Gastkommentare

Der vergessene Mann im 21. Jahrhundert

09. Januar 2023 19:00 | Autor: Viktor Pölzl
3 Kommentare

Die Silvester-Ausschreitungen lassen Politik und Medien ziemlich ratlos zurück. Die Krawalle stammen vom unteren Rand der Gesellschaft, der überwiegend männlich ist und meist ignoriert wird. Die Opferrolle in der Gesellschaft ist nämlich vorrangig für Frauen reserviert, auch wenn sich in letzter Zeit vermehrt Stimmen aus dem LGBTQ-Lager melden und erfolgreich eine "Opferdividende" auch für sich beanspruchen. 

Mittlerweile institutionalisierte berufsfeministische Stellen bilden eine starke Lobby, unter deren Einfluss Fördermaßnahmen weitgehend auf Mädchen und Frauen beschränkt bleiben. Heterosexuelle Männer seien allesamt qua ihres Geschlechtes privilegiert, behaupten profeministische sogenannte Männerberatungsorganisationen. Das Anerkennen von (angeblichen) Privilegien aller Männer wird zur Voraussetzung erklärt, um über Benachteiligungen sprechen zu dürfen und mit diesem Trick sowie der Unterstellung, dass Männer diesbezüglich uneinsichtig wären, die Verantwortung für das vorhandene, kurzsichtige Desinteresse zuständiger öffentlicher Stellen an Männerproblemen zu legitimieren versucht.

Im Bildungsbereich haben die Mädchen die Buben mittlerweile eingeholt und zum Teil überholt, wobei die Buben bei den schwachen Schulleistungen (aber auch bei den starken) überwiegen, ohne dass dies zu Förderprogrammen speziell für lernschwache Buben geführt hätte. 

Als der Grazer Verein Freimann, ähnlich wie der deutsche Verein MANNdat, in seinem Forderungsprogramm 2010 beispielsweise mehr Respekt für Männer und knabengerechten Unterricht gefordert hatte, verhallte dies ebenso ungehört wie die Kritik an der Vernachlässigung von Männern, z.B. im Offenen Brief "Kritik an feministischer Außenpolitik". Männer mit Migrationshintergrund stammen aus Kulturen, in denen Männern noch Respekt gezollt wird – wenn auch oft in Verbindung mit starken, nicht zu rechtfertigenden Einschränkungen für Frauen – und finden sich in einer Gesellschaft wieder, deren Zukunft den Frauen gehören soll, in der Mannsein häufig als Problemfall gilt oder als Witzfigur dient. Dort lässt sich somit schwer eine positive männliche Identität bilden, zumal althergebrachte männliche Tugenden regelmäßig als unzeitgemäß und überholt heruntergemacht werden.

Soweit Männer (trotzdem) den Aufstieg schaffen, können sie damit leichter umgehen und Benachteiligungen verdrängen. Die Abgehängten hingegen finden sich psychologisch gesehen in einem Niemandsland wieder, in dem sie – selbst wenn ihre materielle Basis noch gesichert ist – schwer Halt finden, weil es ihnen an Anerkennung, Zuspruch und Unterstützung mangelt. Dieses Problem geht aber weit über migrantische Kreise hinaus. 

 

Viktor Pölzl ist Obmann des geschlechterpolitischen Vereins Freimann in Graz.

 

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  1. pressburger
    12. Januar 2023 11:40

    Die Vermutung die Politik, die Politikerinen, sind nach dem Sylvesterterror der Invasoren ratlos, geht am Kern der Sache vorbei.
    Die politischen Kreise sehen in den Jahreswechsel Ausschreitungen, ihre Arbeit bestätigt.
    So zu sagen, die Politiker können die Früchte ihrer Bemühungen mit Genuss bestaunen.
    Jeder irrt, davon gibt es viele, die Mehrheit, der meint die unkontrollierte illegale Invasion der Gewaltbereiten aus dem Orient und dem Süden, sei ein Ergebnis des Versagens der Politik.
    Das Gegenteil ist der Fall. Das ist ein Triumph des Totalitarismus.
    Die politische Kaste beweist, auch auf diesem Gebiet, ihre absolute und unkontrollierte Macht.



  2. elfenzauberin
    10. Januar 2023 09:18

    Die Krawalle stammen nicht aus dem Unterrand der Gesellschaft, sondern aus dem migrantischen Milieu. Das Geschwätz von den "Deutschen", die da mitgemacht haben sollen, entpuppt sich als glattes Täuschungsmanöver, wenn man sich die Vornamen der Täter ansieht.

    Diese Leute bilden auch längst nicht mehr den Unterrand der Gesellschaft, denn diese Leute sind gut versorgt. Ganz anders ergeht es vielen Pensionisten in Deutschland, die Mistkübel nach Nahrungsmittel durchsuchen (müssen), um nicht Hungers zu verrecken.



    • elfenzauberin
      10. Januar 2023 09:20

      Genauso lächerlich sind die Vorschläge, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Da wird von Böllerverbot gesprochen, ganz so als ob der Böller schuld wäre, daß er auf Polizisten geschmissen wurde.

      Schuld ist eben der Werfer des Böllers und nicht der Böller selbst. Die einzige Maßnahme, die helfen würde, wird nicht angesprochen: sie heißt Remigration.






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