Gastkommentare

„Die Scheiß-Christin“ und unsere Journalisten

12. Dezember 2021 12:46 | Autor: Herbert Kaspar
19 Kommentare

TV-Konsumenten, denen die einseitige und repetitiv-penetrante Berichterstattung im ORF auf die Nerven geht, haben eine interessante Alternative. Sie können jeden Abend um 19.20 Uhr – also zehn Minuten vor der ZIB1 – auf ServusTV schalten und dort Dinge erfahren, die der Staatsfunk bewusst verschweigt.

Umgekehrt verzichtet der Privatsender dankenswerter Weise gerne auf die x-te Wiederholung bereits bekannter Sachverhalte und versteht sich auch nicht als Schulmeister dort, wo der ORF bei den Hörern und Sehern noch starke Wissensdefizite ortet – von der mangelnden Willkommenskultur über die schwache LGBT-Awareness bis zum Nachholbedarf in der Feminismus- oder Genderpolitik. Auf ServusTV wird auch nicht "getschendert" – eine Wohltat! (Lediglich in Corona-Fragen hat sich der Privatsender einer stark impfskeptischen Linie verschrieben – ein echter Wermutstropfen, leider).

Besonders entlarvend für die falsche Prioritätensetzung im ORF war, als die Anwälte der von afghanischen Asylwerbern ermordeten Leonie (es gilt selbstverständlich – anders als bei Politikern – die Unschuldsvermutung) in einer bemerkenswerten Pressekonferenz konkrete Vorschläge an die Politik präsentierten und auch die Eltern des Opfers zu Wort kamen.

ORF-Seher erfuhren nichts davon.

Nur die Zuseher bei ServusTV wurden von diesem denkwürdigen und berührenden Ereignis informiert; insbesondere auch davon, was der gebrochene Vater der 13-jährigen Leonie berichtete: "Mein Kind könnte noch leben, hätten wir eine andere Asylpolitik. In Österreich werden die Grenzen überrannt, und dann dürfen wir nicht einmal abschieben. Da wir auch Akteneinsicht haben, möchte ich auch einen der Täter zitieren: ,Die Scheiß-Christin hat das ja nicht anders verdient.‘ Mein Kind hat mit dem höchsten Preis diese Einladungspolitik bezahlt, aber vielleicht kann man andere Kinder noch schützen, und das wünsche ich mir von der Regierung."

Der ORF wollte seinen Sehern weder die beklemmende Anklage der Eltern noch die ungeheuerliche Aussage eines der Täter zumuten. Und der Staatsfunk war mit seiner Zurückhaltung nicht allein. Auch in den Printmedien fanden sich – soweit ich feststellen konnte – keine nennenswerten Berichte von den Aussagen des Vaters, von den Worten des Täters ganz zu schweigen.

Über die Motive für diese vorauseilende Zensur soll sich jeder selbst ein Urteil bilden, vor allem angesichts der Tatsache, dass unsere Medien bei anderen heftigen Zitaten nicht so zurückhaltend sind, wie man ja insbesondere in der letzten Zeit täglich feststellen kann. Da wird munter aus – an sich der Vertraulichkeit unterliegenden – Akten zitiert, was das Zeug hält.

Zigmal werden mittlerweile sattsam bekannte Texte gebracht, wenn es ins redaktionelle Konzept passt. Gefühlte hundert Male wurden wir mit immer denselben Ibiza-Fotos traktiert, und manche von uns kennen bestimmte Chat-Nachrichten mittlerweile wohl besser als deren Urheber.

Dem "ungebildeten" Leser, Seher oder Hörer, der nicht über das ideologisch gefestigte Sensorium des interessensgeleiteten Journalisten verfügt, sind daher vernünftiger Weise nur solche Nachrichten zuzumuten, für die er auch "reif" genug ist.

Denn wohin kämen wir, wenn sich engagierte Bürger aufgrund seriöser, faktenbasierter und wertungsfreier (!) Berichte ihr eigenes Urteil bilden?

PS: Machen wir ein Gedankenexperiment: Was wäre wohl in der österreichischen Medienlandschaft losgebrochen, hätte etwa ein Österreicher einen Asylwerber ermordet und diesen als "Scheiß-Moslem" bagatellisiert? Die Medien hätten versucht, einander an Empörung zu übertreffen, nicht nur mit einem Bericht, sondern tagelang, wochenlang, immer wieder. Und die habituellen Betroffenheits-Heuchler des Juste Milieus hätten einander an Entrüstung überboten.

Die ermordete Leonie war "nur" eine Christin und damit keine Zeile wert. Irgendetwas stimmt nicht mit unserem Journalismus.

Dr. Herbert Kaspar ist Publizist und Kommunikationsexperte und hatte lange wichtige Funktionen im Österreichischen Cartellverband inne.

 

 

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  1. Konfrater
    22. Dezember 2021 04:52

    Vor kurzem hat eine Jury aus Journalisten Florian Klenk zum Österreichischen Journalisten des Jahres 2021 gewählt.

    Noch Fragen?

    Wenn der allerletzte Abschaum von den eigenen Kollegen Hochgejubelt wird - was kann man sich dann noch an seriöser Berichterstattung erwarten.



    • riri
      22. Dezember 2021 15:10

      Der Prantl war sicher auch dabei.



    • weil's wahr ist! (kein Partner)
      23. Dezember 2021 07:27

      Die Herren / Damen Tschurnalisten sollen sich an der eigenen Nase nehmen - wenn man einen Herrn Klenk als den besten aus den eigenen Rehen erkiest: was soll man mehr sagen? Sagt diese Tatsache doch schon alles. Man kann den Herren / Damen nur herzlichst zu so einer Wahl gratulieren. Jetzt weiss man Bescheid.



  2. andreas.sarkis (kein Partner)
    14. Dezember 2021 17:51

    Nochmals zu Leonie:

    Die Hauptschuld trugen die Eltern, die ein kleines Kind jahrelang in der Drogenszene herumlaufen und sich mit einem Dealer ins Bett legen ließen.

    Für die Afghanen war ein kleines weißes Mädchen eben Spielzeug. Für die Eltern hätte es die eigene Tochter sein sollen.
    Wegsperren und Schlüssel wegwerfen. Das bezieht sich auf die "Eltern".



    • xerios (kein Partner)
      15. Dezember 2021 01:50

      Etwas einfach eine Familie zu verurteilen über deren Lebensumstände man gar nichts weiß.
      Und wer glaubt, dass sein Kind niemals in schlechte Gesellschaft abrutschen könnte, der macht sich Illusionen.

      Und mag sein, dass "die" Afghanen so sind - das spricht sie aber nicht von Schuld frei.
      Ebensowenig wie all die involvierten Behörden, NGOs und die Politik.
      Krimineller Abschaum zu sein ist kein Naturgesetz.

      Mit dem selber Schuld oder Eltern Schuld landet man sonst schnell dort wo man in Großbritannien bereits ist, wo alle wegschauen wenn britische Kinder aus prekären Verhältnissen Opfer von Grooming und Gruppenvergewaltigung durch Ausländer werden (Rotterham & CO).
      Was immer noch geschieht.



    • andreas.sarkis (kein Partner)
      16. Dezember 2021 13:29

      xerios:
      Die Eltern hatten schon Jahre davor massive Probleme, das Kind war ihnen auch schon abgenommen worden. Erst ein "politisches" Zurückpfeifen hatte das Kind wieder zur freifliegenden Beute werden lassen.
      Einfach nachfragen. Sicher war es auch kein Zufall, dass dann einige KPÖ-Funktionäre zu Spenden für die armen Eltern aufriefen.

      Rotherham hat sich hier noch nicht durchgesetzt, weil es bei uns noch keine solchen rechtsfreien No-Go-Zonen gibt. Nur eine Frage der Zeit. Einstweilen werden nur haufenweise Kinder aus "WGs" zur freien Benutzung angeboten.
      In Österreich leichtes Spiel, weil die Justiz angewiesen ist, nicht gegen Jugendämter vorzugehen.



  3. xerios (kein Partner)
    14. Dezember 2021 17:15

    Also ich mach mir keine Sorgen.
    Weil die SPÖ ist nicht in der Regierung und Nehammer beschützt uns...

    Und der Michi Ludwig ist ein ganz superer BM in der lebenswertesten Stadt der Welt.

    *Zynismus off



  4. Kaltverformer (kein Partner)
    14. Dezember 2021 14:56

    Wenn über 80% der Journalisten grün bzw. ein wenig rot wählen (Umfrage), dann stimmt nicht nur ein wenig, sondern sehr viel nicht in dieser Berufssparte.

    Dann haben die Chefredakteure, die Inhaber, völlig versagt, bzw. sie wollen eine Berichterstattung, die gegen die Interessen der Einheimischen Bevölkerung, also des immer kleiner werdenden Teils der österreichischen Staatsbürger ohne Migrationshintergrund, sich richtet.
    Sichtbar ist das so ziemlich bei jedem gesellschaftspolitisch wichtigen Thema.

    Und ja, 19.20 ist ein Fixtermin bezüglich Nachrichten. ORF, ATV, oder Puls4 können mir inzwischen gestohlen bleiben, denn ich bin ein mündiger Bürger, der sich seine Meinung selbst bildet!



  5. Nordkette
    13. Dezember 2021 17:31

    In Deutschland kommt jetzt nach der "Ehe für alle" die "Vielehe", die Willkommenskultur steht ganz oben auf der Agenda der weit links ausgerichteten Katastrophenregierung. Eine Außenministern, die ihren Lebenslauf schönt, abschreibt und sich die Coronatausender in die Tasche steckt: Alles kein Problem, wenn man der grünen Nomenklatura angehört, so wie die meisten Lohnschreiber, die ebenfalls nur mehr am Steuertopf hängen!

    Täglich marschieren laut SPÖ Burgenland 90 Prozent Männer in Österreich ein und schreien: Asyl! Diesem Land gebe ich keine fünf Jahre mehr, dann ist fertigt mit Sozialstaat und Hängematte!



  6. pressburger
    13. Dezember 2021 17:14

    Gegenfrage. Wie viele Asylantenm wurden in Österreich, Deutschland von Einheimischen ermordet ?
    Wie viele Einheimische, wurden von illegalen Asylanten ermordet ?



  7. annona
    13. Dezember 2021 09:19

    HIV-Billi research - political correctness -GenderKlima- CovidSars -
    und immer wieder mediale Regenbogen- Events -hm?? wie hängt das alles irgendwie zusammen!? Nun Ja ,zumindest habe wir schon die Medikamente dafür- super .................



  8. sokrates9
    13. Dezember 2021 00:00

    Leider sind die österreichischen Medien penetrant einseitig und schaffen es Betroffene wochenlang durch die Arena zu ziehen.Schönes Beispiel Strache. Es herrscht heute Übereinstimmung dass Strache in Falle gelockt wurde und sich eigentlich ziemlich souvereign verhalten hat. Die Fallensteller waren ziemlich enttäuschte dass all die geplanten Stichworte - Judenfeindlichkeit - antirassismus- Nationalismus- Bestechlichkeit nicht wirkten. Sie hielten die Suppe für zu dünn. erst mit deutscher - medialer Hilfe ließ sich die story verkaufen und war wochenlang der Dauerbrenner im ORF.entschuldigt bei Strache hat sich niemand...



  9. Origenes
    12. Dezember 2021 16:00

    Bitte trinkt mehr Red Bull. Wir brauch Sender wie Servus TV.



  10. riri
    12. Dezember 2021 15:37

    Irgendetwas stimmt nicht mit dem Journalismus. Alles stimmt nicht mit der Politik. Vieles stimmt nicht in der katholischen Kirche.
    Ein Gedankenexperiment: wenn diesem Verbrechen ein jüdisches Mädchen zum Opfer gefallen wäre. Die Verantwortlichen auf die Schlachtbank, Innenminister mit seinem Polizeipräsidenten Ade. Richtig so, sie halten zusammen.
    Es gibt eben keine christlichen, anständigen Politiker mehr im unterwanderten Österreich.



  11. Ingrid Bittner
    12. Dezember 2021 14:20

    Wenn dieser Satz:

    "(Lediglich in Corona-Fragen hat sich der Privatsender einer stark impfskeptischen Linie verschrieben – ein echter Wermutstropfen, leider)."

    nicht wäre, wäre ich auch mit dem Text mehr als einverstanden.

    Ich finde es gut, dass auf Servus-TV alle Meinungen zugelassen werden, auch zu Corona. Niemand hat die Wahrheit gepachtet und diskutiert soll und darf über alles werden. Und bei Servus-TV hält man es so.

    Dass man die Hintergründe zu dem grausamen Mord bringt, sollte eigentlich vielen regierungsgläubigen Österreichern endlich die Augen öffnen.



    • oberösi
      20. Dezember 2021 17:37

      Es hat nicht nur mit den landschaftlichen Reizen zu tun, warum Mateschitz mit seinem servus.tv in Salzburg bzw. Fuschl sitzt.
      Es hat wahrscheinlich damit zu tun, daß im Wiener Sumpf längst nichts mehr gedeihen kann als mediokre Borniertheit, ein ärarischer, politnaher Filz, über Jahrhunderte gewachsen und eifersüchtig darauf bedacht, nur ja nichts neben sich aufkommen zu lassen. Wär´ja noch schöner...

      Der dafür jedoch stets mit der Attitüde von Besserwisserei und dem Dünkel der Überlegenheit daherkommt.

      Das war aber immer schon so: der Wasserkopf Wien gibt den Ton an, die G´scherten in der Provinz dürfens zahlen.



  12. Igo
    12. Dezember 2021 13:43

    Servus TV!!! Jaaaaaa...Danke, Didi (Mateschitz), du bist ein wahrer Heiliger!!!
    Ceterum censeo ORF esse delendam...



  13. Si Tacuissem
    12. Dezember 2021 13:43

    Danke, Herr Caspar! Jede seriöse Stimme, die ein Übel benennt, lobe ich. (Die Stimme der Vernunft ist leise. So leise, dass sie heutzutage mit Leichtigkeit überdröhnt zu werden scheint.)



  14. Hegelianer
    12. Dezember 2021 13:05

    Danke für den interessanten Beitrag! Dass einer der (mutmaßlichen) Täter seine (mutmaßliche) Tat auf diese Weise zu rechtfertigen sucht, war mir neu.






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