Gastkommentare

Der Inflations-Sozialismus und seine Folgen

21. Juli 2022 16:41 | Autor: Josef Stargl
1 Kommentare

Die Europäische Währungsunion "funktioniert" als Kredit- und Schuldenpyramiden-System mit dem Euro als supranationalem ungedeckten Papiergeld sowie mit der Schaffung von Geld aus dem Nichts durch die Vergabe von (Bank-)Krediten ohne Deckung und durch eine expansive EZB-Geldpolitik, die mit einer Zinskontrolle/Zinsmanipulation im Interesse überschuldeter Staaten, Unternehmen und Haushalte gekoppelt ist.

Vor allem die finanzielle Lage der hochverschuldeten Staaten der Eurozone bestimmt die EZB-Enteignungs- und Zwangsumverteilungs-Geldpolitik. Die Geldmengenüberhangspolitik/Liquiditätsflut ist eine Geldentwertungs-/Geldwertzerstörungs-Politik, die verbunden mit einer negativen Realverzinsung ("finanzielle Repression!") eine Entwertung der Ersparnisse und der privaten Altersvorsorge bewirkt. Der Vermögensaufbau und der soziale Aufstieg werden erschwert.

Die Entschuldungs- und Überschuldungs-Geldpolitik/"monetäre Staatsfinanzierung" bewirkt eine Kollektivierung der Schulden, eine Kapitalaufzehrung, Fehlinvestitionen und Wohlstandsverluste. Inflationspolitik (ein Weginflationieren von Staatsschulden), eine Aufblähung der Geldmenge, führt zu einer Verfestigung der hohen Preisinflation. Der planwirtschaftliche und dirigistische geldsozialistische Interventionismus ist eine Einkommens- und Vermögens-Zwangsumverteilungsgeldpolitik, ein sonder- und regionalinteressenorientiertes korrumpiertes Geldsystem, das nicht nur die Geldvermögensbesitzer enteignet, sondern auch zu einer Flucht aus dem Geld führt sowie Fehlinvestitionen, einen ineffizienten Einsatz von Geldern, eine "Zombiefizierung" und eine Fehlleitung/Verschwendung von Ressourcen bewirkt.

Lernresistenz, Verhinderung von Korrekturen, fehlender Währungswettbewerb, Rechtsbrüche und die Aussetzung von Schuldenregeln sollen eine Wirtschaftskrise vermeiden helfen. Das Zentralbankversagen wird immer transparenter, und das Vertrauen in die (angeblich) "von der Politik unabhängige Europäische Zentralbank" und in den Euro sinkt. Immer weniger Bürger glauben die Mythen zur Rechtfertigung der inflationären Geldpolitik.

Die Preisinflation ist (vor allem) eine Folge der politisch geplanten expansiven EZB-Geldpolitik und der expansiven Finanzpolitik der Staaten der Eurozone. Die Kredit- und Schuldenpyramide ermöglicht den Kollektivisten, den Etatisten und den Wettbewerbsvermeidern ein Leben auf Kosten von anderen und der Zukunft (anderer).

Ludwig von Mises (1881-1973) hat (schon vor 100 Jahren!) auf die Folgen des "Inflationssozialismus" hingewiesen und die Verschleierung der Auswirkungen einer antimarktwirtschaftlichen Geld- und Finanzpolitik mittels Inflation erkannt. Geldmonopol, Kreditvergabe und Geldmengenvermehrung aus dem Nichts sowie Zinskontrolle bewirken eine Umverteilung von Einkommen und von Vermögen, hemmen das Sparen und die Investitionen, erschweren den Aufbau des Kapitalstocks, bewirken Fehllenkungen von Kapital, Überschuldung und eine Kapitalaufzehrung und führen zu Finanz- und Wirtschaftskrisen, zu "Boom-und-Bust"-Zyklen sowie zu Freiheitsverlusten.

Die Vermehrung der Geldmenge und die Zinsmanipulation bringen keinen volkswirtschaftlichen Wohlfahrtsgewinn. Die EZB-Geldpolitik fördert die Macht des Staates und supranationaler Institutionen zu Lasten der bürgerlichen und der unternehmerischen Freiheit. Die Ausdehnung der Staatstätigkeit zeigt sich nicht nur im Vordringen des obrigkeitlichen Staates, in immer mehr Bürokratie, Strukturkonservierung, Sonderinteressenorientierung und Verschwendung, sondern auch durch mehr Paternalismus und Bevormundung in einem von Anspruchsdenken und Vollkaskomentalität geprägten Versorgungsstaat auf Pump mit offenen Grenzen, in dem sich ein durch die Bewusstseinsbildungsindustrie geförderter antiliberaler, anti-rechtsstaatlicher und antimarktwirtschaftlicher/antikapitalistischer Geist rasant verbreitet.

Der Staat schreibt immer mehr vor, was die Bürger mit ihrem Eigentum nicht dürfen beziehungsweise dürfen. Supranationale und staatliche Ge- und Verbote reglementieren die Handlungsfreiheiten der Bürger und der Unternehmer. Das Vordringen des Staates in alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche höhlt marktwirtschaftliche Prinzipien aus und führt zur Zerstörung von Wohlstand.

Mises nannte als "Quellen des Antiliberalismus und des Antikapitalismus" vor allem die Unwissenheit, den rechtsstaatlichen und den marktwirtschaftlichen Analphabetismus, die Ignoranz, den Neid (und dessen politische Bewirtschaftung!), den Fanatismus, das Moralisieren und den Hass auf den Liberalismus, da dieser keinen Sonderinteressen dient.

Die neojakobinischen Tugendwächter in der Bewusstseinsbildungsindustrie sind heute Experten/Strategen der Lüge, der Realitätsverleugnung, der Täuschung, der Desinformation, des Verschweigens, der Verharmlosung, der Indoktrination und der Manipulation.

Den antikapitalistischen Öko-Sozialisten und Energiewende-Predigern (in allen Parteien) reicht die zwangsumverteilende expansive Geldpolitik und die expansive Budgetpolitik nicht. Sie ersehnen eine Ausschaltung des Marktes, immer mehr Interventionismus und einen "neuen Menschen für eine klimagerechte Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung". Ihre "Klima- und Energiewende-Politik" ist (angeblich) im Interesse der "Rettung des Planeten". Als realitätsferne Moralisten, als Antiliberale und als Antikapitalisten verteuern sie die Energiekosten und greifen immer engagierter in die Entscheidungsfreiheit der Privateigentümer, der Bürger und der Unternehmer, ein.

Zahlreiche sozialistische Analphabeten in diesem Land erkennen nicht den Beitrag der Energiewende-Politik zur Zerstörung der Kaufkraft des Geldes und von Wohlstand. Der Inflations-Sozialismus der geld- und finanzpolitischen "Eliten" und der Klima-Politiker ist ein Irrweg. Er führt zu Finanz- und Wirtschaftskrisen und zum Scheitern der Währungsunion/der Europäischen Inflations-Union.

Die Alternative lautet supranationale und staatliche Anti-Inflationspolitik. Bürger mit Hausverstand sehnen sich nach Deflation, nach einer Senkung der Geldmenge, nach steigenden Zinsen, nach einem Absinken des Preisniveaus und nach einer "europäischen Verantwortungsgemeinschaft" statt nach einer "europäischen Haftungsgemeinschaft".

Josef Stargl ist AHS-Lehrer in Ruhe und ein Freund der Freiheit.

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  1. Willi
    25. Juli 2022 13:46

    Max Otte hat in dem Buch: „Der Crash kommt“ 2006 beschrieben, dass ungedeckes Geld stetes Wachstum der Wirtschaft braucht. Kommt eine Rezession, also ein Schrumpfen der Wirtschaft, implodiert dieses Falschgeld. Das Ende des unbegrenzten Wachstums zeigte ein Crash im Repo-Markt, im Aug./Sept. 19.
    Darauf kam Corona. Inzwischen sind die Staatsgläubigen, also die sozialistischen Analphabeten geimpft. Wer glaubt, dass einem der räuberische Staat GRATIS was Gutes tut, hat mit Bildung nix zu tun. Mit zunehmender Sterblichkeit der Geschützten samt geschützten Erben, kann sich die Gesellschaft entschulden und zu einer goldgedeckten Währung zurückkehren.






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