Gastkommentare

Wer finanziert die Kommunisten?

19. April 2023 12:30 | Autor: Willi Sauberer
7 Kommentare

Die Wahl einer Kommunistin zur Grazer Bürgermeisterin hat offenbar nur wenige Österreicher aufgeregt. Das gehört aber doch zum Ungeheuerlichsten der österreichischen Nachkriegspolitik. Wer in Kenntnis oder in Unkenntnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts den Nationalsozialismus verteidigt oder gar preist, verfällt der Justiz.

Zu Recht. Unter dem Hakenkreuz wurden unfassbare Unmenschlichkeiten verübt – zig Millionen Menschen verloren durch diese Diktatur das Leben. Wer dieser blutigen Gewaltherrschaft des 20. Jahrhunderts nachweint oder gar ihre Wiedererrichtung betreibt, hat der Ächtung zu verfallen.

Zum Unbegreiflichen der Gegenwart zählt die völlige Gleichgültigkeit gegenüber der anderen menschenverachtenden Ideologie. Der Kommunismus begann 1917 unter Lenin mit millionenfachem Mord an "Klassenfeinden" und setzte sich rasch fort in einem der brutalsten Regierungssysteme der Menschheitsgeschichte – dem Stalinismus. Die Totenbilanz liegt im zweistelligen Millionenbereich. Wer hier "kapitalistische" Propaganda unterstellt, sei auf die Rede des Generalsekretärs Nikita Chruschtschow 1956 auf dem XX. Parteitag der KPdSU verwiesen, der Kommunistischen Partei der Sowjetunion.

Die sibirischen Gulags waren um keinen Grad humaner als die deutschen Konzentrationslager. Und weil es gerade aktuell ist: Im Zuge der Zwangskollektivierung und Zwangsindustrialisierung erlitten Millionen von Ukrainern den von Stalin bewusst herbeigeführten und planmäßig organisierten Hungertod. Es gibt dafür sogar eine eigene Bezeichnung: Holodomor.

1989 krachte der Sowjetimperialismus mit seinen sozialen, ökonomischen, ökologischen und auch moralischen Katastrophen zusammen. Doch vorher hatte er wie eine Seuche Asien angesteckt. Allein in der chinesischen Kulturrevolution des Mao Zedong wurden 70 Millionen Menschenleben vernichtet – weltweit schätzt man heute auf mehr als 100 Millionen Todesopfer des Kommunismus.

Es ist wirklich ungeheuerlich: Eine Partei mit dieser Geschichte und dieser Blutschuld kann in einem demokratischen Staat alle politischen Rechte in Anspruch nehmen, und in der größten österreichischen Bundesländerhauptstadt wird eine Vertreterin dieses politischen Lagers Bürgermeisterin. (Dass Graz schon nach einem Jahr in eine Finanzkrise schlitterte, ist dagegen kaum erwähnenswert, weil nur konsequent.)

Am kommenden Sonntag wird der Salzburger Landtag neu gewählt. Der KPÖ-Kandidat wird in den Medien geradezu hofiert, als hätte seine Partei jemals ein Bekenntnis zur freien westlichen Demokratie abgelegt oder sich von den Verbrechen ihrer Vergangenheit distanziert. In den Medien kennt man Stalin offenbar nicht mehr.

Fürchten muss sich allerdings die SPÖ: In ihrer derzeit so verfahrenen Lage mag der linke Flügel der Armabhacker ein noch linkeres Ausweichquartier finden und dem Kommunismus die Chance auf ein Mandat geben.

Die KPÖ ist jedenfalls im Wahlkampf präsent. Der Spitzenkandidat prangt auf den Plakatwänden, und massenhaft werden Flugzettel in gehobener Papier- und Druckqualität verteilt.

Der politische Beobachter fragt staunend: Woher hat KPÖ das Geld für eine solche aufwändige Propaganda? Wer finanziert die Kommunisten? Sitzen die Geldgeber im Inland oder im Ausland? Das aber scheint niemanden zu interessieren. Am allerwenigsten die Journalisten.

Die Kärntner haben bei der jüngsten Landtagswahl die ohnehin schwache KPÖ auf fast null gedrückt, was dankbar zu registrieren ist. Eine Wiederholung der Grazer Schande ist auch an der Salzach – das darf man voraussagen – nicht zu erwarten. Aber wo die dunkelroten Hintermänner mit ihrem Geld lauern: Das gehört raschest ans Licht gebracht!

 

Willi Sauberer, Schüler Hugo Portischs, war ab 1961 Mitarbeiter von Alfons Gorbach, Josef Klaus und Hermann Withalm und von 1971 bis 1994 Chefredakteur einer kleinen Salzburger Tageszeitung. Der konservative Publizist schreibt vorwiegend über gesellschaftspolitische, zeithistorische und lokal-geschichtliche Themen.

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  1. Alexander Huss
    19. April 2023 21:35

    Die Kommunisten waren immer schon Weltmeister, wenn es darum ging, Unangenehmes zu verschleiern.

    Das bekannteste Beispiel ist die Finanzierung der Bolschewiki zwischen 1917 und 1918: Es dauerte bis 1991, bis endlich bewiesen werden konnte, dass Lenin seinerzeit zwischen 50 Millionen und 60 Millionen Goldmark erhielt, um in Russland die Macht an sich zu reißen. Danach folgte der "Friede" von Brest-Litowsk, den die Deutschen diktierten. Man brauchte die im Osten stehenden Truppen, um im Westen die militärische Entscheidung zugunsten Deutschlands herbeizuführen.

    Wobei Lenin nur zögerlich lieferte, es brauchte die handfeste Kriegsdrohung der Deutschen, damit er dem "Friedensvertrag" endlich zustimmte.



  2. Willi
    19. April 2023 20:04

    „Wer finanziert die Kommunisten?“

    Die gesamte Welt verwendet (noch) kommunistisches ungedecktes Zentralbankgeld, das schon Marx gefordert hat.

    Alle zur Wahl stehenden Parteien vertreten Grundsätze des kommunistischen Manifests. Bezahlung der POlitiker aus Steuermitteln, ebenso der Unterricht nach staatlichem Lehrplan, Bürokratie und Verbote allerorts. Noch dazu verbruzzelt die Erde, wenn sie nicht vorher absäuft.

    Also kurz: Die Wähler, die freiwillig „Ja Weitermachen“ ankreuzen gehen, die für die von ihnen angeordneten Schuldenberge bürgen und diese kollektiv über Geldentwertung mit ihrem Privateigentum bezahlen.



  3. Politicus1
    19. April 2023 19:18

    Stichwörter zum Googeln:
    Rudolfine Steindling, Mitglied der KPÖ
    Firma Novum, halbe Milliarde DM Vermögen
    Millionen versickert in kommunistischen Kreisen
    ...
    Woher mögen die finanziellen Resourcen der KPÖ stammen?



    • elfenzauberin
      19. April 2023 22:00

      Danke, Politicus1!
      Ihre Stichwörter geben wohl die Antwort auf die Frage, die im Artikel aufgeworfen wurde.



    • Konfrater
      04. Mai 2023 08:59

      Sehr richtig: Die Staatsbürger der ehemaligen DDR finanzieren unfreiweillig die österreichischen Kummerln. Die KP könnte eventuell sogar die reichste Partei Österreichs sein.

      Ein Nachtrag zum Holodomor: Ob es sich wirklich um Politik der gezielten Ausrottung durch Hunger gehandelt hat, lässt sich nicht nachweisen. Möglicherweise war es einfach nur der vollkommene Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Produktion durch die Zwangskollektivierungen, wovon die Ukraine als traditionelle "Kornkammer" der Region am stärksten betroffen war.



  4. Brigitte Kashofer
    19. April 2023 12:43

    Mit Kommunismus kann man ganze Staaten und Völker ruinieren, vor allem, wenn die Bildung fehlt und die Medien käuflich sind.



    • MM
      20. April 2023 17:33

      Man braucht nur das Wirken der Grünen Khmer in DE sehen, bei uns auch kaum besser.

      - Bildungssystem systematisch zerstört
      - Die meisten Medien laufen denen im Gleichschritt hinterher






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