Andreas Unterbergers Tagebuch

Fußnote 128: Wallys traurige Heimkehr

21. Juli 2010 00:44 | Autor: Andreas Unterberger
97 Kommentare

Schieles „Wally“ kehrt zurück. Und Österreich ist 20 Millionen Euro ärmer - für einen Vergleich vor einem New Yorker Gericht und für die Prozesskosten.

Eine – freilich offiziell noch gar nicht bestätigte – Nachricht des "Standard" zum Freuen? Wohl nicht wirklich. Denn diese Lösung lässt jede Legendenbildung offen. Hat der verstorbene Rudolf Leopold das Bild vielleicht doch nicht im guten Glauben erworben? Oder: Geht es der Gegenseite ja doch nur ums Geld? Hat die US-Justiz wieder einmal brutal Großmachtpolitik im Interesse ihrer Bürger gegen die eines anderen Landes gespielt? Eines ist jedenfalls schon lange klar gewesen: Hätte sich die Museumsverwaltung oder die ministerielle Kulturbürokratie vor der Reise des Bildes zu einer amerikanischen Ausstellung in der üblichen, völkerrechtlich verbindlichen Weise gegen die Beschlagnahme des Bildes abgesichert, wäre Österreich um diese 20 Millionen reicher. Wetten, dafür wird niemand zur Verantwortung gezogen?

 

Teilen:
  • email
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter

die besten Kommentare

  1. Ausgezeichneter KommentatorNorman Bates
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Juli 2010 11:22

    Bitte das geht doch alles nicht weit genug.

    Wir müssen bei Adam und Eva und dem Apfel anfangen. Der Apfel
    könnte abgepresst worden sein und darüber hinaus war er - noch vor
    den Feigenblättern - der erste Besitz unserer Stammeltern.

    Ich, als ein legitimer Nachfolger von Adam und Eva, erhebe somit
    Anspruch auf meine Apfel- und Feigenblattmoleküle und verlange
    Restitution.

    Das wird wunderbar. In der Folge rollen wir dann noch auf, welche
    Ungerechtigkeiten in den paar tausend Jahren nach Adam und Eva
    passierten.

    Heerscharen an Juristen und linke Gutmenschen haben dann
    Vollbeschäftigung. Die Politiker dürfen sich dann abwechselnd auf
    diese oder jene Seiten schlagen, je nach dem wo sie mehr Stimmvolk
    vermuten.

    Das wird herrlich.

  2. Ausgezeichneter KommentatorAlexander Renneberg
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Juli 2010 09:10

    unten die vom orf angegebenen "fakten"

    allerdings bin ich mir sicher: wären die bilder nur 10.000,-- wert,
    niemand hätte je ansprüche gestellt.
    Aber so.....
    im grunde ist diese "rückgabe" an angebliche erben eine frechheit.

    Jüdischer Galeristin in Nazi-Zeit abgepresst
    Das 1912 entstandene „Bildnis Wally“ zeigt Egon Schieles Geliebte
    Valerie („Wally“) Neuzil. Der Sammler Rudolf Leopold hatte das
    Gemälde 1954 im Tausch von der Österreichischen Galerie Belvedere
    erworben. Das Bild war in der Nazi-Zeit von dem Kunsthändler
    Friedrich Welz unter strittigen Umständen der Galeristin Lea
    Bondi-Jaray abgepresst worden, nach dem Krieg jedoch versehentlich an
    falsche Besitzer restituiert worden.

  3. Ausgezeichneter Kommentatorbrechstange
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Juli 2010 07:36

    Es ist doch schön, wenn man immer jemanden schröpfen kann.
    Haben eigentlich alle amerikanischen Generäle das Raubgut
    zurückgegeben?

  4. Ausgezeichneter KommentatorUndine
    3x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Juli 2010 20:24

    Nach dem Krieg, so wurde erzählt, konnte man bei vielen Bauern teure
    Teppiche, Biedermeiermöbel, Vitrinen mit erlesenen Dingen drin, edlen
    Schmuck etc. entdecken.
    Woher diese wertvollen Sachen kamen?
    Sie wurden von hungernden Menschen für einen Laib Brot, einen
    Butterstriezel, eine Seite Speck eingetauscht, um die Familie vorm
    Verhungern zu bewahren.

    Da könnten doch diese Leute, die sich für einen Laib Brot von einem
    kostbaren Familienschmuckstück trennten, mit dem gleichen Recht
    dieses zurückfordern, weil der Laib Brot seinerzeit viel zu teuer
    gekauft worden war.

  5. Ausgezeichneter Kommentatorfosca
    3x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Juli 2010 21:11

    20 Millionen NOCHMALS abgepreßt ist der richtige Ausdruck, denn wenn
    man in der Historie dieses Bildes stöbert, dann machen einen die
    Fakten ganz einfach fassungslos und ich verstehe Leopolds
    Verbitterung;

    "1950 übergab das Bundesdenkmalamt Kunstwerke an einen Vertreter der
    Rieger-Erben, so auch das besagte Gemälde. Im späteren Verlauf des
    Jahres verkauften die Rieger-Erben ihre Werke an die Österreichische
    Galerie ("Belvedere"), wobei das Gemälde Teil des Lieferumfangs war.
    "

    Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, denn damit gibt es
    keine Rechtssicherheit, wenn man immer wieder zur Kasse gebeten wird.

    Und wenn man dann noch in diesem Lichte die Aussagen des
    IKG-Vorstandes betrachtet:

    "Leopolds Vorschlag auf eine finanzielle Einigung mit dem einen oder
    anderen Erben, lehnt Muzicant weiterhin kategorisch ab: Für ihn kommt
    nur eine Naturalrestitution in Frage. Er zitierte Simon Wiesenthal:
    "Ohne Wahrheit keine Gerechtigkeit, ohne Gerechtigkeit kein Friede."
    Es gehe, so Muzicant, nicht darum, Geschäfte zu machen oder Geld zu
    bekommen: "Es geht mir um Gerechtigkeit." Und er weiß den
    IKG-Vorstand hinter sich: Er bekräftigte ihn am Dienstag einstimmig,
    weiterhin die Restitutionen zu verlangen - mit allen rechtlichen
    Mitteln."

    Sprechen mit gespaltener Zunge, reiten auf gestohlenem Pferd, aber
    wenn's reingeht, sind wir selber schuld!

  6. Ausgezeichneter KommentatorAlexander Renneberg
    3x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Juli 2010 11:23

    Sieg der Gerechtigkeit?

    nun wenn man von gerrechtigkeit in diesem fall spricht, von teilweise
    wiedergutgemacht, dann darf man in diesem fall durchaus von zynischer
    neoliberaler kälte sprechen, die von linker seite ja so gerne zitiert
    wird.

    wenigstens!!! teilweise wiedergutgemachtes unrecht! das ist insoferne
    interessant, dass das bild damals nichts wert war, jetzt aber ca 14,5
    mio euro wert ist, dass der wert des bildes alleine leopold zu
    verdanken ist.
    verdrehung der tatsachen nennt man das wohl!

    Quelle: standard.at
    "Die Gerechtigkeit hat gesiegt. Nach über 70 Jahren wird das an Lea
    Bondi-Jaray begangene Unrecht endlich anerkannt und wenigstens
    teilweise wiedergutgemacht." So kommentieren die Erben nach Lea
    Bondi-Jaray laut einem Blog der "New York Times" die in der Nacht
    bekanntgewordene Einigung mit dem Leopold Museum betreffend des
    Schiele-Gemäldes "Bildnis Wally". Laut "New York Times" soll das Bild
    im New Yorker "Museum of Jewish Heritage" ausgestellt werden, ehe es
    nach Wien zurückkehrt.

  7. Ausgezeichneter KommentatorSuPa Partner Homepage
    3x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Juli 2010 07:19

    Hier zeigen sich wieder einmal die Schwächen des US-Justizsystemes.
    Hoffentlich kommen die dort praktizierten Möglichkeiten von "deals",
    enormen Schadensforderungen, Sammelklagen usw. nicht auch nach Europa.
    Denn dabei geht es doch nur um Geld, Geld und nochmals Geld. So gibt
    es beispielsweise in Los Angeles mehr Rechtsanwälte als in ganz
    Frankreich.

  1. Wimpy (kein Partner)
    07. Februar 2015 17:18

    more http://levitraon.net perhaps products http://viagraonline.me psychological invest money http://autoinsurance4.me changes people move http://cheapcarinsuranceon.click companies believe fat block http://buycilaisnow.com net result feel http://buyviagra.click erectile tissue



  2. Juan (kein Partner)
    22. Januar 2015 16:08

    Knocked my socks off with kneeowdgl!



  3. Arun (kein Partner)
  4. Angela (kein Partner)
    21. Januar 2015 07:29

    Great article but it didn't have evhterying-I didn't find the kitchen sink!



  5. Kevin (kein Partner)
    20. Januar 2015 07:22

    Kudos to you! I hadn't thoghut of that!



  6. Mebrurum (kein Partner)
    19. Januar 2015 17:24

    I could read a book about this without finding such real-world aporeachps!



  7. immwnyfp (kein Partner)
  8. Brunzmaier Alois (kein Partner)
    23. Juli 2010 23:19

    Warum sagt denn niemand, dass es der Regierung Schüssel-Haider zu verdanken ist, dass es bisher schon viele zehntausende Objekte gibt, die den bestohlenen Juden restituiert werden konnten. Unter 30 Jahren Sozi-Regierung war so was nicht möglich gewesen!
    Im übrigen waren die Nazis an der Wally -einer entarteten Kunst!- doch gar nicht interessiert. Verbrannt hätten sie das Bild.
    Aber weil es HEUTE so viel wert ist, wurde es nun uns gestohlen!
    Nie wieder Bilder nach Amerika, das ist die Lehre aus dem Fehler.



  9. Herbert Gruber (kein Partner)
    22. Juli 2010 20:54

    Leopold hat in diesem Verfahren gelogen und das kommt in der US justiz
    schlecht an. Die Stiftung hatte keinerlei Chance mehr das Verfahren zu
    gewinnen.



    • Mandelbaum Aaron (kein Partner)
      24. Juli 2010 09:21

      Österreich ist weltweit das einzige Land, das -nota bene unter Haider.Schüssel- Restitutionen gesetzlich festgeschrieben hat. Englishe, russische und amerikanische Raubzüge und Plünderungen von Kulturgütern blieben ohne Konsequenzen. Wissen das auch alle jene, die jetzt das Maul aufreißen?



  10. Alexander Renneberg
    22. Juli 2010 17:30

    dieba & klein

    da haben sie beide voll recht...

    vorallem was das geraubte gut der zu 100.000enden enteigneten &
    ermorderterten sudentendeutschen betrifft.



    • Alexander Renneberg
      22. Juli 2010 17:32

      das ist ja, wie sie schreiben dieba, ganz einfach! oder paßt
      subjekten wie ihnen das nicht.



    • dieba (kein Partner)
      22. Juli 2010 20:07

      Selbstverständlich gilt selbiges auch für Sudetendeutsche, Sie
      Renneberg-Subjekt.

      Jetzt schaun'S aber, gell. Weil jetzt müssten'S eigentlich auch für
      die Restitution der Wally eintreten.

      *kicher*



    • Alexander Renneberg
      23. Juli 2010 10:00

      *kicher* ?????
      nunja, das zeigt wohl ihre geistige reife!



    • klein (kein Partner)
      23. Juli 2010 11:10

      renneberg

      "Vor allem" oder "auch" was Sudetendeutsche usw. betrifft? Mir kommt
      vor, als wollten Sie das Restitutionsprinzip nur auf die
      Sudetendeutschen, Südsteirer usw. angewendet wissen. Diese
      Vertreibungen nach WK 2 haben aber mit den jüdischen Ansprüchen
      genau nichts zu tun. Die Juden können für die Vertreibung der
      Sudetendeutschen am allerwenigsten. Wenden Sie sich an jene, die das
      ganze Schlamassel von Anfang an verursacht haben: das waren die Nazis
      und nur die Nazis.



    • Alexander Renneberg
      23. Juli 2010 13:06

      klein,

      mit dem gleichen argument wie sie es bringen, könnte man sagen, dass
      sich auch alle anderen an die nazis wenden sollen.
      sie versuchen mir zu unterstellen dass ich restitutionen nur auf
      sudetendeutsche angewendet wissen will. netter versuch, lieber klein,
      fast schon putzig, nur leider fehlt es pc terroristen und
      dauerempörten gutmenschen wie ihnen an intelligenz um das so
      durchzusetzen.
      denn zum einen ist es mir völlig egal wie sie und
      ihresgleichen das sehen und zum anderen bin ich ebenfalls für eine
      völlige restitution aller güter die den sudetendeutschen abgepreßt,
      geraubt wurden.

      sie werden doch, lieber klein, keinen unterschied zwischen menschen
      machen wollen, oder?
      die verbrecherischen benesch dekrete gehören rückwirkend
      abgeschafft, den 100.000enden ermordeten sudentendeutschen
      gedenkstätten gebaut, und ebenfalls die werte genau nach heutigem
      wert restituiert.
      ist ja sonst auch nicht anders.



    • klein (kein Partner)
      23. Juli 2010 13:19

      Renneberg

      Es gehört schon eine besondere Charakterlosigkeit dazu, den Raub
      jüdischen Vermögens mit den Benes-Dekreten in Zusammenhang zu
      bringen. Fast könnte man meinen, Sie wollen diesen systematischen
      Raub durch die Nazis relativieren.



    • Alexander Renneberg
      23. Juli 2010 15:30

      fast könnte man meinen, sie sind des sinnerfassenden lesens nicht mächtig.

      allerdings wenn sie der ansicht sind, dass ich raub von jüdischem vermögen gleich dem raub an vermögen eines anderen menschen setze, dann haben sie in der tat recht.
      die zugehörigkeit von menschen zu einem system oder einem glauben macht sie um nichts anders als menschen die anderen systemen & glauben zugehören.
      raub bleibt raub. mord bleibt mord,

      und es gehört tatsächlich eine bodenlose chrakterlosigkeit dazu, eine kalte und zynische einstellung menschen gegenüber es so zu sehen wie sie, klein.

      sie haben sich selbst entlarvt, klein.

      das einzige glück ist, dass die aufrecht gehenden, denkenden und zivilisierten menschen es so sehen wie ich und nur ein retradiertes randgrüppchen wie sie, klein.



    • klein (kein Partner)
      25. Juli 2010 19:11

      Renneberg

      Würden Sie, wie Sie schreiben, diese beiden "Räubereien" gleichsetzen, würden Sie mit derselben Vehemenz, mit der Sie die Entschädigung der Sudetendeutschen fordern, auch die Restitution von Kunstwerken in ursprünglich jüdischem Besitz fordern. Ich habe aber den Eindruck, als Sei Ihnen die Entschädigung der Sudetendeutschen wesentlich wichtiger.



  11. dieba (kein Partner)
    22. Juli 2010 12:28

    Zu Restituierendes ist zurückzugeben. Eigentlich ganz einfach. Auch
    wenn's den Blog-Sympathisanten ned passt.



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      22. Juli 2010 13:13

      Sehr geehrter Fr. dieba,

      es würde mich interessieren, wie Sie zu restituierende Güter, es
      muß übrigens zuerst festgestellt werden, ob es sich zuerst
      tatsächlich um geraubtes oder arisiertes Gut handelt, rückstellen,
      ohne die Eigentumsrechte der zwischenzeitlichen - gutgläubigen -
      Erwerber zu beeinträchtigen?
      Schuld, im Sinne des Gesetzes, kann ja nur derjenige sein, der das
      Verbrechen des Raubes begangen hat oder wissentlich Güter erworben
      hat, von denen er nachweislich annehmen mußte, daß deren
      Eigentümerschaft, bezogen auf den Verkäufer, in Zweifel zu ziehen
      ist.

      Auch würde es mich interessieren, ob und wie Sie reagieren würden,
      wenn Sie ein, lange nach den Tagen des 3. Reichs erworbenes, sehr
      teures, Gut entschädigungslos rückstellen müßten?
      Z. B. Ihre Wohnung?

      Oder wollen Sie die Rechtssicherheit beim gutgläubigen Erwerb
      aushebeln?

      mfg.

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • RB (kein Partner)
      22. Juli 2010 13:54

      @dieba
      Vielleicht ist es doch nicht so "eigentlich ganz einfach".....



    • dieba (kein Partner)
      22. Juli 2010 13:58

      Eigentlich ist es doch recht einfach. Es wurde dafür sogar eine
      eigene Kommission in Österreich geschaffen.

      Bevor ein Bild ins Ausland verbracht wird, würde ich halt die
      Provenienz prüfen lassen.



    • klein (kein Partner)
      22. Juli 2010 15:07

      Dem "guten Glaube" desjenigen, der solche Bilder im nachhinein kauft,
      stehen die berechtigten Ansprüche der Erben der ursprünglichen
      Besitzer gegenüber. Es kann nicht sein, dass diese Erbansprüche
      erlöschen, wenn ein geraubtes oder abgepresstes Bild Jahre oder
      Jahrzehnte später nachher an jemanden verkauft wird, der von diesem
      Raub bzw. der Erpressung möglicherweise nichts weiß. Da muss man
      sich im Fall des Falles einigen, im Zweifelsfall ist aber der
      Erbanspruch höher zu bewerten.



    • inside
      22. Juli 2010 15:38

      Klein

      Sind Sie's, Herr Muzikant??



    • Alexander Renneberg
      22. Juli 2010 17:31

      dieba & klein

      da haben sie beide voll recht...

      vorallem was das geraubte gut der zu 100.000enden enteigneten &
      ermorderterten sudentendeutschen betrifft.

      es ist, wie sie schreiben, ganz einfach!



    • Undine
      22. Juli 2010 19:06

      @Alexander Renneberg

      Und die Untersteirer und viele andere deutsche Vertriebene nicht zu
      vergessen!



    • klein (kein Partner)
      23. Juli 2010 11:08

      renneberg, undine

      "Vor allem" oder "auch" was Sudetendeutsche usw. betrifft? Mir kommt
      vor, als wollten Sie das Restitutionsprinzip nur auf die
      Sudetendeutschen, Südsteirer usw. angewendet wissen. Diese
      Vertreibungen nach WK 2 haben aber mit den jüdischen Ansprüchen
      genau nichts zu tun. Die Juden können für die Vertreibung der
      Sudetendeutschen am allerwenigsten. Wenden Sie sich an jene, die das
      ganze Schlamassel von Anfang an verursacht haben: das waren die Nazis
      und nur die Nazis.



    • klein (kein Partner)
      23. Juli 2010 11:17

      inside

      Ich glaube nicht, dass Herr Muzicant der einzige ist, der den
      Sachverhalt so sieht. Mit mir sind's schon einmal zwei, und dazu
      kommen noch sehr viele andere auf diesem Erdball, mehr als Sie sich
      wahrscheinlich vorstellen können.



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      23. Juli 2010 12:34

      " ... Dem "guten Glaube" desjenigen, der solche Bilder im nachhinein
      kauft,
      stehen die berechtigten Ansprüche der Erben der ursprünglichen
      Besitzer gegenüber. ..."

      Sehr geehrter Herr/Frau klein,

      Sie irren, der Anspruch besteht gegenüber dem Täter und nicht dem
      späteren gutgläubigen Käufer.
      Die Erben haben sich also an den ursprünglichen Täter zu wenden und
      nicht an einen Käufer, der viele Jahre später, ohne Wissen um die
      Provenienz, das gut erworben hat.
      Wenn der Kauf, wie auch in diesem Fall, in einem seriösen Rahmen und
      ohne Hinweis auf die vergangenen Eigentumswechsel, abgewickelt wurde,
      dann haftet nicht der gutgläubige Käufer sondern der Täter oder
      sein Rechtsnachfolger wie im Fall des 3. Reichs.
      Die Erben hätte ausschließlich gegen den deutschen Staat vorgehen
      dürfen.
      Aber sie haben, mit den Eigentümlichkeiten des US Zivilrechtssystem
      im Rücken, einen Weg gewählt, der nach europäischem
      Rechtsverständnis, welches eigentlich zuständig gewesen wäre, zu
      einer, letztlich erfolgreichen, Erpressung der Stiftung Leopold
      geführt hat.

      Implizit sind dadurch die eigentlichen Täter durch diesen Vergleich
      entlastat worden da ja nun die Verantwortung für den Raub der
      Stiftung Leopold übertragen wurde.
      Die hat aber damit nichts zu tun.

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier

      Sehr geehrter Herr Renneberg,

      nein, weder der Poster klein noch ein anderer hier dürfte der Dr.
      Muzicant sein, der ist, zumindest im privaten Gespräch, wesentlich
      realistischer und vernünftiger als die meisten hier zusammen.
      Allerdings wird er schon, davon können Sie ausgehen, einen Anteil am
      Ertrag aus den Vergleichszahlungen erhalten, das verdient er sich als
      Lobbyist für solche Fälle.

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • klein (kein Partner)
      23. Juli 2010 13:14

      Herr Dr. Neumaier,

      was den Erbanspruch betrtifft, ist das vielleicht Ihre persönliche
      Sichtweise (die ich nicht teile), aber sicher nicht die juristisch
      allgemeingültige, denn sonst hätte der von Ihnen an andere Stelle so
      gelobte Dr. Schüssel sich nicht dazu bemüßigt gefügt, ein
      Restititionsgesetz auf die Beine zu stellen, das genau diese
      Erbansprüche auf geraubtes Gut regelt.

      Ein Gegenstand, ein Gut, was auch immer, das geraubt oder abgepresst
      wird, verbleibt juristisch und eigentlich auch moralisch im Besitz des
      ursprünglichen Eigentümers, auch dann, wenn dieses Gut vom Räuber
      oder Erpresser später an jemanden verkauft wird, der von dieser
      Straftat nichts weiß. Natürlich ist es ein Problem, dass der
      spätere Käufer dafür Geld ausgegeben und "im guten Glauben"
      gehandelt hat, das darf aber nichts am Erbanspruch ändern. Stellen
      Sie sich vor, es würde jeder Besitz- oder Erbanspruch verfallen, wenn
      Diebsgut an unwissende Dritte weiterverkauft wird. Man könnte dieses
      Gesetz treffend ausnützen, indem man Diebstahlssaufträge erteilt,
      Diebe und Erpresser wären relativ leicht aus dem Schneider, wenn sie
      das Diebsgut weiterveräußern und alle Beteiligten den Mund halten,
      Autodiebsbanden könnten das treffend ausnützen usw. Nein, mein
      lieber Herr Doktor, so leid mir die Kunstsammler tun, die Millionen
      Dollar oder Euro für Bilder hingeblättert haben, die sie
      zurückgeben müssen, aber das kann es nicht sein. Ich bin in solchen
      Fällen sehr dafür, dass sich die Erbberechtigten mit diesen
      Kunstsammlern zusammensetzen und erörtern, was getan werden kann,
      aber am Erbanspruch kann man einfach nicht rütteln. Und wenn Sie oder
      andere der Meinung sind, dass ein Raub durch die Nazis anders zu
      bewerten ist als z.b. ein normaler Autodiebstahl, weil es da
      vielleicht um wesentlich höhere Werte geht, muss ich Ihnen auch sagen
      - sorry. Anspruch ist Anspruch.



    • klein (kein Partner)
      23. Juli 2010 13:28

      Dr. Neumaier

      Zusatz: Derjenige, der im guten Glauben erworbenes Diebsgut
      zurückgeben muss, sollte dann Ansprüche haben gegenüber dem
      Täter/Verkäufer, nicht der urspüngliche Besitzer.



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      23. Juli 2010 14:30

      Sehr geehrter Herr/Frau klein,

      Ihre Ansichten in Ehren, aber die haben nichts mit geltendem Recht zu
      tun, nur mit Ihrer persönlichen (Wunsch-) Sicht der Dinge.
      Einem Wunsch, den ich zwar, mit einiger Mühe nachvollziehen kann,
      mehr aber nicht.

      Die Restitutionsgesetze, welche unter der Regierung Dr. Schüssel im
      Parlament beschlossen wurden, beziehen sich auf Raubgut, welches sich
      aktuell im Eigentum oder der Verfügungsberechtigung des Staates
      befinden und sind nicht auf Privatbesitz anzuwenden.
      Die Stiftung Leopold ist aber eine private Institution.
      Womit dieses Ihrer Argumente hinfällig ist und eine Lösung nur
      über bestehende Gesetze betreffend die Rückstellung geraubter Güter
      durch private Besitzer bzw. gerichtliche Verhandlungsergebnisse zu
      erfolgen hat.

      Und zwar nach österreichischem Recht.

      Es stimmt zwar, daß das geraubte Gut sich rechtlich weiterhin im
      Eigentum des Bestohlenen befindet, aber das hat auf den gutgläubigen
      und rechtmäßigen Erwerb keinen Einfluß.
      Der gutgläubige Erwerber, um einen solchen handelt es sich bei Dr.
      Leopold zweifellos, hat, ohne Kenntnis der Vorgeschichte (würde er
      diese kennen und dennoch das geraubte Gut erwerben macht er sich der
      Hehlerei schuldig) erwirbt tatsächlich das Eigentum an jenem Gut,
      für welches welches er den Kauf tätigt.
      Die Wiedergutmachung obliegt ausschließlich dem Räuber, in diesem
      Fall also, nach gängiger Rechtslage, entweder dem ausführenden
      Räuber oder dem Staat, dessen Gesetze als Unrecht erkannt wurden und
      dessen Taten daher keine rechtstaatliche Grundlage mehr haben und
      rückabgewickelt werden.
      Letzteres ist die Grundlage der Restitutionsgesetze.

      Dr. Leopold hat die Gemälde ja nicht einmal von jenen gekauft oder
      per Tauschhandel erworben, die diesen Raub zu verantworten haben.
      Daher ist er auch nicht restitutionspflichtig.
      Dass der Staat Österreich sich selbst und aus freien Stücken,
      wenngleich viel zu spät, die Pflicht auferlegt hat, geraubte Güter
      zu restituieren, ist eine Sache, die wegen der selbstauferlegten
      Freiwilligkeit nicht auf andere Eigentümergruppen ausgeweitet werden
      kann.

      Womit im Falle Dr. Leopold nur der massive Erpressungsversuch über
      ein kostenspieliges Zivilverfahren in den USA zum einem Erfolg
      geführt hat, der aber nur durch die eigentlich rechtsstaatlich
      verwerfliche Vorgangsweise eines US Bezirksgerichtes, weil
      unzuständig, erfolgreich war.
      Die Klägeranwälte haben mit einiger Sicherheit diesen Prozeß auf
      Erfolgsbasis geführt.
      Die Anwälte der Leopoldstiftung, deren Rechtsanspruch massiv
      eingeschränkt wurde, haben, schon wegen des Umstandes, daß der
      Beklagte keine US Entity ist, sicherlich nicht auf Erfolgsbasis
      gehandelt.

      Dieser Vergleich tritt Recht und Gerechtigkeit mit Füßen.
      Der ist, wie so viele millionteure aber völlig unsinnige Vergleiche
      im US Justizsystem, vermutlich ausschließlich wegen der bestehenden
      und noch zu erwartenden Kosten zustande gekommen.

      Wenn Sie versuchen diesen Vergleich als Recht oder gar Gerechtigkeit
      zu sehen, dann urteilen Sie aus einer Art persönlichen Wunsch heraus
      aber sicher nicht in Kenntnis der US Gerichtsbarkeit.

      Auch in diesem Fall ging und geht es nicht um Recht und Gerechtigkeit
      sondern nur und ausschließlich um Geld und geldwerte Ansprüche.
      Ginge es um Gerechtigkeit, wäre die Sache auch mit dem Ersatz des
      damals geraubten Wertes abgeltbar gewesen.
      Um den Wert reicht ein US Anwalt aber noch nicht einmal eine Klage
      ein.

      Nochmals, korrekt wäre es gewesen, wenn die Geschädigten sich an
      jene gewendet hätten, die den Raub ausgeführt haben oder an deren
      Rechtsnachfolger.
      Das ist aber eindeutig die BR Deutschland.

      Alle anderen Sichtweisen sind ideologisch bedingt und haben nichts
      mit der bestehenden österreichischen Rechtslage, und nur die ist
      eigentlich anwendbar, zu tun.

      Moral ist eine Sache, die können Sie in diesem Fall ad acta legen.
      Denn ein moralisch ausgewogenes Vorgehen hätte auch die Ansprüche
      der Stiftung Leopld am korrekt erworbenen Gut geschützt.
      Aber offenbar ist diese Form der Gerechtigkeit vielen kein Anliegen,
      schon gar nicht, wenn es gegen ein ausgemachtes Feindbild wie einen
      erfolgreichen Kunstsammler geht.

      BTW, nicht etwa, daß ich es vorgehabt hätte, aber natürlich habe
      ich mich auch erkundigt, wie es denn bei einem Restitutionsversuch um
      die Häuser und sonstigen Besitztümer meiner Großeltern abgelaufen
      wäre.
      Die Auskunft entsprach genau dem, was ich Ihnen hier auch schon
      ausgeführt habe, die heutigen Eigentümer haben die Liegenschaften
      und sonstige Güter aus zweiter oder dritter Hand erworben und ich
      oder meine Familie hätten keinen Rechtsanspruch an die heutigen
      Besitzer, nur an diejenigen Personen oder Institutionen, die zur Zeit
      des 3. Reichs den Raub auf der Basis rückabgewickelter Gesetze
      durchgeführt haben.
      Aber nachdem ich die Besitztümer meiner Großeltern zuvor nie als
      mein Erbe angesehen habe, habe ich diese eben erworben.
      Jeder Krieg vernichtet Eigentum, warum sollten manche diesen Verlust
      ersetzt bekommen und andere nicht?
      Wenn man in die Zukunft schaut, dann ist ein Verlust in einer fernen
      Vergangenheit völlig nebensächlich.
      Wenn man in der Vergangenheit lebt, hat man keine Zukunft.

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • Undine
      23. Juli 2010 16:15

      @klein

      Ihr geschichtlicher Horizont scheint mir, mit Verlaub gesagt, etwas RÖHRENFÖRMIG.

      Ich schrieb von den UNTERSTEIRERN, aus denen bei Ihnen SÜDSTEIRER wurden.
      Das heißt, Sie haben noch nie etwas von der Untersteiermark gehört, obwohl es zu denken geben muß, daß, wenn es eine OBERSTEIERMARK gibt, es als Pendent auch eine UNTERSTEIERMARK geben muß.

      Die ehemalige UNTERSTEIERMARK finden Sie also nicht mehr, weil sie sich, verkürzt gesagt, JUGOSLAWIEN unter den Nagel gerissen hat (GETÜRKTE VOLKSABSTIMMUNG).

      Die SÜDSTEIRER erfreuen sich zum Glück der permanenten Zugehörigkeit zu Ö.

      Lernen Sie Geschichte, junger Mensch, aber nicht so, wie Sie sie gerne hätten, sondern wie sie sich abgespielt hat!



    • klein (kein Partner)
      25. Juli 2010 19:16

      Dr. Neumaier

      Ihre Sympathie für Herrn Leopold in Ehren, aber darauf, was wäre, wenn Besitz- oder Erbabsprüche auf geraubtes Gut automatisch erlöschen, wenn der Dieb das Gestohlene weiterverkauft, gehen Sie mit keinem Wort ein. Dass Ihnen jemand, der geraubtes Gut "in gutem Glauben" ankauft, sympathisch ist, ändert nichts daran, dass vorrangig daran gearbeitet werden muss, den rechtmäßigen Zustand vor der Straftat an sich, und das war der Raub, wiederherzustellen. Und das geht nur mit Restitution der geraubten Werke an ihre ursprünglichen Besitzer bzw. deren Erben.



    • klein (kein Partner)
      25. Juli 2010 19:19

      undine

      Mit KIhrer Flucht in historische Abhandlungen zeigen Sie, dass sie offenbar zum Thema nichts zu sagen bzw. mir nichts zu entgegnen haben. Ob das jetzt Südsteirer oder Untersteirer sind, ist für den Sachverhalt der Restitution völlig ohne Belang. Danke.



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      26. Juli 2010 08:14

      Sehr geehrter Herr/Frau klein,

      es spricht definitiv nicht für Sie, wenn Sie versuchen mir meine Sympatie für einen ehrlichen und erfolgreichen Menschen anzukreiden nur weil er für Sie offenbar ein ideologisches Feinbild ist.
      Dr. Leopold, ich hatte die Ehre ihn einigermaßen zu kennen, war persönlich darum bemüht, in allen diesen Restitutionsfragen eine tragfähige Lösung zu finden, nur nicht um den Preis sich als Feindbild vernichten zu lassen.

      Aber sei es wie es sei, für manche Leute ist er ein Feindbild.

      Wohl nur deshalb, weil er auf sehr ehrliche und menschlich korrekte Weise erfolgreich war ohne jemals von einem Politiker abhängig zu sein.

      Wenn Sie die Bestimmungen des §367 (?) des ABGB verstanden hätten, dann würden Sie jetzt nicht versuchen mit einem "hätti - tati - wäri" Szenario zu argumentieren.
      Oder mit einem falschem "Moralbegriff", den ich in diesem Fall noch viel weniger ausstehen kann.

      Es ist ebenfalls unmoralisch und ungesetzlich dem gutgläubigen Erwerber sein rechtmäßig erworbenes Gut zu stehlen, damit ein anderer es zurückbekommt.
      Man kann nicht ein Unrecht durch ein anderes wieder gut machen.

      Für jedes Verbrechen gibt es einen Täter und der ist dafür verantwortlich wie er auch für die Wiedergutmachung verantwortlich ist.
      Selbst Dr. Muzicant hat dies erkannt, wenn zwar die Naturalrestitution verlangt aber üblicherweise gleichzeitig anregt, die Leopoldstiftung oder wer auch immer gerade in seinem Fokus ist, soll sich dann vom Staat entschädigen lassen.
      Er kennt die Rechtslage, aber er macht einen PR Job, wie ein Zuroff, ein Zinggl oder andere Berufsbetroffene auch.
      Seltsamerweise lauter Nachgeborene die niemals selbst betroffen waren.
      Das ist ein Theater auf welches die Gutmenschenclique nur zu gerne hereinfällt.
      Schafft es doch ausreichend Feindbilder und man muß selbst gar nichts mehr leisten um sich gut zu fühlen.

      65 Jahre, also mehr als zwei Generationen, nach Kriegsende sind diese Versuche der "moralisch überlegenen Wiedergutmacher an und durch fremdes Eigentum" aber nur mehr lächerlich.

      Ich werde dennoch versuchen, Ihnen das so zu erklären, daß Sie es auch verstehen können.

      Ich stamme aus einer jüdischen wiener Familie die von den Nazis fast zur Gänze ausgerottet wurde.
      Meine Eltern überlebten beide, unabhängig voneinander, durch die Hilfe von guten Menschen, ja auch solche gab es im 3. Reich, die sie vor den Nazis versteckt hielten.
      Bis auf eine Großmutter, sie überlebte in Zürich, wurden meine Großeltern und der Rest der insgesamt rund 60 Personen in Dachau, Mauthausen und anderen Lagern ermordet.
      Alle Güter meiner Familie wurden zwischen 1938 und 1942 von den Nazis "arisiert" also enteignet und geraubt.
      Zum Teil, um zynischerweise die Kosten der Inhaftierung, Ermordung und "Entsorgung" meiner Familie gegenzurechnen.

      Meine Familie hatte einige Häuser, Wohnungen, Arztpraxis, Rechtsanwaltskanzlei und Sommervillen in Wien, Tulln und Reichenau.
      Sie besaß einige Kunstgegenstände, einen, für damalige Verhältnisse, großen Fuhrpark und ein nicht gerade kleines Vermögen an Firmenanteilen im In- und Ausland.

      Kurz, sie war vor dem Einmarsch der Nazis einigermaßen wohlhabend.

      Nach dem Krieg mußten sich meine Eltern, sie waren bei Kriegsende gerade einmal 12 bzw. 13 Jahre alt, selbst durchs Leben schlagen.
      Sie haben es geschafft nicht nur eine Existenz aufzubauen, sondern auch wieder, aus eigenen Leistungen heraus, sich ein Haus und zwei Wohnungen zu finanzieren.
      Sie haben nichts geerbt und niemals auf die früheren Besitztümer zurückgreifen können.

      Ich bin nicht mit diesem Reichtum aufgewachsen.
      Ich habe auch nichts geerbt, schließlich leben meine Eltern noch und ich hoffe, daß dies noch lange so bleiben wird.

      Natürlich kannte ich die Erzählungen über die früheren Besitztümer meiner Familie.
      Aber, ich bin Mitte der 1960er Jahre zur Welt gekommen und mir ist niemals etwas abgegangen.
      Hätte man mir die Geschichte als mittelaterliches Märchen erzählt, sie wäre mir genauso fremd vorgekommen.

      Meine Eltern haben mich gelehrt für die Zukunft zu leben und nicht der Vergangenheit nachzutrauern.

      Seit ich es mir leisten kann, habe ich, um meinen Eltern einen sentimentalen Wunsch zu erfüllen, nicht weil sie das gebraucht hätten, fast alle Immobilien und einen Teil der Kunstwerke die früher meiner Familie gehört haben, nach und nach aufgekauft und teilweise saniert.

      Eines der Häuser habe ich übrigens von seinem vierten Besitzer seit 1945 gekauft, einem Spanier.
      Soll ich dem sagen, er möge das Haus restituieren?

      Ich kenne daher den heutigen Wert der früheren Besitzungen meiner Familie ganz gut.
      Und Sie können versichert sein, der Wert ist nicht gerade klein.
      Wenn meine eigene Familie in Wien ist, dann wohnen wir auch wieder in einem Haus welches früher schon einmal meinen Großeltern gehört hat.
      Welches sie sogar selbst bauen haben lassen.

      Aber das war es dann auch schon.

      Ich entstamme einer, immer größer werdenden, Generation von, ziemlich wenig bis gar nicht gläubigen, Juden die nichts mehr mit dem Krieg und seinen schrecklichen Ereignissen zu tun hat oder zu tun haben will.
      Für die es undenkbar ist, in der Vergangenheit zu leben und einem früheren Leben nachzutrauern.
      Die übrigens auch kaum etwas mit Israel zu tun haben will.

      Ich habe mein eigenes Leben selbst auf die Beine gestellt und darf stolz auf meine Erfolge sein.
      Vielleicht wäre mein Leben anders verlaufen wenn ich mich jahrzehntelang um Restitution oder anderes gekümmert hätte.
      Aber dann würde ich in der Vergangenheit leben und die damit verbundenen Schmerzen mein Leben nicht nur beeinträchtigen, das würde mir mein Leben zur Hölle machen.
      Das will ich meiner eigenen Familie, ich habe eine Frau und vier wunderbare Kinder, nicht antun.
      Meine Familie, ganz speziell meine Kinder, haben es verdient, daß ich Ihnen einen Weg in eine gute Zukunft zeige und ermögliche.
      Sie haben es nicht verdient, daß ich ihnen einen Mühlstein namens Geschichte umhänge.

      65 Jahre nach dem Krieg ist es an der Zeit endlich die Vergangenheit ruhen zu lassen.

      Nur ein paar sehr verbohrte Menschen wollen nicht verstehen was sie mit ihren beständigen Lamento über frühere Schreckenstaten und Restitution anrichten.
      Dabei geht es denen ja nur um Geld und Profit.
      Auch Dr. Muzicant verdient ganz gut an den Beratungen und der Lobbyarbeit rund um das Restitutionsthema.
      Sie versuchen die Opfer, nicht nur Juden - auch Sudetendeutsche und andere - als Ausrede für einen Krieg zu verwenden, den sie mangels eigener Leistung gerne in Vertretung führen wollen.

      Gegen einige selbstdefinierte Feindbilder wie eben auch Dr. Leopold.

      Ing. Wiesenthal, den ich ebenfalls persönlich gekannt und sehr geschätzt habe, hatte das Lebensmotto "Recht nicht Rache".
      Er hat Anfang der 1980er Jahre erkannt, daß die Zeit für Restitutionen vorbei ist.
      Aber er war auch ein persönlich Betroffener.
      Seine Nachfolger haben sein Motto umgekehrt und ein Geschäft daraus gemacht.
      Das war nie seine Intention.

      Ich habe Dr. Muzicant schon mehrfach gesagt, wenn er will, daß es in Wien wieder eine florierende jüdische Gemeinde gibt und die, die er mit seinen Aktionen vertrieben hat, wieder zu seiner Gemeinde zählen will, dann soll er endlich aufhören einen längst vergangenen Krieg wiederzubeleben.
      Nazideutschland, das 3. Reich, das deutsche Reich mit oder ohne Neuschwabenland ist Geschichte.
      Und 65 Jahre danach ist es auch an der Zeit sich nach Vorne zu orientieren.

      Daher auch an Sie "get a life".

      Meine Generation hat es satt von gutmeinenden Berufsbetroffenen als Opfer ausgestellt zu werden damit ein paar Anwälte gut leben können.

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • klein (kein Partner)
      26. Juli 2010 11:09

      Dr. Neumaier

      Das 3. Reich ist solange nicht Geschichte, solange es Leute gibt, die von den damaligen Verbrechen heute noch profitieren - wissentlich oder unwissentlich. Erst wenn das alles erledigt ist, ist Hitler "Geschichte", derzeit ist er noch "Zeitgeschichte", weil diese Zeit direkte Auswirkungen bis heute hat, die rückgängig gemacht werden können (wie auch der Fall dieses Bildes beweist). Sie mit Ihrer "Schwamm drüber" - Mentalität tragen dazu bei, dass Hitler niemals echte Geschichte wird, sondern immer nur "Zeitgeschichte" bleibt. Und solange er immer nur "Zeitgeschichte" bleibt und in die Gegenwart hineinwirkt, solange wird es nie eine Zukunft geben, die völlig unbeeinflusst ist vom 3. Reich. Perfid finde ich es auch, den Juden vorzuwerfen, sich um die Rückgabe des ihnen geraubten Guts einzusetzen. Von Ihnen das zu lesen kommt mir wie der vielzitierte jüdische Antisemitismus vor - man sagt den Juden solange, dass sie "schlecht" sind, bis sie es selbst glauben und der Meinung sind, dass ihnen das alles "recht geschah".
      Eine Einigung in solchen Restitutionsfragen stelle ich mir so vor, dass das Bild, um das es geht, in das Eigentum seiner früheren Besitzer bzw. deren Erben übergeht, aber dennoch in jenem Museum verbleibt, in dem es bis dahin hing. Das hätte auch im Fall des Klimt - Portraits von Adele Bloch-Bauer so gehandhabt werden können, aber da waren die Fronten zwischen den Eigentümern und Fr. Gehrer viel zu verhärtet.



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      26. Juli 2010 15:31

      Sehr geehrte(r) Herr/Frau klein,

      offenbar haben Sie nicht die geringste Ahnung wovon Sie reden wenn Sie mir "jüdischen Antisemitismus" oder eine "Schwamm drüber" Einstellung vorwerfen.
      Wie weit in der Vergangenheit wollen Sie denn mich und andere Erben der Betroffenen halten?
      Wollen Sie uns nicht besser doch in einem Holocaust Zoo als arme Opfer austellen, damit Sie sich besser fühlen?
      Ich sage keinem Juden, er sei schlecht, ich verlange endlich korrektes Verhalten von den "Geschäftemachern der Restitution".
      Ich sehe Juden nicht als logische Opfer, ich sehe sie wie jeden anderen Menschen auch.
      Es gibt unter ihnen Opfer, Täter und viele, die weder das eine noch das andere sein wollen oder sind und einfach nur ein ganz normales Leben führen wollen.
      Nicht belästigt durch Gutmenschen wie Sie, die Juden gerne als Opfer konservieren wollen um sich besser zu fühlen.
      Oder dem selbst gewählten ideologischen Feind gegenüber überlegen fühlen.

      Es gibt keinen Konflikt der Vergangenheit der vollständig aufgearbeitet wurde.
      Warum sollte also der 2. Weltkrieg oder der Holocaust anders behandelt werden als seine Vorgänger oder Nachfolger?

      Der 2. Weltkrieg ist abgeschlossene Geschichte und nicht mehr.

      Leute, die versuchen diese Geschichte für eigene Zwecke auszunützen und sich daran in Form von "Restitutionsberatungen" zu bereichern sind mir zutiefst zuwider, speziell dann, wenn sie offensichtlich nicht betroffen sind sondern die Sache als großes Geschäft ansehen.
      Offenbar unterstützen Sie diese Vorgangsweise.

      Und ja, ich werfe es allen jenen vor, die daraus ein Geschäft gemacht haben.
      Ich bin mir sicher, daß es Millionen gibt, die in den vergangenen Kriegen Verluste erlitten haben.

      Wer macht diese Verluste gut?
      Wie weit wollen Sie in die Vergangenheit gehen?
      Kann ich Forderungen gegen Sie stellen, weil meinen Vorfahren von Ihren Vorfahren vermutlich im 30-jährigen Krieg etwas geraubt wurde?
      Oder darf ich Sie verklagen weil man meinen Vorfahren im römischen Reich lange Zeit das Bürgerrecht verwehrt hat?

      Es ist hoch an der Zeit, daß man den Geschäftemachern der IKG und ihren Gesinnungsgenossen wie einem Zuroff oder einem Zinggl endlich erklärt, daß es "Recht nicht Rache" heißt.
      Recht kann man nur von jenen einfordern, die dieses gebrochen haben.
      Jede andere Lösung, auch die von Ihnen geforderte, ist aber nicht Recht sondern Rache und damit weiteres Unrecht.

      Ihr Vorschlag zu den Bildern ist ja nicht weniger als ein weiterer massiver Eingriff in die Eigentumsrechte der aktuellen Besitzer und somit weiteres Unrecht.
      Was Sie wollen ist Rache für eine Sache die Sie ganz offenbar nichts angeht und gegen jene, die kein Unrecht begangen haben.

      Das ist einfach nur dumm und primitiv, da war Ing. Wiesenthal um ein vielfaches weiter als seine heutigen Nachfolger und deren Claquere.

      Nochmals "get a life" und lernen Sie, daß man Unrecht nicht durch Unrecht wieder gut machen kann.

      Schönen Abend noch

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • klein (kein Partner)
      26. Juli 2010 17:05

      Dr. Neumaier

      Um Ihnen die Anrede zu erleichtern: ich bin ein Mann.

      Sie bemühen das Eigentumsrecht? Ich sag' Ihnen was: dieses Recht liegt auf der Seite jener Leute, die das Bild oder was auch immer zuletzt rechtmäßig besessen haben, bevor es ihnen unrechtmäßig entwendet wurde. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ihnen wird das Auto gestohlen, es bleibt lange Zeit unauffindbar. Zufällig finden Sie es aber doch wieder und können es eindeutig identifizieren (etwa mittels Fahrgestellnummer). Die Leute, bei denen das Auto mittlerweile steht, sagen, sie hätten das Auto ganz normal bei einem Gebrauchtwagenhändler gekauft. Wem soll das Auto nun gehören? Ihnen, dem ursprünglichen Besitzer, dem es seinerzeit gestohlen wurde oder der Familie, die es jetzt hat? Ich sage: dem ursprünglichen Besitzer, also Ihnen. Die Familie, bei der das Auto zuletzt war, hat es zurückzugeben, hat aber das Recht, jenen Händler, bei dem sie das Auto gekauft hat, zu verklagen bzw. bei der Polizei anzuzeigen. Es kann nicht sein, dass der ursprüngliche Eigentümer, dem die Ware seinerzeit gestohlen wurde, um die Rückgabe oder eine entsprechende Entschädigung kämpfen muss.

      Und wie weit ich in der Vergangenheit zurückgehen möchte? So weit es möglich ist. Der Raubzug der Nazis ist noch nicht so lange her (kürzer als ein Mensch leben kann) und ist außerdem von den Nazis selbst so penibel dokumentiert worden, dass eine Rückverfolgung zu den früheren Besitzern oft einwandfrei möglich ist. Das vereinfacht jetzt, im Nachhinein, die Sache sehr. Außerdem - um ehrlich zu sein - werfe ich den ganzen Kunstsammlern, die solche Werke gekauft haben, vor, bei der Antwort auf die Frage nach der Herkunft solcher Werke nicht sorgfältig genug gewesen zu sein bzw. diese Frage nach der Herkunft gar nicht gestellt zu haben. Dabei war es nach dem Krieg allgemein bekannt, dass die Nazis zahlreiche Kunstwerke ihren rechtmäßigen Besitzern abgepresst haben. Wenn nun solche Werke in weiterer Folge auf dem Kunstmarkt aufgetaucht sind, wäre es die Verpflichtung aller an dem Handel Beteiligten gewesen, genaue Nachforschungen anzustellen, wo die Werke vorher waren, wer sie vorher besessen hat und wie diese Leute in den Besitz dieser Werke gekommen sind. Aber zu jenem Zeitpunkt, an dem Herr Leopold die "Wally" angekauft hat, hat man auf solche Nachforschungen offenbar noch nicht genug Wert gelegt. Und wenn man es wußte, hat man den Mantel des Schweigens darüber gebreitet und gehofft, dass sich die früheren Besitzer bzw. deren Erben nie melden (wie bei der "Adele" geschehen). Eigentlich klar, wenn man bedenkt, dass Kriegs- und andere Naziverbrecher nur halbherzig bis gar nicht verfolgt wurden. Aber die Gerechtigkeit nimmt ihren Lauf.....



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      27. Juli 2010 09:25

      Sehr geehrter Herr klein,

      bevor Sie sich weiter verlaufen, lesen Sie die Bestimmungen des §367 ABGB.

      Der gilt für Österreich und regelt die Sache ganz eindeutig.

      Ihre Beispiele sind, um es freundlich zu sagen, an den Haaren herbeigezogen und konstruiert.

      Was Sie wollen ist Unrecht mit Unrecht zu vergelten, aber wie es im Englischen so schön formuliert wird "Two wrongs do not make a right".

      Allein Ihre Formulierung, "... Dabei war es nach dem Krieg allgemein bekannt, dass..." zeigt, daß Sie offenbar keine Vorstellung der damaligen Realität haben und daher nicht an Gerechtigkeit oder rechtlich sauberer Vorgangsweise interessiert sind, sondern nur daran, es einem selbstgewählten Feindbild, in diesem Fall einem Kunstsammler Dr. Leopold, "heimzuzahlen".

      Dabei unterstützen Sie eine Kampagne die nur dazu dient, ihren Proponenten viel Geld einzubringen indem diese heutige rechtmäßige Eigentümer, und zwar sowohl im sinne des österreichischen als auch des US amerikanischen Gesetzes, zu erpressen.
      Mit Gerechtigkeit haben diese Leute und wohl auch Sie nichts im Sinn.

      Wenn Sie sich schon "im Namen der Gerechtigkeit" austoben wollen, dann sorgen Sie doch dafür, daß die Firma "Normalia Orthopädiebedarf-Bandagen-Schuhe Kristen Gesellschaft m.b.H." an ihre früheren, in Ihrem Sinne wohl die rechtmäßigen, Besitzer zurückgestellt wird.

      Warum gerade diese Firma?

      Die wurde im 3. Reich arisiert, ihre früheren Besitzer ermordet, und ist bis heute im Besitz der Familie Vranitzky.

      Kommt Ihnen der Name bekannt vor?

      Genau, das ist die Familie des früheren Bundeskanzlers, der übrigens auch lange Zeit von den Einkünften dieser Firma gelebt hat und jeden Versuch dieses Thema auch nur anzusprechen mit massiven Klagen beantwortet hat.
      Der jeden, der versucht hat, Ihre Form von Gerechtigkeit auch nur anzusprechen, vor Gericht gezerrt hat.
      Aber die Familie Vranitzky ist Teil der "Guten", die haben ja den richtigen Stallgeruch, die wird man doch nicht kritisieren dürfen.

      Also toben Sie sich aus und beweisen Sie doch, daß Sie es ernst meinen.

      Oder werden Sie erwachsen.

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • klein (kein Partner)
      27. Juli 2010 10:45

      Dr. Neumaier

      ich wüßte nicht, was an dem Beispiel mit dem Auto an den Haaren herbeigezogen und konstruiert ist. Mit diesem Satz wollen Sie sich nur vor einer Antwort drücken. Dieses Szenario kommt aber immer wieder vor. Statt einer Antwort flüchten Sie sich in einen Fall, in den ein früherer SPÖ - Kanzler involviert ist? Und? Es ist nicht meine Aufgabe, da nachzuforschen. Wenn es Erben gibt, sollen diese sich bei den zuständigen Stellen melden, wie in allen anderen Fällen auch.

      Und den Vorwurf "den Juden geht es nur ums Geld" gibt es schon lange. Den bemüht man immer wieder gerne, so auch jetzt im Fall der Restitution. Der wird wohl erst dann verstummen, wenn alle Juden dieser Erde mittellos sind. Vielleicht schafft das die übrige Menschheit noch. Wenn dieser Vorwurf noch ein paar Jahrhunderte gebetsmühlenartig wiederholt wird, wird sich irgendwann kein Jude mehr trauen, auch nur ein klein wenig Besitz zu haben....



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      27. Juli 2010 10:55

      Sehr geehrter Herr klein,

      nur damit Sie verstehen warum ich die Firma Normalia nenne, die ist ein ganz tolles Beispiel für Vorgangsweise der ach so gutmenschlichen angeblichen Bemühungen um Restitution.

      Die Firma Normalia wurde von zwei Juden, den Gebrüdern Fürth gegründet und zu einem erfolgreichen Unternehmen aufgebaut.
      Nach dem Einmarsch der Nazis wurde die Firma um ein paar tausend Reichsmark, weniger als 1% des damaligen Wertes, durch einen Hrn. Kristen arisiert.
      Einer der Brüder Fürth wurde in einem KZ ermordet, der andere konnte fliehen und kehrte nach dem 2. Weltkrieg zurück.
      Seine Bemühungen um Restitution wurden durch zwei Gerichtsverfahren hindurch wegen seiner "Vaterlandsflucht" abgeschlagen.
      Hr. Kristen, nach dem Krieg plötzlich Christen, ist der Vater der Fr. Christine Vranitzky und war schon damals sehr gut in der Wiener SPÖ vernetzt.
      Nicht zuletzt dadurch hat die Firma nach dem 2. Weltkrieg viele staatliche Aufträge zugeschanzt bekommen.
      Die Firma lebt bis heute sehr gut von Aufträgen der Gemeinde Wien.

      Auf meine Frage an Dr. Muzicant weshalb er eigentlich für diesen Fall so viel Nachsicht hat, obwohl ihn, bzw. seinen Vater, der überlebende Fürth Bruder und seine Familie um Hilfe ersucht haben, war seine Antwort "Dr. Vranitzky hat mit seiner Rede vor der Knesset alle Wünsche an ihn erfüllt, den kann man doch nicht mit so einer Geschichte belasten."

      Es geht also den berufsbedingten Betroffenen und Beratern der Restitutionsbetreiber nicht um Gerechtigkeit, es geht ums Geschäft.

      Denn sie wissen genau, daß der Zug für eine Wiedergutmachung schon lange abgefahren ist.

      Aber Geld ist Geld oder wie die Lateiner sagen "pecunia non olet", also betreiben sie dieses Spiel weiter.

      Lassen Sie sich also nur weiter vor den Karren der Geschäftemacher spannen.
      Es dient ja einem guten Zweck, nämlich dem Einkommen der Betreiber.

      Den Verlust von Leben durch Restitution von, den aktuellen und rechtmäßigen Eigentümern, wieder geraubtes Gut gutmachen zu wollen ist an Zynismus und Perfidie nicht zu übertreiben.

      Wie viele Schieles sind Ihnen denn meine Verwandten wert?

      Also nochmals "get a life".

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      27. Juli 2010 11:04

      Sehr geehrter Herr klein,

      der Vorwurf "den Juden geht es nur ums Geld" haben Sie ins Spiel gebracht, nicht ich.
      Unterstellen Sie mir also nicht ein paar von den üblichen Stereotypen von denen Ihre ideologsiche Sicht der Dinge, mangels Zugang zur Realität, so lebt.

      Nur um das klarzustellen, ich bin Jude und ich bin keinesfalls arm, vermutlich bin ich, nicht nur in bezug auf das durchschnittliche Vermögen der Österreicher, als ziemlich reich zu bezeichnen.
      Ich neide niemanden sein Einkommen oder Vermögen.

      Aber ich habe etwas gegen jene, die mit dem Elend der Opfer heute großes Geschäft machen wollen.

      Und ja, Ihr Beispiel ist an den Haaren herbeigezogen, denn Sie verstehen noch immer nicht welche Inhalte der von mir wiederholt genannte Paragraph des ABGB hat.

      Sie schreiben, daß es nicht Ihre Aufgabe sei nachzuforschen?
      Natürlich nicht, denn dann würden Sie ja um Ihre Illusionen beraubt werden und erkennen müssen, daß Sie so völlig falsch liegen wie Sie nur falsch liegen können.
      Dass Sie sich dann tatsächlich zum Komplizen jener machen, die nur ein Geschäft wittern und dafür eine mehr als fragwürdige Moral konstruieren.

      Daher letztmalig, mein Arbeitstag ist bereits zu Ende, "get a life".
      Werden Sie erwachsen und beginnen Sie selbständig zu denken, es tut nicht weh.

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • klein (kein Partner)
      27. Juli 2010 14:05

      Wenn Herr Kristen seine Firma nicht zurückbekam, dann ist ja für Sie alles paletti, oder? Warum erwähnen Sie das dann? Auch habe ich den Eindruck, dass Sie das, was Ihrer Familie passiert ist, nämlich von den Nazis beraubt worden zu sein und nach dem Krieg nichts zurückbekommen zu haben, allen anderen Juden, die ebenfalls beraubt wurden, ebenso wünschen, denn warum soll es jemandem anderen besser gehen als Ihnen bzw. Ihrer Familie? Ihr Vorwurf der "Erpressung" und Ihre Forderung, "die Vergangenheit ruhen zu lassen" (und das ist nichts anderes als die von Ihnen abgestrittene "Schwamm drüber"- Mentalität) sind dafür offenbar nur vorgeschoben.

      Und was soll diese lächerliche Floskel "Werden Sie erwachsen"? Glauben Sie im Ernst, so erhaben zu sein, um sich derartiges leisten zu können? Ich bin ähnlich alt wie Sie, stehe mitten im Berufsleben, bin auch nicht arm und fordere Kraft meiner Intelligenz die Ausdehnung des Restitutionsgesetzes auch auf Private und diesbezüglich auch eine Abänderung des von Ihnen erwähnten Paragraphen im ABGB. Raub darf sich nicht lohnen und das ursprüngliche Eigentum ist über allem anderen zu stellen. Danke.



    • liberta (kein Partner)
      27. Juli 2010 22:11

      @klein

      Tut mir leid, eine Ausweitung der Restitution auf Privatbesitz käme einer kalten Enteignung gleich und wäre somit das gleiche Unrecht, wie seinerzeit von den Nazis. Daher entlarven sie sich selbst, daß es nur um blanke GIER geht, denn man kann doch ein Unrecht nicht mit einem anderen ausgleichen, oder?
      Sie sind und bleiben höchst UNGLAUBWÜRDIG!!!!!



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      28. Juli 2010 09:04

      Sehr geehrter Herr klein,

      an Lächerlichkeit ist Ihre Argumentation, eigentlich Ihre Sammlung an Unterstellungen, kaum zu überbieten.
      Offenbar sind Ihnen schon lange die Argumente ausgegangen also versuchen Sie sich darin, mir verschiedene Ihrer "Feindbildansichten" zu unterschieben.

      Aber damit zeigen Sie nur ein ziemlich peinliches Bild Ihrer eigenen Ansichten.

      Ich habe niemals das Leid und den Verlust meiner Familie, die ja damit sowieso nicht allein steht, anderen gewünscht.

      Wenn Sie das hier so sehen, dann lernen Sie sinnerfassend Lesen.

      Meiner Familie geht es mittlerweile wieder sehr gut, dank der eigenen Leistung.

      Und ja, allein die Aktionen gegen das Leopold Museum sind nichts anderes als Erpressung.
      Oder sind Ihnen die Publikumsaktionen der IKG und das beständige Lamento des Dr. Muzicant und seiner Politfreunde, speziell aus dem grünen Lager, entgangen?

      Die waren alles andere als geschäftsfördernd und immer mit dem Hinweis verbunden, wenn sich Dr. Leopold nur fügen würde, wäre alles vorbei und er würde in Ruhe gelassen werden.

      Und nochmals, nur damit Sie es auch verstehen, der Hr. Kristen war derjenige, der von der Arisierung des Betriebs profitiert hat, er war der "Ariseur".
      Wischen Sie sich also den politisch korrekten Geifer von der Tastatur, lehnen Sie sich zurück, entspannen Sie sich und lesen nochmals nach, was ich hier geschrieben habe, bevor Sie weiterhin versuchen meine Aussagen zu verdrehen.

      Sie mögen körperlich so alt sein wie ich, aber es würde Ihnen dennoch gut anstehen endlich erwachsen zu werden.
      Falls Sie mit dem ABGB nicht einverstanden sind, ganz einfach, suchen Sie sich Gleichgesinnte, gewinnen Sie Wahlen und ändern Sie dann, kraft einer Mehrheit im Nationalrat, diese Gesetze.
      Aber versuchen Sie nicht einen ideologisch angepaßten und gegen ein Feindbild gerichtetes Moralverständnis vorzuschieben.
      Sorgen Sie doch auf demokratischen Wege für die Gesetzesänderung.
      Damit allerdings werden Sie auch gleich einen nicht unbeträchtlichen Anteil der bestehenden Rechstssicherheit jeglichen Erwerbs abschaffen.

      Viel Spaß dann noch in der damit verursachten Klagswelle und Anarchie.

      Dr. Leopold hat niemanden beraubt, auch wenn Sie, in Unterstützung einiger berufsbetroffener Geschäftemacher, das gerne so sehen wollen.
      Er ist "nur" zum ideologischen Feindbild einiger geistiger Kinder geworden, die ihm, und anderen in seiner Situation, nunmehr Dinge unterstellen, die er nicht getan hat.

      Daher, werden Sie endlich auch geistig und intellektuell so erwachsen, wie es Ihr Körper wohl schon sein dürfte.

      Womit für mich die Diskussion über dieses Thema beenden ist.
      Schönen Abend noch.

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier

      Als Nachsatz zu Ihrem, an den Haarenherangezogen konstruirten Beispiel mit dem Auto, jedes Auto hat eine Fahrgestellnummer welche bei der Anmeldung/Versicherung seit 1988 gegen eine Datenbank von gestohlenen Fahrzeugen abgeglichen wird. Es wäre also gar nicht möglich ein gestohlenes Fahrzeug anzumelden. Womit Ihr Beispiel wohl als völlig weltfremd gelten darf.



    • klein (kein Partner)
      28. Juli 2010 12:31

      Dr. Neumaier

      Habe ich in irgendeinem Satz geschrieben, dass Hr. Leopold jemanden beraubt hat? Nein. Ich habe nur geschrieben, dass am Kunstmarkt nach dem Krieg in vielen Fällen offenbar die notwendige Sorgfalt fehlte, was die Geschichte der Werke bzw. ihren Weg zu jenen Leuten betraf, die diese Bilder nach dem Krieg verkauft haben. Und ich unterstelle, dass diese fehlende Sorgfalt Absicht war, weil zu dieser Zeit noch viel zu viele Nazi - Profiteure lebten, die man als Wähler nicht vergraulen wollte und man deswegen auch Naziverbrechen aller Art viel zu wenig ernsthaft verfolgt hat. Hätte man damals diese Sorgfalt walten lassen, gäbe es jetzt die ganze Diskussion um Restitution nicht. Und es kann schon sein, dass die jetzt lebenden Juden ein Interesse daran haben und sich auch dafür einsetzen, dass diese Sache in ihrem Sinne erledigt wird, denn diese Raubzüge richteten sich gegen sie als "Volk" und Gemeinschaft, und dass diese Gemeinschaft von jenen, die bis heute davon profitieren, Wiedergutmachung fordert, ist nur recht und billig. Aber die Juden erkennen ja auch selbst diese Problematik und stimmen Vergleichen zu, mit denen beide Seiten leben können. Und auch die Gegenseite, in dem Fall in Person von Hrn. Leopolds Witwe, hat diese Problematik erkannt, wie einem Interview gestern zu entnehmen war.

      Und in Österreich mag es diese Kfz - Datenbank geben, wenn ein gestohlenes Auto aber ins Ausland transferiert wird, schaut die Sache schon anders aus.

      Und Sie kommen ständig mit der "Ideologie" daher. Die Frage der Rückstellung geraubten Eigentums ist aber völlig ideologiefrei. Aber ich habe schon bemerkt, dass es in diesem Forum nur um Ideologie und um sonst nichts geht.

      Und dieser Punkt im ABGB, den Sie so vehement befürworten, ist für mich eine Einladung zum Diebstahl. Wenn gestohlenes Gut, das weiterverkauft wird, vom ursprünglichen Besitzer nicht mehr zurückverlangt werden darf, ist der Hehlerei und dem Profitmachen mit Diebsgut Tür und Tor geöffnet. Denn wenn alle Beteiligten den Mund halten, kann diese Hehlerei kaum nachgewiesen werden. Es kommt natürlich immer darauf an, ob derjenige, der Diebsgut kauft, Verdacht schöpfen kann, dass die Ware Diebsgut sein könnte. Bei Kunstwerken, die nach dem Krieg auf den Markt kamen, lag leider der Verdacht nahe. Nur hat sich niemand darum geschert.



    • klein (kein Partner)
      28. Juli 2010 13:31

      liberta

      Ich hoffe, Sie können unterscheiden zwischen einer Enteignung aus rassistischen Motiven und einer Abnahme von Diebsgut, um es jenen Leuten zurückzugeben, die es vor dem Diebstahl besessen haben (bzw. deren rechtmäßigen Erben). Wobei noch einmal: eine Einigung zwischen den beiden Restitutionsparteien ist mir lieber als eine Zwangsmaßnahme. Im Zweifel sollten aber die ursprünglichen Besitzer Vorrang haben.



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      28. Juli 2010 16:04

      Sehr geehrter Herr klein,

      offenbar versuchen sie schon wieder/noch immer ein paar Dinge zu verdrehen, nur damit Sie Ihren reichlich verqueren Standpunkt vertreten können.

      Wenn, was ich die ganze Zeit festhalte, Dr. Leopold keinen Raub oder anderes Verbrechen begangen hat, dann gibt es auch keinen Grund ihn durch eine Enteignung zu bestrafen.

      Q.e.d.

      Den Unterschied zwischen der von Ihnen unterstellten fehlenden Sorgfalt und einer absichtlichen Handlung können Sie ebenfalls im Gesetz nachlesen.
      Unter fahrlässig und beabsichtigt.
      Wobei realistischerweise Dr. Leopold nicht einmal Fahrlässigkeit vorgeworfen werden kann.
      Ihre Unterstellung ist aber insofern mehr als peinlich, als Sie jemanden vorwerfen, er hätte in den 1950er Jahren nicht auf der Wissenbasis der 1990er oder 2000er Jahre gehandelt.
      Und auch dann hätte Dr. Leopold immer noch völlig rechtens gehandelt, schließlich hat er viele Bilder sogar vom Staat erworben.

      Wenn Sie schon derlei prophetische Fähigkeiten verlangen, dann teilen Sie uns doch die Lottozahlen bis Ende 2075 mit und beweise Sie uns so, daß sie die geforderten Ansprüche wenigsten selbst erfüllen können.

      Offenbar kennen Sie keine heute lebenden Juden, sonst würden Sie nicht so dümmlich pauschalieren.
      Reden Sie daher bitte niemals von "den Juden".
      Juden sind nicht mehr und nicht weniger als eine Religionsgemeinschaft, nicht einmal ein Volk.
      Es gibt unter diesen rachsüchtige Nachgeborene wie einen Dr. Muzicant und einen Hrn. Zuroff und es gibt, nicht gerade wenige, die mit dem Thema längst abgeschlossen haben und sich der Zukunft zugewandt haben.

      Letztere sind Ihnen offenbar ein Rätsel.

      Erstere vertreten offenbar genau Ihre ideologisch bedingte Sicht der Dinge, die Sie eben auch mit weiten Teilen der SPÖ und den Grünen gemein haben.
      Rache hat, nicht nur in diesem Fall, sehr viel mit Ideologie zu tun und rein gar nichts mit Gerechtigkeit wie Sie mit der Einsicht, Dr. Leopold hat nichts geraubt, schön langsam selbst erkennen sollten.

      Wenn Sie ein Problem mit ehrlichen, erfolgreichen und bemühten Menschen wie Dr. Leopold haben, dann sagen Sie es ganz einfach.
      Aber verstecken Sie sich nicht hinter abstrusen Konstruktionen um "Moral" und angeblich "falschen" Gesetzen deren Inhalt Sie nicht verstehen.
      Stehen Sie dazu, Sie mögen eben manche Leute nicht.

      Die europäische Datenbank zum Abgleich der Fahrgestellseriennnummern von KFZ besteht seit 1988 wobei es einen Vorläufer für Versicherungsangelegenheiten seit 1979 gab.
      Ich habe zwar keine Ahnung, wo und wie Sie ein KFZ erwerben, aber Ihr Versuch, das Beispiel mit dem KFZ Erwerb doch noch zu retten ist nicht einmal nur peinlich, der ist einfach Blödsinn.

      Wenn geltende Gesetze für Sie eine Einladung zum Diebstahl bedeuten, dann sind Sie entweder selbst schwer kriminell, was ich Ihnen hier nicht unterstellen will, oder haben den Begriff der Justiz bzw. des geltenden Rechts noch nicht verstanden.
      Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen dem, korrekten, gutgläubigen Erwerb einer Sache und Hehlerei.
      Nicht zuletzt in der Entscheidung eines Gerichtes über die Bewertung derartiger Erwerbsgeschäfte.
      Wovon Sie sprechen sind strafbare Taten und nicht der ganz normale Erwerb einer Sache.
      In jedem Fall empfehle ich Ihnen einmal sich mit den Bestimmungen des ABGB und des StGB auseinanderzusetzen.
      Wenn das Ihrem Verständnis von Recht nicht weiterhilft, versuchen Sie es mit einer Einführungsvorlesung zu dem Thema an einem Juridicum in Ihrer Nähe.

      Sie offenbaren allerdings eine unglaubliche Portion Unverständnis bestehenden Rechts, grenzend an naiver Verleugnung der Realität, und ein unglaubliches Bild eigener (Pseudo-) Gerechtigkeit welche bestehenden Gesetzen fundamental widerspricht.
      Sollten Sie dieses ausleben dann, mein Rat an Sie, halten Sie einen guten Verteidiger bereit.
      Es könnte gut sein, daß Sie den brauchen.
      Denn im österreichischen Recht gilt "Unwissenheit - in Ihrem Fall auch Ignoranz bzw. Leugnung von Tatsachen - schützt nicht vor Strafe".

      Nachdem ich mich auf dem Weg zu einem der besten Surfreviere der Welt befinde und keine Welle durch diese, längst sinnlose, Diskussion aufgewogen werden kann, beende ich hiermit endgültig diese Diskussion.

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • klein (kein Partner)
      28. Juli 2010 17:00

      Dr. Neumaier

      Sie haben eigenartige Gedankengänge... ich bin kriminell, weil ich Gesetze als Einladung zum Diebstahl deute? Wie kommen Sie darauf, dass diese Erkenntnis aus jemandem automatisch einen Kriminellen macht? Dass es einen Unterschied gibt zwischen einem gutgläubigen Erwerb einer Ware und Hehlerei, heißt noch lange nicht, dass man bei Hehlerei nicht einen gutgläubigen Erwerb vortäuschen kann. Genau dem leistet dieses Gesetz Vorschub. Aber vielleicht zählen Sie zu jenen Leuten, für die Gesetze sakrosankt sind und jede Kritik daran bestraft werden sollte, und sei es nur mit der Unterstellung, selbst kriminell zu sein. Aber wie gesagt, Ihre Gedankengänge scheinen etwas eigenartig zu sein....

      Und der Sache mit dem Auto weichen Sie erneut aus. Sie erkennen offenbar nicht, dass es mir nicht darum geht, ob das jetzt möglich wäre oder nicht (in den 90er- Jahren gab es mehrere solcher Fälle von österr. Autos, die nach Polen verschoben wurden und dort wiedergefunden wurden, das war damals ziemlich groß in den Medien, aber das nur nebenbei), sondern es geht mir ums Prinzip: Halten Sie es für richtig, wenn jener Mensch, dem eine Ware welcher Art auch immer gestohlen wird, jeden Anspruch auf Rückgabe dieser Ware verliert, wenn sie der Dieb weiterverkauft und der Käufer vom Diebstahl nichts weiß? Ja oder nein?

      Außerdem wurde über Restitution schon in den 1950er–Jahren gesprochen. Es kann mir also niemand weismachen, dass diese Problematik nicht damals schon bekannt gewesen wäre. Sie war nur – aus den von mir beschriebenen Gründen – einfach noch nicht wichtig genug.

      Ich sehe die Restitution nicht als Rache. Hier geht es um nichts anderes als um Fragen des rechtmäßigen Eigentums (wobei mir die Sichtweise der österr. Justiz egal ist, diese halte ich eben für falsch). Und da gehen unsere Meinungen auseinander. Der letzte rechtmäßige Eigentümer einer Ware ist für mich der letzte Besitzer vor der Straftat, also dem Diebstahl. Der Grund dafür ist einfach: Die ganze Besitzkette danach (im gegenständlichen Fall bis hin zu Hrn. Leopold) war nur durch den Diebstahl möglich. Denn ohne diesen Diebstahl wäre die Ware (in dem Fall das Bild) wahrscheinlich noch immer im Besitz der früheren Eigentümer.

      Viel Spaß beim Surfen. Und achten Sie auf Ihr Surfbrett. Es könnte gestohlen und weiterverkauft werden. Ich stelle mir vor, wie Sie dreinschauen, wenn Sie es im Besitz von jemandem anderen entdecken und der Ihnen sagt: „Was wollen Sie? Ich habe es gekauft.“ Pech gehabt, mein Lieber....



    • liberta (kein Partner)
      28. Juli 2010 23:13

      @klein

      Das Surfbrett ist übrigens ein gutes Beispiel, denn wenn Ihnen ein solches gestohlen wird und an jemanden verkauft, der es im guten Glauben erwirbt, dann wird es nämlich dem Käufer nicht weggenommen und an Sie zurückgegeben, sondern Sie können sich am Dieb, so er gefunden wird, zivilrechtlich schadlos halten.
      So, what?



    • klein (kein Partner)
      29. Juli 2010 10:34

      liberta

      Das weiss ich, das geht ja aus diesem ABGB - Paragraphen hervor. Dennoch möchte ich das Gesicht des Hrn. Dr. Neumaier sehen, sollte gerade ihm das passieren. Wenn es nach mir ginge, würde der ursprüngliche Besitzer sein Surfbrett zurückerhalten und der Käufer könnte zivilrechtlich klagen.

      Aber ich kann Ihnen erklären, warum ich so denke: ich bin Musiker und weiß, dass immer wieder sündteure Instrumente gestohlen und dann von den Dieben als "second-hand - Gut" weiterverkauft werden (das betrifft vor allem Saiten- und Blasinstrumente ind der Preisklasse zwischen ca. 2000 und 10000 Euro). Die arglosen Käufer spielen dann auf diesen Instrumenten ihre Konzerte und tragen sie so an die Öffentlichkeit. Wenn dann der frühere Besitzer sein Instrument wiedererkennt, kann er es an Hand der Seriennummer und sonstiger Merkmale wie z.b. selbst gemachter Modifikationen meistens sehr leicht identifizieren. Und dann beginnt der Streit. Und da bin ich - so leid mir der arglose Käufer tut - unbedingt dafür, dass das Instrument seinem früheren Besitzer zurückgegeben wird, wenn er eindeutig beweisen kann, dass es seines ist. Denn hier geht es nicht nur um den finanziellen, sondern auch um den ideellen Wert.



    • liberta (kein Partner)
      29. Juli 2010 21:14

      @klein

      Recht muß nicht immer Gerechtigkeit sein, trotzdem sind Gesetze einzuhalten und können nicht jedes Mal nach dem subjektiven Rechtsempfinden einzelner abgeändert werden.
      Wie ein Gesetz bzw. dessen Änderung zustande kommt sollte Ihnen ja bekannt sein und der Rechtsstaat ist anzuerkennen, sonst enden wir in der Anarchie oder in der Lynchjustiz und das wünscht sich kein gerecht denkender Mensch!



    • klein (kein Partner)
      30. Juli 2010 08:24

      Ist es in diesem Land eigentlich noch erlaubt, Gesetze zu kritisieren????? Oder sind wir wieder bei Metternich angelangt bzw. bei der Denkweise "die in der Politik wissen schon, was sie tun, die werden das schon richtig machen"? Komischerweise ist die Denkweise hier aber nicht immer so. Nur dann, wenn's gerade passt. Ziemlich heuchlerisch, das Ganze.....



    • liberta (kein Partner)
      30. Juli 2010 22:37

      @klein

      Vollkommen richtig erkannt und jetzt bin ich sogar ganz bei Ihnen, denn wagen Sie es einmal in der Öffentlichkeit z. B. das VerbotsGESETZ zu kritisieren ..................... und schon ist Ihre gesamte Existenz im Eimer, wetten?
      So, und jetzt liegt es an Ihnen zu beweisen, daß Sie kein Heuchler sind und die gleichen Maßstäbe bei Ihnen wie bei anderen anlegen, oder?
      *gespanntbin*



  12. Alexander V. Neumaier (kein Partner)
    22. Juli 2010 11:32

    Da zeigt sich wunderbar, wohin Erpressung führen kann wenn man diese
    zusammen mit einem Staat ausführt.

    Dr. Leopold, den ich auch persönlich sehr geschätzt habe, hat
    dieses und ein paar andere Bilder natürlich in gutem Glauben erworben
    und hätte nicht den geringsten gesetzlichen Grund für eine
    Restitution gehabt.
    Dass er sich dennoch, auch in vielen anderen Fällen, bereit erklärt
    hat zur Klärung der Sache und oft auch zu einer Entschädigung
    beizutragen, ist ihm menschlich hoch anzurechnen.
    Mehr als seine ganz persönliche, echte, Betroffenheit und seine
    humane Gesinnung waren daran aber nicht beteiligt.
    Da mögen viele Berufsbetroffen noch so laut schimpfen, nicht nur Dr.
    Leopold hat sich mehr als, in jeder Hinsicht, korrekt verhalten, viel
    korrekter jedenfalls als so mancher seiner Kritiker.

    Die Provenienzforschung ist ja erst einige Jahrzehnte nach dem Erwerb
    der Bilder zur Rechtfertigungsindustrie jener geworden, die, ob ihrer
    eigenen Leistungslosigkeit, engagierte Menschen hassen.

    Nicht Dr. Leopold, bzw. andere heutige Besitzer von enteigneten
    Gütern, wären, in Falle eines unrechtmäßigen oder kriminellen
    Entzugs dieser Güter zur Zeit des 3. Reichs zum Schadensersatz
    heranzuziehen, sondern jene, die diesen unrechtmäßgen Entzug zu
    verantworten haben.
    Sei es aufgrund der gesetzlichen Situation im 3. Reich, welche heute
    zu Recht großteils als kriminell eingestuft wird, oder aus ganz
    eigennützigen Motiven.
    Wobei der Staat Österreich, als erstes Opfer des 3. Reichs, kein
    Nachfolger des 3. Reichs sein kann und daher bestenfalls einige, heute
    noch in Österreich lebende, Täter von damals herangezogen werden
    können.
    Daher ist ja auch der Umstand, weshalb das Restitutionsgesetz primär
    für Bundesorganisationen gilt, eigentlich völlig falsch.
    Das wäre so, als ob man den heutigen Staat Österreich für Vergehen
    der spanischen Linie der Habsburger verantwortlich macht.

    So aber ist die heutige "Restitution", ganz bewußt unter
    Anführungszeichen gesetzt, eine Beschäftigung für jene geworden,
    die sich Österreich als Feindbild gewählt haben und seit Jahren nach
    weiteren Möglichkeiten gesucht haben, gegen den heutigen Staat und
    einige seiner Vertreter zu hetzen.
    Nichts ist daran peinlicher für diese Jagdgemeinschaft, als der
    Umstand, daß es erst die, von ihnen so gehasste, Regierung Dr.
    Schüssel war, die die Entschädigungsgesetze beschlossen hat.
    Davor gab es diese Betroffenheitsindustrie und Hetze ja nicht.
    Vielleicht abgesehen von dem völlig unnötigen Kotau des Dr.
    Vranitzky, der ja auch nur parteipolitisch bedingt und keinesfalls aus
    Überzeugung gesetzt wurde.

    Denn nichts anderes als Hetze betreiben Leute vom Schlag eines Dr.
    Muzicant oder eines Mag.(?) Zinggl gegen Österreich und viele seiner
    Bürger.
    Um nur die zwei Auffälligsten zu nennen, die aber nicht mehr als
    Spitze des Eisbergs von sog. "Experten" darstellen.

    Darunter gäbe es noch viele weitere Namen zu nennen.

    Der eine, um seit vielen Jahren von seinen wirtschaftlichen Problemen
    abzulenken, obwohl die Abwicklung des Verkaufs des ehemaligen
    Maimonides Heimes ihn wieder für einige Zeit über Wasser halten
    sollte, der andere, um überhaupt wieder einmal in die Medien zu
    kommen und so seine steuergelderfinanzierte Existenz zu rechtfertigen.
    Als Kultursprecher und Abgeordnete der Grünen hat er offenbar sonst
    keine Aktivitäten aufzuweisen.
    Das geht es also um eine Betroffenheitsindustrie jener, die von dem
    Thema zwar selbst nicht betroffen sind, aber diese Betroffenheit zum
    Beruf gemacht haben.

    Ich formuliere das deshalb so provokant, weil ich gerade mit dem Hrn.
    Zinggl vor ein paar Jahren selbst eine Erfahrung gemacht habe die
    seine Verhaltens- und Denkweise ganz gut demonstriert.

    Den Familien meiner Großeltern haben in der Zwischenkriegszeit ein
    paar Wohnungen, Häuser und Grundstücke gehört, die ebenfalls,
    schließlich waren meine Großeltern das "rassische Feindbild" der
    Nazis, "arisiert" wurden.
    Meine Großeltern haben, bis auf eine Großmutter, das Naziregime
    nicht überlebt.
    Natürlich hätten meine Eltern gerne das Vermögen der Familie
    gehabt, aber nach dem Krieg war das keine Option, da ging es, auch
    für meine Eltern, nur darum sich wieder eine Existenz aus den
    Trümmern aufzubauen.
    Meine Eltern waren einfach froh, dank einiger aufrechter Helfer, mit
    dem Leben davongekommen zu sein.

    Später, also in den 1960er und 70er Jahren dann war das Thema auch
    nicht mehr als eine sentimentale Erinnerung, die sie bisweilen
    überkam, wenn sie an einem der Häuser vorbeigingen, die der Familie
    einst gehört haben.

    Selbstverständlich wäre es leichter gewesen das Vermögen der
    Familie zu nutzen als sich selbst eines aufzubauen.
    Aber auch meine Eltern, wie ich und viele meiner Generation, sehe die
    Dingen viel einfacher:

    "I earned it, I bought it, I fully own it"

    Nachdem ich mittlerweile selbst in der Lage bin die früheren
    Besitztümer meiner Familie zu erwerben, habe ich, einem sentimentalen
    Wunsch meiner Eltern folgend, die meisten der ehemaligen Besitztümer
    meiner Großeltern erworben.
    Ausnahmslos von Eigentümern die diese Häuser und Wohnungen erst
    lange nach dem Krieg erworben haben und die Vorgeschichte nicht
    kannten, auch nicht kennen mußten.
    Ein Haus sogar aus dem Eigentum der BIG.
    An den Gang zu einer Restitutionskommission haben wir dabei nie
    gedacht, wie auch viele andere unserer Bekannten in ähnlicher
    Situation dies nicht tun würden.

    Vergangenes ist vergangen, was zählt ist die Zukunft und für die
    sind wir selbst verantwortlich.

    (Dr. Muzicant sollte sich bei dieser Gelegenheit einmal fragen,
    weshalb sich die Mitglieder seiner, keinesfalls schrumpfenden,
    Gemeinde meiner Generation und jünger längst von ihm und der IKG
    verabschiedet haben und er fast nur mehr Pensionisten und Zuwanderer,
    oft genug aus Israel, wie er selbst auch, vertritt.
    Eine Gemeinde, die sich großteils nicht mehr mit seiner Politik
    identifiziert und die immer weniger mit seiner Fraktion zu tun haben
    will.)

    Vor einem dieser wiedererworbenen Häuser sollte, das war zufällig
    kurz nach dem Wiedererwerb und der nachfolgenden Sanierung, ein
    Gedenkstein errichtet werden, der auf die früheren Besitzer und
    Bewohner hinweisen sollte.
    Auch auf meine Großeltern.

    Eine Idee, die nicht nur ich absurd und entwürdigend finde.
    Warum soll ein Gedenkstein, eingelassen in den Gehsteig, der täglich
    mit Füßen getreten wird, für das Gedenken der Opfer stehen?
    Will man mit diesem beständigen Treten der Namen nochmals die Opfer
    herabsetzen?
    Derlei Ideen können nur berufsbetroffenen Menschen einfallen, nicht
    aber den tatsächlich betroffenen Opfern.

    Im Rahmen dieses Projektes ist man dann auch an mich, genauer die
    eigens errichtete Eigentümerstiftung, herangetreten, um unsere
    Zustimmung als "Arisierungsprofiteur", das Wort stand tatsächlich in
    einem der Schreiben, zur Errichtung der Gedenktafel zu erreichen und
    zur Übernahme von zumindest einem Teil der Kosten für die Errichtung
    einzufordern.
    Ich hatte dann, in weiterer Folge, wegen meiner strikten Ablehnung
    eine Auseinandersetzung mit diesem Hrn. Zinggl, der mich dabei als
    "unmoralischer Profiteur des Naziregimes" bezeichnet hat.
    Eine faszinierende Bezeichnung für jemanden, der ein Haus
    zurückgekauft hat welches seiner Familie von den Nazis geraubt wurde
    und welche von den Nazis ermordet wurden.

    Unnötig zu sagen, daß bis heute keine Gedenktafel vor diesem Haus
    errichtet wurde.

    Auch wenn vielleicht unfreiwillig und ganz anders gemeint, dieser
    Vorwurf hat, bezogen auf ein paar andere Empfänger von
    Restitutionsgaben, schon etwas Wahres an sich.

    Die Empfänger vieler Restitutionsgaben sind heute, zynisch genug,
    bisweilen auch Profiteure der Vorgänge im 3. Reich.
    Ohne die Leistungen der zwischenzeitlichen Besitzer der entzogenen
    Güter wären viele dieser Güter heute vielleicht viel weniger wert
    oder gar nicht mehr vorhanden.

    Das schmälert in keiner Weise die Verbrechen der Nazis und ihrer
    Mitläufer.
    Aber es gibt eben auch eine Geschichte seit dem Ende des 3. Reichs.
    Eine sehr lange Geschichte, viel länger als die des "1000 jährigen
    Reiches".

    Es kann nicht sein, daß 65 Jahre nach Ende des 3. Reichs die
    gutgläubigen späteren Erwerber von Raubgut, die die Geschichte
    vieler ihrer Erwerbungen nicht kennen und auch nicht kennen müssen,
    schließlich ist der Krieg lange vorbei und nur noch historisch
    interessant, heute von einer Horde von Berufsbetroffenen, zu Tätern
    gestempelt werden die sie ganz einfach nicht sind.

    Ich sehe keinen Grund, weshalb ich, 65 Jahre nach dem Fall des 3.
    Reichs, beim gesetzlich einwandfreien Erwerb einer Immobilie oder
    eines Kunsterkes, zuerst Provenienzforschung betreiben sollte und mich
    so dem Diktat und der Erpressung der Berufsbetroffenen beugen muß.

    Irgendwann, und das war schon vor langer Zeit, hat der lange Schatten
    der Nazis ein Ende erreicht und es muß möglich sein, unbelastet in
    die Zukunft zu blicken.

    Wer es in 65 Jahren nicht geschafft hat seine Vergangenheit zu
    klären wird auch in 100 Jahren nicht in die Zukunft blicken können.

    Auch im Falle Dr. Leopold hat nicht die "Gerechtigkeit gesiegt", es
    hat eine erfolgreiche Erpressung stattgefunden.
    Hätten die früheren Besitzer wirklich den Wunsch nach Gerechtigkeit
    gehabt, wären sie gegen die damaligen "Ariseure" vorgegangen.
    Und nicht gegen jenen Dr. Leopold, der das Bild im guten Glauben und
    völlig rechtmäßig erworben hat und ohne dessen Einsatz dieses Bild
    heute keine Millionen Euro wert wäre.

    So aber hat diese Erpressung nur weitere "unmoralische Profiteure der
    Restitutionsindustrie" hervorgebracht.
    Das hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, da geht es um Profit.

    mfg.

    DDr. Alexander V. Neumaier



    • Simplicius (kein Partner)
      22. Juli 2010 13:22

      Sehr geehrter Herr DDr. Neumaier!

      Ich habe Ihren Kommentar mit großem Interesse gelesen und danke
      Ihnen für die Mühe, die Sie sich mit der Abfassung desselben gemacht
      haben.

      Bemerkenswert finde ich bei der ganzen Sache, daß zwar in der
      Berichterstattung auf die unglaublichen Untaten des III. Reiches
      eingegangen wird und in den nicht von Journalisten verfaßten
      Kommentaren auf die Ansprüche (oder schlichte Geldgier) der Erben,
      ihre Vorgeschichte und so weiter.

      Weitgehend außen vor bleibt aber ein Thema, das für mich
      Fachidioten (ich bin Jurist) auch mit ein Hauptdarsteller auf dieser
      Bühne ist, nämlich das US- amerikanische Rechtssystem, insbesondere
      das Zivilrecht und das Zivilprozeßrecht. Dieses System macht ja die
      ganze Restitutionsindustrie erst so richtig möglich.

      Ich habe einmal den bösen Spruch gehört, daß es im 19. Jahrhundert
      in den USA sehr viele Postkutschenräuber gegeben habe, und im 20.
      Jahrhundert sehr viele Rechtsanwälte; daß sich daher die Frage
      stelle, wohin die eine Gruppe verschwunden und woher die andere
      gekommen sei.



    • RB (kein Partner)
      22. Juli 2010 13:52

      @DDr. Neumaier
      Vielen Dank für Ihre Ausführungen. Sehr beeindruckend Ihre Haltung!



    • Florin
      22. Juli 2010 22:50

      "Mit Genuß und Belehrung gelesen", sehr geehrter Herr Doktor! Vielen
      Dank auch von mir.



    • Alexander V. Neumaiert und m (kein Partner)
      23. Juli 2010 12:22

      Sehr geehrter Herr Simplicius,

      nicht nur das US Recht, in den meisten Fällen basiert das Zivilrecht
      ja auf Präzedenzfällen und nicht auf beschlossenen Gesetzen, hilft
      den Anliegen der Kläger.
      Auch die verschiedenen Artikel zu diesem Thema, oftmals auf
      Veranlassung diverser Lobbyisten veröffentlicht, machen massiven
      Druck auf US (Zivil-) Gerichte, die diesem Druck nur allzuoft auch
      nachgeben.

      Nicht nur wenn es um Restitutionsfragen geht.

      Prinzipiell, und ich habe da so meine eigenen Erfahrungen in anderer
      Sache, ist es in den USA möglich, jede beliebige Idee, nicht nur
      vermutete und gesetzlich definierte Tatbestände, bei einem Gericht
      als Klage einzubringen.
      Die US Justitzbehörden erkennen auch nicht die Grenzen ihrer
      Zuständigkeit als die des eigenen Landes an, die sehen sich weltweit,
      und skurrilerweise sogar auf anderen Planeten, als zuständig an.

      (Es gab da einen Fall um die Eigentumsrechte einer Parzelle auf dem
      Mond, die von lunarembassy.com, selbst keinesfalls dazu berechtigt, an
      zwei Interessenten zugleich verkauft wurde, diese haben dann zwei
      Jahre lang um die Eigentümerschaft an einem Quadratkilometer Mond vor
      einem Gericht in LA(?) gestritten. Die Geschichte stand vor ein paar
      Jahren im WSJ)

      Dazu gibt es sogar irgendwo einen Beschluß der Regierung Bush
      Senior.

      Die sehen sich als universell zuständig an.

      Auch dann noch, wenn weder die Tat, noch die Täter oder
      Geschädigten in den USA stattgefunden haben oder unter die
      Jurisdiktion der USA fallen.
      Es reicht, wenn der Kläger oder der Beklagte irgendeinen Bezug zu
      den USA hat.
      Dazu reicht z.B. schon ein Konto bei einer US Bank mit der
      kontoführenden Stelle in den USA, dazu braucht es nicht einmal einen
      Wohnsitz in den USA.
      Das Verfahren wird, einmal eingebracht, so lange aufrecht erhalten,
      bis es eine Exekutionsmöglichkeit gibt.

      Dazu reicht es, wenn der Beklagte in die USA einreist oder ein Teil
      seines Vermögens, wie z.B. die Bilder der Stiftung, sich in den USA
      befinden.
      Manchmal, wie das einem meiner Mitarbeiter passiert ist, reicht es,
      wenn ein Mitarbeiter eines Geschäftspartners einer beklagten Partei
      in die USA einreist.

      (Wir hatten einen iranischen Geschäftspartner der die US Sanktionen
      zu brechen beabsichtigt hat (!) und daher von einem US
      Geschäftspartner angezeigt wurde. Dieser Iraner war zuvor einmal mit
      unserem Jet in die USA ein- und wieder ausgereist. Bei der nächsten
      Einreise eines meiner Mitarbeit - Stopover in LAX - mit diesem Jet
      wurde mein Mitarbeiter festgenommen und der Jet beschlagnahmt, obwohl
      es keinen Eigentumsbezug zwischen dem Jet und dem Iraner noch eine
      sonstige Verbindung zwischen meinem Mitarbeiter oder meinem
      Unternehmen und dem Iraner gab. Wenigstens hat man die Crew nicht
      festgenommen. Da gab es einfach einen Akt in dem stand, daß der
      Iraner einmal mit dem Jet und dem dazugehörigen Kennzeichen in
      Verbindung gebracht wurde und schon war der Jet für sechs Wochen
      beschlagnahmt und mein Mitarbeiter für 48 Stunden in Haft. Und zwar
      unter entsetzlichen Bedingungen. Das zu klären hat uns einiges an
      Geld und Zeit gekostet und ist in dieser Form wohl nur in den USA
      möglich. Für meinen Mitarbeiter gab es nicht einmal eine
      Entschuldigung, geschweige denn eine Entschädigung, er hat, als Folge
      dieser Episode, trotz völliger Unschuld ein lebenslanges
      Einreiseverbot in die USA. Der Jet hat ein neues Kennzeichen. Der
      Auslöser war ein möglicher, rein zivilrechtlicher, Haftungsanspruch
      eines anderen US Geschäftspartners dieses Iraners, der wegen seiner
      Verbindung zu diesem Iraner möglicherweise um einen Bundesauftrag der
      US Behörden umfallen hätte können. Daher hat der vorsorglich wegen
      des möglichen Schadens eine Sicherstellungsexekution aller möglichen
      Eigentumswerte des Iraners eingebracht. Schaden für uns, rund USD
      800.000, die wir natürlich abschreiben mußten.)

      Gerade die USA scheren sich nicht im Geringsten um die eigentliche
      Zuständigkeit oder um internationale Abkommen.
      Dazu kommt auch noch, daß auch kleine Bezirksrichter jederzeit eine
      Fülle von Macht ausüben können, weitgehend frei in ihrer
      Entscheidung und teilweise durch Gesetze gebunden, um beliebige
      Ansprüche festzumachen.

      Nachdem viele, die vor den Nazis geflohen sind, heute in den USA
      leben, nicht nur Juden, ist es also, aus der Sicht des Klägers,
      logisch, in den USA zu klagen.
      So kommt es dann auch dazu, daß ein kleines Bezirksgericht in New
      York sich über ein internationales Abkommen über den Schutz von
      Kunstwerken hinwegsetzt und einfach, quasi auf Verdacht, dieses
      beschlagnahmen läßt.

      Das ist eine, bezogen auf europäische Verhältnisse, seltsame
      Rechtswelt aber damit muß man eben leben.
      Das hat ja nicht nur Dr. Leopold erfahren müssen, dazu gibt es ja
      auch andere, teilweise noch anhängige, Verfahren.

      Offenbar haben sich die erwähnten Postkutschenräuber eben doch zu
      Anwälten weiterentwickelt.

      Ohne es im Detail zu wissen, gehe ich davon aus, daß die Stiftung
      Leopold eine simple Kosten- / Nutzenrechnung angestellt hat und daher
      den Vergleich geschlossen hat.
      Sonst wäre das Verfahren wohl noch jahrelang dahingelaufen.

      Denn der Begriff des gutgläubigen Erwerbs besteht im US Recht
      ebenfalls und der ist dort (Finders Keepers Prinzip) sogar noch
      stärker verankert als in Österreich.
      Möglicherweise ist wohl die Sicht der Dinge von Dr. Leopold, der
      immer dafür war, daß Kunst nicht zum Handelsobjekt sondern zur
      Ausstellung dienen soll, der Grund für die Vergleichslösung.
      Langfristig dürfte er gute Chancen gehabt haben, den Prozess zu
      gewinnen, aber zu welchem Preis ist da wohl eine Frage.

      Gerade Zivilprozesse in den USA sind schon während des laufenden
      Prozesses sehr teuer.
      Es würde mich nicht wundern, wenn schon vor dem Vergleich die
      Prozeßkosten mehr als USD 2-3 mio. ausgemacht hätten.
      Das muß ja auch erst einmal finanziert werden.

      mfg

      DDr. Alexander V. Neumaier



  13. Stachel (kein Partner)
    22. Juli 2010 11:14

    Ob es sich nun im konkreten Fall tatsächlich um Raubgut oder
    Ähnliches handelt oder nicht, ist nicht so klar. Klar ist allerdings,
    dass sich jeder, der mit oder in den USA Geschäfte welcher Art auch
    immer macht, bewusst sein muss, dass es sich um ein Land handelt,
    dessen Rechtssystem mit dem europäischen nicht vergleichbar ist und
    wo man daher mit (für unsere Begriffe) völlig absurden und jedem
    Rechtsempfinden spottenden Gerichtsentscheiden rechnen muss, auch z.B.
    dass man bei der Einreise plötzlich ohne Begründung verhaftet wird
    und tagelang in irgend einem dunklen Kammerl festgehalten wird (bis
    man herausgefunden hat, dass der Betreffende doch nicht der aufgrund
    einer Namens- oder sonstigen Ähnlichkeit vermutete Terrorist ist).
    Wer also auf der sicheren Seite bleiben will, sollte die USA aus dem
    Kreis seiner Geschäfts- oder sonstigen Partner endgültig streichen -
    da hat man sogar mit China oder dem Iran weitaus weniger Problemen und
    unangenehme Überraschungen.



  14. Romanus (kein Partner)
    22. Juli 2010 10:35

    Dieser von den alten Römern gepflegte Grundsatz bedeutet nicht nur,
    daß die andere Seite gehört werden muß, sondern daß auch deren
    Einwände entsprechend gewertet werden müßten. Das ist alles in
    diesen anhängigen Bilderstreit nicht geschehen, es wurde einseitig
    der jüdische (amerikanische) Standpunkt vertreten, wohlwissend, alle
    Macht liegt ja bei Jachwe...



  15. againstleftterror (kein Partner)
    22. Juli 2010 10:04

    Bei jeder !!! Restitution an so genannte Erben (WELCHE ERBEN BITTE?
    oftmals fallen darunter um 6 Ecken Verwandte, aber halt letzte lebende
    Nachkommen!) geht es NUR ums Geld!

    ALLE restitutierten Bilder fanden sich schwuppdiwupp auf
    Versteigerungen wieder und wurden für horrendes Geld verkauft!

    Und die allergrößte Frechheit, die Österreich sich wieder mal
    duckend zur Kenntnis nimmt, ist, dass die Wally jetzt nicht
    unverzüglich nach Österreich zurückkehrt, sondern auch noch
    ausgestellt wird.

    Manchmal denke ich mir, der Fonsi hat doch Recht. Österreich ist ein
    verschissenes Land. Weil es sich bis zum St. Nimmerleinstag mit der
    "Erbschuld" erpressen lässt.



  16. siggi (kein Partner)
    22. Juli 2010 08:56

    KAnn mir bitte jemand erklären, was der Leopold dafür kann?

    So wie ich das sehe - wobei ich natürlich annehme, dass es wirklich
    so war, wie es in der Zeitung und im ORF zu lesen und zu hören ist -
    hat dem Leopold jemand Diebesgut angedreht, von dem er als Verkäufer
    wissen musste, dass er es nicht rechtmäßig erworben hat. Denn
    anzunehmen, dass Leopold seinerzeit den Kunstmarkt nach Hehlerware
    gescannt hat, diese gekauft und damit selbst zum Hehler geworden ist,
    scheint mir doch etwas absurd zu sein.

    Also ist Leopold (oder der Träger seiner Kunstsammlung) jetzt durch
    den Entzug der Gemälde geschädigt worden. In Vollziehung der
    Gesetzte natürlich.

    Man sieht daraus, dass so wie damals die Eigentümer der Gemälde
    damals, jetzt Leopold um die Früchte (Vollständigkeit, Wertseigerung
    usw.) seiner Arbeit an seiner Sammlung durch eine "kunstsinnige"
    Beamtenschaft geprellt wurde.



    • Alexander V. Neumaier (kein Partner)
      22. Juli 2010 11:35

      "KAnn mir bitte jemand erklären, was der Leopold dafür kann?"

      Dr. Leopold kann überhaupt nichts dafür.
      Er wurde nur zum Feindbild einer Clique hochstilisiert, welche selbst
      leistungsbefreit ein Problem mit jenen haben, die sich selbst intensiv
      und aus eigener Motivation einer Sache angenommen haben.

      Das ist der Neid der Besitzlosen.

      mfg.

      DDr. Alexander V. Neumaier



    • siggi (kein Partner)
      22. Juli 2010 17:11

      Mit meiner rhetorischen Frage wollte ich darauf hinweisen, dass
      Leopold (bzw. seine Nachfologer) der einzige ist, der jetzt einen
      Schaden hat. Genau wie damals kommen sich jetzt alle noch gut dabei
      vor. Aber das Unrecht von damals wird nicht wieder gut, wenn man heute
      wieder Unrecht produziert, wenn auch in die andere Richtung.

      Facit: Die Handelnden von heute sind vom gleichen Typ wie Handelnden
      von damals. Und sie haben nichts dazugelernt.

      Das läßt mich erschaudern, denn wer kann sagen, was noch alles als
      naturgegeben gottgewollt oder sich aus Sachzwängen ergebend dem
      staunenden Volk verkauft wird.



    • siggi (kein Partner)
      22. Juli 2010 17:15

      Fast hätte ich vergessen:

      Besitzlos bezieht sich nicht nur kein Vermögen habend sondern auch
      auf mangelndes Denkvermögen.



  17. SuPa
    22. Juli 2010 08:55

    Und was geschieht, wenn in einiger Zeit wieder jemand behauptet (ein
    US-Gericht wird sich dafür sicher zuständig erklären und
    Österreich verurteilen), dass er der wahre Erbe ist? Dann wird die
    Republik wieder erpresst und zahlt ein drittes Mal.
    .



  18. RB (kein Partner)
    22. Juli 2010 07:12

    Das Bild "Wally" ist großartig, ein Meisterwerk. Aber ich hätte
    trotzdem nicht gezahlt. Rechtslage hin oder her, es geht nur ums Geld,
    und zwar um VIEL Geld,
    in solchen Zusammenhängen von Gerechtigkeit zu sprechen, ist
    Heuchelei.
    Der halbe Louvre ist voll mit Gemälden und Skulpturen, die Napoleon
    stehlen hat lassen, und?
    Wer vermisst die großartigen Gemälde, die in Berlin vor Kriegsende
    verbrannt
    sind oder doch nicht? Verlorene Kunstschätze sind eben verloren.....
    So bedauerlich es auch ist.



  19. fosca
    21. Juli 2010 21:11

    20 Millionen NOCHMALS abgepreßt ist der richtige Ausdruck, denn wenn
    man in der Historie dieses Bildes stöbert, dann machen einen die
    Fakten ganz einfach fassungslos und ich verstehe Leopolds
    Verbitterung;

    "1950 übergab das Bundesdenkmalamt Kunstwerke an einen Vertreter der
    Rieger-Erben, so auch das besagte Gemälde. Im späteren Verlauf des
    Jahres verkauften die Rieger-Erben ihre Werke an die Österreichische
    Galerie ("Belvedere"), wobei das Gemälde Teil des Lieferumfangs war.
    "

    Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, denn damit gibt es
    keine Rechtssicherheit, wenn man immer wieder zur Kasse gebeten wird.

    Und wenn man dann noch in diesem Lichte die Aussagen des
    IKG-Vorstandes betrachtet:

    "Leopolds Vorschlag auf eine finanzielle Einigung mit dem einen oder
    anderen Erben, lehnt Muzicant weiterhin kategorisch ab: Für ihn kommt
    nur eine Naturalrestitution in Frage. Er zitierte Simon Wiesenthal:
    "Ohne Wahrheit keine Gerechtigkeit, ohne Gerechtigkeit kein Friede."
    Es gehe, so Muzicant, nicht darum, Geschäfte zu machen oder Geld zu
    bekommen: "Es geht mir um Gerechtigkeit." Und er weiß den
    IKG-Vorstand hinter sich: Er bekräftigte ihn am Dienstag einstimmig,
    weiterhin die Restitutionen zu verlangen - mit allen rechtlichen
    Mitteln."

    Sprechen mit gespaltener Zunge, reiten auf gestohlenem Pferd, aber
    wenn's reingeht, sind wir selber schuld!



  20. Undine
    21. Juli 2010 20:24

    Nach dem Krieg, so wurde erzählt, konnte man bei vielen Bauern teure
    Teppiche, Biedermeiermöbel, Vitrinen mit erlesenen Dingen drin, edlen
    Schmuck etc. entdecken.
    Woher diese wertvollen Sachen kamen?
    Sie wurden von hungernden Menschen für einen Laib Brot, einen
    Butterstriezel, eine Seite Speck eingetauscht, um die Familie vorm
    Verhungern zu bewahren.

    Da könnten doch diese Leute, die sich für einen Laib Brot von einem
    kostbaren Familienschmuckstück trennten, mit dem gleichen Recht
    dieses zurückfordern, weil der Laib Brot seinerzeit viel zu teuer
    gekauft worden war.



    • fosca
      21. Juli 2010 21:14

      @undine

      Und um die Jahrhundertwende bzw. in Zwischenkriegszeit konnten auch
      Pfandleiher mit der Armut der Menschen veträchtliche Vermögen
      anhäufen.
      Wo bleibt da die Restituierung.
      Tja, es kommt halt drauf an, wer auf diesem Klavier am besten spielt,
      der erhält den höchsten Preis dafür - so ist das Naturgesetz!



    • Undine
      21. Juli 2010 22:19

      @fosca

      Und wer kann es einem da verübeln, wenn einen da gelegentlich die
      Wut packt ob solcher Ungerechtigkeit!?



    • fosca
      21. Juli 2010 23:07

      @undine

      Meine Rede! Danke!



    • Simplicius (kein Partner)
      22. Juli 2010 13:31

      Bitte beachten Sie noch eins:

      In den 1950er und auch noch in den 1960er-Jahren hat Dr. Leopold
      seine Sammlung aufgebaut. Damals war alles aus der Zeit des fin de
      siècle und des Jugendstils beinahe wertlos, da hoffnungslos out und
      nicht dem Zeitgeschmack entsprechend. Dr. Leopold konnte damals für
      relativ wenig Geld eine beispiellose Sammlung zusammentragen - die
      damals wohl als eine harmlose Spinnerei betrachtet wurde. Hätte er
      Kaugummipapierln gesammelt, wäre er wohl ähnlich belächelt worden.

      Komisch, daß viele der damals noch lebenden Exilanten und deren
      Angehörige sich nicht damals gemeldet haben - sondern erst Jahrzehnte
      später deren Nachkommen.

      Welch Zufall, daß inzwischen dei Preise angezogen hatten.

      Nein, wirklich.



    • Florin
      22. Juli 2010 20:08

      @Fosca

      *veträchtliche *:P

      Ist das vielleicht eine FF oder eine (raffinierte) Wortschöpfung?;)
      Meinten Sie nun "beträchtlich" oder "verächtlich"?;) Aber ensthaft,
      tatsächlich war das Verhalten der von Undine erwähnten Bauern, die
      es zweifesfrei gab (übrigens ging das quer durch alle Berufsgruppen!)
      beides!
      Genauso verächtlich wie es diese Schmierenkomödie um die nunmehrige
      Vergoldung Wallys ist. Beträchlich ist schließlich und endlich der
      lukrierte Gewinn allemal. Immerwährende Geiselhaft...
      Zum Thema IKG Präsidnet Ö. will ich mich sicherheitshalber eines
      Kommentars enthalten.

      LG!

      P.S.: Post festum leider, aber ich hatte keine freie Minute... "bei
      so aner Hitz....";)



  21. donnerlütchen
    21. Juli 2010 12:56

    Mir wäre die Wally nicht abgegangen. Welcher Idiot hat die 20
    Millionen freigegeben ?



  22. Alexander Renneberg
    21. Juli 2010 11:23

    Sieg der Gerechtigkeit?

    nun wenn man von gerrechtigkeit in diesem fall spricht, von teilweise
    wiedergutgemacht, dann darf man in diesem fall durchaus von zynischer
    neoliberaler kälte sprechen, die von linker seite ja so gerne zitiert
    wird.

    wenigstens!!! teilweise wiedergutgemachtes unrecht! das ist insoferne
    interessant, dass das bild damals nichts wert war, jetzt aber ca 14,5
    mio euro wert ist, dass der wert des bildes alleine leopold zu
    verdanken ist.
    verdrehung der tatsachen nennt man das wohl!

    Quelle: standard.at
    "Die Gerechtigkeit hat gesiegt. Nach über 70 Jahren wird das an Lea
    Bondi-Jaray begangene Unrecht endlich anerkannt und wenigstens
    teilweise wiedergutgemacht." So kommentieren die Erben nach Lea
    Bondi-Jaray laut einem Blog der "New York Times" die in der Nacht
    bekanntgewordene Einigung mit dem Leopold Museum betreffend des
    Schiele-Gemäldes "Bildnis Wally". Laut "New York Times" soll das Bild
    im New Yorker "Museum of Jewish Heritage" ausgestellt werden, ehe es
    nach Wien zurückkehrt.



    • Alexander Renneberg
      21. Juli 2010 11:28

      http://de.wikipedia.org/wiki/Wally_(Schiele)

      ich kann hier nichts entdecken das zu einer restituierung führen
      könnte.



    • Florin
      21. Juli 2010 12:24

      *..soll das Bild im New Yorker"Museum of Jewish Heritage" ausgestellt
      werden, ehe es nach Wien zurückkehrt.*

      Honi soit qui mal y pense! Kein Wunder, daß es im ersten Ärger
      immer wieder Bosniglichkeiten gegen das auserwählte Volk gibt ;)



    • fosca
      21. Juli 2010 23:09

      @florin

      *..soll das Bild im New Yorker"Museum of Jewish Heritage" ausgestellt
      werden, ehe es nach Wien zurückkehrt.*

      Wenn CHUZPE keine Pause macht!



    • Susa
      22. Juli 2010 08:24

      Leider ist es uns (für alle Zeiten?) verwehrt, das Kind beim Namen zu
      nennen.



    • Lisa
      22. Juli 2010 08:37

      @Susa

      ".......verwehrt, das Kind beim Namen zu nenne."

      So schnell könnten Sie gar nicht schauen, schon stünden Sie im
      Sperrfeuer von DÖW, IKG und natürlich dem Grün-Roten ORF (die
      Betroffenheitsmiene der Moderatoren nicht zu vergessen!).



    • fosca
      23. Juli 2010 00:09

      @florin

      *lol* - ja, das war ein echter "Freud'scher" und jeder darf sich
      aussuchen, was er lieber einsetzen möchte! ;-)



  23. Norman Bates
    21. Juli 2010 11:22

    Bitte das geht doch alles nicht weit genug.

    Wir müssen bei Adam und Eva und dem Apfel anfangen. Der Apfel
    könnte abgepresst worden sein und darüber hinaus war er - noch vor
    den Feigenblättern - der erste Besitz unserer Stammeltern.

    Ich, als ein legitimer Nachfolger von Adam und Eva, erhebe somit
    Anspruch auf meine Apfel- und Feigenblattmoleküle und verlange
    Restitution.

    Das wird wunderbar. In der Folge rollen wir dann noch auf, welche
    Ungerechtigkeiten in den paar tausend Jahren nach Adam und Eva
    passierten.

    Heerscharen an Juristen und linke Gutmenschen haben dann
    Vollbeschäftigung. Die Politiker dürfen sich dann abwechselnd auf
    diese oder jene Seiten schlagen, je nach dem wo sie mehr Stimmvolk
    vermuten.

    Das wird herrlich.



  24. Graf Berge von Grips
    21. Juli 2010 10:49

    http://www.andreas-unterberger.at/2010/07/sammlung-leopold-schenkt-jetzt-schmied-alles-her/comment-page-1/#comment-63440
    124.
    Leopold wusste, Schielende wird es immer geben.
    Also investierte er genau in Diesen eben!

    Wiederholungen seien gestattet,
    wenn des Reimers Geist ermattet.



  25. Richard Mer
    21. Juli 2010 10:30

    Die spärlichen Informationen die ich zu dem Thema finden konnte
    schmerzen wirklich. Mir scheint, hier wurde ein widerrechtlicher Raub
    begangen.



    • Alexander Renneberg
      21. Juli 2010 10:35

      überraschung....
      im vorauseilendem gehorsam zahlen halt die linken, egal was es
      kostet.
      je absurder desto besser.



  26. Josef Maierhofer
    21. Juli 2010 09:33

    Die von Dr. Unterberger genannten Möglichkeiten und Vermutungen
    werden leider vermutlich alle zutreffen.

    Leopold hat das, wenn in gutem Glauben, aber doch ohne
    Rückverfolgung an den Ursprung gekauft. Sonst wäre die damals
    abgepresste 'Wally' wahrscheinlich schon vor Jahrzehnten ein Thema
    gewesen für die Erben.

    Die Frage, ob es den Amerikanern nur um Geld geht, kann man sehr
    wahrscheinlich auch mit ja beantworten und ein Erbe wäre blöd, im
    Sinne unserer Spassgesellschaft, eine solche 'Gelegenheit' nicht zu
    ergreifen. Andererseits, wo liegt denn die Grenze zwischen gerechten
    und übertriebenen Forderungen ? Weder ein Erbe, noch ein Gutachter
    kann diese willkürlich gewählten und auch gezahlten Tarife wirklich
    nennen und begründen. So kann man schon davon ausgehen, dass die
    Amerikaner 'protektiv' eine 'guten' Preis 'abgepresst' haben.

    Da zum Erpressen zwei gehören, nämlich auch die Zahler, möchte ich
    daran erinnern, dass Dr. Schüssel, als es um die Klimt-Bilder im
    Belvedere ging, die damals geforderten 300 Millionen nicht gezahlt hat
    und damit die überzogene Forderung aufgedeckt hat. Die Bilder wurden
    nach Amerika gebracht und es stellt sich die Frage, ob die
    Erbschaftssteuer dafür bezahlt wurde, und ob diese Bilder
    tatsächlich so viel wert waren und sind, wie damals dafür gefordert.
    Wenn Dr. Unterberger da anklingen lässt, dass da bei uns im
    gegenständlichen Fall wahrscheinlich niemand zur Verantwortung
    gezogen werden wird, da Leopold's Stiftung inzwischen staatlich
    geworden ist, so möchte ich wohl meinen, es gibt ganz sicher auch
    Verantwortliche gibt, die zu fragen wären, ob der Preis gerecht war
    ihrer Meinung nach.



  27. Alexander Renneberg
    21. Juli 2010 09:10

    unten die vom orf angegebenen "fakten"

    allerdings bin ich mir sicher: wären die bilder nur 10.000,-- wert,
    niemand hätte je ansprüche gestellt.
    Aber so.....
    im grunde ist diese "rückgabe" an angebliche erben eine frechheit.

    Jüdischer Galeristin in Nazi-Zeit abgepresst
    Das 1912 entstandene „Bildnis Wally“ zeigt Egon Schieles Geliebte
    Valerie („Wally“) Neuzil. Der Sammler Rudolf Leopold hatte das
    Gemälde 1954 im Tausch von der Österreichischen Galerie Belvedere
    erworben. Das Bild war in der Nazi-Zeit von dem Kunsthändler
    Friedrich Welz unter strittigen Umständen der Galeristin Lea
    Bondi-Jaray abgepresst worden, nach dem Krieg jedoch versehentlich an
    falsche Besitzer restituiert worden.



  28. brechstange
    21. Juli 2010 07:36

    Es ist doch schön, wenn man immer jemanden schröpfen kann.
    Haben eigentlich alle amerikanischen Generäle das Raubgut
    zurückgegeben?



    • Rosi
      21. Juli 2010 21:28

      Das habe ich auch noch nie verstanden, daß die armen Indianer
      tatsächlich ausgebeutet und nie entschädigt wurden.

      Reicht es wirklich, wenn man nur laut genug schreit, aber
      gleichzeitig genug Schlüsselpositionen besetzt hat?



    • RB (kein Partner)
      22. Juli 2010 07:33

      Der Sieger hat immer Recht! :-(
      Wernherr von Braun war wohl das prestigeträchtigste "Raubgut".



    • Undine
      22. Juli 2010 19:26

      @R.B.

      Einen Teil der bedeutendsten deutschen Wissenschaftler, z.B. Wernher
      von Braun, schnappten sich die Amerikaner, den anderen die Russen.
      Ohne diese hervorragenden Leute---so wage ich zu behaupten---wären
      weder die Amerikaner noch die Russen so schnell auf dem Mond gelandet.
      Eine Kriegsbeute mit Langzeitfolgen.

      Ich habe einmal gelesen, daß die Amerikaner durch die seinerzeit
      noch unveröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten, weiters durch
      unzählige Patente, die sie als Kriegsbeute den Deutschen raubten,
      ihre gesamten Kriegskosten herinnen hatten.

      Einer, der solche Raubzüge im Alleingang machte und sich ein
      Riesenvermögen damit schuf, war Robert Maxwell.



  29. SuPa
    21. Juli 2010 07:19

    Hier zeigen sich wieder einmal die Schwächen des US-Justizsystemes.
    Hoffentlich kommen die dort praktizierten Möglichkeiten von "deals",
    enormen Schadensforderungen, Sammelklagen usw. nicht auch nach Europa.
    Denn dabei geht es doch nur um Geld, Geld und nochmals Geld. So gibt
    es beispielsweise in Los Angeles mehr Rechtsanwälte als in ganz
    Frankreich.



    • ambrosius
      21. Juli 2010 09:53

      Diese " amerikanischen" Verhältnisse sind schon längst da !! (Von
      den kontinentaleuropäischen Rechtsgrundsätzen ist dank der " pax
      americana" und der im rechtsstaatlichen Nirgendwo operierenden
      internationalen Gremien kaum noch etwas übrig )






Zwischen Lügenpresse und Fake News: Eine Analyse orf-watch.at Schafft die Politik ab Europa 2030 Börsen-Kurier (Bezahlte Anzeige) Academia kathtreff.org