Rund 140 Jahre hat es gedauert, bis die Standesunterschiede der Feudalgesellschaft abgebaut waren. In den letzten hundert Jahren jedoch hat sich eine neue Klassengesellschaft aufgebaut – mit drei ganz unterschiedlich berechtigten beziehungsweise entrechteten Ständen, zwischen denen das Gefälle immer steiler wird: Beamte – Dienstnehmer – Selbständige.
So verlangt jetzt ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs, dass bei Beamten die Mittagspause Teil der Dienstzeit ist. Bei Angestellten in der Privatwirtschaft ist das aber nicht der Fall. Was auch immer die rechtlichen Argumentationen hinter dem Urteil sein mögen: gerecht ist das nie und nimmer. Aber freilich: All die Gesetze, auf denen die Beamtenprivilegien beruhen, werden de facto immer von Beamten selbst geschrieben.
Ein anderes ebenfalls zutiefst ungerechtes Beamtenprivileg sind die „Ruhensbestimmungen“. Sie verbieten allen Privatangestellten, die vor dem Vollpensionsalter eine Frühpension erhalten, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Beamte hingegen können voll dazu verdienen, wie früh auch immer sie in Pension gehen. Das ist besonders provozierend, weil Beamtenpensionen ja noch immer weit höher sind als beim Rest der Bevölkerung.
Aber was tut die Regierung? Statt diese Ruhensbestimmungen endlich abzuschaffen, vereinbaren Finanz- und Sozialminister, sie dramatisch auszuweiten! Auf drei Jahre nach dem Vollpensionsalter. Sie taten dies auf Vorschlag ausgerechnet eines Arbeiterkämmerers. Das ist absurderweise jemand, der nur von den Zwangsbeiträgen der Privatangestellten lebt, nicht von den Beamten.
Zwar hat der Proteststurm gegen diese Vereinbarung die Regierungsspitze verunsichert. Aber der gelernte Österreicher weiß, dass das noch nicht viel heißt. Und jedenfalls bleibt die Tatsache ungeheuerlich, dass so etwas überhaupt beabsichtigt wird.
Daneben hat sich in den letzten Jahrzehnten noch eine Vielzahl von anderen Beamtenprivilegien vermehrt, von denen Nicht-Beamte nur die Spitze eines Eisbergs sehen. Dazu gehören etwa die bei Beamten viel zahlreicheren Krankenstandstage, die häufigeren Kuren, die weit höhere Inanspruchnahme vieler sozialer „Errungenschaften“ wie „Papamonate“, die weitgehende Unkündbarkeit. Dazu kommt in den allermeisten Fällen ein viel geringerer Arbeitsdruck.
Gewiss muss man auch sagen, dass bei manchen jungen Staatsdienern vieles ins Gegenteil gekippt ist. So ist es eine arge Sauerei, dass junge Lehrer nur noch eine Kette von Einjahresverträgen bekommen.
Noch viel stärker als die Privatangestellten werden alle Selbständigen diskriminiert. Alleine die zahlreichen Schikanen des jüngsten Steuerpakets bringen viele zum Kochen – oder zum Aufgeben. Dazu kommt das berufliche Risiko, die Nichtabsicherung im Krankheitsfall, die ständig weiter ausufernden Haftungen für alles und jedes, die unüberschaubar gewordenen Regulierungen.
Aber die Regierung wundert sich, dass in diesem Land immer weniger investiert wird…
Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.
Die schlimmsten von allen - was die Sauerei angeht - sind die Gewerkschaften, die
solche "Gleichheiten" nicht nur mittragen, sondern selber vorantreiben, weil sie von
den Beamten ja abhängig sind.
Von den vielen EMUs (Ein Mann Unternehmen) ist jedoch niemand abhängig ?
Falsch ! Kleine und Kleinst-Unternehmen hatten von jeher einen beachtlichen
Anteil zur Innovation beigetragen ! ! !
Zur Erklärung für die Beamten: Innovation ist das, was im Reich der Beamten
zuletzt unter Maria-Theresia vorgekommen war ( od. war's doch ein römischer
Kaiser [ ätz ] )
Es sind nämlich die kleinen Unternehmen, die am beweglichsten agieren können,
zu deren Leidwesen aber allzuoft auch müssen, aber je größer ein Betrieb ist,
desto behäbiger wird er - fängt schon bei der Entscheidungsfindung an !
Wohl überflüssig zu sagen, wie's mit der Entscheidungsfindung beim größten,
beim Staats-Betrieb aussieht - da wird immer nur das in Angriff genommen,
was dem Machterhalt nützlich ist - Beamte sind das nun mal an vorderster Stelle ! ! !
Wen heutzutage diese Träumer beim Aufwachen vor sich finden werden, weiß ich nicht,
früher war es jedenfalls immer wieder mal das einfache Volk mit Sensen und Dreschflegel.
Ich gehe davon aus, daß es heutzutage ein "Verrückter Einzeltäter" sein wird, das aber
dafür "nicht immer aber immer öfter" - nur erwahren wird's die Öffentlichkeit dafür immer
seltener .
Früher waren in einem Dorf der Pfarrer der Wirt und der Greissler angesehene Persönlichkeiten in der Gesellschaft. Heute steht der Pfarrer unter Verdacht ein Kindesmissbraucher zu sein, die Selbstständigen stehen unter Generalverdacht Steuerhinterziehung zu betreiben. Geschäftsleute sind sowieso Verbrecher, denn sie kaufen Waren billig ein und verscheuern sie dann teuer. Daher muß man diese Ausgeburten der Gesellschaft möglichst lückenlos kontrollieren, und durch Schikanen zur Aufgabe zwingen. Und das funktioniert am Besten mit Hilfe von willfährigen Beamten. Und die hohe Politik bläst mit Hilfe dieser bessergestellten Menschen fröhlich zu Halali.
Wenn es sich noch nicht herumgesprochen hat:
Auch wir Gewerbetreibenden haben 20% Selbstbehalt bei den Krankenkassen!
Auch wir Gewerbetreibenden bekommen keine Abfertigung!
Aber wir tragen das komplette Risiko für einen Betrieb, und seinen Mitarbeitern.
Dafür wird man vom Staat und seinen Bütteln behandelt wie der letzte Dreck!
Noch vor wenigen Jahren wurde jeder verlacht und verhöhnt, der Beamter wurde, statt in der Privatwirtschaft mehr Geld zu verdienen. Heutzutage sollen auf einmal die Beamten an allem Schuld sein - kommt jetzt nach der wirkungslosen Putin-Hetze die populistische Beamten-Hetze?
Der Blogbetreiber vergisst zu erwähnen, dass die (Bundes)Beamten bisher überhaupt keinen Rechtsanspruch auf eine Mittagspause hatten, weder auf eine bezahlte noch auf eine unbezahlte. Dies war auch kein Thema für die Gewerkschaft. Erst die Post hat es geschafft, einen ihrer Mitarbeiter auf den Rechtsweg zu treiben.
Der Blogbetreiber erwähnt auch nicht, dass Beamte im Gegensatz zu den ASVGlern keinen 20%igen Selbstbehalt im Krankheitsfalle zu tragen haben. Das gilt auch für die vielen mitversicherten Angehörigen und kann mehrere 100 Euro im Jahr ausmachen.
Ebenso gibt es im Falle der Pensionierung keine Abfertigung oder Vergleichbares. Das ist eine Menge Geld, die der Beamte nicht erhält.
Beamtinnen dürfen nicht früher in Pension gehen als Beamte.
Beamte unterliegen noch in der Pension dem Disziplinarrecht und können weiterhin entlassen werden und dadurch ihre Altersversorgung verlieren.
Und kann man den Beamten wirklich zum Vorwurf machen, dass sie vom Recht auf den Papamonat Gebrauch machen?
Die wirklichen Fragwürdigkeiten liegen möglicherweise dort, wo die Systemparteien zusammen arbeiten und neue Dienstposten für besonders verdiente Mitarbeiter schaffen, etwa das Haus Mikl-Leitner in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt, das für den Dienstpostenplan zuständig ist ?
Im Bundeskriminalamt wurde ein neuer A-Posten geschaffen, der des Vize-Direktors. Werdegang des neuen Vizedirektors: Grenzpolizist, unterste Führungsebene in Wien (1 Monat lang), Referent im Ministerium, Kabinett der Ministerin, Studium: Soziologie und Politologie. ;-)
Für´s Nichtstun zu kassieren ist grosso modo beinahe schon gesellschaftsfähig, nach linker Diktion auf jeden Fall.
Bauern bekommen für Brachen Subventionen, Arbeitsverweigerer erhalten Grundsicherung, Invasoren sogar Häuser(!), ja ein arbeitsloses Einkommen für ALLE wird gefordert.
Womit wir sehen sollen, Schlaraffenland scheint Wirklichkeit zu werden.
Dabei übersehen die linken Träumer, daß sie sich in einer Art Dornröschenschlaf befinden und daß beim Aufwachen kein Prinz vor ihnen knien wird um sie wach zu küssen.
Mit Hofer als BP würden "einige" vorm Aufwachen noch mit Albträumen rechnen können.
Desweiteren möchte ich noch klarstellen, daß unsere Angestellten ihre Pausen od. Plauscherln selbstverständlich während der bezahlten Arbeitszeit abhalten dürfen/können. Als überaus zufriedene Dienstgeber genehmigen wir das unserem Personal sehr gerne und freiwillig. Und uns entsteht ganz sicher kein Nachteil daraus, weil diese loyalen und fleißigen Mitarbeiter ihre Aufgaben (für uns) IMMER perfekt erledigen, egal wie viele od. wie wenig Pausen sie machen. Die ham a G´spür .....
Ob bei den Wr. Beamten das gleiche Engagement zu finden ist, wage ich zu bezweifeln.
Wer will Beamter werden? Schulwarte sind gesucht. Gehalt laut Kollektivvertrag: 1307,1€ bis 1610€.
Laut AMS: 1698,5€ bis 1780€. In Wien gibt es zahlreiche Zulagen. Also vorwärts, ihr Neider!
Mein Cousin verlor seine Arbeit als Bäcker und arbeitete als Schulwart. Er bekam 40% seines früheren Verdienstes. Mit dem 65. Geburtstag ging er in Pension. Er bekam um 35% mehr Geld als in der Schule. Mangels Kandidaten wurde die Schulreinigung ausgelagert. Sie wurde teurer und schlechter. Niemand ist zuständig echte TEAMarbeit: Tut Ein Anderer Machen.
Zunächst: Privilegien aller Art gehören minimiert bzw. - wenn irgend möglich - abgeschafft! Dazu hat A.U. alles gesagt:
Beamtenprivilegien!!! Sind wir noch im 19. Jahrhundert??
Aber nun andere Töne!
Die beginnende Karwoche möchte ich - als bekennender Lyrik-"Verrückter" - diesmal mit einigen auf die Oster- und Leidenszeit Christi abgestimmten Gedichten der wunderbaren österreichischen Lyrikerin Christine Busta (1915 - 1987) umrahmen, und somit ein wenig zu österlicher Einkehr vorbereiten:
Heute ihre "Rede an den Christen" (aus ihrem Gedichtband "Der Regenbaum"), am Gründonnerstag dann nochmal ein Gedicht zum Tag!
Lassen Sie sich von dieser großen österreichischen Lyrikerin auf die Osterzeit einstimmen:
"Rede an den Christen
Wo immer du deine Arme ausbreitest,
stehst du als Kreuz vor der Welt.
Eingewachsen ist es im Fleisch deiner Liebe,
und du spürst es auch ohne die große Gebärde:
selbst mit verhaltenen Flügeln,
im Schlaf bleibt der Vogel noch Vogel.
Du brauchst keine Fahne!
Die Welt ist voll widerwärtiger Winde,
da ist es genug, wenn Dein Haar weht.
Man sah schon zuviele Zeichen, die trogen:
wer noch ein Heil bringt,
birgt es still in den Händen.
Nenn auch den Namen nicht eitel,
den du nimmer ergründest!
Das Geheimnis des Menschen
ist der gemäße Auftrag.
Wo sie den Glauben verweigern,
ist es Zeit, daß du handelst!
Hoffe nicht, dich zu bewahren,
eins nur gilt: sich bewähren!
Auch im niedrigsten Zelt,
im dunkelsten mußt du hausen,
auf den Stufen der Bettler,
zwischen den Malen des Unrats.
Und keiner, den Gott nicht verlassen.
der den Kuß des Verrates
und die Galle des Zweifels
nie geschmeckt hat, kann heute
Bruder sein den Verlornen.
Denn sie mißtraun mit Recht:
Aufruhr erstickt nicht die Herzen.
aber das Fett der Trägheit!
Es kann sein - unterwegs -
daß du den Namen vergißt oder verlierst,
ihn verwirfst als ein fremdes Gewand,
das dich trennt von den andern,
und hingehst, nackt unter Nackten.
Aber das Kreuz in dir
ist nicht zu entwurzeln und zwingt dich
jäh aus der Schmach, am Markt oder mitten im Schlafe:
daß du aufbrichst zur Richtstatt
und es den Schlächtern bezeugst."
Eine besinnliche Karwoche wünscht Ihnen allen
Gerhard Michler
(mail to: gerhard@michler.at)
Niemand wird gezwungen selbständig zu sein! Also raus aus dem Land oder man geht in den beamteten Ruhestand.
Fragt man aber Österreicher, wie der Plan B aussieht, wenn es also keine KMUs mehr gibt, so kommt immer die leere Menge als Antwort. Das Erwachen wird böse sein.
Man kann hier in Salzburg kein Hotel oder keine Gewerbeimmobilie mehr verkaufen, da niemand mehr anfangen will. Nur die zahlreichen verschuldeten Unternehmer halten alles am laufen, einfach weil sie vor lauter Schulden nicht aufhören können - bis es halt altersbedingt oder auch wegen der neuen BASEL-Richtlinien zum Ende kommt. Was dann?