Gastkommentare

Die Geschäfte des Robert Menasse

06. September 2012 23:42 | Autor: Dietmar Horst
39 Kommentare

308.957 Euro – das ist verdammt viel Geld. Je nach Präferenz kann man dafür vierundzwanzig fabrikneue Autos (Typ Seat Ibiza) kaufen oder als Hausbesitzer in eine gemütliche Villa einziehen. Man kann natürlich auch dreißigtausend Mal zum Chinesen Mittagessen gehen. Wie gesagt, die Präferenzen sind verschieden.

308.957 Euro – das ist exakt jene Summe, die das österreichische Kunstministerium (BMUKK) in den Jahren 2001 – 2011 zur Unterstützung und zum Vorteil eines gewissen Dr. Menasse zur Verfügung stellte.

Nun tauchen zwei Fragen auf. Erstens: Wer zum Kuckuck ist dieser Dr. Menasse eigentlich? Antwort: Robert Menasse, Dr. phil., ist ein Wiener Schriftsteller, der Romane und zeitkritische Essays schreibt. Laut Aussage des Philosophen Konrad Liessmann bezeichnete Menasse sich selbst als Produzent von „Weltliteratur“ – eine Eigendefinition, deren Berechtigung hier mangels Wissen über Verbreitung und Verkaufszahlen Menassescher Bücher nicht näher diskutiert werden kann.

Die zweite Frage lautet: Was hat es mit den genannten 308.957 Euro auf sich, die das österreichische Kunstministerium zum Vorteil des Herrn Menasse in den Jahren 2001 - 2011 aus seinem Budget abzweigte? Antwort: Diese Summe setzt sich zusammen aus sechsundzwanzig Einzelförderungen und Abgeltungen, die in der nachfolgenden Tabelle detailliert aufgelistet sind. 289.357 Euro waren „direkte“ Geldflüsse auf das Konto Robert Menasses, 19.600 Euro waren „indirekte Förderungen“ (Übernahme von Übersetzungskosten durch das BMUKK).

Tabelle der BMUKK-Einzelförderungen und Abgeltungen:

Jahr

Art der Förderung

Betrag

2001

Werkstipendium

4.380,- (Umrechnung aus ATS)

2003

Erich-Fried-Preis

14.600,-

2004

Reisestipendium

2.277,-

 

indirekte Förderungen (Übersetzungskosten)

2.200,-

 

Werkstipendium

6.000,-

2005

Werkstipendium

6.000,-

 

Reisestipendium

500,-

2006

Werkstipendium

6.000,-

2007

Werkstipendium

6.000,-

 

indirekte Förderungen (Übersetzungskosten)

3.400,-

2008

Werkstipendium

6.000,-

 

Kostenerstattung Computer

1.200,-

 

indirekte Förderungen (Übersetzungskosten)

2.000,-

2009

zwei Abgeltungsraten für Manuskriptankäufe

Insgesamt 180.000,-

 

Werkstipendium

6.000,-

 

indirekte Förderungen (Übersetzungskosten)

6.500,-

2010

indirekte Förderungen (Übersetzungskosten)

5.500,-

2011

Musil-Stipendium

50.400,-

Gesamt: 308.957,- Euro  

Würde man die genannte Gesamtsumme zehn Jahre lang als Monatsraten überweisen, käme der Begünstigte auf ein durchschnittliches monatliches Salär von 2.574 Euro.

Haben und Nichthaben

Da der „freie Schriftsteller“ Robert Menasse in der Öffentlichkeit vor allem als olympisch entrückter Kritiker des verfilzten und korrupten österreichischen politischen Systems bekannt ist, liegt die Frage nahe, wie ausgerechnet Menasse es geschafft hat, in den Rang eines staatlichen Dauer-Stipendiaten aufzurücken. Das ist eine erstaunliche Position in einem Land, in dem Literaten und Autoren üblicherweise am Hungertuch nagen.

Zur Klärung dieses Phänomens erlaubte sich der Verfasser dieses Beitrags einen Blick hinter die Kulissen der österreichischen staatlichen Literaturförderung. Am Beispiel der drei am höchsten dotierten Menasse-Zuwendungen (Erich-Fried-Preis, 180.000-Euro-Manuskripte-Deal sowie Musil-Stipendium) wurde untersucht, wie die Vergabevorgänge im Einzelnen über die Bühne gingen.

Das Ergebnis dieser Untersuchung – um es vorwegzunehmen – war das erschütternde Zustandsbild einer staatlichen „Literaturförderung“, die in Wahrheit nichts anderes ist als eine Geldverteilungsmaschine zum Vorteil einiger weniger Monopol-Autoren, die aufgrund ihrer raffiniert angelegten Netzwerke mit staatlichen Geldströmen geradezu überflutet werden. Transparenz und Nachvollziehbarkeit sind unbekannte Kriterien in diesem pseudobürokratischen System aus Freunderlwirtschaft und Gewohnheitsrechten.

Doch gehen wir chronologisch vor und betrachten den ersten unserer drei Beispielfälle: Im Jahr 2003 erhielt Robert Menasse den mit 14.600 Euro dotierten Erich-Fried-Preis. Als Allein-Juror seitens des BMUKK fungierte dabei der Schriftsteller Robert Schindel. Nun wäre ja alles in Ordnung gewesen, wenn … ja wenn Robert Schindel nicht zufälligerweise erstens als recht guter Freund Menasses bekannt gewesen wäre und zweitens nicht als direkter Nachbar des Ausgezeichneten ein Haus im Waldviertel bewohnt hätte.

Die finanztechnischen Auswirkungen dieser – im wahrsten Sinne des Wortes – „gutnachbarschaftlichen Beziehungen“ erbosten damals einige österreichische Autoren auf das Heftigste. Vor allem Michael Amon, ein Romancier aus Gmunden, sprach (in einem Standard-Artikel vom 29.11. 2003) von einem „Skandal“ und einer „offensichtlichen Freunderlwirtschaft“. Erbost forderte er in seiner Stellungnahme „die Abschaffung des ganzen Preisverleihungsunfugs mitsamt der Vergabeklüngelei bei Stipendien“.

Sein Protest verhallte allerdings wirkungslos, und die unbeeindruckt weiterdampfende Netzwerk-Maschinerie im BMUKK ließ sich von den paar Sandkörnern im Getriebe nicht im Geringsten stören. Bald galt wieder der Grundsatz „Business as usual“.

Ein paar Jahre und etliche einkassierte Werkstipendien später gelang es Robert Menasse dann erneut, einen ganz besonders dicken Steuergeld-Fisch an Land zu ziehen. Das BMUKK kaufte dem selbsternannten Produzenten von „Weltliteratur“ im Jahr 2009 nämlich mehrere Manuskripte zu einem sagenhaft hohen Preis ab: Insgesamt 180.000 Euro überwies das BMUKK dem Schriftsteller Menasse für sein beschriebenes Altpapier. In einem Schreiben der Abt. IV/2 des BMUKK, das dem Verfasser vorliegt, wurde der Ablauf des Manuskripte-Deals detailliert geschildert: „Die Verhandlungen zum Ankauf des Vorlasses Robert Menasse führte noch zur Gänze der mittlerweile verstorbene Leiter des Literaturarchivs, Univ. Prof. Wendelin Schmidt-Dengler.“

Alles in Ordnung? Nun ja, solange man nicht daran Anstoß nimmt, dass Wendelin Schmidt-Dengler niemand anderer war als der ehemalige Doktorvater des angehenden Schriftstellers Menasse am Germanistik-Institut der Universität Wien. (Wie eng die freundschaftliche Beziehung zwischen Menasse und Schmidt-Dengler zeitlebens war, geht aus der Reaktion Menasses auf den überraschenden Tod seines Mentors im Herbst 2008 hervor: „Ich fühle mich buchstäblich verwaist, seitdem ich von seinem Tod erfahren habe“, bekannte Menasse im Ö1-Morgenjournal).

Das unerwartete Ableben Schmidt-Denglers brachte den Manuskripte-Deal etwas ins Stocken, aber schließlich sorgte der vom BMUKK eingesetzte Nachfolger Schmidt-Denglers, Dr. Bernhard Fetz, dafür, dass die Abwicklung des Manuskripte-Deals ordentlich zu Ende geführt werden konnte. Bernhard Fetz war übrigens der wohl bestgeeignete Mann für die Nachfolge des großen „WSD“: Genau wie sein Germanistenkollege Menasse hatte er einst bei Schmidt-Dengler promoviert.

Wenig mehr als ein Jahr nach Abschluss des Vorlass-Geschäfts bewarb sich Menasse dann um das höchstdotierte Literaturstipendium der Republik Österreich, nämlich das 50.400 Euro schwere Musil-Stipendium. Hätte Menasse leibhaftig vor der achtköpfigen Vergabe-Jury erscheinen müssen (was er natürlich nicht musste), hätte er sich wohl ähnlich gefühlt wie jemand, der zu guten Freunden auf eine Party eingeladen wird.

Der erste Juror, den er begrüßt hätte, wäre vermutlich der altbekannte Dr. Fetz gewesen, der – ganz im Stil Schmidt-Denglers – als Multifunktionär auf allen literarischen Hochzeiten tanzte. Flankiert wurde der Juror Fetz von mehreren anderen guten Bekannten des Stipendienwerbers: Zu nennen wäre hier etwa der Germanist Klaus Zeyringer, ein bewährter Freund und glühender Bewunderer Menasses. Zeyringer hatte in der Vergangenheit nicht nur persönlich mehrere Lesungen seines literarischen Idols moderiert (unter anderem im Literaturhaus Krems und beim Literaturfestival Leukerbad), er hatte auch Buchkritiken verfasst, die Menasse geradezu in den Himmel rühmten: Im Standard pries er ihn als „Kreuzung von Flaubert und Kundera“ und als einen Literaten, der ein „Sprachkunstwerk ersten Ranges“ geschaffen habe.

Eine andere gute Bekannte Menasses in der Auswahljury war die Germanistin Angelika Klammer, ehemals Lektorin bei Residenz. Ihre Amtszeit in diesem Verlag hatte sich zufälligerweise genau mit jener Zeit gedeckt, in der Menasse dort unter Vertrag war. (Nachdem Menasses "Schubumkehr" im Residenz-Verlag herausgekommen war, hatte der Schriftsteller im Gegenzug auch einen Beitrag für das von Klammer herausgegeben Buch "Querlandein" geschrieben.)

Die Jurorin Annegret Pelz schließlich hatte gemeinsam mit Menasse zu den Autoren des Bandes "Grundbücher der österreichischen Literatur" gehört. Im Jahr 2006 hatte sie außerdem am Germanistik-Institut der Universität Paderborn gearbeitet – also im selben Jahr, in dem Menasse an jenem Institut Gastdozent war. Alle diese merkwürdigen Zufälligkeiten hatten natürlich – laut dem Leiter der BMUKK-Abt. V/5, Ministerialrat Stocker, – absolut gar nichts damit zu tun, dass Menasse von dieser „objektiven“ und „unabhängigen“ Jury das Musil-Stipendium zugesprochen bekam. Die Entscheidung der Jury fiel im Übrigen „einstimmig“ – und wem bei solchen Hundertprozent-Wahlergebnissen gewisse Gepflogenheiten in der ehemaligen UdSSR einfallen, der sollte dringend einen Kurs für positives Denken besuchen.

Resümee

Auch neun Jahre nach der von Michael Amon konstatierten „Vergabeklüngelei“ bei BMUKK-Literaturstipendien haben sich die Usancen in der staatlichen Literaturförderung nicht geändert. Autoren, die nicht Teil von Netzwerken und Seilschaften im BMUKK sind, haben so gut wie keine Chancen, an Mittel der staatlichen Literaturförderung heranzukommen. Noch immer wird, statt liebevoll mit der Gießkanne das hoffnungsvolle Beet der Literatur zu begärtnern, „mit einer Art Wasserwerfer auf einige Wenige gezielt“ (Michael Amon).

Robert Menasse wiederum, der Virtuose auf der Klaviatur der Netzwerke, ist das herausragende Beispiel eines staatlichen Dauer-Stipendiaten, der seine Seilschaften gezielt einsetzt, um – völlig unabhängig vom Kriterium literarischer Qualität – ein wohliges finanzielles Fixum aus Steuergeldern einzustreifen. Sein in der Öffentlichkeit zelebriertes Auftreten als unbestechlicher Kritiker des „Verhaberungs“-Staates und der „Abkassierer“-Mentalität verkommt freilich angesichts seiner eigenen Methoden zur Lachnummer.

Eine letzte Anmerkung noch, um dem Vorwurf der Neiddebatte den Wind aus den Segeln zu nehmen: Es geht bei der Diskussion um das BMUKK-Förderungsunwesen gar nicht primär darum, spezielle Personen – insbesondere Robert Menasse – anzugreifen. Diese Diskussion ist kein Kampf gegen Menasse, sondern ein Kampf für all jene begabten, originellen und unendlich naiven Autoren, die sich alljährlich blauäugig und vergeblich um staatliche Stipendien und Förderungen bemühen – Förderungen, die insgeheim längst an die üblichen Monopolisten vergeben sind.

Diese naiven Autoren sollten endlich begreifen, dass ihnen die Rollen von nützlichen Idioten in einem abgekarteten Spiel zugemutet werden. Sie werden missbraucht als bunte und eindrucksvolle Legitimations-Kulisse für ein verfilztes, intransparentes und von Cliquen beherrschtes Förderungssystem, in dem die Geldströme an die immer gleichen Gagenkönige geschickt getarnt werden müssen.

Dietmar Horst, Dr.phil., geb. 1962, arbeitet als Landes-Vertragsbediensteter an der Universitätsklinik Salzburg. Als Nebenberufs-Autor veröffentlichte er mehrere Bücher, zuletzt die Biografie „Der Tänzer auf den Wellen“ im Berenkamp-Verlag (2010). Zu seinen Hauptinteressen gehört die Kritik an der monopolistischen staatlichen Literaturförderung in Österreich.

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die besten Kommentare

  1. Ausgezeichneter KommentatorFranziska Malatesta
    21x Ausgezeichneter Kommentar
    25. August 2012 13:25

    Aus der Serie: "Laßt sie selber reden".
    Mein Briefwechsel mit Robert Menasse auf Facebook: Erkundungen in einem fremden Mindset
    27. Oktober 2011

    Robert Menasse hat mich entfernt aus seiner Freundesliste.

    Das kam so: Robert Menasse fühlt sich, wie die meisten von uns, von der Lutz-Werbung mit dieser unsäglichen Familie Putz genervt. Um seine Abneigung treffend zu charakterisieren, stellte er zwischen der Familie Putz und der FPÖ eine Verbindung her. FPÖ-Sympathisanten seien so wie die Familie Putz, geschmacklos, kleinbürgerlich, mit verklemmten Kindern, die Werbung hätte im Dienste der FPÖ entstehen können und verkörpere die Zielgruppe des H.C. Strache.

    Ich fand das nicht besonders stichhaltig bzw. paranoid. Ich schrieb, daß bei diesen Spots seit zwölf Jahren Harald Sicheritz, der Regisseur von "Kaisermühlenblues" und "Muttertag" Regie führe, daß diesem sicher keine FPÖ-Nähe zu unterstellen sei, daß eine Assoziation von beliebig Nervtötendem mit dem politischen Gegner auf mich zwanghaft bzw. neurasthenisch wirke und daß Herr Menasse sich möglicherweise einfach von Kleinbürgern, Proleten und deren Geschmack, auf den diese Werbung zielte, belästigt fühle. Nicht geschrieben, aber gedacht habe ich, daß ich ebenfalls nicht unter Kleinbürgern, Proleten und in Wohnzimmern mit entsprechender Einrichtung leben möchte, daß ich mir aber nicht das Recht herausnähme, sie in ihrer Gesamtheit zu diffamieren und in der Öffentlichkeit vorzuführen. (1)

    Ich erhielt von Robert Menasse die Antwort, daß wir in einer besseren Welt lebten, wenn Harald Sicheritz sich diesem Auftrag als Regisseur verweigerte, daß er ein Mitläufer sei, daß alle, die nicht rechtzeitig nein sagten zu derartigen Aufträgen und Entwicklungen, an deren Ende das Böse stünde, sich schuldig machten. (Ich gebe diesen Dialog jetzt mit eigenen Worten wieder, da ich nicht mehr darauf zugreifen kann.) Und ob ich vielleicht auch so feig sei, niemals nein zu sagen, sondern bei Dingen mitzumachen, die nicht in Ordnung seien, und ich solle mich bloß nicht später beschweren.

    Eine Gelegenheit zur Entgegnung wurde mir nicht mehr gegeben, zwei Minuten später hat Herr Menasse mich zu meiner Verblüffung "entfriendet". Dies fand ich umso erstaunlicher, als er von mir eine Wortmeldung gefordert hatte auf seine Gretchenfragen: wie ich es denn hielte mit dem Bekennen, dem Widersagen, dem Kopf-Hinhalten. Also habe ich per persönlicher Nachricht geantwortet, und zwar so:

    Ich bekenne jetzt, daß ich jederzeit und in aller Öffentlichkeit und hundertprozentig unklug "nein" sage zum verrotteten Zustand der Demokratie, zur politischen Korrektheit, zum Euro-Rettungsschirm, der meine Enkel und Urenkel noch versklaven soll, sowie zum neuen §283. Ich habe keine Freunde unter den Obrigkeiten und Machthabern, ich habe nichts zu verlieren. Ich strebe - wie ich zugebe, auch mangels Netzwerken und Möglichkeiten, aber auch mangels der Bereitschaft zur Unterordnung unter die Wiener SPÖ (andere Machthaber sind in Wien vernachlässigbare Größen, ich eigne mich aber generell überhaupt nicht zur Unterordnung) - keine Karriere mehr an. Ich bin die einzige nicht linksstehende bildende Künstlerin Österreichs. Als solche bin ich einsam und unbedeutend. Ich bin konservativ, liberal (paläoliberal) und ich bin Christin (katholisch). Jeder in diesem Forum kann mich "rechts" schimpfen, mir die Freundschaft aufkündigen oder mit mir brechen, der das wünscht. Es ist, was es ist. Ich trete ein für Freiheit des Individuums, für Meinungsfreiheit und das Recht auf Privateigentum sowie für einen Staat, der das Privatleben der Untertanen (Bürger kann man ja wirklich nicht mehr schreiben, nennen wir die Dinge doch lieber beim Namen) nicht reguliert und bevormundet, einen Staat, der weder Propagandasender noch Autobusse, weder Revolverblätter noch Bildungsanstalten betreibt, die Analphabetismus und Gender-Ideologie produzieren. Ich möchte eigentlich gar keinen Staat, könnte mich aber mit einem Staat abfinden, in dem für alle diese sogenannten "Projekte" kein Geld da wäre, der sich auf äußere und innere Sicherheit beschränkte und die Untertanen wie Erwachsene behandelte. Sollte es zu Konflikten kommen, werde ich nicht die Seiten wechseln.

    Zugegeben, er hat auf seine Antwort viel Zeit verwendet. Ich hätte gar nicht gedacht, daß ich für einen staatstragenden Großschriftsteller so wichtig sein könnte, daß er diese Botschaft formulierte:

    Liebe Ingeborg! Mich erstaunt immer wieder, wie Menschen, die eindeutig und nachweisbar schlecht informiert sind, ihre Ahnungslosigkeit stolz als selbstbestimmten Konservativismus ausstellen. Ich habe Sie "entfriendet", weil es so unendlich mühsam ist, sich damit auseinanderzusetzen. Ein Beispiel: der Euro-Rettungsschirm, den Sie selbst als Beispiel dafür anführen, wie mutig Sie "Nein" sagen. Wenn Sie sich wirklich damit beschäftigen würden, wenn Sie ein wirkliches Interesse an Ihrer Zeitgenossenschaft hätten, wenn Sie bereit wären, als die "freie Bürgerin", als die SIe sich sehen, ein bisschen Lenbenszeit zu investieren, um sich da schlau zu machen, wüssten Sie natürlich, dass das ein Unsinn ist, was Sie schreiben - und das ist nicht "Ansichtssache" oder eben "meine Meinung", und Sie haben eben eine andere, und das ist eben so in einer freien Welt der Meinungsfreiheit, sondern ein objektives Faktum. Sie wiederholen, was in der Boulevard-Presse steht, das ist falsch, eben Boulevard, und Sie kommen sich noch kess vor, wenn Sie auf dem Boden, den die Boulevard-Medien aufbereiten, zornig aufstampfen! Jeder Krone-Leser hat genau dieses Lebensgefühl: "Ich sage zornig Nein, und ich merke nicht, dass ich Ja zu den Idioten sage!" Auch Ihr Katholizismus: es ist so unglaublich lächerlich, wie die Repräsentanten der katholischen Kirche so tun als wären sie Märtyrer, der Kardinal schreibt in der Kronenzeitung, dass es "Mut erfordert, Ja zu Christus zu sagen", er ist Repräsentant der STAATSKIRCHE und schreibt das in der KRONENZEITUNG, und die ohnehin nur von den wenigen aufgeklärten Österreichern belächelten Katholiken gehen mit der trotzigen Charaktermaske des ungefährdeten Märtyrers herum: es ist SO MUTIG, sich in einem katholischen Land, das durch das Konkordat eine Filiale des Vatikans ist, zum Katholizismus zu bekennen....

    Wissen Sie, Frau Knaipp, was unser Problem ist? Dass es keine Diskussionsgrundlage gibt, wenn Sie den mainstream nachbeten, und das zugleich subjektiv als "kritischen Standpunkt" empfinden.

    Sie schreiben in Selbstzuschreibung von Ihrem "aufrechter Gang"! Sie haben keine Ahnung, was das IN WIRKLICHKEIT ist. Was das bedeutet, wenn Sie NICHT mainstream und Mehrheit ohnehin hinter sich hätten. Ich glaube sogar, dass Sie nicht einmal wissen, welcher (linke) Philosoph diesen Begriff geprägt hat.

    Sie schreiben, dass Sie unbedeutend sind, weil Sie sich nicht der SPÖ unterordnen... Das ist ein Symptom von Verfolgungswahn. Ich kenne NICHT EINEN EINZIGEN bedeutenden Künstler, der zu Bedeutung gelangt ist, weil er sich an die Zitzen der SPÖ gehängt hat. Und ich rede jetzt nicht von der Welt - auch und selbst in Wien gibt es nicht einen Künstler von Bedeutung, der seine Bedeutung dadurch erlangt hat, dass er der SPÖ Weihrauch geschwenkt hat. Es war doch umgekehrt: Künstler haben Bedeutung erlangt, und die SPÖ hat ihnen Ehrungen nachgeworfen....

    Sie schreiben, Sie seien "die einzige nicht links stehende Künstlerin"! Wissen Sie, es gibt viele Gründe, warum ein Künstler/ eine Künstlerin missachtet oder schlicht nicht wahrgenommen wird. Es kann sein, dass Sie Ihrer Zeit voraus sind und deshalb unverstanden, es kann sein, dass Sie schlicht eine schlechte Künstlerin sind. POLITISCHE Gründe hat das nicht. Und wenn Sie Ihre Kunst wirklich unter politischen Bedingungen machen müssen, die zu Ihrer Verfolgung oder Unterdrückung führen - dann gratuliere! Solschenizyn war von seiner Regierung verfolgt, er bekam den Nobelpreis! In der DDR haben nur jene nachhaltige Karriere gemacht, die sich nicht auf SED-Seilschaften verlassen haben, Biermann wurde ausgebürgert - wie hießen jene Künstler, die von der SED gefördert wurden? Wissen Sie es? Na eben.

    Ich würde an Ihrer Stelle aufhören, Konservativismus als kritische Tugend auszustellen, ich würde mich als Künstler auf die Kunst konzentrieren, und wenn Sie sich, was für Künstler, also für buchstäblich vorbildliche freie Menschen ja angemessen ist, zu irgendwelchen gesellschaftlichen oder politischen Fragen äußern, dann würde ich mich versuchen zu informieren, statt einem Boulevard nachzuplappern, der Ihnen sagt, dass Sie "ein kritischer Wutbürger" sind, wenn sie nachplappern.

    Ich höre jetzt auf - ich bin schärfer und gemeiner, als ich sein möchte. Wenn Sie damit umgehen können, dann können wir gerne weiter diskutieren. Wenn nicht, dann verabschiede ich mich hier von unserer Freundschaft,

    Robert

    Man könnte auf diesen Text inhaltlich einiges antworten oder richtigstellen. Aber es ist die Form des Textes, die Wortwahl, die die weitere Kommunikation nicht ratsam erscheinen läßt. Daher habe ich mit dieser Kommunikation Schluß gemacht:

    Herr Menasse, ich war nicht unhöflich zu Ihnen. Ich möchte in diesem Ton mich nicht unterhalten. Von Freundschaft konnte nie eine Rede sein, ich ging von einer weltanschaulichen Verschiedenheit aus, die aber dennoch gegenseitigen Respekt ermöglicht.

    Ihr Text sagt viel über Sie aus und nichts über mich.

    Leben Sie wohl

    I.K.

    (1) Ich erinnere an die Werbung der Wiener Festwochen 2000 bis 2004, die eine derartige Taktik - Spießerverhöhnung auf großflächigen Plakaten - anwendete, was umso perfider erschien, als die gedemütigten Kleinbürger wahrscheinlich zu einem großen Teil SPÖ wählen.

  2. Ausgezeichneter Kommentatorcontra
    10x Ausgezeichneter Kommentar
    24. August 2012 01:30

    Menasse ist das Paradebeispiel dessen, was bei uns in Österreich unter "Staatskünstler" firmiert.
    Gefüttert von der "linken Hand" und immer bereit die "rechte" in aller Öffentlichkeit zu beißen, sprich immer und überall über den Zustand der Nichtlinken kräftigst herzuziehen.

    Er ist allerdings nicht der einzige und da gäbe es noch genug Beispiele, die es wert wären, den roten Filz aufzudecken.
    Bitte, weiter so!

  3. Ausgezeichneter KommentatorKarl Rinnhofer
    9x Ausgezeichneter Kommentar
    24. August 2012 14:46

    Wess’Brot ich ess’, dess’Lied ich sing“, „there is no free lunch“, “Niemand beißt die Hand, die ihn füttert“.

    Diese Staatskünstler umgeben sich mit dem Image der „mutigen“ Aufdecker“, die über eben diese Korruption und Verfilzung lamentieren, von der sie, stets auf einem Auge blind, selbst profitieren. Ihre Attitüde der pseudomoralischen, „dem Gewissen (!) verpflichteten Wahrheitsfindung“ beeinflusst die Sensibilität der Leserschaft, solche selbsternannten „moralischen Autoritäten“ als gekaufte Multiplikatoren einer erwünschten politischen Meinung zu entlarven.

  4. Ausgezeichneter Kommentatorbrechstange
    9x Ausgezeichneter Kommentar
    24. August 2012 10:21

    Da muss ich daran denken als Menasse nach Brüssel entsandt, die EU-Bürokratie in den Himmel lobte. Ob auch die Zahlungen damit zusammenhängen?

  5. Ausgezeichneter KommentatorHJR
    8x Ausgezeichneter Kommentar
    24. August 2012 09:38

    Ich nehme aber doch wahrscheinlich zutreffend an, dass die Erlöse der (in Deutschland verlegten) Bücher und sonstigen Werke, welche durch die o.a. nicht genauer als "Werkstudien-" und "Manuskript-"Entgelte bezeichneten Subventionen vorfinanziert worden sein dürften, nicht zu deren Rückzahlung verwendet wurden, sondern ganz im Sinne kommunistischen Kapitalbildungsverständnisses in den privaten Kaqssen des Herrn Menasse gelandet sind.

    Es gab mal eine Zeit, in der man sehr viel davon hielt, seinen Gegnern mit "offenem Visier" gegenüber zu treten. Leider hindert die geschichts- und moralvergessene, ideologische "Denke" dieser Sch...roten solche bourgoisen Anwandlungen zuverlässig.
    ======================
    horst.rathbauer@gmx.at
    www.conwutatio.at

  6. Ausgezeichneter KommentatorLF
    7x Ausgezeichneter Kommentar
    24. August 2012 09:52

    In meiner (anscheinend grenzenlosen) Naivität habe ich immer geglaubt, Stipendien seien vor allem dazu da, jungen - und noch unbekannten - Leuten das (Über)Leben zu erleichtern und sie in die Lage zu versetzen, ihren Forschungen ohne Sorgen um den rein materiellen Aspekt des Daseins nachgehen zu können. Herr Menasse (soviel ich weiß, Jahrgang 1954) zählt da wohl nicht mehr dazu.
    Die heir aufgezeigt "Freunderlwirtschaft" ist schlicht und einfach nur widerlich.

  7. Ausgezeichneter Kommentatorschnee
    6x Ausgezeichneter Kommentar
    27. August 2012 16:08

    Vielen Dank für diesen Artikel und bitte um möglichst großzügige Weiterverbreitung. Mir wurde beinahe schlecht beim Lesen. Die Dreistigkeit dieser Herrschaften kann doch tatsächlich noch immer überraschen.

    Ich erinnere mich an meine Studienzeit - Vorlesung bei Schmidt-Dengler.
    Unmittelbar vor Beginn seiner Vorlesung stürmte eine junge Dame aufs Podium (es war offenbar mit Sch-D abgesprochen), um ganz hysterisch das Buch eines - Zitat: "hervorragenden jungen Autors" - zu promoten.

    Damals hörte ich zum ersten Mal den Namen "Menasse" und seit dieser penetranten Präsentation seines Buches durch diese Frau im Audi Max , war mir dieser Autor eher suspekt. Zu recht, wie sich später zeigte, nachdem ich einiges von ihm gelesen hatte.

    Es gibt so viele begabte junge Menschen, die eine Förderung bitter notwendig hätten, aber es sind leider immer dieselben, die im Futtertopf baden.
    Dass es auch genau diejenigen sind, die politisch große Klappe tragen, ist also kein Wunder.
    Offensichtlich werden die Herrschaften recht gut dafür entlohnt, dass sie als eitles "Gewissen der Nation" durch die Gegend schreien (was eh nur ihresgleichen interessiert).

    Diese Aufschlüsselung von Geldflüssen wäre bezüglich so einiger Staatskünstler (aus diversen Bereichen) sehr interessant.

  1. Fit (kein Partner)
    19. Januar 2015 13:36

    Sehr geehrter Herr Menasse!So steht es aber nicht im Artikel. Da steht, dadf Frau Spera das Gespre4ch anotbgeen hat. Da bislang keine Zeitung (soviel ich weiss) den gesamten Text der Direktoren verf6ffentlicht hat, gibt es ffcr den Leser daher kaum eine andere Mf6glichkeit, als den folgenden Satz, man habe keine Antwort erhalten, tendentiell als Verweigerung einer z u e r s t vom Jfcdischen Museum anotbgeenen Diskussion verstehen. Das ist aber das Gegenteil dessen, was tatse4chlich vorgegangen ist. Oder? Um darauf aufmerksam zu machen, braucht man keine aggressive Energie, das ist eine ganz nfcchterne, einfache dcberlegung. Sicher haben Sie bemerkt, dadf auch in den Postings manche Leser das als ganz massive Irreffchrung auffassen und das nicht so gut finden. Und ihre Formulierung "wir haben das per Mail sofort begrfcdft und um Terminvorschle4ge gebeten", was bedeutet das genau? Ich ffcrchte, da haben Sie etwas gemacht, womit Sie sich erneut c4rger einhandeln werden. So einfach ist eben nicht alles. -- Aber das ist Angelegenheit der Verfasser des Briefes. Die werden Ihnen antworten. Da bin ich mir sicher.Ich bins gewohnt, dadf man meinen Namen falsch schreibt, aber da sie schon einige Male wie ein Pressesprecher an die d6ffentlichkeit treten (we4hrend ihr eigentlicher Pressesprecher wohin geraten ist?), finde ich es nicht wahnsinnig professionell, einen Kritiker anzugreifen und seinen Namen falsch zu schreiben. Dies festzustellen gebietet mir meine aggressive Energie. Ihr Gottfried Fliedl



  2. Onkel Hans (kein Partner)
    10. September 2012 08:19

    LOL,
    der Schindel im Doppelpassspiel mit dem Menasse.

    Warum fällt mir da nur der Spruch der Altvorderen ein: Ganz Israel bürgt füreinander.



  3. Hegelianer (kein Partner)
    09. September 2012 09:57

    Ein sehr aufschlußreicher Bericht. Sämtliche Druckkostenbeiträge für wissenschaftliche Publikationen wurden letztes Jahr gestrichen. Das Ministerium finanziert hier nichts mehr. Die Grünen hatten mir noch versichert, daß sie das Thema aufgreifen würden - gehört hat man nichts. Aber für manche ist offenbar genug Geld da.

    Betreffend Menasses langes Antwort-Mail, das hier abgedruckt ist: Der Vorwurf, Konformität als "Mut" zu tarnen, ist natürlich ein wechselseitiger. Welcher Mut gehört denn dazu, gegen Burschenschafter zu demonstrieren, wenn Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Universitäten dazu aufrufen?



  4. aw70 (kein Partner)
    29. August 2012 14:09

    Und damit denen Ehre erwiesen wird, denen Ehre gebührt...

    Man sollte sich vor Augen halten, unter wessen Ministerschaft dem Herrn Menasse doch recht viel von der beträchtlichen Menge Geldes, die hier dokumentiert ist, zugewiesen wurde.

    Doch nicht etwa unter dem einsamen Stern unter den BildungsministerInnen der 2. Republik, der guten Frau Gehrer? Dieser im besten Sinn konservativen, feinsinnigen, persönlich gewinnenden und überaus gebildeten Dame, der stets die österreichische Kultur und Eigenart so ein Anliegen war?



  5. Schabeltierfresser (kein Partner)
    28. August 2012 22:25

    Schlimm. Ich würde begrüßen, wenn man ähnlich genau recherchierte Aufdeckungen auch zu "Empfängern" aus der Wirtschaft, so wie Siemens, Raiffeisen etc. lesen könnte, zu einzelnen Proponenten aus der Landwirtschaft, z.B. verschiedenen Diözesen und Klöstern, sowieso.



  6. schnee (kein Partner)
    27. August 2012 16:08

    Vielen Dank für diesen Artikel und bitte um möglichst großzügige Weiterverbreitung. Mir wurde beinahe schlecht beim Lesen. Die Dreistigkeit dieser Herrschaften kann doch tatsächlich noch immer überraschen.

    Ich erinnere mich an meine Studienzeit - Vorlesung bei Schmidt-Dengler.
    Unmittelbar vor Beginn seiner Vorlesung stürmte eine junge Dame aufs Podium (es war offenbar mit Sch-D abgesprochen), um ganz hysterisch das Buch eines - Zitat: "hervorragenden jungen Autors" - zu promoten.

    Damals hörte ich zum ersten Mal den Namen "Menasse" und seit dieser penetranten Präsentation seines Buches durch diese Frau im Audi Max , war mir dieser Autor eher suspekt. Zu recht, wie sich später zeigte, nachdem ich einiges von ihm gelesen hatte.

    Es gibt so viele begabte junge Menschen, die eine Förderung bitter notwendig hätten, aber es sind leider immer dieselben, die im Futtertopf baden.
    Dass es auch genau diejenigen sind, die politisch große Klappe tragen, ist also kein Wunder.
    Offensichtlich werden die Herrschaften recht gut dafür entlohnt, dass sie als eitles "Gewissen der Nation" durch die Gegend schreien (was eh nur ihresgleichen interessiert).

    Diese Aufschlüsselung von Geldflüssen wäre bezüglich so einiger Staatskünstler (aus diversen Bereichen) sehr interessant.



  7. Scipio
    26. August 2012 18:54

    Sehr geehrter Herr Horst!

    Welche Manuskripte des Herrn Menasse wurden angekauft? Aus welchem Grunde? Ich dachte immer, der Ankauf von Manuskripten geschieht durch den Verleger.

    Und was erhält Menasse inzwischen aus EU-Fördertöpfen direkt oder indirekt (über "Zivilgesellschaften", etwa das üble Institut der Wissenschaft vom Menschen") für seine geradezu peinliche EU-Agitprop?

    Besitzt Herr Menasse am Ende gar zwei Staatsbürgerschaften, und hängt auch damit seine großzügige Förderung zusammen?



    • Dietmar Horst (kein Partner)
      26. August 2012 20:51

      Die vom BMUKK erworbenen Manuskripte sind nicht zur Publikation bestimmt. Umgangssprachlich würde man diese Materialien am ehesten mit dem - freilich etwas undifferenzierten - Begriff "Altpapier" bezeichnen, denn es handelt sich dabei um korrigierte Typoskripte, alte Schulaufsätze, Uni-Seminararbeiten, Briefe usw. Es geht hier rein um den dokumentarischen Charakter.
      Über EU-Geldflüsse an Herrn Menasse liegen mir keine Informationen vor, aber es gab natürlich in der Vergangenheit auch größere finanzielle Förderungen durch die Stadt Wien, das Land Niederösterreich, diverse private Stiftungen und andere Institutionen. Im Herbst 2011 gewährte auch der Deutsche Literaturfonds Herrn Menasse eine längerfristige Förderung. (Wenn ich die Informationen auf der entsprechenden Homepage richtig deute, handelt es sich um monatliche Förderungsraten von 2.000 Euro.)
      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Dietmar Horst



    • Schabeltierfresser (kein Partner)
      28. August 2012 22:30

      Wenn es sie denn gäbe, müsste EU-Geldflüsse leicht herauszufinden sein. Die EU hat im Gegensatz zu Österreich nämlich umfangreiche Publizitätsvorschriften.



  8. Alex
    26. August 2012 09:45

    Alle Künstler sind gleich aber manche gleicher, insbesondere die, welche einen gewissen Hintergrund haben. Eine Kostprobe aus dem Oeuvre des immer so treuherzig und verschlafen in die Kameras schauenden Schrifstellers Robert Menasse:

    "Jetzt sitze ich vor dem Fernseher, will Bomben sehen, noch mehr Bomben, so viele Bomben, bis die Hisbollah ausradiert ist und alle Vernichter vernichtet sind."

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/schriftsteller-menasse-ueber-den-krieg-im-nahen-osten-bitte-noch-mehr-bomben-1.772556-2



  9. ProConsul
    26. August 2012 09:26

    Sg. Dr. Horst,

    vielen Dank für diesen Gastkommentar. Zu Herrn Menasse erspare ich mir weitere Kommentare, mich widern solche roten Staatskünstler einfach nur an. Können Sie noch einen Link zu dem Dokument des BMUKK posten, in welchem diese großzügigen Förderungen schwarz auf weiß aufgelistet werden. Ich fnde man sollte das auf seiner wikikpedia seite unter der Rubrik "Förderungen" eintragen.



    • Dietmar Horst (kein Partner)
      26. August 2012 09:53

      Guten Tag,
      zu Ihrer Anfrage teile ich Ihnen gerne mit, dass der Großteil der Förderungen in den jährlichen "Kunstberichten" des BMUKK aufgelistet ist. Man muss die Einzelförderungen allerdings in verschiedenen Kapiteln ausfindig machen, was mit einer gewissen Mühe verbunden ist. Angaben zum Manuskripte-Ankauf konnte ich in den Kunstberichten nicht finden, Informationen dazu waren allerdings in Publikationen der Nationalbibliothek bzw. des Literaturarchivs enthalten. Eine genauere Beschreibung der Ankaufsgeschichte lieferte eine schriftliche Anfragebeantwortung der zuständigen BMUKK-Abt. IV/2.
      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Dietmar Horst



    • ProConsul
      26. August 2012 10:40

      Sg. Dr. Horst,

      danke für ihre rasche Antwort. Es wird dann schwer werden das auf Wikipedia nachvollziehbar zu argumentieren. Wenn alle Förerungen in einem offiziellen Dokument schön nachvollziehbar aufgelistet worden wären, dann hätte ich einfach nur zu diesem verlinken brauchen, so wird es schwierig werden. Vielleicht wollen und können sie sich die Arbeit antun, ich glaube es wäre wichtig auch die Allgemeinheit über diesen"Künstler" aufzuklären.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Menasse



    • DSMVW (kein Partner)
      26. August 2012 11:46

      Vor allem die "zwei Abgeltungsraten für Manuskriptankäufe" sollte man da als erstes detailliert angehen und ans Licht der Öffentlichkeit bringen - nicht zuletzt wegen der atemberaubenden Gesamtsumme (gibt es da amtliche Richtlinien? wie hoch wurden andere Schriftsteller für die Überlassung von Handschriftlichem bedacht? ...).

      Bitte bleiben Sie dran. Alles Gute!



    • Dietmar Horst (kein Partner)
      26. August 2012 13:50

      Vielen Dank für Ihre Anregung. Ich werde gerne darüber nachdenken, aber vermutlich wird es schwierig sein, derartige Informationen bei Wikipedia unterzubringen. Wikipedia ist - wie ich festgestellt habe - sehr rasch, wenn es darum geht, Einträge zu löschen, die sich nicht auf öffentlich einsehbare Quellen (wie z. B. Bücher) stützen.
      Was die Summen von BMUKK-Manuskriptankäufen betrifft, werden diese in der Regel nicht öffentlich genannt. Es dürfte auch schwierig sein, dem Steuerzahler den Nutzen derartiger Ankäufe zu erklären. (Für Handke-Manuskripte hat das BMUKK angeblich 400.000 Euro bezahlt, aber ich kann's nicht bestätigen.)
      Herzliche Grüße
      Dr. Dietmar Horst



    • DSMVW (kein Partner)
      27. August 2012 04:14

      Unglaublich, in welche Hände die staatliche Literaturförderung da gefallen ist. Das könnte man dem Steuerzahler wohl wirklich nicht erklären.
      Das riecht schon verdächtig nach Korruption, Untreue, Betrug - eine Freunderlwirtschaft ist ja wenigstens im Fall M. offenkundig; ist aber sicher alles supersauber abgelaufen...

      Wikipedia ist dafür tatsächlich nicht recht geeignet. Naheliegend wäre, dem Thema eine eigene Website zu widmen und dort alle gesammelten Infos, Dokumente, Mails usw. zu veröffentlichen/zum Download anzubieten, ev. ein Forum einzurichten; uU. gelangen Sie so zu verläßlichen Informationen betreffend andere Fälle und es könnte ein Dokumentationsarchiv des staatlichen Kunstförderwahnsinns entstehen. Darin fände man dann sicher erst recht einiges zum Verlinken auf Wikipedia. Zum Beispiel auf der Seite des Hrn. M.

      Kostenlosen, komplett werbefreien[!] Webspace bekommen Sie zb. hier: http://www.bplaced.net/ - PHP, Datenbanken, unlimitierter Traffic, alles was das Herz begehrt. Eine subdomain wird es wohl tun - subventionskaiser.bplaced.net wäre noch frei :o)

      Ich betreibe dort selbst nebenbei eine kleine private Website und bin mit dem Anbieter bplaced.net schon seit Jahren sehr zufrieden.

      Ich bin sicher die Mühe würde sich lohnen!



    • Dietmar Horst (kein Partner)
      27. August 2012 12:45

      Merci! Eine sehr interessante Idee!
      Freundliche Grüße D. H.



  10. DSMVW (kein Partner)
    25. August 2012 16:09

    Am verabscheuungswürdigsten unter den Profiteuren div. Spielarten ist mit weitem Abstand der gutmenschliche Heuchler.

    Jener, der nicht müde wird mit "kritischer Unbestechlichkeit" hausieren zu gehen - um sich hinterrücks ungeniert zu bedienen. Leute dieses Schlages leben auf mehreren Ebenen davon, "der Gesellschaft" mit großem Gestus die eigene Schlechtigkeit vorzuwerfen; und greifen den so betäubten Konsternierten an die Ehre wie in die Taschen.

    Es muß Schluß gemacht werden mit dieser oft blinden Verherrlichung der "Kunst" und der "Künstler". Eine naive Forderung, ich weiß, gilt man als entsprechender Kritiker umgehend als Banause und selbstverständlich als rechts; siehe auch: Quotenkritiker und Frauenfeind (wieder rechts natürlich; "Glücksfall" 3. Reich, von lebensuntüchtigen linken Kurzdenkern gerne als doch recht tragfähige Lebensbasis mißbraucht).

    Steuergelder - denkbar wäre etwa ein zeitlich befristeter AMS-Dispens bei Mindestsicherungsbezug oä. - nur für Bewerber, die von einer wirklich unabhängigen Jury ausgewählt werden. Findet sich dann kein Markt, oder Mäzen, muß die Selbstverwirklichung wieder privat betrieben werden. Mit den Zuwendungen an linientreue Staatskünstler muß jedenfalls Schluß gemacht werden. Im Großen wie im Kleinen. Erwachsene Subventionskaiser mit langer Publikationsliste sind ja nur die Spitze des Eisberges.



  11. Franziska Malatesta (kein Partner)
    25. August 2012 13:25

    Aus der Serie: "Laßt sie selber reden".
    Mein Briefwechsel mit Robert Menasse auf Facebook: Erkundungen in einem fremden Mindset
    27. Oktober 2011

    Robert Menasse hat mich entfernt aus seiner Freundesliste.

    Das kam so: Robert Menasse fühlt sich, wie die meisten von uns, von der Lutz-Werbung mit dieser unsäglichen Familie Putz genervt. Um seine Abneigung treffend zu charakterisieren, stellte er zwischen der Familie Putz und der FPÖ eine Verbindung her. FPÖ-Sympathisanten seien so wie die Familie Putz, geschmacklos, kleinbürgerlich, mit verklemmten Kindern, die Werbung hätte im Dienste der FPÖ entstehen können und verkörpere die Zielgruppe des H.C. Strache.

    Ich fand das nicht besonders stichhaltig bzw. paranoid. Ich schrieb, daß bei diesen Spots seit zwölf Jahren Harald Sicheritz, der Regisseur von "Kaisermühlenblues" und "Muttertag" Regie führe, daß diesem sicher keine FPÖ-Nähe zu unterstellen sei, daß eine Assoziation von beliebig Nervtötendem mit dem politischen Gegner auf mich zwanghaft bzw. neurasthenisch wirke und daß Herr Menasse sich möglicherweise einfach von Kleinbürgern, Proleten und deren Geschmack, auf den diese Werbung zielte, belästigt fühle. Nicht geschrieben, aber gedacht habe ich, daß ich ebenfalls nicht unter Kleinbürgern, Proleten und in Wohnzimmern mit entsprechender Einrichtung leben möchte, daß ich mir aber nicht das Recht herausnähme, sie in ihrer Gesamtheit zu diffamieren und in der Öffentlichkeit vorzuführen. (1)

    Ich erhielt von Robert Menasse die Antwort, daß wir in einer besseren Welt lebten, wenn Harald Sicheritz sich diesem Auftrag als Regisseur verweigerte, daß er ein Mitläufer sei, daß alle, die nicht rechtzeitig nein sagten zu derartigen Aufträgen und Entwicklungen, an deren Ende das Böse stünde, sich schuldig machten. (Ich gebe diesen Dialog jetzt mit eigenen Worten wieder, da ich nicht mehr darauf zugreifen kann.) Und ob ich vielleicht auch so feig sei, niemals nein zu sagen, sondern bei Dingen mitzumachen, die nicht in Ordnung seien, und ich solle mich bloß nicht später beschweren.

    Eine Gelegenheit zur Entgegnung wurde mir nicht mehr gegeben, zwei Minuten später hat Herr Menasse mich zu meiner Verblüffung "entfriendet". Dies fand ich umso erstaunlicher, als er von mir eine Wortmeldung gefordert hatte auf seine Gretchenfragen: wie ich es denn hielte mit dem Bekennen, dem Widersagen, dem Kopf-Hinhalten. Also habe ich per persönlicher Nachricht geantwortet, und zwar so:

    Ich bekenne jetzt, daß ich jederzeit und in aller Öffentlichkeit und hundertprozentig unklug "nein" sage zum verrotteten Zustand der Demokratie, zur politischen Korrektheit, zum Euro-Rettungsschirm, der meine Enkel und Urenkel noch versklaven soll, sowie zum neuen §283. Ich habe keine Freunde unter den Obrigkeiten und Machthabern, ich habe nichts zu verlieren. Ich strebe - wie ich zugebe, auch mangels Netzwerken und Möglichkeiten, aber auch mangels der Bereitschaft zur Unterordnung unter die Wiener SPÖ (andere Machthaber sind in Wien vernachlässigbare Größen, ich eigne mich aber generell überhaupt nicht zur Unterordnung) - keine Karriere mehr an. Ich bin die einzige nicht linksstehende bildende Künstlerin Österreichs. Als solche bin ich einsam und unbedeutend. Ich bin konservativ, liberal (paläoliberal) und ich bin Christin (katholisch). Jeder in diesem Forum kann mich "rechts" schimpfen, mir die Freundschaft aufkündigen oder mit mir brechen, der das wünscht. Es ist, was es ist. Ich trete ein für Freiheit des Individuums, für Meinungsfreiheit und das Recht auf Privateigentum sowie für einen Staat, der das Privatleben der Untertanen (Bürger kann man ja wirklich nicht mehr schreiben, nennen wir die Dinge doch lieber beim Namen) nicht reguliert und bevormundet, einen Staat, der weder Propagandasender noch Autobusse, weder Revolverblätter noch Bildungsanstalten betreibt, die Analphabetismus und Gender-Ideologie produzieren. Ich möchte eigentlich gar keinen Staat, könnte mich aber mit einem Staat abfinden, in dem für alle diese sogenannten "Projekte" kein Geld da wäre, der sich auf äußere und innere Sicherheit beschränkte und die Untertanen wie Erwachsene behandelte. Sollte es zu Konflikten kommen, werde ich nicht die Seiten wechseln.

    Zugegeben, er hat auf seine Antwort viel Zeit verwendet. Ich hätte gar nicht gedacht, daß ich für einen staatstragenden Großschriftsteller so wichtig sein könnte, daß er diese Botschaft formulierte:

    Liebe Ingeborg! Mich erstaunt immer wieder, wie Menschen, die eindeutig und nachweisbar schlecht informiert sind, ihre Ahnungslosigkeit stolz als selbstbestimmten Konservativismus ausstellen. Ich habe Sie "entfriendet", weil es so unendlich mühsam ist, sich damit auseinanderzusetzen. Ein Beispiel: der Euro-Rettungsschirm, den Sie selbst als Beispiel dafür anführen, wie mutig Sie "Nein" sagen. Wenn Sie sich wirklich damit beschäftigen würden, wenn Sie ein wirkliches Interesse an Ihrer Zeitgenossenschaft hätten, wenn Sie bereit wären, als die "freie Bürgerin", als die SIe sich sehen, ein bisschen Lenbenszeit zu investieren, um sich da schlau zu machen, wüssten Sie natürlich, dass das ein Unsinn ist, was Sie schreiben - und das ist nicht "Ansichtssache" oder eben "meine Meinung", und Sie haben eben eine andere, und das ist eben so in einer freien Welt der Meinungsfreiheit, sondern ein objektives Faktum. Sie wiederholen, was in der Boulevard-Presse steht, das ist falsch, eben Boulevard, und Sie kommen sich noch kess vor, wenn Sie auf dem Boden, den die Boulevard-Medien aufbereiten, zornig aufstampfen! Jeder Krone-Leser hat genau dieses Lebensgefühl: "Ich sage zornig Nein, und ich merke nicht, dass ich Ja zu den Idioten sage!" Auch Ihr Katholizismus: es ist so unglaublich lächerlich, wie die Repräsentanten der katholischen Kirche so tun als wären sie Märtyrer, der Kardinal schreibt in der Kronenzeitung, dass es "Mut erfordert, Ja zu Christus zu sagen", er ist Repräsentant der STAATSKIRCHE und schreibt das in der KRONENZEITUNG, und die ohnehin nur von den wenigen aufgeklärten Österreichern belächelten Katholiken gehen mit der trotzigen Charaktermaske des ungefährdeten Märtyrers herum: es ist SO MUTIG, sich in einem katholischen Land, das durch das Konkordat eine Filiale des Vatikans ist, zum Katholizismus zu bekennen....

    Wissen Sie, Frau Knaipp, was unser Problem ist? Dass es keine Diskussionsgrundlage gibt, wenn Sie den mainstream nachbeten, und das zugleich subjektiv als "kritischen Standpunkt" empfinden.

    Sie schreiben in Selbstzuschreibung von Ihrem "aufrechter Gang"! Sie haben keine Ahnung, was das IN WIRKLICHKEIT ist. Was das bedeutet, wenn Sie NICHT mainstream und Mehrheit ohnehin hinter sich hätten. Ich glaube sogar, dass Sie nicht einmal wissen, welcher (linke) Philosoph diesen Begriff geprägt hat.

    Sie schreiben, dass Sie unbedeutend sind, weil Sie sich nicht der SPÖ unterordnen... Das ist ein Symptom von Verfolgungswahn. Ich kenne NICHT EINEN EINZIGEN bedeutenden Künstler, der zu Bedeutung gelangt ist, weil er sich an die Zitzen der SPÖ gehängt hat. Und ich rede jetzt nicht von der Welt - auch und selbst in Wien gibt es nicht einen Künstler von Bedeutung, der seine Bedeutung dadurch erlangt hat, dass er der SPÖ Weihrauch geschwenkt hat. Es war doch umgekehrt: Künstler haben Bedeutung erlangt, und die SPÖ hat ihnen Ehrungen nachgeworfen....

    Sie schreiben, Sie seien "die einzige nicht links stehende Künstlerin"! Wissen Sie, es gibt viele Gründe, warum ein Künstler/ eine Künstlerin missachtet oder schlicht nicht wahrgenommen wird. Es kann sein, dass Sie Ihrer Zeit voraus sind und deshalb unverstanden, es kann sein, dass Sie schlicht eine schlechte Künstlerin sind. POLITISCHE Gründe hat das nicht. Und wenn Sie Ihre Kunst wirklich unter politischen Bedingungen machen müssen, die zu Ihrer Verfolgung oder Unterdrückung führen - dann gratuliere! Solschenizyn war von seiner Regierung verfolgt, er bekam den Nobelpreis! In der DDR haben nur jene nachhaltige Karriere gemacht, die sich nicht auf SED-Seilschaften verlassen haben, Biermann wurde ausgebürgert - wie hießen jene Künstler, die von der SED gefördert wurden? Wissen Sie es? Na eben.

    Ich würde an Ihrer Stelle aufhören, Konservativismus als kritische Tugend auszustellen, ich würde mich als Künstler auf die Kunst konzentrieren, und wenn Sie sich, was für Künstler, also für buchstäblich vorbildliche freie Menschen ja angemessen ist, zu irgendwelchen gesellschaftlichen oder politischen Fragen äußern, dann würde ich mich versuchen zu informieren, statt einem Boulevard nachzuplappern, der Ihnen sagt, dass Sie "ein kritischer Wutbürger" sind, wenn sie nachplappern.

    Ich höre jetzt auf - ich bin schärfer und gemeiner, als ich sein möchte. Wenn Sie damit umgehen können, dann können wir gerne weiter diskutieren. Wenn nicht, dann verabschiede ich mich hier von unserer Freundschaft,

    Robert

    Man könnte auf diesen Text inhaltlich einiges antworten oder richtigstellen. Aber es ist die Form des Textes, die Wortwahl, die die weitere Kommunikation nicht ratsam erscheinen läßt. Daher habe ich mit dieser Kommunikation Schluß gemacht:

    Herr Menasse, ich war nicht unhöflich zu Ihnen. Ich möchte in diesem Ton mich nicht unterhalten. Von Freundschaft konnte nie eine Rede sein, ich ging von einer weltanschaulichen Verschiedenheit aus, die aber dennoch gegenseitigen Respekt ermöglicht.

    Ihr Text sagt viel über Sie aus und nichts über mich.

    Leben Sie wohl

    I.K.

    (1) Ich erinnere an die Werbung der Wiener Festwochen 2000 bis 2004, die eine derartige Taktik - Spießerverhöhnung auf großflächigen Plakaten - anwendete, was umso perfider erschien, als die gedemütigten Kleinbürger wahrscheinlich zu einem großen Teil SPÖ wählen.



    • bürgerIn (kein Partner)
      25. August 2012 18:08

      danke für den Einblick, wie sich ein "Meinungsabtausch" mit einem Staatskünstler vulgo Volxkünstler so anlässt.....demaskierend für Menasse, denn peinlicher geht's kaum mehr: der Staatskünstler verfasst dann auch noch brav und tapfer "widerständige" (wogegen eigentlich??) Aufsätzchen in den Feuilletons der mit Inseraten am Überlebenstropf gehaltenen Medien. Wer liest Menasse eigentlich noch??? Menasse, wenn er uns SteuerzahlerInnen nicht so teuer käme, ist nur noch eine LACHNUMMER...hahahaha



    • Helmut Oswald
      27. August 2012 10:22

      Die Entbehrlichkeit der Hervorbringungen des Herrn Menasse ist zu keiner Gelegenheit besser dokumentiert worden, als durch Ihre Erzählung. Menasse, ein Dünnbrettbohrer auf dem Klavier der großen Empathien, der Kritik nicht aushält und Bewertungen, die seinem Katalog nicht treffen, grundsätzlich mit Tiraden voll von Unterstellungen, ausgelutschten links-blöden Stereotypen und halt den üblichen untergriffigen Andeutungen kommentiert. Menasse - nein danke! Steuergeld für diese Haupt- und Staatstränendrüse der Nation - Verschwendung an einem Mastdarmakrobaten des Zeitgeistes.



    • Normalsterblicher
      27. August 2012 22:26

      Ooooh! Herr Menasse ist unter die Wirtschaftsexperten gegangen (zur Erinnerung: jene Spezies, die uns seit zwei Jahrzehnten einredet, dass es mit der Globalisierung nur bergauf gehen kann, wenn nur die Banken Globalisierungsverlierern weniger Kredite verleihten)!!!

      Ooooh! Herr Menasse hat soeben eine neue Schule der Soziologie begründet, des Inhalts, dass die mediale Kommunizierbarkeit zeitgenössischer Kunst keine Frage der Macht und der Politik wäre!!!



    • Schabeltierfresser (kein Partner)
      28. August 2012 22:44

      Danke für Ihre Story. Die Seite ist (aus verschiedenen Gründen) die interessanteste, die ich am Unterberger-Blog je gelesen habe.



    • fred van eps (kein Partner)
      29. August 2012 12:37

      Danke, sollte wieder einmal jemand Sarrazins Bücher öffentlich verbrennen wollen, lege ich meinen Menasse (ein verfehltes Geschenk) dazu.



    • Undine
      31. August 2012 18:17

      @Franziska Malatesta

      Robert Menasse ist die mieseste, fieseste Ratte, noch viel mieser und fieser, als ich es VOR der Lekture Ihres Kommentars und des ausgezeichneten "Gastkommentars" für möglich gehalten habe. Daß dieser Mensch für den Schmarren, den er produziert, von uns Steuerzahlern ungefragt fürstlich entlohnt wird, ist die Höhe. Mit der "Antwort" auf Ihren Brief zeigt er seinen ganzen armseligen, widerlichen Charakter. Was man sich doch aufgrund bestimmter Wurzeln so alles leisten kann in Österreich ist im wahrsten Sinn des Wortes ATEM-BERAUBEND".



  12. Ja (kein Partner)
    25. August 2012 07:53

    Die Kritik erscheint mir durchaus fundiert, nur wo bleiben die Lösungen? Der Autor ist offenbar grundsätzlich ein Befürworter von Förderungen - wie soll man diese also gerecht verteilen?



    • Dietmar Horst (kein Partner)
      27. August 2012 13:24

      Das derzeitige Fördersystem ist jedenfalls denkbar ungerecht. Die BMUKK-Jurys bestehen aus den Vertretern der großen Literaturverlage und den stets gleichen Zentralfiguren des heimischen Literatur-Establishments. Die Verlags-Lobbys bedienen ihre eigenen Autoren, die Zentralfiguren ihre Freunde.
      Eine idealtypische österreichische Belletristik-Produktion läuft nun so ab: Ein Autor X schreibt ein Buch. Er tut dies natürlich nicht als Hobby-Autor in seiner unbezahlten Freizeit, sondern in seiner gut dotierten Position als staatlich bezahler Berufsschriftsteller ("Stipendiat"). Ein Verlag Y bringt das Buch dann heraus. Der Verlag geht keinerlei Risiko ein, da die Produktionskosten durch die staatliche Verlagsförderung gesichert sind. Fazit: Sowohl X als auch Y leben auch ohne den Verkauf eines einzigen Buches ganz prächtig. Während X sich nicht den Kopf darüber zerbrechen muss, ob sein Buch auch Leser findet, hat der Verlag wenig Motivation, Geld in Werbung und Vertrieb zu investieren, um das Buch unter die Leute zu bringen. Eine im Grunde absurde Situation.
      Freundliche Grüße D. H.



    • Schabeltierfresser (kein Partner)
      28. August 2012 22:58

      Mit Verlaub, ich habe gerade den einen Kunstbericht durchgeblättert, in dem Sie auch als Förderempfänger auftauchen. Diese genannten Stipendien bewegen sich fast alle im niedrigen vierstelligen Eurobereich. Meinen Sie ernsthaft, dass davon ein Autor "prächtig leben" kann? Eine "gut dotierte" Position von € 6000 / a wie bei Staatskünstler Menasse ist die große Ausnahme.

      Die Verlagsförderungen machen insgesamt (2010) 7 Mio. aus, das ist beim offenbar angewendeten Gießkannenprinzip jetzt auch kein sicherer Hafen.

      Was an meiner Grundskepsis was Förderungen betrifft keinesfalls etwas ändert.



    • Dietmar Horst (kein Partner)
      29. August 2012 00:42

      Die Förderung, die Sie ansprechen, war die erste und einzige BMUKK-Unterstützung, die jemals einem meiner Projekte zugute kam. Es handelte sich um eine dreistellige Euro-Summe, die direkt als Druckkostenzuschuss an den Verlag ging.
      Im Übrigen missverstehen Sie meine Bedenken gegenüber dem derzeitigen Fördersystem vollkommen. Das von mir IRONISCH als "idealtypische Belletristik-Produktion" genannte Beispiel verfolgte nur den Zweck, eine gewisse Absurdität in der derzeitigen Literaturförderung offenzulegen. Der "Verkauf" der Bücher wird nämlich nicht gefördert, sondern es werden literarische Herstellung und verlegerische Produktion unterstützt. Würde man beispielsweise - um ein alternatives Modell zu nennen - eine mehr vertriebsorientierte Förderung etablieren, könnten die Autoren auch auf nennenswerte Verkaufsgewinne hoffen, was derzeit nicht der Fall ist. Der positive Effekt dieses Modells: Wäre der Autoren-Gewinn aus dem Verkauf der Bücher höher, wäre die Abhängigkeit der Autoren von Stipendien geringer.
      Mit freundlichen Grüßen D. H.



    • Schabeltierfresser (kein Partner)
      29. August 2012 08:28

      So ein Modell wäre sicher überlegenswert. Dass der Vertrieb der Knackpunkt ist, ist auch bei Plattenproduktionen, bei denen ich mich ein bisschen besser auskenne, so. Daher wäre dort sicher auch ein Fördereuro effektiv eingesetzt.

      Ändert aber nichts daran, dass "prächtig leben" bei einem gängigen Stipendium von € 1.100 / a doch mehr Polemik als Ironie scheint. Es ist auch in anderen Kulturbereichen nicht unüblich, dass man derartige Pimperlbeträge gießkannenartig ausschüttet, um den Künstlern zumindest etwas den Druck zu nehmen. Die ganz große Mehrzahl der Künstler in Österreich, und ich kennen einige, leben nämlich von der Hand in den Mund.

      Verglichen mit 180.000 für "Manuskriptankäufe" ist das jedenfalls fast nicht mal der Diskussion würdig. Dort sind die wirklich Baustellen im Förderdschungel, was die Effektivität des Umgangs mit Steuergeldern angeht.

      Für Ihre Förderung müssen Sie Sich übrigens nicht rechtfertigen, die ist mir nur zufällig aufgefallen.



  13. Kosztolányi
    24. August 2012 19:21

    Staatliche Kunstförderung mag unter Ludwig XIV. noch einen Sinn gehabt haben; heute, wo es in aestheticis kaum verbindliche Kriterien und Standards mehr gibt, haben Dahergelaufene ihre fürstlichen Stipendien mehr dem Freundeskreis als ihrem Können zu verdanken. Die einzig vertretbare Konsequenz wäre tatsächlich ein Ende der Förderungen.



  14. dssm
    24. August 2012 19:01

    Schnelle einfache Lösung:
    Alle staatlichen Zuschüsse einstellen, egal ob an die OEBB oder Herrn M.



  15. RR Prof. Reinhard Horner
    24. August 2012 14:50

    reinhard.horner@chello.at

    Transparenz bei allen Gekauften wünschenswert

    Bei Herrn Menasse lässt sich nun in konkreten Fällen nachprüfen, für wen er von wem gekauft geschrieben hat.

    Das sollte auch bei den nicht wenigen Leuten in gleicher oder ähnlicher Lage offenkundig gemacht werden. Als wesentlicher Beitrag zur Korruptionsbekämpfung, der Trockenlegung der Sümpfe und der sauren Wiesen.



  16. Karl Rinnhofer
    24. August 2012 14:46

    Wess’Brot ich ess’, dess’Lied ich sing“, „there is no free lunch“, “Niemand beißt die Hand, die ihn füttert“.

    Diese Staatskünstler umgeben sich mit dem Image der „mutigen“ Aufdecker“, die über eben diese Korruption und Verfilzung lamentieren, von der sie, stets auf einem Auge blind, selbst profitieren. Ihre Attitüde der pseudomoralischen, „dem Gewissen (!) verpflichteten Wahrheitsfindung“ beeinflusst die Sensibilität der Leserschaft, solche selbsternannten „moralischen Autoritäten“ als gekaufte Multiplikatoren einer erwünschten politischen Meinung zu entlarven.



  17. brechstange
    24. August 2012 10:21

    Da muss ich daran denken als Menasse nach Brüssel entsandt, die EU-Bürokratie in den Himmel lobte. Ob auch die Zahlungen damit zusammenhängen?



  18. LF
    24. August 2012 09:52

    In meiner (anscheinend grenzenlosen) Naivität habe ich immer geglaubt, Stipendien seien vor allem dazu da, jungen - und noch unbekannten - Leuten das (Über)Leben zu erleichtern und sie in die Lage zu versetzen, ihren Forschungen ohne Sorgen um den rein materiellen Aspekt des Daseins nachgehen zu können. Herr Menasse (soviel ich weiß, Jahrgang 1954) zählt da wohl nicht mehr dazu.
    Die heir aufgezeigt "Freunderlwirtschaft" ist schlicht und einfach nur widerlich.



    • schnee (kein Partner)
      27. August 2012 16:26

      Eben. Das dachte ich auch immer.
      Wenn schon Förderungen, dann für junge, begabte Künstler.

      Jetzt sehen wir also deutlich, WER die
      Förderungen einstreift und wofür.

      Sicher nicht für eine "schriftstellerische Leistung" - siehe
      Menasse & friends.



  19. HJR
    24. August 2012 09:38

    Ich nehme aber doch wahrscheinlich zutreffend an, dass die Erlöse der (in Deutschland verlegten) Bücher und sonstigen Werke, welche durch die o.a. nicht genauer als "Werkstudien-" und "Manuskript-"Entgelte bezeichneten Subventionen vorfinanziert worden sein dürften, nicht zu deren Rückzahlung verwendet wurden, sondern ganz im Sinne kommunistischen Kapitalbildungsverständnisses in den privaten Kaqssen des Herrn Menasse gelandet sind.

    Es gab mal eine Zeit, in der man sehr viel davon hielt, seinen Gegnern mit "offenem Visier" gegenüber zu treten. Leider hindert die geschichts- und moralvergessene, ideologische "Denke" dieser Sch...roten solche bourgoisen Anwandlungen zuverlässig.
    ======================
    horst.rathbauer@gmx.at
    www.conwutatio.at



  20. contra
    24. August 2012 01:30

    Menasse ist das Paradebeispiel dessen, was bei uns in Österreich unter "Staatskünstler" firmiert.
    Gefüttert von der "linken Hand" und immer bereit die "rechte" in aller Öffentlichkeit zu beißen, sprich immer und überall über den Zustand der Nichtlinken kräftigst herzuziehen.

    Er ist allerdings nicht der einzige und da gäbe es noch genug Beispiele, die es wert wären, den roten Filz aufzudecken.
    Bitte, weiter so!






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