Science-Blog Autor
Helmut Rauch

Em. o. Univ. Prof. DI Dr. Helmut RAUCH hat an der Technischen Universität Wien Technische Physik studiert und sich für das Fachgebiet „Neutronen- und Reaktorphysik“ habilitiert. Er war langjähriger Vorstand des Instituts für Experimentelle Kernphysik, des Instituts für Kernphysik (beide TU Wien) und des Atominstituts der österr. Universitäten und Präsident des Fonds zur Förderung Wisssenschaftlicher Forschung. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und Mitglied hochrangiger Gesellschaften und Kommissionen.
Forschungsschwerpunkte: Neutronen- und Festkörperphysik, Quantenmechanik.

Werdegang:

Geboren:

22. Jänner 1939 in Krems/Donau, Österreich

Eltern:

Johann Rauch, Bundesbahnbeamter und Hermine Rauch (geb. Weidenauer)

Persönliches:

seit 27. Februar 1965 verheiratet mit Annemarie Rauch (geb. Krutzler)
Kinder: Dr. Peter Rauch (* 4.2.1962), Mag. Dr. Astrid Bucher (*18.7.1964), Dipl.-Ing. Dr. Christoph Rauch (*10.05.1970).
Römisch-katholisches Religionsbekenntnis, parteiungebunden

Ausbildung:

1944-1947

3 Klassen Volksschule in Mautern/Donau

1947-1948

4. Klasse Volksschule in Pinkafeld/Bgld.

1948-1957

Bundesrealgymnasium Oberschützen/Bgld.
Reifeprüfung am 22.Juni 1957

1957-1962

Studium der Technischen Physik an der TU Wien
2. Staatsprüfung am 30. Juni 1962

1962-1966

Doktoratsstudium an der TU Wien mit dem Dissertationsthema
"Anisotroper ß-Zerfall nach Absorption polarisierter Neutronen",
Promotion am 1. Juli 1965

Berufliche Tätigkeit:

1962-1972

Universitätsassistent am Atominstitut der
Österreichischen Universitäten bei o.Prof.Dr.G. Ortner

1970

Habilitation an der TU Wien für das Fachgebiet
"Neutronen- und Reaktorphysik" am 16. April 1970

1972

Erweiterung der Lehrbefugnis auf die Universität Wien am 11. März 1972

1972

Berufung zum ordentlichen Universitätsprofessor für Experimentelle Kernphysik an der TU Wien am 1. März 1972

1972-1979

Vorstand des Instituts für Experimentelle Kernphysik der TU Wien

1979-1980

einjähriger Gastaufenthalt am Institut für Festkörperphysik an der Kernforschungsanlage Jülich, Deutschland

1980-1996

Vorstand des Instituts für Kernphysik der TU Wien (abwechselnd mit o.Prof.Dr.G. Eder)

1972-2007

Vorstand des Atominstituts der Österreichischen Universitäten

2009

Gastwissenschaftler am Institut Laue-Langevin in Grenoble

2010

Gastprofessor an der TU-München und TU-Prag

Wissenschaftliche Tätigkeit:

Bisher über 400 wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Gebiet der Neutronen-
und Festkörperphysik und über Grundlagenexperimente zur Quantenmechanik. Autor des Fachbuches „Neutron Interferometry“, Clarendon Press, Oxford 2000 (gemeinsam mit S.A. Werner). Mitherausgeber der Zeitschrift „Kerntechnik“, des „Czechoslovak Journal of Physics“ und von „Nuclear Instruments and Methods A“. Zahlreiche Vorträge bei internationalen Konferenzen sowie Mitwirkung in verschiedenen Tagungskomitees

1962-1972

Aufbau verschiedener Neutronen-Strahlrohrexperimente am TRIGA Mark-II Reaktor des Atominstituts der Österr. Universitäten. Besondere Beachtung fanden Untersuchungen mit polarisierten Neutronen (elektronische Neutronen-Chopper), die Entwicklung eines neuartigen Gadolinium-Neutronendetektors sowie der Nachweis der Neutronenbeugung am Strichgitter.

1970-1985

Entwicklung des ersten funktionsfähigen Neutroneninterferometers. Damit Nachweis der Kohärenzfähigkeit von weit separierten Neutronenwellen, erste Verifikation der 4-pi-Symmetrie von Spinoren und des quantenmechanischen Spin-Superpositionsgesetzes. Diese Experimente werden am Neutroneninterferometeraufbau am TRIGA-Reaktor in Wien und am neuen Neutroneninterferometeraufbau am Hochflußreaktor in Grenoble durchgeführt (in Kooperation mit der Universität Dortmund).

1982-jetzt

Erster Test einer neutronenoptisch aktiven Komponente in Form eines „neutron magnetic resonance“-Systems. Erprobung eines Perfektkristall-Neutronenresonators, Entwicklung der Neutronen-Quantenoptik, Verifikation von „squeezed neutron states“, Postselektion von Schrödinger-Katzen-Zuständen. Neutronen in mikro-fabrizierten Strukturen, Messung geometrischer Quantenphasen, Nachweis der Kontextualität in Quantensystemen, Experimente mit ultrakalten Neutronen.


Lehrtätigkeit:
 

Vorlesungen über

Experimente der Kern- und Teilchenphysik
Reaktorphysik 1 und 2
Alternative nukleare Energiesysteme

Praktika

Praktische Übungen am Reaktor

Seminare

Abhaltung verschiedener Seminare

Betreuung

von bisher 45 Diplomarbeiten und 72 Dissertationen

Mitgliedschaften:

Österreichische Physikalische Gesellschaft (seit 1965, Vorsitz 1995/96 und 2005/06

Deutsche Physikalische Gesellschaft (seit 1970)

Chemisch-Physikalische Gesellschaft (seit 1971, Vorsitzender 1983/84)

Academia Europaea (seit Mai 1990)

Österreichische Akademie der Wissenschaften (seit 15. Mai 1990)

Deutsche Akademie der Naturforscher „Leopoldina“, Halle (seit 1995

Auszeichnungen:

1967

Felix Kuschenitz-Preis der Österr. Akademie der Wissenschaften

1977

Erwin Schrödinger-Preis der Österr. Akademie der Wissenschaften

1979

Kulturpreis für Wissenschaften des Landes Niederösterreich

1985

Wilhelm Exner-Medaille des Österreichischen Gewerbevereins

1986

Kardinal Innitzer Würdigungspreis

1992

Honorarprofessor University of Science & Technology, Hefei, China

1993

Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften und Technik

2000

Ernst Mach-Ehrenmedaille der Tschechischen Akademie der Wissenschaften

2007

Ludwig Wittgenstein Preis der Österreichischen Forschungsgemeinschaft

2010

Doctor honoris causa, Akademie der Wissenschaften der Ukraine


Funktionen außerhalb des Instituts:

1984-1992

Mitglied der Kommission für "Struktur und Dynamik kondensierter
Materie" der Internat. Union für Reine und Angewandte Physik IUPAP

1985-1990

Vizepräsident des Fonds zur Förderung der Wissenschaftl. Forschung FWF

1990-1993

Mitglied des Wissenschaftl. Rats des Instituts Laue-Langevin, Grenoble

1991-1994

Präsident des Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung FWF

1996-1999

Mitglied des Executive Council der European Science Foundation ESF

1999-2005

Mitglied des Executive Council der European Neutron Association ENSA

2005-2008

Mitglied des General Assembly der IUPAP

1995-1996
2005-2007

Vorsitzender Österreichische Physikalische Gesellschaft ÖPG

Atominstitut
Technische Universität Wien
Stadionallee 2
1020 Wien/Österreich

Tel: +43-1-58 801-141 400
Fax: +43-1-58 801-141 99
e-mail: rauch@ati.ac.at

Jänner 2011





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