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Soll die Welt wirklich wieder ärmer werden?

An Donald Trump scheiden sich weltweit die Geister. Es herrscht eine wilde Schlacht zwischen hemmungslos-undifferenzierter Ablehnung des neuen US-Präsidenten auf der einen Seite, devot-opportunistischer Untertänigkeit auf der anderen und naiv-optimistischer Begeisterung auf der dritten Seite. Alle streiten wild durcheinander – und fast alle gehen von der völlig falschen Sicht aus, dass die USA eine Ein-Mann-Diktatur auf Zeit wären, wo der Präsident ohne Rücksicht auf Kongress oder Minister alles verwirklichen könnte (oder wollte), was ihm in einem Tweet einmal entschlüpft ist.

Eines scheint jedoch eine Konstante im Denken Trumps zu sein. Und das ist ebenso bedenklich wie falsch. Das ist der Glaube, dass es einem Land durch Abschottung, durch Schutzzölle, durch Behinderung von Investitionen im Ausland besser ginge. Das wird zwar seit drei Jahrhunderten immer wieder von schlichten Gemütern auf der politischen Linken wie Rechten geglaubt. Das hat sich aber in der Realität noch nie bewahrheitet.

Es ist eigentlich unbegreiflich, dass dieser Aberglaube trotz allem immer wieder auftaucht. Einmal bei österreichischen Gewerkschaftern, einmal bei Bischöfen, einmal beim neuen US-Präsidenten. Eine solche Wirtschaftspolitik klingt zwar in den Ohren jener gut, deren Job durch internationale Konkurrenz bedroht ist. Sie führt aber immer zu allgemeiner Verarmung. Aus mehreren Gründen.

Vor allem schon deshalb, weil mit absoluter Sicherheit andere Länder sehr bald mit Gegenmaßnahmen zurückschlagen. Ein Land, das Importe aus dem Ausland erschwert, kann daher auch zunehmend selbst weniger exportieren. Damit geht dann aber auch die internationale Arbeitsteilung zu Ende oder stark zurück. Das Ergebnis: Alle Produkte würden für die Konsumenten teurer. Die Rechnung für die vermeintliche Erhaltung von Arbeitsplätzen im Inland müssten also sehr bald jene zahlen, die vorher noch darüber gejubelt haben. Und in einer zweiten Stufe alle jene, die ihre Arbeitsplätze in Exportbetrieben verlieren.

Zusätzlich würden aber auch die Produkte viel an Qualität verlieren. Man stelle sich etwa vor, dass in Österreich wieder Autos oder Computer für den eigenen Markt gebaut werden müssten, weil der internationale Populismus den Welthandel durch sich gegenseitig immer weiter nach oben eskalierende Barrieren behindert. Sie würden weit teurer werden. Zugleich würden technische Entwicklungen viel seltener stattfinden. Dabei steht gerade jetzt etwa im Automobilsektor ein extrem aufwendiger und kostenintensiver Innovationsschub vor der Tür. Vom computergesteuerten bis zum strom- oder wasserstoffgetriebenen Fahrzeug. Um nur eine Branche zu nennen.

Die globale Ausbreitung des Wohlstandes war nur durch globalen Handel, globalen Wettbewerb und globale Forschung möglich. Wollen wir das wirklich stoppen, nur weil in China oder Mexiko die Arbeiter noch keine fünf Urlaubswochen haben?

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

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