Wie das Staatsversagen zu Rekordumsätzen im Waffenhandel führt

Wer in der Alpenrepublik derzeit eine preisgünstige Flinte (Schrotgewehr) im Kaliber 12/70 oder 12/76 zu kaufen wünscht, wird möglicherweise etwas längere Einkaufswege auf sich nehmen und neben dem erforderlichen Kaufpreis auch einige Geduld mitbringen müssen. Dasselbe gilt für Zeitgenossen, die gedenken, sich mit zur Selbstverteidigung geeigneter Munition im Kaliber 9 mm Parabellum (das in unseren Breiten am häufigsten verwendete Faustfeuerwaffenkaliber, das auch von den Behörden eingesetzt wird) einzudecken.

„Leider gerade ausverkauft.“ „Die nächste Lieferung kommt in ein paar Wochen.“ Solche oder ähnliche Auskünfte, werden derzeit von vielen Waffenfachhändlern an ihre Kundschaft erteilt. Einige Händler konnten zuletzt binnen weniger Wochen einen Jahresbedarf besagter Patronentypen absetzen.

Auch auf die Erstellung „waffenpsychologischer Gutachten“ spezialisierte Fachleute können sich über einen Mangel an Kundschaft nicht beklagen. Denn viele Bürger, die bisher nie daran gedacht haben, sich eine Faustfeuerwaffe anzuschaffen (dafür ist ein entsprechendes Attest erforderlich), überlegen es sich plötzlich anders.

Flinten erfreuen sich übrigens deshalb großer Nachfrage, weil sie sich für die Heimverteidigung gut eignen und ohne große Formalitäten angeschafft werden können, falls der Kaufwillige folgende Voraussetzungen erfüllt: Österreichischer Staatsbürger, volljährig und „verlässlich“ (das heißt unbescholten und nicht mit einem Waffenverbot belegt). In diesem Fall kann das Objekt der Begierde drei Tage nach dem Kauf (dabei handelt es sich um eine gesetzliche Abkühlphase, die verhindern soll, dass eine im Zorn gekaufte Waffe umgehend zur Disziplinierung des lärmenden Nachbarn oder des aufsässigen Ehegatten eingesetzt wird) abgeholt werden.

Selbstverständlich kann (und darf) dieser Verkaufsboom in keinerlei Zusammenhang mit der eben über das Land rollenden Völkerwanderung – pardon: Flüchtlingswelle – gesehen werden. Zumindest dann nicht, wenn man den Aussagen von Regierungspolitikern, ranghohen Polizeioffizieren und den bekanntermaßen hochseriösen und politisch unabhängigen Redakteuren der Hauptstrommedien Glauben schenkt. Denn die behaupten, dass es keinerlei Grund zur kollektiven Beunruhigung gibt, da es sich bei den Einwanderern – pardon: Flüchtlingen – , nahezu ausnahmslos um ebenso gebildete, wie kultivierte Menschen handelt (meist Neurochirurgen, Astrophysiker und Elektroingenieure weiblichen Geschlechts), von denen keinerlei Bedrohung ausgeht.

Überdies haben die Behörden die Lage an den Grenzen und entlang der Wanderungsrouten ja voll unter Kontrolle. Bilder von einer Handvoll an einem Grenzübergang stehender Polizisten, die von ein paar hundert afro-orientalischen Wandervögeln einfach beiseitegeschoben werden, existieren nur in der Phantasie paranoider Hinterwäldler. Keine Gefahr also. Nirgendwo.

Ergo: Die spinnen, die Ösis! Total verrückt geworden. Der deutsche „Vorurteilsforscher“ Wolfgang Benz erklärt im „Kultursender“ Ö1 (im Mittagsjournal am 29. 10.) wie´s kommt: „Die dumpfen Miesmacher“ und „der „Ausländerfeind, der um sich schlägt“ vergiften die Gemüter und schüren unbegründete Ängste. Die Stimmung vis à vis den Flüchtlingen sei aber insgesamt dennoch „nicht gekippt“. Eine große Mehrheit wolle ihnen helfen. Zum Beweis führt der brave Mann „die Berichterstattung in den Medien“ (!) an…

Woher kommt also das weit verbreitete Unsicherheitsgefühl, das so viele Menschen dazu veranlasst, sich zu bewaffnen und mit Munition einzudecken? Eine schwierige Frage, denn jeder, der die einschlägige Medienberichterstattung verfolgt, erkennt auf den ersten Blick die Schieflage: Migrationskritiker – und seien sie noch so seriös – kommen nie zu Wort. Und wenn Aktivisten der Pegida und anderes rechtes „Pack“ ins Bild gerückt werden, dann nur aus den denkbar ungünstigsten Blickwinkeln. Wie also sollten die von den Medien totgeschwiegenen oder als Unmenschen denunzierten Einwanderungsskeptiker, von fremdenfeindlichen „Hetzern“ ganz zu schweigen, den Bürgern Angst einjagen können?

Sehr einfach, denn es braucht gar keine „Miesmacher“. Angst verbreiten die Hunderttausenden Fremden selbst, die – vom Gewaltmonopol unbehelligt und mit den Segnungen der seit Monaten auf Tauchstation befindlichen Regierung versehen – durchs Land ziehen. Denn keiner weiß, was die tatsächlich vorhaben. Und die Bürger sind nicht annähernd so arglos und unbedarft, wie Politiker und hauptberufliche Desinformanten meinen.

Wer sich nicht vorbehaltlos auf die märchenhafte Prosa des polit-medialen Komplexes verlässt, sondern entweder das Pech hat, an einem der neuralgischen Punkte in Grenznähe oder nahe einem Asylantenquartier zu wohnen, oder wer sich die nötigen Informationen aus erster Hand selbst besorgt, weiß eben, was gespielt wird und gewinnt einen völlig anderen Eindruck als den, der von offizieller Seite vermittelt wird.

Von „alles unter Kontrolle“ kann nämlich keine Rede sein. Zehntausende Fremde durchqueren unser Land – anonym und mit unbekanntem Ziel. Vielleicht durchqueren sie es aber auch gar nicht, sondern bleiben hier – wer weiß das schon? Die zuständigen Behörden, die es wissen sollten, jedenfalls nicht. Denn die weisen ihre Beamten ja strikt an, den „Flüchtlingen“ nur ja keine Steine in den Weg zu legen oder gar durch lästige Fragen zu inkommodieren – etwa nach ihrer Identität oder Art und Menge der mitgeführten Drogen, Waffen und Sprengmittel.

Genau das ist exakt der Stoff, aus dem der gegenwärtige Verkaufserfolg des Waffenfachhandels gewebt ist: Die Bürger erkennen, dass sie im Zusammenhang mit der Völkerwanderung von der Nomenklatura und den Medien schamlos belogen werden. Denn auch das Verschweigen der Wahrheit – etwa über die genaue Zahl der Eindringlinge, deren Herkunft, Geschlecht, Absicht und Bildungsstand – ist eine Lüge! Diese wissen, dass unsere Grenzen unbewacht und für jedermann offen sind. Und da somit klar ist, dass der Staat seine Schutzfunktion gegenüber den Bürgern nicht länger wahrnimmt, versetzen sich viele von ihnen in die Lage, selbst für die eigene Sicherheit, die ihrer Angehörigen und ihrer Habe sorgen zu können. Und nichts eignet sich dafür besser als eine möglichst wirksame Feuerwaffe.

Angesichts der Größe der eindringenden Massen, sowie deren von Anspruchsdenken und Geringschätzung westlicher Lebensart und Rechtssysteme geprägten Charakter, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu ersten blutigen Zwischenfällen kommen wird. Man kann schon heute darauf wetten, dass die politisch Verantwortlichen und deren gekauften Medien-Herolde dann prompt eine Täter-Opfer-Umkehr vornehmen werden. Schuld werden dann diejenigen sein, die sich gegen Übergriffe fremder Eindringlinge wehren – und natürlich die viel zu laxe Waffengesetzgebung.

Dass der moralisch bankrotte Leviathan sich zu seiner Verantwortung für jeden einzelnen aus der Völkerwanderung resultierenden Zwischenfall bekennen wird, ist jedenfalls auszuschließen.

Fazit: Nie zuvor hatten Staat, Regierung und Medien ein übleres Image als eben jetzt. Nie zuvor war die Überzeugung der Bürger stärker, planmäßig belogen und von der politischen Klasse verraten und verkauft zu werden.

Das birgt indes auch etwas Gutes: Wird doch der weit verbreitete Glaube an die allsorgende Güte des sozialistischen Gouvernantenstaates nachhaltig erschüttert. Wenn das den Auslöser für ein Umdenken in Richtung weniger Staat, mehr Privat liefert – was wäre daran verkehrt…?

Andreas Tögel, Jahrgang 1957, ist Kaufmann in Wien.

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