Gastkommentare

Corona: Wien kaschiert die eigene Unfähigkeit durch kantige Sprüche

10. Oktober 2020 07:45 | Autor: Stefan Beig
6 Kommentare

Über die Unfähigkeit der Stadt Wien, rasch Corona-Tests durchzuführen und die Testergebnisse den Betroffenen ebenso rasch zu übermitteln, ist auf diesem Blog schon öfters berichtet worden. Dennoch häuften sich gerade in den vergangenen zwei Wochen Ereignisse, die einen nur mehr ungläubig den Kopf schütteln lassen.

Eines von vielen Beispielen: 

Eine Wiener Schülerin ist ein Corona-Verdachtsfall und muss daher getestet werden. Im Falle eines positiven Testergebnisses, so wird ihr ausgerichtet, würde man sie binnen zwei Tagen informieren. Falls sich niemand meldet, könne sie unbesorgt wieder zur Schule gehen. Das Mädchen wurde nicht informiert, also nahm sie wieder am Schulunterricht teil. Drei Tage später erreichte sie dann doch ein Anruf mit folgender Auskunft: "Tut uns Leid, Sie wurden doch positiv getestet, nur leider hat man vergessen, Sie anzurufen.”

Das Ergebnis: Ihre gesamte Schulklasse muss nun unter Quarantäne.

Dass es auch besser geht, belegt der Fall eines Gymnasiums in Perchtoldsdorf, wo nach den ersten positiven Corona-Tests umgehend ein Screening aller Lehrer und Schüler, beginnend mit den beiden am meisten betroffenen Klassen, stattfand. Dank der raschen medizinisch-epidemiologischen Beurteilung wurde über jeden Betroffenen individuell und schnell entschieden. Ebenso rasch erfolgt nun eine Rückkehr zur Normalität: Die meisten Schüler sollen nächste Woche wieder in die Schule zurückkehren – in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden. 

Die Politik hat versagt, die Menschen nicht

Man kann zum Virus und den – sicherlich auch kontraproduktiven – Maßnahmen der Politik unterschiedlicher Ansicht sein. Kein Wunder: Selbst in der Wissenschaft herrscht bis heute kein Konsens bei der Einschätzung des Corona-Virus. Dieser ist ganz einfach noch nicht vollständig erforscht. Daran ist auch nichts Ungewöhnliches: In allen Bereichen der Wissenschaft vergeht zuerst eine Phase des Forschens, ehe sich ein Konsens in der Fachwelt etabliert. Ungewöhnlich ist nur, dass diese Phase ungewissen Forschens nun vor der Öffentlichkeit stattfindet und über Kanäle kommuniziert wird, die dafür nicht geeignet sind. Das überfordert alle – die Öffentlichkeit ebenso wie die Politik.

Vorausschauendes Handeln ist aber gerade deshalb unerlässlich, um weitere Schäden abzuwenden. Seit Monaten war allen immerhin klar, dass die Zahlen nach dem Sommer wieder steigen werden. Oder besser gesagt: Man sollte meinen, dass das allen klar war. Mit Blick auf das derzeitige Agieren der Politik gewinnt man nämlich nicht diesen Eindruck. Kaum jemand verkörpert dabei das Elend des derzeitigen politischen Umgangs mit Corona besser als die Stadt Wien, die bis heute nicht imstande ist, eine entsprechende Infrastruktur für Tests und das Aufzeichnen und Kommunizieren von Testergebnissen aufzubauen.

Um Schäden von den Bürgern möglichst fernzuhalten, sind schnell durchgeführte Tests nun mal das Um und Auf. Hier geht es sogar um mehr als "nur" um das Contact Tracing. Es geht um massive gesundheitliche und vor allem wirtschaftliche Schäden für unzählige Menschen, ob nun in Schulklassen, der Gastronomie oder sonst wo, die vermieden werden könnten. Aufgrund des schlechten Meisterns der Situation in Wien müssen Schüler und ebenso Angestellte in Unternehmen tagelang und unnötig in Quarantäne. Die bis zu zehn Tage lang auf Testergebnisse wartenden Bürger wiederum sind zur Isolation verdammt, teils ohne dabei ihrer Arbeit durch Home Office nachkommen zu können. Ihre Angehörigen befinden sich gleichfalls in Ungewissheit und wissen zwei Wochen lang nicht, ob sie sich jemandem noch nähern dürfen.

Hier hat der Staat versagt, nicht die Bürger, die sich an die Vorschriften im Wesentlichen halten.

Die Wiener SPÖ will uns nun mit ihrem Slogan einreden, dass Wien ausgerechnet bei ihr "in besten Händen" sei – vielleicht damit wir unser Leben nicht in die eigenen Hände nehmen, sondern es der SPÖ gleich ganz anvertrauen?!?! Doch in unseren Händen wäre Wien besser aufgehoben. Kein Unternehmer könnte es sich leisten, so tölpelhaft in den Herbst zu stolpern, vorausgesetzt er will weiterbestehen.

Der Wiener Gesundheitsstadtrat Hacker hat sich mit kantigen Sprüchen bei einem Teil der ob der Maßnahmen verärgerten Bürger beliebt machen. Nur helfen tut er keinem. Was Hacker letztlich will – ob gar keine Maßnahmen oder noch strengere, bessere Hilfe vom Bund oder gar nichts vom Bund – weiß am Tag vor der Wahl niemand mehr. Vermutlich will er ganz einfach wahlkämpfen, sonst nichts – Gesundheit hin oder her.

Mag. Stefan Beig, Jahrgang 1978, lebt und arbeitet als  Jouralist in Wien. 

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die besten Kommentare

  1. Ausgezeichneter KommentatorNiklas G. Salm
    8x Ausgezeichneter Kommentar
    10. Oktober 2020 11:09

    Einfache Lösung: mit dem blindwütigen Testen aufhören und schon ist die P(l)andemie verschwunden. Weiteres Schüren von Panik und Verfassen von getarnter ÖVP-Propaganda helfen nicht wirklich weiter...

  2. Ausgezeichneter KommentatorSensenmann
    7x Ausgezeichneter Kommentar
    10. Oktober 2020 15:08

    Die notorische Unfähigkeit und Desorgansation ist in einem Dreckstaat ja die Norm. In dem Fall ist es allerdings nur völlige Verblödung, hier Testorgien zelebrieren zu wollen, die man dann doch nicht leisten kann.
    Noch dazu, wo der Test völlig wertlos ist, da er keine Infektion nachweisen kann! Auf Basis dieses Unsinns werden dann Maßnahmen getroffen.
    sehr gute Zusammenfassung zum Corona-Testen hier:

    http://bitly.ws/a5wY

    Manchmal haben sogar Systemmedien lichte Momente und bieten echten, informativen Journalismus.

  3. Ausgezeichneter Kommentatorpressburger
    5x Ausgezeichneter Kommentar
    10. Oktober 2020 12:26

    Na ja, wer an die Existenz des neuartigen, Killer Viruses glaubt, dass einzige Problem in der pünktlichen Durchführung der Tests sieht, der soll seinen Glauben behalten.
    Wissen ist was anderes. Dazu gehört sich zu informieren.

  1. andreas.sarkis (kein Partner)
    12. Oktober 2020 14:38

    Auch da natürlich die berechtigte Frage:
    Warum mehr testen?

    Damit erzielt man nur mehr "positiv" Geteste, ohne zu wissen,
    1. womit sie infiziert sind,
    2. ob/woran sie erkrankt sind.

    An Graf Salm anschließend:
    Solange verschwiegen wird, wie viele überhaupt an "Corona" (was immer das sein mag) ERKRANKT sind, können alle Maßnahmen dagegen nur als Unterdrückung ausgelegt werden.
    Einschließlich dem völlig sinnlosen Contact Tracing, mit dem Erkrankte schon mal gar nicht erhoben werden können.



  2. Sensenmann
    10. Oktober 2020 15:08

    Die notorische Unfähigkeit und Desorgansation ist in einem Dreckstaat ja die Norm. In dem Fall ist es allerdings nur völlige Verblödung, hier Testorgien zelebrieren zu wollen, die man dann doch nicht leisten kann.
    Noch dazu, wo der Test völlig wertlos ist, da er keine Infektion nachweisen kann! Auf Basis dieses Unsinns werden dann Maßnahmen getroffen.
    sehr gute Zusammenfassung zum Corona-Testen hier:

    http://bitly.ws/a5wY

    Manchmal haben sogar Systemmedien lichte Momente und bieten echten, informativen Journalismus.



  3. pressburger
    10. Oktober 2020 12:26

    Na ja, wer an die Existenz des neuartigen, Killer Viruses glaubt, dass einzige Problem in der pünktlichen Durchführung der Tests sieht, der soll seinen Glauben behalten.
    Wissen ist was anderes. Dazu gehört sich zu informieren.



    • Wyatt
      10. Oktober 2020 15:17

      .....möglicher Weise dient das ganze Testen und der daraus resultierenden dramatisch sich vermehrenden Infizierten, vielleicht auch einiger Erkrankter, zur Vorbereitung für den nächsten "Lockdown" mit Ausgangssperren, Versammlungsverbot, Abstand halten und Mund-Nasen Verhüllung, ......damit die Einführung der "Neue Ordnung" - zu unser aller Schutz - nicht durch etwa "aufmüpfige Leugner" gestört wird.



    • pressburger
      11. Oktober 2020 07:26

      @Wyatt
      Aber sicher, weiter gehend auch der Zwangsimpfung. Die nicht geimpften bekommen so eine Art Judenstern, oder
      Corona-Pickerl. Träger des Corona-Pickerls werden vom öffentlichen Leben ausgeschlossen - kein Restaurant, kein Heuriger, nix Billa, kein Benutzung der Öfis, kein sitzen auf den Parkbänken, ÖBB Verbot.
      Bei Nichtbefolgung, Internierung oder zwangsweise Psychiatrie



  4. Niklas G. Salm
    10. Oktober 2020 11:09

    Einfache Lösung: mit dem blindwütigen Testen aufhören und schon ist die P(l)andemie verschwunden. Weiteres Schüren von Panik und Verfassen von getarnter ÖVP-Propaganda helfen nicht wirklich weiter...






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