Gastkommentare

Ehrerbietung für das Grab des Engelbert Dollfuß

14. September 2012 23:42 | Autor: Albert Pethö
31 Kommentare

Engelbert Dollfuß wurde 1892 in Niederösterreich als Sohn eines Bauern geboren; im 1. Weltkrieg war er K.u.K. Oberleutnant und erhielt die Silberne Tapferkeitsmedaille. Er war ein bei seinen Leuten überaus beliebter Offizier. 1923 promovierte er an der Universität Wien; 1931 wurde er Minister und von 1932 bis 1934 war er Bundeskanzler.

Er verteidigte mit außerordentlichem strategischem Weitblick und großem Mut das Land sowohl gegen die Bedrohung durch die rote als auch durch die braune Seite. Dank seiner Entschlossenheit war Österreich das erste Land der Welt, das sich bewaffnet und zunächst auch erfolgreich gegen Hitler zur Wehr setzte. In diesem Abwehrkampf fielen die Sozialisten, einmal mehr ihre völlige Unzuverlässigkeit unter Beweis stellend, der Regierung Dollfuß durch ihren Putschversuch vom Februar 1934 in den Rücken.

Schon lange hatte die „Sozialdemokratie“ auf eine gewaltsame Machtübernahme spekuliert und über Jahre hinweg landesweit ausgiebige Vorbereitungen dafür getroffen. Sie scheiterte an der Konsequenz und Unnachgiebigkeit des Bundeskanzlers, der den gefährlichen Aufstand rasch und mit relativ geringem Blutvergießen beenden konnte. Hätte sich die rote Seite durchgesetzt, so wäre aller Wahrscheinlichkeit nach Österreich unter Einsatz revolutionären Terrors in eine Rätediktatur verwandelt worden, um dann wohl schon 1934 in national-sozialistische Hände zu fallen.

Das hätte dreieinhalb Jahre mehr der politischen Verfolgung durch den National-Sozialismus bedeutet. 1943 hätte es dann wohl auch keine „Moskauer Deklaration“ zur Wiederherstellung Österreichs als souveränen Staat gegeben und 1955 keinen Staatsvertrag – und statt des Abzuges der Besatzungstruppen die dauerhafte Teilung des Landes in eine Ost- und eine Westzone. Dollfuß, der ungeachtet aller gegen ihn gerichteten Drohungen die Freiheit Österreichs wirkungsvoll weiter verteidigte, wurde im Sommer 1934 beim braunen Putschversuch ermordet; die schon damals angestrebte national-sozialistische Machtübernahme scheiterte trotzdem.

Die geniale Politik des Engelbert Dollfuß sicherte ungeachtet seines Todes dem Land bis zum März 1938 die Unabhängigkeit; maßgeblich durch das Ungeschick und den Verrat der Westmächte konnte dann das international völlig alleingelassene und dem „Appeasement“ ausgelieferte Österreich „angeschlossen“ werden. Das Opfer seiner selbst, das Engelbert Dollfuß für Österreich gebracht hatte, wirkte aber fort und zeigte seine segensreiche Wirkung für die Menschen des Landes gerade auch nach 1945. Dollfuß ist, seinerzeit zu Recht als Held und Märtyrer bezeichnet, der bedeutendste Bundeskanzler in der bisherigen Geschichte Österreichs.

Dass sein Grab derzeit der öffentlichen Verächtlichmachung durch die Sozialisten und Linksalternativen der Wiener Stadtregierung ausgesetzt ist, dass keine Briefmarken, Denkmäler und Straßenamen an ihn erinnern, zeugt von der Gehässigkeit der Linken gegenüber einem Mann, von dem sie historisch widerlegt wurde und beweist darüber hinaus den grotesken Undank dieser Republik gegenüber einem der wenigen wahrhaft Großen in der politischen Geschichte des Landes seit 1918.

Alber Pethö, Dr. phil., Jahrgang 1956, ist Historiker und Buchautor sowie Herausgeber der Zeitschrift „Die Weiße Rose – Zeitschrift gegen den Zeitgeist“ (http://www.die-weisse-rose.at)

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die besten Kommentare

  1. Ausgezeichneter Kommentatorcontra
    9x Ausgezeichneter Kommentar
    15. September 2012 01:26

    Bravo, mutig und politisch inkorrekt in Zeiten wie diesen wurde hier klar aufgezeigt, daß der standhafte, österreichische BK E. Dollfuß von den Nationalsozialisten ermordert wurde, weil sie ihn nicht anders bezwingen konnten.
    Wäre Dollfuß ein Sozi gewesen, hätte man ihm bis heute zahlreiche Denkmäler erbaut und ihn zur linken Freiheitsikone hochstilisiert.

    Aber weil nicht sein kann, was nicht sein darf will man sogar seine Grabstätte "entweihen".
    Es werden zwar vorbestraften, alkoholsüchtigen, sozialistischen Bürgermeistern Plätze gewidmet, jedoch verdienstvolle Andersdenkende in den Schmutz gezogen.

    In dieselbe Kerbe schlägt auch die Weigerung von Rot-Grün in Hietzing, die Kennedy-Brücke in Dr.Otto-Habsburg-Brücke umzubenennen. Kein Sozi, ein Akademiker und noch dazu adelig? Nein, NIEMALS - trotz überzeugter Europäer der ersten Stunde!

  2. Ausgezeichneter Kommentatorplusminus
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    17. September 2012 14:35

    Paßt genau dazu:

    http://science.orf.at/stories/1704978

    Die Geschichte muß solange geklittert werden, bis sie ins heutige Weltbild paßt!

  3. Ausgezeichneter Kommentatorbrechstange
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    17. September 2012 09:27

    Dollfuß in Person des österr. Bundeskanzlers war das Ergebnis einer langen Phase aus Krise und Gewalt. Es war eine Zeit des Umbruchs, des Kampfes der Sozialdemokraten gegen Reiche, Banken, Spekulanten einerseits und der Macht- und Einflussgewinnung andererseits, für die oben genannte Gruppe dann doch hilfreich ist. Dies schizophren Haltung der sozialdemokratischen "Eliten" mündete schlussendlich in den Bürgerkrieg 1934, der dann zum endgültigen Verbot der Sozialdemokratie führte. Zusätzlich erwuchs den Sozialdemokraten mit Nationalsozialisten eine Konkurrenz, die sie fürchten ließ, würden sie Seipels Angebot unter der Führung Schobers in die Regierung einzutreten annehmen, eine Schwächung zu erleiden und für die Wirtschaftskrisen verantwortlich gemacht zu werden.
    In der Tat ist den Sozialdemokraten zu raten, sich mit ihren eigenen Fehlern auseinanderzusetzen, dann wären sie auch glaubwürdiger, wenn sie sich mit den Fehlern Dollfuß beschäftigen.

    Es ist an der Zeit, Geschichte ordentlich und ehrlich aufzuarbeiten. Nur das ist ein Garant für Frieden.

  4. Ausgezeichneter KommentatorKapuzinerkirche
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    16. September 2012 11:42

    Ich empfehle all diesen politischen Vorgartenzwergen aus dem (dunkel)rotgrünen Spektrum, die mangelnde geschichtliche Bildung durch ideologisch motivierten Kulturkampf kompensieren wollen, einmal die Lektüre des Standardwerkes von Professor Gottfried–Karl Kindermann „Österreich gegen Hitler – Europas erste Abwehrfront“ (Langen Müller Verlag Bonn, ISBN 3–7892–8165–4) Hier steht nämlich ganz genau, was zwischen 1933 und 1938 geschah. Sicher hat auch Kanzler Dr. Dollfuß Fehler gemacht, doch in der damaligen Situation hat er mit ziemlicher Sicherheit richtig agiert, Dr. Pethö hat in seinem Gastkommentar auch geschrieben warum. Die Sozialisten täten gut daran, einmal selber Vergangenheitsbewältigung zu betreiben und ihre eigene Rolle in der damaligen Zeit kritisch zu betrachten, anstatt in proletoider Manier Ehrengräber aufzulassen und sich in verlogener Weise als Antifaschisten aufzuspielen. Wehret den Anfängen, sage ich nur. Mit dem Dr. Karl–Lueger–Ring hat es begonnen, mit dem Dollfuß–Ehrengrab geht es weiter, bis alle Erinnerungen an die Zeit vor 1918, bzw. an den Ständestaat ausgetilgt sind. Wer da Parallelitäten zu einem anderen Kulturkampf feststellen kann, ist wahrscheinlich selber schuld. Faktum ist, daß das bürgerlich–christlichsozial–konservative Lager in der heutigen Zeit mehr Persönlichkeiten vom Schlage eines Dr. Lueger oder eines Dr. Dollfuß benötigt, um den Ungeheuerlichkeiten einer durch zuviel Macht größenwahnsinnig gewordenen Linken Paroli bieten zu können. Und wohin Appeasementpolitik führt, hat man in den Jahren nach 1933 deutlich gesehen.

  5. Ausgezeichneter KommentatorProConsul
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    15. September 2012 11:25

    Ich möchte mich anschließen und dem Autor für diese mutigen Zeilen danken. Es ist eine Frechheit, dass dieser Mann, der sich für den Fortbestand Österreichs einsetzte, von den Sozialisten verächtlich gemacht wird. Das sind übrigens genau jene, die auch heute, Österreich lieber in einem supra-nationalen Gebilde aufgelöst sehen wollen; jene die ihre internationalen, sozialistischen Freunde um Hilfe angerufen haben, als es in Österreich zu einer rechts-konservativen Regierung gekommen ist, siehe Schüssel im Jahr 2000.

    zu Engelbert Dollfuß schreibt der Historiker Stanley Payne:

    "So waren in Österreich anders als in Deutschland die nicht-faschistischen Kräfte der Rechten in der Lage, vorbeugend eine eigene autoritäre Regierung zu errichten und den Nazis den Weg zur Macht zu versperren, was vor allem auf die breite, wenn auch nicht mehrheitliche Unterstützung für die Christlich-Sozialen und die entschlossene Führung des zum Märtyrer gewordenen Dollfuß zurückzuführen war."(Stanley Payne, Geschichte des Faschismus)

    Weiters kann ich seine Biographie von Gudula Walterskirchen empfehlen, "Engelbert Dollfuß". Hierzu ein paar Auszüge:

    Gudula Walterskrichen: Was war ihrem Eindruck nach Dollfuß Ziel?
    Herbert Kraus: Es gab damals zwei Lager: Das nationale und das bürgerliche und nach althergebrachten Prinzipien denkende. Und zwischen diesen zwei Lagern eine Brücke zu bauen und sie gemeinsam zum politischen Handeln zu bringen, war die Aufgabe dieser Zeit und die ich genauso empfunden habe wie er. Denn Proletarier gibt es viel mehr als bürgerlich denkende Menschen. Und da muß man eine Kombination finden. Das eine Prinzip, das eine große Anliegen des Dollfuß war, daß er der proletarischen Mehrheit, die die Politik bestimmen könnte, eine bürgerliche Mehrheit entgegensetzt. Und zu dieser bürgerlichen Mehrheit gehörte eine fest verankerte Brücke zwischen nationalistisch denkenden und christlichsozial eingestellten Menschen. Das ist dem Dollfuß bewusst geworden."

    (Gudula Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.28)

    Gudula Walterskirchen: Wie würden Sie nach diesem langen Abstand von 70 Jahren das Wirken von Dollfuß einschätzen?
    Otto von Habsburg: Er hat sehr viel für Österreich getan. Er war der einzige, der den Mut gehabt hat, tatsächlich den Kampf gegen den Nationalsozialismus aufzunehmen. Er war der einzige, der sich ohne Wenn und Aber zu Österreich bekannt hat. Er hatte einen gewissen stillen Hintergrund vom reichischen Gedanken gehabt, aber sein Reich ist nach Osten gegangen, nicht nach Westen. Es hat damals in Österreich noch eine Schule gegeben von reichisch denkenden Menschen, die keine Nationalsozialisten waren, die aber wieder sehr stark an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation anschließen wollten. Das hatte Dollfuß irgendwie verinnerlicht und hat die österreichische Idee sehr stark unterstrichen, ohne sie allzu sehr zu definieren. Es war bei ihm mehr eine normale Reaktion eines Kaiserschützen, denn er war ja in seinem Inneren ein Soldat. Er hat sehr viele Hindernisse übersprungen. Er war ja ein uneheliches Kind und wollte ursprünglich Geistlicher werden." (Gudula, Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.44)

    "Das Bewußtsein, von Gott für diese Aufgabe gesandt zu sein, war für ihn ausschlaggebend, so zäh um den Bestand seiner Regierung, die Durchsetzung seiner Ziele und die neue Verfassung zu ringen. Es hinderte ihn neben den politischen Gründen aber auch daran, im letzten Augenblick einen Konsens mit den Sozialdemokraten zu finden. Deren heftiger Kulturkampf, mit dem diese Seipel treffen wollten, war unvergessen. Die Errettung Österreichs, ja Europas vor den anikirchlichen Kräften der Sozialdemokratie und des Nationalsozialimus zählte für ihn wesentlich mehr als der Erhalt der Demokratie. Für ihn ging es bei der Frage der Staatsform letztlich nicht um eine politische, sondern um eine religiöse Angelegenheit." (Gudula, Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.171)

    "Dollfuß hatte erkannt, daß er angesichts der sich zuspitzenden Situation rasch handeln mußte. Also bot er Otto von Habsburg eine Restauration und die Umwandlung Österreichs in eine konstitutionelle Monarchie an. In diesem Sinne äußerte er sich Ernst Karl Winter gegenüber, der glühender Monarchist war, in der Nacht vor seiner Ermordung. Dollfuß meinte, Winters Argumente hätten ihn überzeugt, er befasse sich ganz ernsthaft mit dem Gedanken an eine Restauration in zeitgemäßer Form. Man müsse, so Dollfuß, einer suggestiven Macht wie Hitler eine andere entgegenstellen, und im Falle Österreichs könte dies nur das Haus Habsburg sein. Dollfuß bat Winter, Otto von Habsburg dahingehend zu informieren. Die Habsburger Gesetze würden in Kürze auch als einfache Gesetze verschwinden und er werde die Beschlagnahme des Familienvermögens aufheben. Winter kündigte an, in wenigen Tagen nach Stenockerzeel zu fahren und die Botschaft zu überbringen. Wenige Stunden später war Dollfuß tot." (Gudula Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.224)

  6. Ausgezeichneter KommentatorFrancois Villon
    3x Ausgezeichneter Kommentar
    16. September 2012 06:09

    Zur Absicht das Ehrengrab Dollfuß´ zu schänden

    Früher hieß es einmal: „De mortuis nihil nisi bene“. Das gilt in der heutigen Welt natürlich längst nicht mehr. Man faselt zwar immer von der Humanität, der Freiheit, die es zu verteidigen gilt, oder den Menschenrechte, etc., aber tatsächlich findet dergleichen längst nichts mehr und nirgends statt.
    Mit der Zerstörung des Jus publicum Europaeum, einer europäischen Kulturleistung höchsten Ranges, bereits im Ersten Weltkrieg, das noch den „gerechten Feind“ kannte, wurde statt dessen ein diskriminierende Kriegsbegriff (mit moralinsaurer Begründung) eingeführt und in der Folge mutierte der „Feind“ zum absolut Bösen, den wie Insekten-Schädlinge zu vertilgen gleichsam als moralische Wohltat noch hingestellt wird.
    Darum gibt es auch keinen echten Frieden, sondern nur noch dieses „Weder-Krieg- noch-Frieden“, also labile Zustände, die sich bei Bedarf beliebig in die eine oder andere Richtung steuern lassen. Und da nun bekanntlich der Krieg die Fortsetzung der Politik unter Beimengung anderer Mittel ist (wie dies natürlich auch vice versa gilt), wird der politische Gegner sogar noch nach seinem Tod dämonisiert.
    Daher ist die „Haltung“ der Sozialisten und Grünen (die Franz Josef Strauß richtig mit Melonen verglich: außen grün, innen rot!) völlig konsequent und schlüssig. Sie handeln nach dem nach wie vor gültigen Motto: „…und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein!“
    Im Falle Dollfuß sind sie scheinbar(?) leider um das Vergnügen des Schädeleinschlagens gekommen, da muß man ihnen wenigstens zugestehen, daß sie sich an einer Grabschändung ihr Mütchen kühlen.
    Man gönnt sich ja sonst nichts.

  7. Ausgezeichneter Kommentatoraw70
    2x Ausgezeichneter Kommentar
    19. September 2012 10:45

    Die heutige Haltung der SPÖ ist in Bezug auf die Zwischenkriegszeit auf den ersten Blick eigentlich irrational. Der heute zur Schau getragene blanke Hass auf den Ständestaat, und Dollfuß im Besonderen, ist alleine anhand der historischen Fakten nicht wirklich erklärbar. Natürlich, gute Freunde wären der Ständestaat (mit all seinen Fehlern) und die Roten nie geworden. Um es mal sehr milde auszudrücken.

    Aber es ist bezeichnend, dass die unmittelbare Nachkriegs-Generation der Roten - also die noch direkt vom Ständestaat betroffenen - in dieser Hinsicht oft weit weniger kategorisch feindselig waren. Da hat bei aller natürlich vorhandenen Ablehnung der VF und des Ständestaats ein deutlich differenzierteres Geschichtsbild vorgeherrscht. Ganz im Gegensatz zu den jetzt am Ruder befindlichen nachgeborenen und wohlstandsverwahrlosten Produkten einer intellektuell völlig heruntergekommenen Wiener Universität. Für die ist Dollfuß kein ehemaliger politischer Gegner mit all seinen Stärken, Schwächen und Fehlern, sondern ein hoch willkommener Ersatz-Teufel.

    Was zwar mit objektivierbarer Geschichte nicht viel zu tun hat, aber immerhin Methode besitzt.

    Denn wovor die Roten eigentlich davonlaufen, wenn sie demonstrativ auf Dollfuß hindreschen, sind sie selber. Und ihrer eigenen Geschichte.

    Denn ein Otto Bauer und seine Leute waren keine Guten. Bei weitem nicht. Auch und gerade nach heutigen sozialdemokratischen Maßstäben - wenn man sie selber ernst nehmen würde. Aber die SPÖ, und mit ihr ein großer Teil der linken "intellektuellen" Szene in Österreich, ist und bleibt weit stärker kommunistisch und latent totalitär verseucht, als sie es sich selber zugeben können. Das hat viele, viele Facetten: siehe, wie mit Olah umgegangen wurde, nur weil er den Genossen die Volksrepublik versaut hat (so ein Spielverderber auch). Oder wie in kleinerem Maßstab Caspar Einem abgesägt und in die Versenkung geschickt wurde, nur weil er es gewagt hatte, die braunen Flecken im BSA aufzuarbeiten. Oder wie leise es wieder um den Nachkriegs-Spiegelgrund geworden ist. Und so weiter.

    Die Geschichte der diversen roten Sünden an diesem Land ist beileibe noch nicht aufgearbeitet worden. Insbesondere die Tatsache, dass wenn die Führung der Sozial"demokratie" in der Zwischenkriegszeit (für diese Epoche muss man das in Anführungszeichen setzen) weniger radikale und vernagelte Figuren gewesen wären, mit denen man tatsächlich verlässlich zusammenarbeiten hätte können, die Sache mit dem Anschluss eventuell ganz anders ausgegangen wäre. Ganz zu schweigen davon, dass es nicht umsonst National*sozialismus* geheissen hat, und da mancherorts weit mehr Kollaboration und Sympathie da war, als die Roten Nachhinein gut aussehen lässt (hat nicht ein gewisser Renner "freudig mit Ja!" gestimmt?). Aber genau das zuzugeben fällt den heutigen Genossen halt furchtbar schwer. Viel einfacher und besser, wenn Dolluß ganz ganz schrecklich böse war, und die damaligen Roten alles nur ehrbare und aufrechte Demokraten waren.

    Die Realität ist halt eine andere. Weniger schwarz-weiss, und weniger lustig für das Andenken von gar manchem roten Säulenheiligen. Aber mit differenziert denken haben es die Guten halt heutzutage nicht so wirklich.

  1. Kevin (kein Partner)
    23. Januar 2015 21:03

    That hits the target pectfrely. Thanks!



  2. Kayo (kein Partner)
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  4. Helen (kein Partner)
    20. Januar 2015 20:31

    He has sung all of his life with his heart, and we have more then enjoyed him. thank you very much. I have only seen? him on t.v. since the 60 s and now on my you tube.. tnahks again. May God keep him more years in health. and may his wife also aloud him to sing. love mary



  5. cmh (kein Partner)
    19. September 2012 11:49

    Bruno Kreisky hat in Wien drei nach ihm benannte Verkehrsflächen:

    Die Bruno Kreisky Gasse, den Bruno Kreisky Park und den Bruno Kreisky Platz. Dazu kommt noch ein Bruno Kreisky Hof. In keiner italienischen Stadt hat Gramsci ähnliches.

    Aber man will ja nicht ungnädig sein. Soll er alles haben. Oder besser seine Nachfahren. Jedenfalls kann ob dieser Redundanz nicht von einer damnatio memoriae gesprochen werden.

    Aber die Bruno Kreisky Gasse nach ihm zu benennen ist ein Unding, führt diese doch zur Minoritenkirche.

    Die nächsten Stadtregierungen Wiens werden daran gemessen werden, ob sie diese Verkehrsfläche in Engelbert Dollfuß Gasse umbenennen.



  6. aw70 (kein Partner)
    19. September 2012 10:45

    Die heutige Haltung der SPÖ ist in Bezug auf die Zwischenkriegszeit auf den ersten Blick eigentlich irrational. Der heute zur Schau getragene blanke Hass auf den Ständestaat, und Dollfuß im Besonderen, ist alleine anhand der historischen Fakten nicht wirklich erklärbar. Natürlich, gute Freunde wären der Ständestaat (mit all seinen Fehlern) und die Roten nie geworden. Um es mal sehr milde auszudrücken.

    Aber es ist bezeichnend, dass die unmittelbare Nachkriegs-Generation der Roten - also die noch direkt vom Ständestaat betroffenen - in dieser Hinsicht oft weit weniger kategorisch feindselig waren. Da hat bei aller natürlich vorhandenen Ablehnung der VF und des Ständestaats ein deutlich differenzierteres Geschichtsbild vorgeherrscht. Ganz im Gegensatz zu den jetzt am Ruder befindlichen nachgeborenen und wohlstandsverwahrlosten Produkten einer intellektuell völlig heruntergekommenen Wiener Universität. Für die ist Dollfuß kein ehemaliger politischer Gegner mit all seinen Stärken, Schwächen und Fehlern, sondern ein hoch willkommener Ersatz-Teufel.

    Was zwar mit objektivierbarer Geschichte nicht viel zu tun hat, aber immerhin Methode besitzt.

    Denn wovor die Roten eigentlich davonlaufen, wenn sie demonstrativ auf Dollfuß hindreschen, sind sie selber. Und ihrer eigenen Geschichte.

    Denn ein Otto Bauer und seine Leute waren keine Guten. Bei weitem nicht. Auch und gerade nach heutigen sozialdemokratischen Maßstäben - wenn man sie selber ernst nehmen würde. Aber die SPÖ, und mit ihr ein großer Teil der linken "intellektuellen" Szene in Österreich, ist und bleibt weit stärker kommunistisch und latent totalitär verseucht, als sie es sich selber zugeben können. Das hat viele, viele Facetten: siehe, wie mit Olah umgegangen wurde, nur weil er den Genossen die Volksrepublik versaut hat (so ein Spielverderber auch). Oder wie in kleinerem Maßstab Caspar Einem abgesägt und in die Versenkung geschickt wurde, nur weil er es gewagt hatte, die braunen Flecken im BSA aufzuarbeiten. Oder wie leise es wieder um den Nachkriegs-Spiegelgrund geworden ist. Und so weiter.

    Die Geschichte der diversen roten Sünden an diesem Land ist beileibe noch nicht aufgearbeitet worden. Insbesondere die Tatsache, dass wenn die Führung der Sozial"demokratie" in der Zwischenkriegszeit (für diese Epoche muss man das in Anführungszeichen setzen) weniger radikale und vernagelte Figuren gewesen wären, mit denen man tatsächlich verlässlich zusammenarbeiten hätte können, die Sache mit dem Anschluss eventuell ganz anders ausgegangen wäre. Ganz zu schweigen davon, dass es nicht umsonst National*sozialismus* geheissen hat, und da mancherorts weit mehr Kollaboration und Sympathie da war, als die Roten Nachhinein gut aussehen lässt (hat nicht ein gewisser Renner "freudig mit Ja!" gestimmt?). Aber genau das zuzugeben fällt den heutigen Genossen halt furchtbar schwer. Viel einfacher und besser, wenn Dolluß ganz ganz schrecklich böse war, und die damaligen Roten alles nur ehrbare und aufrechte Demokraten waren.

    Die Realität ist halt eine andere. Weniger schwarz-weiss, und weniger lustig für das Andenken von gar manchem roten Säulenheiligen. Aber mit differenziert denken haben es die Guten halt heutzutage nicht so wirklich.



  7. Schnabeltierfresser (kein Partner)
    18. September 2012 15:28

    Juhu, und Dank Dollfuß feiern wir nächstes Jahr 80 Jahre auch Ständestaat!

    Komisch, dass der Autor nicht auf die innepolitischen Innovationen Dollfuß' Bezug nimmt, verdanken wir ihm doch als einen der wesentlichen Proheten, der ganz klar in einer Linie mit Josef II, Lueger und Kreisky steht, denn alles umspannenden, fürsorglichen Beamtenstaat Österreich, in dem alles top-down entschieden wird.



    • Schnabeltierfresser (kein Partner)
      18. September 2012 15:39

      Wahnsinn, die vielen Tippfehler. Offenbar zeigen 100e Jahre Beschneidung der geistigen Freiheit durch Dollfuß und seine Vorgänger und Nachfolger Wirkung bei mir.



    • cmh (kein Partner)
      19. September 2012 11:52

      Net Beschneidung sagen. Das könnte missverstanden werden.

      Derartige Superhelden, die trotz der heldenhaft dagegen puschenden Sozialdemokratie, Österreich in ein solches Schlamassel hätten führen können - von denen träumen Sie doch nur.



  8. Obrist
    18. September 2012 00:23

    Nach dem Kollaps der Monarchie und deren Zerfall in Kleinstaaten, denen bis heute das Glück von Frieden und Wohlstand kaum beschieden war, hat Dollfuß aufrichtig versucht, diesem übriggebliebenen Rumpfstaat eine nationale Identität zu geben. Bis zum heutigen Tag ist den Roten ein selbstbewusstes, einiges und den christlichen Traditionen verbundenes Österreich ein Gräuel, da diese Tugenden den Sozialismus in der gegenwärtigen Form niemals ermöglicht hätten. Leider ist es ihnen aber gelungen, unsere schöne Heimat und ihren Bewohner in eine Bananenrepublik, beherrscht von einer gierigen und gewissenlosen Mafia, zu verwandeln. Mit dem Totschlagargument der 'political correctness' ersticken sie mit ihren medialen Helfershelfern jeglichen Widerstand. Sein Ehrengrab aufzulassen, ist eine der typischen geschichtsverfälschenden Propagandaaktionen. Hingegen bin ich für die Überführung der sterblichen Überreste von Engelbert Dollfuß an den Ort wo sie hingehören, nämlich der Christkönigskirche in Rudolfsheim-Fünfhaus.



  9. Kath (kein Partner)
    17. September 2012 19:05

    Karl Kraus war einer der meistgefürchteten Kritiker der Zwischenkriegszeit in Österreich und pflegte wichtige Gegner in seiner Zeitschrift Die Fackel publizistisch zu „erledigen“. Den Polizeipräsidenten Johann Schober, der den stark überschießenden Polizeieinsatz vom 15. Juli 1927 verantwortete, forderte er auf Plakaten zum Rücktritt auf. Die Sozialdemokraten erwarteten daher, dass er zu Dollfuß’ Staatsstreich 1933 und zum Februaraufstand 1934 entsprechend kritisch Stellung nehmen werde. Doch weit gefehlt! In Nr. 890–905, Ende Juli 1934, erklärte Kraus, er habe sich für Dollfuß als „kleineres Übel“ (S. 176) und gegen den „Leitartikler des Unheils, Herrn Otto Bauer“, entschieden (S. 179). Er erkannte mit seinem genialen Scharfsinn:

    „Gegen all das, was mit der Menschheit unvereinbar ist, scheint der kirchliche Widerstand dauerhafter, mutiger und aussichtsvoller als der des Freidenkertums“ (S. 183).

    Dies sei auch den vielen Altliberalen hier auf dem Unterberger-Blog in Stammbuch geschrieben. Den Kampf gegen die Sozialisten werden wir nicht mit altiberalen Standpunkten und Symptomkuren gewinnen.



  10. plusminus
    17. September 2012 14:35

    Paßt genau dazu:

    http://science.orf.at/stories/1704978

    Die Geschichte muß solange geklittert werden, bis sie ins heutige Weltbild paßt!



    • Kopf
      17. September 2012 15:02

      danke für den Link, ein weiteres Zeugnis, dass die Sozialisten Österreich auslöschen wollten:

      „Die britische Haltung wird verständlich, wenn man sich vor Augen hält, dass im Krieg nicht einmal alle Londoner Exilanten für die Unabhängigkeit Österreichs eintraten. So hätten etwa die Exil-Sozialisten zunächst noch darauf gehofft, dass es nach dem Krieg eine sozialistische Revolution in Großdeutschland geben werde.
      Erst auf Druck des britischen Kriegsgeheimdienstes Special Operations Executive (SOE) seien sie auf eine rot-weiß-rote Linie umgeschwenkt, wie ein Brief des früheren Chefredakteurs der Arbeiterzeitung, Oscar Pollak, zeigt. Er schrieb im Sommer 1942 fast bedauernd, das Eintreten für die Eigenstaatlichkeit Österreichs sei "unausweichlich", wenn es britische Waffen und Lebensmittel für die österreichischen Arbeiter geben soll."



  11. Wolfram Schrems (kein Partner)
    17. September 2012 14:28

    Engelbert Dollfuß wurde zum Opfer einer Ideologie, die praktisch die Zwillingsschwester einer älteren und - historisch betrachtet - "erfolgreicheren" Ideologie war und die beide Österreich in die Zange genommen hatten.

    Unabhängig von politischen Fehleinschätzungen oder nicht oder kaum zu rechtfertigenden Maßnahmen sollte vor allem die Lauterkeit der Gesinnung von Dollfuß gewürdigt werden.

    Die Kirche hatte für diesen großen Katholiken ("Ich wollte nur den Frieden, den anderen möge der Herrgott vergeben", waren seine letzten Worte) m. W. ein Seligsprechungsverfahren begonnen, das aber - man kann sich vorstellen, auf wessen Druck hin - nach dem Krieg nicht mehr weitergeführt wurde.

    Hier sollte die österreichische Bischofskonferenz, die sich ja immer wieder politisch äußert, anknüpfen - opportune, importune!



  12. Monti (kein Partner)
    17. September 2012 13:32

    Den Klerikalfaschisten Dollfuß zu verehren, und das im Jahre 2012, ist tatsächlich mutig. Mutig wesentliche Teile seiner Geschichte einfach zu übersehen und die historischen Fakten zu ignorieren. Mut und Dummeit liegen ja recht nahe beisammen wie bekannt ist.
    Aber man ist das ja hier gewohnt, eine Meinung die hier geäußert wird kann kaum absurd genug sein um nicht bejubelt zu werden, einzig wichtiges Kritierium: nicht irgendwie links - dann geht alles.



  13. brechstange
    17. September 2012 09:27

    Dollfuß in Person des österr. Bundeskanzlers war das Ergebnis einer langen Phase aus Krise und Gewalt. Es war eine Zeit des Umbruchs, des Kampfes der Sozialdemokraten gegen Reiche, Banken, Spekulanten einerseits und der Macht- und Einflussgewinnung andererseits, für die oben genannte Gruppe dann doch hilfreich ist. Dies schizophren Haltung der sozialdemokratischen "Eliten" mündete schlussendlich in den Bürgerkrieg 1934, der dann zum endgültigen Verbot der Sozialdemokratie führte. Zusätzlich erwuchs den Sozialdemokraten mit Nationalsozialisten eine Konkurrenz, die sie fürchten ließ, würden sie Seipels Angebot unter der Führung Schobers in die Regierung einzutreten annehmen, eine Schwächung zu erleiden und für die Wirtschaftskrisen verantwortlich gemacht zu werden.
    In der Tat ist den Sozialdemokraten zu raten, sich mit ihren eigenen Fehlern auseinanderzusetzen, dann wären sie auch glaubwürdiger, wenn sie sich mit den Fehlern Dollfuß beschäftigen.

    Es ist an der Zeit, Geschichte ordentlich und ehrlich aufzuarbeiten. Nur das ist ein Garant für Frieden.



  14. Paneuropa
  15. Alex
    16. September 2012 14:09

    Engelbert Dollfuß war seinerzeit Mitglied der FRANCO BAVARIA im 1.Bezirk. (Bundesbruder "Laurin")
    http://www.franco-bavaria.at/index.php?id=62



  16. Jacky (kein Partner)
    16. September 2012 13:39

    Unglaublich! Mir fehlen die Worte. Engelbert Dollfuß, der Mann, der das Parlament ausschaltete, eine Diktatur errichtete, die Todesstrafe wiedereinführte, sämtliche Oppositionsparteien verbieten ließ und sich mit Mussolini verbündete - dieser Mann wird hier als Retter Österreichs dargestellt. Als Märtyrer, ja gar als bedeutendster Bundeskanzler in der Geschichte Österreichs.

    Pethö und Unterberger singen ein Loblied auf den Austrofaschismus. Unfassbar!



    • F.V. (kein Partner)
    • Jacky (kein Partner)
      16. September 2012 17:32

      Ach? Das ist alles, was Ihnen dazu einfällt?

      Man sieht, was ein Bundeskanzler leisten muss, um bei Pethö und seinen Fans als groß und verehrungswürdig zu gelten. Er muss nicht unbedingt gute Wirtschaftspolitik machen, sich auch nicht für Demokratie oder Menschenrechte stark machen, nein: das einzig Wichtige ist, dass er den Sozen ordentlich einschenkt.

      Und wer stattdessen von einem Bundeskanzler verlangt, dass er gefälligst die Spielregeln der Demokratie beachtet, der wird hier "Esel" genannt. Das sagt eine Menge aus.



    • Wafthrudnir (kein Partner)
      21. September 2012 18:09

      Demokratie ist eine wertvolle Errungenschaft, und jedes Vorgehen gegen demokratisch legitimierte Einrichtungen ist moralisch äußerst schwerwiegend und darf nicht leichtfertig unternommen werden.
      Demokratie ist aber nur EIN Teil des liberalen Rechtsstaates. Die beiden anderen bestehen in der Rechtsstaatlichkeit (die Staatsorgane dürfen nur auf Basis von Gesetzen tätig werden) und im allgemeinen Konsens, daß die Menschenrechte gewahrt werden müssen. Demokratie ohne die beiden anderen Voraussetzungen ist lediglich eine Diktatur der Mehrheit, man kann auch Ochlokratie oder Pöbelherrschaft dazu sagen. Was dabei herauskommt, kann man derzeit hervorragend in großen Teil der arabischen Welt beobachten.
      1934 bestand die Gefahr, daß Österreich von Bewegungen übernommen würde - sei es demokratisch oder nicht - von denen keine Achtung der Menschenrechte zu erwarten war. Über die Nationalsozialisten brauchen wir uns hier hoffentlich nicht zu unterhalten, und die Sozialisten hätten zumindest die Rechte auf Eigentum und Vertragsfreiheit drastisch eingeschränkt (siehe https://www.amazon.de/dp/B0099N3362/ref=as_li_qf_sp_asin_til?tag=feuerbringer-21&camp=1410&creative=6378&linkCode=as1&creativeASIN=B0099N3362&adid=1AHPN0PZM8FN949ZV6X4 & zur Frage, warum Eigentumsrechte als Menschenreicht zentral sind).
      Dollfuß stand also vor der Entscheidung, entweder Totalitarismus zuzulassen, oder die Demokratie einzuschänken. Wie man an der Abstimmung über den Anschluß einige Jahre später sieht: Die Mehrheit der Österreicher war damals einfach nicht für eine Demokratie geeignet.



  17. Kapuzinerkirche (kein Partner)
    16. September 2012 11:42

    Ich empfehle all diesen politischen Vorgartenzwergen aus dem (dunkel)rotgrünen Spektrum, die mangelnde geschichtliche Bildung durch ideologisch motivierten Kulturkampf kompensieren wollen, einmal die Lektüre des Standardwerkes von Professor Gottfried–Karl Kindermann „Österreich gegen Hitler – Europas erste Abwehrfront“ (Langen Müller Verlag Bonn, ISBN 3–7892–8165–4) Hier steht nämlich ganz genau, was zwischen 1933 und 1938 geschah. Sicher hat auch Kanzler Dr. Dollfuß Fehler gemacht, doch in der damaligen Situation hat er mit ziemlicher Sicherheit richtig agiert, Dr. Pethö hat in seinem Gastkommentar auch geschrieben warum. Die Sozialisten täten gut daran, einmal selber Vergangenheitsbewältigung zu betreiben und ihre eigene Rolle in der damaligen Zeit kritisch zu betrachten, anstatt in proletoider Manier Ehrengräber aufzulassen und sich in verlogener Weise als Antifaschisten aufzuspielen. Wehret den Anfängen, sage ich nur. Mit dem Dr. Karl–Lueger–Ring hat es begonnen, mit dem Dollfuß–Ehrengrab geht es weiter, bis alle Erinnerungen an die Zeit vor 1918, bzw. an den Ständestaat ausgetilgt sind. Wer da Parallelitäten zu einem anderen Kulturkampf feststellen kann, ist wahrscheinlich selber schuld. Faktum ist, daß das bürgerlich–christlichsozial–konservative Lager in der heutigen Zeit mehr Persönlichkeiten vom Schlage eines Dr. Lueger oder eines Dr. Dollfuß benötigt, um den Ungeheuerlichkeiten einer durch zuviel Macht größenwahnsinnig gewordenen Linken Paroli bieten zu können. Und wohin Appeasementpolitik führt, hat man in den Jahren nach 1933 deutlich gesehen.



  18. Logos21 (kein Partner)
    16. September 2012 11:20

    Danke!
    Kurz, knapp, klar und wahr. Besser kann man es nicht erkennen und sagen.

    Ein Satz herausgenommen, Statement und Fazit zugleich:
    "Dollfuß ist, seinerzeit zu Recht als Held und Märtyrer bezeichnet, der bedeutendste Bundeskanzler in der bisherigen Geschichte Österreichs."

    Nochmals danke, großartig!



  19. Francois Villon (kein Partner)
    16. September 2012 06:09

    Zur Absicht das Ehrengrab Dollfuß´ zu schänden

    Früher hieß es einmal: „De mortuis nihil nisi bene“. Das gilt in der heutigen Welt natürlich längst nicht mehr. Man faselt zwar immer von der Humanität, der Freiheit, die es zu verteidigen gilt, oder den Menschenrechte, etc., aber tatsächlich findet dergleichen längst nichts mehr und nirgends statt.
    Mit der Zerstörung des Jus publicum Europaeum, einer europäischen Kulturleistung höchsten Ranges, bereits im Ersten Weltkrieg, das noch den „gerechten Feind“ kannte, wurde statt dessen ein diskriminierende Kriegsbegriff (mit moralinsaurer Begründung) eingeführt und in der Folge mutierte der „Feind“ zum absolut Bösen, den wie Insekten-Schädlinge zu vertilgen gleichsam als moralische Wohltat noch hingestellt wird.
    Darum gibt es auch keinen echten Frieden, sondern nur noch dieses „Weder-Krieg- noch-Frieden“, also labile Zustände, die sich bei Bedarf beliebig in die eine oder andere Richtung steuern lassen. Und da nun bekanntlich der Krieg die Fortsetzung der Politik unter Beimengung anderer Mittel ist (wie dies natürlich auch vice versa gilt), wird der politische Gegner sogar noch nach seinem Tod dämonisiert.
    Daher ist die „Haltung“ der Sozialisten und Grünen (die Franz Josef Strauß richtig mit Melonen verglich: außen grün, innen rot!) völlig konsequent und schlüssig. Sie handeln nach dem nach wie vor gültigen Motto: „…und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein!“
    Im Falle Dollfuß sind sie scheinbar(?) leider um das Vergnügen des Schädeleinschlagens gekommen, da muß man ihnen wenigstens zugestehen, daß sie sich an einer Grabschändung ihr Mütchen kühlen.
    Man gönnt sich ja sonst nichts.



  20. Haider
    16. September 2012 00:03

    Noch ein kleiner Nachtrag:
    Anfangs der 50er Jahre sandten mich meine Eltern zum Aufpäppeln in die französische Schweiz. Die "Tante" und der "Onkel" waren glühende Napoleon-Anhänger. So dankbar ich war, aber ich 10jähriger konnte dies nur schwer verstehen. Napoleon war doch der Kriegstreiber schlechthin (heute würde man wohl treffend Kriegsverbrecher sagen).
    Also: Die Geographie und die Zeit relativieren Welten.



  21. Haider
    15. September 2012 23:53

    Übertrieben demokratisch war seine Politik aber dennoch nicht. Zur damaligen Zeit herrschten eben andere Prämissen. Propheten, die im Nachhinein die Zukunft voraussagen, haben wohl immer recht.



  22. terbuan
    15. September 2012 16:22

    Danke dem Autor für diesen Beitrag.
    Ergänzend dazu ein Beitrag aus ef von Fritz Gstättner:
    "Engelbert Dollfuß am 11. September 1933"
    http://ef-magazin.de/2012/09/07/3678-erlebnisse-an-der-grube-ii-engelbert-dollfuss-am-11-september-1933

    Es ist aktueller den je!



  23. ProConsul
    15. September 2012 11:25

    Ich möchte mich anschließen und dem Autor für diese mutigen Zeilen danken. Es ist eine Frechheit, dass dieser Mann, der sich für den Fortbestand Österreichs einsetzte, von den Sozialisten verächtlich gemacht wird. Das sind übrigens genau jene, die auch heute, Österreich lieber in einem supra-nationalen Gebilde aufgelöst sehen wollen; jene die ihre internationalen, sozialistischen Freunde um Hilfe angerufen haben, als es in Österreich zu einer rechts-konservativen Regierung gekommen ist, siehe Schüssel im Jahr 2000.

    zu Engelbert Dollfuß schreibt der Historiker Stanley Payne:

    "So waren in Österreich anders als in Deutschland die nicht-faschistischen Kräfte der Rechten in der Lage, vorbeugend eine eigene autoritäre Regierung zu errichten und den Nazis den Weg zur Macht zu versperren, was vor allem auf die breite, wenn auch nicht mehrheitliche Unterstützung für die Christlich-Sozialen und die entschlossene Führung des zum Märtyrer gewordenen Dollfuß zurückzuführen war."(Stanley Payne, Geschichte des Faschismus)

    Weiters kann ich seine Biographie von Gudula Walterskirchen empfehlen, "Engelbert Dollfuß". Hierzu ein paar Auszüge:

    Gudula Walterskrichen: Was war ihrem Eindruck nach Dollfuß Ziel?
    Herbert Kraus: Es gab damals zwei Lager: Das nationale und das bürgerliche und nach althergebrachten Prinzipien denkende. Und zwischen diesen zwei Lagern eine Brücke zu bauen und sie gemeinsam zum politischen Handeln zu bringen, war die Aufgabe dieser Zeit und die ich genauso empfunden habe wie er. Denn Proletarier gibt es viel mehr als bürgerlich denkende Menschen. Und da muß man eine Kombination finden. Das eine Prinzip, das eine große Anliegen des Dollfuß war, daß er der proletarischen Mehrheit, die die Politik bestimmen könnte, eine bürgerliche Mehrheit entgegensetzt. Und zu dieser bürgerlichen Mehrheit gehörte eine fest verankerte Brücke zwischen nationalistisch denkenden und christlichsozial eingestellten Menschen. Das ist dem Dollfuß bewusst geworden."

    (Gudula Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.28)

    Gudula Walterskirchen: Wie würden Sie nach diesem langen Abstand von 70 Jahren das Wirken von Dollfuß einschätzen?
    Otto von Habsburg: Er hat sehr viel für Österreich getan. Er war der einzige, der den Mut gehabt hat, tatsächlich den Kampf gegen den Nationalsozialismus aufzunehmen. Er war der einzige, der sich ohne Wenn und Aber zu Österreich bekannt hat. Er hatte einen gewissen stillen Hintergrund vom reichischen Gedanken gehabt, aber sein Reich ist nach Osten gegangen, nicht nach Westen. Es hat damals in Österreich noch eine Schule gegeben von reichisch denkenden Menschen, die keine Nationalsozialisten waren, die aber wieder sehr stark an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation anschließen wollten. Das hatte Dollfuß irgendwie verinnerlicht und hat die österreichische Idee sehr stark unterstrichen, ohne sie allzu sehr zu definieren. Es war bei ihm mehr eine normale Reaktion eines Kaiserschützen, denn er war ja in seinem Inneren ein Soldat. Er hat sehr viele Hindernisse übersprungen. Er war ja ein uneheliches Kind und wollte ursprünglich Geistlicher werden." (Gudula, Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.44)

    "Das Bewußtsein, von Gott für diese Aufgabe gesandt zu sein, war für ihn ausschlaggebend, so zäh um den Bestand seiner Regierung, die Durchsetzung seiner Ziele und die neue Verfassung zu ringen. Es hinderte ihn neben den politischen Gründen aber auch daran, im letzten Augenblick einen Konsens mit den Sozialdemokraten zu finden. Deren heftiger Kulturkampf, mit dem diese Seipel treffen wollten, war unvergessen. Die Errettung Österreichs, ja Europas vor den anikirchlichen Kräften der Sozialdemokratie und des Nationalsozialimus zählte für ihn wesentlich mehr als der Erhalt der Demokratie. Für ihn ging es bei der Frage der Staatsform letztlich nicht um eine politische, sondern um eine religiöse Angelegenheit." (Gudula, Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.171)

    "Dollfuß hatte erkannt, daß er angesichts der sich zuspitzenden Situation rasch handeln mußte. Also bot er Otto von Habsburg eine Restauration und die Umwandlung Österreichs in eine konstitutionelle Monarchie an. In diesem Sinne äußerte er sich Ernst Karl Winter gegenüber, der glühender Monarchist war, in der Nacht vor seiner Ermordung. Dollfuß meinte, Winters Argumente hätten ihn überzeugt, er befasse sich ganz ernsthaft mit dem Gedanken an eine Restauration in zeitgemäßer Form. Man müsse, so Dollfuß, einer suggestiven Macht wie Hitler eine andere entgegenstellen, und im Falle Österreichs könte dies nur das Haus Habsburg sein. Dollfuß bat Winter, Otto von Habsburg dahingehend zu informieren. Die Habsburger Gesetze würden in Kürze auch als einfache Gesetze verschwinden und er werde die Beschlagnahme des Familienvermögens aufheben. Winter kündigte an, in wenigen Tagen nach Stenockerzeel zu fahren und die Botschaft zu überbringen. Wenige Stunden später war Dollfuß tot." (Gudula Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.224)



  24. contra
    15. September 2012 01:26

    Bravo, mutig und politisch inkorrekt in Zeiten wie diesen wurde hier klar aufgezeigt, daß der standhafte, österreichische BK E. Dollfuß von den Nationalsozialisten ermordert wurde, weil sie ihn nicht anders bezwingen konnten.
    Wäre Dollfuß ein Sozi gewesen, hätte man ihm bis heute zahlreiche Denkmäler erbaut und ihn zur linken Freiheitsikone hochstilisiert.

    Aber weil nicht sein kann, was nicht sein darf will man sogar seine Grabstätte "entweihen".
    Es werden zwar vorbestraften, alkoholsüchtigen, sozialistischen Bürgermeistern Plätze gewidmet, jedoch verdienstvolle Andersdenkende in den Schmutz gezogen.

    In dieselbe Kerbe schlägt auch die Weigerung von Rot-Grün in Hietzing, die Kennedy-Brücke in Dr.Otto-Habsburg-Brücke umzubenennen. Kein Sozi, ein Akademiker und noch dazu adelig? Nein, NIEMALS - trotz überzeugter Europäer der ersten Stunde!






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