Gastkommentare

Freiheit stirbt oft scheibchenweise

21. März 2024 16:59 | Autor: Elisabeth Weiß
4 Kommentare

Die Bargeldzahlung ohne Obergrenze ist nur noch bis 2026 möglich. Mehr als 530.000 Menschen sprachen sich im September 2022 im Volksbegehren für eine Uneingeschränkte Bargeldzahlung aus. Obwohl das Volksbegehren erst im Mai 2023 im Nationalrat behandelt wurde, stimmte Finanzminister Brunner bereits im Dezember 2022 im Ecofin (Rat der Finanzminister) der EU-weiten einheitlichen Obergrenze im Rahmen des Geldwäschepakets zu.

2017 lehnten 95 Prozent eine Obergrenze in einer EU-weiten Umfrage ab, 87 Prozent sahen darin eine Einschränkung einer Grundfreiheit. Kurz ad acta gelegt, tauchte die Obergrenze plötzlich im Geldwäschepaket 2020 auf.

Im Jänner 2024 verständigten sich die Unterhändler der EU-Staaten und des EU-Parlaments auf einen Verordnungstext, der eine EU-weite Höchstgrenze von 10.000 Euro für Barzahlungen vorsieht. Nicht in den Medien berichtet wurde eine künftig notwendige zusätzliche Feststellung der Identität und eine Überprüfung bei Bargeldgeschäften zwischen 3.000 und 10.000 Euro. Bisher galt keine Obergrenze, lediglich eine Identitätsfeststellung ab 10.000 Euro. Auch wird eine Geldwäschebehörde eingerichtet.

Was heißt das jetzt in der Praxis? Sie dürfen zuhause zwar größere Bargeldmengen lagern, nur ausgeben dürfen Sie nicht mehr als 10.000 Euro bar. Sie dürfen zum Beispiel privat vom Nachbarn das Auto um 15.000 Euro in bar kaufen, aber nicht beim örtlichen Kfz-Händler. Auch die Oma darf dem Enkel mehr als 10.000 Euro schenken. Bei größeren Bareinzahlungen aufs Bankkonto sind die Banken jedoch verpflichtet, zu prüfen, woher das Enkerl das Geld hat. Das heißt, die Bürger müssen nachweisen, woher sie das Geld haben.

Jahrzehntelang versagten Politik und Behörden, der Organisierten Kriminalität und Geldwäsche Herr zu werden, um nun mit dem Geldwäschepaket einen Generalverdacht über alle Bürger und Unternehmen zu stülpen, in der Illusion, damit die Organisierte Kriminalität und Steuerhinterziehung zu besiegen. Diese finden aber zum größten Teil gar nicht mit Bargeld statt. Denken wir an bargeldlose Betrügereien wie Mehrwertsteuerkarusselle, Cum Ex, Wirecard, Steueroasen, usw.

Im "Standard" sagte die Geldwäscheexpertin Prof. Unger, dass nur wenige höhere Geldbeträge in bar bunkern und sich nun sorgen müssen, wie sie es legal ausgeben können. Dieser Verdacht, dass jeder, der sein Geld zuhause lagert, illegales Geld hätte, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Weiter sagte sie, die Mafia werde weiterhin ihre Geschäfte in bar abwickeln. Deshalb sei die Beschränkung förderlich, wobei sie hinzufügt, dass jede Regel umgangen werden kann und sich die Wirksamkeit noch zeigen müsse. Wozu also?

 

Mag. Elisabeth Weiß, Betriebswirt, Initiator SOS Bargeld - Stopp der Abschaffung

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  1. Pennpatrik
    22. März 2024 11:06

    "... um nun mit dem Geldwäschepaket einen Generalverdacht über alle Bürger und Unternehmen zu stülpen, in der Illusion, damit die Organisierte Kriminalität und Steuerhinterziehung zu besiegen."

    Dieser Satz unterstellt den Politikern, dass sie im Sinne und für die Bürger handeln, leider, leider aber überfordert sind. Meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall. Die Politik möchte den Bürger wieder in eine neue Form des Feudalismus und der Abhängigkeit zwingen und erfindet daher Ausreden wie "Geldwäsche", die ihnen in Wirklichkeit vollkommen egal ist.

    Es ist wie bei der Zuwanderung. Es ist politisch gewollt, dem Volk wird mitgeteilt, das man leider, leider nichts dagegen tun kann, weil die Gerichte, die Menschenrechte und was weiß ich sonst noch, dagegen sprechen.



    • Pennpatrik
      22. März 2024 11:10

      Teil 2:

      Wie bei der Verfolgung der Bürger, wann sie sich wohin bewegen. Derzeit wird nur der Benzinverbrauch nach Brüssel gemeldet. Aber Autos, die den Benzinverbrauch melden, können natürlich auch die Route und das Fahrverhalten melden.
      Das kommt dann halt in der kommenden Legislaturperiode des EU-Parlaments. In dieser wurde beschlossen, dass die Autos das können müssen und dass nur der anonymisierte Verbrauch gemeldet wird. Im Interesse des Klimas ist das leider, leider notwendig.
      Danach wird im Interesse der Autofahrer leider, leider bei Unfällen das Fahrverhalten der letzten Sekunden ausgelesen und irgendwann, muss dann leider, leider wegen der Verfolgung von Straftaten auch ein längerer Zeitraum ausgelesen werden.
      Was man bei Handys, leider, leider sicher auch schon macht (wer war um diese Zeit in der Nähe des Tatorts). Alles nur im Interesse der Untertanen.



    • Pennpatrik
      22. März 2024 11:13

      Teil 3:

      Es geht um die Errichtung des 5. Reiches (wir vergessen gern, dass Napoleon bereits vor Hitler versucht hat, das 3.Reich zu errichten. Wie alle diese Versuche, wird auch der jetzige in Not, Elend und Vernichtung enden. Vielleicht sind wir sogar kurz davor, wenn ich mir z.B. Habek anhöre:

      "Habeck sieht Europa »kurz vor einem massiven Landkrieg«
      Robert Habeck sieht aktuell kaum noch Chancen auf diplomatische Gespräche mit Russland. Dafür sei die »Aufrüstungsspirale« zu weit gedreht. Auch Deutschland bekomme die Folgen der Eskalation zu spüren."

      Wer's nicht glaubt:
      https://www.spiegel.de/politik/deutschland/russland-ukraine-konflikt-robert-habeck-spricht-von-massivem-landkrieg-in-europa-a-d974dd41-401c-4e1d-ba55-71da11d445c7



    • eupraxie
      22. März 2024 20:09

      Es ist viel einfacher, aus einem Chaos heraus etwas Neues zu gestalten. Es braucht keine großen Begründungen mehr...






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