterin hätten.

    Nein, ist mir nicht entgangen, die Frau Bürgermeisterin - vom Zivilberuf übrigens Lehrerin - konnte nur nicht richtig gendern.
    Es hätte ja doch heissen müssen :Bürgerinnenmeisteringespräch,
    denn Bürger und Bürgerinnen gibt's in unserer Stadt sehr wohl, aber nur eine Bürgermeisterin.

    Wie dem auch sein, die Sprache so zu verhunzen ist eine Gewalttat an unserm Kulturgut Sprache.



    • nonaned
      18. März 2024 19:14

      Im übrigen bin ich der Meinung man müsste einmal abstoppen, um wieviel mehr Zeit man zum Verlesen eines so verhunzten Textes braucht. Für mich bedeutet diese Mehrzeit, dass z. B. für Nachrichten dann weniger Platz ist, denn die Nachrichtenminuten sind ja genau beschränkt. Man kann ja nicht wegen der Wortungetüme die Zeit ausdehnen, also muss beim Inhalt gekürzt werden.

      Dass die GRünen nicht schon längst aufschreien, wundert mich auch sehr, denn die kämpfen doch um jeden Baum. Je länger die Wörter werden, umso mehr Papier wird gebraucht, oder geht da das Gendern dann auch auf den Inhalt? Je länger die Wörter umso weniger Inhalt, oder wie?

      Ausserdem, ich bin jetzt nicht informiert, wie das mit dem Gendern in Italien ist. Italien das Land der Machos, aber ich hab noch nicht gehört, dass sich die Männer da aufregen, dass es journalista, dentista, etc. heisst, wie wohl die Wörter auf a eigentlich femine sind. Na ja, vielleicht denken die logischer.

      Wie gendert man eigentlich: Hebamme?



    • Kyrios Doulos
      21. März 2024 22:18

      ... Hebammer. Nicht zu verwechseln mit dem Immer-Und-Überall-Alles-Genderer Nehammer. Das führt mich zu einem andern schwartzen Genderer. Er heißt Mahrer, WKO, Nationalbank u.a. geldaffine Posten Innehabender: "Das tun wir alles für unsere Kinderinnen und Kinder!" (sic!)






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