Gastkommentare

Österreich mutiert zur syndikalistischen Diktatur

21. Mai 2016 14:42 | Autor: Christian Zeitz
46 Kommentare

Nach einem langen Wahlkampf wird Österreich am kommenden Sonntag den neuen Bundespräsidenten küren. Über diese Wahl sind im Laufe der Monate mehrere analytische Aussagen getroffen worden, die sich auf die Grundlagen des politischen Systems unseres Landes beziehen. Sie wäre eine Richtungsentscheidung – multikulturalistische „Willkommenskultur“ gegen autochthonen Heimatbezug. Sie wäre das Ventil einer in der Bevölkerung kochenden Proteststimmung. Sie wäre die Wegmarke einer politischen Zeitenwende bzw. eines substantiellen Systemwandels. Alle diese Diagnosen stimmen in gewisser Weise und sind ausführlich diskutiert worden.

Weitgehend unterblieben ist es hingegen, die Umstände des Wahlgangs und seine Manifestationen als bildgebendes Verfahren zur Visualisierung der realen Verfasstheit Österreichs zu nutzen. Tatsächlich sind in diesem Wahlkampf einige Wesenszüge des politischen Alltagsgeschehens zutage getreten, die als elementare Bauprinzipien des real existierenden politischen Systems unseres Landes wahrgenommen werden sollten. Wohl ist einiges davon in den letzten Jahren gelegentlich theoretisch reflektiert worden. Aber dieser Wahlkampf war ein Anschauungsunterricht, dessen Ergebnis den empirischen Beweis für den tatsächlichen Aufbau und Zustand der sogenannten Republik Österreich liefert. Das Ergebnis der „gesellschaftswissenschaftlichen Feldforschung“, die dieser Wahlkampf, sozusagen als kostenloses Nebenprodukt, ablieferte, soll im Folgenden in vier Punkten zusammengefaßt werden. Die beiden ersten beziehen sich auf die Metapolitik und die politische Kultur, die beiden anderen auf die Realverfassung des Staates Österreich.

1. Esoterische Sprache in einem Zeitalter der Irrationalität.

Der Wahlkampf war massiv durch den Gebrauch einer weitgehend esoterischen Sprache gekennzeichnet, die die Linke gegen den freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer in Stellung brachte. Dies folgt einer einschlägigen Tradition früherer Wahlgänge (man erinnere sich an das Diktum vom „Tabubruch“ in Zusammenhang mit der Kandidatur von Kurt Waldheim), hat aber ungeahnte Ausmaße angenommen. Hofer wurde nicht für seine Positionen, nicht für das, was er sagte und explizit zum Ausdruck brachte, kritisiert, sondern für das angefeindet, was man ihm auf einer amorphen, von den Adressaten der Botschaft irgendwie „gefühlten“ Ebene unterstellte. Er stünde für ein „autoritäres Amtsverständnis“, er wäre „menschenverachtend“, ein „Europa-Feind“ (nicht etwa: EU-Kritiker), wolle die gesamte Republik „blau umfärben“, stünde dem Nationalsozialismus irgendwie nahe. Und er wolle alles durch eingeübten NLP-Sprech verdecken – das wäre ja der Beweis für seine Hinterhältigkeit. „Ich habe Angst!“ - Wovor? – „Vor der Kornblume und den Hitler-Rülpsern in steierischen Gasthäusern.“ „Das ganze Ausland“ würde Österreich im Fall der Wahl Hofers ächten. „Ich möchte nicht zu den Parias der Welt gehören.“

Die esoterische Sprache dient einer Politik der Andeutungen und des versteckten „Wissens“. Belege sind überflüssig. – „Wir verstehen uns.“ Argumente sind nicht erforderlich, um eine Gefühlsgemeinschaft zu erzeugen. Angst, Unterstellung, gespielte oder tatsächliche Empörung, Gesten der eigenen moralischen Überlegenheit, „Wut und Trauer“ und schließlich blanker Haß sind zu Grundkategorien der politischen Auseinandersetzung geworden. Die „Anständigen“ dieses Landes sind der absoluten Überzeugung, dass es gerechtfertigt und geboten sei, ihre „Politik der Menschlichkeit“, mit Hass und wirklich allen Mitteln der Auseinandersetzung zu verteidigen. „Nur nicht kriminell werden, also nicht sehr.“

In diesem Klima, das die esoterische Sprache kommuniziert, gibt es keine Möglichkeit, Sachargumente zu diskutieren bzw. Sachverhalte zu objektivieren. Jedes sogenannte Gespräch führt nicht zur Annäherung sondern voneinander weg. Fakten und Daten bestätigen nur die sinistre Manipulationskapazität des Gegners und damit seine bösen Absichten. Im Zeitalter des „Dialoges“ gibt es keinen Diskurs. Es klingt pathetisch, aber es ist bittere Realität: Das Zeitalter der Aufklärung ist in unseren Breiten einer Epoche finsterer Irrationalität gewichen. Die „wahren Gläubigen“ wissen alles besser. Und sie diktieren das gesellschaftliche Klima.

2. Spaltung der Gesellschaft entlang ideologischer Konfliktlinien.

Die unüberbrückbaren Gräben, die das Ergebnis dieses „Klimawandels“ sind, kennzeichnen die politische Kultur Österreichs. Eine seit dem zweiten Weltkrieg nie dagewesene Spaltung kennzeichnet den Zustand der Gesellschaft. Die Betreiber der europäischen Kulturtransformation und des Bevölkerungsaustausches setzen die Spaltung der Gesellschaft gezielt zum Zweck der dauerhaften Absicherung ihrer Herrschaft ein. Sie nehmen die Kollateralschäden eines beträchtlichen Teiles der Bevölkerung bewusst in Kauf, um ihre eigene, ideologisch aufmunitionierte Klientel zufriedenzustellen.

Die Okkupation Europas durch kulturfremde Massenmigration beispielsweise war ursprünglich ein linksextremes Minderheitenprojekt der „no border“-Fraktion. Sie wurde zum Regierungsprojekt, indem große Personengruppen mit ursprünglich lauteren Motiven („Hilfe für die Allerärmsten“) zunächst zu Kombattanten und schließlich zu Mittätern in der Asyl- und Betreuungsindustrie gemacht wurden. Dies hat zu einer dauerhaften Spaltung zwischen den irregeleiteten, betrogenen Helfern und denjenigen geführt, die von Anfang an vor den Problemen der Masseneinwanderung kulturfremder Sozialleistungsmaximierer gewarnt haben. Letztere haben recht behalten, erstere können nicht zugeben, dass sie sich irrten.

Fanatisierte Anhänger und Gegner des Projektes stehen einander nunmehr als persönlich Betroffene gegenüber und nicht einfach als Vertreter einer bloßen Meinung. Im Wahlkampf wurden ihre Fronten gezielt verfestigt und ihre konfrontative Energie instrumentalisiert. Dieser Vorgang ist keineswegs neu, hat aber jetzt eine neue Qualität erreicht. Die Strategen der Kulturrevolution haben es in den letzten Jahren immer wieder verstanden, Interessenten zu Betroffenen, Betroffene zu Mittätern und Mittäter zu ideologischen Parteigängern zu machen, um die Manövriermasse für die Projekte des Kultursozialismus zu vergrößern. Dies ist typischerweise in der Abtreibungsfrage und in anderen Fragen des Sexualhedonismus so geschehen.

Der Vorgang der Spaltung der Bevölkerung entlang neuer Konfliktlinien dient dem Ersatz der soziökonomischen Großgruppen („Klassen“) durch die Schaffung und Verfestigung soziokultureller Großgruppen. Die großen Interessengemeinschaften waren das Substrat der klassischen Massenparteien, deren unwiderruflicher Zerfall sich derzeit in der Endphase befindet. Damit schwindet das Konzept der Parteiendemokratie. Sie soll offenbar durch eine Herrschaft kultursozialistischer Eliten ersetzt werden, die ihrerseits der Errichtung eines neuen Freund-Feind-Schemas bedarf. Dieses wird durch die Spaltung der Gesellschaft entlang der vermeintlichen Trennlinie zwischen den „Menschlichen“/“Anständigen“ einerseits und „Menschenverachtenden“/“Unanständigen“ andererseits betrieben.

Der Bundespräsidentschaftswahlkampf wurde zum Aufmarschplatz dieses Unterfangens. Die Spaltung, die sich aus diesem Projekt ergibt, wird sich als tiefer erweisen als die der alten Feindschaft der ehemaligen Massenparteien und der von ihnen vertretenen Klassen.

3. Meinungsfreiheit verschwindet zugunsten einer offenen Diktatur.

Eines der signifikantesten und augenscheinlichsten Merkmale dieser Wahlauseinandersetzung war die gewaltige Asymmetrie in der Mobilisation von Multiplikatoren und zivilgesellschaftlichen Einflußträgern. Auf der Seite Van der Bellens wurde eine wirklich beeindruckende Zahl von tatsächlichen und sogenannten Prominenten, von Personen, die ständig im Licht der Öffentlichkeit stehen, von Kreativen, Erfolgreichen, Reichen, Mächtigen und Schönen oder jenen, die sich als solche begreifen, als Unterstützer mobilisiert und vorgeführt. Auf seiten Hofers findet man derartige Testimonials kaum oder gar nicht. Um Van der Bellen haben sich scheinbar die gesamte kulturelle bzw. künstlerische Elite des Landes, erfolgreiche und wohlhabende Unternehmer und Businessleute, EU-Parlamentarier aller möglichen Parteien, Wissenschafter und Freiberufler sowie vermeintliche moralische Instanzen verschiedenster intellektueller Biotope geschart. Prominente Vertreter aus den ehemaligen Großparteien SPÖ und ÖVP haben Wahlempfehlungen für den grünen Parteioldie abgegeben oder hinausposaunt, dass sie diesen wählen werden. Sogar kirchliche Funktionäre, Ordensleute, Lehrkräfte und Verbändevertreter haben sich öffentlichkeitswirksam auf die Seite Van der Bellens geschlagen – zuletzt sogar der Hochklerus, in der Person des Wiener Kardinals Schönborn, der sich bemüßigt fühlte, dem Salzburger Weihbischof Andreas Laun, einem der ganz wenigen prominenten Befürworter Hofers, entgegenzutreten. Schließlich hat auch Irmgard Griss, zum choreographisch richtigen Zeitpunkt, ihre respektablen 18,9% an Wählern aus der ersten Wahlrunde in den Servomechanismus der VdB-Unterstützung eingebracht.

Eine besondere Rolle bei der Unterstützung und Verteidigung links-grüner Projekte spielt traditionellerweise die Bussi-Bussi-Schickeria zahlreicher Top-Leute aus dem Medien- und Unterhaltungssektor. Sie formen seit Jahrzehnten das öffentliche Gesicht des linken Aktionismus und bespielen Lichtermeere und -ketten, „Protestmärsche gegen Rechts“, „Bedenkjubiläen“ und andere Formate, die sich als flankierende Maßnahmen zur Absicherung der neosozialistischen Kulturtransformation bewährt haben. Ein Dauerauftrag dieser geschlossenen Gesellschaft ist auch die realpolitische „Verhinderung von Rechts“, d.h. die Absicherung von Macht und Einfluß der herrschenden Eliten. Und nachdem die Grünen ein scheinoppositioneller Bestandteil des bestehenden Herrschaftssystems sind, muß Van der Bellen gegen den Angriff des systemkritischen blauen Kandidaten Hofer verteidigt und beschützt werden.

Krassnitzer, Neuhauser, Resetarits, Vitasek, Stemberger, Mendt, Hader, Obonya, Stojka und wie die Günstlinge des staatlichen bzw. staatlich finanzierten/geförderten Unterhaltungssektors auch alle heißen mögen: Sie alle sind ihrer Verpflichtung nachgekommen, Hofer verächtlich zu machen, um Van der Bellen zu unterstützen. Andre Heller, ebenfalls ein Meister der Inanspruchnahme öffentlicher Mittel, gerierte sich als bewährter Kampagnensprecher: Die Wahl Hofers würde Arbeitsplätze und ausländische Investments gefährden, den internationalen Tourismus in unserem Land einschränken und sogar den sozialen Frieden gefährden. Ein „Hetzer“, wer solche Ankündigungen als gefährliche Drohung qualifiziert … 

Der Zweck dieses massiven Aufgebots „gewichtiger Persönlichkeiten“ des öffentlichen und zivilen Lebens des Landes ist natürlich die unmissverständliche Kommunikation einer einfachen aber effektiven Botschaft: Alles, was Rang und Namen hat in den Bereichen der Kultur, der Wirtschaft und der Geisteswelt, unterstützt und wählt Van der Bellen; die Erfolgreichen, Modischen und Wohlgelittenen dieser Welt meiden Hofer und bekämpfen ihn als Risikofaktor und Bedrohung der geheiligten Ordnung. Wer Hofer wählt, sammelt sich um die Gescheiterten, um die Fortschrittsverlierer, um die Ausgespienen. Wer jedoch selbst nicht „draußen“ sein will, muss sich um die Eliten scharen, um einer von ihnen zu werden.

Das Signal ist überdeutlich: Wer nicht „mit den Wölfen heult“, ist ein Gegner des Systems und gefährdet damit letztlich seine Existenz. Diese Ansage ist jedoch nicht einfach bloße Kraftmeierei. Denn der Umstand der völligen Absenz prominenter Hofer-Bekenner in der Öffentlichkeit ist faktische Realität. Genau dies lässt jedoch substantielle Rückschlüsse auf den Zustand des österreichischen politischen Systems zu: Die Zustimmung zu Hofer am kommenden Sonntag wird – unabhängig von Sieg oder Niederlage – in jedem Fall rund die Hälfte der Wähler umfassen. Wenn man nicht die absurde Annahme treffen will, dass diese Hälfte der Österreicher ein rein plebejisches Projekt betreiben, wird man davon ausgehen dürfen, dass die soziale Schichtung dieser Gruppe sich von derjenigen der Gruppe der VdB-Wähler nicht dramatisch unterscheidet. Dass sich nicht der eine oder andere konservative, christliche oder klassisch-liberale Primarius, Universitätsprofessor, Generaldirektor, Spitzendiplomat, Sportler, Künstler, Polizei-Offizier, Bundesheer-General usw. als Hofer-Wähler bzw. -Unterstützer bekennt, ist natürlich Ausdruck massiver Angst vor den Folgen. Und diese Angst ist keineswegs Ausdruck einer pathologischen Phobie, sondern einer realistischen Einschätzung der persönlichen Folgen für jeden einzelnen potentiellen Bekenner.

Es ist eine Tatsache, dass Hofer-Befürworter nicht nur damit rechnen müssten, als „Populisten“, Rechtsradikale oder gar Nazis verächtlich gemacht und in ihrem Umfeld marginalisiert zu werden. Vielmehr wissen sie oder haben guten Gründe zu der Annahme, dass sie in ihrer Karriere behindert, in ihrem beruflichen bzw. geschäftlichen Fortkommen eingeschränkt oder sonstwie materiell oder persönlich geschädigt werden würden. Diese Annahme fußt auf einschlägigen Erfahrungen und Beobachtungen sowie auf der Kenntnis der universellen Verfügungsgewalt des öffentlichen, halböffentlichen und syndikalistischen Sektors über einen großen Teil der relevanten Ressourcen.

Das formal verbriefte Recht der Meinungsfreiheit ist also in weiten Bereichen der Gesellschaft Österreichs praktisch nicht mehr gewährleistet. Menschen, die das bestehende Herrschaftssystem oder den Gebrauch der Macht durch einzelne Funktionsträger kritisieren, müssen damit rechnen, existentiell bedroht oder gar vernichtet zu werden.

Ein politisches System, in dem systematisch und gezielt gegen den Gebrauch der Meinungsfreiheit zum Zweck der Abgabe einer persönlichen Präferenz vorgegangen wird, kann nicht als liberale Demokratie bezeichnet werden. Österreich hat mindestens in diesem Bereich ausgeprägte Wesenszüge einer offenen Diktatur angenommen. Das einseitige bzw. sogar exklusive Engagement von Multiplikatoren und Prominenten für die Wahl Van der Bellens ist dafür weit mehr als nur ein Indiz. Quod erat demonstrandum. 

4. Eine neosyndikalistische Ordnung hebelt Rechtsstaat und Demokratie aus.

Im vorigen Punkt wurde auf die einseitige Unterstützung Van der Bellens durch Vertreter verschiedenster ziviler und öffentlicher Subsysteme der österreichischen Gesellschaft hingewiesen. Die dabei besonders auffällig zum Ausdruck gebrachte Sympathie von Funktionären und Entscheidungsträgern aus politischen Parteien, staatlichen und supranationalen Vertretungskörpern sowie semipolitischen Interessenvertretungen ist einer näheren Betrachtung wert.

Bekanntlich haben Spitzensozialisten wie Häupl und Kern bekundet, dass sie Van der Bellen wählen werden. Ähnliches gilt auch für hochrangige sozialistische Gewerkschafter. Aus der ÖVP haben drei Altparteiobleute sowie einige weitere bekannte Repräsentanten eine ausdrückliche Wahlempfehlung abgegeben. Dasselbe gilt für den ehemaligen Boss der Bosse des Raiffeisenkonzerns, jetzt „Flüchtlingsbeauftragter“ der Bundesregierung, sowie einige seiner Mitarbeiter. Nationalbank-Präsident Claus Raidl sowie einige einflußreiche Angehörige des Kommerzbankensektors haben sich dieser Positionierung ebenso angeschlossen wie einige angesehene Repräsentanten renommierter Industrieunternehmungen. Die NEOS begrüßten die Kandidatur Van der Bellens ausdrücklich und bekundeten Sympathie. Auch die EU-Ebene ließ sich nicht lang bitten: VP-Othmar Karas lobte „den Professor“ über den grünen Klee und empfahl seine Wahl nachdrücklich. Und Kommissionspräsident Juncker pries die vorbildliche Europa-Gesinnung und internationale Akzeptanz des grünen Kandidaten, worauf sich dieser damit bedankte, den „christdemokratischen“ Luxemburger als Ehrenmann zu bezeichnen. 

Es ist auch für kundige Beobachter zunächst schwer zu verstehen, wie es möglich ist, dass Parteien und Politiker, die als Repräsentationen dermaßen divergenter Ausrichtungen wahrgenommen werden, sich als gemeinschaftliche Unterstützer eines Kandidaten zusammenfinden, der seinerseits mit ihnen ebenfalls wenig oder nichts gemeinsam zu haben scheint. Das gilt ausschließlich für die SPÖ kaum oder nicht: Beide, Grüne und Rote, sind links positioniert und sind einander überlappenden Konzepten verpflichtet. Aber ÖVP, Wirtschaftsvertreter und „christdemokratische“ EU-Politiker? Welche Gemeinsamkeiten sind so stark, dass diese scheinbar unüberwindliche ideologische Barrieren zu überschreiten bereit sind und alle Divergenzen beiseite lassen? Immerhin ist VdB ein energischer Befürworter der Abtreibung „auf Krankenschein“, der Homosexuellenehe, einer exzessiven Antidiskriminierungsgesetzgebung, von Ganztags- und Gesamtschule und lehnt ein unveräußerliches Primärrecht der Eltern auf Kindererziehung ebenso wie eine Verstärkung der Dotation des Bundesheeres ab – alles Positionen, deren vehemente Zurückweisung durch die ÖVP man normalerweise erwarten (oder zumindest erhoffen) würde.

Umgekehrt war Van der Bellen jahrelang Vorsitzender einer Partei, die sich bis heute als „antikapitalistisch“ begreift und für radikal-konfiskative Konzepte, Umverteilung und einen starken dirigistischen Eingriff der Politik in die Wirtschaft einsetzt. Wie kann es hier eine liebevolle Umarmung mit Großverdienern und Spitzenvertretern der Banken- und Spekulativwirtschaft geben?

Die kapitalen ideologischen und programmatischen Divergenzen scheinen angesichts des gemeinsamen Zieles einer Verhinderung von Norbert Hofer als Bundespräsident keine Rolle zu spielen. Daraus muss gefolgert werden, dass es eine inhaltliche Meta-Ebene gibt, auf der Grüne, Linke, ÖVP-Strategen, Wirtschaftsbosse, Zentralbank- und Euro-Verantwortliche sowie EU-Politiker und Funktionäre gemeinsame Ziele verfolgen, die alle vermeintlichen weltanschaulichen Divergenzen bedeutungslos erscheinen lassen. Diese Ziele betreffend sitzen Alexander Van der Bellen, Christian Konrad, Erhard Busek, Othmar Karas, Claus Raidl und Claude Juncker offenbar alle im gleichen Boot und verteidigen dieses gegen einen gemeinsamen Feind.

Wolfgang Schüssel und Alexander van der Bellen führen zusammen mit Gleichgesinnten die „Österreichische Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen“, eine Vereinigung, die prononciert globalistisch ausgerichtet und der One-World-Vision verpflichtet ist. Schüssel präsentierte Van der Bellen im Wahlkampf als verdienstvollen Vertreter des Anti-Nationalismus. Van der Bellen ist ein fanatischer Anhänger der „Vereinigten Staaten von Europa“ und würde eine EU-kritische Regierung nicht angeloben. Er identifiziert sich mit allen Großprojekten des sich verdichtenden EU-Superstaates – von der Beseitigung nationaler Kulturidentitäten durch die multikulturelle Gesellschaft über die Euro-Einheitswährung bis zum EU-moderierten Bevölkerungsaustausch mit Hilfe der willkommen geheißenen „Flüchtlingsokkupation“.

Das Unterfutter der kontinentübergreifenden Kulturtransformation, zu der auch die Genderisierung der Gesellschaft und die Beseitigung der klassischen Familie gehören, bildet ein engmaschiges Netz multinational operierender Wirtschaftseinrichtungen. Diese sind formal privatwirtschaftlich organisierte Unternehmungen, die aber durch wechselseitige Verflechtungen, politische Personalbesetzungen und staatliche oder halbstaatliche Beteiligungen völlig unter dem Einfluss der nationalen, und noch mehr der supranationalen Politik stehen. Sie werden durch ausladende Forschungs- und Wirtschaftsförderprojekte, grenzüberschreitende Großaufträge und die Segnungen von Struktur- und Konvergenzfonds von den strategischen Instanzen der EU getaktet, abhängig gemacht und nach Bedarf in ihrer Wirkung politisch gleichgeschaltet. Banken, Infrastrukturunternehmen, Energiekonzerne, Telekomunikationsunternehmen, Medienhäuser und Bau-Riesen sind in vielen, wahrscheinlich den meisten Fällen in Europa faktisch nicht als Privatunternehmungen zu bezeichnen und bilden in vielerlei Hinsicht die materielle Ressourcenbasis einer gezielten Kultur- und Gesellschaftsveränderung.

Diese Unternehmungen sind nicht Bestandteil einer klassisch marktwirtschaftlichen Ordnung, denn sie erwirtschaften ihre Erträge nicht am Markt, sondern aufgrund politischer Entscheidungen. Die Ordnung, die sich daraus ergibt, ist eine spezifische Form des internationalisierten Sozialismus, für die der Autor schon vor vielen Jahren die Bezeichnung „Neosyndikalismus“ vorgeschlagen hat. Im Neosyndikalismus verbinden sich Erwerbs- und Profitinteressen mit Macht- und Herrschaftsinteressen einerseits und ideologischen bzw. gesellschaftspolitischen Großprojekten.

Das System des Neosyndikalismus umfaßt die heutige gesellschaftliche Wirklichkeit auf der nationalen wie auch auf der EU-Ebene. Dieses System ist der Organismus, in dem ÖVP- und SPÖ-Politiker, Grüne (wie auch NEOS), viele Banken- und Industriebosse, Eurokraten sowie deren Hofnarren und Mitläufer miteinander verbunden sind. Sie alle unterstützen Alexander Van der Bellen, denn dieser ist einer von ihnen, weil er sich mit der Architektur dieses Systems identifiziert und dieses gegen Systemkritiker verteidigt. Norbert Hofer hingegen wird als Feind wahrgenommen, weil er – wohl mehr instinktiv als analytisch begründet – auf eine Überwindung dieses Systems hinarbeitet und damit das gesamte Syndikat gegen sich aufbringt.

Das System des Neosyndikalismus ist – nach Punkt 3 dieses Artikels – der zweite Grund, warum die sogenannte Republik Österreich nicht mehr als freiheitliches und demokratisches Gemeinwesen bezeichnet werden kann. Nie zuvor sind seine totalitären Züge so klar zutage getreten wie im abgelaufenen Präsidentschaftswahlkampf.

5. Zusammenfassung.

Die Auswertung des Anschauungsunterrichts, den uns der Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016 vermittelte, ergibt ein deplorables Bild des österreichischen Staates und der österreichischen Gesellschaft. Mit der Qualität einer empirischen Studie lieferte dieser Wahlkampf in konzentrierter Form Einsichten in den Ablauf und den Status einer historischen Entwicklung, die nur als finaler Qualitätsverfall des politischen Systems bezeichnet werden kann. Die Metapolitik und die politische Kultur haben das politische Bewusstsein deformiert und machen einen politischen Basiskonsens derzeit unmöglich. Eine politspezifische esoterische Sprache entspricht dem Zeitalter der wachsenden Irrationalität. Und entsprechend dem alten Grundsatz „teile und herrsche“ vollzieht sich die Spaltung der Gesellschaft entlang ideologischer Konfliktlinien. Beides bildet die Unterlage für den konsequenten Ersatz der formalen Verfassung der demokratischen Republik Österreich, von der nur mehr die Fassade besteht, durch die Realverfassung eines neuen Totalitarismus. Die Meinungsfreiheit verschwindet zugunsten einer offenen Diktatur. Und eine neosyndikalistische Ordnung hebelt den Rechtsstaat, die Gewaltenteilung und die Demokratie aus.

Die Ereignisse und Entwicklungen, die im Zuge des Wahlganges 2016 katalytisch beschleunigt und sichtbar gemacht wurden, signalisieren mit Sicherheit das oft beschworene baldige Ende der Zweiten Republik und damit des Modells der Parteiendemokratie des zwanzigsten Jahrhunderts. Aber Großkrisen sind bekanntlich auch Weggabelungen. Wer liefert die Fundamente einer umfassenden Erneuerung? 

Mag. Christian Zeitz ist wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Angewandte politische Ökonomie.

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die besten Kommentare

  1. Ausgezeichneter Kommentatorteifl eini!
    15x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Mai 2016 16:39

    Ja, definitiv, so kann man die Lage beschreiben. Ich sehe das auch so, auch wenn ich zugeben muss, dass meine persönliche Einschätzung mehr anekdotisch-bruchstückhaft als analytisch-empirisch unterfuttert ist.

    Insoweit ist dieser Beitrag eine hervorragende Zusammenfassung einer Entwicklung, die mir seit Jahren Bauchweh verursacht und mir im August 2015 die FPÖ - mir persönlich - salonfähig machte. Es war, als hätte man mir eine "neosyndikalistische" Augenbinde abgenommen.

    Ich muss zugeben, dass ich seit Ausbruch der Flüchtlingskrise nur mehr schlecht schlafe: Vordergründig wegen der katastrophalen gesellschaftlichen Folgen der Massenzuwanderung. Was mir aber wirklich Sorge bereitet, ist der offen zu Tage getretene, ideologieblinde und völlig realitätsferne Gesinnungswahnsinn unserer p.c. Eliten und ihrer naiven Mitheuchler, der geradewegs in die Knechtschaft führt.

  2. Ausgezeichneter KommentatorHelmut Oswald
    14x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Mai 2016 20:52

    Zutreffende Analyse, anschauliche und zielsichere Begriffsbildung. Es fehlt noch der Ruf nach dem Sturz des Systems, aber der mag hierorts redundant erscheinen. Wichtig: die Qualifizierung als Unrechtssystem ist noch zu wenig ausgeprägt beschrieben, wiewohl Faktum. Wohl um die Sorge, daß das Widerstandsrecht - seine zwangsläufige Folge - direkt in den Bürgerkrieg führen kann.
    Da jeder deutsche Bürgerkrieg Atlantiker und ihre Entourage jubeln lässt, ist dieser daher als kalter Enthauptungsschlag und mit einem Minimum an, stets nur gerechtfertigter physischer Gewalt zu Ende zu denken und ausführen. Ohne Erbarmen für irgendwen, der sich bereits als Freund der Umvolkung erwiesen hat. Alternativlos einmal andersrum.

  3. Ausgezeichneter KommentatorSensenmann
    11x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Mai 2016 21:20

    Eine - wie immer und nict anders zu erwartende - perfekte Analyse des Zustandes, in den die massa damnata diesen Dreckstaat, der gegenwärtig unsere Heimat besetzt hält durch ihre Trägheit und Indolenz geführt hat.

    Danke auch für das Zeigen der Rolle dieses Schüssel.
    "Schüssel präsentierte Van der Bellen im Wahlkampf als verdienstvollen Vertreter des Anti-Nationalismus."

    Ich wußte ja, daß dieser ÖVP eine Köter-Partei ist, aber daß dieser Schüssel noch die Peitsche zu küssen bereit ist und den alten Pädokiffer-Vertreter, der seinerzeit so über die "Sanktionen" der EUdSSR jubiliert hat hofiert, DAS hätte selbst ich nicht für möglich gehalten.

    Die ÖVP muss auf der Bundesebene zerschlagen und aus der Politik entfernt werden!

  4. Ausgezeichneter KommentatorJosef Maierhofer
    11x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Mai 2016 17:44

    Ist schon richtig, dieser politische Fall in die Diktatur ist hier detailliert geschildert.

    Morgen werden wir sehen, wie die Menschen Österreichs entscheiden werden und welche Richtung angezeigt wird trotz all der hier bewiesenen Entgleisungen und Entfernungen vom Volk, trotz aller Lügen und Diffamierungen.

    Ich meine das österreichische Volk hat morgen die Stimme, das alles zu relativieren.

    Österreich liegt am Boden, so wie Norbert Hofer damals beim Paragleiterunfall und Österreich erhebt sich mit Norbert Hofer und setzt ein ganz wichtiges Signal für ganz Europa, das Wünsch ich Österreich und mir auch.

  5. Ausgezeichneter KommentatorPoliticus1
    11x Ausgezeichneter Kommentar
    21. Mai 2016 17:01

    Auch deshalb wähle ich nicht Van der Bellen:
    In zwei Jahren wird des 100. Geburtstags der österreichischen Republik gedacht.
    Und dafür genügt mir schon der Herr Professor Rathkolb ...
    Da brauch' ich nicht auch noch einen Professor in der Hofburg mit vermutlich einer eigenen Geschichtsinterpretation.

  6. Ausgezeichneter KommentatorDr. Bárdossy
    10x Ausgezeichneter Kommentar
    22. Mai 2016 04:16

    Diese brisante Arbeit verlangt ein vertieftes Nachdenken.
    ad 1. Esoterische Sprache in einem Zeitalter der Irrationalität
    "Im Zeitalter des 'Dialoges' gibt es keinen Diskurs."

    Richtig! Bei Platon bedeutete das altgriechische Wort "Dialog" weder theatralische Selbstgespräche noch Zwiegespräche, Plauderei oder Kuschelkurse – sondern tiefschürfende STREIT-Gespräche für eine kluge und gerechte, maßvolle und mutige Lebensführung.

    Das XVIII. Jahrhundert des "Lichtes" und der sogenannten, historischen "Aufklärung" (Condorcet, Kant, Rousseau etc.) ist nicht das Goldene Zeitalter, sondern der Beginn der Loslösung der Rationalität von der Moral, woran wir bis heute immer mehr leiden. Die vermeintliche Autonomie und Entfesselung der reinen Vernunft konnte in unseren Breiten nichts Besseres als eine Epoche finsterer Irrationalität inaugurieren.

    Der geistige Klimawandel wurde vom eiskalten Rationalismus, nicht von den "wahren Gläubigen" diktiert. Dieselbe gott- und morallose Rationalität wird freilich als Sentimentalität der schönen Gefühle vom moralisch verrotteten Liberalismus und dem daraus resultierenden linksliberalen Sozialismus vermarktet. Liberalismus und Sozialismus sind eineiige Zwillinge der Aufklärung!

    Liberalismus tendiert – leider – immer und überall zum linksliberalen Populismus. Es gab nie eine liberal konservative Partei, sondern nur eine rund 300 Jahre dauernde Koalition zwischen den Whigs und die Tories (1688-1900), weil das ein begrifflicher Widerspruch ist. Konservative Werte und liberale Ansichten schließen sich gegenseitig aus. Die Marktwirtschaft ist keine Erfindung der Liberalen, sie gab es bereits im griechisch-römischen Altertum. Und der Kapitalismus ist zwar kontemporär mit dem Liberalismus, aber nicht moralisch, sondern rein technisch und betriebswirtschaftlich bedingt.

    ad 2-3. Die ideologische Polarisierung und auch die schwindende Meinungsfreiheit zugunsten einer zunehmenden Diktatur sind vom Autor klar belegt worden.

    ad 4. Werden der Rechtsstaat und die echte Demokratie durch eine "Neosyndikalistische Ordnung" ausgehebelt?

    Wenn das Wort "Syndikalismus" die Herrschaft von Verbänden und Klicken sowohl auf nationaler wie auch auf EU-Ebene signalisiert, dann ist die Diagnose richtig. Die Beschlussfassung hinter verschlossenen Polstertüren bildet das System, in dem SPÖVP-Politiker, sowie ihre Grüne und andere NEO-Mehrheitsbeschaffer, viele Banken- und Industriebosse, Eurokraten sowie deren Hofnarren und Mitläufer miteinander verbunden sind. Wer mit direkter Demokratie auf eine Lockerung dieses Systems hinarbeitet, der bringt das gesamte Syndikat gegen sich auf.

    ad 5. "Wer liefert die Fundamente einer umfassenden Erneuerung?"

    Nur eine Rückbesinnung auf die griechisch-römische Katholizität des Abendlandes könnte uns noch einmal erretten, wenn wir inzwischen vom Islam nicht weggeschwemmt werden.

  7. Ausgezeichneter KommentatorMariahilferin
    9x Ausgezeichneter Kommentar
    22. Mai 2016 02:18

    Ausgezeichnete Lagebeschreibung.

    Mir geht es in manchem wohl ähnlich wie teifl eini! weiter unten:

    Seit letzten Sommer habe ich massive Schlafstörungen. Arabisch-afrikanische Invasion und dazu die Popagandamaschinerie Tag und Nacht am Feuern und stärkste Zensur in den Kommentarbereichen. Ich hatte den Eindruck, die Neue Weltordnung, deren sukzessive Installierung mir als gehirngewaschenem 68er-Kind die längste Zeit nicht nur entgangen, sondern z.T. sogar als "Fortschritt" erschienen ist, hat die Gitter runtergelassen. Noch dazu bin ich beruflich bedingt von linken NWO-Erfüllungsgehilfen umgeben, privat sieht es leider nicht viel besser aus.

    Es ist mir nicht leicht gefallen, bei der Wiener Gemeinderatswahl zum ersten Mal im Leben die FPÖ zu wählen. Nach jahrzehntelanger Indoktrinierung durch Schule, Universität, Fernsehen etc. habe ich mit diesem Schritt wahrhaftig ein Tabu gebrochen. Retrospektiv muss ich sagen, dass diese Indoktrinierung völlig an der Ratio vorbeizielt, und ausschließlich beim Herdentrieb, beim Wunsch, dazuzugehören und nicht am Schandpfahl zu landen, ansetzt. Statt „Argumenten“ gibt es Schlagwörter und Phrasen. Die Aufhebung der Trennung von öffentlich und privat, die zu diesem totalitären System gehört, führt außerdem zu permanentem Bekenntniszwang. Und wer nicht geradezu unwillkürlich die passenden Gruppenzugehörigkeitssignale sendet (das findet auf einer fast animalischen „Abcheckebene“ statt), ist im mindesten Fall suspekt, im schlechteren ein menschenverachtender Nazi, mit dem man aus „moralischen“ Gründen keine Geschäfte machen darf.

    Die 35 Prozent für Ing. Hofer, der die unzeitgemäße Eigenschaft hat, die Dinge beim Namen zu nennen und auf Fragen konkrete Antworten zu geben und schon völlig in Vergessenheit geratene Wörter wie "Ja" und "Nein" benutzt, haben mir Hoffnung gemacht.

    Bezeichnend für das „Zeitalter der Irrationalität“, dass gerade diesem Mann, der sich von seinem Tautologien und Kontradiktionen absondernden Kontrahenten durch klare Ansagen unterscheidet, NLP-Voodoo vorgeworfen wird.

  1. astuga (kein Partner)
    26. Mai 2016 00:03

    Bis zur nächsten BP-Wahl sind die jetzigen Flüchtilanten überwiegend schon eingebürgert (samt Familiennachzug).

    Entsprechend werden alle künftigen Wahlen ausfallen.
    Hält diese Entwicklung die kommenden 3-5 Jahre an, dann ist jeder FPÖ-Wahlerfolg nur noch ein kurzes Aufbäumen vor dem Ende.



    • fewe (kein Partner)
      26. Mai 2016 03:36

      Oder die SPÖ ist am Ende - was ich eher glaube. In den Niederlanden wurde bereits eine Erdogan-freundliche Partei gegründet. Das könnte in Österreich auch demnächst der Fall sein. Dann wäre die SPÖ weg. Für die SPÖ ist es eigentlich ein Spiel mit dem Feuer, so stark auf die Stimmen der Migranten zu setzen.

      Bei der letzten Landtagswahl hatte es in Wien schon Anzeichen für die Gründung einer Migrantenpartei gegeben. Die sind dann nicht angetreten. Wenn sie das beim nächsten Mal tun, dann ist die FPÖ stärkste Kraft in Wien. Und bei der übernächsten Wahl möglicherweise die Migrantenpartei.

      Die unmittelbarere Gefahr droht also - finde ich - eher der SPÖ.



    • Gennadi (kein Partner)
      26. Mai 2016 12:49

      Gibt hier bereits mehrere türkische Parteien. Vergessen?



  2. Statist (kein Partner)
    25. Mai 2016 09:57

    Sehr geehrter Herr Mag. Christian Zeitz!

    Danke für diese unglaublich treffende Analyse, besser kann man diesen Zustand nicht beschreiben. Sie schreiben von einer inhaltlichen Meta Ebene die Regierung und Scheinopposition eint. Haben Sie eine Vermutung wer oder was die Meta Ebene darstellt bzw. ist. Handelt es sich um die Paneuropa Bewegung (obwohl diese ja eigentlich konservativ sein sollte so wie die ÖVP ...???).



    • Gennadi (kein Partner)
      26. Mai 2016 12:51

      Konservative ÖVP?
      Irgendwann einmal. Schon lange her.
      ÖVP unterstützte einen kommunistischen Kandidaten - noch Fragen?



    • DieWahrheit
      27. Mai 2016 07:20

      Antwort von Mag. Zeitz:

      Unter Meta-Politik sind jene politisch relevanten Vorgänge zu verstehen, die "oberhalb" (d.h. jedenfalls "außerhalb") des Formalmechanismus der Realpolitik stattfinden, also alles, was außerhalb der parlamentarische und nicht-parlamentarischen Parteiendemokratie bzw. außerhalb konkreter Entscheidungsvorgänge im politischen Sektor passiert. Dabei geht es insbesondere um die Herstellung eines bestimmten politischen Bewußseins und die Formulierung und Verankerung der großen Linien politischer Zielsetzunen. Meta-Politik wird von der sog. Bewußtseinsindustrie betrieben, zu der die Medienwelt ebenso gehört wie Teile des Kulturbetriebes, aber auch die Hochschulen und Teile der "Kreativwirtschaft". Metapolitik wird auch im Rahmen des politische Diskurses der Verbände und Organisationen im Umfeld der politischen Institutionen betrieben. Meta-Politik ist in Summe mächtger als Realpolitik. Ohne vorbereitende Einbegleitung der Vorstellungs- und Wunschwelt der Bevölkerung kann in keinem politischen System "Realpolitik", d.h. legislative und exekutive Arbeit betrieben werden.
      Die von ihnen angesprochene Paneuropa-Bewegung spielt in diesem Zusammenhang eine eher bescheidene, wenngleich durchaus existierende Rolle. Obwohl sie eine christlich-konservative Tradition hat, hat sie sich aufgrund ihres Europa-Fanatismus in eine Umarmung mit den Betreibern der linken Kulturtransformation verrannt. Dies beweist z.B. der Aufsatz der LGBT-Abgeordeten Ulrike Lunacek in der aktuellen Ausgabe des Paneuropa-Magazins. In diesem Artikel fordert Lunacek unwidersprochen die Errichtung eines Mechanismus zur Überwachung und Durchsetzung der "Europäischen Werte". Kommentar überflüssig.



  3. Fragezeichen (kein Partner)
    25. Mai 2016 07:09

    Vielen Dank für Ihre so sehr treffende Analyse !

    Allein im eigenen Umfeld bekam/Bekommt man die Folgen zu spüren, wenn man sich zu Hofer bekennt.

    Gespaltenheit durch die Verwandtschaft, Freunde, Arbeitskollegen. Es ist einfach auf der "guten" Seite zu stehen, in Wirklichkeit nur nachzubeten, was die Systemmedien schreiben (bei den Aussagen könnte man als Vielleser sofort auf die Quelle verweisen, aus der ein VdB-Fan zitiert).

    Als die Wahl offiziell wurde, war ich gerade in einem Reformhaus in Neubau. Eine Dame verkündete "VdB ist Präsident" - mit einem Lächeln. Ich sagte: "Ok. Aber freuen tut mich das nicht". Diie Dame an der Kassa blickte mich überrascht an und sagte:



    • Fragezeichen (kein Partner)
      25. Mai 2016 07:19

      "Man darf das ja hier gar nicht sagen, dass man sich nicht darüber freuen kann...", warf mir einen zustimmenden Blick zu. Ich sagte laut und deutlich, "doch, ich sage das, ich stehe dazu". Dann öffnete sich bei ihr ein Ventil, sie schien erleichtert und brach los mit: "Ich verstehe vor allem die Wiener nicht. Haben wir nicht schon genug erlebt, jeden Tag kriegen wir zu spüren wohin es geht und dann wählen die VdB ? Wer ist denn das bloß, der den wählt ? Etc.etc."
      Sehen Sie wie sehr die Leute Angst davor haben, auch nur einzugestehen, dass sie Hofer gewählt haben ? Sie haben die Bezeichnung der wahren Herrschaftsform exakt getroffen !
      In eben jenem Bezirk haben Linke in einem wunderbaren, alten Zuckerlgeschäft die Besitzerin traktiert (kamen rein, beschimpften sie), die Auslage wurde eingeschlagen, letztendlich wurde sie sogar angezeigt, das alles, weil sie noch die Bezeichnung "Negerbrot" führte. Sie bekam eine Strafanzeige von an die 30.000 Euro. Die Wirtschaftskammer half ihr dann aus der Miesere. Ich wollte das an die Öffentlichkeit bringen, aber sie hatte ANGST ! Was sagt uns DAS ?!



    • fewe (kein Partner)
      26. Mai 2016 03:57

      Ich denke, das Zuckerlgeschäft kenne ich.

      Das sind halt die Schlägertrupps wie unter Hitler.

      Kriminell ist eigentlich der Gesetzgeber, wenn wegen einer Bezeichnung wie "Negerbrot" - wem sie nicht gefällt, der braucht dort ja nicht kaufen - eine Strafe von 30.000 EUR möglich ist. Das ist der eigentliche Wahnsinn.

      Die Öffentlichkeit wird auf die Gefahr von rechts focussiert, während man in aller Ruhe genau dasselbe in Grün installiert.



  4. Fragender (kein Partner)
    24. Mai 2016 13:17

    Wer steuert und kontrolliert das Syndikat und wie läuft die Kommunikation? Über die Logen und Service Clubs und dann weiter nach unten?



    • DieWahrheit
      27. Mai 2016 07:21

      Antwort von Mag. Zeitz:

      Wer steuert und kontrolliert das Syndikat? Schwierige Frage, nicht leicht auf kurzem Weg zu beantworten. Bitte Vorsicht vor kurzschlüssigen Verschwörungsvorstellungen. Das Syndikat ist einerseits das Produkt eines wildwüchsigen Vorganges, der der Basis institutioneller und struktureller Bestimmgründe der europäischen und nationalen Politik stattfindet. Es wird aber zweifellos von Personen und Einrichtungen dazu genutzt, konkrete Machtstrategien und ideologisch ausgerichtete Transformationsprojekte der Gesellschaft und der Kultur durchzusetzen. Zu den Nutzern der syndikalistischen Formation gehören zweifellos alle Einrichtungen, die wirtschaftlichen Gewinn aus gezielter Ausbeutung erzielen wollen, dauerhafte Einrichtungen zur Durchsetzung der Eine-Welt-Agenda sowie Akteure der Geopolitik. Ich überlasse es Ihnen, zu überlegen, ob die von Ihnen angesprochenen Einrichtungen einer dieser drei Kategorien zuzuordnen sind.



  5. pro veritate (kein Partner)
    24. Mai 2016 11:49

    Zitat:
    Die kapitalen ideologischen und programmatischen Divergenzen scheinen angesichts des gemeinsamen Zieles einer Verhinderung von Norbert Hofer als Bundespräsident keine Rolle zu spielen. Daraus muss gefolgert werden, dass es eine inhaltliche Meta-Ebene gibt, auf der Grüne, Linke, ÖVP-Strategen, Wirtschaftsbosse, Zentralbank- und Euro-Verantwortliche sowie EU-Politiker und Funktionäre gemeinsame Ziele verfolgen, die alle vermeintlichen weltanschaulichen Divergenzen bedeutungslos erscheinen lassen. -

    Diese "Metaebene" besteht meiner Erkenntnis nach in der Ideologie eines "totalitären Liberalisimus".



    • pro veritate (kein Partner)
      24. Mai 2016 11:54

      Fortsetzung:

      Auf der der anderen Seite der "Medaille" namens "Materialismus" steht "Weltkommunismus"...
      Die einzige wirkliche Gegenmaßnahme ist die Rückkehr zum christlich-abendländischen Denken, Reden und vor allem Handeln! Ansonsten müssen wir mit großen Katastrophen rechnen!



    • DieWahrheit
      27. Mai 2016 07:21

      Es ist ganz zweifellos richtig, dass die Metaebene der Politik durch einen ideologischen Mainstream bestimmt ist, der totalitären Charakter hat. Als konservativer Anhänger des konstitutionellen Liberalismus sowie des Wirtschaftsliberalismus würde ich allerdings flehentlich bitten, damit nicht den Begriff des Liberalismus in Verbindung zu bringen, weil wir uns damit ein ganz wichtiges und prägnantes Vokabel zur Unterscheidung der Geister vom politischen Gegner aus der Hand nehmen lassen. Ich plädiere dafür, in diesem Zusammenhang von Kultursozialismus oder Sexualhedonismus, auch von Radikal-Relativismus oder Beliebigkeitsdenken zu sprechen.



    • DieWahrheit
      27. Mai 2016 07:22

      Obige Antwort stammt von Mag. Zeitz



    • pro veritate (kein Partner)
      27. Mai 2016 09:07

      @Die Wahrheit

      Die als "totalitärer Liberalismus" bezeichnete Einstellung meint einen krassen Missbrauch des echten Freiheitsgedankens (siehe: "Deine Freiheit ist so groß wie deine Selbstbeherrschung") - erkennbar etwa in der Forderung nach einem "Recht", ein ungeborenes Kind "fristgerecht" töten zu dürfen. Hier wird einfach die Möglichkeit, etwas zu tun, mit dem (moralischen) Recht dazu gleichgesetzt. Zugleich wird versucht, diese Vorstellungen anderen Menschen aufzudrängen und solche, die dies ablehnen, in eine sattsam bekannte Ecke zu drängen.
      Eine bewusst herbeigeführte Begriffsverwirrung trägt wesentlich dazu bei, den Menschen das logische und gerechte Denken und letztlich auch Handeln zu erschweren. Die Verwendung von Begriffen (=geistigen Werkzeugen) für falsche Zwecke ist ja aus der Geschichte bestens bekannt!



  6. sepp imland (kein Partner)
    24. Mai 2016 10:31

    zu pkt 1

    .... mandlbauer oön 21.mai ..... 32 zeilen hofer skeptik / 7 zeilen vdb skeptik.....
    da ganze intellektuell clever serviert....

    .... danke herr zeitz



  7. Wau-Wau Bellovic (kein Partner)
    24. Mai 2016 09:26

    Ich werde mir zuerst einmal ein paar Rasierer zulegen.

    Dann werde ich einen Maßschneider konsultieren.Der soll mir meine nach vor hängenden Schultern kaschieren. Schaut ja sonst echt depressiv aus.

    Und Gehen muss ich auch noch lernen, zwecks Präsentation.
    Mein Gangl schaut aus, als ob ich die Hosen voll hätte.

    Aber ein bißchen besser als Anton Pelinka kann ich immer noch gehen. Der schleift die Füße, hebt sie beim Gehen gar nicht.

    Und vielleicht sollte ich etwas schneller werden, beim Reden zumindest. Aber als ewiger Beamter wird man halt immer langsamer, tut bis zur Pension immer weniger. Die Krönung ist der Präserl: 70 Mitarbeiter, die einer einzigen Person die Arbeit abnehmen.



  8. ViennaCodePoet (kein Partner)
    • Helmut Oswald
      26. Mai 2016 18:04

      @ ViennaCodePoet

      die Antwort auf diese Süffisanz werden ihnen die nächsten Wahlen geben.
      Bleiben Sie unbesorgt.

      Wenn alle die sie Mäuslein nennen 50 % der Stimmen - Tendenz steigend - haben, lacht wer zuletzt und am Längsten ...?



  9. ViennaCodePoet (kein Partner)
    24. Mai 2016 08:45

    Mit zunehmenden Alter habe ich so meine Zweifel an der "Ein Mensch, Eine Stimme" Demokratie. Was dafür spricht ist die Einfachheit in der Abwicklung und eine vermeintliche Gleichheit an "Rechten und Würde".

    Indes - die Stimmabgabe ist die geringste und notwendig minderwertigste Form um Einfluss zu nehmen. Einfluss nehmen ist wie Selbstständigkeit, man macht es selbst und ständig - mithin nichts für die Faulen, Ignoranten, Ungebildeten.

    Die Leistungsträger der globalen technischen Zivilisation befinden sich in einmalig privilegierten Situation, dass ihnen "traditionelle" Politik emotional tief gleichgültig sein kann - und welchen Unterschied sollte es auch machen.



    • ViennaCodePoet (kein Partner)
      24. Mai 2016 08:53

      Vdb? Hofer? Strache? Kern? SP? VP? FP? etc, etc

      Die Welt von Gestern... ihr politisches Wirken tangiert die Bildungseliten nicht... die Konsequenz einer globalen technischen Kultur... die in diesem speziellen Sinn dann auch eine systemische Kultur ist und Kategorien von links - rechts, religiös - areligiös, national - international schon seit einiger Zeit transzendiert hat.

      Verkürzt - wer einen Blog nutzt stützt die Techno-Culture - and there is no way back



    • Helmut Oswald
      26. Mai 2016 18:00

      @ViennaCodePoet

      Den Leistungsträgern der globalen technischen Zivilisation ist genausoschnell der Schädel eingedroschen oder abgehackt, wie all den anderen Nerds, die geglaubt haben, man kann den gewalttätigen Islamismus ignorieren. Darum gibt es die in einer bestimmten Hemisphäre nicht mehr, die sich übrigens derzeit gerade rasant mit Hilfe irgendwelcher Gutmenschenclans in den europäischen Raum hinein ausdehnt ...



  10. Almut
    22. Mai 2016 15:48

    Hervorragende Analyse!
    Mir geht es wie einigen Mitforisten, seit der massenhaften Invasion in das lukrativste Sozialsystem (die wenigsten davon sind Flüchtlinge) - auf Einladung von Frau Merkel - habe ich schlaflose Nächte, zumal ich der Überzeugung bin, dass diese Invasion so geplant und politisch gewollt ist.
    In meinem Umfeld ist das Diskussionsklima vergiftet, eine andere Meinung als die des Mainstreams und der sogenannten "Eliten" wird nicht geduldet - mit einigen wenigen Ausnahmen und zwar die, die sich nicht nur von ORF, gleichgeschalteten Zeitungen etc. berieseln lassen, sondern sich via Internet aktiv informieren und in der Lage sind eigenständig zu denken.
    Ich hoffe, dass Ing. Hofer eine Mehrheit erlangt, bin aber skeptisch: wie wird Wien wählen und welche Manipulationen werden bei den Wahlkarten vorgenommen werden?



  11. Politicus1
    22. Mai 2016 15:02

    eine Frage an die Wissenden:
    Die FPÖ und auch Norbert Hofer werden im Deutschen stets als 'extrem rechts', 'rechtsextremistisch', oder zumindest als 'rechtspopulistisch' bezeichnet.
    In den englischsprachigen Medien liest sich das als 'extreme right' 'right wing party', oder 'far right party'.

    Jetzt würde mich interessieren, mit welchem Programm und welchen Politikern gilt eine Partei ganz einfach als 'rechts', bzw. 'right' ?
    Bitte nicht das Liberale Forum oder gar die Neos erwähnen - beide waren, bzw. sind links der Mitte angesiedelt.



  12. Patriot
    22. Mai 2016 14:45

    Danke für diese glasklare Analyse.



  13. Rupert Wenger
    22. Mai 2016 11:30

    Der Diagnose, Österreich nähere sich einer Diktatur oder sei schon im Anfangsstadium ist nicht zu widersprechen. Daraus folgert, dass dringend massiv gegenzusteuern wäre. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit dieses Prozesses haben wir bald einen Zustand erreicht, der eine gewaltlose Wende unmöglich macht. Um eine solche zu vermeiden, müssten wir Wege zur gewaltfreien, demokratischen Wende diskutieren und endlich von der Diagnose zum Nachdenken über die mögliche Therapie schreiten. Das sollte Schwergewicht unserer Diskussion sein.



  14. socrates
    22. Mai 2016 09:50

    Danke für diesen Artikel!
    Üblicherweise Blende ich sofort ab wenn ein Politikwissenschaftler erscheint und seine nicht maßstäbliche Meinung absondert, aber Sie haben ein neues Kapitel eröffnet und eine ausgezeichnete Analyse gemacht. Die normal zitierten Politologen gehören zur Schickeria, die von Rot - Grün gespeist wird und äußert sich dementsprechend, also uninteressant.
    Der Bürger, der merkt, daß in Österreich etwas schief läuft, hat die einmalige Gelegenheit etwas dagegen zu unternehmen. Ich wählte Hofer um Österreich zu retten.



    • Charlesmagne
      22. Mai 2016 10:39

      @ Mag. Zeitz: hervorragende Analyse und genau das, was ich empfinde, nur dass mir leider die Fähigkeit fehlt diese Erkenntnis in so treffende Worte zu kleiden.
      ***************************************************************!!!!

      @ socrates
      100% d'accord!!!



  15. Bob
    22. Mai 2016 09:50

    Selbst der Landesjägermeister Josef Pröll hat eine Wahlempfehlung für den VdB abgegeben, für Einen der gegen Waffen und die Jagd eingetreten ist. Herzlichen Dank und Waidmansheil.



    • socrates
      22. Mai 2016 09:52

      Leute, die um ihre mühsam aufgebaute Macht zittern, machen alles, auch unmoralisches, um sie zu bewahren.



    • Charlesmagne
      22. Mai 2016 10:35

      Zuerst kommt das Fressen, dann - weit abgeschlagen, wenn überhaupt, die Moral.



    • Rado (kein Partner)
      24. Mai 2016 15:27

      @Bob
      Soetwas hat Pröll jetzt schon zum zweiten Mal gemacht! Als Vizekanzler waren ihm die Steuerzahler auch egal, als er die Raiffeisen-Kastanien im Hypo-Ofen aus dem Feuer geholt hat. Jeweils gleich waren seine wortreichen Verteidigungsreden bei Steuerzahlern und Jägern.



  16. Rupert Wenger
    22. Mai 2016 08:25

    Hervorragende Analyse! Wir leben in einer neoromantischen Phase, in der Gefühle gezielt angesprochen und missbraucht werden, und in der Ratiogefährlich erscheint und bekämpft werden muss.
    Nur ein kleiner Hinweis: no border trat schon früher unter anderen Namen auf, wurde von verschiedenen politischen Akteuren für unterschiedliche Ziele instrumentalisiert. Sie ist also nach meiner Meinung nicht Hirn der trefflich beschriebenen Bewegung, sondern ausführender Arm.



  17. Leopold Franz
    22. Mai 2016 06:36

    Eine großartige Analyse, leider etwas zu spät veröffentlicht. Es besteht nicht nur ein enges Netz multinational operierender Wirtschaftseinrichtungen, sondern auch ein nationales Netz. Die hochsubventionierten rotgrünschwarzen Vorfeldorganisationen vor allem in der Asylindustrie im Lande in Verbindung vor allem mit dem ORF wissen, was zu tun ist.



  18. Dr. Bárdossy
    22. Mai 2016 04:16

    Diese brisante Arbeit verlangt ein vertieftes Nachdenken.
    ad 1. Esoterische Sprache in einem Zeitalter der Irrationalität
    "Im Zeitalter des 'Dialoges' gibt es keinen Diskurs."

    Richtig! Bei Platon bedeutete das altgriechische Wort "Dialog" weder theatralische Selbstgespräche noch Zwiegespräche, Plauderei oder Kuschelkurse – sondern tiefschürfende STREIT-Gespräche für eine kluge und gerechte, maßvolle und mutige Lebensführung.

    Das XVIII. Jahrhundert des "Lichtes" und der sogenannten, historischen "Aufklärung" (Condorcet, Kant, Rousseau etc.) ist nicht das Goldene Zeitalter, sondern der Beginn der Loslösung der Rationalität von der Moral, woran wir bis heute immer mehr leiden. Die vermeintliche Autonomie und Entfesselung der reinen Vernunft konnte in unseren Breiten nichts Besseres als eine Epoche finsterer Irrationalität inaugurieren.

    Der geistige Klimawandel wurde vom eiskalten Rationalismus, nicht von den "wahren Gläubigen" diktiert. Dieselbe gott- und morallose Rationalität wird freilich als Sentimentalität der schönen Gefühle vom moralisch verrotteten Liberalismus und dem daraus resultierenden linksliberalen Sozialismus vermarktet. Liberalismus und Sozialismus sind eineiige Zwillinge der Aufklärung!

    Liberalismus tendiert – leider – immer und überall zum linksliberalen Populismus. Es gab nie eine liberal konservative Partei, sondern nur eine rund 300 Jahre dauernde Koalition zwischen den Whigs und die Tories (1688-1900), weil das ein begrifflicher Widerspruch ist. Konservative Werte und liberale Ansichten schließen sich gegenseitig aus. Die Marktwirtschaft ist keine Erfindung der Liberalen, sie gab es bereits im griechisch-römischen Altertum. Und der Kapitalismus ist zwar kontemporär mit dem Liberalismus, aber nicht moralisch, sondern rein technisch und betriebswirtschaftlich bedingt.

    ad 2-3. Die ideologische Polarisierung und auch die schwindende Meinungsfreiheit zugunsten einer zunehmenden Diktatur sind vom Autor klar belegt worden.

    ad 4. Werden der Rechtsstaat und die echte Demokratie durch eine "Neosyndikalistische Ordnung" ausgehebelt?

    Wenn das Wort "Syndikalismus" die Herrschaft von Verbänden und Klicken sowohl auf nationaler wie auch auf EU-Ebene signalisiert, dann ist die Diagnose richtig. Die Beschlussfassung hinter verschlossenen Polstertüren bildet das System, in dem SPÖVP-Politiker, sowie ihre Grüne und andere NEO-Mehrheitsbeschaffer, viele Banken- und Industriebosse, Eurokraten sowie deren Hofnarren und Mitläufer miteinander verbunden sind. Wer mit direkter Demokratie auf eine Lockerung dieses Systems hinarbeitet, der bringt das gesamte Syndikat gegen sich auf.

    ad 5. "Wer liefert die Fundamente einer umfassenden Erneuerung?"

    Nur eine Rückbesinnung auf die griechisch-römische Katholizität des Abendlandes könnte uns noch einmal erretten, wenn wir inzwischen vom Islam nicht weggeschwemmt werden.



  19. Mariahilferin
    22. Mai 2016 02:18

    Ausgezeichnete Lagebeschreibung.

    Mir geht es in manchem wohl ähnlich wie teifl eini! weiter unten:

    Seit letzten Sommer habe ich massive Schlafstörungen. Arabisch-afrikanische Invasion und dazu die Popagandamaschinerie Tag und Nacht am Feuern und stärkste Zensur in den Kommentarbereichen. Ich hatte den Eindruck, die Neue Weltordnung, deren sukzessive Installierung mir als gehirngewaschenem 68er-Kind die längste Zeit nicht nur entgangen, sondern z.T. sogar als "Fortschritt" erschienen ist, hat die Gitter runtergelassen. Noch dazu bin ich beruflich bedingt von linken NWO-Erfüllungsgehilfen umgeben, privat sieht es leider nicht viel besser aus.

    Es ist mir nicht leicht gefallen, bei der Wiener Gemeinderatswahl zum ersten Mal im Leben die FPÖ zu wählen. Nach jahrzehntelanger Indoktrinierung durch Schule, Universität, Fernsehen etc. habe ich mit diesem Schritt wahrhaftig ein Tabu gebrochen. Retrospektiv muss ich sagen, dass diese Indoktrinierung völlig an der Ratio vorbeizielt, und ausschließlich beim Herdentrieb, beim Wunsch, dazuzugehören und nicht am Schandpfahl zu landen, ansetzt. Statt „Argumenten“ gibt es Schlagwörter und Phrasen. Die Aufhebung der Trennung von öffentlich und privat, die zu diesem totalitären System gehört, führt außerdem zu permanentem Bekenntniszwang. Und wer nicht geradezu unwillkürlich die passenden Gruppenzugehörigkeitssignale sendet (das findet auf einer fast animalischen „Abcheckebene“ statt), ist im mindesten Fall suspekt, im schlechteren ein menschenverachtender Nazi, mit dem man aus „moralischen“ Gründen keine Geschäfte machen darf.

    Die 35 Prozent für Ing. Hofer, der die unzeitgemäße Eigenschaft hat, die Dinge beim Namen zu nennen und auf Fragen konkrete Antworten zu geben und schon völlig in Vergessenheit geratene Wörter wie "Ja" und "Nein" benutzt, haben mir Hoffnung gemacht.

    Bezeichnend für das „Zeitalter der Irrationalität“, dass gerade diesem Mann, der sich von seinem Tautologien und Kontradiktionen absondernden Kontrahenten durch klare Ansagen unterscheidet, NLP-Voodoo vorgeworfen wird.



    • Diederich Heßling (kein Partner)
      24. Mai 2016 21:02

      Ich kann Ihnen nur raten, gehen Sie den eingeschlagenen Weg frohen Mutes weiter. Sie können und werden nur gewinnen. Ich habe einen ähnlichen Weg 2007 begonnen seit 2013 in krasser Form weitergeführt.
      Und kann Ihnen versichern, man fühlt sich täglich besser.
      Was nicht heißt, das man sorglos glücklich ist, beileibe nicht.

      Aber man erkennt den eigenen Wert! Und das ist nicht mit Geld zu bezahlen.

      Handeln Sie in Ihrem Umfeld vernünftig, krasse Verlautbarungen sind mindestens hinderlich, wenn nicht sogar schädlich. Aber die braucht es nicht, sie helfen damit sowieso niemandem.

      Jeder muß selbst auf "den Trichter" kommen. Dann kann man gemeinsam weiterarbeiten.
      Alles Gute nach Mariahilf! Der Name ist Verpflichtung!
      Gott hilft tatsächlich dabei, die Amtskirche eher nicht...



  20. machmuss verschiebnix
    21. Mai 2016 23:10

    Ein großartiger Artikel,
    den müßte man glatt über die VdB-Plakate drüberkleben :))

    Diese » moralischen Instanzen verschiedenster intellektueller Biotope «,
    die sich für VdB stark machen, das ist jene Generation, welche in ihrer
    Jugend genau das bekämpft hatte, was sie selber jetzt darstellt:
    Das Establishment
    Und damals bedachten sie jeden, der sich ihnen entgegen stellte, mit dem
    Attribut reaktionär ! ! !

    Heutzutage dünken sich diese Säcke ur-schlau - bilden sich allen ernstes ein,
    sie könnten den Niedergang ihrer Politik der "Contergan"-Lösungen dadurch
    aufhalten zu können, daß sie jeglichem Widerstand einen "braunen" Teint verpassen.

    Im sektiererischen Taumel darüber, was sie schon alles "erreicht" haben, bemerken
    diese "Eliten" offenbar nicht, wie nahe an den Abgrund sie die Gesellschaft mit
    diesem "Fortschritt" gebracht haben. Nur voran Genossen, am Sonntag seid ihr
    einen Schritt weiter
    [ätz]



  21. Pumuckl
    21. Mai 2016 21:32

    Nicht ganz zum Thema passend, aber für morgen HOCHAKTUELL !
    Von @ Ingrid Bittner bereits an anderer Stelle VIEL ZU WENIG BEACHTET gepostet:

    https://phinau.de/jf-archiv/archiv00/300yy09.htm

    Van der Bellen in einem Interview als GLÜHENDER BEFÜRWORTER DER EU-SANKTIONEN GEGEN SCHWARZ-BLAU

    Ich denke darauf kann man nicht oft und deutlich genug hinweisen!



  22. Sensenmann
    21. Mai 2016 21:20

    Eine - wie immer und nict anders zu erwartende - perfekte Analyse des Zustandes, in den die massa damnata diesen Dreckstaat, der gegenwärtig unsere Heimat besetzt hält durch ihre Trägheit und Indolenz geführt hat.

    Danke auch für das Zeigen der Rolle dieses Schüssel.
    "Schüssel präsentierte Van der Bellen im Wahlkampf als verdienstvollen Vertreter des Anti-Nationalismus."

    Ich wußte ja, daß dieser ÖVP eine Köter-Partei ist, aber daß dieser Schüssel noch die Peitsche zu küssen bereit ist und den alten Pädokiffer-Vertreter, der seinerzeit so über die "Sanktionen" der EUdSSR jubiliert hat hofiert, DAS hätte selbst ich nicht für möglich gehalten.

    Die ÖVP muss auf der Bundesebene zerschlagen und aus der Politik entfernt werden!



  23. Helmut Oswald
    21. Mai 2016 20:52

    Zutreffende Analyse, anschauliche und zielsichere Begriffsbildung. Es fehlt noch der Ruf nach dem Sturz des Systems, aber der mag hierorts redundant erscheinen. Wichtig: die Qualifizierung als Unrechtssystem ist noch zu wenig ausgeprägt beschrieben, wiewohl Faktum. Wohl um die Sorge, daß das Widerstandsrecht - seine zwangsläufige Folge - direkt in den Bürgerkrieg führen kann.
    Da jeder deutsche Bürgerkrieg Atlantiker und ihre Entourage jubeln lässt, ist dieser daher als kalter Enthauptungsschlag und mit einem Minimum an, stets nur gerechtfertigter physischer Gewalt zu Ende zu denken und ausführen. Ohne Erbarmen für irgendwen, der sich bereits als Freund der Umvolkung erwiesen hat. Alternativlos einmal andersrum.



  24. Josef Maierhofer
    21. Mai 2016 17:44

    Ist schon richtig, dieser politische Fall in die Diktatur ist hier detailliert geschildert.

    Morgen werden wir sehen, wie die Menschen Österreichs entscheiden werden und welche Richtung angezeigt wird trotz all der hier bewiesenen Entgleisungen und Entfernungen vom Volk, trotz aller Lügen und Diffamierungen.

    Ich meine das österreichische Volk hat morgen die Stimme, das alles zu relativieren.

    Österreich liegt am Boden, so wie Norbert Hofer damals beim Paragleiterunfall und Österreich erhebt sich mit Norbert Hofer und setzt ein ganz wichtiges Signal für ganz Europa, das Wünsch ich Österreich und mir auch.



  25. Politicus1
    21. Mai 2016 17:01

    Auch deshalb wähle ich nicht Van der Bellen:
    In zwei Jahren wird des 100. Geburtstags der österreichischen Republik gedacht.
    Und dafür genügt mir schon der Herr Professor Rathkolb ...
    Da brauch' ich nicht auch noch einen Professor in der Hofburg mit vermutlich einer eigenen Geschichtsinterpretation.



  26. teifl eini!
    21. Mai 2016 16:39

    Ja, definitiv, so kann man die Lage beschreiben. Ich sehe das auch so, auch wenn ich zugeben muss, dass meine persönliche Einschätzung mehr anekdotisch-bruchstückhaft als analytisch-empirisch unterfuttert ist.

    Insoweit ist dieser Beitrag eine hervorragende Zusammenfassung einer Entwicklung, die mir seit Jahren Bauchweh verursacht und mir im August 2015 die FPÖ - mir persönlich - salonfähig machte. Es war, als hätte man mir eine "neosyndikalistische" Augenbinde abgenommen.

    Ich muss zugeben, dass ich seit Ausbruch der Flüchtlingskrise nur mehr schlecht schlafe: Vordergründig wegen der katastrophalen gesellschaftlichen Folgen der Massenzuwanderung. Was mir aber wirklich Sorge bereitet, ist der offen zu Tage getretene, ideologieblinde und völlig realitätsferne Gesinnungswahnsinn unserer p.c. Eliten und ihrer naiven Mitheuchler, der geradewegs in die Knechtschaft führt.






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