Gastkommentare

Weiße Männer und retrograde Ideologie

15. April 2021 09:14 | Autor: Rudolf Öller
38 Kommentare

Das Zeitalter der Aufklärung war eine Selbstbefreiung der Menschheit aus Unwissenheit und Fremdbestimmung. Diese Epoche hatte sich bereits in der Renaissance angekündigt. Während die Hochkultur schon während der Renaissance eine durch das Geld der Fürsten geförderte Blüte erlebte, gelang den Naturwissenschaften erst im 18. Jahrhundert mit Isaac Newton die Befreiung. Der Astronom und Mathematiker Galileo Galilei hatte im 17. Jahrhundert noch klein beigeben müssen.

Ein Ideal der Aufklärung bestand darin, dass Herkunft, Religion und Zugehörigkeiten zu Ständen und Klassen keine Rolle mehr spielen sollten. Diese Ideale wurden zwar lange nicht erreicht, aber sie wurden gegen den Widerstand der Mächtigen allmählich durchgesetzt. Die Fortschritte der Künste und Naturwissenschaften waren eine direkte Folge der Idee, wonach Menschen zwar nicht biologisch gleich sind, vor dem Gesetz aber gleichwertig behandelt werden müssen.

Im 19. Jahrhundert entstanden mehrere fatale Ideologien. Nationalismus und Marxismus ragen dabei heraus. Im 20. Jahrhundert kam der Islamismus dazu. Im 21. Jahrhundert entstand die rückständige Ideologie der Identität. Zugehörigkeiten betrafen früher Konfessionen, Klassen, Kasten und Stände. Diese Zugehörigkeiten waren wie Kerker, als es beispielsweise undenkbar war, dass "rassenreine" Arier Juden oder Katholiken Protestanten heiraten durften.

Heute wuchert die Ideologie der "Identität" wie ein Krebsgeschwür in die Gesellschaften des Westens hinein:

  • Der britische Drehbuchautor Russell Davies fordert beispielsweise, dass Heteros keine Schwulen mehr in Filmen spielen dürfen.
  • Das Gedicht, das die junge schwarze Autorin Amanda Gorman bei der Vereidigung von US-Präsident Joe Biden vortrug, darf nur von einer jungen schwarzen Aktivistin übersetzt werden. Eine niederländische Übersetzerin und ein katalanischer Kollege wurden abgelehnt.

Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat auf diese Entwicklung besorgt hingewiesen. Thierse kritisierte den absolutistischen Anspruch von Minderheiten, selbst zu definieren, was richtig und erlaubt ist. Statt das Thema offen zu diskutieren, fiel in asozialen Medien und Zeitungen ein Mob über Thierse her. Die SPD-Parteiführung knickte ein und ließ den einst verdienten Politiker im Regen stehen.

Die vermeintliche politische Korrektheit spielt in der neoretrograden Bewegung der Identität eine herausragende Rolle. Es geht linksidentitären Aktivisten darum, belastete Wörter wie etwa "Rassen" vollständig zu tilgen. Tatsächlich haben einst der rote Wiener Stadtrat und Arzt Julius Tandler, die amerikanische Rockefeller Stiftung sowie die Nationalsozialisten und auch die Kommunisten Maßnahmen gegen "minderwertige Rassen" befürwortet. Heute besteht Konsens, dass erniedrigende Pauschalbewertungen von Menschengruppen abzulehnen sind.

Genau dieses erfundene Verbot ignorieren linksidentitären Aktivisten, die "alte weiße Männer", Polizisten und andere als "Nazis" und "Faschisten" beleidigen. Aus diesem Grund hat die Identitäts-Ideologie eine bösartige Dimension erreicht, in der Beleidigungen zur Regel geworden sind.

Sehen wir uns einmal an, was die bösen weißen Männer zum Fortschritt der Menschheit beigetragen haben:

Folgende Erfindungen, Entdeckungen und Entwicklungen haben wir "weißen Männern" zu verdanken. Die Liste ist lang und trotzdem unvollständig, weil weiße Komponisten, weiße Bildhauer, weiße Maler weiße Baumeister und andere bedeutende weiße Männer fehlen:

  • Der christliche Kalender, gleichzeitig heutiger Weltkalender (Benediktinerpater Beda Venerabilis, England, und Papst Gregor XIII, Rom),
  • Buchdruck (Gutenberg, Deutschland),
  • Moderne Astronomie (Galilei, Italien),
  • Planetenbewegungen (Kepler, Österreich),
  • Gravitationstheorie (Newton, England),
  • Mikroskop und die Entdeckung der Bakterien (Leeuwenhoek, Niederlande),
  • Moderne Dampfmaschine (Watt, Großbritannien),
  • Mechanisches Wärmeäquivalent (Joule, England),
  • Infinitesimalrechnung (Newton, England, und Leibniz, Deutschland),
  • Moderne Geologie (mehrere Forscher, Großbritannien),
  • Bleistift (Hardtmuth, Österreich, und Conté, Frankreich),
  • Elektrische Batterie (Volta, Italien),
  • Elektromotor und Generator (Faraday, England),
  • Kühltechnik (Joule und Thomson, England),
  • Erster Kühlschrank (Harrison, Großbritannien),
  • Moderne Chemie (Lavoisier, Frankreich),
  • Binäre Nomenklatur in der Biologie (Karl von Linné, Schweden),
  • Moderne Evolutionstheorie (Darwin und Wallace, England),
  • Benzinmotor (Otto und Daimler, Deutschland),
  • Dieselmotor (Diesel, Deutschland),
  • Periodensystem der Elemente (Mendelejeff, Russland),
  • Isolierung der DNA (Miescher, Deutschland),
  • Entdeckung des Elektrons (Thomson, England),
  • Genetik, statistische Methoden in der Biologie (Mendel, Österreich),
  • Statistische Methoden in der Physik (Boltzmann, Österreich),
  • Grundlagen des Fernsehens (Bain, Schottland, und Nipkow, Deutschland),
  • X-Strahlen (Röntgen, Deutschland),
  • Kunstseide (Swan, Großbritannien),
  • Aspirin (Dreser, Deutschland),
  • Luftreifen (Dunlop, Schottland),
  • Radioaktivität (Becquerel, Frankreich),
  • Elektromagnetismus (Maxwell, Schottland)
  • Quantenphysik (Planck, Heisenberg, Deutschland, Bohr, Dänemark und Schrödinger, Österreich),
  • Relativitätstheorie (Einstein, Deutschland/Schweiz),
  • Mikrobenforschung und Immunbiologie (Pasteur, Frankreich, und Koch, Deutschland)
  • Blutgruppen (Landsteiner, Österreich),
  • Luftschiff (Zeppelin, Deutschland),
  • Fotozelle (Elster, Deutschland),
  • Kreiselkompass (Anschütz-Kaempfe, Deutschland),
  • Fernkopie/FAX (Korn, Deutschland),
  • Neonlicht (Claude, Frankreich),
  • Geigerzähler (Geiger, Müller, Deutschland),
  • Penizillin (Fleming, England),
  • Blutdruckmessung (Riva-Rocci, Italien)
  • Funktechnik (Marconi, Italien),
  • Elektronenmikroskop (Ruska, Deutschland),
  • Großrakete mit Überschall und erster Flug ins All (von Braun, Deutschland),
  • Entdeckung des Atomkerns (Rutherford, England),
  • Atomkernspaltung (Meitner, Österreich, und Hahn, Deutschland),
  • Grundlagen der Computertechnik (Babbage, Turing, England, und Zuse, Deutschland),
  • Jettriebwerk (Messerschmitt, Deutschland, und Whittle/Rolls Royce, Großbritannien),
  • RADAR (Watson-Watt, Schottland),
  • erster Satellit, erster Mensch im Weltall und erste Raumsonde (Team Koroljow, Ukraine/Russland),
  • Entschlüsselung der DNA (Watson, Crick, England),
  • Holographie (Gabor, Ungarn/Großbritannien),
  • Retortentechnik (Edwards, Steptoe, England),
  • Gentechnik (Arber, Schweiz),
  • Higgs-Boson (Higgs, England, und CERN, Schweiz);

Die Liste ist unvollständig. Sie zeigt nicht nur die geistige Überlegenheit der "alten weißen Männer", sondern auch die historische Bedeutung Europas.

Selbstverständlich haben auch "weiße Männer" in den USA Beiträge geleistet, wobei die Idee zur Atombombe weder von den Amerikanern noch von Albert Einstein stammt, sondern von den Physikern Werner Heisenberg (Deutschland) und Leo Szilard (Ungarn).

Die USA brachten:

  • Glühbirne, Mikrophon, Phonograph, Kinetograph und Kinetoskop (Edison, USA),
  • Motorflugzeug (Wright, USA),
  • Transistor (Shockley, Bardeen, Brettain, USA),
  • Mikroprozessor und Taschenrechner (Texas Instruments, USA),
  • Laser (Maimann, USA),
  • Atombombe (Oppenheimer, Teller, Ulam, USA),
  • Videorecorder (RCA, USA),
  • ARPANET/Internet (US-Army, CERN/Schweiz),
  • Mondlandung (NASA, USA),
  • PC (Apple, IBM, USA),
  • Smartphone, iPad etc. (Apple, USA).

Errungenschaften, die wir heute den Arabern zuschreiben, wie etwa die "arabischen Ziffern", entstanden vor über 2.000 Jahren und stammen aus der Gegend des heutigen Irans und Iraks aus der Zeit vor dem Islam. Die Kultur der Zweistromregion an Euphrat und Tigris hat mit den Arabern nichts zu tun. Aus der arabischen Region kommt nur der Koran.

Es muss unserer Jugend klar gemacht werden, dass es kein Zurück geben wird in die Welt der Romantik. Auch dann, wenn wir in Österreich und Deutschland die Kohle- und Kernkraftwerke abstellen, dann bleibt das Wissen, wie man sie baut und betreibt, weiter bestehen, abgesehen davon, dass überall auf der Welt neue Kraftwerke gebaut werden außer in Österreich und Deutschland.

Deutschlands Wohlstand beruht immer noch auf der Automobilindustrie, auf einer weltweit einzigartig hochentwickelten Messtechnik und auf einer mächtigen und leistungsstarken Chemieindustrie, was die Grünen bisher noch nicht bemerkt haben dürften. Wenn sie es eines Tages bemerken sollten, dann Gnade uns Gott, denn ohne Chemie gibt es keine Pharmazie und keine moderne Gentechnik.

Streben nach und Bewahren von neuem Wissen sind auf Dauer unmöglich verhinderbar, schon gar nicht von Politikern, die keine Ahnung haben, was Wissenschaft ist und wie Wissenschaft funktioniert. Es gibt kein Zurück zu den Bauernhöfen der Romantik. Diejenigen, die in den letzten fünf Jahrhunderten versucht haben, beim Wissenserwerb zu bremsen, die Kirche vor der Aufklärung, später die Jakobiner der französischen Revolution, noch später die Kommunisten und Nationalsozialisten, aktuell der politische Islam und im Gleichschritt dazu die retrograde Linke, sie stehen und standen alle auf der Bremse, während die echten Wissenschaften der MINT-Fächer trotz aller Bemühungen an ihnen vorbeiliefen. Bremsen funktionierte zum Glück immer nur lokal und kurzfristig – leider zum Schaden der Bevölkerung.

Es ist zu hoffen, dass es wieder einmal mutige Politiker geben wird, die sich diesem retrograden Trend entgegenstellen werden. Bremser haben wir mehr als genug. In Mitteleuropa stehen die Uhren zurzeit auf Rückschritt. Wir leiden alle am Trend der politischen Korrektheit und einer burlesken "gendergerechten" Stammelsprache mit Wortimplantaten wie Sternchen, Doppelpunkten und Zwischenstrichen. Mit Fortschritt hat das alles nichts zu tun. Es handelt sich nur um Zurufe aus Orchideenfächerkombinaten mit anschließenden Belästigungen freier Bürger, die betreutes Denken ablehnen.

Mag. Dr. Rudolf Öller ist promovierter Genetiker, pensionierter AHS-Lehrer für Naturwissenschaften, ehemaliger ehrenamtlicher Rettungssanitäter und alter weißer Mann mit Hang zum selbstständigen Denken.

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  1. Hatschi Bratschi (kein Partner)
    18. April 2021 17:49

    Es darf angemerkt werden, dass die weißen Amerikaner ebenfalls nichts anderes, als ausgewanderte Europäer oder deren Nachkommen sind.



  2. monofavoriten (kein Partner)
    18. April 2021 15:06

    Die Zivilisation soll, laut WEF und anderer Globalistenorganisationen, rückgebaut werden. Da die derzeit weltweit etablierte Zivilisation die der weißen Europäer ist, müssen alle nichtweißen Rassen davon überzeugt werden, dass die weiße Zivilisation böse, inherent rassistisch und ...-phob sei. Dadurch können weite Teile der Menschheit leichter dazu gebracht werden, mit dieser Zivilisation zu brechen - auch wenn sie dann in der Wildnis wieder aufwachen, wenn sie denn überhaupt diesen Rückbau überleben.



  3. fxs (kein Partner)
    17. April 2021 17:03

    Man sollte nicht vergessen, dass bis in's 11. Jahrhundert islamische Reiche (etwa Bagdad oder auch Cordoba) führend in den Wissenschaften waren.
    Bis eben der islamische Theologe Abu Hamid al-Ghazali, (1055 bis 1111) die Unvereinbarkeit der Wissenschaften mit dem Koran feststellte und der Großvesir den Vorrang des Islams vor den Wissenschaften verordnete.



    • Huxley
      17. April 2021 17:07

      Richtig.
      Während in der Renaissance die Künste und Wissenschaften in Europa aufblühten, ging es mit dem Islam fast zeitglich massiv bergab. Heute befinden sich die moslemischen Länder in einer tiefen und selbstverschuldeten Krise.



    • Boldi (kein Partner)
      19. April 2021 06:33

      Ach nein, wie kommen Sie denn auf diese Behauptung?



  4. Torres (kein Partner)
    17. April 2021 13:30

    Statt die Leistungen weißer Männer aufzuzählen, hätte der Autor es sich viel leichter machen können, indem er die Erfindungen und Entdeckungen schwarzer Männer aufzählt, dazu auch noch jene von Moslems, also eine Liste der schwarzen und moslemischen Mozarts, Shakespeares, Rembrandts, Kants ... Der Artikel wäre, glaube ich, sehr kurz geworden, vielleicht sogar überhaupt nicht erschienen.



    • Zraxl (kein Partner)
      17. April 2021 14:39

      Es gibt einen ganzen Haufen sehr guter schwarzer Musik zwischen Blues, Gospel, Soul und Spirituals. (Und Bikutsi oder Reggae wem es gefällt).
      Die Musik eines Jimi Hendrix oder der Como Mamas ziehe ich der Mozartschen Hoppsassa und Trallalla Musik jedenfalls vor.

      Aber als gebildeter Mensch weiß man natürlich, dass "Hey Joe" Unterhaltungsmusik ist, während es sich bei "Der kleinen Nachtmusik" um ernste Musik handelt.



    • Freisinn
      18. April 2021 08:43

      @Zraxl
      Selbstverständlich ist die kleine Nachtmusik Unterhaltungsmusik, aber auf einem sehr hohen Niveau halt. Schaun mer mal, wer in 300 Jahren noch Jimmy Hendrix kennt.



    • monofavoriten (kein Partner)
      18. April 2021 17:19

      vieles von dem, was als afroamerikanische musik tituliert wird, ist in wirklichkeit entweder von weißen (leiber&stoller) oder ein mix aus weißem country und schwarzen spirituals, welche wiederum nur in den weißen usa entstehen konnten - aufgrund der sklavenarbeit in den plantagen. country blues oder blues überhaupt benötigte gitarre oder mundharmonika oder klavier und die sind allesamt nicht in afrika entwickelt worden. dort gab es wirklich bloss trommeln und stimmen.



    • Peregrinus
      18. April 2021 17:45

      @Zraxl
      Unverzeihlicher Weise haben Sie die Beiträge der Schwarzen Fußballer zu unserer Hochkultur nicht erwähnt.
      Was die Hoppsassa und Trallalla Musik betrifft, kann ich Ihnen nur uneingeschränkt zustimmen: Der „Don Giovanni“ ist ein einziges Potpouri von „Hoppsassas und Trallallas“, insbesondere wenn Giovanni der Statue des Komtur am Friedhof gegenübersteht und dennoch sein verruchtes Leben nicht einsieht. „Hoppsassa und Trallalla“ ist es auch, wenn sich bei Mussorgskij Zar Boris am Boden windet oder der Narr das Schicksal der Russen beklagt. Und wenn die Gräfin zu Beginn des 2. Aktes im Mozarts Hochzeit des Figaro ihre Gefühle ausdrückt, dann bin ich so richtig im Oktoberfest. - A Gaudi!



    • Zraxl (kein Partner)
      18. April 2021 18:17

      @ Freisinn, Die Komplexität der Mozartschen Kompositionen ist natürlich nicht mit afrikanischer Musik vergleichbar (und Mozart hat auch für meine Ohren etliche ganz großartige Musik komponiert.) Mir war der Punkt wichtig, dass Musik viel mehr ist, als die Anwendung kompositorischer Prinzipien. Arnold Schönberg sei mein Zeuge! Deshalb ist Musik sehr schwer mit einem "objektiven" Qualitätsmaß zu versehen. Auch die Dauer der Aktualität ist kein Maß.

      @monofavoriten, Stimmt vollkomen. In den USA hat es eine starke gegenseitige Beeinflussung von weißer und schwarzer Musik gegeben.

      Nur eines darf man m.E. nicht: Den Beitrag der schwarzen Musik kleinreden. Denn das wäre ein Akt großer Ignoranz.



    • monofavoriten (kein Partner)
      18. April 2021 18:37

      @zraxl

      von kleinreden war nie die rede. was ich meinte ist, dass die sogenannte "schwarze musik" nordamerikas nur in einem weißen umfeld das werden konnte, was sie ist: eine kollaboration. stax, motown, chess, etc. hatten als produktionsstätten enormen einfluss, auch wenn deren haus-und hofkapellen oft schwarze musiker beinhalteten.



    • Zraxl (kein Partner)
      18. April 2021 18:51

      @ Peregrinus, Für Fußball habe ich keine Ohren.
      Über (Musik-)Geschmack lässt sich trefflich streiten.

      Dass ich justament in diesem Forum des Bildungsbürgertums eine blasphemische Bemerkung über W.A. Mozart gemacht habe, ja machen musste, war eine Eingebung meines pechschwarzen Charakters.



    • Peregrinus
      18. April 2021 19:38

      @ Zraxl
      Das mit dem Bildungsbürgertum ist mir zu billig. Vor Jahrzehnten – also zu einer Zeit, zu der zumindest am Lande noch die wenigsten Matura hatten – hat Theodor Guschlbauer am Linzer Landestheater den Boris Godunow dirigiert. Es war eine ausverkaufte Vorstellung im Rahmen des Land-Abonnements, also einer Vorstellung für die Landbevölkerung. Am Ende der Vorstellung hätte man das Fallen eine Stecknadel gehört, so ergriffen waren die Leute.



    • Zraxl (kein Partner)
      18. April 2021 20:14

      @Peregrinus, Sie treffen hier m.E. exakt den Punkt, was gute Musik bewirkt, nämlich die vollständige Faszination, das Versinken in der Musik. Welche Art von Musik diesen Zustand auslösen kann, ist eine Frage der Bildung - aber nicht einer Schulbildung, sondern eines persönlichen Werdegangs, der damit beginnt, welche Schlaflieder wir als kleine Kinder gehört und gesungen haben und der sich zeitlebens fortsetzt.

      Was meine Postingflut hier ausgelöst hat, war dieser naive Eurozentrismus, dass die Afrikaner keinen Mozart haben. Nona haben sie keinen, weil ihre gesamte Musikkultur auf anderen Beinen steht. Mehr Faszination als bei einem Tanz- und Trommelevent irgend eines Urwaldvolks geht nicht



    • Franz Lechner (kein Partner)
      20. April 2021 09:35

      Als die Schwarzen in den USA unter strengster weißer "Aufsicht" waren (das soll jetzt nicht Sklaverei schönreden) erfanden sie so etwa Wunderbares wie Gospel. Als sie sich begannen, loszulösen gab es Blues, Jazz etc, schon mit regem weißem Austausch.
      Heute, wo sie ganz frei und für sich allein sind, machen sie Rap. Vergleich das einmal, Zraxl, mit Mary's Boy Child Jesus Christ.



  5. Zraxl (kein Partner)
    17. April 2021 12:57

    Das Zeitalter der Aufklärung war eine Intrige gegen die Katholische Kirche. Mit allerlei Lügen wurde das dumme Volk aufgehetzt und plötzlich konnte sich jeder Depp als aufgeklärter Denker fühlen, wenn er nur heftig genug über die Kirche geschimpft hat.

    Dass man die Renaissance, die immerhin drei Jahrhunderte vor der Aufklärung begonnen hat, in Zusammenhang mit der Aufklärung bringt, ist nur eine dieser fetten Lügen.

    Die "Kopernikanische Wende" hat nicht Galilei bewirkt, sondern ein polnischer Mönch. Auf das Konto von Galilei gehen eine ganze Reihe anderer wichtiger Entdeckungen.

    Die "arabischen Ziffern" einschließlich der Null stammen nicht aus dem Iran sondern aus Indien.



    • Franz Lechner (kein Partner)
      17. April 2021 14:32

      ************************************************************************************************************************************************************



    • Huxley
      17. April 2021 17:04

      @Zraxl:
      Ich habe obigen Aufsatz zweimal gelesen. Es ist davon die Rede, dass die Aufklärung _nach_ der Renaissance kommt, was denn sonst, und von einer kopernikanischen Wende ist nirgendwo die Rede, stattdessen von einer modernen Astronomie. Soweit ich das beurteilen kann, ist das alles richtig, denn Galilei führte das Fernrohr in der (nunmehr moderne) Astronomie ein.
      Dass die Aufklärung eine Intrige war, ist Ihre schlichte Meinung, die ich nicht teile, und was die Zahlen betrifft, so waren die meines Wissens zeitgleich in Indien und im Zwischenstromland im Gebrauch.
      Wozu also die sinnlose Aufregung?

      Sinnerfassendes Lesen scheint nicht ihre Stärke zu sein.



    • Zraxl (kein Partner)
      17. April 2021 18:30

      "Das Zeitalter der Aufklärung war eine Selbstbefreiung der Menschheit aus Unwissenheit und Fremdbestimmung."
      So funktioniert Manipulation. Vorher, also vermutlich im finsteren Mittelalter, war die Erde noch eine Scheibe, (übrigens auch eine Lüge aus der Zeit der Aufklärung.) und Herr Columbus wollte an den Scheibenrand segeln.

      Sie haben vollkommen Recht. Von der kopernikanischen Wende ist nirgendwo die Rede im obigen Artikel. Genau das ist mein Kritikpunkt. Kopernikus hat das neue Weltbild entdeckt. Galilei hat mit dem von Lipperhey erfundenen Fernrohr halt nicht auf das Meer, sondern in die Luft geschaut. Aber Galilei ist halt populärer als Kopernikus - Dank der Giftfeder von Brecht.



    • Zraxl (kein Partner)
      17. April 2021 18:52

      Ja, es stimmt, im Artikel steht, dass die Aufklärung nach der Renaissance kommt. Nur den konstruierten Zusammenhang zwischen den beiden Epochen gibt es halt nicht - jedenfalls nicht rückwirkend.

      Die Entwicklung der Naturwissenschaften und der Technik war seit langer Zeit in Gange, sonst hätte man niemals die Kathedralen bauen können. Weder die Statik der Gebäude noch die Logistik des Baus wären ohne hochentwickeltes naturwissenschaftlich-technisches Wissen möglich gewesen. Natürlich entwickelte sich die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse seither immer rasanter. Das hat aber mit Aufklärung nichts zu tun, auch wenn sich einige Wissenschaftler tatsächlich als Aufklärer verstanden haben.



    • Zraxl (kein Partner)
      17. April 2021 19:06

      Irgendwelche Zahlenzeichen hat es seit sehr langer Zeit gegeben. Der bedeutende Durchbruch war die Darstellung der Null als Zahl bzw. Ziffer, und die kommt aus Indien.

      Dass die Aufklärung eine Intrige gegen die Kirche war, entnehme ich den Darstellungen über Erich Biester, der zu diesem Zweck die "Berlinische Monatsschrift" herausgegeben hat. Biester hat seinen „Vorschlag, die Geistlichen nicht mehr bei Vollziehung der Ehen zu bemühen“ publiziert und damit eine Debatte losgetreten, die dann zur bekannten Definition von Kant "Was ist Aufklärung?" geführt hat.

      Frei nach Kant könnte man damit sagen: Die Aufklärung ist das Ding an Sich, die Revolution die entsprechende Erscheinung.



    • Franz Lechner (kein Partner)
      20. April 2021 09:41

      Zraxl ***********************************************************etc
      Dass "Konservative" wie auch A.U. nicht gneißen, dass sie mit ihrem Kult der "Aufklärung" nichts anderes als der kommunistischen Revolution das Wort reden. Aber für den wahren Bürgerlichen scheint das bürgerliche Gewand das Allerwichtigste zu ein.
      Auch innerhalb des hohen Klerus ist diese fürchterliche Begriffsverwirrung zu beobachten, etwa anhand des Wr. Erzbischofs, der allen Ernstes lallt, das Christentum sei dem Islam gegenüber im Vorteil, weil es das Zeitalter der Aufklärung durchgemacht habe.



  6. Maria Kiel
  7. Alexander Huss
    15. April 2021 21:47

    Ich kenne Rudolf Öller als Autor anderer Publikationen und Artikel - und seinen Ausführungen kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen.

    Als Lehrer kann ich nur dergestalt wirken, dass ich meine Schüler bitte, ihren Verstand einzuschalten.

    Als Beispiel nehme ich gerne Greta Thunberg, der vor zwei Jahren freitags die Jugendlichen in Scharen nachliefen. Mein Standardspruch ist der: "So ähnlich muss es sich auch bei Adolf Hitler abgespielt haben: Man lief ihm nach und jubelte ihm zu. Diejenigen, die nachfragten, wurden verunglimpft. Heute ist es ähnlich. Wer zum Thema Klimawandel andere, kritische oder gar abweichende Meinungen hat, wird rasch mundtot gemacht".

    Meist blicke ich in betroffene Gesichter. Für mich ein gutes Zeichen, dass vielleicht der eine oder andere anfängt, nachzudenken.



    • pressburger
      17. April 2021 10:44

      Ein hervorragendes, zutreffendes Beispiel. Leider, 80 Jahre vergangen, Lernen, Null.



  8. Hausfrau
    15. April 2021 19:50

    Wie schon Poster OMalley erwähnte, darf nicht vergessen werden, dass alle diese Erfindungen und Entdeckungen in christlich geprägten Ländern erfolgten.

    Durch die linke Politik in vielen (ehemaligen) christlichen Staaten Europas gibt es wenig Anreize, außergewöhnliche Taten zu machen. Unserer Jugend wird die Matura schon 'nachgeworfen' und nach Studiums Abschlüssen stellt man oft fest, dass viele erforderlichen Kenntnisse fehlen.

    Außerdem stehen Politikwissenschaften und andere Orchideenstudien hoch im Kurs. Gendern, Political correctness und Cancel culture haben bei den Linken höchste Priorität, da ist für anderes nicht mehr viel Zeit verfügbar. Letztlich gibt es durch den aufgeblähten Verwaltungsapparat und die großzügigen Sozialleistungen keinen Ansporn, besondere Leistungen zu erbringen.

    Fortschritte gibt es jetzt und künftig in Ost- und Südostasien, USA, Kanada und Australien, während Europa nur mehr zum Auffanglager des Geburtenüberschusses aus Afrika und dem Nahen Osten degradiert.



    • Franz Lechner (kein Partner)
      17. April 2021 14:35

      ********************************************************************************************************************



    • Susanna (kein Partner)
      17. April 2021 17:04

      Hausfrau, Sie meinen, dass unserer Jugend die Matura "nachgeworfen" werde.
      Ich lade Sie ein, sich einige SRDP-Beispiele herunterzuladen und selbst auszuprobieren.



  9. Isis42
    15. April 2021 13:28

    Ich hatte einen fürchterlichen Traum:
    Europa wurde von Imamen regiert und man durfte nur nach "Vorschrift" leben!



    • Konrad Loräntz
      17. April 2021 09:52

      Definiere die Unterschiede zwische Traum, vager Ahnung und faktengestützter Prognose.



    • pressburger
      17. April 2021 10:46

      Pessimisten gehen von der Annahme aus, Europa wird eine chinesische Kolonie, Realisten wissen Europa wird Kalifat.



  10. OMalley
    15. April 2021 11:25

    **************
    Das unvollständig aufgezählte Schaffen weisser Männer hat vor christlichem Hintergrund stattgefunden . Warum hat es sic nicht unter anderem Ambiente ereignet ???



  11. Brigitte Kashofer
    15. April 2021 11:03

    Danke für diese Auflistung!
    Es ist halt einfacher, ein guter Moslem zu sein, als ein guter Schüler. Dasselbe gilt auch für alle anderen Ideologien. Glaubenssätze nachzubeten erfordert weder Verstand noch Logik. Deshalb verbreiten sich Ideologien in der Masse leichter als Wissenschaften. Die größte Katastrophe ist dabei unser Bildungssystem und die großteils linken Lehrer. Das kommt, glaube ich, daher, dass die meisten Lehrer nie außerhalb der Schule gearbeitet haben.



    • Ingrid Bittner
      15. April 2021 13:05

      @Brigitte Kashofer: Ihr letzter Satz trifft nicht nur auf die Lehrer zu!!






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