Unter dem Titel “Kontroverse” gibt es in jeder Freitag-Ausgabe der Salzburger Nachrichten eine Doppelkolumne, in der Katharina Krawagna-Pfeifer und ich jeweils zum gleichen, von der SN-Redaktion vorgegebenen Thema schreiben. Und zwar ohne dass man gegenseitig die Texte vorher kennt.
Diese Woche steht die “Kontroverse” unter dem Titel:
Ist es verständlich, dass wieder mehr Frauen zurück an den Herd wollen?
In der Folge finden Sie die beiden – unverändert wiedergegebenen – Kolumnen. Dadurch soll dieser kreativen und spannenden Idee auch hier ein Forum gegeben werden.
Keine abgeleitete Existenz
Katharina Krawagna-Pfeifer war Innenpolitikerin der SN, Innenpolitikchefin sowie Leiterin des EU-Büros des “Standard” und SPÖ-Kommunikationschefin. Sie arbeitet jetzt als Publizistin und Kommunikationsstrategin (kkp.co.at).
Frauen waren schon immer die Reservearmee der Wirtschaft. Wenn Arbeitskräfte benötigt werden, macht ihnen die Gesellschaft die Berufstätigkeit schmackhaft. Dann ist keine Rede mehr davon, wie schwierig es ist Doppelt- und Dreifachbelastung unter einen Hut zu bringen. Die Superpowerfrau, die Familie und Karriere spielend unter einen Hut bringt und dabei auch noch mit umwerfender stressfreier Schönheit und Charme ausgestattet ist, gilt als Vorbild. Kaum aber beginnt es am Arbeitsmarkt zu kriseln, heißt es für die Frauen wieder "Zurück an den Herd". Das Dasein als Hausfrau, die sich um Kinder und Küche kümmert, wird in den höchsten Tönen als allein selig machende Aufgabe für Frauen gepriesen. Jetzt ist es wieder einmal so weit. Nach gefühlten Jahrzehnten der Krise sollen die Frauen wieder das nette, liebe Heimchen spielen. Der Arbeitsmarkt ist nicht mehr auf sie angewiesen, also heißt es für Frauen raus aus dem Beruf und ab in die Küche. Die 1950er Jahre lassen grüßen. So als hätte es nie die Emanzipationsbewegung gegeben, die mit vielen Kämpfen ein gleichberechtigtes Leben für die Frauen eingefordert hat und zum Teil auch verwirklichen konnte. Den Frauen wird von den Befürwortern der Bewegung "Zurück an den Herd" eine heile Welt vorgegaukelt, in der alles Liebe, Wonne, Waschtrog ist und der Lebenspartner sich liebevoll bis ans Ende der Tage um das gemeinsame Wohl sorgen wird, wenn sie sich brav mit dem Dasein als Hausfrau begnügt. Das ist grober Unfug und fern jeder Realität. In Wahrheit blüht den Heimchenfrauen ein Leben in Abhängigkeit. Sie verlieren nicht nur ihre finanzielle Selbständigkeit, sondern die Abhängigkeit setzt sich in allen Lebensbereichen und in allen Altersstufen fort. Dass dies Frauen wirklich wollen, entspringt eher der Wunschvorstellung stockkonservativer Machos als der Lebenswirklichkeit im 21. Jahrhundert. Frauen wollen so wie Männer ein Leben, das sie selbst bestimmen können. Sie sind keine abgeleiteten Existenzen.
Vom Sinn des Lebens
Andreas Unterberger
Solche Umfragen bestätigen den Verdacht: Die Mehrheit der Frauen übertrifft die Männer in Sachen sozialer Intelligenz bei weitem. Viele Männer zerreißen sich im Beruf, kämpfen ehrgeizig um Aufstieg und Karriere - um dann nach Firmencrash, Kündigung oder Pensionsschock vor der großen Sinnkrise zu stehen: Ist es das wirklich alles wert gewesen?
Hingegen können viele Frauen gerade heute, da die Babyboomer-Generation ins Pensionsalter wechselt, eine zufriedene Lebensbilanz ziehen: Familie und Kindererziehung haben als Schwerpunkt der eigenen Biographie trotz aller Widrigkeiten den meisten viel mehr Glücksmomente gebracht. Das zeigt ihnen nicht nur der Vergleich mit der Männerwelt, sondern auch mit ihren Alterskolleginnen, die aus welchen Gründen immer auf Kinder verzichtet haben. Ein Großteil der Frauen mit Familien-Kinder-Schwerpunkt hat dennoch natürlich selbst zumindest zeitweise Lohnberufe ausgeübt; wegen des Geldes, wegen der sozialen Kontakte und zum Beweis, dass sie auch dort ihren Mann stellen können. Viele Frauen bilanzieren jedoch so wie die Männer den Job mit Ärger und Frust. Auch für den allergrößten Teil der Frauen bleibt die Topkarriere immer ferne Illusion - selbst wenn Rot-Grün 100-prozentige Frauenquoten in allen Aufsichtsräten und Vorständen, bei allen Opernstars und Ministerposten durchsetzen sollten. Solche totalitären Quoten sollte man nach der Eskalation der Männerdiskriminierung an der Wiener Medizin-Uni übrigens nicht mehr ganz ausschließen.
Über das Ja vieler Frauen zu Familie und Kindern kann nur ein winziges Grüppchen unglücklich sein: Das sind die Kampffeministinnen in Medien, Politik und Universitäten. Diese leben ja davon, ständig über das Unglück der Frauen, deren Diskriminierung und die Furchtbarkeit familiärer Berufe zu fabulieren. Ihnen geht mit diesem Ja tatsächlich der Lebenssinn verloren.
Ich kann hier gar nicht ausdrücken, wie satt ich diese nicht endenwollenden und so ziel- wie ergebnislosen Diskussionen habe, die mit einer Argumentationsqualität geführt werden, welche jener der (auf sozialistischer Seite praktisch nicht vorhandenen) Fähigkeit des "sinnerfassenden Lesens" in nichts nachsteht.
'Frauen waren "schon immer" die Reservearmee der Wirtschaft' Wann darf ich den Anfang von "schon immer" datieren? Beim Neandertaler? Beim Chromagnonmenschen?
In der Steinzeit oder erst im Manchester-Liberalismus?
'... macht ihnen die "Gesellschaft" die "Berufstätigkeit" schmackhaft' Muss ich mir die Gesellschaft als jenen Teil der Menschen vorstellen, welcher die Frauen "in die Berufstätigkeit" zwingen möchte? Woraus (nach Arostoteles - falls Sozialisten des Pisazeitalters den noch kennen sollten) zu folgern wäre, dass Frauen eben NICHT "zur Gesellschaft" gehören. (Vielleicht sollte man den Begriff der "Gesellschaft" genderistisch konsequent und richtig als das "Gemeinwesen der Männer (ohne Homophile und anders Abberative)" definieren und verwenden und dem die "Gefrauschaft" (inclusive aller geschlechtlich irgendwie anders orientierten - ich hoffe mich hier politisch korrekt ausgedrückt zu haben) gegenüberstellen, damit es nicht mehr zu solch unpräzisen und missinterpretierbaren Sätzen kommen kann).
'Wenn Arbeitskräfte benötigt werden ...' Konnte der Mensch (mal gleichgültig, ob Mann oder Frau) jemals existieren ohne dass "Arbeitskräfte" (allerdings nicht unbedingt im Sinne der Marx'schen Definition) benötigt wurden?
In sozialistischen Ganglien - so der Eindruck - wurde schon immer das vollzogen, was neuerdings "Experten" als die Folge von "PISA" befürchten: Die einseitige (und nur im Hinblick auf Prüfungstermine) hergestellte kurzfristige Erinnerung an in Skripten und (sonst unverstandenen) Lehrbüchern fettgedruckte "Merksätze", welche dann, wenn eine Frage gestellt wird, eruptiv aus den dadurch gereizten Gehirnwindungen hervorbrechen.
Das ist auch der tiefere Grund, warum es sowohl mit Sozialisten, wie auch mit Muslimen keine dauerhafte, gemeinsame "multikulturelle" Gesellschaft geben kann: An beiden ist die Aufklärung im Sinne von "habe den Mut, deinen eigenen Verstand zu benutzen" deshalb vorübergegangen, weil sie ihren Verstand einfach nicht benutzen mögen (wenn man ihnen kulanterweise schon nicht abspricht, einen zu haben).
Jössas, die KKP hat die Umfrage, bei der Frauen für den"Herd" gestimmt haben, nicht so recht verstanden od. verdaut. Dieser Stil der Fragebeantwortung ist ja beinahe mit dem des Gesundheitsministers gleichzusetzen, der da kürzlich im ÖRF zu den gestellten Fragen keine Antworten gab, sondern irgend einen Unsinn daherschwafelte.
Jawoll, die Frauen sollen den Männern wieder die "Schlapfen" bringen. Und in einer guten Beziehung tun sie das auch gerne.
@ Frau Krawagna-Pfeifer
Kampfemanzen haben es schwer, wenn ihnen die Frauen an den Herd davonlaufen, weil es die Natur so will.
Sie haben recht, Honiglecken ist Kindererziehung, Haushalt und Ehe auch nicht, natürlich nicht, aber es ist eine schöne Aufgabe, wenn man es mit Liebe macht.
Die Industrie braucht sie nicht mehr, sagen Sie. Ich sage, die Partei hat ihnen forciert eingeredet, sie sollen lieber arbeiten und die Kinder abgeben. Den resultierenden Jugendhorror haben wir jetzt. Noch immer redet Frau Heinisch-Hosek, dass 'ihr die Frauen zu lange zu Hause bleiben'.
Ich sage auch, dass die Frauen irregeleitet wurden und immer mehr erkennen, das auch Pillen Gift sind für ihren Körper.
Sie behaupten, die Frauen wären dann abhängig vom Mann. Das kommt auf den Mann und die Frau an. Wenn wir Ihre heiß geliebten und parteiforcierten Mohammedaner hernehmen, mag das stimmen, aber auch da nur punktweise, wie eben bei uns auch.
Wie sich die Menschen ein Miteinander einteilen, das sei bitte Privatsache und weder die Sache einer Partei, noch eines Staates.
Wenn ich mir die jungen, noch unverdorbenen, Menschen mit ein bißchen Kinderstube ansehe, so sind sie genauso optimistisch und rollenmäßig natürlich eingestellt, wie wir das auch zu unseren Zeiten waren, wenn ich mir aber die Produkte der 'Krippenwirtschaft' und 'Ganztagswirtschaft' ansehe, wie haltlos und verdorben und vergiftet (auch im Hirn) die herumlaufen, so liegt es auf der Hand, dass die Frauen mit Hirn im Kopf beginnen nachzudenken.
Nein, nicht die, in Ihren Jargon Ausbeuter-, Industrie, die auch durch die linken Machaloikes namens Gewerkschaftsaktionen zerstört wurden und daher die vertriebenen Arebeitsplätze nicht mehr ersetzen kann, weil zu teuer und anderswo billiger, nicht die Industrie ist schuld, sondern diejenigen, die diese perverse Hetze gegen Familie und Frau betrieben haben und noch immer betreiben. Bloß die Frauen fallen jetzt drauf nicht mehr rein.
@ Dr. Unterberger
Sie sprechen richtig die soziale Kompetenz der Frauen an, das ist tatsächlich so. Und die Natur hat es so gewollt.
Ich kann ergänzen, je näher wir zur Natur zurückkehren, desto besser wird es uns gehen in jeder Hinsicht.
@ Meine Meinung
Wir haben nun die Suppe für 40 Jahre Fehlentwicklung und Frauenverhetzung auszulöffeln mit einer Jugendszene, die ihresgleichen sucht, von Devastierung, bis Rauschgift, Suff, Herumlungern bis harte Kriminalität haben wir uns alles damit eingehandelt, dadurch, dass Mütter nicht geschützt wurden und der Arbeit außer Haus preisgegeben wurden, dadurch, dass wir Frauen 'Emanzipation' eingeredet haben. Die emanzipieren sich nun reihenweise selber, weil sie erkennen, dass bescheideneres Leben gesünder ist für alle und vor allem auch für die Kinder.
Es ist immer alles freiwillig, ob ich als Frau in einem Büro arbeiten will, oder am Bau, oder ob man die große Aufgabe von Kindern und Haushalt auf sich nehmen will, die Natur hat zweiteres vorgesehen, auch wenn widernatürliche Genossen anderes verkünden.
Ich hoffe sehr, dass diese widernatürliche und perverse Partie endlich abgewählt wird.
In erster Linie sollte der Lebensweg einer Frau auf FREIWILLIGKEIT beruhen und keinesfalls auf den Zeitgeist oder gar die Einflüsterung egoistischer, linker Kampfemanzen wie Frau KKP, welche ausschließlich die Selbstverwirklichung im Auge haben und Verantwortung für Kinder und Familie scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Objektive Rahmenbedingungen für diese freie Entscheidung zu schaffen ist Aufgabe genug und wir hätten damit die wichtigste Voraussetzung für eine gerechte Familienpolitik erreicht.
Als eine der Ältesten im Blog, die ihr ganzes Leben berufstätig war und auch jetzt - bereits lange in Pension – noch immer aktiv ist, möchte ich hier meinen Senf dazu geben.
Ich bin ein Gegner von Verallgemeinerungen, wie etwa: „das ist typisch für den Mann, die Frau, den Arbeiter, den Akademiker, den Arbeitslosen, usw.“
Es gibt Frauen, die Kinder und Haushalt als Berufung empfinden, es gibt andere, die ihren Beruf als Berufung empfinden und dort Außerordentliches zu leisten vermögen, es gibt solche, die beides hervorragend vereinigen, natürlich aber auch solche, die für das Eine und das Andere zu bequem sind.
Ich bin mit vielen Familien über viele Jahrzehnte befreundet, kann aber – wenn ich deren Kinder und Kindeskinder betrachte - keinen direkten Rückschluß ziehen ob das behütete Aufwachsen unter permanenter Aufsicht der Mutter zu glücklicheren Menschen geführt hat als das Aufwachsen bei voll berufstätigen Eltern, die allerdings in ihrer „Freizeit“ ganz für den Nachwuchs da waren. Natürlich kenne ich auch Fälle, wo eine voll in ihrer Funktion als Hausfrau und Mutter aufgehende Gattin von ihrem sich „weiter entwickelnden“ Mann nur mehr als nervend empfunden wurde und er Ansprache und „Trost“ bei neuen Partnerinnen suchte.
In der Zeitspanne, die ich bereits überblicke, war es für Frauen (ebenso wie für Männer) nie so leicht wie heute, eigene Vorstellungen durchzusetzen und zu leben. Ob es sich dabei um die Ausbildung handelt – es gibt ja enorme Möglichkeiten, Schulabschlüsse und in der Folge akademische Ausbildungen berufsbegleitend zu absolvieren – oder um die anschließende Entscheidung Beruf und/oder Familie. Eine Einmischung des Staates ist obsolet und schadet den Frauen mehr als sie nützt.
Daher: weg mit den Quoten, weg mit dem Genderunfug . Wer taugt, taugt. Wer nicht taugt, wird seine via Quote erreichte Funktion nicht erfüllen!
Ein Zitat vom Anfang der Neuzeit:
PRINZIP UND FUNDAMENT
Der Mensch ist geschaffen dazu hin,
Gott Unseren Herrn zu loben, Ihm Ehrfurcht zu erweisen
und zu dienen,
und damit seine Seele zu retten.
Die anderen Dinge auf der Oberfläche der Erde
sind zum Menschen hin geschaffen, und zwar damit sie ihm bei der
Verfolgung des Zieles helfen, zu dem hin er geschaffen ist.
Hieraus folgt,
daß der Mensch dieselben so weit zu gebrauchen hat, als
sie ihm auf sein Ziel hin helfen, und sie so weit lassen
muß, als sie ihn daran hindern.
Darum ist es notwendig,
uns allen geschaffenen Dingen gegenüber gleichmütig
zu verhalten in allem, was der Freiheit
unseres freien Willens überlassen und nicht verboten ist.
Auf diese Weise sollen wir von unserer Seite
Gesundheit nicht mehr verlangen als Krankheit,
Reichtum nicht mehr als Armut,
Ehre nicht mehr als Schmach,
langes Leben nicht mehr als kurzes,
und folgerichtig so in allen übrigen Dingen.
Einzig
das sollen wir ersehnen und erwählen, was uns mehr zum
Ziele hinführt, auf das hin wir geschaffen sind.
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Hl. Ignatius von Loyola - Prinzip und Fundament
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Dieses Prinzip gilt für Mann und Frau auch noch heute; die menschliche Natur ist unverändert geblieben ebenso seine Zielsetzung. Daher muß je nach Situation ein Mann seinen Weg zu gehen versuchen, wie auch eine Frau – beide sollten dies aber auf diesem Fundament tun.
Sollte sich dabei für sie eine Karrierechance ergeben, dann sollte sorgfältig deren Vor-und Nachteile erwogen werden. Dabei kann im Fall der Frau einerseits eine Karriere im Beruf anderseits aber auch eine Karriere „am Herd“ das Ergebnis einer richtigen Wahl sein.
Frau Krawagner-Pfeifer bleibt in guter Manier den linken Prinzipien treu.
Zuerst verwechselt sie Ursache und Wirkung, denn wenn sich wieder vermehrt Frauen für Kinder und Familie entscheiden, und eine Umfrage dies bestätigt, so bleibt es noch immer der Wille dieser Frauen, und nicht eine Folge auf das Umfrageergebnis.
Dann reduziert sie das diesseitige Leben auf reinen wirtschaftlichen Materialismus, der darin mündet, daß Selbstverwirklichung der Frau Unabhängigkeit (was immer das heißen soll) vom Mann bedeutet.
Und schließlich macht sie genau das, was sie zuerst als Unart anprangert, sie stülpt den Frauen einen Gesellschaftstrent über, der diesmal halt notwendig ist, weil er vom linken Feministen Eck kommt.
Stark sind diese Frauen, die diesem Meinugsbild widerstehen, und ihrem eigenen Lebenswunsch folgen!