Gastkommentare

Quo vadis, Europäische Union?

21. April 2022 15:18 | Autor: Josef Stargl
5 Kommentare

Der Staatenverbund Europäische Union ist so wie der Staat "die große Fiktion, nach der sich jedermann bemüht, auf Kosten jedermanns zu leben" (Frederic Bastiat, 1801-1850). Das ständige Streben nach mehr Macht für die supranationalen Institutionen, immer mehr Antiwettbewerbsföderalismus und zentralverwaltungswirtschaftliche Prinzipien (nach dem Vorbild der Planwirtschaft in der EU-Agrarpolitik) sowie die politische Praxis in der Entschuldungs-, Enteignungs- und Vermögensabgaben-Union mit einer permanenten Zwangsumverteilungsgeldpolitik, mit politisch beabsichtigten (!) Kaufkraft-, Einkommens- und Vermögensverlusten der Bürger zu Gunsten der überschuldeten Staaten bewirken eine Verringerung beziehungsweise Vernichtung von Privateigentum und eine schrittweise Zerstörung der Reste der mit einem "Wohlstand für alle" verbundenen rechtsstaatlichen Marktwirtschaft.

Die "Europäische antikapitalistische Revolution" schafft eine Günstlingswirtschafts-Union mit einer Bedienung von Partial- und Regionalinteressen, mit immer mehr "Zwangsumverteilung von Privat zum Staat" sowie mit einer Fehlleitung und Verschwendung von Ressourcen. Wohlstandsverluste sind die Folge.

Eine antimarktwirtschaftliche supranationale Politik mit einer Manipulation der Kapitalkosten fördert (supranationale, staatliche und private) Fehlinvestitionen. Die Kapitalabbau-Union und die Kapitalaufzehrungs-Union sind mit einer Aushebelung des Antriebs zum Sparen und mit einer Verringerung der Kapitalbildung verbunden.

Es ist offensichtlich nicht die Absicht der Politik, das Privateigentum, die Freiheit, die Eigenverantwortung, den Wettbewerb als Entdeckungsverfahren, (produktive) private Investitionen und den Wohlstand der Bürger zu fördern!

Eine Zwangsumverteilungs-Union ermöglicht einen Ausbau der supranationalen und der staatlichen Macht, (noch) mehr politische Bewirtschaftung des Neides und mehr Paternalismus.

Die (unkontrollierte) sozialistisch und planwirtschaftlich denkende und handelnde Nomenklatura des Geldmonopolismus zerstört mit ihrer "Geldschwemme aus dem Nichts" und mit ihrer Zinsmanipulation/negativen Realverzinsung nicht nur die Marktwirtschaft, sondern auch die liberale rechtsstaatliche Demokratie. Ihre Entscheidungen beeinflussen das Leben der Bürger wesentlich mehr als die der gewählten Repräsentanten.

Schon Frederic Bastiat erkannte, dass "öffentliche Ausgaben immer private Ausgaben ersetzen". Er kritisierte die "Unwissenheit, die sich für unfehlbar hält" und er schlug vor, "die Dinge nicht nur danach zu beurteilen, was man sieht, sondern auch danach, was man nicht sieht" sowie "das, was man nicht sieht, dem gegenüber zu stellen, was man sieht".

Die antikapitalistische Politik der Expropriateure in allen Parteien, der revolutionären Etatisten und der Geldentwertungsexperten/der Geldwertvernichter bewirkt eine noch höhere Überschuldung der Staaten der Eurozone und noch mehr Versorgung der Gegenwart zu Lasten der Zukunft.

Die Macht der "Vereinigten Antikapitalisten" wird ständig erweitert. Die Enteignungs- und Zwangsumverteilungsrevolutionäre ignorieren immer mehr die Errungenschaften der euro-atlantischen Zivilisationstradition.

Das Sinken der Kaufkraft, der Einkommen und der Ersparnisse ist politisch gewollt. Die (meisten) Politiker befürworten die Geldschwemme und, dass "das Geld keinen Preis hat". Der Staat profitiert von der Inflationspolitik und von der negativen Realverzinsung, von den Preissteigerungen und von einem "schwachen Euro", der die (Rohstoff- und Energie-)Importe (zusätzlich) verteuert.

Das Staatswachstum auf Kosten der Bürger ist politisch beabsichtigt. Die antikapitalistische Politik schafft ein Paradies für Planer, für Regulierer, für Interventionisten und für sonderinteressenorientierte "Mauschler"!

Nicht nur antikapitalistische Ideologien, sondern auch der weit verbreitete rechtsstaatliche und marktwirtschaftliche Analphabetismus leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung einer "Antikapitalistischen Europäischen Union", eines "Europäischen beziehungskulturellen Systems", einer "Richterunion" und einer "EU-Demokratur".

Quo vadis, Europäische Union?

Josef Stargl ist AHS-Lehrer in Ruhe und ein Freund der Freiheit.

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  1. pressburger
    23. April 2022 11:01

    Eine ausgezeichnete Zusammenfassung. Die EU bzw. der Rat der Kommissare, hat sich ein Ziel gesetzt. Dieses Ziel, ist in keinen Dokument, in keinem Entwurf explizit artikuliert.
    Die Öffentlichkeit soll getäuscht werden. Ganz nach dem Vorbild von Lenin. Freiheit, Landreform, alle Macht der Arbeiterklasse, NEP.
    Die Vision der Brüsseler Kommissare geht in Richtung UdSSR, die Europäischen Sozialistischen Republiken.
    Mit allen Konsequenzen. Zentral gelenkte Planwirtschaft. Politisches System, in dem es nur eine Ideologie geben darf - Marxismus.



  2. Willi
    22. April 2022 19:37

    Jaja, zuerst den Großteil durch die Inflation verarmen. Wer dann noch was hat, kriegt ein Lastenausgleichsgesetz und wird durch demokratischen Befehl der nun armen Mehrheit enteignet.
    Erst dann, wenn alle gleich arm sind, weil schlicht nix Werthaltiges zu plündern mehr da ist, haben wir den wahren Kommunismus; nach dem sich derzeit alle Wähler sehnen, weil nur kommunistische Parteien zur Wahl stehen.



  3. riri
    21. April 2022 22:35

    Sehr geehrter Herr Stargl,

    ihren Bericht hat Frau Mickl-Leitner, ÖVP, bereits in einem Satz zusammengefügt ausgedrückt: her mit der Marie.



    • Cosmas
      22. April 2022 14:16

      "...her mit die (sic) Millionen, her mit dem Zaster, her mit der Marie" - so Mikl-Leitner im vollen Wortlaut.....



    • riri
      23. April 2022 00:34

      Onkel Pröll hat ihr bei Amtsübergabe den §1 aus dem Parteiprogramm noch einmal deutlich in Erinnerung gerufen.
      Parteifunktionäre haben sich allesamt damit solidarisch erklärt.
      Die Leute applaudieren noch..






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