Gastkommentare

Die wahre Macht benötigt Kontrolle

10. Februar 2021 08:56 | Autor: Karl Berger
13 Kommentare

Es sind die Gerichtshöfe, die die wahre Macht in Österreich und Europa ausüben. Je mehr man sich mit den Entscheidungen dieser Gerichtshöfe befasst, desto mehr muss man dieser Feststellung von Andreas Unterberger zustimmen. Bei genauerer Betrachtung sind wir Zeuge einer Reise nach Jerusalem, bei der die europäischen Gerichtshöfe die Plätze der österreichischen höheren Gerichte einnehmen und diese dann am nächsten freien Sessel Platz nehmen, der bisher der Politik zustand und diese Politik, die nun nicht einmal mehr Kopftuchverbote für Volksschulkinder erteilen kann, geschweige denn Homoehe oder Sterbehilfe regelt, nimmt genüsslich Platz auf dem letzten Sessel, jenem der bisher von den freien Bürgern eingenommen wurde.

Diese Übernahme der wahren Entscheidungsgewalt durch die Gerichte, also die praktische Substitution des Prinzips "das Recht geht vom Volk aus" durch eine immer weiterreichende Rolle der Gerichte, sieht man sehr deutlich im Bereich des Asylrechts. Während seit Jahrzehnten Umfragen eine deutliche Begrenzung der Zuwanderung und ein strengeres Asylrecht wünschen, dieses zum Teil von Politikern sogar beschlossen wird, und vollkommener Konsens darüber besteht,"Gfraster" abzuschieben, sieht man in der Entscheidungspraxis:

  • - Vom Gesetzgeber beschlossene Abschiebungen von straffälligen Asylwerbern von Amts wegen finden nicht statt, da der EuGH eine Einzelfallprüfung einfordert;
  • - Fälle werden aufgrund von Nebenthemen von einer Instanz in die andere rauf und runter geschoben, obwohl keine Instanz jemals einen Asylgrund gefunden hat;
  • - Selbst in eindeutigen Fällen gewinnen Asylwerber eine weitere Runde im Instanzenzug samt Aufenthalt und Unterstützung, weil etwa ein Gericht verabsäumt hat, Jobchancen in Mazar-i-Sharif oder eine mögliche Clan-Anbindung in Bula-Hawa zu prüfen;
  • - Absurderweise finden selbst Schwerverbrecher noch Home Invasions NGOs, die die Berufung finanzieren.

Wer sich also mit den tatsächlichen Fällen so befasst, wie der Autor dieser Zeilen unter https://asylwatchinoe.blogspot.com, der wundert sich eher darüber, wie es möglich ist, in diesem Land KEIN Asyl zu bekommen.

Umso mehr erstaunt der Fall der allseits bekannten georgischen Familie: Es gibt wohl ganz wenige Fälle, in denen jeder Asylantrag von wirklich jeder Instanz konsequent abgelehnt worden ist. Man muss der Asylindustrie Mut bescheinigen, sich genau diesen Fall ausgesucht zu haben, um gegen die Asylgesetze Sturm zu laufen, da er von rechtlicher Seite nichts an Eindeutigkeit zu wünschen übriglässt. Aber die Asylindustrie kennt natürlich die tatsächlichen Asylentscheidungen ganz genau, während diese in der öffentlichen Meinung, selbst in der asylkritischen, fast vollkommen unbekannt sind. Die Asylindustrie weiß, wie sturmreif das Zentrum bereits ist, und kann sie einen Fall wie den der georgischen Familie durchdrücken, so kommt das einer vollständigen Aufhebung jeder Asylprüfung gleich.

Was aber kann der Staatsbürger tun, der in einem Staat leben will, in dem nur wirklich Verfolgten Schutz gewährt wird und in dem ansonsten eine Zuwanderungspolitik herrscht, die an den Interessen des eigenen Staates ausgerichtet ist?

In einem ersten Schritt müssen die Urteile der höheren und höchsten Gerichte im Asylbereich aus den Bergwerken der Gerichte ans Licht einer größeren Öffentlichkeit geschleppt werden. Diese Gerichte schaffen täglich neue Staatsbürger, ähnlich einer Serverfarm, die unterirdisch täglich neue Bitcoins produziert. Wobei die Anzahl der jemals geschaffenen Bitcoins mit 21 Millionen begrenzt ist, die Zahl der möglichen neuen Staatsbürger aber praktisch unbegrenzt ist.

Eine genauere Beschäftigung mit der Entscheidungspraxis hilft natürlich auch, sinnvollere Reformen im Asylwesen voranzutreiben. Auch wenn hier natürlich längst gilt, dass jeder in Österreich gesetzte Schritt ohne Änderungen auf europäischer Ebene kaum Auswirkungen haben wird.

Weiters gilt es, die Rolle der Gerichte besser zu beleuchten: Lebensnahen Entscheidungen in unteren Instanzen, stehen vollkommen lebensfremde der höheren Instanzen entgegen. Wie aber werden Richter in höhere Instanzen befördert? Wie kommt es, dass je höher ein Gericht angesiedelt ist, der zu Tage tretende linke Missionsgeist umso stärker ist? Während in Ländern wie den USA Bestellungen von Höchstrichtern längst die zentrale politische Aufmerksamkeit erhalten, die sie im Machtgefüge des Staates verdienen, konstituiert sich hierzulande eine zunehmend links stehende Richterelite abseits der politischen Mehrheitsverhältnisse und wird von dieser sträflich vernachlässigt.

"Karl Berger" ist ein Pseudonym. Der Autor ist bei einer international aktiven Beratungsfirma tätig und muss daher um Anonymität bitten. Er betreibt unter https://asylwatchinoe.blogspot.com einen Internet-Blog, der sich auf die Analyse der Asylentscheidungen insbesondere des Verfassungsgerichtshofs spezialisiert hat.

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  1. Mentor (kein Partner)
    22. Februar 2021 14:42

    @Neppomuck
    Merkel und die Fahne hier:
    dailymotion.com/video/x32p9uv

    Ein Relativierungsversuch der Sündendeutschen:
    sueddeutsche.de/politik/politiker-videos-wenn-bilder-taeuschen-1.3293415



  2. andreas.sarkis (kein Partner)
    13. Februar 2021 10:03

    Immer wieder dürfen "Anonyme" schreiben, weil A.U. ihnen irgend welche Ausreden durchgehen lässt.
    Der Anonyme betreibt einen Blog? Ja, aber ohne Impressum. Anzeige ist aufgelegt.

    Nichts gegen den Inhalt des Beitrags, aber den darf man auch unter einem Namen veröffentlichen. Klenk & Co. können sowieso herausfinden, wer es ist.



  3. Leodorn
    10. Februar 2021 12:59

    Hallo Washington, hier ist Havanna: wir haben ein Problem: Richter und Gerichtshöfe betätigen sich hier als oberste Rechtsbrecher. Was schlagen Sie vor, was sollen wir unternehmen?

    Washington: Unbedingt am Prinzip der demokratischen Gewaltenteilung festhalten. Keine der demokratischen Gewalten darf dieses Prinzip unterminieren.

    Havanna: Alles klar!
    LD



    • Rudi_Wien
      10. Februar 2021 21:38

      Das Prinzip der Gewaltenteilung stellt niemand in Frage. Aber tun wir doch nicht so, als würden Richter rein aus der Verfassung abgeleitet vollkommen ideologiefreie Entscheidungen treffen. Dann müssten 100 Richter jeweils zum genau gleichen Schluss kommen. Die Übergriffe der Richter auf ureigenste Politikfelder bemerkt nur der nicht, der nie Zeitung liest.



    • Neppomuck
      11. Februar 2021 11:38

      Gewaltenteilung:
      Wer "teilt" (im Sinne von "auseinaderdividiert") bleibt an der Gewalt.
      Alter Hut.



    • Zraxl (kein Partner)
      12. Februar 2021 09:37

      Gegen einen Justitsputsch gibt es kein demokratisches Mittel.
      Die sogenannte Gewaltenteilung ist eine lustige Idee, die aber eine funktionierende und integre Justiz voraussetzt.



  4. pressburger
    10. Februar 2021 11:35

    Asyl ? Asylprüfung ? Asylbescheid ?
    Kein einziger der Illegalen die nach Österreich gekommen sind, erfüllt die Voraussetzungen, wie sie nach der Genfer Konvention erforderlich sind, um einen Asyl Antrag zu stellen.
    Asyl zu bekommen, ist ein Privileg. Kein Menschenrecht.



    • Torres (kein Partner)
      12. Februar 2021 17:38

      Wer - wie Österreich - die Genfer Flüchtlingskonvention unterschrieben hat, muss Flüchtlingen Asyl gewähren, darauf haben sie ein Recht. Allerdings: Flüchtling ist man - ebenfalls laut der GFK - nur im ersten erreichten sicheren Land. Und da Österreich ausschließlich von "sichern Ländern" umgeben ist, kann es in Österreich überhaupt keine Flüchtlinge geben (außer, sie sind vom Himmel gefallen), sondern nur Migranten - legale und illegale. Und denen muss Österreich natürlich kein Asyl gewähren, ihnen kann höchstens subsidiärer Schutz oder ein (zeitlich begrenztes) Aufenthaltsrecht gewährt werden.



    • andreas.sarkis (kein Partner)
      13. Februar 2021 10:07

      Großer Irrtum, Torres.
      Niemand hat nach dieser Konvention das Recht, in einen anderen Kontinent zu reisen und dort ohne Ausweis Asyl zu fordern.

      Monatlich kommen hunderte nicht Identifizierbare über die Corona-gesicherte Grenze. Alle werden dabehalten, keiner von ihnen wird sofort wieder zurückgeschoben.
      Hauptgrund? Ohne Ausweis kann man sie in kein Heimatland abschieben.



  5. Politicus1
    10. Februar 2021 10:36

    wer die Fakten genau lesen möchte - hier ist das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts mit einer klaren, ausführlichen Begründung:
    https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Bvwg/BVWGT_20190923_L515_2160621_5_00/BVWGT_20190923_L515_2160621_5_00.html



    • Hausfrau
      10. Februar 2021 14:15

      Politikus1:
      Die Caritas bittet laufen um Spenden, damit auch Herr RA Vallender mit sinnlosen Einsprüchen zu Gerichtsentscheidungen Geld verdienen kann. Und ein gut bezahlter Richter des BVWG braucht einige Zeit, um ein umfangreiches und hieb-/stichfestes Urteil auszufertigen.
      Aber ich bin sicher, Caritas wird auch den Ruf an den Europäischen Gerichtshof finanzieren und dessen Urteil kann erahnt werden.



    • Peregrinus
      10. Februar 2021 15:35

      Ich Spende nichts mehr an die Caritas. Ich finanziere nicht jene, die den Untergang des Abendlandes (überzeugt oder in Dummheit) betreiben. Gegen Christenverfolgung hört man von dieser Seite ja nichts. Die Islamisierung Europas ist für sie kein Problem. - Die ersten Aufgaben eines Staates sind die Gewährleistung der Sicherheit im Inneren und der Schutz gegen Gefahren von Außen. Da die EU nicht fähig oder willens ist, die Schengengrenze zu sichern, müssen die einzelnen Staaten für ihre Grenzen in berechtigter Selbsthilfe dies tun. Ein Kardinal, der am Tempelberg das Kreuz abnimmt, ist für mich zum Kotzen.



    • Neppomuck
      11. Februar 2021 11:50

      Ebenso "zum Kotzen" ist für mich die Frau Merkel, die (bei der Siegesfeier der CDU nach der Bundestagswahl 2013) die deutsche Fahne "ins Eck stellt".






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