Gastkommentare

Mut zum Ausstieg aus dem Euro!

15. Dezember 2021 14:39 | Autor: Josef Stargl
7 Kommentare

Die Kosten der Wirtschafts- und Währungsunion werden für die Bürger immer höher, und das Vertrauen in die Europäische Zentralbank wird immer geringer. Eine sonderinteressenorientierte und lernresistente Nomenklatura im "EZB-Taubenkobel" praktiziert eine Weichwährungs-Geldpolitik. Die "Tauben" fördern überschuldete Staaten, eine Schuldenunion, eine Entschuldungsunion und eine Enteignungsunion.

Eine europäische Rechtsunion ist gescheitert. Zahlreiche Verträge und Regeln werden nicht eingehalten. In der "Juristenunion" werden die geldpolitischen Maßnahmen freilich als "rechtmäßig" (!) bestätigt.

Die antimarktwirtschaftliche Entschuldungsgeldpolitik der EZB (Inflationspolitik und Zinsmanipulation) dient der Entwertung der Staatsschulden sowie der Macht überschuldeter Staaten und supranationaler Institutionen. Der "Schuldenpyramiden-Sozialismus" der EZB bewirkt aber Wohlstandsverluste für die Bürger.

Über die Geldentwertungspolitik erfolgt eine Zwangsumverteilung von Einkommen und von Vermögen. Die Preissteigerungen erhöhen die Einnahmen des Staates sowohl bei indirekten Steuern als auch durch die Inflationsbesteuerung (kalte Progression).

Die negative Realverzinsung enteignet die Sparer/die Gläubiger, zerstört die private Altersvorsorge und erschwert den Vermögensaufbau sowie den Erwerb von Privateigentum. Die EZB-Geldpolitik bewirkt immer mehr "Bedürftige", die im paternalistischen Versorgungsstaat ein Anspruchsdenken und eine Vollkaskomentalität pflegen. Die Abhängigkeit der Bürger vom Staat wird immer größer. Etatismus, Kollektivismus, Planwirtschaft, (Über-)Regulierung und Interventionismus nehmen zu. Wir sind auf dem Weg in den Sozialismus.

Die EZB "kauft immer mehr Schulden der (überschuldeten) Eurostaaten". Die Staatsfinanzierung bedient Regional- und Sonderinteressen. Die Schuldner werden begünstigt. Die überschuldeten Staaten verzichten auf Strukturreformen und auf Einsparungen.

Ein Leben auf Kosten von anderen und der Zukunft (anderer) wird propagiert und realisiert. "Koste es, was es wolle!" Der "geldpolitische Sozialismus" höhlt die Freiheit, die Eigenverantwortung, die Selbstsorge, die Eigenleistungen und somit eine wettbewerbsorientierte Marktwirtschaft aus.

Der geldpolitische Interventionismus der "EZB-Finanzpolitiker" verändert die Realverfassung einer "offenen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung". Der Konstruktivismus der Mitglieder oligarchischer Kartelle ist mit einer "Anmaßung von Wissen" und mit einer geldpolitischen Planwirtschaft verbunden.

Der Weg in einen (angeblich "ökosozial gerechten") Sozialismus ist ein Weg in den Totalitarismus und in die Armut.

Die Mehrheitsentscheidungen im EZB-Rat und die Verletzungen von Verträgen und Regeln sind die Quellen des Scheiterns der "Günstlings-Wirtschafts- und (Weich-) Währungsunion". Eine solide/"stabile" Währung ist eine Voraussetzung für eine Wohlstand schaffende rechtsstaatliche Marktwirtschaft.

Es ist daher Zeit, über (Hartwährungs-)Alternativen zur Weichwährung Euro nachzudenken. Ein Ausstieg aus dem Euro, aus einer zentralen Geldentwertungspolitik und Zinsmanipulation, ist eine realistische Perspektive. Wir benötigen (mehr) Währungsvielfalt und Währungswettbewerb statt einer zentralen geldpolitischen Planung und Gleichschaltung.

Eine Entmachtung der verantwortungslosen Enteigner und Zwangsumverteiler kann den Weg zur Knechtschaft verhindern.

Josef Stargl ist AHS-Lehrer in Ruhe und ein Freund der Freiheit.

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  1. Alexander Huss
    25. Dezember 2021 22:32

    Ich habe seinerzeit die Einführung des Euro begrüßt - und ich bin heute noch froh, dass es ihn gibt.
    Josef Stargl hat mit seinen Analysen recht, man merkt: Ein AHS-Lehrer, der komplizierte Sachverhalte einfach und für alle verständlich darlegen kann.

    Ich sehe schon einen Hoffnungsschimmer: Der neue Bundeskanzler Karl Nehammer sucht immerhin "strategische Partner", wie man das heutzutage nennt. Er will dem EZB-Wahnsinn mit Hilfe der Deutschen ein Ende bereiten. Hoffentlich macht die Regierung des Olaf Scholz mit.

    Ich hatte vor der Einführung des Euro drei Währungen zu Hause liegen. Den Schilling sowie die italienische Lira für Ausflüge nach Südtirol und die D-Mark, wenn ich nach München fuhr.

    Seit 1. Jänner 2002 habe ich die Möglichkeit, mit denselben Euro-Münzen und Euro-Scheinen in allen drei Ländern einzukaufen.

    Ich verstehe nichts von Währungspolitik, aber habe eines mitgenommen: Ein George Soros wettete 1992 gegen das englische Pfund und löste eine Krise des europäischen Währungssystems aus. Der Schilling war zu unbedeutend, um gegen ihn zu wetten. Dennoch hat Soros mit seiner Aktion geschadet; mit dem Euro geht das nicht mehr.



  2. Hatschi Bratschi (kein Partner)
    19. Dezember 2021 09:34

    Alles, was Sie schreiben, Hr. Stargl ist vollkommen richtig. Allerdings ist eine Änderung im Sinn Ihres Artikels ungefähr so weit von der politischen Realität entfernt, wie die Galaxie Andromeda. Österreich hustet nicht einmal, bevor es Deutschland um Erlaubnis gebeten hat. Und Deutschland fragt vorher die USA ob es husten darf oder nicht.
    Wir bleiben sowohl in der EU, als auch im Euro, abgesehen davon wäre einer ohne den anderen ohnehin undenkbar. Und wenn die Welt untergeht. Koste es, was es wolle.



  3. Zraxl (kein Partner)
    17. Dezember 2021 16:29

    Ja! Und bitte auch gleich aus der EU austreten!

    Allen Unkenrufen zum Trotz geht es den Engländern jetzt besser als in der EU. Der Austritt war für die Briten ein voller Erfolg.

    Und in Österreich: Naja, für die vielen höchstqualifizierten EU-Beamten und Volksvertreter müsste man halt Ersatzjobs bei einer heimischen Großbank oder in der verstaatlichten Industrie finden.



  4. xerios (kein Partner)
    17. Dezember 2021 16:28

    Vielleicht ist ja die Zukunft des Euro eine Form von "Hard Fork"?
    Dh. es gibt dann zwei Formen des Euro.
    Der eine wird zur digitalen Währung (digitaler Euro), wo man auch das ganze durch die Inflation entwertete Buchgeld hineinwirft.
    Vielleicht noch dazu mit Negativzinsen.
    Damit wird dann zB. das zukünftige bedingungslose
    Grundeinkommen ausgezahlt.
    Sparen oder aufheben lohnt sich nicht, ist sogar ein Verlust - also gleich ausgeben.

    Der andere "€" wird wieder eine Währung die beispielsweise an Gold gekoppelt ist (wie der Dollar vor 1971).
    Sei es in Form von Papiergeld, digitaler Währung, privates Vermögens- und Golddepot mit Karte (wie ein Bitpanda Konto) oder einer Mischform.



    • xerios (kein Partner)
      17. Dezember 2021 16:35

      Letztlich zwei Währungen - eine für "die" und eine für uns.

      Denn wir werden nichts besitzen, aber glücklich sein.



  5. Peregrinus
    15. Dezember 2021 20:24

    Was die Geldpolitik der EU bzw der EZB betrifft haben Sie völlig Recht. Ebenso rücksichtlich der rechtwidrigen Deckung durch den EuGH. Den Schilling wieder einzuführen, wäre meines Erachtens ein Wahnsinn. Schon vor der Einführung des EURO hätte der Schilling durch Spekulanten versenkt werden können. Darin bestand aber wohl wegen der faktischen Bindung des Schilling an die DM kein Interesse. Grobe gesprochen ging es um das Verhältnis 7 ATS/1 DM. Bei der Einführung des EURO bekam man für 13,7603 ATS einen EURO, DM musste man nur 1,95583 DM dafür hinblättern. Dividiert man den ATS-Betrag durch den DM-Betrag, so sind wir auch bei diesem Verhältnis angelangt. Den Schweizer Franken werden Spekulanten kaum schädigen wollen, bietet er doch Zufluchtsmöglichkeiten, die ein wieder eingeführter Schilling (oder was immer die Währungsbezeichnung sein würde) nie bieten könnte.
    Die Rettung hätte ein Nord-EURO, insbesondere mit den Deutschen und den Holländern und Frankreich im Boot bieten können. Aber das Spielen sie halt nicht. Frankreich hatte schon den ersten Chef der EZB (einen Holländer) vorzeitig abgeschossen. Dazu kommt, dass fast alle Staaten nichts gegen den Währungsverfall haben, weil sie infolgedessen ihre Schulden leichter bedienen können. Dass die Sparer – und damit vor allem die kleinen Leute – vor die Hunde gehen, interessiert sie nicht. Altersvorsorge durch Sparen ist damit weitgehend obsolet. Auch die Erlebensversicherungen sind damit ruiniert worden.



    • Zraxl (kein Partner)
      17. Dezember 2021 16:19

      Ein Ausstieg aus dem Euro in eine eigene Währung (Schilling) wäre sicher turbulent. Aber turbulent wird es auch mit dem Euro!

      Man bräuchte halt etwas Budgetdisziplin und den Mut, das Sozialsystem vor jenen Inanspruchnehmern zu schützen, die nie etwas einbezahlt haben. Mit einem sanierten Budget könnte man auch die Leitzinsen erhöhen - und mit der Zinsschraube verjagt man Spekulanten nachhaltig.

      Das größte Problem ist aber, dass es in Österreich nirgendwo Politiker gibt, die in der Lage wären, einen solchen Schritt durchzustehen. Die Deutschen bräuchten nur mit einer 1000€ Sperre drohen, und die österreichischen Politiker liegen flach am Boden.






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