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Die Sonnencreme und Fukushima, die Hamas und Herr Muhm

Man amüsiert sich, man ärgert sich, man wundert sich. Und hie und da kann man sich auch freuen.

Eine verrückte Welt, denkt man sich, wenn man die Meldungen der vergangenen Tage durchgeht. Man ärgert sich vor allem über die Desinformation. Aber man sucht und findet auch das Amüsante. Was angesichts des Sonnenwetters sehr gut tut.

Zum Amüsanten gehören etwa die Amerikaner, die ja oft an Hysterie gegenüber einzelnen Produkten die Europäer noch übertreffen. So erfahren wir, dass in manchen amerikanischen Bundesstaaten und Schulen Sonnencremen verboten sind, weil sie alle giftig seien. Interessant. Dann müsste nach diesem wunderbaren Wochenende die Hälfte aller Europäer umgekommen sein oder schwere Vergiftungserscheinen nach Aufbringung solchen Sonnenschutzes zeigen. Freilich sollen sie sich nicht allzu sehr über die Amerikaner amüsieren. In Europa  glauben ja auch viele an den baldigen Tod, weil amerikanische Hühner gegen Infektionen in Chlorbäder getaucht werden oder weil amerikanische Schweine einen genveränderten Mais essen. Blödheit kennt halt keine Grenzen.

Schon weniger amüsant sind die Briten und ihr Programm „Help to Buy“. Damit wird nämlich wie in Amerika solchen Käufern der Erwerb von Häusern ermöglicht, die es sich eigentlich nicht leisten können. Was zwar populistisch bei Wählern gut ankommt. Was aber die eigentliche Ursache des Zusammenbruchs 2008 gewesen ist. Aber noch jetzt machen die Briten mit diesem Programm ungeniert weiter. Blödheit kennt wirklich keine Grenzen.

Haben Sie es in Ihrer Zeitung gelesen, in Ihrem Fernseher bemerkt? Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht oder nur ganz klein. Dabei hat Japan vor einer Woche die Heimkehr der Nachbarn des Atomkraftwerks Fukushima erlaubt. Das passt aber nun gar nicht zu der grünen Stimmungsmache seit 2011, daher wird es verschwiegen. In dieser Stimmungsmache ist ja ganz bewusst der verheerende Tsunami mit seinen rund 20.000 Todesopfern mit dem Zusammenbruch des Atomkraftwerks verwechselt worden. Dieser löst in Europa auf Grund der Berichterstattung auch heute noch täglich massive wirtschaftliche Schäden aus. In Japan selber darf man hingegen schon zum AKW zurück. Das passt den Medien nicht. Daher wird es nicht berichtet. Die Blödheit wird umso ärger, je weiter man entfernt ist.

„Ich entschuldige mich beim palästinensischen Volk.“ Diesen anerkennenswerten Satz sagte der Hamas-Kommandeur Haniya, nachdem er die Herrschaft über Gaza nach sieben Jahren wieder an die Palästinenserführung übergeben hat. Wie das? War doch nach den Berichten in europäischen Zeitungen ausschließlich Israel am Leiden der Gaza-Einwohner schuld. Und jetzt gibt die Hamas selber zu, dass sie und ihr (militaristisch-atavistisches) Regime an der Not jener Menschen schuld waren. So anerkennenswert das späte Eingeständnis der Hamas ist, so ärgerlich ist es, dass sieben Jahre über Gaza in den europäischen Medien nur antiisraelisch berichtet worden ist (was natürlich nicht heißt, dass Israels Verhalten immer positiv war). Ärgerlich sind die Medienberichte aber auch in Hinblick auf Ägypten. Denn ebensowenig ist der klare Zusammenhang zu lesen, dass die Entspannung in Nahost eine Folge des ägyptischen Umsturzes ist. Statt das zu loben, wird in vielen Medien Propaganda für die Muslimbrüder und die Hamas gemacht. (übrigens herrscht auch am Golan völlige Ruhe, wo die Österreicher auf Wunsch der SPÖ und der Krone fluchtartig weg sind; auch das wird als besondere Peinlichkeit totgeschwiegen).

Der Zustand der österreichischen Universitäten regt ebenfalls zum Kopfschütteln an. Weiterhin wird kein Beitrag der Studenten verlangt, weiterhin sind viele Studienrichtungen unlimitiert und sinnlos überlaufen. Jetzt haben zwei neue Studien gezeigt, was für ein Schindluder an den Unis getrieben wird. Einmal erfahren wir, dass dort – etwa bei den Historikern – immer mehr Pensionisten gratis ihr Studium absolvieren (wozu ihnen sehr zu gratulieren ist; was auch das in diesen Menschen steckende Potential zeigt; was aber das Uni-Gerede von der Bedeutung der Universitäten als Zukunftsinvestition immer mehr ad absurdum führt). Und dann wieder erfahren wir, dass 40 Prozent der Immatrikulierten so gut wie keine Prüfung machen. Was die immer nach mehr Steuergeld verlangenden Unis bisher sehr geheimgehalten haben.

Hellauf lachen musste ich, als ich erfuhr, dass 35 Prozent der Schnellfahrer rund um Salzburg (wo seit drei Monaten die Grünen Tempo 80 auf Autobahnen durchgedrückt haben) als Ausländer gar nicht belangbar sind. Hauptsache, die Verbotspartei hat wieder eine neue Regulierung durchgedrückt.

Genauso lachen musste ich, als ich hörte, dass jetzt Russland und China eine eigene Ratingagentur gründen, und dass diese – „unpolitisch“ sei. Ausgerechnet in diesen beiden Ländern, wo die politischen Machthaber jeden Bereich der Gesellschaft kontrollieren wollen, gibt man allen Ernstes vor, dass eine neue, von den Regierungen gegründete Agentur unpolitisch wäre. Ob auch nur ein einziger Mensch das glaubt?

Bei aller Kritik am Expansionismus und der Demokratiefeindlichkeit eines Putin ist klar: Die Femen führen ihm wieder neue Sympathie zu. In einem Pariser Wachsfigurenkabinett hat eine barbusige Femen-Aktivistin mit einem Pfahl die Putin-Figur attackiert. Das wird den Machthaber ungemein beeindrucken. Und das ist genau die Lächerlichkeit des "progressiven" Aktionismus, die ihm hilft.

Aber enden wir zu diesem herrlichen Wochenende positiv: Es ist wunderbar, wenn man einmal Frau Heinisch-Hosek, die sonst von einem Fettnapf zum nächsten hüpfende Unterrichtsministerin, loben kann. Sie produzierte nämlich eine Broschüre zum Österreichischen Deutsch. Zwar haben Vorarlberger mit einem Ostösterreicher weniger gemeinsam als ein Salzburger mit einem Hamburger. Aber dennoch ist es richtig, dass die österreichische Hochsprache als gleichwertig mit der deutschen erkannt wird. Insbesondere von einer Sozialistin. Hat doch ihre Partei noch vor ein paar Jahrzehnten einen Minister einer anderen Partei verhöhnt, als dieser gesagt hat, dass es eine eigene österreichische Sprache gebe.

Und noch einmal Lob. Noch einmal für Sozialisten. Italiens neuer Regierungschef will im Kampf gegen das dortige Defizit massiv privatisieren. Zwar hätte Italien ein paar Dutzend Milliarden weniger Schulden, wenn das schon vor etlichen Jahrzehnten passiert wäre. Aber dennoch: Bravo! Vielleicht hat übrigens Herr Muhm, der Ohrwurm des SPÖ-Vorsitzenden, der noch einen Verstaatlichungs-Sozialismus des 19. Jahrhundert predigt, einmal Zeit, sich das anzuschauen. Ich würde glatt einen Kredit aufnehmen, um ihm die Reise zu zahlen.

 

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