Gastkommentare

Einwanderung in Geschichte und Gegenwart

17. September 2021 18:54 | Autor: Andreas Tögel
23 Kommentare

Wer der Berichterstattung der Medien und den Aussagen der politischen Eliten Eurolands glaubt, muss die Massenzuwanderung aus Afrika und dem Orient einerseits für ein unvermeidliches Phänomen und andererseits für einen Segen für die unter Geburtenmangel leidende Alte Welt halten. Wer soll denn schließlich einmal unsere Pensionen zahlen und uns im Alter pflegen? Zuwanderung sei demnach ebenso unvermeidbar wie wünschenswert.

Eine gründliche Auseinandersetzung mit den Fakten im Hinblick auf historische Wanderungsbewegungen zeigt indes ein völlig anderes Bild. Beinahe durchgängiges Muster ist nämlich, dass Migration nur den "Wanderern", nicht aber denjenigen nützt, die bereits dort leben, wohin jene streben.

Das Schicksal der nord- und südamerikanischen Ureinwohner ist das wohl krasseste Beispiel. Eingeschleppte Seuchen haben – Hand in Hand mit brutaler physischer Gewalt und überlegener Waffentechnik der (diesfalls europäischen) Eindringlinge – die Indigenen drastisch dezimiert. In einigen Regionen sogar um mehr als 90 Prozent. Von Landraub und Unterdrückung ganz zu schweigen.

Auch Hunnen, Araber, die Horden Dschingis Khans oder später die Osmanen, kamen nicht in kulturbereichernder Absicht nach Europa, sondern wüteten auf schreckliche Weise unter denjenigen, "die bereits länger hier lebten", und konnten nur unter erheblichen Opfern (und zum Teil auch mit viel Glück) zurückgeschlagen werden.

Es stellt sich die Frage, weshalb die Zuwanderung in unseren Tagen weniger nachteilige Folgen für die Autochthonen haben sollte, als anno dazumal. Zwar überwinden die Migranten dieser Tage, die durchwegs aus vormodernen Gesellschaften stammen, nicht mit überlegener militärischer Technik die Grenzen Europas, sorgen aber mit ihrer schieren Zahl dafür, dass der Charakter Europas bereits im Begriff ist, sich dramatisch zu verändern. Und das nicht zu dessen Vorteil, wie mit Blick auf die horrenden (nicht nur materiellen) Kosten der Zuwanderung festzustellen ist.

Dass Wanderungsbewegungen grundsätzlich nicht begrenzt werden können, wie das etwa die deutsche Kanzlerin wiederholt behauptet hat, ist ebenfalls ein Mythos. Der Hadrianswall im Norden Englands, der römische Limes entlang von Rhein und Donau, die Chinesische Mauer oder – gegenwärtig – die israelischen Grenzbarrieren rund um Gaza und das Westjordanland beweisen das Gegenteil. Es geht nur um den Willen, die Zuwanderung zu begrenzen, nicht aber um die technischen Möglichkeiten dazu.

Hauptursache der rezenten Massenmigration nach Europa ist der dramatische Geburtenüberschuss in Afrika, sowie im Nahen und Mittleren Osten. Das flächenmäßig verhältnismäßig kleine Europa kann diesen Überschuss weder aufnehmen, noch ist es dafür in irgendeiner Weise verantwortlich. Die Kolonialzeit hat vor 60 Jahren geendet – nicht nur in Afrika. Singapur war damals ein armes Fischerdorf und stand wirtschaftlich auf dem gleichen Niveau wie Ghana. Heute ist Singapur das reichste Land der Welt, und die meisten Staaten Subsahara-Afrikas sind seit den 1960er Jahren kaum einen Schritt weitergekommen. Afrika und der Orient müssen ihre Probleme selbst lösen. Europa kann es nicht tun.

Thilo Sarrazin hat mit einem neuen Buch zu diesen Themen erneut eine von gut dokumentierten Fakten überquellende Schrift vorgelegt. Bei der linken Schickeria Eurolands wird er damit keine Freudenstürme auslösen. Doch Tatsachen verschwinden eben nicht, indem man sie ignoriert! Der Autor beschränkt sich übrigens nicht auf die Darstellung des dramatischen Istzustandes, sondern präsentiert auch ein Bündel von Maßnahmen, wie die Massenzuwanderung nach Europa zu begrenzen und damit dessen Charakter zu erhalten ist. Der politische Gestaltungswille dazu ist allerdings Bedingung. Lesenswert! (Thilo Sarrazin: "Der Staat an seinen Grenzen: Über Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart"; Langen Müller Verlag)

Andreas Tögel, Jahrgang 1957, ist Kaufmann in Wien.

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  1. Suzy Creamcheese (kein Partner)
    27. September 2021 11:43

    Ein Blick auf den Nahen Osten genügt, um die Wahrheit dieses Artikels zu bestätigen. Ein von eigenen Gnaden auserwähltes Volk unterdrückt dort seit Jahrzehnten die arabische Stammbevölkerung und raubt ihnen das Heimatland. Angeblich hat Jehova, der Ewige, ihnen diese trostlose Steppe einst als Land, in dem Milch und Honig fließen, zugesprochen. Tatsächlich fließen dort nur arabisches Blut und Tränen.



  2. Hatschi Bratschi (kein Partner)
    27. September 2021 11:40

    EinBlick auf den Nahen Osten genügt, um die Wahrheit dieses Artikels zu bestätigen. Ein von eigenen Gnaden auserwähltes Volk unterdrückt dort seit Jahrzehnten die arabische Stammbevölkerung und raubt ihnen das Heimatland. Angeblich hat Jehova, der Ewige, ihnen diese trostlose Steppe einst als Land, in dem Milch und Honig fließen, zugesprochen. Tatsächlich fließen dort nur arabisches Blut und Tränen.



  3. astuga (kein Partner)
    20. September 2021 21:19

    Treffend Efgani Dönmez zum Thema...

    Google: efganidoenmez /2021/09/06/hamam-voeslau/

    "Wenn Realität auf Satire trifft
    Man fühlt sich an Michel Houellebecq‘s Roman 'Die Unterwerfung', aber auch an die 'Islamische Reise' des verstorbenen Literatur-Nobelpreisträgers V.S. Naipaul erinnert, wenn man die Diskussion und den Kniefall vor der „Verschleierungs-Lobby“ sich ansieht..."



  4. Pennpatrik
    20. September 2021 15:19

    Das, was hier als Problem beschrieben wird, ist das Ziel: Es geht um Umvolkung.
    Warum wohl holen wir nicht die Christen, wenn wir schon Einwanderer holen ...?



    • andreas.sarkis (kein Partner)
      20. September 2021 16:44

      Christen wird fast immer Asyl verwehrt, Fälle bekannt. Außerdem kommen kaum christliche Flüchtlinge. Sie werden oft im Heimatland oder unterwegs entsorgt. Moslems bleiben gern unter sich.

      Auch der Papst hat Familien syrischer Terroristen im Vatikan aufgenommen, aber keine Christen. Das wäre nicht angemessen, hieß es.



    • astuga (kein Partner)
      20. September 2021 17:16

      Ich glaube es war 2015 oder 2016 als bekannt wurde, dass muslimische "Refugees" einige Christen im Mittelmeer auf hoher See über Bord geworfen haben.



    • Pennpatrik
      20. September 2021 18:42

      Weiße, alte Männer hätten sie wahrscheinlich auch hineinwerfen können. Da hätten sie noch eine Auszeichnung dazu bekommen ...



    • astuga (kein Partner)
      20. September 2021 19:03

      Na jedenfalls werden alle Straftaten die sie dann in Europa begehen heruntergespielt, oder man versucht sie zu vertuschen.
      Von Kleinkriminalität und Kirchenschändungen über Vergewaltigungen bis zu Morden und Terroranschlägen.

      Das "Flüchtlingskind" Alan Kurdi kennt noch heute fast jeder.
      Die von Refugees ermordeten einheimischen Kinder so gut wie niemand.
      Etwa die Kinder die man jeweils bei Terroranschlägen in Frankreich und Deutschland mit LKWs überrollt hat bis sie eine blutige Masse waren.

      Kein Politiker, kein NGO-Aktivist und kein Journalist nannte ihre Namen.
      Niemand gedenkt ihrer.



  5. andreas.sarkis (kein Partner)
    20. September 2021 11:08

    Die Barrieren rund um den Gaza-Streifen stehen aber in keinem Zusammenhang mit Migration. Sie dienen, großteils effektiv, der Verhinderung von Terror-Anschlägen.
    Das gleiche auch bei den Barrieren in Ost-Israel, von antijüdischen EU-Politikern auch Westjordanland genannt.

    Den Arabern, die sich realitätsverweigernd Palästinenser nennen, steht es frei, in ein Land ihrer Wahl heimzukehren. Nur will sie niemand...



  6. Zaunkönigin (kein Partner)
    20. September 2021 09:09

    Jeder, der die Möglichkeit und das Interesse hatte, die Welt zu bereisen, kann die Richtigkeit dieses Artikels voll bestätigen. Genauso, wie die EU-weite Mär einer globalen Demokratie (bei Nomaden, Beduinen, arabischen Clan-Chefs ?) oft vor allem dem Willen der dortigen Bevölkerung überhaupt nicht entspricht, zeigen die Bemühungen der "guten" Politiker, mit einer gezielten Durchmischung des Volkes die Stabilität eines Landes zu sichern, eine erschreckende Unkenntnis der Realität.
    Glücklich jene, die die Summe dieser Taten nicht mehr erleben.



  7. unbedeutend (kein Partner)
    19. September 2021 22:53

    Eine Gesellschaft, die von starken positiven Werten bestimmt ist, könnte diese an Einwanderer weitergeben. Eine dekadente Gesellschaft, der moralische Werte fehlen, wird unterliegen.
    Wenn eine Gesellschaft, wie die unsere, einmal so weit ist, dass es als normal betrachtet wird, eigene Kinder im Mutterleib zu töten, dann hat diese Gesellschaft sich selbst aufgegeben. Das Vakuum wird von anderen gefüllt.



    • astuga (kein Partner)
      19. September 2021 23:04

      Hört sich gut an, funktioniert aber auch nur wenn es nicht zu viele Migranten sind.
      Und diesen Punkt haben wir schon lange überschritten.
      Diskussionen über die Vermittlung von Werten hätten vielleicht vor 40 Jahren noch Sinn gemacht.

      Wenn in manchen Schulklassen nur mehr ein oder zwei einheimische Kinder sitzen, geht es um ganz andere Dinge.
      Kürzlich gelesen: in Berlin gab es die erste Schulklasse ohne einziges deutsches Kind.
      Ist bei uns teilweise nicht mehr viel anders.



  8. https://lmy.de/5t4Af (kein Partner)
    19. September 2021 22:51

    Covid ist auch eine willkommene mediale Ablenkung aus Sicht der Regierung.

    Bitchute oder odysee: "Grenzgänger - Grenzschutzaktion gegen die unsichtbare Invasion"



  9. Brigitte Kashofer
    18. September 2021 22:57

    Nicht nur Afrika und der Orient müssen ihre Probleme selbst lösen. Auch Europa muss das tun und dem Geburtenmangel schleunigst durch Förderung von Mehrkindfamilien entgegentreten.



    • astuga (kein Partner)
      19. September 2021 22:57

      Es würde reichen ein gesellschaftliches und ökonomisches Umfeld zu schaffen in dem Einheimische (die im Berufsleben stehen) auch wieder Kinder bekommen wollen.

      Einfach nur alle Mehrkindfamilien zu fördern kommt vor allem jenen zu Gute die eher keine Kinder oder jedenfalls keine zusätzlichen bekommen sollten.

      In Wien und anderen Großstädten etwa will man ja als Normalbürger sein Kind schon gar nicht mehr in die öffentlichen Schulen schicken.



  10. Si Tacuissem
    18. September 2021 06:56

    Man sollte vielleicht auch einbeziehen: Wie pflegen die Angehörigen von Zuwanderern mit Religions-Bekenntnis in ihren Herkunfts-Ländern mit Angehörigen anderer Religionen oder "Ungläubigen" umzugehen? Gibt es begründeten Anlass zu glauben, dass es hier anders sein wird (spätestens, wenn einmal entsprechende Mehrheitsverhältnisse herrschen werden)?

    Was wird passieren, wenn das breite Nichtstun ("Mindestsicherung") einmal wirtschaftlich nicht mehr finanzierbar sein wird, was sich abzuzeichnen beginnt?

    Wie wird die Bevölkerung in Zukunft aussehen? - Machen wir einen Blick in die Schul-Klassen, nehmen wir dazu an, dass es weiter jährlich eine Massen-Zuwanderung wie bisher gibt, dass die zugewanderten Frauen wie bisher mehr Kinder gebären als die autochthonen...

    Ohne genaue Zahlen wurden 2020 geschätzt 66.000 Kinder mit österreichischer Staatsbürgerschaft geboren (davon viele mit Migrations-Hintergrund), 17.500 Kinder ohne österreichische Staatsbürgerschaft, 14.800 Asylanträge wurden gestellt. Somit 66.000 "Österreicher" vs. 32.000 Nicht-Österreicher. Vielleicht hat jemand Muße, die Zahlen zu berichtigen und zu komplettieren. Ich wage zu behaupten, dass der Anteil der Angehörigen kultureller österreichischer Prägung unter den "Neuen" unter 50 Prozent liegt.



  11. Si Tacuissem
    18. September 2021 05:55

    Danke, dass Sie dieses brisante Thema aufgreifen, Herr Tögel!

    Das Buch wird in "unseren" Massenmedien bestimmt wieder systematisch totgeschwiegen werden, insbesondere im staatlichen Rundfunk, der ja eigentlich gemäß gesetzlichem Auftrag zur Ausgewogenheit verpflichtet wäre, und auch in vielen Buchhandlungen verschämt verstellt oder gar nicht angeboten werden.

    Die Bürger scheinen erfolgreich erzogen, keine Parteien zu wählen, die von der Linie abweichen (bis es ohnehin zu spät ist), was wir demnächst in Deutschland wieder sehen werden.

    Die EU scheint nicht willens, die Zukunft ihrer Bürger zu sichern.

    Ich frage mich, wie weit hier auch das "gift" eines alten Mannes wirken könnte, der durch sein Geld möglicherweise enormen Einfluss auf Massenmedien, Politik und "Wissenschaft" ("Experten") hat...

    Wir haben gehört, dass Kurz ihn immer wieder trifft und zu seinen Veranstaltungen kommt, aber auch viele, viele andere Politiker und Unternehmens-Manager, dass es bedeutsame Medien-Netzwerke gibt, die durch ihn finanziert werden, dass eine Universität von seinem Geld finanziert wird, an der "Wissenschaftler" unterrichten, die teilweise in den Massenmedien als "Experten" auftreten oder österreichische staatliche Institutionen leiten. Kann es im Interesse der Bürger Österreichs und der EU sein, dass ihre Regierungen, Politik, Massenmedien, staatlichen Institutionen, NGOs (die immer mehr Einfluss auf Politik nehmen, während der Wille der Bürger zunehmend ignoriert wird) so umfassend Zahlungen erhalten von einem Mann, der eigene Interessen haben mag (oder auch nicht), insbesondere wenn man bedenkt, wie lange hier schon erfolgreich Politik gegen den Willen der Wähler-Mehrheit gemacht wird. Ich glaube, so ein Zustand dürfte niemals Wirklichkeit werden. Nur: Diese Abhängigkeiten bestehen offensichtlich bereits, die Empfänger haben wohl kein Interesse an einer Änderung dieser Situation. Besteht Hoffnung? Wie ich eben gelesen habe, soll etwa auch "Transparency International" eine von diesem Herrn finanzierte Organisation sein (wenn das tatsächlich stimmt). Es ist also anscheinend an alles gedacht. Jedoch: Alles menschlich Organisierte hat letale Schwächen. Man sollte diese suchen bevor es zu spät ist!

    Eine könnte in einer Sichtbarmachung der direkten und indirekten Abhängigkeiten der Personen der angesprochenen Bereiche vom Geld dieses Herrn sein. (Oder verhindert das etwa das Datenschutzgesetz?)



  12. Isis42
    17. September 2021 22:54

    Sehr geehrter Herr Tögel!
    Vielen Dank für Ihre mahnende Analyse.
    Man muß wegen der unabsehbaren Folgen der weltweiten Fehlentscheidungen in Migrationsbelangen die dafür Verantwortlichen an den Pranger stellen. Und die Folgen durch die Vereinnahmung unserer Länder und Kulturen durch die unaufhaltsamen Migrationsströme dürfen wir nicht nur für uns, sondern auch für unsere Nachkommen untätig und kommentarlos hinnehmen.



  13. Postdirektor
  14. otti
    17. September 2021 20:15

    Herr Tögel - wie immer, hervorragender Artikel !






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