Gastkommentare

Kreisky: Wie viel Wahrheit lassen ORF und SPÖ zu?

03. Mai 2023 13:39 | Autor: Michael Hörl
16 Kommentare

Gegen Kreiskys Jahrhundertskandale muten Sebastian Kurz´ Handy-Spielchen wie Lausbubenstreiche an. Um seine Planwirtschaft zu retten, nahm der rote Kanzler (von 1970-1983) den Tod Tausender in Kauf. Denn Kreisky war ein skrupelloser Populist und reaktionärer Machtmensch. Was ORF und SPÖ perfekt zu vertuschen wissen.  

Kreiskys Fangemeinde in ORF und SPÖ huldigt ihrem seligen Kreisky, als wäre er die Reinkarnation von Kaiser Franz Josef, Jesus und J. F. Kennedy. Was immer dem Ruf ihres Idols schadet – es fällt unter den Tisch. 

Dort habe ich es aufgehoben und zu einem Puzzle zusammengefügt. Es zeigt eine höchst streitbare Person. Denn kein Politiker vor und nach Kreisky hat Wahlen ungenierter manipuliert.  

Wie ein Cäsar im alten Rom wirft Kreisky Gold über den Menschen aus – unter der Bedingung, dass sie ihn wählen. Eine "Heiratsbeihilfe" von sagenhaften 15.000 Schilling (heute wären das inflationsbedingt fast 6.500 Euro!!) garantiert ihm 1971 die absolute Mehrheit. Eine "Geburtenhilfe" von 16.000 Schilling kauft sie ihm vier Jahre später (1975).  

Stellen Sie sich vor, Sebastian kurz hätte 6.000 Euro Bargeld verschenkt, um Stimmen zu kaufen – ein Aufschrei wäre durch das linke Europa gegangen. "Populist" und "Rechter Stimmenkauf" wären die Headlines gewesen.  

Unter Kreisky prasselt es Sozialleistungen auf die Menschen hiernieder. Keine Bevölkerungsgruppe entkommt seiner Spendierlaune. Studenten, Rentner, Mütter, Staatsbedienstete – "Sozial-Shopping" heißt nun die Lieblingssportart der Österreicher. Weit vor Spritzwein-Trinken und Fußball.  

Die Milliarden dafür pumpt sich die SPÖ auf den Finanzmärkten – ohne je in der Lage zu sein, sie zu tilgen. Und so bezahlen wir alleine für Kreiskys Wahlgeschenke von 1971 heute schon seit 52 Jahren Zinsen. 

Demokratie ausgeschaltet 

Mit Kreiskys Wahlsieg 1970 besetzt ein Heer an Parteigängern die wichtigsten Positionen im Land. Es unterwandert Universitäten, Ministerien und Staatsbetriebe wie VÖEST Alpine, Post und ÖBB.  

Und den ORF.  

Kreiskys "linke Hand", ORF-Chef Gerd Bacher, schleust sie alle herein: Helmut Zilk, Fritz Dittlbacher, Hans Besenböck, Raimund Löw, Barbara Coudenhove-Kalergi, Peter Pelinka. Bürgerliches interessiert im ORF jetzt offiziell keinen mehr (inoffiziell auch schon vorher nicht). Wer unter Kreisky nicht "in der Partei" ist – aber trotzdem was werden möchte, wandert in den Westen aus. 

Parteibuch statt Lehrbuch 

Oberstes Ziel des Sozialismus ist es, die Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern. Viele SPÖ-Politiker im Umfeld Kreiskys gehen mit gutem Beispiel voran und verbessern zuerst die eigenen Verhältnisse. Dazu reichen ein paar Jahre Politik (etwa als SPÖ-Sekretär) – schon kann man sich in einem staatlichen Unternehmen einbringen, etwa als Generaldirektor. 

Franz Vranitzky, Christian Kern oder Hannes Androsch, sie sind nur die Spitze des Eisbergs. 

Androsch fliegt (wegen Milliardenskandals um das AKH Wien) heute aus der Regierung – und ist bereits morgen Generaldirektor der Creditanstalt (samt Millionen-Salär). Denn wie viele Betriebe gehört auch die CA damals dem Staat – und damit quasi der SPÖ.  

Manager-Korruption ist in Kreiskys Österreich so normal wie warmes Essen zu Mittag. Niemand stört sich daran, am allerwenigsten der ORF. Und natürlich wird weder der Briefverkehr von Hannes Androsch noch der von Bruno Kreisky veröffentlicht. 

Planwirtschaft hält arm 

Unter Kreisky ist Österreich arm, seine Produkte sind am Weltmarkt nicht konkurrenzfähig. Verwaltung und Unis ähneln Museen. Große Teile der (exorbitanten) Steuerlast versickern in Kreiskys gigantisch(er) defizitärer Planwirtschaft. Deren unverkäufliche Produkte müssen so stark herunter-subventioniert werden, dass sie das Entstehen gesunder Privatbetriebe verhindern.  

1985 steht die staatliche VÖEST vor der Pleite. Chemie Linz, Steyr, Semperit, Andritz und Elin droht ein ähnliches Schicksal. Die Republik schaut in den Abgrund. Zehntausende Menschen verlieren die Jobs. 

Wenn die 70er Jahre die längste Party der 2. Republik sind – dann sind die 80er-Jahre der längste Katzenjammer im Land. In den Nachrichten: nichts als Entlassungen, Demonstrationen, Skandale – und stagnierende Realeinkommen. 

Panzer als Entwicklungshilfe 

1983 haben die Österreicher die Nase voll, sie wählen Kreisky ab. Nicht aber seine Skandale. Die ploppen jetzt auf wie bunte Raketen beim Dorffeuerwerk. Denn Kreisky wollte seine marode Planwirtschaft am Leben erhalten, indem er Teile von ihr auf Rüstungsgüter umstellte, welche er mit hohen Profiten an die Dritte Welt verschachern wollte. 

Panzer und Kanonen, "Made in Austria" - ab den 1970ern überschwemmen sie die Diktaturen der südlichen Welt. In der Westsahara schießen Kreiskys Panzer auf die Freiheitskämpfer der Polisario, in Bolivien ballern sie auf unbewaffnete Kinder. In Argentinien stützen sie eine Militärjunta, die 30.000 Linke abmurkst.  

Schwerter statt Pflugscharen 

Zuerst will Kreiskys dem bettelarmen Indien 400 Noricum-Superkanonen aufschwatzen – obwohl das Land schon drei Kriege mit Pakistan geführt hat. Dann gehen die ersten 200 Artilleriegeschütze aber in den Irak. Dieser befindet sich gerade in einem heißen Krieg mit dem Iran. Viele Perser sterben im "rot-weiß-roten" Granatenhagel. Der Iran tobt. Also liefern Kreiskys Waffenschmieden 200 Kanonen samt 80.000 Artilleriegranaten auch an den Iran.  

Gerechtigkeit - im Sinne von Kreiskys SPÖ.  

Rechnet man pro zehn Granaten einen toten Iraker, dann hat die SPÖ alleine mit diesem Waffendeal ihr moralisches Guthabenkonto auf Jahrhunderte hinaus schon verspielt. 

Da der SPÖ-Noricum-Skandal aber mehr als üblich gegen hiesiges Waffenexport-Recht verstößt, kommt es zum Riesenprozess. Medial nur abgelöst von den Enthüllungen rund um den SPÖ-Lucona-Jahrhundertskandal. 

Die Kanzler der 90er räumen Kreiskys Scherbenhaufen zusammen. Harte Reformen holen auf, was 13 Jahre liegen geblieben war. Staatsbetriebe werden privatisiert, die Verwaltung gestrafft. Endlich entstehen private Betriebe, Österreichs Produkte werden konkurrenzfähig. Endlich steigt die Kaufkraft wirklich. Österreich wird westlicher – wenn auch nicht demokratischer. 

Den Wahnsinn der Kreisky-Jahre scheinen ORF und SPÖ vergessen zu haben. Doch mit dem Unter-den-Tisch-kehren ist jetzt Schluss. 40 Jahre nach Kreiskys Abwahl ist die Wahrheit den Menschen zumutbar! 

Diese Passagen stammen aus dem "Schwarzbuch Kreisky – Populist, Pleitier und Panzerlieferant" (eco.bizz.verlag).

 Michael Hörl ist Wirtschaftspublizist in Salzburg und beschäftigt sich seit Jahren mit Vorurteilen gegenüber Marktwirtschaft und Welthandel.

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  1. Kyrios Doulos
    16. Mai 2023 09:52

    Sehr wichtig, daß auf die riesengroßen Schattenseiten der Kreisky'schen Politik hingewiesen wird. Ist um der Balance der Information sehr dringend.



  2. Konfrater
    04. Mai 2023 08:27

    Zum demokratiepolitischen Sündenregister Kreiskys zählt auch die Art und Weise, wie er sich 1970 die Zustimmung der FPÖ zur Bildung der SPÖ-Minderheitsregierung erkaufte. Mit den Stimmen der SPÖ und der FPÖ wurde einfach das Wahlrecht so geändert, dass es die FPÖ bevorzugte und dafür die ÖVP benachteiligte,



    • Alexander Huss
      04. Mai 2023 21:33

      @ Konfrater. Nicht zu vergessen, dass er dabei mit einem ehemaligen SS-Obersturmführer zusammenarbeitete. Damals befanden die Sozialisten das als normal. Heute wird jeder, der eine andere Meinung vertritt, als Nazi abgekanzelt.



  3. Konfrater
    04. Mai 2023 08:10

    Ein Detail zur Privatperson Kreisky (entnommen einem deutschen Medium): Er stammte bekanntlich aus einer sehr reichen Industriellenfamilie - was man ihm nicht vorwerfen kann. Bemerkenswert aber sein Lebensstil: Eine riesige Villa in bester Lage in Wien (von Kennern als "protzig" bezeichnet), ein Wochenendhaus auf Mallorca. Er trug Zeit seines Lebens nur maßgeschneiderte Kleidung und handgefertigte Schuhe. In seiner Villa gab es stets mehrere Dienstboten: vom Stubenmädchen bis zum Koch (angeblich sollen es zeitweilig sogar mehrere Köche gewesen sein, die für das leibliche Wohl des hohen Herrn sorgten). Auto und Privatchauffeur bezahlten der Steuerzahler.

    So möchte man auch gern Sozialist sein!



  4. eupraxie
    03. Mai 2023 23:04

    So Auszüge sind immer ein Problem. Die Toten den österreichischen Waffen zu überantworten ist etwa so logisch, wie wenn sich ein Kind in der Schule aus dem Schulraum entfernt, auf die Straße rennt und überfahren wird und dann die Schuld der Lehrerin gegeben wird.

    Zur Geburtenbeihilfe: also das ist etwas, was hier im Block seit einiger Zeit gefordert wird, um die Abtreibungen etwas zu minimieren und um den Beispiel H zu folgen.

    Einseitige Betrachtungsweisen mögen lustig sein oder der Abreaktion dienen, hilfreich zur Wahrheitsfindung sind sie nicht.



    • eupraxie
      04. Mai 2023 07:40

      Blog natürlich



    • Konfrater
      04. Mai 2023 08:31

      Ich darf daran erinnern, dass es eine rechtlich bindende Aufsichtspflicht für Lehrer gibt! Wenn es der Lehrerin nicht möglich war, das Kind aufzuhalten kommt sie straffrei davon - wird ihre aber irgend eine Form der Vernachlässigung der Aufsichtspflicht nachgewiesen, kann sie sogar zu einer Haftstrafe verurteilt werden.



    • eupraxie
      05. Mai 2023 07:23

      @Konfrater: Die Lehrerin hat möglicherweise die Aufsichtspflicht verletzt und das wird disziplinär geahndet allenfalls, der Autofahrer fährt aber das Kind an und allenfalls tot.
      Das wäre folgende Logik: Ein Kind, das ohne Aufsichtspflichtverletzung totgefahren wird, wird dem Autofahrer zugerechnet, aber mit Aufsichtspflichtverletzung hat die Aufsichtsperson schuld.

      Nicht der Waffenverkäufer ist schuld, sondern der Waffenanwender.



    • Isis42
      05. Mai 2023 17:10

      Was versäumt die österr. Bundesregierung, um den "doch werden wollendenden" Müttern zu helfen???
      Es gibt zumindest zwei Einrichtungen, die sich darum kümmern können/wollen:
      1. Die offiziellen der Regierung und
      2. Die sehr effizient wirkenden der katholischen Kirche wie: "Rettet das Leben" - bspw. in Innsbruck oder ähnlich in Wien: die Obsorge um werdende Mütter in Not. Und viele andere in den Bundesländern!
      Daher könnte angenommen werden, dass den Schwierigkeiten in diesen solchen Situationen hilfreich geholfen werden kann.



  5. Alexander Huss
    03. Mai 2023 21:20

    Eine hervorragende Darstellung der Sünden von Bruno Kreisky.

    Ich möchte nur noch den größten Betrug Kreiskys an der Jugend einbringen. "Sechs Monate sind genug", lautete der Slogan zur Verkürzung der Wehrdienstzeit.

    Damals diente man neun Monate lang durch. Offiziell zumindest, etwa zwei Wochen vor dem Abrüsten wurden die Grundwehrdiener nach Hause geschickt, um ins Zivilleben übertreten zu können.

    Nun kam Kreisky - und aus den versprochenen sechs Monaten wurden doch wieder acht Monate. Denn nach den sechs Monaten Präsenzdienst musste man zwei Monate Waffenübungen - verteilt auf mehrere Jahre - abdienen.

    Die Wehrdienstzeitverkürzung betrug also lediglich zwei Wochen, und keine drei Monate.

    Es blieb 2006 dem ÖVP-Verteidigungsminister Günther Platter vorbehalten, die zwei Monate Waffenübungen endgültig abzuschaffen. Jeder, der sich mit Militärischem auskennt, weiß, dass es sechs Monate braucht, um einem Soldaten das Minimum beizubringen.

    Die ÖVP als SPÖ-Erfüllungsgehilfe.



    • Schani
      03. Mai 2023 22:49

      Endlich jemand, der sich darzustellen traut, welch Falott Kreisky war! Das Buch habe ich heute bestellt - bevor es nicht mehr erhältlich ist.



    • eupraxie
      03. Mai 2023 22:58

      Zum Wehrdienst: Zu Beginn wollte jeder nur die 6 Monate machen, und die Angehörigen der Bereitschaftstruppe mussten gezwungen werden, ihre 8 Monate auf einem Stück zu dienen. Als sich herumsprach, dass tatsächlich dann alle 2 Jahre Übungen dazu kamen und für Unteroffiziere und Offz noch einmal 60 bzw. 90 Tg (oder 120?) Kaderübung drauf gelegt wurden, wollten dann alle nur mehr die 8 Monate durchdienen und wir von der Landwehr mussten alle 8 Monate Anträge ablehnen (bis auf die Systemerhalter).

      Aber auch bei Platter fanden sich Offz im Generalsrang, die das für möglich hielten.



    • Alexander Huss
      04. Mai 2023 21:30

      Sehr geehrter eupraxie, herzlichen Dank für die detaillierte Darlegung. Ihren Worten entnehme ich, dass Sie aktiver Offizier sind oder waren.

      Ich diente meine acht Monate als Funktionssoldat, wurde aber wieder Zeitsoldat auf drei Jahre, die nach dem Abrüsten mit 90 Tagen Kaderübungen garniert waren. Ich ging im Übrigen gerne zu diesen Übungen.



    • eupraxie
      05. Mai 2023 07:26

      @Alexander Huss: war Offizier.



    • Kyrios Doulos
      16. Mai 2023 09:46

      General Bach war ein Mann von Ehre. Er ist zurückgetreten, denn er wollte die kurze Wehrdienstzeit nicht verantworten. Er sagte als Kriegserfahrener, daß man so keinen Mann feldverwendungsfähig machen kann. Dafür stand er nicht zur Verfügung.

      Ich fürchte, wir haben viel menschliches Kanonenfutter im BH. Schon 1991 SiE YU war es so, daß man jungfräuliche Rekruten an die Grenze schickte. Eine Teilmobilmachung hat die Regierung abgelehnt, um den Fremdenverkehr in Kärnten nicht zu sabotieren (sic!).

      Bisher hatten wir immer nur Glück. 1968 und 1991 hätten auch anders ausgehen können - zwar mit geringer Wahrscheinlichkeit, aber doch. Verantwortungsbewußt handeln tun weder die Regierung (vom VdB gar nicht erst zu reden) noch die hohe Generalität.



    • Kyrios Doulos



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