Gastkommentare

Das Bargeld und seine Freunde

05. September 2022 18:53 | Autor: Elisabeth Weiß
8 Kommentare

Bargeld ist gedruckte Freiheit. Freunde des Bargelds schätzen das. Sie unterzeichnen daher das vom 19. bis 26. September 2022 laufende Volksbegehren "Für uneingeschränkte Bargeldzahlung". Warum tun sie das?

Bargeld ist weltweit ohne Strom und Netzanbindung einsetzbar. Kinder lernen mit Geld rechnen und den Umgang damit. Ältere Menschen, die sich in der digitalen Welt nicht zurechtfinden, werden nicht benachteiligt. Sie schätzen das Bargeld aus eigenen oder Erfahrungen ihrer Vorfahren in Krisenzeiten.

Die Anonymität von Zahlungen mit Bargeld verhindert das Auswerten von Konsumverhalten, Bewegungsmustern, Freizeitgewohnheiten durch Konzerne. Der Bürger wird nicht gläsern. Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Bürgers, was er von sich preisgeben will. Bargeld schützt unsere Privatsphäre.

Jeder Bürger kann sein Vermögen in Form von Bargeld physisch zuhause oder in einem Schließfach verwahren. Geld am Bankkonto gehört der Bank. Die Bank schuldet dem Kontoinhaber die Geldeinlage. Im Falle eines Konkurses seiner Bank verliert der Kontoinhaber im schlimmsten Fall sein gesamtes Geld, sollte die in der Höhe ja begrenzte Einlagensicherung verbraucht sein.

Für den Bargeldnutzer ist Bargeld die Zahlungsform, die weder Gebühren noch Nebenkosten verursacht. Bei Kartenzahlungen fallen Gebühren am eigenen Konto an und/oder das Unternehmen trägt die Gebühren. Digitale Bezahlformen sind keineswegs gratis wie das häufig vermittelt wird.

Bargeld erleichtert die Übersicht über die Ausgaben. Man gibt nicht mehr aus, als gerade in der Geldbörse verfügbar ist. Es schützt vor der Schuldenfalle.

Bargeld stellt sicher, bei einer ungerechtfertigten oder auch gerechtfertigten Kontosperre zahlungsfähig zu bleiben.

Hackerangriffe oder Blackouts können dem Bargeld – soweit man Vorsorge trifft – nichts anhaben.

Die heimische lokale Wirtschaft wird durch Bargeldzahlung gestärkt.

Mit Bargeld bleibt der Mensch unabhängig. Bargeld schützt auch vor staatlichen Übergriffen. Mit Bargeld hat jeder Bürger die Möglichkeit, sich selbst zu helfen.

Diese erheblichen Vorteile des Bargelds verdienen einen besonderen Schutz. Ein freier Mensch kann auf die Dienste des Bargelds nicht verzichten.

In einer digitalisierten Welt bleibt Bargeld ein analoges und reales Instrument, das die Freiheit jedes Menschen sichert. Alle anderen Bezahlformen dagegen sind eindeutig zuordenbare, digitale und vom Computer erzeugte virtuelle Bezahlinstrumente, die die Möglichkeit eröffnen, den Menschen zu bewerben, zu überwachen, zu regulieren, zu kontrollieren und zu bevormunden.

In Medien und Politik wird das Digitale unkritisch mit innovativ, zukunftsträchtig, fortschrittlich und modern gleichgesetzt. Während das Analoge als rückwärtsgewandt, nicht mehr zeitgemäß dargestellt wird. Diese einseitig positive Darstellung des Digitalen wird der Vielfalt der Lebenswelten der Menschen keinesfalls gerecht. Die Lebenswelt der Menschen ist nicht schwarz-weiß, und daher ist sie auch nicht digital. Die Lebenswelt der Menschen ist vielfältig und mehrdeutig. Sie ist analog.

Schützen wir unser Bargeld! Unterzeichnen Sie das Volksbegehren!

Helfen Sie mit, das Volksbegehren für "Uneingeschränkte Bargeldzahlung" zum erfolgreichsten Volksbegehren seit dem ersten Volksbegehren 1964 zu machen. Dafür sind mehr als 1.636.810 Unterschriften erforderlich. Das Einleitungsverfahren unterzeichneten bereits 229.076 Wahlberechtigte. Die Eintragungsfrist läuft vom 19. September bis zum 26. September 2022. Unterschreiben können Sie in jedem Gemeindeamt. Mit Ihrem Handy/Computer können Sie Ihre Unterschrift auch digital abgeben.

Mag. Elisabeth Weiß, Betriebswirt, Initiator SOS Bargeld - Stopp der Abschaffung! www.sos-bargeld.com

 

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  1. ET IN ARCADIA EGO
    08. September 2022 12:21

    Bin auch für die Beibehaltung des Bargeldes.
    Doch: Was nützt ein Volksbegehren in Österreich dazu? Was soll das bringen? Es muss zwar im NR behandelt werden, dass steht aufgrund der Anzahl der Unterstützungen im Einleitungsverfahren bereits fest. Es ist mehr als fraglich, ob der NR ein entsprechendes Gesetz beschließen wird, welches bei einer Entscheidung in Brüssel die österreichischen Vertreter zur Abstimmung gegen die Abschaffung verpflichtet. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wer im Konkreten die Abschaffung tatsächlich beschließt und welcher modus operandi dazu erforderlich ist....



    • Willi
      09. September 2022 08:02

      Et.., das Volk hat ohnehin nix mehr zu bestimmen, egal ob -befragung -begehren, Wahlen oder sonstigen Klimbim.

      Da jedes Gut zu einer Währung wird, wenn sich Käufer und Verkäufer einig sind, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Nach dem Krieg gab es eine Zigarettenwährung. Ich werde gewiss nicht für digitales Geld arbeiten gehen. Will man mich zwingen, wird aus passivem Widerstand aktiver Widerstand. Ich habe nichts zu verlieren, es geht um meine Nachkommen.



  2. Willi
    07. September 2022 20:48

    Zusätzlich kann man sich fragen, wie denn unsere ewigwährende Währungsunion allen vorhergehenden Währungsunionen folgt.
    Die Südstaaten, der Club Méditerranée startet die Rallye. Wer die pole position hat, ist unerheblich. Der Staat tritt aus und kriegt seine alte Währung. Dann kommen wir im Windschatten der Deutschen um unsere Target 2 Salden von ca. 1.300 Milliarden Teuronen angetanzt. Freundlich, weil wir ja was wollen von denen.
    Daraufhin geht der Gefragte in die Knie, und sagt, er ist jetzt Pleite.
    Dann schützt das geteilte Land Tirol als Puffer gegen die „Barbaren im Norden“ nicht mehr. Den haben die Italiener nach dem WK 1 erzwungen, weil sie sich noch an das „sacco di roma“ erinnerten, welches Jörg Frundsberg mit seinen Landsknechten 1527 ausrichtete.
    Die „Exportweltmeister“ haben sich den Titel deshalb errungen, weil sie ihre Exporte VERSCHENKTEN!

    Wir werden sehen…

    Spannende Zeiten!!



  3. Willi
    07. September 2022 17:56

    Austriacus, ein Verbot von Messern würde die Quote von Raubdelikten ebenfalls senken, man kann auch Frauen rauben, usw.
    Jetzt wo unser ungedeckes Falschgeld bald größere Scheine kriegt, muss man sich auch noch beeilen, sein Raubgut genießen zu können. Jedenfalls ist es ohnehin dumm noch irgendwas auf einer Bank rumliegen zu lassen, wenn man ohnehin keine Zinsen kriegt.
    Merke: Alles was in einer Bank ist, gehört der Bank! Man hat nur eine Forderung darauf. Im Falle einer mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwartenden Insolvenz der Bank hat man noch Erinnerungen.
    Einlagensicherung?? Wer verspricht die? POlitiker!!
    Niedere Fixzinsen auf den Kredit? Nur bis zur Pleite der Bank. Dann ist dein Kredit ein Guthaben deiner Bank, das der Masseverwalter einfordert. Sofort. Aus Kulanz gibt’s vielleicht einen etwas höheren Zinssatz jenseits der 10%. Oder Die Karre, oder die Wohnung, für die der Kredit aufgenommen wurde ist weg. Basta.



  4. Austriacus
    05. September 2022 20:45

    Bargeld fördert bzw. erleichtert Schwarzgeldgeschäfte, Drogenhandel, Menschenhandel, Prostitution und eine Reihe weiterer krimineller Machenschaften. Allein die Zahl der Raube ginge ohne Bargeld stark zurück. Es hat keinen intrinsischen Wert, genauso wie Buchgeld kann es wertlos werden. Niemand ist gezwungen, Geld über die Einlagensicherung hinaus bei einer Bank zu deponieren. Gebühren für Verbraucher gibt es de facto auch bei bargeldloser Zahlung nicht mehr, für Unternehmen lohnen sich diese dennoch ggü einem Barzahlszenario. Die Liste ließe sich lange fortsetzen, bin ja auch für keine Totalabschaffung, aber diese schnappatmerische Bargeldmanie unter Ausklammerung aller Nachteile, kann ich nicht teilen.



    • Brigitte Kashofer
      06. September 2022 00:09

      Ohne Bargeld kann nicht einmal die Oma ihrem Enkerl einen Hunderter zustecken. Der Staat hat dann die Möglichkeit, alles zu besteuern - und das wird er mit Sicherheit tun! Es gibt heute schon Menschen, denen aus politischen Gründen Konten gesperrt werden!
      Ich finde allein schon die Diskussion über eine Abschaffung des Bargeldes beängstigend!



  5. eupraxie
    05. September 2022 19:13

    Das nenne ich eine systematische und umfassende Aufzählung der Vorteile des Bargeldes. Gratulation!






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