Gastkommentare

Wie die Briten in Osttirol Tausende in den sowjetischen Lagertod schickten

29. Mai 2020 23:03 | Autor: Reinhard Olt
23 Kommentare

Allerorten ist zwischen Vorarlberg und dem Burgenland des Weltkriegsendes vor 75 Jahren sowie des vor 65 Jahren abgeschlossenen Staatsvertrags gedacht worden, der das Besatzungsregime in Österreich 1955 beendete. "Befreiung" und "Freiheit" waren dabei die kollektiven, von Politik und Medien nahezu unisono verwendeten Begriffe. Doch aus allen "Befreiungs"-Narrativen blieb eines der düstersten Kapitel aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs ausgespart: die Auslieferung Tausender im Lienzer Becken in Osttirol gestrandeter Kosaken und Kaukasier an die Sowjetunion durch die Briten.

Deren Schicksal erfüllt sich zwischen Anfang Mai und Ende Juni 1945. Mit dem Rückzug der Wehrmachtsverbände vom Balkan und aus Norditalien flüchten mehrere zehntausend Menschen in Richtung Reichsgebiet. Militärische Gruppierungen der Kosaken erreicht die Nachricht von der bevorstehenden Kapitulation und der damit verbundenen Gefahr auch für die Angehörigen der Soldaten, die sich – nach Gründung des vom vormals sowjetrussischen Heerführer Jurij Wlassow geleiteten "Komitees zur Befreiung der russischen Völker" (KONR) mit Hilfe führender NS-Repräsentanten auf der Prager Burg – in seit 1944 im Gebiet von Tolmezzo, Gemona und Carnia angelegten Stanitzen (traditionellen Siedlungsgemeinschaften) aufhielten, südlich von Udine. Rasch brechen sie auf, um sich mit diesen zu vereinen und – bedrängt von italienischen sowie jugoslawischen Partisanen, gegen die sie vorwiegend eingesetzt waren – tunlichst im Alpenraum in Sicherheit zu bringen.

Die "Russische Befreiungsarmee"

Die Kosaken-Regimenter unterstehen General Timofej Domanow, in den Stanitzen befinden sich neben Alten, Frauen und Kindern die Atamane (gewählte Führer) Pjotr Krasnow und Wjatscheslaw Naumenko, beide ehedem Generäle des Zaren und der antikommunistischen Truppen der "Weißen" im Bürgerkrieg nach der Oktoberrevolution 1917. Der in die Wehrmacht eingegliederten "Russischen Befreiungsarmee" (ROA) Wlassows gehören ferner die Männer des legendären Haudegens Andrej Schkuro an, zudem die aus mehreren tausend Kaukasiern (darunter Georgier, Tschetschenen, Osseten, Kalmüken) bestehenden Legionen unter General Sultan Girej. Auch diese führen jeweils einen Tross aus Frauen, Kindern und Alten mit.

Es regnet in Strömen, als sich Mensch und Tier Anfang Mai auf aufgeweichten Straßen gen Plöckenpass bewegen und ihn im Schneesturm überwinden. Unter Einschluss des von dem deutschen General Helmuth von Pannwitz kommandierten XV. Kosaken-Kavalleriekorps sowie mit zurückweichenden Kroaten, Slowenen, Serben und Montenegrinern, die Titos Partisanenarmee im Rücken haben, schlagen sich gut hunderttausend Menschen mitsamt tausenden Pferden über die Karawanken durch und wähnen sich im Drautal vor ihren Verfolgern in Sicherheit. Pannwitz war Anfang 1945 auf einem "Allkosaken-Kongress" zum "Obersten Feldataman aller Kosakenheere" gewählt worden, ein Rang, den seit 1835 stets nur der Zarewitsch (nachfolgeberechtigter Sohn des Zaren) innehatte.

Der Gendarmerieposten Nikolsdorf vermerkt am 4. Juni 1945: "Aus dem Gebiet Oberkrain – Kötschach-Mauthen – Oberdrauburg kommen Kosaken mit Frauen und Kindern [sic], Zivil und Uniform, ca. 35.000, mit Roß und Wagen, Fahrrad, Motorrad, LKW und PKW, Artilliere [sic], schwer bewaffnet, Gewehre, Pistolen, MP., Handgranaten u.s.w., alles zusammen zur ehem. deutschen Wehrmacht gehörig, und lassen sich im Gebiete des Talbodens von Oberdrauburg bis Lienz nieder. Sie hatten ca. 6000 Pferde bei sich und diese vielen Pferde frassen [sic!] die Wiesen in kurzer Zeit derart ab, daß die hiesigen Bauern keine Heuernte hatten". Drei Tage später rücken die ersten Briten in Kötschach-Mauthen ein, anderntags in Lienz. Die 78. britische Infanteriedivision unter Generalmajor Robert Arbuthnott hatte noch auf friulanischem Gebiet Anfang Mai Kontakt mit den Kosaken aufgenommen.

Brigadegeneral Geoffrey Musson, Kommandeur der 36. Infanteriebrigade weist ihnen den eingenommenen Raum zu, den Kaukasiern das Gebiet östlich davon um Dellach. Mitte Mai stößt der aus 1400 Mann bestehende Trupp Schkuros zu ihnen. In Gesprächen mit den Atamanen sichert ihnen die britische Militärführung zu, dass sie "keinesfalls den Sowjets überstellt" würden, Major Davis von den Highlanders versichert, "die verschworenen Feinde des Kommunismus" seien "den Westalliierten sehr willkommen".

Dem aus zwei Divisionen bestehenden, im Jänner 1945 zusammengestellten Korps unter von Pannwitz – in der Mehrzahl ehemalige Sowjetbürger, die sich nach Beginn des "Unternehmens Barbarossa" 1941 auf die Seite der Wehrmacht geschlagen hatten, weil sie in ihr den "Befreier vom stalinistischen Joch" sahen – weisen die Briten den Raum Klagenfurt/Feldkirchen/St. Veit an der Glan zu; Teile der 2. Kosaken-Division müssen sich weiter nördlich niederlassen, im Gebiet zwischen Althofen und Neumarkt.

"Lieber sterben, als den Sowjets in die Hände fallen"

 Während das äußerlich faire Verhalten der Briten alle Sorgen um die Zukunft fahren lässt, vereinbaren die Stäbe des V. Britischen Korps und der 57. Sowjetischen Armeegruppe am 23. und 24. Mai in Wolfsberg, dass alle internierten Kosaken und Kaukasier "in Judenburg den Russen übergeben werden". Da die Nachricht von der "Repatriierung" bekannt wird, spielen sich erschütternde Szenen ab. Männer bringen ihre Frauen und Kinder um und begehen anschließend Selbstmord: "Lieber sterben" wollten sie, als "den Sowjets in die Hände fallen", heißt es in einer von dem 76 Jahre alten Krasnow sowie den anderen Heerführern unterzeichneten Petition, welche an König Georg, die britische Regierung, Feldmarschall Alexander sowie an den Papst und die Weltöffentlichkeit gerichtet ist, "wir ziehen eher den Tod vor, als dass wir nach Sowjetrussland zurückkehren, wo wir zur langen und systematischen Vernichtung verdammt sind."

Die Atamane einschließlich von Pannwitz‘ sowie 1800 kosakische Offiziere und 600 deutsche Begleitoffiziere hat man dem Schein nach zu "Verhandlungen" nach Spittal an der Drau "eingeladen"- Zuvor waren gesprächsweise Möglichkeiten bis hin zum Dienst als Grenzwachen im britischen Empire in Aussicht gestellt worden. Arglos besteigen die Offiziere die Lastwagen, die sie nach den Versicherungen der Briten zu Feldmarschall Alexander bringen sollten. Viele haben ihre Paradeuniformen und Orden angelegt. Gepäck bräuchten sie nicht, sagte man ihnen, denn noch am selben Abend seien sie wieder bei ihren Angehörigen.

Wenige Kilometer nach Lienz hält die Kolonne, schwer bewaffnete Soldaten steigen zu, und Panzerwagen stoßen zum Geleit. Einige Offiziere wittern den Verrat, springen aus den Lastwagen und flüchten in die Berge. Alle anderen bringt man nach Judenburg, wo sie auf der Brücke über die Mur, der Demarkationslinie zwischen der britischen und der sowjetischen Besatzungszone, überstellt werden.

"The whole thing had been very well done"

 Sodann kommen die in den Lagern Verbliebenen an die Reihe. Eine Zeitzeugin erinnert sich: "Dann haben wir gesehen, der Pope ist eingekreist, im Feld haben die Kosaken gebetet und ein Kreuz in die Höh‘ gehalten – und haben sich halt nicht ergeben wollen. Dann haben die Briten angefangen hineinzuschießen". Man treibt die sich unterhakenden und instinktiv aneinanderklammernden Menschen brutal auseinander. Major Davis und seine Highlanders gehen ohne Rücksicht auf Verluste vor, setzen Gewehrkolben ein, machen reichlich von Holzknüppel und Bajonett Gebrauch. Es wird geschossen, in Panik erdrücken oder trampeln Menschen einander zu Tode. Frauen springen in die nahe Drau, nehmen ihre Kinder mit in die reißende Flut.

Auf Davonschwimmende und -getriebene wird geschossen, selbst die angeschwemmten Leichen angelt man aus dem Wasser und händigt sie sowjetischem Militär aus. Wer kann, flieht, manche Geflohenen werden in den umliegenden Wäldern erhängt aufgefunden. Bis zum Mittag sind 1250, bis zum Abend zweieinhalbtausend Menschen auf Lastwagen gezerrt und in wartende Zugwaggons gepfercht.

Ähnlich in Oberdrauburg, wo an demselben Tag 1750 Menschen weggeschafft werden. Der 1. Juni 1945 dürfte mehrere hundert Kosaken das Leben gekostet haben. Mitte Juni sind mehr als 22.000 Kosaken und Kaukasier der Sowjetarmee überstellt, davon mindestens 3000 "Altemigranten", mithin im Zuge der Oktoberrevolution Emigrierte und deren Nachkommen, die nicht einmal aufgrund der Übereinkunft der "Großen Drei" in Jalta hätten "repatriiert" werden dürfen, geschweige denn nach Hager Landkriegsordnung respektive Genfer Konvention.

Erst Mitte Juni beginnen die Briten mit der Überprüfung der Staatsbürgerschaft. Den bereits Deportierten hilft das nicht mehr. Arbuthnott dankt seinen Soldaten: der Einsatz sei zwar "äußerst abscheulich, aber für den Frieden nicht nur notwendig, sondern sogar wünschenswert"; Musson befindet: "The whole thing had been very weIl done".

In einem von dem Grazer Historiker Stefan Karner während seiner bahnbrechenden Archivstudien (zu den in sowjetische Gefangenschaft geratenen österreichischen Wehrmachtssoldaten und Zivilinternierten) in den nicht allzu lange zugänglichen Moskauer Sonderarchiven ans Licht gehobenen "streng geheimen Bericht" vom 15. Juni 1945 ist von 42.913 "Heimatverrätern" die Rede, die allein zwischen 28.Mai und 7. Juni 1945 "aus den Händen der Briten übernommen wurden". Das von Karner zugänglich gemachte Moskauer Dokument unterscheidet (lediglich) zwischen zwei Nationalitäten: 42.258 Russen und 655 Deutsche; die Aufschlüsselung nennt 16 Generäle (15 russische, ein deutscher, nämlich Pannwitz) und 1410 Offiziere (1272 russische, 138 deutsche) sowie weitere 38.496 Männer (darunter sieben Popen), 2972 Frauen und 1445 Kinder.

Jenseits registrierter, aber der Zahl nach nicht angegebener Selbstmorde vermerkt das Protokoll den Tod von 59 Personen, die an Ort und Stelle als "Heimatverräter" oder "Agenten der deutschen Spionage" liquidiert worden sind.

Viele Kosaken, aber auch Angehörige der kaukasischen Legionen, die wie das XV. Kosaken-Kavallerie-Korps der Wehrmacht, respektive der Waffen-SS angegliedert waren, versuchen der Übergabe zu entgehen. Mitunter entkommen Flüchtige den Suchkommandos, wie der in Lienz verbliebene Sergej Ljaschenko, der "Wochen in Almhütten hauste". Doch die meisten der gut 4000 zwischen Lienz und DeIlach in Wälder und Berge Entwichenen werden gefasst und an die Sowjets überstellt. Bis 15. Juli 1945 sind die "Transferaktivitäten", respektive die "Evakuierung" abgeschlossen, wie Major Claude Hanbury-Tracy-Domville von der britischen Militärverwaltung im Bezirk Judenburg der damaligen Sprachregelung entsprechend die Vorgänge nennt.

In die Fänge des NKWD und ab nach Sibirien

Diese alles andere denn rühmliche Facette britischer Nachkriegspolitik ist von der Historikerzunft zunächst spärlich aufgegriffen worden. Lange Zeit ignorierte man die 1978 erschienene Monographie des russischstämmigen britischen Historikers Nikolai Tolstoy "Die Verratenen von Jalta. Englands Schuld vor der Geschichte". Mit ähnlich spitzen Fingern hatte man die 1957 erschienene Darstellung des polnischen Schriftstellers Josef Mackiewicz angefasst, "Die Tragödie an der Drau. Die verratene Freiheit". Auch die 1986 erschienene "Geschichte der Wlassow-Armee" von Joachim Hoffmann vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt (damals Freiburg/Breisgau), in der Kosaken und kaukasische Legionen naturgemäß berücksichtigt sind, fand kaum Resonanz.

Ins Blickfeld rückte die Thematik 1987, als Tolstoy, Lord Toby Austin Richard William Low of Aldington, Mitglied des Oberhauses, vormals Abgeordneter der Konservativen, einen "großen Kriegsverbrecher" nannte und dessen "Aktivitäten mit denen der schlimmsten Schlächter Nazi-Deutschlands" verglich. Tolstoy, Großneffe des russischen Schriftstellers Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (deutsche Nennung meist: Leo Tolstoi), war in einem seinerzeit aufsehenerregenden Prozess wegen "Verunglimpfung" des Lords zu 1,5 Millionen Pfund Schadenersatz verurteilt worden. Als Generalstabschef des V. Britischen Korps dürfte Toby Low 1945 auch für die unter ebenso spektakulären Umständen vollzogene Auslieferung mehrerer Zehntausend Kroaten, slowenischer Domobranzen sowie serbischer und montenegrinischer Tschetniks aus Kärnten an die jugoslawische Partisanenarmee Titos Mitverantwortung getragen haben.

Jüngere Forschungen, wie jene Karners, haben längst zweifelsfrei ergeben, dass viele der Kosaken-Offiziere entweder sogleich im Judenburger Stahlwerk, wo man sie zunächst festhielt, oder am Sammelplatz in Graz, respektive auf dem Transport nach Wien von Angehörigen sowjetischer Sondereinheiten liquidiert worden sind. (Stefan Karner: Zur Auslieferung der Kosaken an die Sowjets 1945; in: Judenburg 1945 in Augenzeugenberichten, 1994, S. 243–259).

Dagegen machte man den Heerführern und Atamanen, die von Judenburg über Graz nach Wiener Neustadt und vom dortigen Militärflughafen nach Moskau verbracht werden, den Prozess. Das Urteil steht nicht nur wegen des Delikts "Vaterlandsverrat" von vornherein fest, sondern auch weil es sich um "Weiße" handelt. Darauf spielt schon die "streng geheime Mitteilung" des Chefs der NKWD-Hauptverwaltung SMERSch [Akronym für "SMERt Schpionam!" (übersetzt "Tod den Spionen")], Wiktor Abakumow, an Innenminister Lawrentij Berija vom 16. Juni 1945 an, wonach "die Engländer Ende Mai auf dem Territorium Österreichs 20 Weißgardisten – die Führer des weißen Kosakentums, die einen aktiven Kampf gegen die Rote Armee geführt hatten – an das sowjetische Kommando übergaben, worauf diese von uns arrestiert und der Hauptverwaltung überbracht wurden". Als die wichtigsten nennt Abakumow den General der Kavallerie Pjotr N. Krasnow, Generalleutnant Andrej G. Schkuro sowie die Generalmajore Semen N. Krasnow, Sultan-Girej Dmitrij A. Silkin, Pawel S. Esaulow, Jewgenij S. Tichotzkij und Nikolaj P. Woronin.

Liquidierung "der Weißen" in den Kellern der Lubjanka

Stefan Karner, einer der sachkundigsten Kenner der Materie, hat nicht nur dieses Schriftstück in Moskau eingesehen, wo das von ihm bis 2019 geleitete "Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung" eine Außenstelle unterhielt. Er publizierte auch das direkt an Stalin, Außenminister Molotow und Berija übermittelte Protokoll der Vernehmung der in der Lubjanka Inhaftierten, welche Abakumow höchstpersönlich vornimmt. Am 16. Januar 1947 gibt Radio Moskau, tags darauf das Parteiorgan "Prawda" den Urteilspruch bekannt, "den das Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR im Prozess gegen die ehemaligen Generale der Weißen Armeen Krasnow P.M., Schkuro A.G., Sultan Keletsch Girej, Krasnow S.M., Domanow T.I. sowie den deutschen General Helmuth von Pannwitz gefällt hat, die wegen Diversions- und Spionagetätigkeit sowie Beteiligung an einer Organisation zum bewaffneten Kampf gegen die UdSSR angeklagt waren. Alle Angeklagten bekannten sich schuldig. Aufgrund Artikel I des Ukas des Präsidiums des Obersten Sowjets vom 19.4.1943 wurden alle Angeklagten zum Tod durch den Strang verurteilt. Das Urteil wurde vollstreckt." Hingerichtet wurden sie am Morgen des 16. Januar 1947 im Keller der Lubjanka. Am 23. April 1996 hat die Militärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation von Pannwitz rehabilitiert.

Die "Repatriierten" und das deutsche Rahmenpersonal der vormaligen Militärverbände verbringt man in unwirtliche Gebiete Sibiriens, wie etwa zum Kältepol Workuta, wo die Sterblichkeitsrate besonders hoch war. Karner hat die entscheidende Anordnung des Staatlichen Verteidigungskomitees (GOKO), des höchsten Organs der sowjetischen Kriegswirtschaft, vom 18. August 1945 eingesehen. Daraus geht hervor, dass "alle bei der Registrierung und Auslese von NKWD, NKGB und SMERSch ausgesonderten, in speziellen deutschen Formationen dienenden Militärangehörigen nicht in Bataillone zusammenzufassen, sondern dem Volkskommissariat für Inneres zur Arbeitsleistung im Kohlenbergbau und in der Holzwirtschaft zu übergeben sind". Das heißt, sie wurden NKWD-eigenen Betrieben zur Verfügung gestellt und "im GULag verarbeitet", wie Solschenizyn die Ausbeutung ihrer Arbeitskraft bis zum kalkulierten Tod nannte.

807 der in Judenburg übergebenen Frauen und Kinder konnte Karner im "Speziallager 525/9" in Kemerowo bei Tomsk nachweisen. Die dortige Verwaltung bestand seit 7. Juli 1945 aufgrund des NKWD-Befehls 277 vom 6. April 1945; die Einrichtung selbst wurde auf dem Gelände des früheren Lagers 142 (Prokopjewsk) zur "Unterbringung einer Sondergruppe des Spezialkontingents der Gruppe B" [gemeint sind NS-Funktionäre] neu errichtet.

Allem Anschein nach war 1945 innerhalb dieses der "Hauptverwaltung für Kriegsgefangene und Internierte" (GUPVI) zugehörigen Lagers ein Speziallager (SpezLag) für Kosaken und Angehörige der Wlassow-Armee eingerichtet worden. Denn für den 1. Oktober 1945 weist das NKWD-Lagerbuch von den insgesamt 17.330 Gefangenen 3540 als "Wlassow-Leute und weiße Emigranten" aus. SpezLag 525/9, in welches die 807 Kosakenfrauen und -kinder verbracht werden, befand sich seinerzeit in der Stadt Stalinsk und weist ein Belegungslimit von 1600 Personen auf, die im Kohlebergbau(kombinat) "Kujbyschewugol" arbeiten mussten. Am 1. September 1946 registriert die Lagerverwaltung 525, die im Frühjahr über 15 Einrichtungen mit zusammen 8253 Insassen gebietet, noch 1188 "Wlassow-Leute" und 372 internierte Frauen. Danach wird sie sich erheblich ausweiten: bis zur Auflösung am 6. August 1949 unterstehen ihr 27 Lager.

Selbst in Darstellungen des NKWD (Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten; sowjetisches Innenministerium) ist von "schrecklichen Lebensbedingungen" die Rede: Enge Baracken; Erdhütten als Behausungen; zwei, meist drei Bettkojen übereinander, "äußerst niedrige Raumtemperaturen in den Wohnstätten, keine Krankenabteilungen, keine Sanitäranlagen, keine Genesungsmöglichkeiten". Zudem "täglich die gleiche dürftige Nahrung, zuwenig warme Bekleidung sowie Bettwäsche und wegen der schwierigen Transportwege keine Möglichkeit, fehlende Ausrüstungsgegenstände zu beschaffen". Dementsprechend die Sterblichkeitsrate. Wie viele die Strapazen überlebten, lässt sich wohl nicht mehr exakt feststellen, viele dürften es nicht gewesen sein.

Der Autor ist deutsch-österreichischer Historiker und Publizist

Auslieferung von Kosaken-Offizieren an die Sowjets in Judenburg (Steiermark). Foto: BIK

Aufnahmen aus Lagern der Kosaken in Osttirol Foto: BIK

Der deutsche General Helmuth von Pannwitz in seinem Habit als "Oberster Feldataman aller Kosakenheere" Foto: BIK

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die besten Kommentare

  1. Ausgezeichneter Kommentatorpressburger
    8x Ausgezeichneter Kommentar
    29. Mai 2020 23:47

    Das Verbrechen wurde zwischen Churchill und Stalin ausgehandelt. Die Engländer wussten genau was die Kosaken nach der Übergabe an den NKWD erwartet. Haben trotzdem die Kriegsgefangenen an die Russen ausgeliefert. Alle an dieser Aktion Beteiligte, wurden für ihre Untaten ausgezeichnet, keiner hat Reue gezeigt, oder sich entschuldigt.

  2. Ausgezeichneter KommentatorWolfram Schrems
    7x Ausgezeichneter Kommentar
    30. Mai 2020 11:34

    Danke dem Autor für die Darstellung dieser weithin unbekannten und geschichtspolitisch nicht passenden, somit unerwünschten Kriegsverbrechen.

    Man beachte: Solche Leute, Engländer und Sowjets, saßen dann in Nürnberg in heuchlerischer Selbstgerechtigkeit über andere zu Gericht. Soll das Gerechtigkeit sein?

    Ich gestatte mir eine einschlägige Ergänzung aus meiner Feder:
    https://katholisches.info/2020/04/23/alojzije-stepinac-biographie-eines-grossen-glaubenszeugen/ (in den Fußnoten)

    Es sei auch festgehalten, daß Fürst Franz Josef von und zu Liechtenstein der Armee von General Holmston-Smyslowsky 1945 Asyl gewährte und dem Druck Stalins widerstand (!). Er erlaubte nur die Einreise von Sowjetagenten, die die ca. 500 Leute zur Heimkehr in die UdSSR überreden sollten. Die abgegebenen Versprechen waren natürlich nicht ernstgemeint und so kamen die wenigen Rückkehrer auch alle ums Leben.

    Offiziell heißt das alles "Befreiung".

  3. Ausgezeichneter KommentatorBürgermeister
    5x Ausgezeichneter Kommentar
    30. Mai 2020 14:15

    Die Großeltern haben davon erzählt, es haben sich entsetzliche Szenen abgespielt.

    Man hatte sich den Briten so widerstandslos ergeben, weil man ihnen geglaubt hatte, dass sie nicht Tito und Stalin ausgeliefert würden. Das war aber nicht das erste mal in der Geschichte in der man feststellen konnte, dass das Wort eines britischen Lords einen Dreck wert ist. Zehntausende haben diesen Glauben mit einem furchtbaren Tod bezahlt.

  4. Ausgezeichneter KommentatorRudolf Moser
    2x Ausgezeichneter Kommentar
    01. Juni 2020 10:27

    Die Alliierten kamen nicht als Befreier, sie übten eine unbarmherzige Siegerjustiz aus. Die Briten lieferten auch die in Kärnten befindlichen Kroaten an die Titopartisanen aus und dort überlebte kaum jemand - die europäischen killingfields liegen in Slowenien und im ganzen Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Empfehle: Pust Ingomar, Titostern über Kärnten 1942-1945 - Totgeschwiegene Tragödien! Nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht gab es mehr deutsche und österreichische Tote als währen des gesamten 2.WK! Verschleppungen, Versklavungen, Vergewaltigungen und Morde - bis heute nicht aufgearbeitet! Quelle: Heinz Nawratil, Die deutschen Nachkriegsverluste - Vertreibung, Zwangsarbeit...

  5. Ausgezeichneter KommentatorUndine
    1x Ausgezeichneter Kommentar
    02. Juni 2020 14:32

    Wem beim Lesen dieses schonungslosen Berichts nicht die Tränen in die Augen schießen, der muß sehr hart gesotten und vor allem gründlich gehirngewaschen sein!

    Mein Mann, ein Untersteirer aus MARBURG an der Drau, der den Mordbestien Titos, den Partisanen, glücklich entfliehen konnte, erzählte mit von dem erschütternden Los der Kosaken und Kaukasier und vieler anderen mehr.

    Der Autor schreibt:

    "Während das äußerlich faire Verhalten der Briten alle Sorgen um die Zukunft fahren lässt, vereinbaren die Stäbe des V. Britischen Korps und der 57. Sowjetischen Armeegruppe am 23. und 24. Mai in Wolfsberg, dass alle internierten Kosaken und Kaukasier "in Judenburg den Russen übergeben werden"."

    Daß diese MASSENMORDE OHNE CHURCHILLS WISSEN geschehen waren, kann man sich nicht vorstellen. Aber CHURCHILL als KRIEGSVERBRECHER zu bezeichnen ist unstatthaft. An CHURCHILLS Händen klebt unendlich viel Blut, aber das schert niemanden. Stattdessen gedenken wir ausnahmslos einer einzigen "Volksgruppe" und dies gleich X-mal im Jahr---seit Jahrzehnten! Wir werden gezwungen, derer zu gedenken, aber es ist uns verboten, der Kosaken und Kaukasier usw. zu gedenken und deren Todesqualen auch nur zu erwähnen! Es gibt viele Massengräber auf dem Boden des ehemaligen Jougoslawien.
    Die KROATEN haben übrigens ihrer Toten in unserer Kirche gedacht.....

  6. Ausgezeichneter KommentatorKein Namen
    1x Ausgezeichneter Kommentar
    01. Juni 2020 10:34

    Man vergesse in dem Zusammenhang nicht Harold Macmillan zu erwähnen. In der langen Reihe an charakterlich defekten Persönlichkeiten, die im 20. Jahrhundert das Amt des britischen Premiers bekleidet haben, nimmt er eine unrühmliche Stellung ein. Nicht zuletzt deswegen, weil er als Sondergesandter an der Planung und Durchführung dieses Verbrechens maßgeblich beteiligt war.

    Seiner Karriere hat es genützt: er hat es später bis ganz nach oben geschafft.

  7. Ausgezeichneter Kommentatorcaorlotto
    1x Ausgezeichneter Kommentar
    01. Juni 2020 08:23

    , in dem sie verkündet wird. Mit einem Wort kann man von ihr sagen, dass sie die konjunkturbedingte Interpretation der eigentlichen Wahrheit ist.

  1. alexander castro (kein Partner)
    20. Juli 2020 16:56

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  2. Undine
    02. Juni 2020 14:32

    Wem beim Lesen dieses schonungslosen Berichts nicht die Tränen in die Augen schießen, der muß sehr hart gesotten und vor allem gründlich gehirngewaschen sein!

    Mein Mann, ein Untersteirer aus MARBURG an der Drau, der den Mordbestien Titos, den Partisanen, glücklich entfliehen konnte, erzählte mit von dem erschütternden Los der Kosaken und Kaukasier und vieler anderen mehr.

    Der Autor schreibt:

    "Während das äußerlich faire Verhalten der Briten alle Sorgen um die Zukunft fahren lässt, vereinbaren die Stäbe des V. Britischen Korps und der 57. Sowjetischen Armeegruppe am 23. und 24. Mai in Wolfsberg, dass alle internierten Kosaken und Kaukasier "in Judenburg den Russen übergeben werden"."

    Daß diese MASSENMORDE OHNE CHURCHILLS WISSEN geschehen waren, kann man sich nicht vorstellen. Aber CHURCHILL als KRIEGSVERBRECHER zu bezeichnen ist unstatthaft. An CHURCHILLS Händen klebt unendlich viel Blut, aber das schert niemanden. Stattdessen gedenken wir ausnahmslos einer einzigen "Volksgruppe" und dies gleich X-mal im Jahr---seit Jahrzehnten! Wir werden gezwungen, derer zu gedenken, aber es ist uns verboten, der Kosaken und Kaukasier usw. zu gedenken und deren Todesqualen auch nur zu erwähnen! Es gibt viele Massengräber auf dem Boden des ehemaligen Jougoslawien.
    Die KROATEN haben übrigens ihrer Toten in unserer Kirche gedacht.....



  3. Kein Namen (kein Partner)
    01. Juni 2020 10:34

    Man vergesse in dem Zusammenhang nicht Harold Macmillan zu erwähnen. In der langen Reihe an charakterlich defekten Persönlichkeiten, die im 20. Jahrhundert das Amt des britischen Premiers bekleidet haben, nimmt er eine unrühmliche Stellung ein. Nicht zuletzt deswegen, weil er als Sondergesandter an der Planung und Durchführung dieses Verbrechens maßgeblich beteiligt war.

    Seiner Karriere hat es genützt: er hat es später bis ganz nach oben geschafft.



  4. Rudolf Moser (kein Partner)
    01. Juni 2020 10:27

    Die Alliierten kamen nicht als Befreier, sie übten eine unbarmherzige Siegerjustiz aus. Die Briten lieferten auch die in Kärnten befindlichen Kroaten an die Titopartisanen aus und dort überlebte kaum jemand - die europäischen killingfields liegen in Slowenien und im ganzen Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Empfehle: Pust Ingomar, Titostern über Kärnten 1942-1945 - Totgeschwiegene Tragödien! Nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht gab es mehr deutsche und österreichische Tote als währen des gesamten 2.WK! Verschleppungen, Versklavungen, Vergewaltigungen und Morde - bis heute nicht aufgearbeitet! Quelle: Heinz Nawratil, Die deutschen Nachkriegsverluste - Vertreibung, Zwangsarbeit...



    • Wolfram Schrems
      02. Juni 2020 10:43

      Dann gibt es noch ein Büchlein, dessen Übersetzer ich vor geraumer Zeit in Bleiburg besuchte:
      Matjaz Klepec, Tüchern ist getränkt mit unserem Blut

      Klepec, ein nach Südamerika emigrierter Slowene, beschreibt den Todesmarsch der slowenischen Heimwehren (aus Viktring) nach Tüchern (Tehartje, glaube ich, auf slowenisch).

      Der Übersetzer erzählte mir, daß er als Kind Augenzeuge der Vorgänge am Loibacher Feld war. Sehr schlimm. Auch diese Opfer verdienen Gedenken.



    • Undine
      02. Juni 2020 17:29

      @beide

      Sie bestätigen mir beide, was mir mein Mann erzählt hatte. Es gibt auch aufgelassene STOLLEN, in die die Deutschen aus zu Hunderten hineingetrieben worden waren; dann wurde der Ausgang dicht gemacht. Keiner in Ö gedenkt jemals dieser bei lebendigem Leib ERSTICKTEN!



    • Undine
      02. Juni 2020 17:35

      @Rudolf Moser

      In der KRONEN-ZEITUNG, als diese noch in Händen des alten DICHAND war, war über längere Zeit hinweg eine Reihe abgedruckt worden, und zwar von Ingomar PUST! Es dürfte in den 80er-Jahren gewesen sein. Er schilderte damals auch die GRÄUELTATEN der TSCHECHEN an der dort seit Jahrhunderten angestammten deutschen Bevölkerung! Vor einigen Jahrzehnten war so etwas in Ös Zeitungen noch möglich! Da gab es doch tatsächlich noch das FREIE WORT!



  5. Mentor (kein Partner)
    01. Juni 2020 10:20

    Wie viele Menschen wurden von den Engländern an die Titopartisanen ausgeliefert,
    sind dann in Yugo-KZs an Erkrankungen "verstorben" oder wurden sofort erschossen?



    • Rudolf Moser (kein Partner)
      01. Juni 2020 10:33

      Die Engländer waren Kriegsverbrecher, allen voran Churchill, Bomber Harris - und - die Engländer brachen ihr Ehrenwort, das ein britischer Offizier gegeben hatte: “Meine Herren, bleiben Sie ruhig. Bis jetzt hat es noch nie den Fall gegeben, dass Kriegsgefangene, die unter der Obhut der britischen Krone stehen, an einen anderen Staat ausgeliefert worden wären.“ Eine ewige Schande für die englische Armee folgte nun. Portisch mit dem Bericht eines Zeitzeugen: „Ich konnte sehen, wie sich viele Leute zur Brücke drängten. Als ich näherkam, bemerkte ich zwei Kosakenfrauen, eine hatte etwas in der Hand, was aussah wie ein Kleiderbündel, mit dem sie plötzlich heftig gegen das Brückengeländer



    • Rudolf Moser (kein Partner)
      01. Juni 2020 10:35

      schlug. Dann drückte sie das Bündel an sich und sprang in den Fluß. Da begriff ich, dass es ein Baby war, das sie soeben erschlagen hatte, um danach Selbstmord zu verüben. Und ich sah eine andere Mutter mit einem etwa fünf Jahre alten Buben. Auch sie nahm das Kind in die Arme und sprang mit ihm in den Fluß.“ Die Selbstmorde gingen weiter, bis Judenburg, wo die verratenen Kosaken an der Murbrücke der Roten Armee ausgeliefert wurden. Laut Genfer Konvention hätten die Briten die Kosaken nicht an Stalin ausliefern dürfen. Selbst die Sowjets zeigen sich überrascht, wer ihnen da alles von den Engländern serviert wird, denn allein 68 Prozent der überstellten Kosaken waren zuvor nie Sowjetbürger



    • Undine
      02. Juni 2020 21:15

      @Mentor

      Es sollten natürlich 3 ganze Sternderl werden!



  6. caorlotto (kein Partner)
    01. Juni 2020 08:23

    , in dem sie verkündet wird. Mit einem Wort kann man von ihr sagen, dass sie die konjunkturbedingte Interpretation der eigentlichen Wahrheit ist.



  7. caorlotto (kein Partner)
    01. Juni 2020 08:21

    Es gibt eine Wahrheit, die hört man kaum (oder zumindest selten)
    Der erwähnte Josef Maskiewizc war geschichtsbedingt unter verschiedenen Machthabern publizistisch tätig. Unter allen Regimen, von Pilsudski bis radio free europe, blieb er standhaft und weigerte sich kritiklos deren Propaganda zu unterstützen. Ihn sollten sich unsere Journalisten als Beispiel nehmen.
    In seinem Vorwort zu „Die Tragödie an der Drau“ schreibt er von zwei Wahrheiten. Die zweite ist nicht stumm, um so lauter schreit sie heraus, sie sei die einzige und für alle verpflichtend. Sie hat dabei nicht einmal unrecht, denn sie ist die amtlich genehmigte Wahrheit, jeweils abhängig von der Ordnung und Verfassung des Staates,



  8. Bürgermeister
    30. Mai 2020 14:15

    Die Großeltern haben davon erzählt, es haben sich entsetzliche Szenen abgespielt.

    Man hatte sich den Briten so widerstandslos ergeben, weil man ihnen geglaubt hatte, dass sie nicht Tito und Stalin ausgeliefert würden. Das war aber nicht das erste mal in der Geschichte in der man feststellen konnte, dass das Wort eines britischen Lords einen Dreck wert ist. Zehntausende haben diesen Glauben mit einem furchtbaren Tod bezahlt.



    • Wolfram Schrems
      31. Mai 2020 15:03

      @Bürgermeister

      Sie haben ganz recht. Ich frage mich, ob diese Art britischer Niedertracht mit der Revolution des 16. Jahrhunderts ("Reformation" genannt) zusammenhängt. Höchstwahrscheinlich schon. Man plünderte die Klöster, bereicherte sich ("Whigs"), ermordete Mönche und Priester unter grausamen Umständen. Etwas später unterstützte man Seeräuber ("Sir" Francis D.) und wieder etwas später ermordete man dort den König. 1914 arbeitete man auf einen Krieg gegen Deutschland hin. 1945 bombardierte man Städte voller Zivilisten und Flüchtlinge. Es ist etwas faul im Königreich England.



    • Neppomuck
      31. Mai 2020 19:42

      "Right or wrong - my country"
      Das stand über dem Eingang des britischen KZs, die im Zuge des Burenkrieges errichtet worden waren und wo ca. 28.000 Inhaftierte (Frauen, Kinder, Greise) erbärmlich verhungerten.
      So geschehen in den Jahren 1899 - 1902 in Südafrika.



    • Wolfram Schrems
      01. Juni 2020 15:30

      @Neppomuck

      Richtig. Sehr wichtige Ergänzung. Man hat einfach den Buren das Land weggenommen und die Hand auf die Gold- und Diamantenvorkommen gelegt.

      Was wäre das für ein Segen, wenn England zurückkehren und wiederum "Mary's dowry" würde!



    • andreas.sarkis (kein Partner)
      01. Juni 2020 23:30

      Dem stand leider Oliver Cromwell entgegen, der die Inseln mit einer Blutwelle überzog.

      Nur schwacher Trost ist es, dass so mancher katholische Herrscher auch nicht besser war.



    • Wolfram Schrems
      02. Juni 2020 10:39

      @andreas.sarkis

      Ein wenig ruhmvoller katholischer König war Heinrich VII., der Vater von H. VIII. Aber dermaßen weitreichende Greueltaten wie unter dem von Ihnen genannten Cromwell kamen m. W. nicht vor.

      Die "Reformation" und besonders das Regime von Elisabeth hat zweifellos das moralische Gefüge in England, wie unvollkommen auch immer es war, aufgetrennt. So führt m. E. eine logische Linie von der Selbstermächtigung Heinrichs und besonders Elisabeths zu den vom Autor des Beitrags genannten Verbrechen. Das ist nun mal nationales Erbe. Für eine Revision und Rückkehr ist es natürlich schon sehr spät, da England bereits stark islamisiert ist.



  9. Wolfram Schrems
    30. Mai 2020 11:34

    Danke dem Autor für die Darstellung dieser weithin unbekannten und geschichtspolitisch nicht passenden, somit unerwünschten Kriegsverbrechen.

    Man beachte: Solche Leute, Engländer und Sowjets, saßen dann in Nürnberg in heuchlerischer Selbstgerechtigkeit über andere zu Gericht. Soll das Gerechtigkeit sein?

    Ich gestatte mir eine einschlägige Ergänzung aus meiner Feder:
    https://katholisches.info/2020/04/23/alojzije-stepinac-biographie-eines-grossen-glaubenszeugen/ (in den Fußnoten)

    Es sei auch festgehalten, daß Fürst Franz Josef von und zu Liechtenstein der Armee von General Holmston-Smyslowsky 1945 Asyl gewährte und dem Druck Stalins widerstand (!). Er erlaubte nur die Einreise von Sowjetagenten, die die ca. 500 Leute zur Heimkehr in die UdSSR überreden sollten. Die abgegebenen Versprechen waren natürlich nicht ernstgemeint und so kamen die wenigen Rückkehrer auch alle ums Leben.

    Offiziell heißt das alles "Befreiung".



    • andreas.sarkis (kein Partner)
      01. Juni 2020 23:27

      Noch ärger, Herr Schrems:

      Jene, die der Ermordeten gedenken (es waren ja nicht nur diese Kosaken), werden von Grünen jährlich als Faschisten angeprangert.
      Ja, von den gleichen Grünen, die auf nationalsozialistische Weise dieses Jahr die österreichische Wirtschaft vernichteten und das soziale Gefüge der Bevölkerung zerstörten.

      Und was passiert? Nichts. Jedes Medium jubelt den Grünen zu, die Massen- und Völkermord gutheißen.



    • Wolfram Schrems
      02. Juni 2020 10:35

      @andreas.sarkis

      Stimmt, das Anprangern der Gedenkenden kommt zu dem ganzen Greuel noch dazu.

      Ihr Nickname "Sarkis" erinnert mich übrigens an eine Figur in Werfels Musa Dagh. Da gab es einen aus dem Zarenreich stammenden Armenier namens "Sarkis, der Russe" (der im Roman ein tragischer Held ist).
      Auch dieser Völkermord (bekanntlich im Jahr 1915 und mit einer bis eineinhalb Millionen christlichen Opfern) hat in der heutigen Geschichtspolitik einen nur untergeordneten Platz. Dabei war er ein monströses Verbrechen mit Auswirkungen bis heute.



  10. pressburger
    29. Mai 2020 23:47

    Das Verbrechen wurde zwischen Churchill und Stalin ausgehandelt. Die Engländer wussten genau was die Kosaken nach der Übergabe an den NKWD erwartet. Haben trotzdem die Kriegsgefangenen an die Russen ausgeliefert. Alle an dieser Aktion Beteiligte, wurden für ihre Untaten ausgezeichnet, keiner hat Reue gezeigt, oder sich entschuldigt.






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