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Ein österreichisches Begräbnis

Es war ein Begräbnis in aller Stille. Aber es hat sehr nachdenklich gemacht. Denn es zeigt, dass sich dieses Land immer weniger seiner Identität und internationalen Rolle bewusst ist – oder gar keine mehr hat.

Sanft verstorben ist die Österreich-Kooperation, eine Initiative, die nach Fall des Eisernen Vorhangs zahllose Projekte in Mittel- und Osteuropa befördert hat, mit denen Österreich dort geistige und wissenschaftliche Präsenz gezeigt hat. Die Kooperation hatte in 23 Staaten 51 Österreich-Bibliotheken gegründet, die Übersetzung von Büchern mit Österreich-Bezug in osteuropäische Sprachen ermöglicht, zahlreiche Lektoren und Professoren aus Österreich in diesen Raum entsandt, eine Unzahl von österreichbezogenen Veranstaltungen durchgeführt, Kurse zur Propagierung des österreichischen Deutsch organisiert und für viele Österreicher letztlich auch wirtschaftlich wichtige Kontakte in diesen Raum hergestellt.

Jetzt ist Schluss damit. Brauchen wir nicht. Österreich ist sich selbst gut genug. Im Außenministerium wird hingegen seit einiger Zeit das Schwarze Meer forciert, wo Österreich nur sehr wenige historische Anknüpfungspunkte hat, ohne dass jemand nachvollziehen könnte, was diese Akzentverschiebung eigentlich soll. Und im Wissenschafts- und Unterrichtsministerium hat man augenscheinlich längst überhaupt vergessen, dass es jenseits der Grenzen noch eine Welt gibt. Ganz zum Unterschied von den Zeiten einer Elisabeth Gehrer. Diese beiden Ministerien verschwenden lieber Geld für ideologische Dummheiten, für Gesamtschulexperimente und Europas einzige gebührenfreie Massenuniversitäten mit fast keinen Zugangsbarrieren.

Der Tod der Österreich-Kooperation ist bezeichnend für den Verlust an Visionen der österreichischen Außenpolitik. Im Vergleich zu den Zeiten eines Kreisky, Mock und Schüssel ist hierzulande tiefer Provinzialismus eingekehrt. Österreich spielt auch in der EU alles andere als eine besondere Rolle, was man schon an der Qualität der dorthin entsandten Politiker ablesen kann. Und weder Außen-, noch Wissenschafts-, noch Unterrichtsministerium zeigen auch nur einen Hauch von Gefühl für die Relevanz internationaler Beziehungen. Für die Wichtigkeit dessen, dass die Marke Österreich auch in Zukunft dort positiv besetzt ist.

Ein Land, das sich von der intellektuellen Dimension der Bundesregierung angefangen über den Verfall seiner Universitäten und Schulen bis zur explodierenden Verschuldung und Reformunfähigkeit selbst aufgibt, dessen Historiker ihre Arbeit in einer unendlichen Schleife auf die ununterbrochene Wiederholung der sieben Nazi-Jahre reduzieren, das braucht natürlich auch keine Außenpolitik. Wo die Identität und der große Horizont verlorengegangen sind, kann sie auch nicht mehr nach außen repräsentiert werden.

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