Weltpolizist unterwegs: Amerika droht, die Ukraine hängen zu lassen, greift Venezuela an und bombardiert Rebellenstellungen im Norden Nigerias. Das klingt alles ziemlich schlimm und verwirrend. Das ist aber in Wahrheit sehr ambivalent zu bewerten.
Weltpolizist unterwegs: Amerika droht, die Ukraine hängen zu lassen, greift Venezuela an und bombardiert Rebellenstellungen im Norden Nigerias. Das klingt alles ziemlich schlimm und verwirrend. Das ist aber in Wahrheit sehr ambivalent zu bewerten.
Das Gleiche passiert zehntausende Male und sorgt oft für innerfamiliären Streit und Frust. Doch wenn es im kirchlichen Raum passiert, stürzen sich bestimmte Gruppierungen und Medien mit voller Wolllust darauf. Ob es nun um Ohrfeigen geht oder ums Altwerden.
Es war die letzte innenpolitische Aufregung vor den Weihnachtstagen. Sie war an entlarvender Dummheit nicht mehr zu überbieten: Rot, Grün und Pink erregten sich über die Veröffentlichung einer eigentlich wenig überraschenden Meinungsfrage durch ein ÖVP-Posting: "Wusstest du, dass zwei Drittel das Zusammenleben mit Muslimen als schwierig empfinden?" Der linke "Standard" etwa sah darin aber beeispielsweise eine "Kampagne der ÖVP gegen Muslime".
So sehr man Donald Trump wegen der für die Weltwirtschaft (und die US-Inflation) katastrophalen Mega-Zölle verurteilen muss, so infam sein Ausverkauf der Ukraine an Russland auch ist, so richtig, wichtig und lobenswert ist Amerikas nun aufgenommener Kampf für die Wiederherstellung der Meinungsfreiheit im Internet. Die US-Behörden haben unter anderem Exponenten der linksradikalen deutschen Denunziationsplattform "HateAid" sowie den für die Einführung der EU-Knebelgesetze des "Digital Service Acts" (DSA) verantwortlichen Ex-Kommissar mit einem Einreiseverbot in die USA belegt.
Seit 1995 veröffentlicht die konservative US-amerikanische Denkfabrik "Heritage Foundation" zusammen mit dem Wall Street Journal einmal jährlich den internationalen "Index of Economic Freedom" (siehe Link hier). Der 2025-Report bietet einen Überblick über die wirtschaftliche Lage von 176 Ländern. Die ersten fünf Plätze belegen Singapur, die Schweiz, Irland, Taiwan und Luxemburg. Am Ende der Skala stehen der Sudan, Simbabwe, Venezuela, Kuba, und Nordkorea.
Niemand weiß, ob es sich lohnt, die politische Lage Europas von 2025 mit seiner Lage von 1913 zu vergleichen. Warum nicht 1990, warum nicht 1939, warum nicht 1945? Warum nicht 1608 oder 1825 (nach dem Wiener Kongress)? Unwillkürlich spürt der nach Vergleichsposten suchende Historiker ein gewisses Analogie-Gefälle: Vergleiche mit Jahren, in denen Europa begann, einen großen Krieg auf sich zu nehmen, kontrastieren mit Vergleichen anderer Jahre, in denen Europa das Ende langer Kriegsjahre erlebte.
Weihnachten ist die Zeit im Jahr, an der wir uns alle gerne kollektiv einreden, wir könnten für ein paar Tage außer Kraft setzen, was wir das restliche Jahr über wenig in den Griff bekommen, in Frieden und Eintracht, mit Nähe und Verständnis zu leben. Dass diese Rechnung nicht immer aufgehen kann, ist keine Überraschung, sondern Gewissheit. Überraschend ist höchstens, mit welcher Hartnäckigkeit wir sie jedes Jahr aufs Neue aufstellen.