Gastkommentare

Zum „Gendern“

07. Oktober 2019 07:30 | Autor: Heinz-Dieter Pohl
19 Kommentare

In der unseligen Genderdiskussion ist offensichtlich kein Ende abzusehen. Das Gendern in Form von Binnen-I, Schrägstrich, Gender Gap usw. findet in der amtlichen deutschen Rechtschreibung keine Berücksichtigung, trotzdem wird unverdrossen auf das "Gendern" seitens vieler Universitäts- und AHS-Lehrer bestanden, vor allem in Österreich (hier mit tatkräftiger Mitwirkung des Ministeriums!). Es werden sogar Arbeiten schlechter beurteilt und mitunter auch abgewiesen, wenn sie nicht gegendert sind. Die Verpflichtung zu etwas, was in der amtlichen Rechtschreibung nicht vorgesehen ist und laut bestehenden (allgemeinen) Normen auch nicht empfohlen wird, ist juristisch höchst bedenklich.

Dass amtliche und öffentliche Stellen dies mit Steuergeldern fördern und ihre Mitarbeiter dazu verpflichten, stößt – wie Umfragen zeigen – bei über 85 Prozent aller Österreicher auf Ablehnung, auch bei der Mehrheit der Studierenden, wie ich dies selbst beobachten konnte.

Vielfach wird (sogenannten) "geschlechtsneutralen" Bezeichnungen wie Lehrende, Studie­rende usw. der Vorzug gegeben. Mit diesen sind zwar beide Geschlechter gemeint, aber auch auf Plurale wie die Lehrer und die Studenten trifft dies zu, wenn man auch einschränkend behaupten kann, dass die Frauen nur "mitgemeint" sind, denn man weiß ja, dass Lehrer und Studenten in der Regel nicht nur Männer, sondern auch Frauen sind, was genau so auch auf die "neutralen" Bezeichnungen Lehrende, Studierende zutrifft.

Das Wort "mitgemeint" ist daher ein manipulativer Kunstgriff der "feministischen Linguistik", denn Frauen sind inkludiert (sind mit eingeschlossen) wie auch das generische Maskulinum der Mensch beide Geschlechter einschließt – ebenso das generische Femininum die Geisel bzw. Person und das generische Neutrum das Kind. Bei keinem dieser Wörter kann man von einem "Nur-Mitgemeint-Sein" sprechen; dies gilt auch für die generisch maskulinen Berufs- und Herkunftsbezeichnungen wie Lehrer und Wiener.

Zum vielfach eingeforderten und verordneten "geschlechtsneutralen Formulieren" ist fest­zustellen, dass "geschlechts­neutrale" Bezeichnungen in der deutschen Grammatik gar nicht vorgesehen sind und daher in Widerspruch zur Realität stehen, da sie im Singular ohne Artikel gar nicht verwendet werden können und der Artikel immer vom jeweiligen Genus (= grammatikalisches Geschlecht) abhängig ist. Im Singular ist nur der/die/eine Lehrende/Studierende bzw. ein Lehrender/Studierender möglich, nur im Plural auch Lehrende bzw. Studierende (ohne Artikel).

Da jedes Substantiv im Deutschen einem der drei Geschlechter zuzuordnen ist, kann es keine "geschlechtsneutralen" geben. Ohne Artikel können im Singular nur Bezeichnungen für Stoffe, Nahrungsmittel und abstrakte Begriffe verwendet werden, sowie in der Standardsprache Personennamen, z.B. Lammwolle wärmt, Gemüse ist gesund, Geduld ist notwendig, Franz ist krank. Unkorrekt sind aber: Lehrer unterrichtet Mathematik oder Bär plündert Bienenstöcke (außer in Überschriften oder Schlagzeilen). Daran ändern auch die neuerdings favorisierten Schreibungen wie SchülerIn und Lehrer/in usw. nichts.

Aus sprach­wissenschaftlicher Sicht sind Wörter wie Lehrer und Student zunächst allgemeine Berufs- bzw. Funktions­bezeichnungen, die eine Einzelperson betreffen. Da jedes Substantiv im Deutschen einem der drei Geschlechter zuzuordnen ist, kann es keine "geschlechtsneutralen" geben; dies gilt auch für jene Substantiva, die regional (z.B. der/das Joghurt, der Schranken / die Schranke, der Spitz / die Spitze, das Eck / die Ecke usw.) oder nach der Bedeutung (der/das Schild, der/die See) oder auch aus beiden Gründen (z.B. der/das Gehalt, die/das Erkenntnis) verschiedenen Geschlechts sein können.

Außerdem haben Partizipia wie Lehrende, Studierende nicht genau die gleiche Bedeutung wie Lehrer/Lehrerin und Student/Studentin. Erst in zweiter Linie bezeichnen sie männliche Einzelpersonen, zu denen dann eine weibliche Form Lehrerin/Studentin gebildet wird. In der ersten, allgemeinen Bedeutung bezeichnen Plurale wie Lehrer und Studenten beide Geschlechter und somit alle Vertreter einer solchen Funktion, da ja der Plural im Deutschen das grammatikalische Geschlecht nicht unterscheidet. Daher darf, nein, muss man sich mit Recht die Frage stellen: ist dieser übertriebene Gebrauch "gegenderter" Formen wie LehrerIn oder Wiener/in mit Binnen-I oder Schrägstrich (usw.) wirklich notwendig? Doch das Binnen-I (usw.) wird noch immer (eigentlich immer mehr!) von gewissen Kreisen in Österreich vehement eingefordert.

Man sollte die Dinge real so sehen: Der Begriff des Genus ist vom Sexus (dem biologischen Geschlecht) deutlich zu unterscheiden, denn das Genus klassifiziert Substantive in grammatikalischer Hinsicht (z.B. der Mensch, die Sonne, das Kind), der Sexus dagegen Lebewesen biologisch (der Vater, die Mutter bzw. der Stier, die Kuh). Ein gewisser Zusammenhang zwischen diesen beiden Klassifikationen besteht nur bei Substantiven, die Menschen und Tiere bezeichnen, dies ist aber keineswegs allgemein wie der Vogel, die Meise, das Rind zeigen, und liegt überhaupt nicht bei Pflanzen und pflanzlichen bzw. tierischen Produkten vor, wie dies der Kümmel, die Petersilie, das Kraut sowie der Speck, die Butter, das Schmalz zeigen.

In einem noch größeren Ausmaß gilt dies für Sachbezeichnungen (Gegenstände, Einrichtungen, Gesellschaft usw.), z.B. der Hammer, die Schule, das Dorf. Vielfach bestimmt die Wortbildung das grammatische Geschlecht, so sind alle Substantiva auf -ling Maskulina (z.B. Lehrling), auf -schaft (z.B. Freundschaft) Feminina und -chen (z.B. Bäumchen) Neutra; das grammatische Geschlecht "schlägt" hier das natürliche, so bezeichnet Lehrling auch weibliche Auszubildende sowie Kundschaft auch männliche Kunden und ein Männchen bzw. Weibchen ist zwar der Überbegriff für männliche bzw. weibliche Tiere, aber dennoch grammatikalisch Neutrum.

Viele Sprachen kommen übrigens ohne Genus aus wie z.B. das Englische, das den Unterschied nur beim Pronomen (he/she/it) kennt. – Bei den verordneten "Gender-Leitfäden" wird man unwillkürlich an George Orwells "Neusprech" in seinem hervorragenden Buch "1984" erinnert, daher möchte ich diese Art von Gendern "Neuschreib" bezeichnen. Außerdem sind solche "gegenderte" Texte nur mühsam lesbar (und kaum vorlesbar!).

Abschließend zur Bezeichnung Landeshauptmännin statt Landeshauptfrau:

Mit dem Rückzug des niederösterreichischen Landeshauptmanns ist im Zusammenhang mit seiner Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner oft das unsägliche Wort Landeshauptfrau zu hören. Nach den Regeln der deutschen Grammatik kann man zu jedem zusammengesetzten Wort mit -mann die Form -männin bilden (z.B. zu Landsmann und Landsmännin, eine Landsfrau gibt es nicht). Warum also nicht Landeshauptmännin? Man sagt ja auch Landsmännin und früher Kaufmännin statt Kauffrau, Letzteres ist ein Begriff, der auch andere Vorstellungen erwecken könnte!

Auch bei der Feuerwehr hört man oft von Feuerwehrmännern und -frauen statt korrekt von Feuerwehrleuten (das Wort Leute wird übrigens heute immer mehr vermieden). Warum also im Falle von Landeshauptmann das leistungsfähige Wortbildungselement -in vermieden wird, ist nicht nachvollziehbar; zumal sonst Texte mit -in (mit großem I oder mit Schrägstrich bzw. "Gender-Gap" verziert) überladen sind, vielfach mit orthographisch und grammatikalisch problematischen Bildungen wie KöchInnen, MitgliederInnen und auch Gesandtin (es gibt nur den oder die Gesandte, vielleicht gibt’s demnächst auch die Abgeordnetin . . . ).

Ich erinnere mich gut zurück, als anlässlich einer Tagung in Graz "der Landeshauptmann der Steiermark, Frau Waltraud Klasnic" zu einem Empfang eingeladen hat – und dabei sollte es bleiben!

Kurzfassung von: ´Gender`, Grammatik und Rechtschreibung. In: Gender Studies – Wissenschaft oder Ideologie? Hg. v. Harald Schulze-Eisentraut und Alexander Ulfig. Baden-Baden, Deutscher Wisenschaftsverlag (DWV) 2019, 177-199.

Siehe auch im Internet unter:
http://members.chello.at/heinz.pohl/Fem_Dt.htm

Heinz-Dieter Pohl (geboren 1942 in Wien) ist ein österreichischer Sprachwissenschafter und Namenforscher. Er war Universitätsprofessor für Allgemeine und Diachrone Sprachwissenschaft an der Universität Klagenfurt. Seit 2007 befindet er sich im Ruhestand. 

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die besten Kommentare

  1. Ausgezeichneter KommentatorLiberio
    12x Ausgezeichneter Kommentar
    07. Oktober 2019 12:22

    Die Abweisung und Negativbewertung von Matura-, Bachelor- und Masterarbeiten durch Schulen und Universitäten im Falle der Verweigerung des Genderns kann bereits eindeutig als Tatbestand der POLITISCHEN VERFOLGUNG von Schülern und Studenten bezeichnet werden.
    Wer die links-kommunistisch-feministische Sprache und Diktion nicht mitmacht, erhält - wie in der DDR und den restlichen Sowjet-Block-Staaten praktisch Berufsverbot: ohne Gendern ist kein Universitätsabschluss und keine Berufsausbildung mehr möglich.
    Öftere Eingaben an unsere Wissenschaftsminister etc. werden dazu nicht beantwortet.
    Die Wirtschaftskammer Österreich als wohl undemokratischster Politverein Österreichs zwingt Unternehmern ebenso das Gendern auf. Newsletter und Homepages sind weitgehend unlesbar geworden, ohne dass dazu die Meinung der Unternehmer, die sie angeblich vertreten, befragt wurden.
    Dass wir bereits in den Anfängen einer schwerwiegenden Diktatur leben (s. auch Einschränkungen der Meinungsfreiheit durch sgn. "Hass-" oder "Diskriminierungsverbote"...), ist eine TATSACHE und nicht mehr wegzudiskutieren.
    Die Freiheit, die wir einst hatten, gibt es nicht mehr.
    Kurz & Co. machen da auch fröhlich mit: wir sollten uns von konservativem Gerede nebst sozialmarxistischem Handeln nicht täuschen lassen.

  2. Ausgezeichneter KommentatorKyrios Doulos
    10x Ausgezeichneter Kommentar
    07. Oktober 2019 11:16

    1/ Man mag ja meinen, daß man das Thema "Gendern" doch endlich einmal ignorieren solle, da ja alle die genannten Argumente seit vielen Jahren von vielen Menschen landauf, landab dargelegt werden. Allein, Ideologie, zumal totalitäre, sticht Geist und Kultur der Sprache. Indoktrination hat Vorrang vor Bildung.

    Allerdings sollen wir nicht aufhören, immer wieder auf diesen schlimmen Unfug der Verhunzung der deutschen Sprache hinzuweisen. Ich habe ein schönes Wort Goethes gefunden, das uns dazu ermutigt, dabei nicht lasch noch lau zu werden:

    "... man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder geprediget wird, und zwar nicht von den Einzelnen, sondern von der Masse.

    In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist." (Die., 16.12.1828, wiedergegeben von Peter Eckermann)

    2/ Manchmal wird's so skurril, daß man schon laut lachen kann über den feministischen Unfug:

    Wozu feministische Linguistik in der Lage ist, habe ich in der ORF-Sendung „Wien heute“ am Sonntag, den 6. Oktober 2019 aufgeschnappt.

    In einem Bericht über die "Lange Nacht der Museen" sehen wir Frau Birgit Streicher in der "Sammlung alter Musikinstrumente" Klavier spielen.

    Es ist nicht irgendein Klavier; es ist eins, das ein Vorfahre der Pianistin gebaut hat, nämlich Frau Nannette Streicher (1769 – 1833).

    Die Pianistin erklärt uns dazu folgendes, ich zitiere sie wörtlich und vollständig:

    "Das ist ein Instrument, das von meiner Ururururgroßmutter gebaut wurde, die eine Frau war im 19. Jahrhundert, was schon einmal ungewöhnlich ist."

    Quelle, wohl nur ein paar Tage lang aufrufbar:
    https://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-heute/14028145

  3. Ausgezeichneter Kommentatorelfenzauberin
    9x Ausgezeichneter Kommentar
    07. Oktober 2019 10:29

    Dass sich die deutsche Sprache nicht ohne Verbiegungen einfach gendern lässt, liegt an den Wurzeln.
    Im Urndogermanischen gab es kein grammatikalisches Geschlecht, sondern nur bestimmte Suffixe von Substantiven, die unterschiedliche Funktionen hatten. Erst in den jüngeren Sprachen (wie dem Lateinischen) entwickelten sich die Suffixe zu Endungen, für die unterschiedliche Deklinationsregeln galten. Erst nach und nach teilten die Grammatiker die Substantive nach diesen Deklinationsregeln ein. Man wählte zur Klassifikation dieser Substantive Bezeichnungen wie männlich, weiblich sächlich, hätte aber genausogut rot, grün oder gelb wählen können.

    Wenn man nun behauptet, dass ein bestimmtes Wort männlich konnotiert sei, wie die Feministinnen das gerne tun, dann nimmt man eine Art Rückprojektion vor.

    Gemeint ist damit folgendes - Themenwechsel:
    In der Astrologie vermeint man zu wissen, dass die Stellung der Gestirne schicksalhaft für den Menschen seien. Die Zuordnungen sind relativ simpel. Venus gilt als Planet der Liebe, Mars als Planet des Krieges und so geht es fort.
    Als die Astrologen diese Zuordnungen (willkürlich) vornahmen, kannte man nur die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn.
    Erst Sir William Herschel entdeckte den Planeten Uranus. Kurz nach seiner Entdeckung war der Planet natürlich namenlos - und man zerbrach sich den Kopf darüber, wie man den neuen Planeten nennen sollte. Man dachte zuerst daran, ihn nach seinem Entdecker Herschel-Planet zu nenne, entschied sich aber dann dafür, der Tradition folgend die Planeten nach griechischen Göttern zu benennen. Man entschied sich für Uranus.
    Alsbald machten sich die Astrologen daran, auch den Uranus in ihr System einzubeziehen. Man schrieb im Eigenschaften zu, wie sie in der Mythologie von Uranus überliefert waren. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte man den neuen Planeten Herschel-Planet genannt.

    Das ist genau ein Musterbeispiel für eine Rückprojektion, wie sie damals von den Astrologen und heute von den Feministen vorgenommen wird. Es gibt keine männlichen oder weiblichen Konnotationen, sondern nur Genusregeln, die Auskunft darüber geben, wie ein Substantiv dekliniert wird und mit welchen Pronomina es übereingestimmt wird. Das war es dann schon auch - mehr steckt nicht dahinter!

    Die Feministen traten mit dem Ansinnen auf den Plan, die Sprache geschlechtergerecht zu machen. Das war die Sprache aber im Ausgangspunkt schon. Das, was die Feministen erreicht haben, ist genau das Gegenteil - die Sprache wurde erst sexualisiert.

    Näheres hier in diesem langen, aber lesenswerten Artikel, an dem ich bloß einen Kritikpunkt anzubringen haben. Das Eintreten für Quotenregelungen am Schluss halte ich für blödsinnig. Sonst ist der Artikel brillant:

    https://www.belleslettres.eu/content/deklination/genus-gendersprech.php

  4. Ausgezeichneter Kommentatorelfenzauberin
    7x Ausgezeichneter Kommentar
    07. Oktober 2019 12:04

    Frage an die Genderfraktion:

    Wie gendert man Sündenbock?

    Ist das die Sündenböckin?
    Oder gar die Sündenziege?
    Letzteres weckt bei mir ganz andere Assoziationen.

  5. Ausgezeichneter Kommentatorbert100
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    07. Oktober 2019 11:46

    Anders als die Genderei-Proponenten unterstellen, gibt es auch außerhalb erleuchteter akademischer Kreise keinen Einzigen, der nicht wüsste, dass in unserem Kulturkreis alle Berufe dem – biologisch: – weiblichen Geschlecht offenstehen UND von diesem anmutigen Geschlechte auch – mehr oder weniger - ausgeübt werden.

    Mit anderen Worten braucht kein Mensch darauf hingewiesen werden, dass auch Frauen berufstätig oder Amtsinhaber sind.

    Nur bei Anreden könnte mit dem differenzierten Genus einem Höflichkeitsanliegen Genüge getan werden.

    Im Übrigen entzieht es sich meinem Vorstellungsvermögen, was eine „Männin“ - mit oder ohne vorangestelltem Bindestrich – denn überhaupt sein soll. Ich habe stets nur „Kauffrau“ vernommen, wenn überhaupt.

  6. Ausgezeichneter KommentatorSukkum
    3x Ausgezeichneter Kommentar
    08. Oktober 2019 07:40

    Eine weitere Schweinerei ist dass man Schulkindern bereits die vielen Geschlechtermöglichkteien beibringen muss um ja keine 'Missverständnisse' aufkommen zu lassen.
    Und Unterrichtspraxis im Geschlechtsverkehr mit Dildos.

  7. Ausgezeichneter KommentatorPeregrinus
    2x Ausgezeichneter Kommentar
    08. Oktober 2019 17:48

    Werden Arbeiten schlechter beurteilt oder gar abgewiesen,weil sie nicht gegendert sind, so liegt eindeutig ein Fall des Mißbrauchs der Amtgewalt vor (§ 302 StGB), wenn die Beurteilung bzw die Abweisung durch den Lehrer einer öffentlich-rechtlichen Schule bzw. einer mit öffentllichem Recht ausgestalteten Schule oder Universität durch einen Lehrer (= Gattungsbezeichnung für Lehrer und Lehrerinnen) erfolgt. Das Unterlassen des Gendern beeinträchtigt die Güte der Arbeit nicht, ganz im Gegenteil. Sofern § 302 StGB von der Handlung durch einen Beamten spricht, setzt des nicht ein öffentliche-rechtliches Dienstverhältnis (= Beamtenverhältnis) voraus. Entscheidend ist allein, dass die Person eine hoheitliche Tätigkeit ausübt. Und das ist die Benotung von Arbeiten bzw deren Zurückweisung. Derartige Tätigkeiten im öffentlich-rechtliche Schulwesen bzw in dem mit öffentlichem Recht ausgestatten Schulwesen ist Hoheitsverwaltung. -Übrigens: Das grammatikalische Geschlecht von Person ist weiblich, ob Manns- oder Weibsperson. Der Mann als Person ist nicht "Personer", die Frau keine Personerin.

  1. Melanie Haring (kein Partner)
    09. Oktober 2019 12:09

    Wie gendert man "wer"? "Wer" ist nämlich männlich ...

    Auf der Geburtenstation wird einer Gruppe junger Mütter die Frage gestellt:

    "Wer möchte etwas von seiner Schwangerschaft erzählen?"

    "seiner" ... und das in einer Gruppe Frauen! Aber es geht nicht anders, denn "seiner" bezieht sich auf "wer", und "wer" ist männlich.

    Gendern würde den Inhalt verändern. Die Frage "Wer möchte etwas von ihrer Schwangerschaft erzählen?" trennt den Rest des Satzes vom "wer" ab und lädt eine Mutter ein, etwas über die Schwangerschaft einer anderen, hier nicht anwesenden Mutter zu erzählen.

    Also: Statt "wer" müsste ein weibliches Wort her ... wer (autsch!) konnte das übersehen!



  2. Brigitte Kashofer
    09. Oktober 2019 11:57

    MitgliederInnen ist überhaupt ein Hit. Es müsste dann nämlich einen Mitglieder und eine Mitgliederin geben.



  3. Brigitte Kashofer
    09. Oktober 2019 11:47

    Auch ein Lehrer oder ein Student kann eine Frau sein, genauso wie eine Person oder eine Koryphäe ein Mann sein kann. Das grammatikalische Geschlecht sagt nichts über das biologische Geschlecht aus, auch nicht im Singular.



  4. unbedeutend (kein Partner)
    09. Oktober 2019 08:53

    Danke für diesen Text! Leider sind Sie bei der "Mehrheit der Studierenden" im zweiten Absatz selber schon dem unseligen Einfluss gefolgt.



    • Neppomuck (kein Partner)
      09. Oktober 2019 11:39

      Die Macht der Bummelstudierenden wird immer bedrohlicher.
      Fraukules sollte diesen Augiasstall endlich ausmisten.
      Oder konsequenterweise das Stück von Hoffmanntsthal "Jederfrau" benennen.

      Auch könnte die Trottelfraktion im Parlament endlich Farbe bekennen und um Klubstatus einkommen. Potientielle MItglieder gibt es genug.

      Auf dass sich endlich der Streu vom Weizen sondern kann.
      Dann wird auch das Regieren leichter fallen.



  5. Peregrinus
    08. Oktober 2019 17:48

    Werden Arbeiten schlechter beurteilt oder gar abgewiesen,weil sie nicht gegendert sind, so liegt eindeutig ein Fall des Mißbrauchs der Amtgewalt vor (§ 302 StGB), wenn die Beurteilung bzw die Abweisung durch den Lehrer einer öffentlich-rechtlichen Schule bzw. einer mit öffentllichem Recht ausgestalteten Schule oder Universität durch einen Lehrer (= Gattungsbezeichnung für Lehrer und Lehrerinnen) erfolgt. Das Unterlassen des Gendern beeinträchtigt die Güte der Arbeit nicht, ganz im Gegenteil. Sofern § 302 StGB von der Handlung durch einen Beamten spricht, setzt des nicht ein öffentliche-rechtliches Dienstverhältnis (= Beamtenverhältnis) voraus. Entscheidend ist allein, dass die Person eine hoheitliche Tätigkeit ausübt. Und das ist die Benotung von Arbeiten bzw deren Zurückweisung. Derartige Tätigkeiten im öffentlich-rechtliche Schulwesen bzw in dem mit öffentlichem Recht ausgestatten Schulwesen ist Hoheitsverwaltung. -Übrigens: Das grammatikalische Geschlecht von Person ist weiblich, ob Manns- oder Weibsperson. Der Mann als Person ist nicht "Personer", die Frau keine Personerin.



    • Peregrinus
      08. Oktober 2019 19:31

      Statt mit " einer öffentlichem Recht ausgestatteten Schule" muss es besser heißen "mit einer mit Öffentlichkeitsrecht ausgestalteten Schule". Auch das Wort "Lehrer" kommt im 1. Satz einmal zuviel vor. Aber ich habe leider keine Zeit, den Text meiner Kommentare gründlich zu überprüfen oder eine Korrekturlesung durch Andere zu bewirken.



  6. Ingrid Bittner
    08. Oktober 2019 09:58

    Vorweg: ich halte dieses blödsinnige Gendern für mehr als entbehrlich, man muss sich bemühen, überhaupt noch flüssig lesen und schreiben zu können, weil das Gendern einfach Redefluss stoppt, und je schwieriger und holpriger das Lesen wird, umso weniger wird man dem frönen.
    "...wie auch das generische Maskulinum der Mensch beide Geschlechter einschließt.." ,
    ergänzend dazu: das Mensch, das ist klar, das ist natürlich nur das Weib/die Frau.
    Wenn es heisst : das blöde Mensch hat die Milch überlaufen lassen, kann natürlich nur ein weibliches Wesen gemeint sein, keinesfalls ein männliches.



  7. Sukkum
    08. Oktober 2019 07:40

    Eine weitere Schweinerei ist dass man Schulkindern bereits die vielen Geschlechtermöglichkteien beibringen muss um ja keine 'Missverständnisse' aufkommen zu lassen.
    Und Unterrichtspraxis im Geschlechtsverkehr mit Dildos.



  8. Liberio
    07. Oktober 2019 12:22

    Die Abweisung und Negativbewertung von Matura-, Bachelor- und Masterarbeiten durch Schulen und Universitäten im Falle der Verweigerung des Genderns kann bereits eindeutig als Tatbestand der POLITISCHEN VERFOLGUNG von Schülern und Studenten bezeichnet werden.
    Wer die links-kommunistisch-feministische Sprache und Diktion nicht mitmacht, erhält - wie in der DDR und den restlichen Sowjet-Block-Staaten praktisch Berufsverbot: ohne Gendern ist kein Universitätsabschluss und keine Berufsausbildung mehr möglich.
    Öftere Eingaben an unsere Wissenschaftsminister etc. werden dazu nicht beantwortet.
    Die Wirtschaftskammer Österreich als wohl undemokratischster Politverein Österreichs zwingt Unternehmern ebenso das Gendern auf. Newsletter und Homepages sind weitgehend unlesbar geworden, ohne dass dazu die Meinung der Unternehmer, die sie angeblich vertreten, befragt wurden.
    Dass wir bereits in den Anfängen einer schwerwiegenden Diktatur leben (s. auch Einschränkungen der Meinungsfreiheit durch sgn. "Hass-" oder "Diskriminierungsverbote"...), ist eine TATSACHE und nicht mehr wegzudiskutieren.
    Die Freiheit, die wir einst hatten, gibt es nicht mehr.
    Kurz & Co. machen da auch fröhlich mit: wir sollten uns von konservativem Gerede nebst sozialmarxistischem Handeln nicht täuschen lassen.



    • Kyrios Doulos
      07. Oktober 2019 12:31

      ***************
      ***************
      ***************
      Leider ist es genau so!



  9. elfenzauberin
    07. Oktober 2019 12:04

    Frage an die Genderfraktion:

    Wie gendert man Sündenbock?

    Ist das die Sündenböckin?
    Oder gar die Sündenziege?
    Letzteres weckt bei mir ganz andere Assoziationen.



    • Maria Kiel
      08. Oktober 2019 02:44

      *************************
      da senkt sich doch tatsächlich auf meine müden Lider fröhlicher Elfenstaub und ich werde glücklich lächelnd einschlafen :-)



  10. bert100
    07. Oktober 2019 11:46

    Anders als die Genderei-Proponenten unterstellen, gibt es auch außerhalb erleuchteter akademischer Kreise keinen Einzigen, der nicht wüsste, dass in unserem Kulturkreis alle Berufe dem – biologisch: – weiblichen Geschlecht offenstehen UND von diesem anmutigen Geschlechte auch – mehr oder weniger - ausgeübt werden.

    Mit anderen Worten braucht kein Mensch darauf hingewiesen werden, dass auch Frauen berufstätig oder Amtsinhaber sind.

    Nur bei Anreden könnte mit dem differenzierten Genus einem Höflichkeitsanliegen Genüge getan werden.

    Im Übrigen entzieht es sich meinem Vorstellungsvermögen, was eine „Männin“ - mit oder ohne vorangestelltem Bindestrich – denn überhaupt sein soll. Ich habe stets nur „Kauffrau“ vernommen, wenn überhaupt.



  11. Kyrios Doulos
    07. Oktober 2019 11:16

    1/ Man mag ja meinen, daß man das Thema "Gendern" doch endlich einmal ignorieren solle, da ja alle die genannten Argumente seit vielen Jahren von vielen Menschen landauf, landab dargelegt werden. Allein, Ideologie, zumal totalitäre, sticht Geist und Kultur der Sprache. Indoktrination hat Vorrang vor Bildung.

    Allerdings sollen wir nicht aufhören, immer wieder auf diesen schlimmen Unfug der Verhunzung der deutschen Sprache hinzuweisen. Ich habe ein schönes Wort Goethes gefunden, das uns dazu ermutigt, dabei nicht lasch noch lau zu werden:

    "... man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder geprediget wird, und zwar nicht von den Einzelnen, sondern von der Masse.

    In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist." (Die., 16.12.1828, wiedergegeben von Peter Eckermann)

    2/ Manchmal wird's so skurril, daß man schon laut lachen kann über den feministischen Unfug:

    Wozu feministische Linguistik in der Lage ist, habe ich in der ORF-Sendung „Wien heute“ am Sonntag, den 6. Oktober 2019 aufgeschnappt.

    In einem Bericht über die "Lange Nacht der Museen" sehen wir Frau Birgit Streicher in der "Sammlung alter Musikinstrumente" Klavier spielen.

    Es ist nicht irgendein Klavier; es ist eins, das ein Vorfahre der Pianistin gebaut hat, nämlich Frau Nannette Streicher (1769 – 1833).

    Die Pianistin erklärt uns dazu folgendes, ich zitiere sie wörtlich und vollständig:

    "Das ist ein Instrument, das von meiner Ururururgroßmutter gebaut wurde, die eine Frau war im 19. Jahrhundert, was schon einmal ungewöhnlich ist."

    Quelle, wohl nur ein paar Tage lang aufrufbar:
    https://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-heute/14028145



  12. elfenzauberin
    07. Oktober 2019 10:29

    Dass sich die deutsche Sprache nicht ohne Verbiegungen einfach gendern lässt, liegt an den Wurzeln.
    Im Urndogermanischen gab es kein grammatikalisches Geschlecht, sondern nur bestimmte Suffixe von Substantiven, die unterschiedliche Funktionen hatten. Erst in den jüngeren Sprachen (wie dem Lateinischen) entwickelten sich die Suffixe zu Endungen, für die unterschiedliche Deklinationsregeln galten. Erst nach und nach teilten die Grammatiker die Substantive nach diesen Deklinationsregeln ein. Man wählte zur Klassifikation dieser Substantive Bezeichnungen wie männlich, weiblich sächlich, hätte aber genausogut rot, grün oder gelb wählen können.

    Wenn man nun behauptet, dass ein bestimmtes Wort männlich konnotiert sei, wie die Feministinnen das gerne tun, dann nimmt man eine Art Rückprojektion vor.

    Gemeint ist damit folgendes - Themenwechsel:
    In der Astrologie vermeint man zu wissen, dass die Stellung der Gestirne schicksalhaft für den Menschen seien. Die Zuordnungen sind relativ simpel. Venus gilt als Planet der Liebe, Mars als Planet des Krieges und so geht es fort.
    Als die Astrologen diese Zuordnungen (willkürlich) vornahmen, kannte man nur die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn.
    Erst Sir William Herschel entdeckte den Planeten Uranus. Kurz nach seiner Entdeckung war der Planet natürlich namenlos - und man zerbrach sich den Kopf darüber, wie man den neuen Planeten nennen sollte. Man dachte zuerst daran, ihn nach seinem Entdecker Herschel-Planet zu nenne, entschied sich aber dann dafür, der Tradition folgend die Planeten nach griechischen Göttern zu benennen. Man entschied sich für Uranus.
    Alsbald machten sich die Astrologen daran, auch den Uranus in ihr System einzubeziehen. Man schrieb im Eigenschaften zu, wie sie in der Mythologie von Uranus überliefert waren. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte man den neuen Planeten Herschel-Planet genannt.

    Das ist genau ein Musterbeispiel für eine Rückprojektion, wie sie damals von den Astrologen und heute von den Feministen vorgenommen wird. Es gibt keine männlichen oder weiblichen Konnotationen, sondern nur Genusregeln, die Auskunft darüber geben, wie ein Substantiv dekliniert wird und mit welchen Pronomina es übereingestimmt wird. Das war es dann schon auch - mehr steckt nicht dahinter!

    Die Feministen traten mit dem Ansinnen auf den Plan, die Sprache geschlechtergerecht zu machen. Das war die Sprache aber im Ausgangspunkt schon. Das, was die Feministen erreicht haben, ist genau das Gegenteil - die Sprache wurde erst sexualisiert.

    Näheres hier in diesem langen, aber lesenswerten Artikel, an dem ich bloß einen Kritikpunkt anzubringen haben. Das Eintreten für Quotenregelungen am Schluss halte ich für blödsinnig. Sonst ist der Artikel brillant:

    https://www.belleslettres.eu/content/deklination/genus-gendersprech.php



    • elfenzauberin
      07. Oktober 2019 10:58

      Noch ein Nachtrag zur Rückprojektion:

      Hätten die Grammatiker die verschiedenen Genera nicht mit männlich, weiblich oder sächlich bezeichnet, sondern eben mit rot, grün oder gelb, dann wäre es völlig sinnlos zu sagen, ein Wort wäre rot, gelb oder grün konnotiert. Das ist aber genau das, was die Feministen behaupten.



    • elfenzauberin
      07. Oktober 2019 11:02

      PS:
      Den Wenigsten ist bis jetzt aufgefallen, dass die Mehrzahl der Substantive in der deutschen Sprache dem weiblichen Genus angehören. Praktisch alle abstrakten Bezeichnungen sind weiblich.

      Will man die Feministen mit ihren eigenen Waffen schlagen, müsste man eine sprachliche Quotenregelungen verlangen - genausoviele männliche wie weibliche Substantive. Wegen der Gerechtigkeit wärs gewesen!



    • Kyrios Doulos
      07. Oktober 2019 11:43

      Danke für das Beispiel URANUS! Das Argument "Rückprojektion" ist neu für mich. Ich freue mich darüber!

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