Schieles „Wally“ kehrt zurück. Und Österreich ist 20 Millionen Euro ärmer - für einen Vergleich vor einem New Yorker Gericht und für die Prozesskosten.
Eine – freilich offiziell noch gar nicht bestätigte – Nachricht des "Standard" zum Freuen? Wohl nicht wirklich. Denn diese Lösung lässt jede Legendenbildung offen. Hat der verstorbene Rudolf Leopold das Bild vielleicht doch nicht im guten Glauben erworben? Oder: Geht es der Gegenseite ja doch nur ums Geld? Hat die US-Justiz wieder einmal brutal Großmachtpolitik im Interesse ihrer Bürger gegen die eines anderen Landes gespielt? Eines ist jedenfalls schon lange klar gewesen: Hätte sich die Museumsverwaltung oder die ministerielle Kulturbürokratie vor der Reise des Bildes zu einer amerikanischen Ausstellung in der üblichen, völkerrechtlich verbindlichen Weise gegen die Beschlagnahme des Bildes abgesichert, wäre Österreich um diese 20 Millionen reicher. Wetten, dafür wird niemand zur Verantwortung gezogen?
Bitte das geht doch alles nicht weit genug.
Wir müssen bei Adam und Eva und dem Apfel anfangen. Der Apfel
könnte abgepresst worden sein und darüber hinaus war er - noch vor
den Feigenblättern - der erste Besitz unserer Stammeltern.
Ich, als ein legitimer Nachfolger von Adam und Eva, erhebe somit
Anspruch auf meine Apfel- und Feigenblattmoleküle und verlange
Restitution.
Das wird wunderbar. In der Folge rollen wir dann noch auf, welche
Ungerechtigkeiten in den paar tausend Jahren nach Adam und Eva
passierten.
Heerscharen an Juristen und linke Gutmenschen haben dann
Vollbeschäftigung. Die Politiker dürfen sich dann abwechselnd auf
diese oder jene Seiten schlagen, je nach dem wo sie mehr Stimmvolk
vermuten.
Das wird herrlich.
unten die vom orf angegebenen "fakten"
allerdings bin ich mir sicher: wären die bilder nur 10.000,-- wert,
niemand hätte je ansprüche gestellt.
Aber so.....
im grunde ist diese "rückgabe" an angebliche erben eine frechheit.
Jüdischer Galeristin in Nazi-Zeit abgepresst
Das 1912 entstandene „Bildnis Wally“ zeigt Egon Schieles Geliebte
Valerie („Wally“) Neuzil. Der Sammler Rudolf Leopold hatte das
Gemälde 1954 im Tausch von der Österreichischen Galerie Belvedere
erworben. Das Bild war in der Nazi-Zeit von dem Kunsthändler
Friedrich Welz unter strittigen Umständen der Galeristin Lea
Bondi-Jaray abgepresst worden, nach dem Krieg jedoch versehentlich an
falsche Besitzer restituiert worden.
Es ist doch schön, wenn man immer jemanden schröpfen kann.
Haben eigentlich alle amerikanischen Generäle das Raubgut
zurückgegeben?
Nach dem Krieg, so wurde erzählt, konnte man bei vielen Bauern teure
Teppiche, Biedermeiermöbel, Vitrinen mit erlesenen Dingen drin, edlen
Schmuck etc. entdecken.
Woher diese wertvollen Sachen kamen?
Sie wurden von hungernden Menschen für einen Laib Brot, einen
Butterstriezel, eine Seite Speck eingetauscht, um die Familie vorm
Verhungern zu bewahren.
Da könnten doch diese Leute, die sich für einen Laib Brot von einem
kostbaren Familienschmuckstück trennten, mit dem gleichen Recht
dieses zurückfordern, weil der Laib Brot seinerzeit viel zu teuer
gekauft worden war.
20 Millionen NOCHMALS abgepreßt ist der richtige Ausdruck, denn wenn
man in der Historie dieses Bildes stöbert, dann machen einen die
Fakten ganz einfach fassungslos und ich verstehe Leopolds
Verbitterung;
"1950 übergab das Bundesdenkmalamt Kunstwerke an einen Vertreter der
Rieger-Erben, so auch das besagte Gemälde. Im späteren Verlauf des
Jahres verkauften die Rieger-Erben ihre Werke an die Österreichische
Galerie ("Belvedere"), wobei das Gemälde Teil des Lieferumfangs war.
"
Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, denn damit gibt es
keine Rechtssicherheit, wenn man immer wieder zur Kasse gebeten wird.
Und wenn man dann noch in diesem Lichte die Aussagen des
IKG-Vorstandes betrachtet:
"Leopolds Vorschlag auf eine finanzielle Einigung mit dem einen oder
anderen Erben, lehnt Muzicant weiterhin kategorisch ab: Für ihn kommt
nur eine Naturalrestitution in Frage. Er zitierte Simon Wiesenthal:
"Ohne Wahrheit keine Gerechtigkeit, ohne Gerechtigkeit kein Friede."
Es gehe, so Muzicant, nicht darum, Geschäfte zu machen oder Geld zu
bekommen: "Es geht mir um Gerechtigkeit." Und er weiß den
IKG-Vorstand hinter sich: Er bekräftigte ihn am Dienstag einstimmig,
weiterhin die Restitutionen zu verlangen - mit allen rechtlichen
Mitteln."
Sprechen mit gespaltener Zunge, reiten auf gestohlenem Pferd, aber
wenn's reingeht, sind wir selber schuld!
Sieg der Gerechtigkeit?
nun wenn man von gerrechtigkeit in diesem fall spricht, von teilweise
wiedergutgemacht, dann darf man in diesem fall durchaus von zynischer
neoliberaler kälte sprechen, die von linker seite ja so gerne zitiert
wird.
wenigstens!!! teilweise wiedergutgemachtes unrecht! das ist insoferne
interessant, dass das bild damals nichts wert war, jetzt aber ca 14,5
mio euro wert ist, dass der wert des bildes alleine leopold zu
verdanken ist.
verdrehung der tatsachen nennt man das wohl!
Quelle: standard.at
"Die Gerechtigkeit hat gesiegt. Nach über 70 Jahren wird das an Lea
Bondi-Jaray begangene Unrecht endlich anerkannt und wenigstens
teilweise wiedergutgemacht." So kommentieren die Erben nach Lea
Bondi-Jaray laut einem Blog der "New York Times" die in der Nacht
bekanntgewordene Einigung mit dem Leopold Museum betreffend des
Schiele-Gemäldes "Bildnis Wally". Laut "New York Times" soll das Bild
im New Yorker "Museum of Jewish Heritage" ausgestellt werden, ehe es
nach Wien zurückkehrt.
Hier zeigen sich wieder einmal die Schwächen des US-Justizsystemes.
Hoffentlich kommen die dort praktizierten Möglichkeiten von "deals",
enormen Schadensforderungen, Sammelklagen usw. nicht auch nach Europa.
Denn dabei geht es doch nur um Geld, Geld und nochmals Geld. So gibt
es beispielsweise in Los Angeles mehr Rechtsanwälte als in ganz
Frankreich.