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Religion, Bildung, Bundespräsident drucken

„Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?
Du bist ein herzlich guter Mann, allein ich glaub,
du hältst nicht viel davon.“

Johann Wolfgang Goethe, Faust

Die berühmte Gretchenfrage. Heute irrelevanter denn je. Deshalb wollen wir auch nicht die beiden Bundespräsidentschaftskandidaten daraufhin abchecken. Religion ist Privatsache, und damit basta. Aber halt. Das Thema Religion kann hervorragend den Götzen des 21. Jahrhunderts, die berühmte Bildung, beleuchten – und über wie viel davon ein Mensch verfügt. Und da schneiden beide Kandidaten nicht sehr gut ab.

Der Glaube des Ingenieurs

Norbert Hofer, seines Zeichens Ingenieur, preschte aktiv vor mit der Propagierung des Zusatzes zur Eidesformel: So wahr mir Gott helfe. Und schob dann, näher befragt zu seinem Übertritt von der Katholischen zur Evangelischen Kirche nach: Weil dort Frauen Pfarrer werden können.

Was ist denn das für ein Armutszeugnis für einen, der Zeugnis ablegen will für eine Glaubensgemeinschaft? Ist der Mann wirklich so oberflächlich? Hat ihm denn der Pfarrer (oder die Pfarrerin), der ihm Konversionsunterricht gab, nicht erklärt, dass das Wesentliche am Protestantismus die andere Auffassung von Kirche ist? Reformatorische Grassrootskirche von unten statt katholischer Hierarchiekirche von oben?

Aber nein, eine Äußerlichkeit zählt: weibliche Pfarrer. Peinlich für den Kandidaten auch die mögliche Interpretation: dass er sich damit besonders zeitgeistig-progressiv geben wollte.

Noch peinlicher nur noch die Reaktion der Kirchenoberen. Der sattsam bekannte linkslinke Bischof Bünker, soundsovielter Spross einer Kärntner Pfarrerdynastie, musste daraufhin natürlich gleich den Politknüppel rausholen und wie wild auf sein Schäflein eindreschen. Zweites Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.

Okay, aber dann muss der Herr Bischof konsequenterweise eine Verfassungsänderung anstreben, die den optionalen Zusatz bei der Angelobungsformel streicht. Wenn's den nicht gäbe, wäre Gott nie auf dem Plakat gelandet. Schützenhilfe bekam der oberste Evangele sogleich vom obersten Moslem des Landes, der sich ebenso aufregte, dabei steht, kleine Spitzfindigkeit, im Verfassungstext nicht Allah, sondern Gott. Also, was braucht er sich aufzuregen?

Von dunkelbraun zu knallrot

Wieder einmal sieht man hier ein typisches Beispiel des Protestantismus: die Politeinmischung. Während die Katholen sich das gottseidank nach Seipel, dem Prälaten ohne Gnade, abgewöhnt haben, sind die Protestanten auch nach der Epoche von „Reichsbischof“ Müller schlicht unbelehrbar. Keiner hängt sein Fähnchen so nach dem Zeitgeist wie sie. Vor achtzig Jahren noch – nein, liefen sie den Nazis nicht nur nach, sie marschierten sogar voran, die Reihen dicht geschlossen gegen aufrechte Glaubensbrüder wie Dietrich Bonhoeffer, den sie im KZ verrotten, pardon: Zeugnis ablegen ließen.

Man muss jedenfalls vor den Katholiken den Hut ziehen: die waren damals viel widerständiger. Vielleicht hängt das ja auch damit zusammen, dass eine Weltkirche stärkere Korrektive hat als ein lockerer Verbund von Landeskirchen.

Und heute politisieren sie halt unter dem Banner der Menschenrechte linksmoralisierend drauflos: Pastor Gauck als Präsident im Verein mit Pfarrerstochter Merkel als Kanzlerin in Deutschland, die Willkommens-Dioskuren Bünker&Chalupka mit Regionalbischöfin Knoll bei der Bundespräsidentenwahl 1998 als Vorläuferin in Österreich. Dass letztere dann sogar aus der Kirche ausgetreten ist, und das lediglich wegen eines Hirtenbriefs in Kärnten, ist ein besonderes Schmankerl. Hat wohl Offenbarung Johannes, Kapitel 2, Vers 10 nie gelesen.

Das Bild verwirrter oder intellektuell überforderter evangelischer Christen hierzulande rundet Grünen-Frontfrau Eva Glawischnig schön ab. Auf die Frage, warum sie denn in einem gewagten Kleid geheiratet habe, erwiderte sie doch glatt: Evangelische dürfen das. Das gibt es doch nicht, dieses geballte Maß an Dummheit bei der Frontfrau einer Parlamentspartei.

Der Gnatsch des Professors

Freilich, der ordentliche österreichische Universitäts-Professor Van der Bellen ist um nichts besser als der Ingenieur Hofer. Auch bei ihm, einem Ökonomen, entdeckt man erschreckende Defizite. Aufgrund seiner estnischen Wurzeln evangelisch, ist er in seiner kommunistischen Sturm- und Drang-Ära aus der Kirche ausgetreten. Sein gutes Recht.

Was er jetzt ist, ist nicht sicher. Agnostiker? Wahrscheinlich eher einer der Vielen, denen das ganze Thema Religion mitsamt ihren Brimborien am A vorbei geht. Und jetzt verkündet dieser famose Herr, dass er vielleicht wieder in seine Kirche eintreten will. Aber nicht, weil er etwa über Gott und die Welt nachgedacht hat, nein, weil er das soziale Wirken der Kirchen so schätzt.

Nichts anderes als religiöser Utilitarismus ist das. Werden jetzt die Taufschein-Christen von den Sozial-Christen abgelöst? Ich glaube da ebenso wenig wie bei Hofer an ein wahltaktisches Kalkül. Ich glaube vielmehr ebenso wie bei seinem Konkurrenten an intellektuelle Defizite. Der gute Professor hat nicht kapiert, dass es bei Religion, zumindest den drei Buchreligionen, nicht in erster Linie um Ethik, sondern um Transzendenz geht.

Übrigens auch beim Hinduismus, bei dem das Volksreligionshafte für uns den transzendierenden Kern oft überdeckt, und beim Buddhismus, der halt theologisch statt auf Gott auf das Nichts ausgerichtet ist. Alle anderen „Glauben“, vom Konfuzianismus bis zu Scientology, sind Lebenshilfe-Religionen, oft mit übergestülpter Transzendenz, bei letzterer sogar mit der Annahme kleiner grüner Männchen.

Man weiß nicht so genau, was konkret damals den späteren Professor zum Austritt bewogen hat, es scheint da irgendeinen Gnatsch mit seinen Kirchenleuten gegeben zu haben. Kann mir das zwar nicht ganz vorstellen, weil ich ein paar Jahre später auf demselben Gymnasium war und einen sensationell guten evangelischen Religionsunterricht genoss. Und der damalige Innsbrucker Gemeindepfarrer Liebenwein war ein gütiger, allseits respektierter Mann.

Das große Versagen

Die Conclusio all dessen? Multiples Gesellschafts-Versagen in den Jahrzenten seit dem Krieg. Die Schulen haben versagt. Die Lehrer haben versagt. Die Familien haben versagt. Die Kirchen haben versagt, die Pfarrer haben versagt (die sowieso). Die Journalisten haben versagt (die besonders schmerzlich). Und wie wollen wir das alles wieder reparieren? Mit dummem Bildungs-Geschwurbel, das glaubt, Bildung stiege proportional zu den investierten Milliarden, und dass es wirklich einen Nürnberger Trichter gäbe.

Was also die Religion betrifft, so stellen sich beide Kandidaten als ziemlich amateurhaft dar, was aber auch nicht allzu viel ausmacht, denn, wie gesagt, Religion ist Privatsache. Jonas war Agnostiker, Kirchschläger überzeugter Katholik, und nix is g'scheh'n. Die Frage ist nur, ob sie auf anderen Gebieten des Lebens, die nicht unmittelbar mit ihrem Studium und ihrer Ausbildung zusammenhängen, auch so, auf gut österreichisch, tramhappert herumtapsen.

Das Idol der Intellektuellen und Künstler ebenso wie der Mann der Menschen aus den Betrieben. Hofer und VdB sind gleichermaßen Durchschnitt, was schon etwas seltsam ist, denn der Akademiker hätte ja viel mehr Möglichkeiten gehabt.  

Andererseits passt diese Verfasstheit der Kandidaten sogar sehr schön zum wichtigsten Logion des Christentums, das Verhältnis von Gott und den realen Zuständen betreffend: Mein Reich ist nicht von dieser Welt (Johannes 18,36). Und auch Lukas 29,25 schlägt in diese Kerbe: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Hie Politik – da Religion.

Was natürlich nicht für den Islam gilt. Denn dessen Reich ist gerade diese Welt. Die ganze. Die Umma ist eine weltlich-religiöse Totalgemeinschaft. Und gerade in Zeiten wie diesen mit der alltäglichen islamischen Ein- und Unterwanderung wäre ein bewusst christlicher, intellektuell gefestigter Präsident ein Zeichen. Für die Trennung von Religion und Staat. Paradox. Aber tatsächlich so.

Dr. Angelo Peer. Geboren in Innsbruck. Evangelisch A.B. Studium der allgemeinen, indogermanischen und deutschen Sprachwissenschaft. Werbetexter, PR-Schreiber, Autor.

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Der Untergang unseres Österreichs drucken

Oswald Spengler hat das Vergehen der Kulturen auf ihren Alterungsprozess zurückgeführt, Arnold Toynbee darauf, dass sie nicht mehr in der Lage sind, auf Herausforderungen adäquate Antworten zu geben. Analysiert man die Krisen der westlichen Welt, dann ergibt sich wohl eine Mischung aus beiden Ansichten. Das wird exemplarisch an Hand der Thesen von Menno Arden, Gunnar Heinsohn und Thilo Sarrazin zur Flüchtlingskrise gezeigt.

In seinem Vortrag „Der Islam und die Zukunft Europas“ beim Schulvereinstag 2016 der Österreichischen Landsmannschaft hat Menno Arden die religiöse Entwicklung in der römischen Spätantike und in der Bundesrepublik Deutschland verglichen. Das Imperium, das späte Kaiserreich, hatte sich schöpferisch und geistig totgelaufen, dadurch wurde der Weg frei für den Aufstieg des Christentums. Die Ausbreitung des Christentums im Römischen Reich und die Ausbreitung des Islams in Deutschland weisen große Ähnlichkeiten auf. In der Antike endete der Kampf der alten Mehrheitsreligion des Heidentums gegen die junge Religion des Christentums damit, dass die junge Religion die alte verbot.

Wir legen nun die Ausführungen Menno Ardens, der mit statistischen Zahlen aus Deutschland argumentiert, auf österreichische Verhältnisse um. Im Jahr 1961 gab es etwa 8.000 Muslime in Österreich, das waren damals 0,1 Prozent der Bevölkerung. Nur 55 Jahre später, im Jahre 2016, leben in Österreich weit über 600.000 Muslime; in Prozentsätzen ausgedrückt, sind etwas über 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung Christen (Katholiken, Protestanten, Orthodoxe) und über 7 Prozent Mohammedaner, wobei der Anteil der Mohammedaner eine stark steigende Tendenz aufweist.

Es kann davon ausgegangen werden, dass in städtischen Ballungsräumen zur Jahrhundertmitte der Islam in den aktiven Jahrgängen die stärkste Religion sein wird. Die unkontrollierte Einwanderung von Muslimen der Jahre 2015 und 2016, die sich wohl auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird, beschleunigt den Zuwachs der mohammedanischen Bevölkerung in ungeahntem Ausmaß.

Etwa ab 1986 begannen kritische Stimmen zu fragen, was denn angesichts der muslimischen Einwanderung nach Österreich eigentlich vor sich gehe. Ab dem Jahr 2000 wurde diese Stimmung in Westeuropa ziemlich allgemein und es kam zu Widerstandshandlungen der Bevölkerung. Seit einigen Jahren werden diese Gegenkräfte von den Behörden und der veröffentlichten Meinung mit allem rechtlichen und ideologischen Aufwand bekämpft. Widerstandshandlungen werden schon im Vorfeld kriminalisiert. Anfänge dazu bieten die Verhetzungsgesetze, die islamkritische Äußerungen ächten, jedoch nicht auf antichristliche Aktionen angewendet werden.

Während es vom ersten Beginn der christlichen Religion im Römischen Reich um das Jahr 100 bis zum Toleranzedikt des Galerius, das Freiheit für die Ausübung des Christentums bedeutete, etwas mehr als 200 Jahre dauerte, dauerte es in Österreich nur rund 55 Jahre, bis der Islam vollkommen toleriert wurde, etwa durch die Wahl von Muslimen zu Nationalratsabgeordneten, die Ernennung von Muslimen zu Staatssekretären, die Duldung von Minaretten bei Moscheebauten, eigene Gebetsräume für muslimische Soldaten in Kasernen, usw.

Damit ergibt sich ein zeitlicher Beschleunigungsfaktor von 200:55, also knapp 4. Vom Toleranzedikt des Galerius bis zum Verbot des Heidentums und der heidnischen Kulte im Jahre 394 dauerte es nur mehr 83 Jahre. Mit dem Beschleunigungsfaktor berechnet, würde es also vom Jahre 2016 bis zum Jahr 2040 dauern, bis das Christentum in Österreich geächtet sein und der Islam die Oberhand gewinnen wird. Dazu bedarf es, wie der Vergleich mit den Verhältnissen in der römischen Spätantike zeigt, keiner Mehrheit der muslimischen Bevölkerung in Österreich. Es genügt die völlige Indifferenz des Bürgertums gegenüber dem Christentum und seiner Entfremdung von der christlichen Religion.

Die christlichen Kulte werden zwar weiter gefeiert und äußerlich geachtet, aber sie fußen auf keinem Glauben mehr. Die Niederlage beginnt, indem man dem zukünftigen Sieger zulächelt und ihm schmeichelt, etwa indem man den Islam als zugehörig zu Österreich („Der Islam gehört zu Österreich“) bezeichnet. Das führt – wie die Silvesternacht 2015/16 in Köln gezeigt hat – dazu, dass wir nicht mehr willens und fähig sind, unser eigenes zu verteidigen. Versteckt unter der Maske der Religion wird von Muslimen permanent, bewusst und gezielt unser Rechts- und Wertesystem attackiert. Es gibt nichts Besseres und Effektiveres, als das Wertesystem und die Traditionen des Gegners zu missbrauchen, während zur gleichen Zeit die Werte dieses System nicht geteilt werden.

Der Islam wäre also etwa im Jahre 2040 stark genug, in Deutschland und Österreich das zu tun, was er in den Ländern seiner bereits bestehenden Dominanz in oft sehr brutaler, sogar tödlicher Weise tut, nämlich die autochthone, nichtmuslimische, vorwiegend christliche Bevölkerung zu entrechten und zu verfolgen.

Unter Kriegsindex versteht der am „Nato Defense College“ in Rom lehrende Soziologe Gunnar Heinsohn das Verhältnis der Anzahl von Jünglingen zwischen 15 und 19 Jahren zur Anzahl rentennaher Männer zwischen 55 und 59 Jahren. In Österreich liegt dieser bei 0,8, in Pakistan und Syrien bei 3,6, in Gaza bei 6,2, in Afghanistan bei 6,4 und in Subsahara-Afrika bei 7.

In Österreich werden sich also 800 junge Männer um die Positionen von 1.000 in Pension gehenden Männern bewerben müssen; in den angeführten Staaten werden jedoch 3.600 bis 6.400 junge Männer um die 1.000 frei werdenden Positionen kämpfen müssen; in den Subsahara-afrikanischen Gebieten sind dies bis zu 7.000 junge Männer.

Die überschüssigen dritten und vierten Brüder, ehrgeizig und im besten Kampfesalter, emigrieren als Wirtschaftsflüchtlinge oder holen sich ihre Position mit Gewalt. Wo es zu viele junge Männer gibt, wird getötet. Das führt zu Kriminalität, zu Bürgerkriegen, zu Genoziden an Minderheiten, Revolutionen, internationalen Kriegen oder Kolonisierungen. Die Wütendsten der Daheimgebliebenen verwandeln ihre Länder in Kriegsgebiete und ihre Mitbürger in Schutz- oder Asylberechtigte. Für ihr Tun brauchen sie eine Idee, einen Vorwand – in diesem Fall den Islam.

Jede Jahrgangskohorte von Wirtschaftsflüchtlingen wächst im Verlauf von zwei Jahrzehnten durch Familiennachzug und eigene Kinder auf das Fünffache. Thilo Sarrazin (Seite 214) hat eine Modellprojektion für Deutschland erstellt. Wenn man seine Zahlen auf die österreichische Situation umlegt, ergeben sich erschreckende Zahlen. Gelingt es, die Zahl der (mehrheitlich muslimischen) Wirtschaftsflüchtlinge ab 2016 auf jährlich 37.500 – das ist offensichtlich der mit zahlreichen juristischen Spitzfindigkeiten und Zahlentricksereien versehene Plan der derzeitigen Regierung – zu begrenzen, wird daraus bereits im Jahr 2040 eine Zusatzbevölkerung von 3,4 Millionen. Selbst „nur“ 15.000 Wirtschaftsflüchtlinge pro Jahr bewirken 2040 eine Zusatzbevölkerung von 1,7 Millionen. Es reicht also nicht aus, den Zuzug zu begrenzen, man muss ihn weitgehend stoppen. Sogar dann werden die 90.000 Wirtschaftsflüchtlinge des Jahres 2015 im Jahr 2040 eine Zusatzbevölkerung von 0,45 Millionen ergeben.

Selbst bei bestem Willen wird es nicht gelingen, so viele Menschen aus einem fremden Kulturkreis erfolgreich zu integrieren. Das wird durch eine der bisher umfassendsten Befragungen der in Deutschland lebenden Türkeistämmigen über Integration und Religiosität bestätigt, die das Exzellenzcluster „Religion und Politik" der Universität Münster im Juni 2016 vorgelegt hat. Islamisch-fundamentalistische Einstellungen sind unter Einwanderern aus der Türkei und ihren Nachkommen weit verbreitet.

Der Aussage „Muslime sollten die Rückkehr zu einer Gesellschaftsordnung wie zu Zeiten des Propheten Mohammeds anstreben" stimmen 32 Prozent der Befragten „stark" oder „eher" zu. Ein Drittel der Türkeistämmigen hegt demnach eine Sehnsucht nach einer archaisch islamisch geprägten Gesellschaft. Der Aussage „Die Befolgung der Gebote meiner Religion ist für mich wichtiger als die Gesetze des Staates, in dem ich lebe" stimmen sogar 47 Prozent der Befragten zu. Bei der Frage nach der kulturellen Anpassung an die deutsche Mehrheitsgesellschaft ergibt sich folgendes Bild: 72 Prozent der älteren Generation halten diese für notwendig, allerdings nur 52 Prozent der jüngeren. 86 Prozent der Mitglieder der zweiten und dritten Generation denken, man solle selbstbewußt zur eigenen Herkunft stehen, aber nur 67 Prozent der ersten. Bei den Türkeistämmigen in Deutschland ist somit die Integration nur teilweise gelungen.

Religiöser Fundamentalismus unter Muslimen ist in Westeuropa kein Randphänomen. Zu diesem Ergebnis kommt Migrationsforscher Ruud Koopmans vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung in seiner Auswertung einer repräsentativen Befragung aus dem Jahr 2013 in den sechs europäischen Ländern Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Österreich und Schweden. Es wurden 9.000 Menschen mit türkischem oder marokkanischem Migrationshintergrund sowie jeweils eine einheimische Vergleichsgruppe befragt.

Die Ergebnisse – vor allem die österreichischen – sind noch bedenklicher als die der oben zitierten Umfrage. Der Aussage „Muslime sollten zu den Wurzeln des Islam zurückkehren“ stimmen 58 Prozent der Befragten in den sechs Ländern und 65 Prozent der Befragten in Österreich zu. Die Prozentsätze zu den Aussagen „Es gibt nur eine Auslegung des Korans und alle Muslime müssen sich daran halten“ bzw.„Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze [von Österreich; bzw. des anderen Landes, in dem die Studie durchgeführt wurde]“ sind 75 Prozent (79 Prozent in Österreich) beziehungsweise 65 Prozent (73 Prozent in Österreich). Durchgängig fundamentalistische Überzeugungen mit der Zustimmung zu allen drei Aussagen finden sich bei 44 Prozent der befragten Muslime und bei noch besorgniserregenderen 55 Prozent der befragten Muslime in Österreich.

Die Integration der Muslime ist also in Österreich signifikant schlechter gelungen als in den anderen fünf Ländern der Studie. Es ist zu erwarten, dass bei den Wirtschaftsflüchtlingen der Jahre 2015/16 aus Syrien, Irak und Afghanistan die Integration noch schlechter gelingen wird.

Viele Wirtschaftsflüchtlinge, die zu uns kommen, haben weiterhin das eherne Sittengesetz ihrer Heimat verinnerlicht. Sie sind junge Männer aus gewaltbereiten, frauenfeindlichen und antisemitischen Kulturen. Sie bilden eine muslimische Parallelgesellschaft und sind der Nährboden, auf dem die muslimischen Terroristen wachsen können und in dessen Milieu sie sich bewegen wie Fische im Wasser. Der allergrößte Teil der eingereisten muslimischen jungen Männer sind keine Terroristen, aber sie vergrößern eben die muslimische Parallelgesellschaft, aus der sich religiöser Fundamentalismus und im Extremfall auch Terrorismus nähren.

Dagegen ist zu setzen, was wir unter Sitte verstehen. Sitte ist nach Brockhaus „die im Leben des Volkes sich bildende verpflichtende Gewohnheit (Ihering)... Sie regelt vielfach die Formen des Gemeinschaftslebens (Familie, Stand, Staat und andere Gesellschaftsverbände).“

Wenn wir den Untergang unseres Österreichs vermeiden wollen, müssen wir von den Immigranten, die mit einem Bleiberecht ausgestattet werden, verlangen, dass sie unsere Sitte annehmen. Ansonsten werden wir als untergegangene Kultur in die unerbittliche Geschichte eingehen. Dieser Zusammenprall der Kulturen, dem uns die Politik gegen unseren Willen aussetzt, wird – wenn sich diese Politik nicht ändert – das Österreich, wie wir es kennen und lieben, durch soziale, ethnische und religiöse Spannungen zerstören.

Ob die Szenarien von Menno Arden, Gunnar Heinsohn und Thilo Sarrazin eintreten werden oder nicht, hängt davon ab, ob die Dystropien von Jean Raspail oder Michel Houellebeq zutreffen werden, oder ob die als rechtspopulistisch geschmähten Parteien Europas noch rechtzeitig ihre Programme umsetzen werden können.

Verwendete oder zitierte Literatur

[1] Menno Arden: Der Islam und die Zukunft Europas. http://www.dresaden.de   
A.IV. Nicht juristische Veröffentlichungen, Vorträge.

[2] Der Große Brockhaus. F. A. Brockhaus, 1933.

[3] Gunnar Heinsohn: Der lange Weg des Sebastian Kurz. Der Standard, 11./12.
Juni 2016, Seite 42.

[4] Gunnar Heinsohn: Aufsätze. https://blog.malik-management.com/heinsohn-antworten.   

[5] Michel Houellebeq: Unterwerfung. DUMONT Buchverlag, 2015.

[6] Ruud Koopmans: Religious fundamentalism and out-group hostility among Muslims and Christians in Western Europe. Presentation at the 20th International Conference of Europeanists, Amsterdam, 2013. (Fundamentalismus und Fremdenfeindlichkeit. Muslime und Christen im europäischen Vergleich.) https://www.wzb.eu/de/pressemitteilung/islamischer-religioeser-fundamentalismus-ist-weit-verbreitet.

[7] Detlef Pollack, Olaf Müller, Gergely Rosta, Anna Dieler: Integration und Religion aus der Sicht der Türkischstämmigen in Deutschland. https://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik.

[8] Jean Raspail: Das Heerlager der Heiligen. Verlag Antaios, 2015; französisches Original aus 1973.

[9] Thilo Sarrazin: Deutschland schafft sich ab. Deutsche Verlags – Anstalt, 2010.

[10] Thilo Sarrazin: Wunschdenken. Deutsche Verlags – Anstalt, 2016.

[11] Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, 2 Bände, 1918/22.

[12] Arnold J. Toynbee: Der Gang der Weltgeschichte. Aufstieg und Verfall der Kulturen. Europa Verlag, 1949.

Werner Kuich, Jahrgang 1941, ist emeritierter Univ. Prof. Von 1971 bis 2009 war er Ordinarius für „Mathematische Logik und Formale Sprachen“ an der Technischen Universität Wien. Er ist Alter Herr der Wiener akad. Burschenschaft Libertas. 

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Marsch für die Familie 2016 - Bericht eines Mitveranstalters drucken

Im Vorfeld des heurigen Marsches für die Familie wurde ich gefragt, ob dieser tatsächlich zur selben Zeit wie die „Regenbogenparade“ und in unmittelbarer Nähe zu ihr stattfinden müsse und ob man das nicht woanders machen könne. Die Antwort ist Nein. Man muss (wenn irgendwie möglich) die Wahrheit dort bezeugen, wo die Lüge zelebriert wird. – Und das wurde gemacht.

Der von Rechtsanwalt Dr. Alfons Adam (Pro Vita – Verein für Menschenrecht auf Leben) ins Leben gerufene und heuer bereits zum fünften Mal durchgeführte Marsch für die Familie, ein Widerspruch gegen die „Regenbogenparade“, war mit etwa 200 Teilnehmern nur halb so gut besucht wie der Marsch im Vorjahr.

Ein Grund für die Halbierung war wohl der Marsch für Jesus beziehungsweise dessen Abschlußfest am Heldenplatz, das ungefähr um dieselbe Zeit wie der Marsch für die Familie begann. Einige Teilnehmer des Marsches für Jesus stießen zwar aufgrund der gemeinsamen Anliegen zu unserer Veranstaltung. Aber natürlich hatte die viel größere Veranstaltung mit 15.000 bis 18.000 Teilnehmern potentielle Mitstreiter abgezogen.

Ein anderer Grund für die verringerte Teilnehmerzahl ist sicher das verschärfte Klima der Einschüchterung gegen nicht-linke Manifestationen: Immerhin wird der Steinwurf auf die Teilnehmer der Demonstration der „Identitären“ eine Woche zuvor von der Polizei als Mordversuch gewertet. Lügenhafte Medienprodukte hatten den Marsch in Zusammenhang mit Faschismus und Antisemitismus gebracht – warum auch immer.

Wie aus Gesprächen hervorging, hatten potentielle Teilnehmer daher vor allem um ihre Kinder Angst. Daher waren ausgerechnet bei einem „Marsch für die Familie“ leider auch wenige Familien und wenige Kinder zu sehen.

Schließlich ist es ein Erfahrungswert, dass sich bedauerlich viele Zeitgenossen der aktuellen Problematiken nicht bewusst sind. Es ist tragisch, dass so viele Eltern keine adäquaten Vorstellungen vom laufenden Kampf um ihre Kinder haben. Von den kirchlichen Amtsträgern hört man auch kein Wort.

Allerdings wurde dieses Jahr mit der professionellen Bühne ein höherer Grad an Wirksamkeit erreicht. Die Tontechnik trug die Botschaft weit über den Albertinaplatz. Wie man Medienberichten entnehmen kann, wurde der Marsch durchaus registriert und dessen Anliegen im großen und ganzen richtig wiedergegeben.

In Anbetracht der Umstände muß man die Veranstaltung daher als Erfolg bezeichnen. Es handelte sich zwar um keinen gesellschaftspolitischen Durchbruch und keine Massenmobilisation, aber wiederum wurde hörbar gegen Zwangssexualisierung an den Schulen, staatlich verordnete Genderideologie, Familienzerstörung und den Mord an ungeborenen Kindern aufgetreten. Wiederum hatte eine kleine Gruppe den Mut, öffentlich einer politisch oktroyierten „Regenbogenparade“ mit ihren vielen Teilnehmern und ihrer suggestiven Propaganda zu widersprechen.

Flexibilität im Organisatorischen – Klarheit in der Botschaft

Aufgrund administrativer, polizeilicher und vermutlich politischer, aber hier nicht näher zu analysierender Umstände konnte der ursprüngliche Plan, vom Stephansplatz zur Albertina zu marschieren, nicht umgesetzt werden. Daher entschied man sich für eine Standkundgebung vor dem Brunnen bei der Albertina, der ein kurzer Umzug zum Palais Lobkowicz und über Führichgasse und Tegetthoffstraße zurück zur Bühne mit den Abschlussstatements folgte.

Aus Platzgründen nur summarisch:

Die Hauptredner waren wie im Vorjahr Dr. Ján ?arnogurský, Ministerpräsident der Slowakischen Republik a. D., Chorepiskopos Dr. Emanuel Aydin von der Syrisch-orthodoxen Kirche in Österreich und Dr. Marcus Franz, Facharzt für Innere Medizin und Abgeordneter zum Nationalrat. Neu dazugekommen war der ehemalige Sprecher von PEGIDA Österreich, Georg Immanuel Nagel. Mag. Christian Zeitz vom Wiener Akademikerbund gab als Mitveranstalter ebenfalls eine Stellungnahme und leitete durch das Programm. Graf Peter zu Stolberg-Stolberg verlas die Grußworte von Stadträtin Ursula Stenzel, die sich angesagt hatte, aber aus privaten Gründen doch nicht kommen konnte.

Danach sprach der emeritierte Universitätsdozent für Anatomie Dr. Johann Wilde von der Plattform Ärzte für das Leben. Er erzählte, dass er als Student Augenzeuge der grauenhaften Abtreibung eines ungeborenen Kindes im fünften Monat werden musste. Das Kind wurde per Kaiserschnitt geholt und in einer Nierenschale sterben gelassen. Da in diesem Alter der Stimmapparat ausgebildet ist, wimmerte das Kind, bis es starb. Das motivierte ihn, sich gegen die Abtreibung einzusetzen.

Das ist die Realität der Abtreibung, nicht die abstrakten Phrasen irregeleiteter Ideologen!

Die Veranstaltung schloss mit dem Segen des aus dem Kärntnerischen Moosburg mit einer Gruppe angereisten Pfarrers und Dechanten GR Mag. Josef Scharf.

Widerspruch aus dem Schlund der Hölle: Lügen, Beschimpfungen, Blasphemien

Charakteristisch für unsere Zeit ist die Tatsache, daSs man eine Kundgebung für das Normale, Schöpfungsgemäße und Selbstverständliche nur unter massivem Polizeischutz durchführen kann. Diejenigen, die seit Jahrzehnten die Gesellschaft revolutionieren, haben erreicht, dass sich junge (und nicht mehr so junge) Leute als Gegendemonstranten missbrauchen lassen – und sich dabei zum Narren machen. Das Verhalten dieser Leute wirkt ferngesteuert, programmiert und indoktriniert, manchmal zombiehaft.

Die Menschenwürde wird bekanntlich durch würdeloses Verhalten beschädigt, damit auch die Selbstachtung. Daher sind solcherart beeinflußte Menschen leicht zu steuern.

Andererseits hat man den Eindruck, dass unsere Gegendemonstranten und Störer auch nach etwas suchen. Vielleicht spüren sie – oder doch zumindest einige von ihnen –, dass sie in einer Lüge leben. Der Ausweg aus diesem beklemmenden und deprimierenden Lebensstil wäre die Wahrheit, die sie vielleicht unbewusst wiederum bei unserer Kundgebung zu finden erhofften.

Bizarr ist auch das lügenhafte Schwingen der Nazi-Keule. Auf der Netzseite der „Sozialistischen Linkspartei“, einer fanatischen trotzkistischen Gruppe, äußerte man im Vorfeld die Vermutung, dass wir sicher auch das Denkmal des straßenwaschenden Juden am Albertina-Platz schänden würden:

„Das sind keine harmlosen Spinner, sondern da nehmen auch gewaltbereite Rechtsextreme und Neonazis, Holocaustleugner und Antisemiten teil. Es droht nicht nur eine Schändung des Denkmals, sondern auch Übergriffe auf all jene, die die Rechte von Frauen, LGBTQ-Personen und Nicht-ChristInnen verteidigen.“

Vielleicht liegt hier ein psychiatrisches Problem vor.

Wie auch immer es sich damit verhält – klar ist, woher letztlich der Widerspruch gegen die Schöpfungsordnung und gegen die, die sie verteidigen, kommt, nämlich „aus dem Schlund der Hölle“, wie Christian Zeitz bei seiner Ansprache zutreffend formulierte.

Die ausgespieenen Blasphemien und Verhöhnungen des Heiligen lassen ihren Ursprung ohne weiteres erkennen.

Widerstand leisten, wo es nötig ist

Es war richtig und wichtig, den Widerspruch in der Nähe der Lüge zu artikulieren: Der Feminismus ist eine Lüge. Die Homosexualität ist eine Lüge. Die Genderideologie ist eine Lüge. Nur die Wahrheit macht frei.

Nur die Wahrheit kann auch politische Freiheit garantieren.

Diese zu verteidigen, ist jedes Opfer wert. Am besten wäre es, wenn der Marsch für die Familie nicht mehr nötig wäre.

Die Reden und weitere Filmberichte finden sich auf: https://gloria.tv/Marsch%20f%c3%bcr%20die%20Familie%2c%20Wien

MMag. Wolfram Schrems, katholischer Theologe, Philosoph, Katechist, Mitveranstalter des Marsches für die Familie 2016 www.marschfuerdiefamilie.at

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Die IGGiÖ-Machtkämpfe kosten die Steuerzahler Millionen drucken

Die Machtkämpfe in der „Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich“ (IGGiÖ) haben ihren Höhepunkt erreicht. Fuat Saut Sanac von der national-fundamentalistischen Milli Görü? („Nationale Sicht“) geht und Ibrahim Olgun von ATIB (Österreichische türkisch-islamische Union) kommt und mit ihm der noch direktere Einfluss des türkischen Machthabers Erdogan.

Die türkische Regierungsorganisation ATIB wird direkt von Ankara gesteuert und hat die meisten Moscheen in Österreich. Die IGGiÖ selbst hat kaum zahlende Mitglieder. Sie ist aber wie die Kirchen staatlich als Körperschaft anerkannt. Die meisten Moscheen werden jedoch nicht von der IGGiÖ, sondern von Vereinen betrieben. Das sind keine religiöse Organisationen, sondern politische.

Deshalb passen sie nicht ins Islamgesetz. Dieses muss als historischer Fehler gesehen werden. Auch deshalb, weil dieses Konstrukt die radikalen Islamisten begünstigt.

In Österreich ist die katholische Kirche eine einzige öffentlich rechtliche Körperschaft. Bei den weniger hierarchisch ausgerichteten Protestanten sind die einzelnen Pfarren solche Körperschaften. Obwohl es bei den Muslimen wesentlich mehr verschiedene und zum Teil höchst gegensätzliche Strömungen gibt, hat der österreichische Staat allerdings versucht, alle Muslime unter das Dach der IGGiÖ zu zwingen.

Das ist völlig misslungen, weil sich eine große Mehrheit der in Österreich lebenden Muslime weigert, sich dort als Mitglieder zu registrieren. Das ursprüngliche Islamgesetz in Österreich von 1912 bezog sich auf die damals dem Kaiserreich einverleibten bosnisch-islamischen Gebiete und galt für den „hanafitischen Ritus“. Nach dem Zerfall der Monarchie hatte dieses Gesetz kaum noch praktische Bedeutung, weil die Betroffenen nun zu Jugoslawien gehörten. Erst ab 1971 gab es Bemühungen, das Islamgesetz von 1912 wieder zu beleben.

Das Gesetz von 1912 ist jedoch dafür ungeeignet. Um der Vielfalt der islamischen Strömungen zu entsprechen, müssten die einzelnen Richtungen und Schulen auch einzeln den Status religiöser Körperschaften bekommen. Die österreichische Politik richtete sich jedoch nach den Wünschen der Türkei und Saudi Arabiens. Das kostet auch den Steuerzahler Millionen, ohne eine wirklich praktikable Lösung für den Islam in seinen Varianten zu bringen. Die Beteiligten kassieren wie Spitzenpolitiker „vom Staate“ fette Gehälter und werden dadurch reich.

Die neue Lage bedeutet: Das Diyanet – das türkische staatliche Amt zur Verwaltung aller Religionsangelegenheiten – hat die IGGiÖ übernommen. Damit ist das Islamgesetz gestorben. Weil jetzt alles Islamische unter ausländischer Kontrolle steht.

Das Diyanet wurde im Jahre 1924 vom türkischen Reformer Mustafa Kemal Atatürk gegründet. Er verstaatlichte damit die religiöse Verwaltung. In der Folge versuchte er, die Türkei zu säkularisieren. Religiöse Gerichte wurden abgeschafft, religiöse Kleidungen wie der Schleier verboten. Die Frauen erhielten gesetzliche Gleichberechtigung. In den Schulen wurde die Koedukation eingeführt. Die Gesetzgebung wurde nach den Vorbildern von Frankreich und der Schweiz umgestaltet.

Der jetzige türkische Präsident Erdogan versucht hingegen immer schneller, alle diese Errungenschaften rückabzuwickeln und die Türkei wieder zu einem Islamstaat wie seinerzeit im osmanischen Reich zu machen. Die handstreichartige Übernahme der IGGiÖ durch einen ATIB-Funktionär ist ein Bestandteil dieser Vorgangsweise.

Erdogan will auch in Europa sein türkisches Islamreich aufbauen und ausbauen. Die Republik Österreich ist darum gefordert: Es muss Schluss sein mit der politischen Willfährigkeit gegenüber diversen Islamverbänden, die organisiert Wählerstimmen gegen Privilegien tauschen. Das Islamgesetz muss komplett neu formuliert werden, es müssen alle islamischen Glaubensrichtungen dieselben Rechte erhalten, aber deren ausländische Steuerung, egal ob türkisch oder saudisch, ob durch die Muslimbrüder oder die Salafisten, ist rigoros zu unterbinden.

Dr. Amer Albayati, Islam- und Terrorexperte, ist Präsident der „Initiative Liberaler Muslime Österreich – ILMÖ“. Er hat das Buch „Auf der Todesliste des IS” (Seifert-Verlag) geschrieben.

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Internationaler Biologenkongress: "Gender-Theorie ist Pseudowissenschaft" drucken

Wenig ist medial die Tatsache durchgedrungen, dass sich einige tausend Biologen in San Jose, Kalifornien, versammelt haben. Als Schlussresolution wurde die Gender-Theorie bzw. Gender-Studien als Pseudowissenschaft zurückgewiesen.

Als Teilnehmer hat nun Univ. Prof. Dr. Ulrich Kutschera (Kassel, Deutschland, und Stanford-University, Kalifornien) die erste große biologische wissenschaftliche Studie zur Widerlegung der Gender-Theorien im Spätwinter 2016 im deutschen Sprachraum als Buch herausgegeben. Als „Paradoxon“ bezeichnet er die vielen inneren Widersprüche der Gendertheorie gegenüber der seriösen Wissenschaft.

  1. Der große Erfolg des Gendermainstreamings (GM) verdankt sich der für Laien vorgegebenen Ansicht, dass GM dazu da sei, „die Gleichstellung von Mann und Frau zu fördern.“ Die Gendertheorie ist aber etwas ganz anderes.
  2. Zusammenfassend seien wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse der Biologie dargestellt (damit man nicht unbedingt ein Buch mit 445 Seiten lesen muss): Die gesamte biologische Forschung seit Charles Darwin bis zu den letzten Entdeckungen der wissenschaftlichen Biologie auf diesem Gebiet (2005) ergibt ein eindeutig, völlig klares und biologisch unwidersprochenes Bild: Sie alle widerlegen in ganzer Breite die Gender-Theorie.

„Das Fundamental-Dogma aller Gender Studies ist die Annahme, das Geschlecht des Menschen sowie andere gesellschaftliche Phänomene würden `sozial konstruiert` werden.“ Nochmals anders gesagt: Die unbewiesene, aber umso häufiger nachgebetete, Grund-Annahme der Gender-Theorie besagt, dass bei der Geburt eines Menschen das Geschlecht keinesfalls feststehe, sondern je nach sozialer-kultureller Erziehung erst dann zu einem Buben/Mann oder Mädchen/Frau „konstruiert“ werde. Die harten Genderisten behaupten sogar, dass die bei der Geburt eindeutig sichtbaren primären Geschlechtsmerkmale gesellschaftlich-historisch entstanden seien. Die weichen Genderisten behaupten, dass zwar sichtbare Unterschiede bei der Geburt vorhanden wären, aber dann beliebig verschiedene Geschlechter werden können.

2.1 Dagegen der eindeutige biologisch-wissenschaftliche Befund: Von der Befruchtung zur Zygote bis zur 6. Woche des Embryo ist das Primärgeschlecht weiblich. Erst durch kompliziert ablaufende chemische Vorgänge im Embryo tritt bei etwa der Hälfte das Hormon Testosteron zutage und bewirkt unwiderruflich die Entstehung eines winzigen Buben. Dieses Wachstum zu einem Mann ist von Natur aus nicht mehr veränderbar. Über 99% aller geborenen Babys seien entweder Buben oder Mädchen. Weniger als 1% seien durch einen Fehler der Natur (diese gibt es überall) Zwitter, wissenschaftliche genannt „Hermaphroditen“. Dies sei aber keine tolle neue Möglichkeit, sondern durch den Fehler der Natur ein leidvoller Lebensweg.

2.2. Alle Körperzellen eines Mannes sind XY-Chromosomen, alle Zellen einer Frau XX-Chromosomen, für immer. Das Gehirn von Mann und Frau erweist die Gehirnforschung als klar unterschieden und dessen Folge sind die verschiedenen Schwerpunkt-Fähigkeiten von Mann und Frau. 2005 eine revolutionäre Entdeckung: bisher meinte man die Gene von Mann und Frau seien nur 0,5% verschieden. Dann der Nachweis, dass sie 1,5% verschieden sind (die Genderisten nehmen diese Tatsache bis heute nicht zur Kenntnis).

Als Laie könnte man meinen, dass sei unerheblich. Aber in der Biologie ist das revolutionär und ein Unterschied von Welten. Denn die dem Menschen genetisch nächstähnliche Tierart(Schimpanse) ist ebenfalls 1,5% vom Menschen verschieden.

Die vielen Charakter-Unterschiede zwischen Mann und Frau auf verschiedenen Ebenen sind statistisch und wissenschaftlich erhärtet. Einige biologisch erforschte Durchschnittsunterschiede: verschiedene Interessen bei manchen Berufen, verschiedene Behaarung, verschiedene Körperfettmasse von Anfang an, die durchschnittlich verschiedene Körpergröße, die durchgängig verschiedenen geschlechtsspezifischen Hormone, die höhere Grundstoffwechselrate beim Mann, mehr Muskelmasse beim Mann, Barr-Körper bei den Spermien, das Mosaik-Gewebe der Frau, und das wichtigste: der Sexual-Dimorphismus beim Menschen.

2.3. Der Sexual-Dimorphismus (Zweigeschlechtlichkeit) setzte vor 500 Millionen Jahren in der Evolutionsgeschichte ein und brachte einen entscheidenden Vorteil: während andere Fortpflanzungsarten (Selbstklonung…) leicht zum Absterben von Arten führten, brachte die zweigeschlechtliche Fortpflanzung eine viel höhere Anpassungsmöglichkeit der diversen Tierarten und bewahrte sie vorm Aussterben. So ist auch die Menschengattung evolviert als Mann und Frau, vor rund 2 Millionen Jahren sehr erfolgreich entstanden. Die Grundthese der Gendertheorie, dies alles sei kurzfristig durch die Gesellschaft konstruiert worden, wirkt deshalb einfach lächerlich.

  1. Kurz zur Entstehung der Gender-Theorie: Der US-Soziologe und Erzieher Dr. John Money behauptete ohne jeglichen Nachweis (1958), dass das Geschlecht nach der Geburt problemlos formbar und gewählt werden könne. Der pädophil-aktive Money brachte einen sogenannten Nachweis mit einem furchtbar endenden Experiment: Verzweifelte Eltern von eineiigen Zwillingsbrüdern wandten sich 1965 an Prof. Money, weil bei einem Buben, Bruce Leimer, bei einer Vorhautbeschneidung der ganze Penis verbrannt wurde. Money ließ ihn als Mädchen erziehen, weibliche Hormone spritzen, eine Vagina einoperieren usw. Trotz ständiger Kontrolle (und vermuteten pädophilen Missbrauch durch Money) fühlte sich Bruce als Mann. Schwer geschädigt beging er als Erwachsener Selbstmord. Ein Jahr darauf wegen tiefen Kummer darüber auch sein Zwillingsbruder.

Trotzdem verkaufte Money sein Experiment als Beweis seiner Gendertheorie. Judith Butler, eine lesbische Sprachwissenschafterin in den USA, übernahm 1995 in ihrer inzwischen als Gender-Bibel angesehenen Schrift „Unbehagen der Geschlechter“, die These von Money.

3.1. Durch massive Lobbyarbeit wurde ohne irgendeine parlamentarische Entscheidung in vielen westlichen Ländern die Gendertheorie eingeführt und durch ungeheuer viel Geld gepusht (in Deutschland gibt es rund 200 Lehrstühle für Genderstudies). Die Regierungen drücken ohne Befragung der Bevölkerung im Gendermainstreaming diese Sichtweisen durch und es ist inzwischen Tabu, auch nur irgendeine sachliche Kritik anzumelden.

  1. Prof. Kutschera ist als strammer Atheist (die evangelikalen Fundamentalisten setzten ihm sehr zu, weil er ihrer Ideologie, dass das Universum erst 6000 Jahre alt sei, widersprach) ist christlich völlig unverdächtig. Durch seine Veröffentlichung stützt er aber die klaren Verurteilungen des Gendermainstreamings durch Papst Franziskus („dämonisch“) und verschiedener Bischofskonferenzen (wie Polen, Slowakei, Portugal). Leider ist dies im deutschen Sprachraum noch nicht erfolgt.
  2. Als Theologe und katholischer Pfarrer hätte ich im Studium der christlichen Anthropologie nie gedacht, dass die biblische Sichtweise, dass Gott den Menschen als Mann und als Frau erschuf, einmal auch eine Glaubenssache werden könnte. Zu evident ist der Unterschied zwischen Mann und Frau und die Tatsache, dass der Mensch so verfasst ist. Ich dachte immer, es braucht keinen christlichen Glauben dafür, denn alle Kulturen der Menschheit haben immer Mann und Frau als Grundgegebenheiten der Natur/Schöpfung gesehen. Dass dies im 21.Jahrhundert auf einmal alles falsch sein soll und die Politik sich angestrengt nach dieser Ideologie richtet und damit enorme Geldsummen vertut, aber noch mehr Schaden über Kinder bringt, das hätte wohl vor 70 Jahren niemand für möglich gehalten.

(Ulrich Kutschera, Das Gender-Paradoxon. Mann und Frau als evolvierte Menschentypen, Lit-Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2016, ISBN 978-3-643-13297-0) 
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Mag. Franz Spaller, CRL, Stift St. Florian

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Appell eines irakischen Christen drucken

Ich als direkt von der Brutalität des islamischen Staates (ISIS) betroffener Christ, appelliere an das europäische Volk, sich vom Islam nicht unterwerfen zu lassen und sich dagegen zu wehren. Wenn euch der Islam einmal dazu zwingen kann, fünf Mal am Tag das ohrenbetäubende Brüllen des Mullahs aus den Minaretten zu hören, begebt Ihr euch damit auf dem Wege zum Untergang und legt damit den Grundstein für die Zerstörung eurer Gesellschaft, eurer Werte und eurer Kultur.

Ihr seid bald als Nächste an der Reihe derer, die sich durch das Schwert die Kehle durchschneiden lassen werden. In Ländern, in denen Moslems die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, werden die Christen verfolgt, enteignet, getötet, bei lebendigem Leibe verbrannt. Ihre Kirchen werden vielerorts in Brand gesteckt, ihre Frauen und Kinder werden von Moslems vergewaltigt und auf islamischen Sklavenmärkten zum Verkauf angeboten. Aber in Europa gedeiht der Islam, Moscheen und islamische Schulen sprießen aus dem Boden wie Pilze.

Ich wundere mich, wie ein großartiges und intelligentes Volk wie das deutsche Volk sich so klein kriegen lassen kann und sich von einer menschenverachtenden Ideologie so leicht bezwingen hat lassen. Der Islam wird auch euch noch vernichten und entwurzeln, auf die gleiche Art, wie er uns Christen in Irak und Syrien vernichtet und entwurzelt hat.

Das Schicksal der Assyrer

Der Islam hat das erste historisch fassbare Volk, die „Assyrer“, die um das Jahr 3.500 v. Chr. aus dem Dunkel der Geschichte Mesopotamiens hervorgetreten sind, endgültig ausgelöscht. Wir Assyrer haben die Welt über drei Jahrtausende kontrolliert. Unsere Sprache war die Amtssprache von Indien bis Zypern – bis im achten Jahrhundert der Islam erschienen ist.

Wir sind Christen schon seit dem Jahr 37. Die ersten Kirchen wurden bei uns im Jahr 70 gebaut. Die Apostel Thomas und Petrus verkündeten in Mesopotamien das Opfer von Jesus Christus auf dem Kreuz zur Rettung der Menschheit. Sie berührten unsere Herzen, erfüllten sie mit Nächstenliebe. „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte.“

Meine Vorfahren dachten, mit Liebe, Toleranz und unendlicher Bereitschaft zu Zugeständnissen können wir das Böse des Islams besiegen.

Das Resultat: Der Islam hat uns vernichtet. Heute bin ich einer der letzten christlichen Assyrer, der Ureinwohner des Zwischenstromlandes, die ihre Heimat für immer und ewig verlassen mussten. Der Islam hat die Spuren unserer Existenz ausgelöscht. Zum Teil 5.000 Jahre alte Skulpturen und Denkmäler, die unsere Zivilisation und unsere Kultur symbolisierten, wurden von Moslems zertrümmert und ausgelöscht. Riesige archäologische assyrische Städte wie Nimrud, Nineweh und Al-hadar sind mit Sprengstoff und Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht worden.

Die letzten 35 verbliebenen Dörfer der Assyrer im Norden Syriens wurden von Moslems gestürmt. Kinder, Frauen und Männer wurden, während sie schliefen, in ihren Häusern überrascht und bei lebendigem Leibe von Moslems verbrannt. 350 Assyrer wurden auf der Flucht aufgegriffen und niedergemetzelt.

Ich bin mit meinen Kindern und meiner Frau der Enthauptung durch das Schwert des islamischen Staates entkommen und fand in Europa wieder Frieden. Ich weiß wovon ich spreche.

Solange sie in der Minderheit sind

Auch euch wird der Islam zerstören, wenn ihr euch nicht wehrt und gegensteuert. Lasst euch von Moslems nicht, im Sinne der „Taqyya“, böswillig belügen. Moslems sind nur so lange friedlich, so lange sie noch in der Minderheit sind.

Auch Mohammed fand freundliche Worte für Juden und Christen in Mekka, als er noch schwach war. Damals erlaubte er ihnen, ihre Religionen weiter ausüben. Aber in Medina, mit der Armee im Rücken, rief er seine Anhänger dazu auf, die Ungläubigen zu schlachten. Das geht aus der Biographie des Propheten und aus arabisch-islamischen Quellen hervor:

Im Jahre 627 köpfte Mohammed in Medina etwa 800 gefangene Juden bei lebendigem Leibe.

Mohammed belagerte die „Banu Quraiza“ 25 Tage lang, bis sie sich erschöpft ergaben. Sodann begab sich Mohammed zum Markt von Medina, dort, wo heute noch der Markt ist, und befahl einige Gräben auszuheben. Als dies geschehen war, wurden die (jüdischen) „Banu Quraiza“ geholt und Gruppe um Gruppe in den Gräben enthauptet. Danach versklavte Muhammed ihre Frauen und Kinder, teilte sie seinem Koran gemäß gerecht unter seinen Kriegern und behielt den fünften Teil: Sure 8 Vers 41: „Und wisset, was immer ihr erbeuten möget, ein Fünftel davon gehört Allah und dem Gesandten und der Verwandtschaft des Gesandten“. Eine sehr bedauernswerte Frau, Raihana Bint Amr, deren Vater, Bruder und Ehemann vor ihren Augen enthauptet wurden, vergewaltigte Mohammed am selben Tag und nahm sie zu sich in seinen Harem. Das leugnen arabisch-islamische Quellen und Medien nicht, sondern sie glorifizieren diese Gräueltaten und feiern sie als Rache an den Feinden Allahs. Nur der Westen, der unbedingt den Islam salonfähig machen will, will von diesen Schandtaten und Massenmorden nicht wissen, weil sie in sein humanistisches Weltbild nicht hineinpassen.

Die IS heute tun nichts anderes als das, was ihr Prophet getan hat. Das grausame Köpfen bei lebendigem Leibe ist ebenfalls als zeitlos gültiger Befehl im Koran festgehalten und wird daher auch heute immer wieder von Moslems durchgeführt.

Sure 47  Vers 4: „Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt; dann schnüret die Bande. Und dann entweder Gnade hernach oder Loskauf…“

Die Gewaltgeschichte des Christentums und das Neue Testament

Es ist wahr, dass auch die christliche Kirche eine sehr problematische Gewaltgeschichte hinter sich hat. Aber die Bibel (Das Neue Testament) legitimiert diese Gewalt nicht. Jesus Christus forderte die Bereitschaft zum Frieden: „Wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm deine linke hin.“ Die Kreuzzüge waren eine Reaktion auf das Massaker an 3.000 christlichen Pilgern in Jerusalem. Ein Massaker, das Moslems stolz in der Geschichte des Islams und in den arabisch-islamischen Quellen erwähnen. Das ist vergleichbar mit den Ereignissen vom 11. September 2001. George W. Bush ist auch ein Christ. Er hat aber nicht nach der Bibel gehandelt.

In der Bibel steht keine einzige Passage, die Christen auffordert, oder sie auch nur dazu motiviert, Andersgläubige zu hassen oder zu töten. Während das Töten von Juden und Christen 25 Mal im Koran und in der Sunna (Biographie Muhammeds) 102 Mal vorkommt und 28 Mal davon als direkter Befehl von Allah.

Lasst euch von Euren Politiker nicht beschwindeln, wenn sie euch über moderate Moslems erzählen. Es stimmt, dass die Mehrheit der Moslems in Europa „noch“ friedlich und moderat ist. Sie ist aber irrelevant, da sie nichts tut. Nur zwei wilde Wölfe können eine ganze Herde friedliche Lämmer töten.

Ihr dürft auf diese „moderate“ Moslems nicht zählen. Es gibt keinen Islam ohne Islamismus. Man braucht keine Hassprediger, um sich radikalisieren zu lassen. Man braucht nur den Koran lesen. Der Hassprediger tut nichts anderes, als was die Suren und Verse im Koran besagen. Der türkische Staatschef Erdogan findet den Ausdruck „Moderate Moslem“ beleidigend und meint Islam ist Islam.

Der Islam lässt sich auch deshalb nicht reformieren, weil er den Glauben über Wissenschaft und Aufklärung stellt, weil er Religion, Politik, Gesellschaft und Kultur nicht getrennt betrachten will. Der Islam kennt keine Reformation.

Ein „Kafir“ oder ein Ungläubiger darf eine Muslimin nicht heiraten, es sei denn, er ist zum Islam konvertiert oder lebt lebenslang mit der Angst, getötet zu werden. So will es der Islam. So lehrt es die Erfahrung.

Die Sharia

Hier einige Leckereien aus eurer „künftigen“ Gesetzgebung, der „Sharia“:

  • (Art. 49.) Strafmündigkeit ab der Geschlechtsreife, für Mädchen ab 9.
  • (Art. 74 i. V. m. Art. 83 a) Steinigung bei unerlaubtem Geschlechtsverkehr auf die Aussage von vier Zeugen hin.
  • (Art. 82 b) Todesstrafe für Inzest mit einer der Frauen des Vaters.
  • (Art. 82 c) Todesstrafe für Geschlechtsverkehr eines Ungläubigen mit einer Muslimin.
  • (Art. 88) In leichten Fällen nur 100 Peitschenhiebe.
  • (Art. 96) Es darf weder bei zu kaltem noch bei zu heißem Wetter ausgepeitscht werden.
  • (Art. 98) Bei kumulativen Strafen muss ausdrücklich vor der Steinigung ausgepeitscht werden.
  • (Art. 102) Das Eingraben der zu Steinigenden ist genau geregelt.
  • (Art. 103) Wer flieht, wird in die Grube zurück gebracht.
  • (Art. 104) Die Steine dürfen nicht zu groß oder zu klein sein, da ein großer Stein vorzeitig töten und dadurch das Leiden abkürzen könnte, und kleine Kieselchen zum Töten ungeeignet sind.
  • (Art. 110 S. 1) Praktizierte Schwulitäten enden mit der Todesstrafe, wobei die Tötungsart im Ermessen des Richters steht.
  • (Art. 110 S. 2) Hängen ist also Gnade, Steinigen wäre auch o.k.
  • (Art. 113) Unmündige bekommen für Schwulitäten nur 74 Peitschenhiebe als Strafe.
  • (Art. 123) Homosexualität wird vermutet, wenn zwei nicht miteinander verwandte Männer nachts nackt unter derselben Decke liegen.
  • (Art. 124) Wollüstiges Küssen kann bis zu 60 Peitschenhiebe kosten.
  • (Art. 129) Praktizierende Lesben bekommen je 100 Peitschenhiebe. Stecken sie nur unter einer Decke, bekommen sie weniger als 100 Peitschenhiebe.
  • (Art. 134) Kuppelei zieht 75 Peitschenhiebe und bei Männern Verbannung nach sich.
  • (Art. 138) Wehe den Hoteliers.
  • (Art. 174) Wer berauschende Getränke zu sich nimmt, darf auf 80 Peitschenhiebe gefasst sein.
  • (Art. 175 S. 1) Alkoholhandel wird mit Gefängnis von 6 Monaten bis zu 2 Jahren geahndet.
  • (Art. 175 S. 2) Verlocken anderer zum Suff mit bis zu 74 Peitschenhieben.
  • (Art. 179) Dreimal Saufen führt zur Todesstrafe.
  • (Art. 180) es sei denn, der Täter ist geisteskrank oder kein Muslim mehr, er kann dann aber für Apostasie bestraft werden.

Franko Paulus, Jahrgang 1957, verheiratet, 3 Kinder, flüchtete 1980 das erste Mal nach Österreich. Er machte im TGM und WIFI eine Ausbildung als Elektroniker und Fernsehtechniker, und arbeitete dann bei Grundig Austria. Nachdem 2003 die Amerikaner das irakische Regime stürzten, kehrte er zurück in den Irak und gründete in einer 50.000 Einwohner christlichen Stadt namens Karakosh, nordöstlich von Mosul, eine Telekommunikations- und Internetproviding-Firma. Im Juli 2014 flüchtete er noch einmal nach Wien, nachdem der „Islamische Staat“ seine Familie vertrieben hat. Zurzeit arbeitet er als Dolmetscher für arabisch, englisch und italienisch.

 

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Abtreibung als Grundrecht? - "Mein Bauch gehört mir!" - "Mein Gehirn vor dem Beischlaf auch?" drucken

Die Bestrebungen der polnischen Regierung, eine Verschärfung des Abtreibungsverbotes einführen zu wollen, lösen zurzeit heftige Diskussionen aus. Nicht nur in Polen. Und der wortgewaltige US-Präsidentschafts-Bewerber Donald Trump verkündete, dass Frauen in den USA für Abtreibungen bestraft werden sollten. Etwas später meinte sein Wahlkampfteam, die Ärzte sollten bestraft werden, nicht die Frauen, Trump sei falsch verstanden worden. Grund genug, sich unabhängig von den Bestrebungen in Polen oder den USA mit diesem Thema auch in Österreich öffentlich auseinander zu setzen.

So setzte in einigen Medien rasch die Diskussion ein, dass so „ein hart erkämpftes Recht der Frauen in Gefahr gerät“. Konkret äußert sich zum Beispiel eine Redakteurin in ihrer Kolumne ‚Frauensache’ (Rheinische Post vom 6.4.2016) und konkretisiert: „Das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper war so etwas wie die Mondlandung der Frauenbewegung. Dieses Recht infrage zu stellen, mag für die Rechtspopulisten nur ein kleiner Schritt sein, für eine gleichberechtigte Gesellschaft aber ist es ein großer Rückschritt.“

Sollte es eine Verschärfung des Lebensschutzes geben?

Nun gibt es sicherlich etliche Gründe, eine – wie in Polen oder den USA geplante – Verschärfung des Abtreibungsverbotes zu kritisieren. Und es gibt noch mehr äußerst gewichtige Gründe, „das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper“ nicht anzutasten. Aber die Frage, was ein Abtreibungsverbot bzw. Bestrebungen zu einer drastischen Reduzierung von Tötungen im Mutterleib mit einem „Rückfall in alte Rollenbilder“, einer Beschneidung des „Selbstbestimmungsrechtes von Frauen“ und einer Reduzierung von ‚Gleichberechtigung’ zu tun hat, ist für denkende Leserinnen und Leser nicht nachvollziehbar.

Schon der Slogan der Frauenbewegung: „Mein Bauch gehört mir“, mit dem in etlichen Ländern die Abschaffung des Abtreibungsverbotes gefordert wurde, war so hohl, dass man sich wunderte, wieso er von den sich in die Öffentlichkeit zu katapultieren versuchenden Protagonistinnen so deutlich eingebracht wurde.

Vom Grundsatz her ist einem Aufruf: „Mein Bauch gehört mir“ nur zuzustimmen, wenn damit die Zeitspanne vor dem Beischlaf gemeint ist. Kein Mann sollte sich dem „Bauch“ – oder anderen Intimbereichen – einer Frau für einen angepeilten Sexualkontakt nähern, ohne das die „Bauchbesitzerin“ dem zustimmt. Lehnt sie diesen nicht ab oder stimmt sie ihm offensiv zu, dann ist damit gleichzeitig das Selbstbestimmungsrecht der Frau, Wochen später alleine über den Abbruch einer Schwangerschaft als Folgen dieses „Aktes“ entscheiden zu können, verwirkt.

Ging es dabei um einen einvernehmlichen Sexualkontakt, würde ihr für sich reklamiertes Recht auf Selbstbestimmung auch dadurch reduziert, dass der Mann ein 50-prozentiges Mitspracherecht hätte. Diese Zusammenhänge scheinen die Protagonistinnen von „Mein Bauch gehört mir“ konsequent auszublenden.

Statt dessen existiert in großen Teilen der Frauenbewegung folgender Denkansatz: Für eine Abtreibung besitzt eine Frau das alleinige Entscheidungs-Recht; die Kosten dieser persönlichen Entscheidung (für Lohnfortzahlung und evtl. später notwendig werden psychotherapeutische Aufarbeitungen) werden aber ungefragt der Solidargemeinschaft aufgehalst; und bei einer nicht vorgenommen Abtreibung wird eine 100-prozentige Zuständigkeit für die Zahlung von Alimenten beim Kinds-Erzeuger vorausgesetzt.

Mein Bauch gehört mir – Vor oder nach dem Beischlaf?

Es geht hier nicht um eine moralische Beurteilung von Beischlaf-Situationen vor, außerhalb oder innerhalb von auf Ehe oder sonstwie auf Zukunft angelegten Beziehungen, sondern es geht um die Verantwortung der Auswirkungen von eingegangenen Sexualkontakten gegenüber dem Partner beziehungsweise der Partnerin und um die Verantwortung, ob die Entstehung neuen Lebens eingeplant wird oder ausgeschlossen werden soll. Eigentlich müsste es entbehrlich sein, hier noch einmal auf die verschiedenen Methoden oder Wege der Empfängnis-Vermeidung bzw. Empfängnis-Verhütung hinzuweisen.

Dass dennoch einige Verdeutlichungen notwendig zu sein scheinen, hängt wohl damit zusammen, das bestimmte politische Kreise uns kollektiv viel zu lange ins Hirn einzuträufeln versucht haben, das die Abtreibung eine – halt etwas später organisierte – Geburten-Planungs-Methode sei. Wer auf diesen – jede Logik entbehrenden – Denkansatz reinfällt, wird vielleicht morgen auch andere Menschen, von denen sich jemand im persönlich beanspruchten Freiraum beeinträchtigt sieht, per Tötung „entsorgen“ wollen.

„Schwangerschafts-Unterbrechung“ oder Abtreibung?

Wie stark die Diskussionen zur Freigabe der Abtreibung zu kaschieren gesucht wurden, wurde auch durch den von Frauenrechtlerinnen gerne verwendeten Begriff „Schwangerschafts-Unterbrechung“ deutlich, weil sich Abtreibung ja wirklich wie ‚Abort’, ‚weg damit’ oder ‚abtöten’ anhört. Aber was ist das für eine Unterbrechung, die mit dem Tod endet? Es dauerte, bis erste Stimmen die Wort-Gaukelei offenkundig werden ließen, indem sie mutig fragten, wann denn die Unterbrechung beendet und die Schwangerschaft fortgesetzt würde? 

Was die meisten Menschen nicht zu wissen scheinen: Auch nach der Strafrechtsreform zur Abtreibungs-Gesetzgebung gibt es kein Recht auf Abtreibung, wie dies im § 96 StGB klar zum Ausdruck gebracht wird. Stattdessen wird im § 97 StGB Absatz 1 geregelt, welche Voraussetzungen vorliegen müssen, dass die Tat nach § 96 nicht strafbar ist:

  • „wenn der Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Monate nach Beginn der Schwangerschaft nach vorhergehender ärztlicher Beratung von einem Arzt vorgenommen wird; oder
  • wenn der Schwangerschaftsabbruch zur Abwendung einer nicht anders abwendbaren ernsten Gefahr für das Leben oder eines schweren Schadens für die körperliche oder seelische Gesundheit der Schwangeren erforderlich ist oder eine ernste Gefahr besteht, daß das Kind geistig oder körperlich schwer geschädigt sein werde, oder die Schwangere zur Zeit der Schwängerung unmündig gewesen ist und in allen diesen Fällen der Abbruch von einem Arzt vorgenommen wird; oder
  • wenn der Schwangerschaftsabbruch zur Rettung der Schwangeren aus einer unmittelbaren, nicht anders abwendbaren Lebensgefahr unter Umständen vorgenommen wird, unter denen ärztliche Hilfe nicht rechtzeitig zu erlangen ist.“

Dass öffentliche Institutionen in Österreich diesen gesetzlichen Rahmen unter positivem Vorzeichen als besonders „restriktionsfrei“ herausstellen und wertschätzend hervorheben, dass so die Beratung und Begleitung ausschließlich an den „individuell sehr verschiedenen Bedürfnissen der betroffenen Frauen auszurichten“ würde, ist keinesfalls ein Beleg dafür, dass dem Schutz des ungeborenen Lebens keine eigene Bedeutung zukommt.

Auch die Anmerkung der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung, dass die Entscheidung einer Frau oder eines Paar für einen Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich „ein wohlüberlegter Entschluss“ sei, „der von anderen nicht in Frage gestellt werden soll“, greift zu kurz. Denn welche Entscheidung – erst recht in einer Konfliktsituation – wird so klar getroffen, dass nicht selten schon nach kurzer Zeit starke Selbstzweifel einsetzen können? Und die vielen Schulgefühle, welche nicht wenige Frauen oft über viele Jahre an psychotherapeutische Praxen binden, sind auch kein Beleg für eine richtig abgewogene Entscheidung. 

Eine Ethik der Verantwortung ist nicht an eine Religion gebunden

Beim Thema Abtreibung geht es nicht um moralische Appelle, sich an christlichen, jüdischen, muslimischen oder fernöstlichen Religionen orientieren zu sollen, sondern darum, die uns – als Konsequenz unserer Freiheit – auferlegte Verantwortung deutlicher wahr zu nehmen. Dies macht z.B. Hans Jonas in seiner zum Lebenswerk gewordenen „Ethik der Verantwortung“ deutlich und Hans Küng engagiert sich seit Jahren mit vielen Gleichgesinnten – auch jenseits christlicher Wertvorstellen – um eine ‚Welt-Ethos-Basis’.

Je intensiver Handlungen des Einzelnen das Leben anderer sowie den Umgang mit der uns zur Verfügung gestellten Schöpfung betreffen, desto umfangreicher sind allgemeinverbindliche ethische Standards zu berücksichtigen. Auch wenn viele Zeitgeist-Menschen Sexualkontakte als Spaß sehen und Erotik konsumieren wollen, bei der Abtreibung geht es um Leben oder Tod. Das haben alle Menschen – egal ob mit oder ohne religiöse Basis – zu berücksichtigen. Und wenn sich Egoisten dieser Verantwortung entziehen, haben die Gesellschaft und der staatliche Gesetzesrahmen darauf deutlich zu reagieren.

In meinen Hochschul-Vorlesungen „Einführung in die Ethik“ begreifen dies nicht nur die christlich Orientierten, sondern alle. Dass die Übertragung in den Alltag oft nicht so wie gewollt oder notwendig klappt, wird immer wieder deutlich.

Töten per Abtreibung ist kein Menschenrecht

Wer in einer festen Partnerschaft lebt, hat in der Regel das Thema Geburten-Planung zu einer passenden Zeit thematisiert und geklärt. Fehlt diese Basis – vielleicht weil ein sexueller Kontakt ohne Beziehungsperspektive eingegangen wird – und trotzdem ein zeugungsfähiger Akt gewollt ist, dann muss halt die Möglichkeit der Entstehung neuen Lebens wenigsten verhütet werden. Auch Paare, welche nur für einen Kurz-Intervall ihre Körper vereinen wollen, haben eine große Verantwortung für ihr Tun: Dass keiner gegen den Willen des Anderen handelt bzw. keine Gewalt zum Einsatz kommt, dass ein Gegenüber nicht durch fehlende Achtsamkeit mit einer Krankheit infiziert wird und dass nicht leichtfertig ungewollt neues Leben entsteht.

Die meisten Abtreibungen werden übrigens nicht in der Folge von Vergewaltigungen oder Kurzzeit-Beziehungen, sondern in 'ganz normalen auf Dauer angelegten Beziehungen' vorgenommen, weil halt ein weiteres Kind nicht mehr vorgesehen war und eine in Verantwortung gelebte Empfängnisregelung ausgeblendet wurde. Diese in Statistiken nachlesbaren Fakten und auch nach Gesprächen mit Schwangerschaft-Konfliktberaterinnen erhalten Infos machen Menschen mit einer durchschnittlichen Empathie einfach sprachlos.

Ja, das hart erkämpfte Selbstbestimmungsrecht der Frauen darf nicht torpediert werden! Ja, alle Menschen – ob winzig-klein oder über-groß, jung oder alt, weniger oder mehr begabt, arm oder reich haben gleichermaßen das Recht, dass ihr Körper – aber auch ihre Seele – in guter Vorsorge und Umsicht geschützt wird. Ja, alle Menschen haben sich für eine Gleichberechtigung von Frauen und Männern immer neu einzusetzen. Und der Staat hat durch klar gefasste Gesetze dafür zu sorgen, dass diese Rechte den Lebensalltag prägen.

Aber ein Recht auf Tötung, welches aufgrund einer fahrlässigen oder grob fahrlässigen Ausklammerung der eigenen Verantwortung für die Folgen eines Zeugungsvorgangs für sich zu reklamieren gesucht wird, meist auf Eigennutz basierend, ist ein nicht hinnehmbarer gesellschaftlicher Rückschritt. Die Konsequenz: Ja, auch ein ungeborenes kleines Kind hat ein Lebens-Recht.

Dr. Albert Wunsch ist Psychologe, Diplom-Sozialpädagoge, Diplom-Pädagoge sowie promovierter Erziehungswissenschaftler. Bevor er 2004 eine Lehrtätigkeit an der Katholischen Hochschule NRW in Köln (Bereich Sozialwesen) begann, leitete er ca. 25 Jahre das Katholische Jugendamt in Neuss. Im Jahre 2013 begann er eine hauptamtliche Lehrtätigkeit an der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) in Essen / Neuss. Außerdem hat er seit vielen Jahren einen Lehrauftrag an der Philosophischen Fakultät der Uni Düsseldorf und arbeitet in eigener Praxis als Paar-, Erziehungs-, Lebens- und Konflikt-Berater sowie als Supervisor und Konflikt-Coach (DGSv). Er ist Vater von 2 Söhnen und Großvater von 3 Enkeltöchtern.

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Unbequeme Wahrheiten über den Islam drucken

Begleitet man den 74-Jährigen im Irak geborenen Journalisten mit den freundlichen Augen durch ein Einkaufszentrum in Wien, bekommt man rasch den Eindruck, dass der Gute mit der halben Welt per Du ist. Händeschütteln, Lachen, Umarmungen. Ganz der Gegensatz zu der schlimmsten Zeit seines Lebens, als Dr. Amer Albayati, der in diesem Tagebuch mit vielen Beiträgen als Gastkommentator vertreten ist, rund um die Uhr von einer Sondereinheit mit Cobra- und Wega-Beamten beschützt werden musste.

Der Motor der Initiative der Liberalen Muslime Österreichs (ILMÖ) hat als Islam-Reformer und Terror-Experte nun ein aufrüttelndes Buch über sein Leben geschrieben: „Auf der Todesliste des IS“.

Die Todesdrohungen, die gegen den Motor der Liberalen Muslime in Österreich ausgestoßen worden waren, wurden absolut ernst genommen. Albayatis schlimmes Verbrechen bestand in der Tatsache, dass der seit Jahrzehnten in Wien lebende Moslem den Bedarf eines moderneren und in unsere Gesellschaft eingebetteten Islams sah und dies auch vielfach zum Ausdruck brachte.

So wurde er zum Feindbild der Muslimbruderschaft und des IS. Doch das kann seinen Elan nicht bremsen. Mutig informiert er mit Presseaussendungen über Missstände, stellt sich der Diskussion mit Haltung und gastiert als Fachkommentator fast täglich in TV-Sendungen in Österreich und rund um den Globus.

Statt sich zu verstecken, hat Amer Albayati nun im Seifert-Verlag seine Lebensgeschichte publiziert. Eine recht interessante Mischung aus Einblicken in sein Werden, sein Aufwachsen in Bagdad. Danach ein Auslandsstudium in Deutschland und die Heimkehr wegen der Krankheit des Vaters. Die neuerliche Ausreise wurde dem jungen TV-Regisseur versagt, da jemand den Behörden verraten hatte, dass sein Militärdienst noch ausstand. Dass er in Deutschland Tochter und Familie hatte, zählte nicht.

Mit Schleppern wollte Amer fliehen, wurde inhaftiert und erst in den Kriegswirren des Irak-Iran-Krieges im Herbst 1980 gelang ihm durch Sirenengeheul und Bombenangriffe die Flucht nach Damaskus. Von dort ging es mit der ersten Maschine nach Wien.

Wie sich doch die Geschichte wiederholt. Heute sind wesentlich stärkere Fluchtbewegungen im Gange und der Buchautor vermutet in Österreich bereits 600.000 Muslime. Tendenz stark steigend. Albayati prangert die Radikalisierung durch Fundamentalisten an. Sie ist leider noch allgegenwärtig. Junge Menschen verirren sich in einem Glaubensbild, das Platz lässt für ein Feindbilddenken und zum Krieg aufruft. Gegen den Westen. Vor allem in den Reihen des Islamischen Staates.

Eine Saat, die schon in Kindergärten genährt wird. Mit zig Millionen Euro subventioniert – in einer Parallelgesellschaft der islamischen Kindergärten, deren 2016 so empörende und durch Aslan-Studien belegte Fehlentwicklungen Amer Albayati bereits 2009 in Schreiben an Spitzenpolitiker thematisiert hat.

Über weiter Strecken analysiert Albayati in seinem Buch die Verstrickungen islamistischer Extremisten in die Destabilisierung der Weltpolitik. Nüchtern beleuchtet er die Szene und streut warnend ein, welch traurige Figur die Politik bei all dem macht. Über Jahrzehnte sind Entwicklungen verschlafen worden, wurde verharmlost, bis dann die ersten Bomben flogen oder Schülerinnen in den Dschihad nach Syrien aufbrachen.

Aus Wien in den Krieg. Viele Terrorprozesse lassen uns mit Fragezeichen aufwachen. Wo waren jene, die uns beschützen sollten? Gab es keine Frühwarnsysteme? Wieso hat man Amer Albayati nicht früher gehört, früher ernst genommen? Eigentlich hätte der Buchautor allen Grund sich verzweifelt abzuwenden. Eine Mission für den Liberalen Islam, für höchst notwendige Reformen und Präzisierungen in der Islam-Auslegung hinter sich zu lassen, die ihm sprichwörtlich viel Feind aber nur wenig Ehr gebracht hat. Statt Dank gab es Zank. Insgesamt 15 Morddrohungen von verschiedenen IS-Kämpfern als Gipfel der Feinseligkeiten gegen ihn.

Unermüdlich macht Albayati weiter. Es ist seine Art, der Gesellschaft Dank zu sagen. Er will den Untergang unserer Werteordnung verhindern, will seine Muslime geschwisterlich in einem von so vielen Prüfungen gebeutelten Europa einbinden. Als es so gefährlich für ihn in seiner zweiten Heimat Österreich wurde, hätte er Asyl in Kanada, Australien und den USA bekommen. Doch er blieb hier. Er wollte hier seiner Aufgabe nachkommen, die ihm längst Berufung geworden ist.

Wie sehr, das kommt zum Ausdruck, wenn Michael Ley in seinem Vorwort betont, dass Albayati auf sämtliche Einkünfte aus dem Buch verzichtet hat. Damit entzog er seinen Gegnern schon die leiseste Chance, ihm Selbstprofilierung und Profitgier auf Kosten des Islam vorzuwerfen.

So schreibt Michael Ley in seinem Vorwort zu „Auf der Todesliste des IS“: „Die gegenwärtige ungebremste Invasion von Muslimen aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika wird diese Entwicklung negativ verstärken, und große Teile Europas laufen Gefahr, der Islamisierung preisgegeben zu werden. Vor diesen Entwicklungen warnt Amer Albayati seit vielen Jahren unermüdlich und erntete jedoch mehr Anfeindungen als Anerkennung. Seine Kritik am politischen Islam stößt bis heute auf die Ignoranz der meisten Vertreter der Politik, der Medien und der Wissenschaft, aber auch vieler kirchlicher Würdenträger. Mit einem geradezu pathologischen Eifer widersetzt man sich der banalen Einsicht, dass der orthodoxe – und selbstverständlich der radikale – Islam nicht mit Demokratie und modernen Rechtsstaaten vereinbar sind. Nur die Ideologie eines „friedfertigen“ Islam kann die Utopie des Multikulturalismus aufrechterhalten – die Tag für Tag empirisch widerlegt wird. Der letztgenannte Umstand macht deshalb den rationalen Religionskritiker zum Erzfeind: Er gibt mit seiner Kritik die Multikulti-Utopie der Lächerlichkeit preis. Er entzieht den politischen Träumern den Boden und denunziert die kommenden Zivilisationszerstörer. Zivilisatorischer Selbstmord und Islamisierung sind deshalb Zwillinge des kommenden dritten Totalitarismus.“

Die Warnungen sollten nicht länger in den Wind geschlagen werden. Amer Albayati hat akribisch eine Bilanz seines Lebens und seines Bemühens gezogen. Er hat gut dotierte Funktionen in der arabischen Welt ausgeschlagen und Verlockungen der Politik in Österreich widerstanden. Der Mann wirkt ehrlich, authentisch und wirklich alarmiert. In seinem Buch belegen frühe Artikel und Arbeiten, wie jede der angekündigten Entwicklungen eingetreten ist. So betrachtet prophetisch. Nur: Die Propheten gelten halt im eigenen Land nichts. Das ist eine alte Weisheit und Österreich ist seit mehr als drei Jahrzehnten sein Land, seine zweite Heimat.

Amer Albayati ist das beste Beispiel für gelungene Integration, für interreligiöse Dialogbereitschaft und ehrliches Bemühen für ein Miteinander. So spaltet einen die Lektüre: Viel Hoffnung, viel Leid. Aber so ist es eben das Leben. Mehr Albayatis wären eine Wohltat für Österreich. Sein Buch ist Warnung und Hoffnung in einem. Ich habe 19 Euro für die Hoffnung ausgegeben und einen Euro für die Warnung.

Mutig jedenfalls der von Dr. Maria Seifert geführte Seifert-Verlag, der dieses Werk zum bestmöglichen Zeitpunkt herausgegeben hat. Wobei sogar die Silvesterunruhen in vielen Großstädten Einzug hielten und Albayatis Eintreten für die Gleichstellung von Mann und Frau. 

Dr. Amer Albayati
Auf der Todesliste des IS: Ein Islam-Insider & Reformer als bedrohter Warner vor Radikalismus und Terror
Seifert Verlag  € 19,95

Reinhard Bimashofer, 56 Jahre, kreativer Selbständiger in Kärnten, Mitgründer des Instituts für Angewandte Politische Ökonomie.

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Unsere Kinder, die wehrlosen Opfer drucken

Es ist erschütternd, zu wie viel politisch verschuldetem Schindluder es in den Kindergärten vor allem in Wien kommt, ohne dass die Bürger es lange erfahren haben. Und neuerdings passiert das auch noch durch eine massive sexuelle Verunsicherung der Kinder. Dabei sind die Kindergärten – nach der Familie und zusammen mit der Volksschule – die weitaus wichtigsten Institutionen, die unsere Kinder und damit die Zukunft prägen. Dabei geht nirgendwo ein so hoher Prozentsatz der Vorschulkinder in Kindergärten wie gerade in Wien.

Jetzt hat zwar lobenswerterweise das Familienministerium einmal die Finanzierungsströme für die Wiener Kindergärten gestoppt. Aber es gibt nur wenig Hoffnung, dass ein politisches Fliegengewicht wie Frau Karmasin wirklich eine grundlegende Besserung aller sich in Wien abspielenden Skandale erreichen wird können. Und ob sie das überhaupt will, wenn sie nicht vom Ministerkollegen Kurz dazu gedrängt wird.

  • Erster Skandal: Eine von Integrationsminister Kurz in Auftrag gegebene Vorstudie des Universitätsprofessors Aslan hat aufgedeckt, dass es in Wien islamistische – aber von Steuergeldern geförderte! – Kindergärten gibt, in denen offensichtlich verfassungsfeindliche Inhalte verbreitet werden. Eine gesamthafte Studie hatte die Gemeinde Wien bisher verhindert. Jetzt erst ist eine solche möglich geworden (und es wird schon in den nächsten Tagen einen ersten Zwischenbericht geben). Dabei haben solche Kindergärten schon bisher zum Beispiel „Al Andalus“ geheißen, was für den „Islamischen Staat“ nichts anderes als die Idee einer Wiedereroberung Südspaniens bedeutet, das vor mehr als 500 Jahren vom Kalifat befreit worden war.
  • Zweiter Skandal: Betreiber islamischer Kindergärten sind – natürlich: mutmaßlich – in einen betrügerischen Ring verwickelt, der jahrelang völlig unkontrolliert von der Gemeinde Wien Förderungen für zum Teil gar nicht existierende Kinder erhalten haben dürfte.
  • Dritter Skandal: In einer Reihe dieser Kindergärten sprechen die Kindergärtnerinnen überwiegend gar nicht Deutsch mit den Kindern (oder können es vielleicht auch gar nicht ausreichend). Dabei sind in den letzten Jahren hohe Steuermittel mit der einzigen Begründung in den Ausbau der Kindergärten und für deren zwangsweisen Besuch geflossen, dass die Deutsch-Kenntnisse der Kinder vor Schuleintritt gesichert werden müssen. Die Verwendung der deutschen Sprache in geförderten Kindergärten ist jedoch in Wien nie kontrolliert worden, während die Gemeinde etwa die Sauberkeit in Küchen ständig und penibel kontrolliert.
  • Vierter Skandal: Die zuständige Stadträtin Frauenberger versuchte, der Kritik an den islamistischen Kindergärten dadurch zu begegnen, dass sie ankündigte, künftig zu kontrollieren, „welches Gottesbild“ in den Kindergärten verbreitet würde. Das aber ist schon wieder nicht nur ein Missverständnis über die Rechte der Politik, sondern auch eine niederträchtige Verdrehung der Problematik. Denn das „Gottesbild“ eines religiösen Kindergartens geht die Politik oder gar eine Linksradikale wie Frauenberger überhaupt nichts an. Sie haben vielmehr nur auf ein einziges zu schauen: dass dort keine verfassungsfeindlichen Inhalte verbreitet werden, etwa über die Ungleichheit der Frau oder über Religions- und Meinungsfreiheit oder gar über den Vorrang der Scharia vor dem Rechtsstaat. Und sofern der Kindergarten aus Steuermitteln gefördert wird, hat sie eben auch ein zweites zu kontrollieren: dass dort deutsch gesprochen wird.
  • Fünfter Skandal: Neben "Kindergärten" gibt es seit etlichen Jahren ohne große öffentliche Diskussion "Kindergruppen", in denen die Standards deutlich niedriger sind als in den Kindergärten, aber die Förderung aus Steuermitteln trotzdem hoch.
  • Sechster und bisher am allerwenigsten bekannter Skandal: Das ist der Inhalt des sogenannten „Wiener Bildungsplans“, der als Reaktion auf die Vorfälle in islamischen Kindergärten nun offiziell allen Kindergärten „zu lehren“ vorgeschrieben worden ist. Einer Kindergärtnerin ist bei ihrer Kündigung ja schon vorgehalten worden, dass sie nicht bereit gewesen war, Kinder beim Masturbieren zu streicheln, was angeblich diesem Bildungsplan entsprechen würde.

Dieser bisher kaum bekannte Bildungsplan enthält jedenfalls neben vielem leeren Gewäsch auch Passagen mit wirren extremistischen Theorien, die dringend auf Verfassungs- und Grundrechtswidrigkeit geprüft werden müssten. Das wäre nicht nur in Hinblick auf die Tatsache dringend notwendig, dass viele Eltern entsetzt und in ihren Elternrechten total verletzt wären, wüssten sie, mit welchem Schwachsinn ihre kleinen Kinder indoktriniert würden. Sondern auch, weil diese Theorien im Widerspruch zu aller wissenschaftlichen Evidenz stehen. Sie basieren vielmehr lediglich auf theoretischen Behauptungen einiger marxistischer und genderistischer Aktivistinnen.

Zum Beweis für diesen Vorwurf im Wortlaut die entsprechenden Passagen aus dem nun zwangsweise angeordneten „Wiener Bildungsplan“: „Eine geschlechtersensible Sexualpädagogik begleitet Mädchen und Buben dabei, ihre geschlechtliche Identität zu finden.“ Und noch deutlicher: „Was wir unter Weiblichkeit oder Männlichkeit verstehen, also das soziale Geschlecht (gender), ist gesellschaftlich konstruiert und nicht biologisch festgeschrieben, es ist erlernt und damit veränderbar.“

Schlimm genug, dass solcher von der ganzen restlichen Wissenschaft als evidenzwidrig abgelehnte und den Erfahrungen aller Eltern (auch schon mit Kleinstkindern) widersprechende Schwachsinn an steuerfinanzierten Universitäten verbreitet wird. Meist von kinderlosen linken Frauen. Aber dort können ja Studenten solchen Lehrveranstaltungen in der Regel wenigstens (wenn auch nicht immer) ausweichen. Aber jetzt wird diese Theorie zwangsweise auf kleine Kinder losgelassen. Die sich nicht wehren können.

Das ist im Grund genauso schlimm wie das, was in den islamistischen Kindergärten geschieht. Einzige mögliche Konklusion: Es dürfte Steuergeld für die Wiener Kindergärten erst dann wieder geben, wenn wirklich all diese Missstände abgestellt worden sind, einschließlich des zwangsweisen Genderismus. Man darf gespannt sein, wie lange die ÖVP da mutig bleiben wird.

Ich schreibe regelmäßig Kommentare für die unabhängige und rund um die Uhr aktuelle Informationsseite „Vienna.at“. 

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Politjustiz in Österreich aus der Sicht eines Betroffenen drucken

Kurz zur Vorgeschichte: In Gföhl, einem kleinen Ort im niederösterreichischen Waldviertel, war die Errichtung eines Missionszentrums des tibetischen Buddhismus geplant, worüber es dort im Jahr 2012 eine heftige Diskussion gab. Als Obmann des Vereins „PRO VITA – Bewegung für Menschenrecht  auf Leben“ habe ich meine Zustimmung gegeben, dass dieser Vereinsname unter ein Flugblatt gesetzt wurde, in welchem über die Glaubensinhalte dieser Richtung des Buddhismus informiert wurde. Als Konsequenz aus einer Volksabstimmung in der Gemeinde kam es nicht zur Errichtung des Missionszentrums (samt Stupa).

Am 4. April 2013 hat die Staatsanwaltschaft gegen mich beim Landesgericht Krems an der Donau einen Strafantrag wegen Verhetzung eingebracht (§ 283 Abs. 2 StGB – Strafdrohung  bis zu 2 Jahren Gefängnis) und mir folgendes zum Vorwurf gemacht: In dem besagten Flugblatt werde der Buddhismus als menschenverachtende Ideologie bezeichnet, es gäbe sexualmagische Praktiken zur Erleuchtung, der Buddhismus sei kriegerisch und die Weltherrschaft anstrebend und werde in die Nähe von Pädophilie und Nationalsozialismus gerückt. Bereits im ersten Beweisantrag habe ich inhaltlich dazu Stellung genommen und Belegstellen zitiert, mit anderen Worten den Wahrheitsbeweis geführt. Dazu kurz: Das Weibliche als solches wird als zu überwindende Ursache der leidvollen Wiedergeburten aufgefasst (was ohne Zweifel frauenverachtend ist); liturgischen Beischlaf gibt es schon mit ganz jungen Mädchen ab 8 Jahren (Pädophilie); Beispiele für sexualmagische Praktiken gibt es zuhauf;  das vom Dalai Lama zelebrierte Kalachakra-Tantra hat das Ziel, auf magische Art eine buddhistische Weltherrschaft (das Reich Shambala) zu errichten – und das durchaus auch auf kriegerische Art, was vom Dalai Lama selbst gar nicht bestritten wird; das Naheverhältnis zum Nationalsozialismus wurde ausführlich dokumentiert.

Mit Urteil des Landesgerichtes Krems vom 13. November 2013 wurde ich dem Strafantrag folgend wegen Verhetzung schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe von 5.400 € verurteilt. Am auffälligsten an der Urteilsbegründung war die ausdrücklich geäußerte Rechtsmeinung, der Wahrheitsbeweis sei nicht zulässig. Formalrechtlich hätte man dann davon ausgehen müssen, dass meine eineinhalbstündigen Ausführungen zur Sache in der Hauptverhandlung voll der Wahrheit entsprachen. Das Gericht hat also einerseits den Wahrheitsbeweis nicht zugelassen, ist aber andererseits davon ausgegangen, dass der Inhalt des Flugblattes unrichtig ist. Meine Beweisanträge wurden ignoriert und das Verfahren insgesamt „schlampig“ geführt. So sollte der damalige Bürgermeister von Gföhl als Zeuge bestätigen, dass 1.600 Haushalte das Flugblatt bekommen hätten, was er auch dann nicht tat, als ihm die Richterin die Worte fast in den Mund legte. Dennoch wurde dies als Faktum dem Urteil zugrunde gelegt. (Seinerzeit noch wichtig für den erreichten Personenkreis).

Am 28. Mai 2015 hat die Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht Wien stattgefunden, die damit endete, dass ich nun nicht wegen Verhetzung sondern wegen Herabwürdigung religiöser Lehren schuldig gesprochen und zu einer teilbedingten Geldstrafe von 2.700 € verurteilt worden bin. Das Oberlandesgericht hat richtig erkannt, dass das Flugblatt keinen Anhaltspunkt dafür bot, dass die Buddhisten (als Menschen) als unwert oder unwürdig dargestellt worden wären, dass sie beschimpft oder verhetzt worden wären oder gegen sie zu Gewaltanwendung aufgerufen worden wäre. Der Schuldspruch erfolgte aber nun nach § 188 StGB. Das Flugblatt leiste keinen kritischen Beitrag zur Debatte zu Inhalten der Glaubenslehre des Buddhismus, sondern enthalte „Wertungsexzesse ohne hinreichendes Tatsachensubstrat“ und diene der bloßen Verächtlichmachung. Doch ob ein Wertungsexzess oder eine Verächtlichmachung vorliegt, kann man – folgt man den Denkgesetzen – nur beurteilen, wenn man sich damit auseinandersetzt, ob das Flugblatt auf wahren Tatsachen aufbaut oder nicht. Das wurde aber geflissentlich unterlassen. Alle Beweisergebnisse und Beweisanträge wurden schlicht ignoriert. Auch hier wieder eine typische „Schlamperei“. Der Schweizer Theologe und Psychiater Bruno Waldvogel-Frei, Autor des Buches „Das Lächeln des Dalai Lama …. und was dahinter steckt“, sollte dazu aussagen, dass er Frauen in Behandlung hatte, die als Opfer sexualmagischer Praktiken psychische Schäden davongetragen hatten. Das Beweisthema wurde schlicht übersehen. Mein Antrag auf Vorabentscheidung durch den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg über die Auslegung der in der EU-Charta gewährleisteten Grundrechte wurde abgewiesen.

Mein nächster Schritt war ein an den Obersten Gerichtshof gerichteter Antrag auf Erneuerung des Strafverfahrens gemäß § 363a StPO (per analogiam), eine Bestimmung, die in erster Linie dazu gedacht ist, nach einem die Republik Österreich wegen Verletzung der Menschenrechte verurteilenden Erkenntnis des Europäischen Gerichtshofes ein Strafverfahren neu aufzurollen. Diesen Antrag hat die Generalprokuratur (die oberste staatsanwaltschaftliche Behörde) zum Anlass genommen, ihrerseits eine Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes einzubringen, weil das Oberlandesgericht sozusagen das Parteiengehör verletzt habe, indem aus einer Verhetzung eine Herabwürdigung gemacht wurde, ohne dies zu erörtern und neue Anträge zu ermöglichen. Am 26. Jänner 2016 hat über beide Anträge eine (gut besuchte) öffentliche Verhandlung vor dem Obersten Gerichtshof stattgefunden, als deren Ergebnis eine Gesetzesverletzung festgestellt (§ 262 erster Satz StPO) und das Urteil des Oberlandesgerichtes vom 28. Mai 2015 aufgehoben wurde. Nachdem ein Erneuerungsantrag dasselbe Ziel hat, wurde mein Antrag inhaltlich nicht behandelt. Das Verfahren muss nun beim Oberlandesgericht neu aufgerollt werden.

Was bedeutet das nun alles? „Verhetzung“ und „Herabwürdigung“ sind sogenannte unbestimmte Gesetzesbegriffe, die von der Rechtsprechung mit Inhalt gefüllt werden müssen. Ob eine Äußerung unter diese Begriffe fällt, ist daher daran zu messen, wie weit die hier maßgeblichen Grundrechte der Meinungs-, Religions-, Wissenschafts- und Informationsfreiheit reichen. Ausgangspunkt dieser Beurteilung bei allen diesen für den Bestand eines Rechtsstaates wesentlichen Rechten ist die Feststellung, ob die einer Äußerung zugrunde liegenden Tatsachen wahr sind oder nicht. Es ist nämlich seit Jahrzehnten auf allen Ebenen der Rechtsprechung einhellige Judikatur, dass die Verbreitung wahrer Tatsachenbehauptungen, wenn sie nicht das Privat- oder Familienleben betreffen, rechtlich uneingeschränkt zulässig ist. Indem in meinem Verfahren dieser Umstand bisher keine Rolle gespielt hat, ja wissentlich und zweifellos in böser Absicht ignoriert worden ist, muss man bereits von einem Justizskandal sprechen. Wenn ich hier nur andeutungsweise die angesprochenen Grundrechte in Zusammenhang mit der Faktenlage bringe, dann wird mir jeder Leser – ob Jurist oder nicht – zustimmen.

Es lässt sich unzweifelhaft nachweisen, dass es sexualmagische Praktiken als „Weg der Erleuchtung“ gibt, die unseren Vorstellungen von einem menschenwürdigen Umgang mit dem weiblichen Geschlecht krass widersprechen. Frauen werden (als Weisheitsgefährtinnen oder Mudras) zur Auslösung und Aneignung sexueller Energien benötigt. Die Mudra muss jung und schön sein. Ein Weisheitslehrer des 8. Jahrhunderts unterscheidet fünf verschiedene Mudras je nach Alter: 8-, 12-, 16-, 20- und 25jährige. Die jüngsten Mädchen, die im Kalachakra-Tantra gebraucht werden, sind 11 Jahre alt. Nach dem Sexualakt verfällt die Mudra der Geringschätzung.

Das „Gesetz der Umkehr“ besagt, dass das Böse nur durch das Böse überwunden werden kann, weshalb offen zu allen möglichen Verbrechen aufgefordert wird. Das vom Dalai Lama zelebrierte „Kalachakra-Tantra für den Weltfrieden“ (Graz 2002) prophezeit einen blutigen Religionskrieg zwischen Buddhisten und Nicht-Buddhisten um die Weltherrschaft und strebt das mythische „Reich Shambala“ an, für das sich auch die Nazis interessiert haben bzw. deren heutige Epigonen noch immer interessieren. Hier gibt es einen Bezug zu Helena Blavatsky, der Begründerin der „Wurzelrassenlehre“, die mit gutem Grund als ideologische Grundlage der Judenvernichtung im Dritten Reich gesehen werden kann. Für die Neuauflage des Blavatsky-Buches „Die Stimme der Stille“ hat der Dalai Lama ein Vorwort geschrieben. Als der Dalai Lama einmal gefragt wurde, ob das Reich Shambala nur symbolisch zu verstehen sei, hat er das ausdrücklich verneint. Diese kurze Zusammenfassung soll verdeutlichen, dass ohne inhaltliche Überprüfung des inkriminierten Flugblattes ein ordnungsgemäßes Verfahren gar nicht möglich war.

Peter Scholl-Latour schreibt in seinem Buch „Kampf dem Terror – Kampf dem Islam?“ über Tibet in der Zeit vor der chinesischen Besetzung (S. 475f): „Eine ,Insel der Seligen' ist diese isolierte Hochgebirgslandschaft nie gewesen. Der Lamaismus war dort in tantristischer Magie, in einer Horrorwelt von Teufeln und Dämonen erstarrt. Die Masse der Bevölkerung lebte als Untertanen der Feudalherren, wenn nicht als Sklaven. Im Potala-Palast spielten sich mörderische Intrigen ab. […] Die lamaistische Theokratie war ein Hort des Obskurantismus und einer religiös verbrämten Tyrannei.“

Abschließend noch Rechtshinweise, die keinen Zweifel daran lassen, dass das gegen mich geführte Strafverfahren mit Rechtsstaatlichkeit und Objektivität nicht zu tun hat:

  1. Das Grundrecht der freien Meinungsäußerung ist zwar nur innerhalb der gesetzlichen Schranken gewährleistet, doch darf ein solches gesetzliche Schranken verkörperndes Gesetz keinen Inhalt haben, der den Wesensinhalt des Grundrechtes unzulässig einschränkt. (Ständige Judikatur des Verfassungsgerichtshofes, vgl etwa VfSlg 6166/1970, VfSlg 13122/1992.) Zufolge der Judikatur des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gilt das in Artikel 10 Absatz 1 MRK statuierte Grundrecht auf freie Meinungsäußerung auch für Aussagen, die als verletzend, schockierend, oder irritierend empfunden werden, weil dies der Pluralismus und die Toleranz verlangen, ohne die keine demokratische Gesellschaft existieren kann (Vgl MR 1986, H 4, 11; MR 1991, 171, mit weiteren Nachweisen). Diesem Grundrecht wird daher ein sehr hoher Stellenwert zuerkannt.
  2. Zur Ausübung der christlichen Religion gehört eindeutig der Auftrag zur Mission, also die eigenen Glaubensinhalte darzustellen und andere Menschen dafür zu gewinnen. (Demselben Zweck sollte ja übrigens auch das buddhistische Missionszentrum in Gföhl dienen). Weil es eine Tatsache ist, dass Glaubensrichtungen zueinander in Konkurrenz stehen (zur Zeit wird keine andere Glaubensgemeinschaft so angefeindet wie die katholische Kirche) und weil es eine Tatsache ist, dass alle Glaubensgemeinschaften missionieren, muss es auch rechtmäßig sein, über die Glaubensinhalte einer konkurrierenden Glaubensgemeinschaft zu informieren. Und deshalb wurde ich auch in meinem Grundrecht auf Religionsfreiheit verletzt.
  3. Das Grundrecht der Informationsfreiheit (Artikel 11 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union) wird dort definiert als die Freiheit, Informationen und Ideen ohne behördliche Eingriffe zu empfangen und weiterzugeben. Dieses Grundrecht verliert jede Sinnhaftigkeit, wenn wahrheitsgemäße Informationen und wortgetreue Zitate aus Publikationen und anderen Medien unter Strafsanktion gestellt werden.
  4. Was die Freiheit der Wissenschaft betrifft, ist davon auszugehen, dass dieses Grundrecht nicht nur „Wissenschaftlern“ zukommt, sondern ein Individualrecht jedes interessierten Staatsbürgers ist. Konkret geht es um zeitgeschichtliche Forschung und die Veröffentlichung von deren Ergebnissen. Wenn letzteres unter Strafsanktion gestellt wird, dann wird auch das Grundrecht auf Freiheit der Wissenschaft seines Sinnes entleert.

Wer sich umfassend über die Sache informieren will, den verweise ich auf www.provita.at („Ohne Meinungsfreiheit kein Rechtsstaat“). Dort wird das gesamte Strafverfahren dokumentiert und die Glaubenslehre des tibetischen Buddhismus ausführlich dargestellt.

Dr. Alfons Adam war Rechtsanwalt und widmet sich derzeit der Arbeit im Verein „PRO VITA – Bewegung für Menschenrecht auf Leben“.

 

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Der ORF und die "Schönheit" des Islam drucken

Manche Menschen setzen sich der Gehirnwäsche des ORF in der Sendung: „Erfüllte Zeit“ am Morgen von Sonn- und Feiertagen aus. Sei es, weil ihnen hier eine Art von breitgewalztem „Ethik-Unterricht“ einer Eintopf-Religion vorgesetzt wird, in der sich Zutaten aller Religionen finden, oder weil er gebannt verfolgt, so wie ich, wie die eigene christkatholische Religion wie ein morscher Turm in Etappen gesprengt wird. Ähnlich wie es jüngst dem Kraftwerksturm in Voitsberg ergangen ist. Der Zuhörer staunt entsetzt, wie perfide der ORF die früher in Österreich tatsächlich katholische, allumfassende Religion zerstört, der 95 Prozent der Bevölkerung angehörten.

Strategisch geht der ORF so vor, dass er ausschließlich radikal progressive Protagonisten einer entseelten pseudo-katholischen Ideologie der linksorientierten, von „Gutmenschen“ dominierten „Caritas-Kirche“, zu Wort kommen lässt.

Diese Verfechter einer ultraliberalen Glaubensauffassung wollen sich von der Bindung an einen liebenden, aber auch strafenden, gerechten Gott lösen, dessen Gebote sie missachten und zeigen so Elemente des Freud'schen „Todestriebes“, der „nach Auflösung dieser Einheit, nach Verstreuung und Auflösung von Bindung“ strebt.

Eine weitere Strategie des ORF zur Auflösung des katholischen Glaubens ist es auch, diesen nur als eine, nicht besonders gelungene Variante im Reigen verschiedenster Religionen darzustellen.

Warum Menschen ihre eigene Religion zerstören wollen, bis von ihr nur noch homöopathische Reste übrig bleiben, könnte tiefenpsychologisch so erklärt werden, dass ihnen die auferlegten Gebote wie z.B. das Gebot „Du sollst nicht töten“ nicht tragbar erscheinen, sie daher dagegen verstoßen und die Folgen dieser Übertretungen, Gericht und Verdammung im Jenseits, welche elementare Glaubensinhalte sind, nicht wahrhaben wollen.

In der Tiefe ihrer Persönlichkeit schlummert jedoch das Wissen um ihre Schuld. Da sie diese Schuld aber nicht zugeben und anerkennen wollen und auch an die Erlösung von dieser Schuld durch den Sohn Gottes, Jesus Christus, nicht glauben, der nur als Sohn Gottes Sünden vergeben kann und eine innere Haltung des Sündenbewusstseins und der Vergebungsbitte verwerfen, tragen sie diese Schuld unbewusst oder unterbewusst mit sich. Diese seelische Belastung versperrt ihnen die Freude am Leben und so suchen sie unbewusst eine andere wirksame Erlösung, die durch ihren Tod.

Dieser fatale, autoaggressive Bewältigungs-Mechanismus einer tief in der Seele wurzelnden Selbstverachtung, der im Tod die Befreiung von Schuld sieht, weil diese Menschen das Angebot einer Befreiung von dieser unterschwellig bewussten Schuld durch Buße und Sühne in ihrem aktuellen Leben nicht annehmen und sich diese Schuld auch nicht eingestehen wollen, kann sich auch auf eine ganze, schuldig gewordene oder sich schuldig fühlende Ethnie übertragen und dazu führen, dass sich diese Ethnie tief in ihrem Inneren angesichts ihrer schuldhaften Vergangenheit nicht wert fühlt, zu leben, so dass sie sich durch Tötung ihrer Nachkommen selbst auslöscht.

Dieses tiefenseelische Schuldbewusstsein, das die Lebenskraft raubt und sich in oberflächliche Betäubung durch materielle und sexuelle Befriedigung flüchtet, kann insbesondere bei Deutschen und Österreichern angenommen werden, welche die massenhafte, millionenfache Tötung ihrer Nachkommenschaft massiv verdrängen, ja sogar diese Schuld an der Massenvernichtung ihrer Kinder im Mutterleib dadurch aufzuheben versuchen, indem sie diese Tötungen zu einem „Menschenrecht auf Abtreibung“, also zu einem „Menschenrecht auf Menschentötung“ erklären, eine absurde Forderung, denn die Tötung eines Menschen, der wehrlos ist und von dem man nicht bedroht wird, kann niemals ein Menschenrecht sein.

In ähnlicher Weise hat auch die NS-Diktatur die Judenvernichtung als ein Recht auf „Notwehr“ gegen den, auf alle Juden generalisierten Plan des amerikanischen Juden Theodore N. Kaufman in seiner Schrift Germany must perish!“ - Deutschland muss sterben - gerechtfertigt.

Betrachtet man Beispiele des ORF aus der jüngsten Vergangenheit, so kommen Zweifel auf, ob man sich in einem katholischen oder islamischen Land befindet.

Am Christtag, dem nach Ostern höchsten Feiertag der Kirche, war in der Sendung „Erfüllte Zeit“ ein Beitrag mit dem Titel: „Isa Ibn Maryam - Die Geburt Jesu im Koran“ zu hören. Danach beschreibt der Koran die Geburt Jesu und den Werdegang seiner Mutter Maria „eigentlich ausführlicher“ als die Bibel. Bemerkenswert sei, „dass in der islamischen Tradition das Weihnachtsgeschehen eingehender beschrieben wird als in der christlichen“.

Der ORF legt dadurch den Schluss nahe, dass der Koran die Geburt Jesu „eigentlich ausführlicher“ und „eingehender“ beschreibt als die Bibel, also dass man, wenn man den Koran liest, besser über Jesu Geburt informiert wird, als nach dem Bericht der Bibel. Dieser Beitrag, in welchem die „gläubige Muslimin“ Dudu Sücigöl – der Name wird nur akustisch mitgeteilt und findet sich nicht schriftlich im Programm – berichtet, wie sie mit Kekse backen und dem Besuch von Weihnachtsmärkten ihre Variante des Weihnachtsfestes feiert, dauert etwa zehn Minuten, somit rund 20 Prozent der ganzen Sendung, was in Anbetracht des muslimischen Anteils der Bevölkerung von etwa 6 Prozent eine überproportionale Islam-Berichterstattung um etwa das Dreifache bedeutet. So gesehen könnte diese ORF-Sendung am Christtag auch als Beitrag eines mehrheitlich moslemischen Landes unter Berücksichtigung einer christlichen Minderheit betrachtet werden.

Das katholische Gegenstück zu diesem Weihnachtsbeitrag nach islamischem Verständnis ist der „Kurzessay“ eines Lieblings des ORF, des ultraliberalen und radikal „progressiven“ Theologen Paul Zulehner, bei dem der ORF sicher sein kann, dass dieser keine Glaubenswahrheiten verkündet, sondern sich in seichtem, kirchenfeindlichen Geschwätz verbreitet. Er ist ein Beispiel für die, vom ORF hochgeschätzten radikal progressiven Protagonisten einer entseelten „Caritas-Kirche“, die von einer Elite von „Gutmenschen“ dominiert wird.

Der Essay Zulehners beginnt mit einem zynischen Seitenhieb auf den Glauben an Gott: Als die Frau eines schottischen anglikanischen Bischofs von Darwins „Entstehung der Arten“ erfuhr, soll sie gesagt haben: „Lieber Gott, lass es nicht wahr sein. Aber wenn es wahr ist, dann mach, dass es sich nicht herumspricht.“ Indem Zulehner diese Legende zitiert, wird seine Absicht deutlich, diese Frau, stellvertretend für einen Großteil der Gesellschaft, die in ihrer religiösen Weltanschauung ebenfalls als rückständig und einfältig dargestellt wird, zu verspotten und herabzusetzen.

Die zentrale These Darwins, dass die Höherentwicklung auf zufälligen Mutationen des Erbmaterials beruht, ist jedoch inzwischen widerlegt, da ein solcher Zufalls-Prozess der Naturgesetzlichkeit der biologischen Ökonomie nicht gerecht wird, eine Gesetzmäßigkeit, die dafür sorgt, dass keine Energie für solche völlig ungerichtete, planlose, nach reinem Zufall stattfindenden Mutationen vergeudet wird. Die Erkenntnisse der Epigenetik zeigen vielmehr, das sich der Organismus individuell an veränderte Umweltbedingungen anpasst und diese Veränderungen auch weitervererbt werden, so dass die Lehre von Darwin revidiert werden musste und die Evolutions-Theorie von Lamarck, dass sich individuell erworbene Anpassungen weitervererben und in den Gen-Pool des humanen Genoms einfließen, an Bedeutung gewinnt.

Ob nun die Evolutions-Theorie von Darwin oder die von Lamarck oder eine Kombination beider Theorien der Wirklichkeit entspricht, ist in der Gesamtheit der Entwicklung der Materie zum menschlichen Leben vernachlässigbar. Die Differenzierung der Elemente aus den Ur-Elementen Wasserstoff und Helium zu allen bekannten Elementen des Periodensystems oder noch weiter zurückliegend, die Entstehung, oder zweckgerichtet ausgedrückt, die Schaffung der Materie aus dem Nichts sowie die Höher-Entwicklung dieser Materie bis zum menschlichen Intellekt, der nach heutiger Erkenntnis als einziges Lebewesen das Universum und seine eigene Existenz bewusst erfassen kann, ist nach menschlichem Ermessen nur auf einen unfassbar intelligent programmierten Entwicklungsplan zurückzuführen, den in seiner Gesamtheit zu erfassen der menschliche Intellekt nicht ausreicht.

Die Einleitung von Zulehner, welche den Glauben an Gott nach dem damaligen Gottesbild verspottet und dessen Existenz scheinbar durch die Theorie Darwins über die Entwicklung der Arten als widerlegt und überflüssig zu betrachten ist, wobei der Eindruck einer überheblichen Präsentation durch einen „Wissenden“ entsteht, ist angesichts des unfassbaren Entwicklungsprogrammes der Entfaltung und Fortentwicklung aus Urmaterie oder dem Nichts zu der für uns erkennbaren kosmischen Wirklichkeit und der biologischen Entwicklung zu diesem Erkenntnisprozess keine Frage, an der sich die Existenz Gottes entscheidet.

Der überhebliche Glaube daran, dass die Darwin’sche Theorie der Entwicklung der Arten, die in wesentlichen Elementen bereits widerlegt ist, die Höherentwicklung der Materie zum menschlichen Intellekt erklärt, kann keineswegs die unfassbare Intelligenz der Gesamtheit der Programmierung von Ur-Materie zum menschlichen Geist erklären, sondern interpretiert nur einen winzigen Teil einer unendlich scheinenden und einander bedingenden Fülle von Naturgesetzen, für die „Gott“ der menschliche Begriff ist, in dessen Begriffsfeld auch der Ursprung und der Zweck allen materiellen und geistigen Seins einfließt. Diese Erkenntnis, dass alle Materie und alles Lebens eine Ursache, eine Herkunft, einen Sinn und Zweck haben muss, den wir „Gott“ nennen, ist jedem vernunftbegabten Menschen zugänglich.

Wie diese Kausalkette im Detail funktioniert, ist interessant und erforschungswert, aber kein Grund die Kausalität aller materiellen und geistigen Vorgänge, die ein Aspekt Gottes ist, zu bestreiten und die Existenz Gottes, der ja infolge unseres begrenzten Intellektes „unerforschlich“ ist, zu leugnen.

Dieser „Urgrund alles Seins“ ist „Gott“ und dass wir nach diesem Urgrund fragen dürfen, ist ein beglückendes Geschenk dieses Urhebers alles Seins, das sich schon in der aufblühenden geistigen Entwicklung des Kindes zeigt, das unaufhörlich „warum“, „warum“, „warum“ fragt, bis der antwortende Erwachsene am Ende seines Lateins ist.

„Der Endzweck des Universums ist die Liebe!“ lautet eine der letzten Botschaften von Marpingen, die ich dort selbst gehört habe und die mich in der Erkenntnis dieser tiefen Wahrheit wie ein Blitz getroffen hat.

Zulehner gleicht in seinem Glaubensverständnis der Weltethoslehre von Hans Küng. Was das Wesen des katholischen Glaubens ausmacht, das Kreuzesopfer Christi zu unserer Erlösung und die letzten Dinge: Gericht, Himmel und Hölle mit dem Endzweck des Universums, uns zur Liebe, dem größten Geschenk Gottes zu führen, darüber schweigt er.

Was Zulehner und Hans Küng jedoch verbindet und beide vor dem Thron Gottes zu verantworten haben werden, ist ihre liberale Beurteilung der Abtreibung, welche nach der Lehre der Kirche ein „verabscheuungswürdiges Verbrechen“ darstellt, diese als grundsätzliche Befürworter der Abtreibung ausweist und ihre gerechte Strafe beim jüngsten Gericht herausfordert.

Während Hans Küng in seinem Artikel: „Ein Pontifikat voller Widersprüche“ eine Aufweichung des Gebotes „Du sollst nicht töten“ und folglich die Lockerung des Verbotes der Abtreibung fordert:

„Selbst in traditionell katholischen Ländern wie Irland, Spanien und Polen lehnt man zunehmend die päpstliche Sexualmoral ab und wehrt sich gegen römisch-katholischen Rigorismus in Sachen Abtreibung.“

zeigt Zulehner Mitleid für das Abtreibungspersonal der Wiener Fleischmarkt-Klinik, die aus Gründen der Rentabilität dieser Hinrichtungsstätte eine bestimmte Anzahl vorgeburtlicher Kindstötungen vornehmen muss, um nicht zugrunde zu gehen:

„Also da wünsche ich mir die Kirche und die Pfarrgemeinden hin, dass wir für das Leben stehen, im besten Sinne des Wortes, nicht in einer ganz billigen Abtreibungs-Protest-Haltung und -Aktion vor der Fleischmarkt-Klinik, die ich im Übrigen für unerträglich finde, weil mir diese Leute in der Klinik schon deswegen Leid tun, weil die müssen, um wirtschaftlich bestehen zu können, eine gewisse Zahl von Abtreibungen durchführen pro Jahr, sonst gehen die wirtschaftlich kaputt.“

Zulehner sorgt sich also um das wirtschaftliche Wohlergehen der Massen-Babyschlächter. Sein Mitleid gehört denen, die Einbußen in ihren Tötungs-Honoraren erleiden könnten, wenn ungeborene Kinder gerettet werden und dadurch der kommerzielle Gewinn nicht mehr zum Betrieb des Kinder-Schlachthofes ausreicht. Die millionenfache vorgeburtliche Kindstötung durch die Abtreibungs-Marter und die Selbst-Ausrottung des christlichen Abendlandes rührt ihn jedoch nicht!

Der Vortrag war auf einer Kassette erhältlich und ist auszugsweise unter http://gloria.tv/media/Z9JpyFFmKUA mit einer Transkription des Redeausschnitts abrufbar.

Solche Gegner der Lebensschützer von „Human-Life-International“ (HLI), die vor den Abtreibungskliniken tausende ungeborene Kinder gerettet und damit die Behauptung der wohlüberlegten Entscheidung der Frau vor der Abtreibung widerlegt haben, sind dem ORF natürlich sehr willkommen bei der Durchsetzung ihrer Bemühungen zur Zerstörung der Kirche. 

An einem weiteren hohen Weihnachtsfeiertag, dem Fest der „Heiligen Drei Könige“, war der Islam-Theologe Milad Karimi ebenfalls in der ORF- Sendung „Erfüllte Zeit“ zu Gast, der den Koran gemeinsam mit dem ORF-Moderator himmlisch besang: „Der Islam ist eine Religion des Friedens und der Menschenliebe“ flötete der Moderator islamergeben, wie es sich der Islam, was „Unterwerfung“ bedeutet, wünscht und zitierte Karimi:

„Demut ist das, was die Muslime … prägt“

um dann als Höhepunkt der ORF- Islamverehrung Karimi mit dessen Zitat:

„Der Islam sei mehr als andere monotheistische Glaubenslehren eine Religion der Schönheit“

zu würdigen:

Somit verbreitet der ORF die maßlos übersteigerte Verherrlichung des Islam als „Religion der Schönheit“ und missioniert dadurch für den Islam in einer ebenso massiven Weise, wie er den katholischen Glauben abwertet.Wie kann der Islam eine „Religion der Schönheit“ und der „Demut“ sein, die den Moslem prägt und auch des „Friedens und der Menschenliebe“ wenn der Koran fordert:

Sure 8, Vers 12: „Wahrlich in die Herzen der Ungläubigen werfe ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab".

Sure 4, Vers 89: „Und wenn sie sich abwenden, dann greift sie und tötet sie, wo ihr sie findet,“

Sure 8, Vers 39: „Und kämpfet wider sie, bis kein Bürgerkrieg mehr ist und bis alles an Allah glaubt…”

Wie kann der Islam eine „Religion der Schönheit“, der „Demut“, des „Friedens und der Nächstenliebe“ sein, dessen Gründer, Mohammed, seine Laufbahn als Karawanenräuber begann und als Feldherr Gebiete, die zuvor christlich waren, mit Feuer und Schwert für den Islam eroberte.

Es gibt nichts Gegensätzlicheres als Töten und Nächstenliebe, das eine schließt das andere aus. Nachdem die kriegerische Eroberung vormals christlicher Gebiete nach dem Vorbild der Eroberungszüge von Mohammed eine Tatsache ist, kann diese Religion in dessen Namen diese Eroberungskriege geführt wurden, nicht zugleich eine Religion des Friedens, der Demut und der Nächstenliebe sein!

Es ist aus unserer nächsten Umgebung bekannt, dass weite Gebiete in den Türkenkriegen verwüstet, der Großteil der Bevölkerung ermordet und den unterjochten christlichen Familien der „Knabenzins“ abgepresst wurde, Kinder, die umerzogen wurden und dann als Janitscharen ihre früheren Heimatländer bekriegten. Dies ist eine Perfidität, die ihresgleichen sucht. Wer diese Religion, in deren Namen die Menschen ganzer Landstriche in Österreich ausgerottet wurden, als Religion des Friedens, der Demut und der Nächstenliebe darstellt und in ihr Schönheit findet, wie dies auch durch den ORF geschieht, verleugnet die historische Wahrheit. Der verwendet den Begriff „Schönheit“ für etwas, das nicht schön ist, nicht gefällt, im Gegenteil Schrecken verbreitet, wenn man die historische Konnotation und das gegenwärtige Assoziationsfeld des Islam heranzieht.

Abgesehen von der geschönten Darstellung historischer Tatsachen, die sich ja nicht für alle Moslems, wohl aber für einen Teil der moslemischen Zivilisation in unaussprechlicher Grausamkeit bis in die Gegenwart fortsetzen, birgt die moslemische Masseneinwanderung ein enormes Potenzial an Bedrohung für die betroffene Zivilisation.

Die Tatsache, dass das ungleiche Geschlechter-Verhältnis zu Frustration und Aggression bei den meist jungen moslemischen Einwanderern führt, bei deren großer Masse keine Aussicht auf Befriedigung ihrer auf Frauen gerichteten Triebe besteht, führen infolge der untergeordneten Stellung der Frauen in den Herkunftsländern – eine Erfahrung, mit der die meisten dieser Männer sozialisiert wurden und deren Verhalten geprägt hat –  fast zwangsweise zu Übergriffen, wie sie als Massenphänomen während der Silvesternacht auf dem Bahnhofsplatz in Köln geschehen sind.

Dieses Ungleichgewicht im Geschlechterverhältnis in der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren ist ein wesentlicher Faktor, der zur Entstehung derartiger sexuellen Übergriffe führt, wie die Nahost-Expertin Karin Kneissl und Autorin des Buches „Mein naher Osten“ kürzlich in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ darlegte. 

Als Beispiel führt sie Schweden an, wo das Geschlechterverhältnis in dieser Altersgruppe 125 Männer zu 100 Frauen beträgt. Dieses Missverhältnis übertrifft jenes von Indien und China deutlich, wo es infolge der vorgeburtlichen Mädchen-Tötung etwa 115 zu 100 beträgt. Es ist zu erwarten, dass auf Grund dieses Frustrations-Potenzials solche Übergriffe weiter erfolgen werden, was wieder die Frustration insbesondere der jungen einheimischen Männer hervorruft, die sich ihrerseits in der Möglichkeit, eine Partnerin zu finden, eingeschränkt sehen. 

Es ist zu befürchten, dass der zunehmende Anteil der Migranten an der Gesamt-Bevölkerung, der in Wien bereits 50 Prozent beträgt und nun noch durch die Massen meist männlicher Zuwanderer – Flüchtlinge sind sie seit Erreichen der Türkei oder anderer nicht kriegführender Staaten nicht mehr – noch weiter durch das Ungleichgewicht von Männern und Frauen in der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren problematisch wird.

Durch die enttäuschten Zukunftshoffnungen von rund 100.000 meist männlichen Zuwanderern allein im letzten Jahr, die über wenig Geld verfügen, keine Arbeit, eigene Wohnung und geringe Aussicht auf Partnerschaften haben, ist angesichts des verhältnismäßigen Wohlstandes der umgebenden Mehrheitsgesellschaft mit Aggressions-Handlungen und Radikalisierung in dieser Masse an jungen Zuwanderern zu rechnen.

Bundespräsident Heinz Fischer, der sich kürzlich im ORF wegen seiner Rolle in der Auseinandersetzung um den Antisemiten Taras Borodajkewycz und der Wiederauflage seines Buches zu diesem Fall höchster Anerkennung erfreuen durfte und dabei zur Zivilcourage aufrief, fordert die Fortführung der Willkommenskultur gegenüber den Flüchtlingen, die in Wahrheit Zuwanderer sind, denn sie durchziehen „sichere Drittstaaten“, um in die, für sie ökonomisch attraktivsten Länder zu gelangen.

Fischer, der als führender SPÖ-Funktionär einer der Hauptverantwortlichen für die Durchsetzung der „Fristenlösung“ war, der in den letzten vierzig Jahren rund drei Millionen ungeborene Menschen zum Opfer gefallen sind, fordert wohl deshalb das Festhalten an der „Willkommenskultur“ und den weiteren Zuzug von Flüchtlingen, bis das Land von ihnen bis zum Bersten gefüllt ist. So kann er sich der Verantwortung für diese millionenfachen Ausrottungsmaßnahmen gegen die ungeborenen Kinder entziehen. 

Dass durch Massenquartiere für hunderte, meist männliche Flüchtlinge, die Anrainer wegen dem erwiesenen Aggressionspotenzial der jungen Männer Angst vor dieser Zusammenballung von Menschen haben, kümmert Fischer nicht, Hauptsache es ist alles vollgestopft mit meist jungen Männern, so fällt das Fehlen von Millionen Menschen, die in den Abtreibungskliniken den Martertod starben, nicht auf. Sein Aufruf zur Zivilcourage ist rein rhetorisch, denn meine Artikel über seine Mitwirkung am Zustandekommen der „Fristenlösung“, die ich ihm zugesandt habe, beantwortete er nicht, obwohl er ja das Staatsoberhaupt aller Österreicher sein möchte.

Selbst der liberale Papst Franziskus sieht das Kernproblem unserer Gesellschaft, wenn er sagt: Wenn ein Land keine Kinder hat, kommen Einwanderer und übernehmen ihren Platz. Dem „großen Humanisten“ Fischer sind solche Erkenntnisse verschlossen. Sein Mitleid ist infolge selektiver Wahrnehmung und Betroffenheit auf die Flüchtlinge fokussiert, das Schicksal der ungeborenen Menschen ist für ihn gegenstandslos. So kann der Tötungsstaat Österreich mit seiner Vernichtungsideologie und seiner finanziellen Unterstützung der Familienberatung seine „Fristenlösungs“-Metastasen bis in die kirchlichen Pastoralämter ausdehnen und dadurch auch die Kirche zur Mittäterin machen, welche selbst Abtreibungen bezahlt und so zu einer Abtreibungs-Filiale des Tötungsstaates Österreich geworden ist. 

Die Familienberaterinnen in den kirchlichen Pastoralämtern werden, wie auch die nichtkirchlichen Beraterinnen von der „Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung“ (ÖGF), dem österreichischen Ableger der berüchtigten „International Planned Parenthood Federation“ (IPPF) ausgebildet, deren Handel in den USA mit Organen ungeborener Kinder erst kürzlich wieder durch Undercover-Ermittler dokumentiert wurde. Diese IPPF-„Familienplaner“ sind Spezialisten in der Gewinnung gewünschter Organe: „Wir sind sehr gut darin geworden, Herz, Lunge und Leber zu bekommen, weil wir das wissen, und dann zerquetsche ich diesen Teil nicht, ich zerquetsche dann im Grunde eher unten, und ich zerquetsche oben, und ich schaue, ob ich das intakt rausbekomme.“

http://www.welt.de/politik/ausland/article144822825/Abtreibungsfirma-bietet-Embryogewebe-zum-Kauf-an.html

Die kirchlichen Familienberaterinnen werden im ÖGF-Ausbildungskurs auch in der Abtreibungsklinik des zig-tausendfachen Menschenvernichters Dr. Christian Fiala ausgebildet. Es wundert daher nicht, wenn die Kirche Abtreibungen bezahlt und in ihren, vom Tötungsstaat finanzierten Familienberatungsstellen die Tötungspille RU 486/Mifegyne, die Fiala-Klink in Salzburg und die Wiener Fleischmarkt-Klinik mit den Worten In Wien, wissens‘ eh, da ist ein Fleischmarkt, da kann man das machen“, empfiehlt.“

Der Aufruf zur Zivilcourage von Fischer, der mehrere meiner Briefe, in denen ich ein Beratungsverbot für Abtreibungsärzte und die Einführung von Beratungskriterien nach dem Stand der Wissenschaft gefordert habe, unbeantwortet ließ, gilt somit nur für linke Anliegen. Die Massenvernichtung der ungeborenen Kinder, die dazu führt, dass sich jede Generation der einheimischen Bevölkerung halbiert und bald nur mehr in wirtschaftlich benachteiligten Rückzugsgebieten die Mehrheit stellen wird, ist für Fischer und den ORF, der massiv für den Islam missioniert, kein Problem, das der Erwähnung wert wäre.

Dr. Josef Preßlmayer, 73, ist Begründer und Kurator des „1. Europäischen Lebensschutz-Museums" und Autor einer Reihe von Büchern zum Lebensschutz. Er war langjährig Schul-Psychologe sowie auch mehrere Jahre Mitarbeiter von „Aktion Leben", wo er nach deren „Outing" als Befürworterin der „Fristenlösung" austrat.

 

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Wo bleiben der Justizminister und seine Staatsanwälte? drucken

Die neueste Ausgabe der französischen Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ hetzt gegen Gott in einer Art und Weise, die zweifellos nach dem neuen österreichischen Strafrecht strafbar ist, die das wahrscheinlich auch schon nach dem alten gewesen ist. Und zwar sowohl nach den Paragraphen 188 (Herabwürdigung religiöser Lehren) wie auch 283 (Verhetzung). Damit leistet auch jedermann Beihilfe zu der Tat, der diese Zeitschrift hierzulande verbreitet.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich persönlich finde zwar die Karikatur zutiefst widerlich, dumm und geschmacklos. Aber ich bin strikt gegen die Bestrafung irgendwelcher Meinungsdelikte, und seien sie noch so widerlich, dumm und geschmacklos (wie auch im konkreten Fall vordergründig provokativ, um sich ein Jahr nach dem Terrorüberfall wieder ins Gespräch zu bringen). Egal ob sie in Medien stattfinden oder außerhalb.

Mit diesen Paragraphen verstößt Österreich wohl auch gegen das Grundrecht der Meinungsfreiheit, wie es im Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtkonvention garantiert wird. Sie erlaubt, die Meinungsfreiheit nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen einzuschränken und deckt sicher nicht die österreichischen Gummi-Paragraphen (in dieser EMRK steht hingegen im Übrigen nichts von dem derzeit ständig fälschlicherweise zum Grundrecht hochstilisierten Asylrecht, aber das nur am Rande).

Die österreichische Justiz und insbesondere der amtierende Justizminister haben mit der liberalen Tradition des Rechtsstaats gebrochen und konzentrieren sich wie einst der Metternich-Staat zunehmend auf die Verfolgung von Meinungsdelikten. Dies noch dazu völlig einseitig und willkürlich.

So hat die Justiz Österreicher bestraft, weil sie den Sexualverkehr von Mohammed mit einer Neunjährigen als das bezeichnet haben, was er ist. So geht sie (vorerst noch nicht rechtskräftig) gegen einen anderen Österreicher vor, der den Buddhismus – mit Verwendung durchaus seriöser Quellen – scharf kritisiert hat. Daher wäre es in der Logik dieses Vorgehens eigentlich zwingend, eine viel ärgere und völlig tatsachenfreie Verspottung einer Religion zu verfolgen. Dies hat in allen Fällen zu geschehen, sobald diese nach Österreich hineinspielen, auch wenn sie ursprünglich im Ausland begangen worden sind.

Die Zeichnung der Zeitschrift zeigt einen blutverschmierten und hassverzerrten Gott mit einer umgehängten Kalaschnikow unter der Überschrift „Ein Jahr danach: Der Mörder ist noch immer auf der Flucht“. Besonders infam ist daran: Der Gott dieser Karikatur ist mit eindeutig christlichen Symbolen (einem Dreieck und dem „Auge Gottes“) ausgestattet. Damit lautet die Botschaft: Der Gott der Christen hat vor einem Jahr das Massaker gegen die Zeitschrift angerichtet und ist noch auf der Flucht.

Unabhängig davon, dass man auch dem islamischen Allah nicht diese Tat fanatischer Moslems in die Schuhe schieben kann (eher schon arabischen Staaten, die mit ihrem Geld vor allem radikale Sunniten unterstützen), ist diese Schuldumkehr ungeheuerlich. Jetzt werden der christliche Gott und damit alle Christen für deren Blutbad verantwortlich gemacht.

Aber veranlasst am Ende nun gerade dieser Umstand die österreichische Justiz zum Wegschauen? Das wäre der Gipfelpunkt der Ungeheuerlichkeit. Dann hätten wir eine Justiz, die zwar den Islam und den Buddhismus auch gegen wahre Aussagen schützt, aber nicht die Christen gegen unwahre und infame.

Nur zur Erinnerung die wichtigsten Passagen des Strafgesetzbuches über die „Herabwürdigung religiöser Lehren“: „Wer öffentlich eine Person oder eine Sache, die den Gegenstand der Verehrung einer im Inland bestehenden Kirche oder Religionsgesellschaft bildet, … unter Umständen herabwürdigt oder verspottet, unter denen sein Verhalten geeignet ist, berechtigtes Ärgernis zu erregen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.“

Die noch viel schärfere Strafdrohung gegen die sogenannte Verhetzung macht (in gleichheits-, also verfassungswidriger Weise) zwar nur Äußerungen gegen bestimmte Gruppen strafbar. Aber jedenfalls zählen neben etlichen anderen auch nach Kriterien „der Religion oder Weltanschauung“ definierte Personengruppen dazu. Damit ist jedenfalls diese Karikatur erfasst, egal ob man in ihr eine Attacke gegen den Gott der Christen sieht oder ganz allgemein gegen den Gott all jener, welche die Weltanschauung eines Eingott-Glaubens haben.

Es ist ebensowenig bestreitbar, dass diese Karikatur zum „Hass“ gegen jene „aufstachelt“ beziehungsweise sie „verächtlich macht“, die an einen solchen mörderischen und hasserfüllten Gott glauben. Wer wirklich an einen solchen Gott wie den der Kasrikatur glauben würde, ist ja in der Tat nur zu verachten. Für Publikationen, die das tun, hat der österreichische Justizminister jetzt sogar drei Jahre Haft ins Gesetz schreiben lassen.

Auch jeder, der das Heft mit dieser Karikatur in Österreich vertreibt, macht sich automatisch zum Mittäter. Es kann auch keine Ausrede für die Untätigkeit der Justiz sein, dass sie durch ein solches Strafverfahren international wahrscheinlich zum Gespött würde. Denn wer so streng in anderen Fällen vorgegangen ist wie die österreichischen Staatsanwälte, der kann jetzt nicht deswegen plötzlich alle Augen und Ohren zuhalten.

Mir ist schon klar, dass eine konsequente Auslegung der genannten Paragraphen zu einem Rattenschwanz an Verfahren führen würde. Es gibt daher nur einen einzigen Ausweg aus dieser Peinlichkeit, die eigentlich auch den aufgeklärten Rechtsstaat verächtlich macht: Das ist die rasche Entfernung aller Meinungsdelikte aus dem Strafgesetz.

Nur jene StGB-Passagen zur „Verhetzung“ sollten vernünftigerweise darin belassen werden, in denen zu Taten aufgehetzt wird. Dann aber sollte es um Taten gegen jede Gruppe oder Person gehen, und nicht nur um Taten gegen Personen aus dem völlig willkürlichen Katalog des Strafgesetzbuches (gegen Priester, Unternehmer, Bauern, Gewerkschafter darf man ja nach dessen Wortlaut ungehindert hetzen und zum Hass und auch zu Taten aufstacheln, aber nicht gegen Schwule oder Marokkaner!).

Schon gar nicht sollten so undefinierbare Begriffe wie „Hass“ und das „Aufstacheln“ zu Strafbarkeit führen. Das sind Vokabel aus der Welt der Moral und Religion. Sie sollten aber absolut nichts in Gesetzbüchern einer modernen Demokratie verloren haben. Zu diesem Schluss führt auch die Tatsache , dass alle Diktaturen von China bis Kirgisien (wie aktuelle Fälle aus den letzten Tagen erneut beweisen) das Gummi-Delikt Hass dazu verwenden, um Dissidenten zu bestrafen, wenn man ihnen schon nichts Konkretes anhängen kann.

Und besonders skandalös ist, dass selbst der Wahrheitsbeweis laut diesem Gesetz nicht gegen Bestrafung hilft. Es genügt, dass ein Staatsanwalt und ein Richter der Meinung sind, etwas sei geeignet, zum Hass aufzustacheln. Und schon kann man eingelocht werden.

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Gesinnungsjustiz, Religionsstrafrecht und die Willkür eines diktatorisch werdenden Staates drucken

Auch im nunmehr zu Ende gehenden Jahr sind österreichische Staatsbürger strafrechtlich verurteilt worden, weil sie ihrer kritischen Haltung gegenüber einer Religion öffentlich Ausdruck verliehen haben. Darunter sind der deutsche Islamkritiker Michael Stürzenberger, die Künstlerin Gisela Rott (ebenfalls Islamkritik) und der emeritierte Rechtsanwalt Alfons Adam (kritisierte den Buddhismus). Alle Genannten sind nach § 188 des Strafgesetzbuches, also wegen „Herabwürdigung religiöser Lehren“ verurteilt worden, so wie vor wenigen Jahren die prominente Islamkritikerin Elisabeth Sabaditsch-Wolff, die auf den Sexualvollzug des islamischen Propheten Mohammed mit der neunjährigen Kindfrau Aischa hingewiesen hatte.

Die islambezogenen Fälle sind zunächst allein deswegen Skandalurteile, weil die islamische Glaubensgemeinschaft es bis zum heutigen Tag schuldhaft verabsäumt hat, ihre Glaubensgrundlagen in irgendeiner Form offenzulegen. Dass ein Gericht trotz vollständigen Fehlens einer irgendwie vorliegenden, geschweige denn objektivierten, „religiösen Lehre“ wegen der „Herabwürdigung“ einer ihm damit eben völlig unbekannten Lehre eine Verurteilung vornimmt, ist damit Ausdruck einer üblen Form der Gesinnungsjustiz.

Viel größer noch als der Skandal der Justiz ist der Skandal der Gesetzgebung, denn die herrschende Gesetzeslage eröffnet einen breiten Spielraum zur kategorischen Bekämpfung jeder Art von Religionskritik. Dieser Skandal erhält eine besondere politische Dimension aufgrund der Weisungsgebundenheit der Staatsanwaltschaft, die – wie die Erfahrung zeigt – mit oder ohne unmittelbare ministerielle Verfügung dazu neigt, sich im Sinne der jeweiligen politischen Agenda zu verhalten.

Der Skandal der Justiz, der Legislative und der politischen Exekutive bleibt auch dann in vollem Umfang bestehen, wenn man Inhalt und/oder Form der religionskritischen Manifestation nicht teilen sollte. Um dies zu zeigen, ist es notwendig, ganz prinzipiell zu argumentieren, kompromisslos die Position des Rechtsstaates anzunehmen und die Konzeption der Grund- und Freiheitsrechte nicht selektiv oder unter dem Eindruck politischer Manipulation, sondern dem Geist ihres Anliegens entsprechend zu begreifen.

Das Ergebnis einer derartigen Analyse ist geeignet, besonders gläubigen Christen Unbehagen zu verschaffen. Neigen nicht wenige von ihnen dazu, den Anruf des Staates zum Schutz ihrer religiösen Gefühle als naheliegend und unverzichtbar zu erachten. Genau diese Christen, aber auch Konservative und klassisch Liberale sollten durch die folgenden elf Punkte davon überzeugt werden, dass der „Schutz einer Religion“ nicht Aufgabe des Staates ist.

  1. Viele Religionskritiker, besonders solche, denen es um die Offenlegung der destruktiven Elemente im Islam geht, bevorzugen es, mit wissenschaftlichen Methoden zu operieren oder jedenfalls ihre Meinung mit sachlich abgesicherten Argumenten zu untermauern. Aber dies sind keine juristischen Kategorien und unter dem Blickwinkel der Meinungsfreiheit keine gegenüber emotionalem Aktionismus bevorzugenswerten Formen des Protestes. Daher muss beispielsweise gewaltloser Zorn über eine verschriftlichte Glaubensgrundlage, die (zu Recht) penetrant und auf Dauer als Legitimationsgrundlage für die brutalen Gewaltakte religiöser Eiferer herangezogen wird, in einer Gesellschaft freier Menschen rechtens sein. Die Frage, ob wir eine Methode der Auseinandersetzung für angemessen halten oder nicht, bzw. ob wir allenfalls gegen ein bestimmtes Verhalten Vorbehalte der Handlungsethik, des Anstands oder der Etikette haben, berechtigt uns nicht, danach zu rufen, dass diese Frage mit den Mitteln des staatlichen Gewaltmonopols entschieden werden soll.
  2. Es ist das Recht der Bürger eines aufgeklärten Staates, über eine Religion oder sogenannte Religion eine schlechte, ja sogar eine verächtliche Ansicht zu haben und diese auf beliebige Weise zum Ausdruck zu bringen. Es ist nicht die Aufgabe, eines Staates, der auf den Grundsätzen des konstitutionellen Liberalismus aufbaut, für eine Religion Partei zu ergreifen, und sei es auch nur, indem er die Religion oder Gott gegen Schmähung verteidigt. (Letzterer schafft es gewiss ganz ohne unser Zutun, sich selbst zu beschützen.)
  3. Wenn der Staat von diesem ehernen Formalprinzip bzw. Neutralitätsgesetz abrückt, muss er konsequenterweise für Positionen religiöser oder ideologischer Natur aktiv Partei ergreifen, weil er deren Verteidigungswürdigkeit bewerten muss. Er muss etwa wertend begründen, warum er z.B. Bücher des Islam unter Schutz stellt und solche des Nationalsozialismus oder Kommunismus nicht. Nachdem es gute Gründe dafür gibt, im Islam und dem Nationalsozialismus vergleichbare inhaltliche und strukturelle Elemente zu suchen und zu finden und diese gleichermaßen zu verabscheuen, muss das Werturteil des Staates, die eine Position zu schützen und ihr den Status der "Heiligkeit" zuzubilligen, der anderen aber dasselbe vorzuenthalten, zu Willkür und Parteilichkeit führen.
  4. Diese Parteilichkeit ist inzwischen zu einem Kennzeichen der aktuellen Staatlichkeit geworden. Sie zeigt sich u.a. im Umstand, dass Inhalte und Symbole der christlichen Religion seit mehr als einem Vierteljahrhundert straf- und konsequenzenlos herabgewürdigt werden können, was auch tatsächlich in reichlichem Ausmaß geschieht, während der Islam und andere fremde Kulte völlig tabuisiert werden.
  5. Die Etablierung eines selektiven Schutzes für unterschiedliche Religionen muss notwendigerweise zur staatlich affirmierten Beseitigung jeder Art der Kritik an bestimmten Religionen führen, was im Hinblick auf den Islam etablierte Praxis ist. Dies ist deswegen der Fall, weil auf einer juristischen Betrachtungsebene zwischen Kritik und Verächtlichmachung nicht unterschieden werden kann. Um die „Herabwürdigung einer religiösen Lehre“ feststellen zu können, müsste ein Gericht (d.h. der Staat) fähig sein, diese Lehre zu beurteilen. Dazu ist eine staatliche Instanz aber prinzipiell nicht imstande und sollte daher auch niemals dazu berechtigt werden.
  6. Nachdem auf staatlich-juristischer Ebene zwischen Kritik, Verächtlichmachung und Herabwürdigung nicht unterschieden werden kann, ist es niemals Aufgabe des Staates, festzustellen, ob der Ausdruck von Unmut über eine bestimmte Religion angemessen ist oder nicht, und dieser Feststellung gar noch strafrechtliche Konsequenzen folgen zu lassen.
  7. Manifestationen gegen eine Religion sind daher immer Ausdruck einer freien Meinung, die der Staat unter allen Umständen zu schützen hat, wenn dadurch nicht andere Freiheitsrechte verletzt oder gegen strafrechtliche Normen verstoßen wird (Sachbeschädigung, Eigentumsdelikte, Körperverletzung, Aufruf zu einer Straftat wie z.B. illegitime Gewaltanwendung, Verleumdung, Kreditschädigung etc.).
  8. Ein Staat, der den Grundsätzen der weltanschaulichen Neutralität nicht folgt und sich für den allgemeinen – und noch schlimmer für einen asymmetrischen – Einsatz hoheitlicher Instrumente zum Schutz einer Religion oder aller Religionen mißbrauchen läßt, muß in der Konsequenz selbst zur Partei einer religiösen Agenda werden oder diese für eine andere Agenda mit Absolutheitsanspruch in Dienst nehmen. Er wird damit zum totalitären Staat, zur Diktatur im Dienste einer bestimmten Sache – und genau das ist mit unserem Gemeinwesen in der Zwischenzeit längst passiert.
  9. Die derzeitigen „Eliten“ des Staates, und insbesondere des Superstaates der EU, haben den Islam als geeignetes Instrument der Zerschlagung bestehender Strukturen und Kulturbestände erkannt, die beseitigt werden müssen, um die Totaltransformation der Gesellschaft in Richtung eines globalistisch-hedonistischen Kultursozialismus vorantreiben zu können. Da dies ohne jede Legitimierung durch die Bevölkerung geschieht, ist die Indienstnahme strafrechtlicher Maßnahmen zur Förderung einer nichtautochthonen Religion bei gleichzeitiger Nicht-Beschützung der autochthonen Religion Ausdruck einer Entwicklung in ein diktatorisches Staatsgebilde.
  10. Es ist nicht Ausdruck von „Religionsfreiheit“, eine bestimmte Religion oder Religionsgemeinschaft frei von Kritik und anderen Manifestationen der Ablehnung oder Zurückweisung zu halten. Eine Religion oder Religionsgemeinschaft auf diese Weise „frei“ zu halten, heißt hingegen, sie nicht nur zu privilegieren, sondern auch ihren Durchsetzungsanspruch staatlich zu unterstützen. Nachdem es kein objektives, d.h. auch kein juristisches Verfahren gibt, mit dem negative Meinung, Abneigung, Verachtung, Abscheu und Haß voneinander unterschieden werden könnte, müssen alle diese Formen subjektiver Aversion als „Meinung“ begriffen und staatlicherseits so behandelt werden.
  11. Das Grundrecht der Meinungsfreiheit beinhaltet nicht nur das Recht, eine Meinung bei sich, sozusagen im stillen Kämmerlein, zu haben, sondern dieser auch im privaten wie im öffentlichen Kreis, beliebig Ausdruck zu verleihen. Entsprechend dem subjektiven Charakter der Aversion und ihrer Ausprägung können auch ihre Manifestationen juristisch nicht voneinander unterschieden werden. Zu beurteilen, ob eine Meinung durch Kritik, Ablehnung, Zurückweisung, Verächtlichmachung oder Herabwürdigung zum Ausdruck gebracht wird, liegt außerhalb der Wahrnehmungs- und Beurteilungsmöglichkeiten des Staates. Ein Rechtsstaat, zu dessen Attributen die Gewährung der Meinungsfreiheit ebenso selbstverständlich gehört wie die der Religionsfreiheit, muß das, was von den Anhängern einer bestimmten Glaubensgemeinschaft subjektiv als „Herabwürdigung ihrer religiösen Lehre“ begriffen werden mag, als Ausdruck der Meinungsfreiheit hinnehmen. Herabwürdigung einer religiösen Lehre ist ein Grundrecht einer Staatsgemeinschaft freier Bürger.

Aus all dem Gesagt ergibt, dass alle Paragraphen der Meinungs- und Gesinnugsgesetzgebung bzw. des Religionsstrafrechts ersatzlos abzuschaffen sind. Das gilt in Österreich insbesondere für die §§ 188 („Herabwürdigung religiöser Lehren“) und 283 („Verhetzung“). Mit genau demselben Anspruch muß allen Bestrebungen entgegengetreten werden, sogenannte „Hassdelikte“ künftig unter Strafe zu stellen bzw. negative Grundhaltungen gegen Religionen und Ideologien (Stichwort „Islamophobie“) mithilfe des staatlichen Gewaltmonopols zu bekämpfen. Dieses Projekt, das besonders durch den Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans vorangetrieben wird und von diesem für das Jahr 2016 auf die Pflichten-Agenda der Europäischen Union gesetzt wurde, ist als besonders gefährliche Attacke auf die Freiheit zu begreifen und zu bekämpfen.

Mag. Christian Zeitz ist wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Angewandte Politische Ökonomie und Islambeauftragter des Wiener Akademikerbundes.

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Entwicklung der islamischen Glaubensgemeinschaft in der österreichischen Bevölkerung seit der Volkszählung 1971 drucken

Quelle: Statistik Austria; aus „Bevölkerung Österreichs nach 1869 nach Bundesländern [(Volkszählungen 1869-2001; 1951 (1.6.), 1961 (21.3.), 1971 (12.5.), 1981 (12.5.), 1991 (15.5.), 2001 (15.5.)] und Statistik Austria; „Bevölkerungsveränderung im Jahre … (1.1.-31.12.) nach Bundesländern“; Stand des jeweiligen Jahres zum 31.12. (ab dem Jahre 1981)

Josef Höchtl

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Der Ernstfall drucken

„Mit dem Islamischen Staat ist ein Ungeheuer herangewachsen, das seine Tentakel um die ganze freie Welt schlingen will. Der Westen muss nun seinen Willen und seine Fähigkeit demonstrieren, seine Werte zu schützen,“ So beurteilte die Frankfurter Allgemeine zwei Tage nach dem Schwarzen Freitag vom 13. November 2015 die verheerenden Attentate in Paris. Was heißt hier jedoch überhaupt eine "Freie Welt"? Heißt sie "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" a la Französische Revolution? Heißt sie "Aufklärung" a la Freimaurerei? Oder will das heißen, ein freier Fall in die Abgründe der Dekadenz und des Nihilismus? Handelt es sich um Liberalität? Liberalismus? Oder Libertinismus?

Nein, die mehr oder minder frommen islamischen Theokraten und ihre barbarischen Söldnerheere sehen uns nicht als das größere Ganze einer heilen, freien Welt, das sie aus Bosheit vernichten möchten. Nein, vielmehr schätzen sie sich selber als Gralsritter der Moral und uns dafür als diabolische, liberalistisch entfesselte Bösewichte ein. Als „Säkularisierte von heute“ sind wir für sie verachtenswerter als „Gläubige von gestern“. Im Zeitalter der Massenkommunikation ist die Auflösung der abendländischen Moral selbstverständlich auch für die morgenländische Jugend eine eminente Gefahr geworden. 

Es ist ein zusätzliches Verhängnis, wenn die Mainstream-Journalisten nicht einmal versuchen, auch die Optik der Täter zu hinterfragen.

Welches Ansehen können wir also in den Augen der Mohammedaner nach der Abwertung all unserer traditionellen Werte und Tugenden haben? Öffentlich akzeptierte und legalisierte Prostitution auf dem Strich, im Bar- und Rotlichtmilieu, Exhibitionismus in Kunst, Fernsehen und Mode, Lockerung der Familienverbände, Sodomie, oder gar Blasphemie nach Charlie Hebdo? All das sind für fromme Muselmanen Ärgernisse erster Ordnung, noch viel verächtlicher als unsere Kirchen und Credos samt unserem Konsum von Schweinsbraten, Schinken und Alkohol.

Wenn das „Christliche Abendland“ für den Islam ein Feindbild war, der sogenannte „Säkulare Westen“, der moralisch ausgehöhlte, liberalistische, muss für den gottesfürchtigen, islamischen Gläubigen ein Horrorbild der Hölle sein. Die Neugründung des jüdischen Staates im Schoße der islamischen Welt – zusätzlich zum traditionellen Juden- und Christenhass – war am Anbeginn des 20. Jahrhunderts die frischeste Wunde der Muselmanen. Die Phantomschmerzen der in Palästina Jahrhunderte hindurch bodenständig gewordenen Araber werden auch für uns verständlich und nachvollziehbar, da die Einwanderung der Juden – aus arabischer Sicht – ebenfalls völlig „unkontrolliert und unerlaubt“ vor sich gegangen war. Es handelte sich zwar eigentlich um eine Rückwanderung, aber nach rund 2000 Jahren wird jede Revindikation fraglich. Die Siedler strömten also damals genauso illegal ins Gelobte Land wie die ungebetenen Migranten heute nach Europa. 

Diese jüdische Migranten-Invasion wirft ihren dunklen Schatten vor allem auf die Schutzmacht „Amerika“ und mittelbar auf den ganzen „Westen“, obwohl sie vorerst unter britischem Banner installiert wurde. Von einer Integration Israels zum Islam ist ebenso wenig die Rede, wie von einer Integration vom Islam zum Christentum die Rede sein wird. 

Das nebeneinander liegende Koexistieren dieser Parallelgesellschaften kann nur durch Säkularisation bewältigt werden. Eine der beiden Religionen oder beide müssen klein beigeben, um irrelevant zu werden und die Reibungsflächen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, das heißt in Apostasie verfallen. Wie das unter den Arabern und Juden ausgefochten werden wird, das ist nun außerhalb unserer Verantwortung. Aber Europas Vergangenheit und Zukunft kann ahnungsvoll ausgemalt werden. 

Von Hitlers barbarischer Endlösung der Shoah abgesehen war die historische Integration der jüdischen Massen in Europa vielfach glatt vor sich gegangen, 

  • durch die Taufe nach dem lutheranischen Ritus, der ohnehin zu nichts verpflichtet und praktisch einer Säkularisierung gleichkommt;
  • durch Agnostizismus und Atheismus als Direktissima zum säkularen, hedonistischen Lebenswandel; 
  • durch die inbrünstige Assimilation in die Ideologien & Utopien der sozialen Bewegungen des 19. Jahrhunderts: Sei es in den wildesten Kommunismus, in die Sozialdemokratie oder in den schlichten Linksliberalismus. Mit großer Vorliebe errichteten viele Juden auf diesem Nährboden ihre neue, religionslose, geistige Heimat. Bekanntlich waren und sind die erfolgreichsten Köpfe der Arbeiterbewegung selten Arbeiter, sondern säkularisierte, jüdische Intellektuelle, Journalisten, Literaten und Künstler. Das war bereits bei Marx & Engels so, aber auch im 20. Jahrhundert allen voran in den historischen Kaffeehäusern von Wien und Budapest, den geistigen Hauptstädten des mittel- und osteuropäischen Judentums. Hans Kelsen oder Bruno Kreisky sind herausragende Gestalten dafür. 

Wir vermuten, dass der Assimilationswille der jüdischen Massen in Europas linke Reichshälfte sicher ehrlich und vollständig war, was auch häufig in der Anpassung der Tauf-, Vor- und Familiennamen an die kulturelle Umgebung zum Ausdruck kam: G. Lukács alias Löwinger, M. Rákosi alias Rosenfeld, B. Kun alias Kohn sind einige der prominentesten Beispiele aus Ungarn. Ihre Aversion insbesondere dem traditionellen Katholizismus gegenüber – die strengste und authentischste Form der Christlichkeit überhaupt – blieb jedoch bis heute virulent.

Im Gegensatz zu der üblicherweise hochqualifizierten jüdischen Diaspora in Europa ist islamischerseits ein ähnlicher Integrations- oder gar Assimilationsansturm kaum zu erwarten. Das Judentum hat eine rund dreitausend Jahre alte, geschliffene und erprobte Kultur, um Mitspieler in der typisch abendländischen Zivilisation zu sein. Nach dem Römerbrief (11,16-24) haben wir ein inniges Verhältnis zum Judentum zu pflegen, wie die aufgepfropften Zweige zu den Wurzeln des Ölbaumes. Der Islam dagegen – im Vergleich zur jüdisch-christlichen Symbiose – ist erst vom 7. Jahrhundert an eine junge, unreife, ländlich-sittliche, regionale „Abweichung“ von den beiden Hauptströmungen der Buchreligionen.

Das Morgenland hat seinerseits nie offene, bürgerliche Gesellschaftsformen nach graeco-romanischem Muster hervorgebracht und ist eine archaische Glaubensgemeinschaft geblieben, deren theologische Prämissen aus phänomenologischer Sicht einem jüdisch-byzantinisch-arabischen Eklektizismus entnommen sind. Der an die Konsumgesellschaft angebiederte Islam in Europa wird daher eher in eine introvertierte Sonderreligion der reinen Diätvorschriften und Kleiderverordnungen verkümmern und höchstwahrscheinlich zusammen mit dem Katholizismus einem raschen Prozess der radikalen theologischen Leere (also einem geistigen Vakuum!) anheimfallen, der heute ausgerechnet von höchster katholischer Seite in der Form einer sentimentalen Orthopraxis und Sündenmystik „Pastoral, Barmherzigkeit und Philanthropie“ am intensivsten vorangetrieben wird.

Wir wollen hier keine Apologie der frommen islamischen Haltungen betreiben, aber auch keine Verharmlosung ihrer gemeingefährlichen, wilden Auswüchse verallgemeinern. Lediglich versuchen wir sie von ihrer Warte aus zu "verstehen". Der urwüchsige Hass auf unseren offensichtlichen, massiv zunehmenden, unmoralischen Lebenswandel und der harte Kern der dogmatischen Differenzen der drei monotheistischen Buchreligionen Judentum, Christentum und Islam haben objektive Formen und unüberwindbare Hindernisse, die durch interreligiöse „Dialoge“ nur weich geredet oder verschwiegen aber keinesfalls überwunden werden können. Denn der Ausschließlichkeitsanspruch des Einen, Wahren und Guten kann von keiner anständigen Religion, ja nicht einmal von einem zweit- oder drittrangigen Religionsersatz im geistigen Wettkampf um die Leitkultur aufgegeben werden.

„Kultur ist die fleischgewordene Religion eines Volkes.“ (Thomas Stearns Eliot) Unsere kulturellen Leistungen schauen also immer dementsprechend aus! Somit gibt es auch einen inversen Zusammenhang zwischen fehlender Religion und fehlender Kultur.

Im Vergleich zu den anderen Mitstreitern ist kurioserweise heute der dogmatische Wahrheitsanspruch der Linken und Grünen am militantesten und am lautesten. Weltanschaulicher Pluralismus, Liberalismus und Egalitarismus sind jedoch intrinsische Widersprüche in einem labilen Gleichgewichtzustand, der notwendig zu unnützem Zeitvertreib, Indifferenz, Relativität führt und allzu leicht in einen Totalitarismus umkippen kann. Der Ernstfall eines allseitigen Vernichtungskrieges, inmitten des absoluten Nihilismus, wurde von Thomas Hobbes als staatenloser Naturzustand beschrieben, aber auch von Nietzsche bis zum Wahnsinn vorgelebt und vorgelitten. 

Titelblatt von Thomas Hobbes’ Leviathan. Zu sehen ist der Souverän, der über Land, Städte und deren Bewohner herrscht. Sein Körper besteht aus den Menschen, die in den Gesellschaftsvertrag eingewilligt haben. In seinen Händen hält er Schwert und Hirtenstab, die Zeichen für weltliche und geistliche Macht. Überschrieben ist die Abbildung durch ein Zitat aus dem Buch Hiob: „keine Macht auf Erden ist mit der seinen vergleichbar“.

Hobbes' Leviathan war der Schulterschluss einer Gemeinschaft in Lebensgefahr. Das Titelblatt der Erstausgabe (1651) zeigt den gewaltigen Herrscher einer eng verflochtenen Gemeinschaft mit Krone, Schwert und Bischofsstab. Am oberen Rand ist die erste Hälfte des lateinischen Zitats aus der Bibel zu entziffern: „Non est potestas super terram quaecomparetur ei.“ „Es gibt nicht seinesgleichen auf der Erde." Wenn man das Zitat in der Bibel zu Ende liest, dann wird des Rätsels Lösung einsichtig: "dazu geschaffen, ohne Furcht zu sein." (Hiob 41:25)

Der Staat hat also die primordiale Aufgabe, die Sicherheit seiner Bürger zu garantieren. Die konstitutionelle Monarchie des Vereinigten Königreichs war dreihundert Jahre hindurch ein Höhepunkt der abendländischen Zivilisation im Zusammenspiel der paläoliberalen Whigs und Tories. Die Blütezeit der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten, von der Nachkriegszeit der ephemeren englischen Republik Cromwells angefangen bis kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges (1914), kann sich mit den Vorbildern des graeco-romanischen Altertums und mit den Höhenflug des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation messen.

Das naive, neo-amerikanische Sendungsbewusstsein, den angelsächsischen Parlamentarismus in die theokratische Gefühlswelt der Muselmanen transplantieren zu können, ist eine Fehleinschätzung und ein kolossaler Misserfolg des „Westens“ geworden. Eines Tages werden wir der relativen Stabilität eines Saddam Hussein (Irak), Muammar al Gaddafi (Libyen) oder Baschar al Assad (Syrien) nachtrauern müssen, die der Kulturstufe ihres Landes angemessen waren. Die liberale Ideologie ist mit den Strukturen des Islam so unvereinbar wie die Elemente Wasser und Feuer, oder die fadenscheinige Bündnistreue der Wahhabiten zu den Amerikanern, welche ausschließlich auf das Hasardspiel des Ölgeschäftes bezogen ist. Aus dem rezenten „arabischen Frühling“ ist nur ein spektakuläres Pulverfass verblieben. 

Neuerdings hat die Verknappung der Finanzmittel im Wahhabitischen Königreich – dank des niedrigen Ölpreises auf dem internationalen Markt – die Kriegsgelüste, Waffenlieferungen und ihre Finanzierung vorläufig etwas gebremst. Bekanntlich sind die Saudis nebst dem Türken Recep Tayyip Erdogan alle verbissene Sunniten, enge Verbündete der USA und die Hauptschuldigen daran, „dass der Islamische Staat eine Zeitlang so erfolgreich gewesen ist.“ (siehe auch hier)

Wenn die Islamkritiker im laufenden Weltkrieg eine Mimik der Strenge und Härte fordern, kommen sie zu spät, denn die moralische Dekadenz und die geistige Wehrbereitschaft des Abendlandes haben bereits irreversible Tiefpunkte erreicht. Nicht nur Abertausende der syrischen Jungmänner ziehen fahnenflüchtig in das Schlaraffenland des hedonistischen „Westens“, der Westen selbst hat keine Jugend und erst recht keine Wehrhaftigkeit mehr. Im totalen Chaos der Völkerwanderung herrschen nur mehr Betroffenheit, Sentimentalität und Ratlosigkeit des Gutmenschentums. Schweigeminuten für die Toten in Paris sind eigentlich eine Beleidigung für die Opfer.

Wenn Angela Merkel für die laufende Migranten-Invasion „Nächstenliebe und Toleranz“ verlangt, dann ist das aus ihrem Munde lediglich eine hohle Phrase. Denn die Übernächstenliebe kann (und darf) nie größer werden als die legitime Eigenliebe im christlichen Wertekatalog.

Eine „offene Gesellschaft“ kann nur im Zusammenspiel mit einer verschworenen, fest geschlossenen „Glaubensgemeinschaft“ aufblühen. Wenn die eine fehlt oder die andere wuchert, ist der Verfall der Zivilisation die böse Konsequenz davon. Die Grenzen einer Gemeinschaft sind nicht zum Überschreiten, sondern zum Respektieren da. Sie sind wie die schützenden Tore und Türe. Das beliebige Eindringen ist Hausfriedensbruch.

Die Hinrichtung Robespierres und seiner Anhänger am 28. Juli 1794Mit der Französischen Revolution (1789) hat die „offene Gesellschaft“ des Westens die Fundamente der eigenen Glaubensgemeinschaft unterminiert und während des Weltkrieges (1914-1945) definitiv eliminiert. Im Verlauf dieses Prozesses sind die theozentrischen Grundstrukturen des Abendlandes rein anthropozentrisch und laizistisch geworden. Das klassische Naturrecht hat sich in ein beliebiges Menschenrecht verwandelt. 

Europas Selbstzerstörung vollendeten die Bolschewisten (1917). Adolf Hitler war „nur“ der deutsche Epigone von Napoleon I. und der nationale Sozialismus in Deutschland stellte lediglich eine ideologische Variante zum internationalen Sozialismus dar. Die Konzentrations- und die Umerziehungslager (GULAG) im dunkelsten 20. Jahrhundert aller Zeiten waren Kalvarienberge für Millionen Juden und Abermillionen Christen.

Die Massaker des Islamischen Staates sind fürchterlich. Im Vergleich zu dem, was unsere „aufgeklärte, offene“ Gesellschaft ab 1789 geleistet hat, sind sie jedoch blutige Anfänger. Die Zahl der Opfer, die auf dem Konto des „unfreien, unzivilisierten“ Westens lastet, stieg in 200 Jahren bis zum Fall der Berliner Mauer (1989) ins Unermessliche.

Fürs Moralisieren haben wir also keinen Persilschein aus Europas jüngster Geschichte. Aus unserer mit millionenfachen Abtreibung und Euthanasie geplagten Gegenwart gibt es auch keine Aussicht auf moralische Genesung. In der langen Nacht der Kirchen, im Verlauf von 50 Jahren seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, ist sogar der Katholizismus morsch geworden. Nur der Geist der Benediktiner könnte dem Neo-Islamismus Einhalt gebieten, der nach dem Zusammenbruch des Imperium Romanum fähig war, die barbarischen Horden der Germanen zu zivilisieren. Ein heiliger Benedikt ist aber heute nirgends auf Sicht. Einer, der es vielleicht hätte werden sollen, hat sich unerwartet disqualifizieren und emeritieren lassen.

Das Feldlazarett der neuerdings wiederbelebten Befreiungs- und Volkstheologie gleicht heute eher einem ahnungslosen Ritt über den Bodensee als jener „Acies ordinata“ von Prinz Eugen, dem Edlen Ritter, die einst den Entsatz von Wien, Buda und Belgrad vom muselmanischen Joch erwirkte. 

Der Autor war o. Universitätsprofessor in Argentinien für Landwirtschaftliche Betriebslehre und Leiter eines "Seminario de Aplicación Interdisciplinaria".

Bildquellen: 

Leviathan: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leviathan_by_Thomas_Hobbes.jpg

Französische Revolution: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Execution_robespierre,_saint_just....jpg

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Prophetische Botschaft aus dem 19. Jahrhundert drucken

Wenn man heutzutage im Radio hört, Kardinal XY habe dies oder jenes gesagt, hält man sich schon instinktiv die Ohren zu. Besonders bei denjenigen westeuropäischen und deutschsprachigen Kardinälen, unter denen der offenkundige kirchliche Niedergang stattgefunden hat.

Nun hat sich ein in diesem Forum schon öfter besprochener deutscher Theologieprofessor die Mühe gemacht, einen hierzulande nur Spezialisten bekannten französischen Kardinal des 19. Jahrhunderts dem deutschen Sprachraum zu erschließen. Es handelt sich um jemanden, dessen Worte man gerne aufnimmt. Das Resultat ist daher sehr erfreulich: Kardinal Pie von Poitiers – Nachfolger des hl. Hilarius, herausgegeben von Michael Fiedrowicz.

Das Buch und seine beiden Hauptpersonen

Der Herausgeber bietet in gewohnter Ausführlichkeit und Präzision eine Biographie von Kardinal Louis-Édouard Pie (1815 – 1880), ab 1849 Bischof von Poitiers. Sie ist eingebettet in eine Darstellung der Umstände im unruhigen laizistisch-masonischen Frankreich seiner Zeit. Bischof Pie war bischöflicher Nachfolger des hl. Hilarius von Poitiers (*um 315, † 13. Jänner 367 oder 368), eines der bedeutendsten lateinischen Kirchenväter. Auch dieser wird von Fiedrowicz anschaulich vorgestellt.

Pie seinerseits war ein hervorragender Kenner des umfangreichen Werkes von Hilarius, das er für sein eigenes, ansehnliches Schrifttum intensiv nutzte. Was beide Kirchenmänner verbindet, ist das Bekenntnis zur Gottsohnschaft Jesu Christi, Kern des christlichen Glaubens, in Zeiten von dessen massiver Bestreitung.

Den Hauptteil des Buches bilden Predigten, Hirtenbriefe und Instruktionen von Kardinal Pie (bzw. Auszüge). Vieles davon spricht auf die eine oder andere Weise in unsere Zeit. Insofern wird man den Kardinal als durchaus „prophetisch“ bezeichnen können.

Eine alte Häresie, die wieder auftaucht

Während im 4. Jahrhundert der Priester Arius von Alexandrien (ca. 260 – 335) genau diesen Kern leugnete und aus politischen Gründen („Friede“) von Papst Konstantius II. unterstützt wurde, sah sich 1500 Jahre später Bischof Pie (1879 von Leo XIII. zum Kardinal kreiert) mit vergleichbaren Umständen konfrontiert: Die Freimaurerei brachte eine Einebnung der religiösen Unterschiede in die Öffentlichkeit, die Verbindlichkeit der Gebote des Christentums für den öffentlichen Raum wurde bestritten. Dabei wurde Frankreich immer instabiler. Die Gottsohnschaft Jesu Christi wurde zugunsten einer („naturalistischen“) Allerweltsreligiosität geleugnet (zur Zeit Kardinal Pies besonders prominent: Ernest Renan).

In verschiedenen Formen taucht diese („arianische“) Häresie immer wieder in der Kirchengeschichte auf: als Islam, als Katharertum, im Unitarismus des 16. Jahrhunderts, bei „Startheologen“ des 20. Jahrhunderts und bei Kirchenmännern der Gegenwart.

Den offenbarten Glauben, d.h. die katholischen Glaubensinhalte zu verfälschen und nach zeitbedingten Stimmungen (der berühmte „moderne Mensch“) umzumodeln, ist aber ein schweres Vergehen. Pie sagte:

„Es bedeutet einen Gottesmord, Gott nicht seinen Selbstbekundungen zu bemessen, sondern nach dem Willen unserer eigenen Willkür“ (67f).

Das bischöfliche Programm ist also der Glaube an die Menschwerdung Gottes in Christus, wie er im ersten Kapitel des Johannesevangeliums zum Ausdruck kommt:

„Gott hat den Menschen ergriffen, indem er sich im Geheimnis der Inkarnation die menschliche Natur selbst einverleibte. Der Mensch wird Gott erfassen, wenn er sich mit der heiligen Menschheit des inkarnierten Wortes identifiziert. Das ganze christliche Leben ist ein beständiger Lauf, ein atemloser Weg zur Erlangung der ewigen Unsterblichkeit, die nichts anderes ist als der Besitz Gottes selbst“ (288).

Gegen die Präpotenz derer, die sich auf den „Fortschritt“ berufen

Kardinal Pie rief in seiner letzten Pfingstpredigt mit den Worten des hl. Hilarius zur unbedingten Wahrhaftigkeit angesichts der Verwirrung einer „neuen Ära“ auf:

„Ihr alle, meine Brüder, wenn Ihr dazu verurteilt seid, den Triumph des Bösen zu erleben, sagt niemals zum Bösen: Du bist das Gute; zur Dekadenz: Du bist der Fortschritt; zur Nacht: Du bist das Licht; zum Tod: Du bist das Leben“ (56).

Er verurteilt folgerichtig die dumme Arroganz der „Rationalisten“, die sich einerseits zu Unrecht auf die ratio berufen und andererseits den von ihnen „mit einer spirituell mehr oder weniger anmaßenden Ignoranz“ kritisierten Kirchenvätern doch nicht das Wasser reichen können. Und weil er weiß, daß diejenigen, die fest austeilen, selten gut einstecken können und sowohl in Erfolg als auch Niederlage unnobel sind, bittet er ironisch „die empfindlichen Ohren der Freidenker unserer Zeit um Entschuldigung“, wenn er die Kritik an den Kirchenvätern mit eher undiplomatischen Worten zurückweist (102).

Die Apostasie im öffentlichen Leben und die Revolutionen

Wenn die Gottesfurcht aus der Öffentlichkeit betrieben wird und sich auf diese Weise die Apostasie ausbreitet, bleibt das nicht ohne – verheerende – Folgen. Pie nimmt hier die beklagenswerten Ereignisse von 1789 und der Folgejahre ins Visier:

„Aber der christliche Geist, der in den Individuen geschwächt ist, hat sich noch vollständiger aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen; er ist noch ausdrücklicher aus der Gesellschaft, der Macht, den Einrichtungen, dem Gesetz verbannt worden; die Gesellschaft, die Macht, die Gesetze, die Einrichtungen und – sagen wir es – Frankreich hat die Strafe für seinen Abfall in einer Vielzahl und regelmäßigen Wiederkehr von Revolutionen und Katastrophen erfahren, die die Nation tief erschüttert haben und zu wiederholten Malen ihre Existenz selbst gefährdet haben“ (138).

Die Dynamik der theologischen Entwicklung: Schärfung und Verfeinerung der Doktrin

Pie kritisiert die Mentalität in der Kirche, die sich um genauere Definitionen im Glauben zugunsten des „Friedens“ drücken will, damit aber die Verwirrung begünstigt.

In Zeiten eines verwirrten Pontifikats und ebenso verwirrter Bischofssynoden ist der Aufruf zum Verdeutlichung der Glaubens- und Sittenlehre, zur Abgrenzung und Schärfung des Profils von aktuellster Bedeutung:

„Während die katholische Wahrheit im Kampf erstarkt, während sie sich entwickelt, sich präzisiert, sich in der Diskussion erhellt, während sie ihre Fahne mit umso größerem Mut aufpflanzt, je zahlreicher die Angriffe sind, die sie treffen, ist der Irrtum, vom Licht verfolgt, dazu verurteilt, zu schwinden, sich zurückzuziehen, sich in Schatten und Dunkelheit zu hüllen, einen Teil des Terrains preiszugeben und zu zahllosen Verstecken Zuflucht zu nehmen, um eine letzte Verschanzung zu behalten“ (181).

Gegen den Totalitarismus des Staates

Ebenso relevant für heute ist die Kritik Pies und seines Vorgängers Hilarius an Anmaßungen des Staates. Die Kirche des 19. Jahrhunderts wußte aus leidvoller Erfahrung, daß sich hinter der Freiheitsrhetorik der Revolutionäre der unerbittlichste Wille zur totalen Macht verbirgt:

„Wenngleich die ehrerbietigste Unterordnung dem Kaiser erwiesen werden muß, weil das Kaisertum von Gott stammt, können dennoch nicht alle kaiserlichen Anordnungen unterschiedslos vom Gewissen der Bischöfe akzeptiert werden, in Anbetracht dessen, daß man dem Kaiser geben muß, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (259).

Resümee

Der Carthusianus-Verlag hat auch diesmal ein sehr gut gearbeitetes Buch auf den Markt gebracht. Die Literaturangaben, die beiden Register und über 700 Fußnoten im Text machen das Werk zu wissenschaftlicher Literatur. Die äußere Gestaltung des Buches ist wiederum sehr ansprechend, Titelbild, Frontispiz und Satz verraten bibliophiles Gespür. –

Einige wenige Verschreibungen und inhaltliche Unklarheiten wären für eine wünschenswerte Zweitauflage zu klären. –

Das Buch ist nur auf den ersten Blick spezialistische Literatur. Denn in der beispielhaften Person des französischen Bischofs des 19. Jahrhundert ist gleichsam ein Leuchtturm bischöflicher Hirtensorge und doktrinärer Klarheit erkennbar, ein führungsstarker, gelehrter und gleichzeitig sympathischer Mann mit gleichsam prophetischem Ausblick. Unter dieser Rücksicht ist er von zeitloser Bedeutung und ein lohnender Gegenstand theologischer und pastoraler Bildung. Angesichts der besprochenen Themen ist er für die Gegenwart sogar besonders relevant.

In einer Zeit, in der Kardinäle an der Demontage von Glauben und Moral arbeiten, sollte Kardinal Pie Pflichtlektüre bei den Purpurträgern sein (besonders wenn man ohnehin als frankophil bekannt ist). Und in den Bischofssitzen und Pfarrhäusern auch. Und wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich zu Hilarius und den anderen Kirchenvätern greifen. Es wäre eine gut investierte Zeit.

Wenn das in das Bewusstsein der Hierarchen einsickern würde, dann müßten wir uns bei ihren Predigten auch nicht mehr die Ohren zuhalten. 

 

Kardinal Pie von Poitiers – Nachfolger des hl. Hilarius, Ausgewählte Texte, hrsg. von Michael Fiedrowicz, Carthusianus-Verlag, Fohren-Linden 2014, 304 S.

Es existiert bereits ein Folgeband aus dem heurigen Jahr. Das zeigt, daß offensichtlich Interesse am Thema besteht:

Kardinal Pie von Poitiers – Alles in Christus erneuern, Bischofsworte zur Wiedererrichtung einer christlichen Gesellschaft, Ausgewählte Texte, herausgegeben und eingeleitet von Michael Fiedrowicz, Carthusianus-Verlag, Fohren-Linden 2015, 352 S.;

http://carthusianus-verlag.de/

MMag. Wolfram Schrems, Linz und Wien, katholischer Theologe, Philosoph, Katechist, besonderes Interesse für die Kirchenväter

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Refugees welcome! All cops are bastards! Bundesheer abschaffen! drucken

Fuck Frontex! Patrioten sind Idioten! Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen! Kein Mensch ist illegal! Kein Gott – kein Staat! - Das sind einige der derzeit populärsten Parolen, die man in großer Zahl an die Hauswände Wiens gesprayt und geschmiert oder als Aufkleber und Plakate affichiert vorfindet. In der Regel ordnet man diese Art der politischen Äußerung den „linken“ oder „autonomen“ oder gar „anarchistischen“ Kreisen zu. Und das wird wohl stimmen. Die Frage, die man sich stellen muss, ist aber: Handeln diese Aktivisten nicht ohnehin im Einvernehmen mit der offiziellen Politik?

Denn alle die durch solche Parolen ausgedrückten Haltungen bzw. Fehlhaltungen sind Teil der österreichischen und der europäischen Politik: Flutung der europäischen Länder mit Invasoren aller Art (vermutlich ein Bruchteil davon Flüchtlinge im Sinne der Genfer Konvention), Demontage nationaler Autoritäten, besonders von Polizei und Militär, und Kriminalisierung „konservativer“ und patriotischer Meinungen als „faschistisch“.

Schütten diese Leute somit nicht Wasser in die Donau?

Illegales Plakatieren zur Unterstützung offizieller, aber illegaler Politik

Ganz aktuell waren beispielsweise die Demonstrationsaufrufe für den 3. Oktober zugunsten einer „menschlichen“ Flüchtlingspolitik (oder ähnliche). Diese Plakate sind dermaßen allgegenwärtig und gleichzeitig meistens illegal affichiert, dass man von einer konzertierten Aktion ausgehen muss, die sich vor jeder Strafverfolgung sicher fühlt.

Man muss also den Eindruck bekommen, dass die Aktivisten, die sprayend, schmierend und klebend durch die Straßen ziehen, im Einvernehmen oder im Auftrag der politischen Macht handeln. 

Sind diese Leute also wackere Widerstandskämpfer gegen Unrecht?

Lächerlich!

Sie sind lediglich die Fußtruppen der Mächtigen. Auch wenn die meisten von ihnen, vor allem naive Jugendliche, sich dessen nicht bewusst sein werden.

Die linken Plakatier- und Schmiertrupps agieren illegal und unterstützen die Durchsetzung einer Politik, die ihrerseits die Illegalität offiziell gemacht hat (tatenloses Hinnehmen massenhafter illegaler Grenzübertritte, praktische Schleusertätigkeit durch Organe der Republik, Nichtvollzug von Dublin III, verfassungswidrige Zerstörung der Landesverteidigung und dergleichen).

Polizei und Linke in trauter Eintracht gegen „Rechte“?

Bei der Angelobung der Rekruten am heurigen Nationalfeiertag ereignete sich, wie man hören kann, eine sinnbildliche Szene: Angehörige der „Identitären Bewegung“ protestierten mittels Plakaten gegen die Rede des Imams. Sie wurden sofort von Spezialpolizisten eingekesselt und abgeführt. Bei diesem Vorgang schlug ein „Linker“ auf die Identitären ein. Dieser wurde jedoch nicht abgeführt.

Polizei und Linke bekämpfen also dieselben Gegner – und das auf Weisung der politischen Gewalt. Diese wiederum hatte die Einstellung eines Militärimams und dessen Auftritt ausgerechnet bei einer Angelobung von Rekruten angeordnet. Sie ist daher auch für die Propaganda des Imams und für die innere Zersetzung des Bundesheeres verantwortlich zu machen.

Auf ORF online wurde übrigens im Vorfeld der Angelobung wie folgt über Imam Sijamhodzic berichtet:

Radikale Tendenzen habe er dabei bisher keine bemerkt, einige Soldaten haben vielmehr beteuert, „dass sie für Österreich sterben würden, wenn es notwendig wäre“.

Ja, eh witzig.

Aber das nur nebenbei. Offenkundig ist die Islamisierung hierzulande von der politischen Macht erwünscht und wird daher auch ohne Konsultierung des Volkes durchgesetzt – wenn nötig mit Polizeieinsatz und linker Straßengewalt.

Polizei und untergründige Politik – ein Hauch „Tiefer Staat“ in Österreich?

Ich hatte vor etwa vier, fünf Jahren Gelegenheit, Polizeipräsident Dr. Gerhard Pürstl bei einer Veranstaltung eine Frage zu stellen. Ich fragte, wie es sein könne, dass die linksradikale Szene quasi unter den Augen der Polizei im Internet (Indymedia – das es zu diesem Zeitpunkt in Österreich bereits nicht mehr gab – und auf www.no-racism.net) und in illegal besetzten Räumen (Ernst-Kirchweger-Haus) Straftaten planen und dann auch ungehindert ausführen könne – auch gegen Polizisten. General Pürstl antwortete, dass wir für das „Ernst-Kirchweger-Haus“ (X. Bezirk) und die „Pankahyttn“ („Punkerhütte“, XV. Bezirk) „dankbar“ sein müssten, da uns dadurch Zustände wie in den Pariser Vororten erspart bleiben würden.

Aha.

Ähnliches erlebte ich im Spätsommer bei einer Veranstaltung mit dem Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) Mag. Peter Gridling. Ich fragte ebenfalls, wie der linksradikale Terror sich ungehindert organisieren könne und wies zudem auf das subversive Potential der Islamischen Glaubensgemeinschaft hin, das bei der Polizei doch sicher bekannt sei. Gridling antwortete, dass eben nicht jede unpassende politische Meinung polizeilich verfolgt werden könne und daß man aufgrund der Gesetzeslage bei Wiederbetätigung eben schärfer vorgehen müsse als bei Linksextremismus.

So, so.

Also „Wiederbetätigung“ war nun wirklich nicht die Frage gewesen.

Man bekommt eben keine aussagekräftige Antwort. Ich wollte die Frage aber nur gestellt haben. Und die Reaktion zeigt mir, dass die Polizei bestens informiert ist, aufgrund politischer Weisungen und der herrschenden Gesetzeslage bzw. derer Interpretation aber nur selektiv verfolgen kann und darf.

Dass man in der Polizei über die Umtriebe der Islamischen Glaubensgemeinschaft und der Moscheevereine im Bilde ist, davon kann man sicher ausgehen. Noch leichter zu durchdringen ist naturgemäß die autochthone linksradikale Szene. Diese spielt aber in der politischen Prägung Österreichs eine wichtige Rolle und muss gehegt und gepflegt und darf keinesfalls inkommodiert werden. Das hat General Pürstl ja auch gemeint: Diese Szene erspare uns die Verhältnisse in den Banlieus von Paris.

Ich halte das aber für ein fatal falsches Kalkül. Aber vor allem beweist es, was ich vermutet hatte: Nämlich, dass die linksradikale Szene ausdrücklich Teil des politischen Systems ist und mit diesem im Wesentlichen (von kleineren, echten oder showmäßig inszenierten Auseinandersetzungen abgesehen) zusammenspielt.

Die Frage stellt sich also so: Wie kann es sein, dass eine traditionell in der Aufklärungsarbeit effiziente österreichische Polizei aus der Beobachtung brisanter Vorgänge keinerlei Konsequenzen ziehen kann? Die Antwort kann nur lauten: Weil die Politik bestimmte Vorgaben macht, die auf den Schutz gewisser Gruppen vor Zugriff hinauslaufen.

Es ist also nicht so, dass es in Österreich im selben Sinn den „Tiefen Staat“ gibt, wie es beispielsweise dem Ausdruck nach von der Türkei her bekannt und immer wieder der Berichterstattung zu entnehmen ist (also mit von Staatsorganen oder pensionierten Generälen organisierten politischen Morden und Anschlägen). Aber von einer „weltanschaulichen Neutralität“ kann erst recht nicht die Rede sein.

Natürlich nicht, denn die ist ohnehin eine Chimäre.

Was liegt also näher als vertrauliche Verflechtungen?

Politik als faschistisch-antifaschistischer Meinungsterror – die notwendigen Fußtruppen

Die Politik des Meinungsterrors nimmt totalitäre Züge an. Noch sind es die unvermeidlichen linken Gruppen, die den Slogan „Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen“ affichieren. Aber wer wird einmal judizieren, was als „Faschismus“ zu gelten hat?

Und wer schmiert „Kill Nazis!“ auf Trafokästen? (Interessanterweise hat offenbar derselbe Aktivist mit demselben Filzstift und derselben Handschrift „Tötet Juden!“ ganz in der Nähe hingemalt. Das ist nun doch etwas plump.)

Das derzeit einzig relevante „faschistische“ Phänomen ist der aggressiv auftretende und bestens organisierte und finanzierte „Antifaschismus“ mit seinem Einschüchterungspotential.

Und wer soll zweitens das „Verbrechen Faschismus“ verfolgen und ahnden? Der Staat? Private Komitees? Beide? Eine neue Tscheka?

Ist es nicht paradox, daß die linken, angeblich so staatskritischen oder „anarchistischen“ und „autonomen“ Gruppen das Wort „Verbrechen“ überhaupt nur in den Mund nehmen? Ist es nicht gerade das „Verbrechen“, das sie leugnen oder der „Gesellschaft“ in die Schuhe schieben wollen? Sind es nicht dieselben Leute, die „Gegen Knäste!“ plakatieren?

Es ist doch interessant, dass dieser gefährliche Spruch in der Öffentlichkeit so häufig zu sehen ist. Stammt er wirklich von „autonomen“ Gruppen oder stecken hier mächtigere Kreise dahinter, die mittels vorgeschobener (und vermutlich meist ahnungsloser) Fußtruppen eine scharfe Gesinnungsjustiz psychologisch vorbereiten wollen?

Ein Blick nach Deutschland: kurz vor dem politischen Mord an Oppositionellen

Ohne die deutsche Situation hier vertiefen zu können, nur eines: In unserem Nachbarland ist die Situation bei weitem schlimmer. Brandanschläge auf politisch missliebige, d.h. wirklich oppositionelle Personen und Politiker bzw. deren Eigentum gehören schon zur Tagesordnung. Es gibt auch keine unzweideutige Verurteilung dieser Anschläge durch das Establishment.

Ende Oktober traf es die überaus verdienstvolle Organisatorin der „Demo für alle“ (https://demofueralle.wordpress.com), Hedwig Freifrau von Beverfoerde, kurz zuvor die AfD-Politikerin und Europaparlamentarierin Beatrix von Storch.

Bei Brandanschlägen ist Personenschaden einkalkuliert, die Verbrecher nahmen also den Tod beider Personen in Kauf. Analoges gilt bei Attacken auf Polizeibeamte durch linksradikale und „migrantische“ Gewalttäter.

Das ist aber alles kein Thema im „demokratischen“ Deutschland und seiner „freien“ Presse.

Die bestens informierte und initiativstarke linksradikale Seite https://linksunten.indymedia.org kann ohne erkennbaren Fahndungsdruck zu Gewalttaten und Einschüchterungen aufrufen. Das geht natürlich nur, wenn die Politik der Polizei die entsprechenden Stillhalteanweisungen gibt.

Auch mit der Finanzierung der linken Gruppen scheint es keine Probleme zu geben, da in Deutschland der „Kampf gegen Rechts“ staatlich alimentiert wird. Man kann also von „staatsnahen Anarchos“ sprechen.

Und schließlich muss man in Deutschland bereits von einem „Tiefen Staat“ ausgehen, da Todesfälle von Zeugen des „NSU“-Prozesses unter äußerst merkwürdigen Umständen erfolgten – ganz abgesehen davon, dass das offizielle „NSU“-Narrativ sowieso unglaubhaft ist und folgerichtig eine Welle an kritischer Literatur ausgelöst hat.

Deutschland ist also derzeit ein Musterland von Zusammenarbeit der politischen Macht und des linken Mobs auf Kosten der legitimen Interessen des Volkes – und auf Kosten der Polizeibeamten, deren Ansehen und Gesundheit, vielleicht sogar deren Tod, man offenbar gerne dem größeren Anliegen opfert.

Resümee: der Staat ohne Gott als Stätte zunehmender Unfreiheit

Die politischen Kräfte, die den Staat beherrschen, beherrschen und steuern offensichtlich auch diejenigen Gruppen, die ihnen helfen, mittels massiver Präsenz auf der Straße allfällige Gegner einzuschüchtern. Stillschweigend dulden und akzeptieren die Politiker die linksradikale Szene – deren Aktivitäten ihren Interessen bekanntlich zugute kommen.

Das ist eine der vielen detrimentalen Folgen der Abkoppelung von Gott und damit vom Sittengesetz.

Manche Zeitgenossen mögen diese Darstellung für übertrieben halten. Aber das sind ja auch diejenigen, die sich noch nie wirklich exponiert und damit auch noch keine Berührungspunkte mit dieser Szene haben. Viele haben auch die Plakate und Graffiti noch nicht bemerkt. Bekanntlich leben viele Zeitgenossen als „Schlafwandler“.

Wenn also „Bundesheer abschaffen!“ an Hauswände geschmiert wird (gesehen im XV. Bezirk), oder „Refugees welcome” (II. Bezirk und öfter, gelegentlich auch schon durchgestrichen) oder „A.C.A.B.” (“All Cops Are Bastards“, omnipräsent), dann wird damit nur eine ohnehin schon existierende Politik psychologisch verstärkt. Offizielle und Illegale stecken praktisch unter einer Decke.

Eine eingehende geschichtsphilosophische Analyse würde aufdecken, dass sich beide als Protagonisten der Geschichte fühlen und sich deswegen von den klassischen ethischen Verpflichtungen zugunsten des Gemeinwohls suspendiert fühlen.

Das Menetekel steht im wahrsten Sinne des Wortes an der Wand:

Die Bundesregierung hat durch die Hinnahme und aktive Beförderung der Massenimmigration das Gesetz in unfaßbarem Ausmaß gebrochen. Sie hat gegen ihren Auftrag die legitimen Sicherheitsinteressen der Staatsbevölkerung nicht geschützt. Sie befördert im Gegenteil die Stimmungsmache zugunsten der schrankenlosen Zuwanderung und zuungunsten der lokalen Autoritäten wie Bundesheer und Polizei. Diese spielen unter der Führung opportunistisch handelnder Kommandanten mit. Das ist eben der „Primat der Politik“ – auch wenn diese Politik illegal ist.

Dann aber stellt sich die Frage nach der Legitimität und Legalität dieser Republik. Oder – wenn wir schon dabei sind – überhaupt nach ihrer Existenz: Vielleicht ist seit dem Lissabon-Vertrag „Österreich“ ohnehin nur mehr eine historische Reminiszenz. Das mögen bitte die Verfassungsjuristen beantworten.

Jedenfalls ergibt alles ein Bild: Politiker, die ihre Völker fremden Interessen ausliefern, Behörden, die Rechtsbrüche mittragen und mitvollziehen und eine linksextreme und angeblich „anarchistische“ Szene, die als Handlangerin der offiziellen Politik fungiert.

Alles zutiefst verabscheuungswürdig.

Augustinus hatte es richtig gesagt: „Was sind überhaupt Reiche, wenn die Gerechtigkeit fehlt, anderes als große Räuberbanden?“ (De civ. Dei, IV, 4)

Wie auch immer: Eine gründliche Gewissenserforschung ist dringend angezeigt. Und eine Entflechtung von Staat und „linkem“ Untergrund!

Und eine Entfernung der Schmierereien.

MMag. Wolfram Schrems, Linz und Wien, katholischer Theologe, Philosoph, kirchlich gesendeter Katechist, interessiert an politischen Vorgängen

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Der Fußball und der liebe Gott drucken

Man kann es natürlich so sehen: Der Gott der Christen ist fünfmal so mächtig wie der Gott der Moslems.

Man kann aber auch der Meinung sein: Fußball ist ein toller Sport, egal ob man selber spielt oder nur zusieht. Dennoch ist das Fußballstadion nicht der richtige Ort für Glaubensdemonstrationen.

In Wahrheit wirken nämlich religiöse Gesten von Profi-Fußballern auf dem Platz und vor den Fernsehkameras eher wie Zeichen eines persönlichen Aberglaubens. Denn wir sollten uns einig sein: Der liebe Gott wird sich bei all seinen sonstigen Sorgen nicht auch noch in den Ablauf eines Spiels einmischen und darüber entscheiden, ob der Ball ein paar Zentimeter links oder rechts an einer Torstange vorbeirollt – egal wie viele Spieler auf jeder Seite ihn davor oder während des Spiels sichtbar um seinen Beistand angefleht haben. Was soll Gott denn tun, wenn sich in beiden Mannschaften jeweils vier Spieler bekreuzigen? Müssen solche Spiele dann immer unentschieden ausgehen?

 Beim Spiel Bayern-München gegen Arsenal-London hat jedenfalls der bei den Deutschen spielende Österreicher Alaba christliche Gesten gemacht (er ist vermutlich vor allem wegen seiner philippinischen Mutter sehr katholisch), der bei den Engländern spielende Deutschtürke Özil hingegen islamische. Bayern hat das Spiel 5:1 gewonnen. Woraus eindeutig geschlossen werden kann, sollte man wirklich an die Kraft dieser Gebetsgesten glauben: Allah ist im Vergleich zum Christengott ziemlich ohnmächtig.

Was für mich ja durchaus ein sympathischer und nicht sonderlich überraschender Schluss wäre. Trotzdem zweifle ich, dass viele Moslems nach dem Spiel zur Erkenntnis gekommen wären, an den falschen Gott zu glauben. Und insofern haben sie auch Recht. Schließlich haben durchaus auch oft schon Mannschaften mit Özil gewonnen . . .

Im übrigen sind solche religiösen Gesten jedoch harmlos und tun niemandem weh. Zumindest wenn sie nicht aggressiv gesetzt werden und wenn sie ehrlich gemeint sind – und nicht etwa nur Signale beispielsweise an eine große Fan-Gemeinde in der islamischen Welt, die ja sonst im Fußball wenig Bedeutung hat. Religiöse Gesten sind jedenfalls deutlich positiver zu bewerten als die verlogenen Political-Correctness-Aktionen der bis in die Knochen korrupten Fifa. Denn heute ist klar, dass sich die Fifa-Bosse mit angeblichen Anti-Rassismus-Parolen nur die Stimmen von Fifa-Funktionären aus Afrika kaufen wollten. Und das ist deutlich widerlicher als jede Gebetsgeste.

PS: Aprops Bayern-München: In der Mannschaft spielt sogar noch ein echter Bayer mit. Und ich dachte, das wäre schon verboten  . . .

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Frau Winters Selbstdemontage drucken

So skandalös ich auch die strafrechtliche Verurteilung der FPÖ-Politikerin Susanne Winter für die einstige „Beleidigung“ des islamischen Propheten Mohammed gefunden habe, so skandalös empfinde ich ihre nunmehrigen antisemitischen Bemerkungen. Das zeigt das große Dilemma jener politischen Bewegungen, die sich mit vielen guten Gründen gegen die Masseneinwanderung stemmen: Sie ziehen auch immer wieder Außenseiter an, die sich paranoiden Verschwörungstheorien hingeben, wie es in hohem Ausmaß ja auch der Antisemitismus ist.

Es sind meist Menschen, die die Vorgänge in der Welt nicht durchschauen, und die daher mit Begeisterung nach einfachen Erklärungsmustern greifen. Sie „wissen“ einfach, dass immer die gleichen geheimnisvollen Drahtzieher hinter allem Übel in der Welt stecken. Für die einen sind das die Juden; für andere Freimaurer, Bilderberger, Sekten, NSA, CIA, KGB, Nazis, Kapitalisten, Stasi-Netzwerke usw.

Ich gehöre zwar keiner dieser Gruppen an. Aber ich weiß, dass es auch in jeder anderen Gemeinschaft und Partei, in jedem Verein und Unternehmen die vielfältigsten, nicht immer sauberen Freundschaftsdienste und Verbindungen gibt, aber mindestens ebenso viele Feindschaften, inhaltliche Differenzen und interne Intrigen.

Alle monokausalen Welterklärungen sind dumm und falsch, auch wenn sie sich bisweilen „wissenschaftlich“ (siehe den Kommunismus) oder zeitgeistig (siehe die modische Angst vor der NSA) tarnen. Und sie haben im Fall des Antisemitismus noch dazu zu grauenvollen Verbrechen geführt. Sie sind aber auch bei jeder anderen Gruppierung falsch. Etwa wenn die Politik Angela Merkels oder des Papstes neuerdings mancherorts mit einer Häufung von Schwulen in ihrer Umgebung erklärt wird.

Die Welt ist einfach viel komplizierter, als Verschwörungstheoretiker zu begreifen vermögen.

Wenn nun irgendein Poster im Internet anonym und holprig so eine wüste Verschwörungstheorie formuliert („Die Zionistischen Geld - Juden Weltweit sind das Problem“), dann ist es daher ebenso dumm wie widerlich, wenn eine Nationalratsabgeordnete das mit den Worten kommentiert: „...schön, dass Sie mir die Worte aus dem Mund nehmen ;-). Vieles darf ich nicht schreiben, daher freue ich mich um so mehr über mutige, unabhängige Menschen!“

Eher seltsam klingt aber auch, wie der an sich hochintelligente FPÖ-Vordenker Herbert Kickl darauf reagiert. Er distanziert sich zwar klar von Winter, schlägt dann aber sofort wieder auf die anderen Parteien, „deren inzwischen einziger politischer Inhalt die Verbreitung von Hass gegen die FPÖ sei und die durch politisch naive Positionen im Zusammenhang mit dem Islamismus den Boden für Antisemitismus im Hier und Jetzt mit aufbereiten würden.“

Mit Verlaub, Herr Kickl: Auch ich finde die Positionen vieler Politiker zur Ausbreitung des Islamismus für naiv, und das ständige FPÖ-Bashing für simpel. Aber es ist völlig unklar, wieso dadurch der „Boden für Antisemitismus“ aufbereitet worden sein soll. Wie soll das überhaupt zusammenhängen? Das tut es doch nur dann, wenn man selbst im Geiste alles den Juden in die Schuhe schiebt. Oder glaubt Kickl am Ende, dass der IS, der Herr Assad, die türkische, die saudische und die griechische Regierung, diverse europäische Höchstgerichte, die Spitzen der westeuropäischen Sozialdemokratie und die deutsche Bundeskanzlerin heimliche Juden seien? Um nur die wichtigsten Schuldigen an der gegenwärtigen Katastrophe zu nennen. Oder warum sonst soll die Naivität dem Islamismus gegenüber zu Antisemitismus führen?

Ich kenne jedenfalls viele israelische Stimmen, die völlig entsetzt den Kopf über Westeuropas weit geöffnete Tore für überwiegend islamische Einwanderer sind. Sie wissen auch, dass die europäischen Juden die allerersten Opfer der in Europa aktiven Islamisten sein werden.

Trotz dieser widerlichen Winter-Sätze halte ich aber nochmals fest, dass sich dadurch an meinem Urteil über eine frühere Episode derselben Frau nichts ändert: Es bleibt skandalös, dass diese Frau von einem österreichischen Gericht verurteilt worden ist, weil sie Mohammed wegen seines Geschlechtsverkehr mit einer Neunjährigen als „Kinderschänder“ bezeichnet hatte.

Diese Taten Mohammeds kann man nicht durch dumme Vergleiche mit den Kinderehen der Habsburger relativieren, wie es das Gericht getan hat. Diese Eheschließungen sind ja nur symbolisch durch Stellvertreter erfolgt – und wäre es anders, wäre das gleiche harte Wort wie bei Mohammed verständlich.

Dummheit und der Hang zu katastrophalen Vereinfachungen sind kein Privileg irgendeiner Ideologie und Partei. Man trifft sie überall an. Man sollte sie aber nur mit unbeugsamem Engagement und hartnäckiger Wahrheitssuche bekämpfen, und niemals Meinungen und Wertungen mit dem Strafrecht verfolgen. Denn jede Meinungsjustiz bahnt den Weg zu einem neuen Totalitarismus. Aber ebenso sollte die FPÖ die Frau Winter umgehend ausschließen, wenn sie nicht für viele erneut mit dem alten Stigma „Eigentlich doch heimliche Nazis“ belegt werden will.

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Warum kommen die Botschaften des Islam bei gewissen Jugendlichen so an? drucken

Es geht um Werte und um die Identitätsentwicklung von Jugendlichen. In den Botschaften der heimischen Politik hat man so einiges über Werte populistisch posaunt gehört und so manches in Schlagworten plakatiert gesehen. Synchron zur generellen Politikverdrossenheit schwinden allerdings gerade bei der Jugend der Respekt und das Interesse an der aktuell praktizierten Politik.

Das drückt sich vor allem aber nicht nur in der stetig schwindenden Wahlbeteiligung aus. Interessant ist auch die Statistik der steigenden Anzahl von Jugendlichen, die sich extrem linken und rechten Randgruppen anschließen. In diesem Zusammenhang ist der Islam sicher keine Randgruppe, sondern eine der Weltreligionen, die sich in vielerlei Hinsicht im Weltgeschehen mehrdeutige Aufmerksamkeit verschafft. Der politisch angereicherte Islam baut sich als Bollwerk gegen Moral- und Sittenverfall der westlich geprägten Konsum- und Kapitalgesellschaft auf.

Das unreflektierte Setzen auf den ungezügelten Wirtschaftsliberalismus hat nicht nur die bisher erlebten Phasen der Finanzkrise über die Mitgliedsstaaten der europäischen Union gebracht (wobei das Ursprungsland des finanzkapitalistischen Tsunami sich auffallend rasch von den finanzpolitischen Sturmschäden erholte). Dazu kommt noch, dass im Wetteifern um die machtpolitische Weltherrschaft zwischen Russland und den USA mit so manchen gezinkten diplomatischen aber vor allem kriegsstrategischen Karten gespielt wird.

In den Überlegungen der medienstrategischen Planer, die vorwiegend auf die Planierung ihrer Botschaften in den klassischen Medien setzen, hat man übersehen, dass inzwischen gerade die Jugendlichen auf die selbst zu gestaltenden sozialen Medien setzen und großteils von diesen vernetzen Plattformen nicht nur Ihre Meinung, sondern immer mehr ihre Wert- und Weltbilder beziehen.
Das Paradoxon in Form des von Paul Watzlawick beschriebenen "doublebind syndrom", das sich in der Kommunikation bei einer wachsenden Zahl von Jugendlichen, die nicht nur dem Prekariat zuzurechnen sind, manifestiert, führt dazu, dass die im Westen propagierten Werte von Toleranz, Offenheit und allumfassender Emanzipation und die Begeisterung für neoliberale Werte nicht gerade auf überragende Zustimmung stoßen. Im Gegenteil, es kommt gerade bei den in einer besonders schwierigen Identitätssuche befindlichen Jugendlichen zu einem moralethischen aber vor allem psychosozialen Umkehrschub, der dazu führt, dass die als westlich bezeichneten Werte von Toleranz und Offenheit von einem sich als messerscharf präsentierenden Islam zu den satanischen Werten gezählt werden.

Die gesellschaftspolitisch kritische Entwicklung als Folge des in dieser Zielgruppe zusätzlich verbreiteten Minderwertigkeitsgefühl führt dazu, dass diese extrem konservativen Werthaltungen die Jugendlichen so weit bringen, sich weg von der Heimat auf die Reise in ein gelobtes Land zu begeben, wo diese glauben Helden im Kampf gegen die Ungläubigen(Unmoralischen) zu sein, um sich am Aufbau eines islamischen Gottesstaat zu beteiligen.

Welcher Gott schützt unsere Jugend, die zwischen einer ungehemmten identitätsraubenden Konsumwelt und dem fanatischen Glauben an die Ideale eines fundamentalen Islam zu zerreißen droht?

Dr. Franz Witzeling: Psychologe und Soziologe

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Die Verantwortungslosigkeit der Bischöfe drucken

Ist es christlich, Hunderttausende, ja Millionen Moslems im Expresstempo ohne jede Auswahl auf Dauer nach Europa hereinzulassen, damit sie hier sesshaft werden, nur weil sie das wollen? Manche Bischöfe – mit Christoph Schönborn an der Spitze – scheinen das zu glauben. Dieser Glaube ist freilich weder durch die Bibel gedeckt noch berücksichtigt er die Lehren der Geschichte.

Ganz im Gegenteil: Teile der Kirche wollen offensichtlich einen der schwersten Fehler der Kirchengeschichte wiederholen. Dabei müsste gerade auch für Christen zentrales Element jedes Handelns  das Verantwortungsbewusstsein sein, das vielleicht am deutlichsten durch das lateinische „et respice finem“ ausgedrückt wird.

Exakt das gleiche Verhalten, wie wir heute sehen, hat nämlich einst zum Untergang des Römischen Reichs geführt – nur wenige Jahre, nachdem dieses christlich geworden ist. Es war der damalige Papst, der die weltlichen Herrscher davon überzeugt hat, die Westgoten auf der Flucht vor den Hunnen aufzunehmen. Nur wenige Jahre später aber haben sich die im Römischen Reich aufgenommenen Westgoten unzufrieden gezeigt und gegen die Römer zu kämpfen begonnen. Das war der entscheidende Beginn des Untergangs Roms.

In großen Teilen Europas brachen in der Folge Rechtsordnung und die hochentwickelte römische Zivilisation zusammen. Es begannen Jahrhunderte der Anomie, der überwiegenden Herrschaft des Faustrechts, mit kulturellem Abstieg und der weitgehenden Hilfslosigkeit der Bevölkerung gegenüber den immer wieder durchziehenden Horden der Völkerwanderung.

Das alles macht im Rückblick klar: Die Aufnahme der westgotischen „Flüchtlinge“ war nicht christliche Nächstenliebe, sondern Dummheit und Verantwortungslosigkeit gegenüber den unter dem Schutz christlich gewordener Herrscher lebenden Menschen. Das war daher sicher unchristlich.

Der Hauptzweck von Staaten

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers. Die Christen haben 2000 Jahre mit ganz wenigen Ausnahmen die Notwendigkeit von Staaten bejaht. Oberste Existenzbegründung jedes Staates, seine eigentliche Legitimität war immer der Schutz seiner Bürger. Schutz gegen Räuberbanden, Schutz gegen das Eindringen fremder Massen, Schutz gegen Gesetzlosigkeit im Inneren. Sonst bräuchte es den Staat gar nicht. Der Wohlfahrtsstaat ist hingegen ein sehr junges Produkt der Geschichte.

Diese Schutzfunktion wurde in den Augen der europäischen Christen ab dem Zeitpunkt noch viel wichtiger, da sich der Islam auszubreiten begann. Noch nie in der bekannten Geschichte waren die Mensch- und damit auch die Christenheit mit einer so kämpferisch-expansiven Religion konfrontiert. Dagegen war Schutz und Abwehr nicht nur Recht, sondern auch Pflicht jedes Staates, jedes Fürsten. Das hat auch die Kirche (nach der Völkerwanderung) immer so gesehen.

Das hat ganz besonders auch die Geschichte Österreichs geprägt. Über Jahrhunderte war seine wichtigste Rolle die der Verteidigung des christlichen Abendlandes gegen die Vorstöße des osmanischen Islam. Gewiss kann man – speziell im Rückblick – Kritik an vielen Fehlern in diesem Abendland üben. Aber eines steht außer Zweifel: dass die Menschen in Europa selbst unbedingt vor dem Islam, vor Mauren, Berbern, Arabern, Osmanen geschützt werden wollten.

Was sagt die Bibel dazu?

Es gibt in der ganzen Bibel keine Stelle, die verlangen, gutheißen oder empfehlen würde, dass fremde Völker nach Belieben anderswo einwandern könnten. Zwar ist auch der Bibel – wie vielen anderen Kulturen und Religionen – das Gastrecht und der Schutz Bedrohter heilig. Aber dies wird immer nur als ein vorbeigehender Vorgang und nicht als ein Recht auf dauerhafte Einwanderung und Besitznahme gesehen.

Auch beim biblischen Hintergrund der vorweihnachtlich so beliebten Herbergssuche ging es nur um die Nichtgewährung einer vorübergehenden Aufnahme während der Tage einer Volkszählung. Wobei die Absicht von Josef und Maria, in ihre Heimatstadt zurückzukehren, völlig klar war.

Aber wie ist das mit dem Gebot der Nächstenliebe, das ja eines der zentralsten Gebote des Christentums ist? Dieses verlangt zweifellos, Schiffbrüchige zu retten, Durchreisenden Quartier und Ernährung zu geben, Kranke zu pflegen, Einsame und Trauernde zu trösten. Aber Nächstenliebe heißt nicht, dass man Millionen fremder Menschen, nur weil diese es wollen und einfach kommen, bei sich aufnehmen muss. Genau das ist aber die Politik Deutschlands, Österreichs und Schwedens. Genau das ist das Endergebnis der neuen Judikatur vieler Gerichte.

Auch das oft zitierte Gleichnis vom Samariter sagt nichts anderes. Der von Jesus als positives Beispiel skizzierte Samariter hilft einem – ihm fremden – Raubopfer und bringt dieses für die Dauer der Pflegebedürftigkeit in einer Herberge unter. Er bezahlt auch dafür. Er sagt aber nie: „Komm in mein Haus, es gehört jetzt dauerhaft zur Hälfte (oder einem Drittel, oder Viertel) dir.“

Etliche Bischöfe verstehen jedoch die Bedeutung der Nächstenliebe heute so, obwohl es die Bibel nie so getan hat. Der wahrscheinlich wahre Grund dieses Verhaltens: Viele von ihnen sind ängstlich und medienpopulistisch, anfällig für Hypes und Gefühlsduselei, haben keine Ahnung von Geschichte und sie halten den Islam für eine ebenso friedliche Religion wie alle anderen.

„Nächsten“-Liebe als Magnet

Dabei müssten selbst Bischöfe mit unterdurchschnittlicher Beobachtungsintensität erkennen, dass die Bereitschaft zur Nächstenliebe hemmungslos missbraucht wird. Ein signifikantes Beispiel ist das – auch in kirchlichen Kreisen als Menetekel herumgereichte – Foto eines vor der türkischen Küste ertrunkenen syrischen Kindes. Das Foto war ergreifend. Aber spätestens als klar geworden ist, dass das Kind nur deshalb auf der „Flucht“ war, weil der Vater sich im Westen neue Zähne machen lassen wollte, und als Vater und Leichen problemlos nach Syrien zum Begräbnis zurückkehren konnten, hätten auch bei Bischöfen kritische Denkprozesse einsetzen müssen, wieweit da nicht ein großangelegter Missbrauch des Nächstenliebe-Gefühls stattfindet.

Manche werde da entgegenzuhalten versuchen: „Jeder Tod ist ein tragisches Ereignis.“ Das ist wahr - aber eine absolute Leeraussage. Denn würde dieser Satz etwas bedeuten, müssten sich die Bischöfe auch mit der gleichen Intensität um die Tausenden Toten sorgen, die alljährlich allein in Österreich an Behandlungsfehlern, Vernachlässigung und Vereinsamung sterben. Von den Morden im Mutterleib, Ehrenmorden mit islamischem Hintergrund, jugendlichen Drogentoten gar nicht zu reden.

Zu all dem schweigen die Bischöfe donnernd. Auch das Engagement für Millionen Tote in der Dritten Welt, die noch immer an heilbaren Krankheiten sterben, ist emotional wie intellektuell sehr begrenzt.

Ja, man verhält sich moralisch sogar schuldhaft, wenn man kein Wort der Kritik am Verhalten jenes syrischen Vaters findet, der seine Familie fahrlässig in den Tod geführt hat, ohne dass die Familie in Lebensgefahr gewesen wäre. Es wird ja zu Recht auch ein Vater (juristisch wie moralisch) verurteilt, der seine Familie fahrlässig mit dem Auto in den Tod führt. Und wird nicht zum Heiligen erklärt.

Diese von Bischöfen wie einigen EU-Staaten praktizierte Form der Nächstenliebe hat in den letzten Monaten wie ein gewaltiger Magnet gewirkt. Viele Millionen in der arabischen und afrikanischen Welt haben gelernt: Diese „Nächstenliebe“ ist gewaltig, übersteigt ihren eigenen Lebensstandard weit. Man kann sie aber nur dadurch konsumieren, indem man selbst nach Europa kommt. Dann ist man plötzlich der „Nächste“, während man vorher niemand war.

Angesichts der großen Unterschiede des Lebensstandards, der Sicherheit und der Stabilität, die zwischen Europa und ihrer Heimat herrschen, ist das für viele Millionen Afrikaner und Moslems zu einem unwiderstehlichen Angebot geworden. Dafür nimmt man auch ein paar Wochen Leiden und Risiko auf der Flucht auf sich.

Die Einreise ist einfach geworden

Daher gibt es jetzt – mit oder ohne Grenzkontrollen – kein Halten mehr, seit die Einreise in dieses Nächstenliebe-Paradies so relativ problemlos geworden ist. Griechische Staatsfähren, griechische, mazedonische, serbische, österreichische und deutsche Sonderzüge machen die Reise zunehmend einfach. Viele brauchen teure Schlepper nur noch für fünf Kilometer Seeweg zwischen der Türkei und den griechischen Inseln. Lediglich Ungarn hat gemäß der Rechtslage mehrere erkennbare Versuche unternommen, die Völkerwanderung zu bremsen.

Wenn die derzeit praktizierte Form der Nächstenliebe irgendetwas mit Nähe zu tun hätte, dann müssten sich – so wie etwa die Polen – alle Europäer der Tatsache viel stärker bewusst sein, dass es auch auf ihrem eigenen Kontinent Hunderttausende Flüchtlinge gibt: nämlich die Opfer des Ostukraine-Krieges. Der einzige Unterschied, warum das niemanden schert: Die Ukrainer haben – vorerst – halt nicht die Angewohnheit, Grenzen einfach ungefragt und in Massen zu überschreiten, so als ob es diese nicht gäbe.

Die neue Form der für alle Welt gültigen Nächstenliebe lockt viele Millionen an. In der durch Fernsehen, Internet und leichte Reisemöglichkeiten globalen Welt ist damit auch die Magnetwirkung unweigerlich global.

Diese Wirkung kollidiert nun frontal damit, dass Europa im Grund allen Milliarden Erdenbürgern  Anspruch auf den europäischen Lebensstandard zubilligt. Alles andere wird als unchristlich und uneuropäisch angesehen. Fünf Wochen Urlaub, Kuraufenthalt auf Kosten der Allgemeinheit, jahrzehntelange Gratisbildung, Pensionsantritt mit 60 Jahren, Witwerrenten auch für schwule und kinderlose Ehepaare, 1241 Euro Mindestsicherung für ein Paar ohne Kinder, Gratiskrankenversorgung und und und. Alles steht allen zu.

Diese Ersetzung des einstigen (durchaus christlichen!) Prinzips Eigenverantwortung durch ein schier unendliches Anspruchsdenken geht sich aber finanziell nicht einmal mehr für Österreich aus. Daher bedeutet die globale Nächstenliebe zwangsläufig am Ende auch die drastische Senkung dieser Leistungen für alle. Kulturen, die nicht mehr Nein sagen können, die sich nicht mehr trauen, illegal Zugewanderte abzuschieben, die Unterschiede, „Ungleichheit“ nicht mehr ertragen, müssen zwangsläufig das eigene Niveau auf das weltweit niedrigste Niveau absenken.

Das ist offensichtlich die Nächstenliebe, welche bewusst oder unreflektiert auch viele Bischöfe meinen (und die Sozialisten aller Parteien sowieso). Dann aber sollten sie das bitte auch in voller Ehrlichkeit zugeben. Dann sollten sie bitte den Österreichern auch klar sagen, dass es die meisten Wohlfahrtsleistungen halt künftig nicht mehr geben kann oder nur auf ganz niedriger Sparflamme. Anders ist ja die globale Gleichheit und Migrationsfreiheit nicht realisierbar.  

Aber seltsamerweise sind die Bischöfe zugleich auch (wie die Sozialisten aller Parteien)  engagierte Vorkämpfer des Wohlfahrtsstaates. Auf diesen Widerspruch hinzuweisen, ist aber offenbar unchristlich.

Landesverteidigung: Recht und Pflicht

Bis auf eine radikalpazifistische Minderheit hat die Kirche immer das Recht auf militärische Landesverteidigung gutgeheißen. Und meist auch die Pflicht betont, die Sicherheit der eigenen Staatsbürger zu schützen. In Österreich hat sie daher auch immer klar die Wehrpflicht unterstützt.

Genau diese Pflicht darf und müsste man aber auch von den Hunderttausenden jungen Syrern verlangen: Sie haben die moralische Pflicht, ihr Land gegen den Wahnsinn des Islamischen Staates zu verteidigen. Es ist ja ihr Land! Nicht das der Amerikaner und nur zum Teil das der Kurden (die beide als einzige halbwegs effizient den „Islamischen Staat“ bekämpfen).

Sollte die Kirche die Pflicht zur Landesverteidigung aber nicht mehr sehen, müssten in Österreich folgerichtig die Militärgeistlichen künftig den jungen Soldaten sagen: „Wenn es ernst wird für Österreich und damit auch für euch, haut bitte rasch ab und schaut, wo es euch am besten geht, und lasst alle, die nicht stark und jung sind, zurück.“

Mutige und weitsichtige Bischöfe müssten in Hinblick auf Syrien auch erkennen, dass unter den vielen Kriegsparteien die dortigen Christen – die einzigen, die noch die Sprache von Jesus Christus sprechen, – nur auf einer einzigen Seite Schutz finden: nämlich auf der des Präsidenten Assad. Wo bleibt die Solidarität mit den dortigen Christen? Warum wird das heute durch die Solidarität mit den sunnitischen Migranten ersetzt?

Islamisierung ist den Bischöfen wurscht

Noch mehr erstaunt, dass die Kirche neuerdings alle Gefahren der Islamisierung für Europa selbst ignoriert. Sie ignoriert, dass quer durch die Geschichte und quer durch die Kontinente Christen in Staaten mit islamischer Mehrheit meist nur Menschen zweiter Ordnung waren. Auch in dem von manchen historisch Halbgebildeten gerne gepriesenen Andalusien war das fast immer so. Auch in sogenannten säkularen Staaten wie Pakistan oder in der Türkei sind die Christen bis heute de facto Menschen zweiter Klasse.

Viele europäische Kirchenfunktionäre verdrängen, dass in mehreren geschichtlichen Epochen Christen überhaupt nur dazu da waren, versklavt oder ausgerottet zu werden. Das hatte durchaus seine innere Logik: Immerhin hat Mohammed ja selbst Vernichtungsfeldzüge geführt. Von Christus oder Buddha oder jüdischen Anführern sind solche hingegen nicht bekannt.

Die grässlichen Untaten des „Islamischen Staates“ sprechen nicht dafür, dass das alles nur Vergangenheit ist. Aber selbst wenn man das blauäugig annehmen sollte, so bleibt doch ein weiteres Faktum ganz unbestreitbar: Kein islamisches Land hat es auch nur annähernd zusammengebracht, zum demokratischen Rechtsstaat zu werden (von nennenswerter Forschung und Wissenschaft gar nicht zu reden). Warum sollte Angehörigen dieser Religion das auf einmal glücken, wenn sie in Europa einmal die Mehrheit haben?

Islam am Weg zur Mehrheitsreligion

Jedenfalls hat schon vor der völlig ungebremst gewordenen Massenzuwanderung des heurigen Jahres der Anteil der Muslime in einigen Regionen Europas so rasch zugenommen, dass dort der Islam noch in diesem Jahrhundert zur Mehrheitsreligion werden wird. Dieser Prozess der Islamisierung wird nun durch den Massen-Exodus aus Syrien, Afghanistan, Pakistan usw. nach Europa sogar noch rapide beschleunigt.

Die Bischöfe machen sich mitschuldig an dieser Entwicklung, wenn sie der Massenzuwanderung begeistert Beifall klatschen, wenn sie von ihren Pfarrern verlangen, viele dieser Zuwanderer aufzunehmen. Sie haben damit ihre Herde als Oberhirte nicht zu beschützen versucht, sondern verraten. Obwohl es wohl ganz eindeutig ist, dass primär diese Herde ihre Nächsten sind, um die sie sich zu kümmern hätten.

Statt dessen verkündet etwa der Salzburger Erzbischof, dass es gilt, den (ungebeten und zum allergrößten Teil nicht aus einer unmittelbaren Lebensgefahr gekommenen) Migranten „eine neue Heimat zu schenken“. Er verschenkt damit das Land seiner Herde. Und ein oberösterreichischer Pfarrer (St. Georgen an der Gusen) gibt einer afghanischen(!) Familie Kirchenasyl, obwohl die Behörden – was selten genug passiert – deren Abschiebung angeordnet haben.

Das ist alles sehr bitter für viele Christen. Dieses Verhalten der Bischöfe steht im totalen Widerspruch zu jenen Epochen, da in vielen Ländern Priester und Bischöfe voll an der Seite des Volkes gestanden sind. Ob das nun die Wiener Türkenbelagerung gewesen ist (der Kapuziner Marco d’Aviano ist als "Retter Wiens" sogar selig gesprochen worden); ob das die innige Allianz Kirche-Polen während der Fremdherrschaft der Russen und Preußen (und ein wenig auch Österreicher) gewesen ist; ob das das kulturelle und ethnische Überleben der Slowaken mit Hilfe der Kirche in Zeiten der harten Magyarisierung gewesen ist; ob das die Südtiroler gewesen sind, die nur mit Hilfe vieler tapferer Priester die harten Jahre der faschistischen und postfaschistischen Unterdrückung sprachlich und kulturell überleben konnten. Immer hat die Kirche richtig gehandelt, wenn sie an der Seite des Volkes gestanden ist, wenn sie das Recht eines Volkes auf Heimat, auf Identität verteidigt hat, wenn sie gegen dessen Bedrohung protestiert hat.

Hat den Bischöfen niemand gesagt, dass es heute in Frankreich, Deutschland, England schon Stadtviertel gibt, die de facto von Moslempopulationen unter volle Kontrolle gebracht worden sind, wo sich die Polizei höchstens noch in Kompaniestärke hineintraut? Sehen sie nicht die Bilder von den Flüchtlingen, auf denen (außer einer großen Mehrheit von jungen Männern) fast nur Frauen mit streng islamischen Kopftüchern zu sehen sind? Begreifen sie nicht, was sich da in geradezu revolutionärem Tempo abspielt?

Christlicher Glaube müsste aber immer etwas mit Vernunft zu tun haben; er darf dieser nie widersprechen. Über dieses Prinzip besteht heute zumindest in der Theorie weitestgehender Konsens (bis auf die Reihen der die Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments wörtlich interpretierenden Kreationisten). Vernunft bedeutet vor allem auch eines: dass man bei jeder Entscheidung immer versuchen muss, ALLE Folgen mit zu berücksichtigen. Wer das nicht tut, wer emotional, subjektiv, populistisch handelt, ist mit Sicherheit kein christlicher Politiker.

Wer kein Wort der Kritik daran findet, dass Hunderttausende ohne persönliche Existenzgefahr einfach in Europa einmarschieren, um das zu bekommen, wonach sie sich sehnen, der kann im übrigen auch keine Kritik daran üben, wenn sich Menschen in Supermärkten oder fremden Wohnungen das holen, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht. Da besteht kein Unterschied mehr.

Hass unter Christen

Es sind aus all diesen Gründen ganz sicher nicht die schlechtesten Christen, die es entsetzlich finden, wie Europa zunehmend unterwandert wird, und wie blauäugig die Bischöfe diese Entchristlichung Europas de facto auch noch beschleunigen.

Dennoch wird allen, die sich dem derzeitigen kollektiven Helfersyndrom aus Sorge um die Zukunft unserer Gesellschaft, Kultur und Gemeinschaft entgegenstellen, nicht nur von den Medien, sondern auch Kirchenfunktionären moralische Verkommenheit, Menschenverachtung, Hass und Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen. Diese Vorwürfe haben schon vielfach eine geradezu totalitäre Dichte erreicht. Sollen diese Vorwürfe ernstlich eine christliche Haltung sein?

Darin steckt jedenfalls ein hohes Maß an kultureller Autoaggression, Verachtung für das eigene Volk. Auch das entspricht nicht der Nächstenliebe des Neuen Testaments, der Worte „wie dich selbst“. Diese bedeuten ja: Nur wer sich selbst liebt, kann seinen Nächsten lieben.

Der Glaube und die Vernunft

Völlig unverständlich ist aber auch, wieso die Bischöfe die rapide Islamisierung trotz des unglaublich diskriminierenden Frauenbilds des Islams so unkritisch hinnehmen können. Gewiss hat auch die Kirche nicht alle Wünsche von Feministinnen erfüllt, wie etwa ein Frauenpriestertum. Aber sie hat andererseits in ihrer ganzen Geschichte nie Frauen als geringerwertig denn Männer angesehen. Und sie hat auch nie Vielehen oder Geschlechtsverkehr mit minderjährigen Ehefrauen erlaubt. Aber das alles ist im Geschwafel der Gleichwertigkeit der abrahamitischen Religionen offenbar völlig wurscht.

Das Versagen der gegenwärtigen Kirche zeigt sich auch noch in einem weiteren Aspekt: Wenn schon die Staaten gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit Millionen Muslime nach Europa holen, dann hätte eine starke, von der Überlegenheit des eigenen Glaubens und der Attraktivität der eigenen Praxis überzeugte Kirche mit Sicherheit die größte Muslim-Missionierungs-Offensive der Geschichte gestartet. Davon ist aber weit und breit nichts zu sehen.

Ganz im Gegenteil: Europa sorgt vom ersten Tag an dafür, dass die islamischen Zuwanderer nur ja nicht dem Zugriff ihrer Religion entkommen. In etlichen Schulen unterrichten islamistisch-radikale Religionslehrer, ohne dass es den leisesten Widerstand gäbe. Bezeichnend sind auch die Worte des Vorsitzenden des Zentralrats der deutschen Muslime, Mazyek, zur gegenwärtigen Asylantenwelle: "Deshalb sind unsere Gemeindemitglieder auch schon in vielen Kommunen vom Bürgermeister gebeten worden, im Flüchtlingsheim zu dolmetschen, Imame dort Freitagsgebete abhalten zu lassen oder einfach nur den Bedarf an Koranen und Gebetsteppichen zu stillen."

Katholische und protestantische Christen kennen die Missions-Perspektive gar nicht mehr. Daher geht eine Wiederbelebung des Christentums – wieder einmal – von einer neuen Ecke aus: von den Evangelikalen. Nur von diesen sieht man viele Missions-Bemühungen.

„Dann wäre es auch mit der Abtreibung aus . . .“

Die zynischste Erklärung für das Verhalten der Bischöfe habe ich zum Glück nur ein einziges Mal aus dem Munde eines Kirchenexponenten gehört. Und will sie daher nicht glauben, obwohl sie eine gewisse innere Logik hätte: "Ein Staat mit islamischer Mehrheit wäre ja gar nicht schlecht", hat der Mann jedenfalls gemeint. Denn dann würden viele europäische Fehlentwicklungen radikal beendet: Freigabe der Abtreibung, Genderismus, Schwulismus . . .

Doch man soll nicht verallgemeinern. Es gibt auch durchaus erfrischende und ermutigende Worte von Bischöfen. So sagte der vatikanische Vertreter bei der UNO in Genf, Erzbischof Tomasi, vor kurzem: Muslimischen Migranten fehle oft das Verständnis für die europäischen Werte. Er verlangte, dass Muslime die freiheitlichen Werte nicht infrage stellen. Die Aufnahme von Menschen in Not sei zwar christliche Pflicht; Europa habe aber auch ein Recht darauf, „seine eigene Identität zu behalten“.

Noch deutlicher der katholische Bischof von Szeged im Südungarn, wo zuletzt Zehntausende Migranten durchgezogen sind. Er hält sich nicht an politisch korrekte Sprachvorgaben und formuliert: „Sie kommen hierher und rufen: ,Allahu Akbar‘. Sie wollen erobern. Die Leute tarnen sich als Flüchtlinge und bedrohen damit die christlichen Werte. Das sind keine Flüchtlinge. Das ist eine Invasion.“

Welcher Oberhirte wird wohl von seinen Gläubigen mehr geschätzt werden? Von wem fühlen sie sich mehr behütet? Von dem aus Szeged oder – beispielsweise – dem von Wien, der fordert, dass sich alle Pfarren ausnahmslos für Asylwerber engagieren müssen?

 

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Schwuler Gewissensterror in den USA drucken

Amerika war lange der wichtigste und stolzeste Vorkämpfer für Gewissens- und Religionsfreiheit. Heute ist es das Gegenteil.

In den USA ist jetzt eine Beamtin von einem "Gericht" auf unbefristete(!) Zeit ins Gefängnis geworfen worden, weil sie sich aus religiösen Gewissensgründen weigert, Homosexuellen Trauscheine auszustellen. Sie wird erst freigelassen, wenn sie schwule Trauungen vornimmt!

Das ist ein so unglaublicher Vorgang, dass er nur noch mit dem Gewissensterror in totalitären Systemen verglichen werden kann. Auch dort sind Menschen so lange in Haft gewesen, bis ihr Wille und ihre Überzeugung total gebrochen waren. Ein Rechtsstaat mit gesicherten Grundrechten ist das Land am Ende der Ära Barack Obama jedenfalls längst nicht mehr.

Die Frau zeigte sich aber – zumindest vorerst – tapfer und unbeirrt: „Mein Glaube kann von mir nicht losgelöst werden. Ich bin gewillt, die Konsequenzen zu tragen, so wie ihr alle die Konsequenzen tragen müsst, wenn die Zeit des Jüngsten Gerichts kommt.“

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Wie wir Weihnachten und Wien retten drucken

Sie ist absolut kein Einzelfall, die Kindergärtnerin, die von der Gemeinde Wien gefeuert worden ist, weil sie Kindern Weihnachten erklärt hat. Die rotgrüne Stadtverwaltung hat sich vielmehr auch in vielen anderen Fällen als eine militant antichristliche und islamfördernde Institution gezeigt. Das ist empörend. Dagegen könnten die noch verbliebenen Christen in diesem Land aber etliches tun. Und nicht nur die Fäuste in der Hosentasche ballen.

Zuvor ein Auszug des Protokolls der Dienstaufsicht bei der Kündigung: „Die MA 10 betreut und begleitet Kinder mit unterschiedlichen Religionen, es werden deshalb religiöse Inhalte vor traditionellen Festen ausgespart. Sie haben sich nicht daran gehalten und die Kinder mehrmals in der Gesamtgruppe über die Bedeutung des christlichen Weihnachtsfestes aufgeklärt."

Dem politisch verantwortlichen Stadtrat Oxonitsch fällt dazu laut Kronenzeitung nur die Aussage ein: „Das ist unglücklich formuliert“. Nicht etwa, dass der Mann die für die Kündigung zuständigen Rathausbeamten zur Rechenschaft zieht und die Kündigung sofort rückgängig macht. Nein, die Beamten hätten ja nur ein bisschen besser lügen müssen. Nichts anderes heißt der Satz.

Wegen so etwas wird man also im rotgrünen Wien gekündigt. Hingegen geht keiner von Oxonitschs Leuten all den verfassungswidrigen Ungeheuerlichkeiten nach, die in Wiener Pflichtschulen im islamischen Religionsunterricht verzapft werden. Auch die ganze Feministinnengarde im Rathaus schweigt betreten, wenn massiv frauendiskriminierende Inhalte verzapft werden. Von aus Steuergeld bezahlten Religionslehrern.

Was dagegen tun?

Doch sollten die ob dieses Verhaltens der rotgrünen Gemeinde empörten Wiener nicht glauben, dass sie dem Treiben tatenlos zusehen müssten.

  • Erstens bekommt die gefeuerte Kindergärtnerin hoffentlich umgehend viele Angebote von anderen, nicht von der Gemeinde geführten Kindergärten, christlichen und privaten.
  • Zweitens sollten verantwortungsbewusste Eltern lieber mehr Geld in die Hand nehmen, um ihre Kinder nicht in Gemeinde-Kindergärten oder -Schulen zu schicken.
  • Drittens sollte dringend die Erzdiözese Wien klare Signale des Protestes setzen. Das allermindeste wäre, wenn der ach so harmoniesüchtige Wiener Erzbischof (andere bezeichnen ihn als feige) zu keinerlei Lächel- und Fototerminen mit dem Wiener Bürgermeister und seinen Agitatoren mehr zur Verfügung stünde. Oder gar einmal deutliche Worte fände und nicht nur das Linksgebrabbel seines intensiv von der Gemeinde finanzierten Caritas-Chefs. Nur Mut, Eminenz! Wiener Erzbischöfe haben auch die Zeiten vor 1945 durchgestanden (einer seiner Vorgänger hat nach einem anfänglichen und peinlich gescheiterten Versuch, sich mit den Nazis zu arrangieren, recht tapfer agiert).
  • Viertens sollte die ÖVP endlich statt der peinlichen Anbiederungen klar sagen, wenn sie sich noch irgendwie als christliche Partei empfindet: Mit dieser SPÖ koalieren wir keinesfalls. Möge sie sich auch mit Grün und Pink noch einmal eine Mehrheit zusammenkratzen, mit uns nicht. Es sei denn, wir bekommen das Bildungs- und das Finanzressort, wo ja die SPÖ besonders katastrophal gefuhrwerkt hat.
  • Fünftens sollte die FPÖ die dumme Arbeitsplatz-Garantie für alle Bediensteten des SPÖ-Imperiums sofort zurücknehmen. Von denen wählt sie eh keiner. Beamte, die Mitarbeiter aus einer solchen Gesinnung heraus kündigen, sollten keinen Tag länger beschäftigt werden. Oder sie sollten zumindest um ihren Job fürchten müssen, wenn die SPÖ doch noch einmal den Bürgermeisterposten schafft.
  • Und sechstens sollten alle auch wirklich zur Wahl gehen und Schwarz oder Blau wählen. Auch wenn man bei jeder dieser Parteien viel Kritik anzubringen hat. Aber es gibt eben viel Schlimmeres – die heutige Rathaus-Realität.

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Franz Werfels prophetisches Erbe – eine Würdigung zum 70. Todestag drucken

Anlässlich seines 70. Todestages am 26. August sei hier ein ehrendes Wort zu Franz Werfel gesagt. An dieser Stelle sollen Werfel hier Dank und Anerkennung für den Musa Dagh ausgesprochen werden. Noch mehr für Das Lied von Bernadette. Am meisten aber für ein Buch, das erfahrungsgemäß nur relativ wenige kennen, nämlich Höret die Stimme, sein 1937 erschienener Roman über den Propheten Jeremias. Es ist ein erstaunliches Buch.

Der unbefangene Leser wird sich bei der Lektüre nämlich immer wieder fragen: Wo hat er das her? Wie kann man das Innenleben eines Propheten dermaßen empathisch nachzeichnen? Wie konnte sich der Autor in die Situation des Volkes Israel des siebten vorchristlichen Jahrhunderts einfühlen?

Die Handlung: Ein Prophet dringt mit seiner Botschaft nicht durch

In profunder Kenntnis der biblischen Vorlage macht Werfel, bekanntlich selbst Jude, aus dem Stoff eine zusammenhängende Handlung, die ihrerseits in eine am Beginn des 20. Jahrhunderts spielende Rahmenhandlung eingebettet ist.

Der junge Mann Jeremia aus Anathot, einige Kilometer nördlich von Jerusalem, wird in Einsprechungen und Visionen von Gott berufen, vor die Mächtigen in Religion und Politik zu treten. Priester und Könige, Fürsten, Kriegsherren und Beamte – alle sollen sich zu einer inneren Gottesbeziehung bekehren. Sie sollen auch die sozialen Weisungen des mosaischen Gesetzes umsetzen. Das betrifft vor allem den Freilass der Sklaven im siebten Jahr, wie er im Gesetz vorgeschrieben ist (Ex 21,2). Das wird aber im Hinblick auf das Vorbild der – „pragmatischeren“ und „realistischeren“ – Nachbarvölker nicht gemacht.

Wenn die Entscheidungsträger jedoch nicht gehorchen, dann kommt das Strafgericht. Vor etwa „drei Menschenleben“ ist es bereits dem Nordreich so ergangen (Eroberung Samarias durch die Assyrer im Jahr 722).

Der für diese grimmige Verrichtung ausersehene „Knecht Gottes“ ist der babylonische Großkönig Nebukadnezzar II. Im Jahr 597 wird Jerusalem von Nebukadnezzar eingenommen. Er verhält sich allerdings äußerst zurückhaltend: Nur relativ wenige Israeliten aus der Oberschicht werden zusammen mit dem jugendlichen König Jechonjah und einigen Fürsten, erbitterten Feinden des Propheten übrigens, ins Exil verschleppt, Vergewaltigungen und Verwüstungen bleiben aus. Es kommt lediglich zu den kriegsüblichen Plünderungen.

Der Prophet ist erleichtert, dass es so milde gekommen ist:

„Das Volk lebte trotzdem, wenn auch verringert und gedemütigt. Aber es kam darauf nicht an, dass dieses Volk stolz und groß, sondern dass es rein war. Der Herr hatte ihm eine neue Frist der Entwirrung gesetzt. Es war wie ein frischer Beginn nach einer großen Sühne.“

Der Prophet hofft, dass Volk und Führer die Botschaft verstanden haben. Dem ist aber nicht so.

Der neue König Zidkijah setzt nicht auf eine verinnerlichte religiöse Praxis und die äußerliche Umsetzung der sozialen Gebote des mosaischen Gesetzes, sondern bricht in seiner Verblendung den Loyalitätseid gegenüber Nebukadnezzar und schmiedet gegen diesen einen Bund mehrerer Königreiche. Alle Mahnungen des Propheten werden abgeschmettert und bringen ihm Schmähungen, Folter, Haft und Mordanschläge ein, die er nur knapp überlebt.

In prekärer Situation wird der König dann doch nachdenklich und hört auf den Propheten. Er kann und will sich aber gegen seine Kriegstreiber nicht durchsetzen. Er schlägt in seinem verblendeten Stolz das letzte Friedensangebot Babylons aus und vertraut auf seine militärische Kraft – und stürzt im Jahr 586 sein Volk ins Unglück. Die Überlebenden der Eroberung werden in eine Gefangenschaft verschleppt, die etwa fünfzig Jahre lang dauern wird. Der König muss mitansehen, wie seine beiden Söhne erschlagen werden. Er selbst wird geblendet und ins Exil geführt.

Dem Propheten gewährt Nebukadnezzar Freiheit.

Im letzten inneren Ringen des Propheten mit Gott im zerstörten Tempel öffnet Werfel schließlich die Perspektive auf die letzte Offenbarung Gottes, auf das ewige Leben und auf „Gottes Freude“, die unvergänglich ist. Aber dafür müssen noch einige Jahrhunderte ins Land ziehen.

Werfels Ausführungen zur Geschichtstheologie

Gemäß dem Ductus des gesamten Alten Testamentes formuliert Werfel das Offensichtliche: Das Volk Israel folgt nicht dem Gesetz Gottes. Die Auserwählung sollte ein vorbildliches Glauben und Leben nach sich ziehen, um die Welt zum wahren Gott hinzuführen.

Das aber hat nicht funktioniert:

„Der Herr offenbarte Mose in klarem menschlichem Wort sein Gesetz und seine Ordnung, damit es fortan kein Straucheln und Irren gebe. Wurde diese Ordnung eingehalten und erfüllt, wurde sie immer feiner begriffen, immer reiner verwirklicht, wurde sie endlich durch die ihr innewohnende Einfachheit und Gültigkeit zur Ordnung der Welt, dann war es Israel vielleicht gegeben, das Zerstörte wiederherzustellen und das Reich Gottes zu errichten. Dies aber war Israel nicht gegeben. Der Plan Gottes scheiterte am Menschen, wie der Mensch an Gottes Plan. Der ausgesonderte Weltlauf Israels drohte wie ein fauler Bach im allgemeinen Weltlauf der Völker zu verschwinden. (…) In dem Volke und in seinen Königen wuchs die Sehnsucht, abtrünnig zu sein und sich anzugleichen. (…) So kam es, wie es kommen musste. Was tut der Steinmetz, wenn sein Meißel an der Härte des Steins zerbricht? Er wirft ihn fort.“

Ebenfalls im Sinne der hebräischen Bibel führt Werfel aus, dass das penible Einhalten von Kultgesetzen ohne einer Änderung des gesamten individuellen und sozialen Lebens keinen Wert besitzt. Die Anwesenheit des Tempels zu Jerusalem garantiert noch keine Wohlfahrt:

„Genügte es, mit frechem Leichtsinn auf Tempel, Opfer und Lade zu vertrauen, als sei der Herr ein menschlicher Hausvater, geizig und kleinlich, der seinen Schatz, was immer auch geschehe, aus der Feuersbrunst retten wird? Nein (…). Er bedurfte des Tempels, des Opfers, der Lade und der Lehre nicht. (…) Ichbinderichbin, er war nicht angewiesen auf Abrahams Samen, er konnte neue Pläne fassen, zu anderen Werkzeugen greifen.“

Der entschlossene Abfall vom Glauben – religiös übertüncht

Werfels Beschreibung der religiösen Situation zur Zeit Jeremias erzeugt in ihrer inneren Plausibilität und ihrem Wiedererkennungswert für heute beim Leser ein leichtes Frösteln.

Jojakim, Vorvorgänger von Zidkijah und dessen Halbbruder, ist König von Ägyptens Gnaden. Durch einen Handstreich an die Macht gekommen, erweist er sich als grausamer Gewaltherrscher. Die Priesterkaste fügt sich. Sie bringt kein Wort des Widerspruches über die Lippen, als der König den Propheten Urijah ums Leben bringt.

Die Schriftgelehrten schwadronieren im Tempel endlos über religiöse Fragen, ziehen aus dem Überdachten aber keine konkreten Konsequenzen:

„Durch die umfassenden Säulenhallen wandelten Altpriester und Schriftmeister mit ihren Schülern. (…) Andre Gelehrte schritten einsam versunken einher, mit feinem Lächeln dem erkennenden Selbstgespräch hingegeben. Alles wie immer. Kein Auge, das auf diesem weltabgekehrt geistlichen Treiben ruhte, hätte geahnt, dass der entschlossenste Abfall über Jerusalem herrschte, dass die Großen des Tempels und der Lehre den Mord an einem Geheiligten Gottes wortlos geduldet hatten. Hier unter diesen Säulen herrschte nicht die grobe Sünde der Gewalt, sondern die verfeinerte Sünde des Geistes, die geschmeidig im Worte forscht, ohne das Wort wahrzumachen, die spielerisch die Lehre zerspaltet, ohne die Lehre auf sich zu nehmen“.

Gott fordert aber etwas anderes als endlosen Disput: Innerliche Hingabe und Umsetzung der Gebote. Der Tempel in Jerusalem ist weder heilsnotwendig noch unzerstörbar. Jeremia schmettert den regierungsnahen Auftrags- und Lügenpropheten und der Tempelaristokratie das Gotteswort entgegen:

„Wenn ihr auf mein Wort und meine Lehre nicht hört, spricht der Herr, so zerstöre ich diesen meinen Tempel wie den von Silo, und euch mache ich zum Fluch der Völker“.

Die Botschaft

Diese ist, dass trotz der Offenbarung Gottes rechter Glaube und rechtes Handeln schwerfallen. Besonders im sozialen Bereich funktioniert es nicht. Das Volk der Erwählung gehorcht Gott nicht, sondern malträtiert dessen Propheten (und nicht nur diesen einen).

Man kann davon ausgehen, dass Werfel seinen Volksgenossen in kritischer Zeit etwas mitteilen wollte. Im nachalttestamentlichen, talmudischen Judentum spielt Jeremia jedenfalls keine Rolle mehr. Man hat auf andere Optionen gesetzt.

Werfel arbeitet eindringlich heraus, dass die vielgeschmähten „Unheilspropheten“ die echten Propheten sind. Die Heilspropheten, die im Dienst der politischen Macht stehen und gleichzeitig der Trägheit, der Arroganz und dem Nationalchauvinismus der Massen schmeicheln, sind Lügenpropheten. Sie haben keinen Auftrag von oben (Jer 14,13-16).

Denn es gibt kein zeitliches und kein ewiges Heil ohne rechtes Handeln. Wer predigt, dass der Verlauf der Geschichte (eines Volkes oder eines Individuums) ohne die Mühsal der Bekehrung gut wird, ist ein Lügner.

Der Lügenprophet Chananjah, der vorgibt, im Auftrag Gottes zu sprechen und unbegründeten Optimismus predigt, wird zur Strafe von tödlichem Wurmfraß geschlagen – was dem wirklichen Propheten keineswegs Respekt, sondern noch mehr Hass und Eifersucht einbringt.

Auch in der Gegenwart aktuell

Ein Katholik, der ja das Alte Testament als Gottes Wort bekennt und daher die Warnungen des Propheten auf das Volk des Neuen Bundes, die Kirche, umlegt, wird mit Erschrecken fragen müssen:

Welche Konsequenzen wird der im 20. Jahrhundert eingetretene offene Glaubensabfall nach sich ziehen? Sind dessen katastrophische Folgen in der Welt, in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht schon längst sichtbar? War nicht auch „im Volk (…) die Sehnsucht, abtrünnig zu sein“ gewachsen? Und in der Hierarchie? Wie werden die Verhöhnung Gottes und die Schändung des Menschen, der Massenmord im Mutterleib und die geopolitisch einkalkulierten Revolutionen und Kriege, geahndet werden

Kein Grund zu vermessenem Optimismus.

Werfel – der kongeniale Interpret des Propheten

Wie eingangs gesagt, kann hier keine erschöpfende Schau und Deutung des Lebens von Franz Werfel geleistet werden. Manches blieb verworren. Man kann es nur bedauern, dass er sich – obwohl innerlich schon nahe daran – nicht zur Annahme der Taufe durchringen konnte. Wie auch immer: In einem gewissen Kontrast zu Stil und Wirkung des Musa Dagh und der Bernadette steht sein Jeremia-Roman, der auch in sprachlicher Hinsicht ein unausschöpfliches Meisterwerk darstellt, in seinem Werk und in der gesamten deutschsprachigen Literatur einsam dar. Man kann es nicht anders sagen: Franz Werfel ist der kongeniale Dolmetsch des Jeremia.

Dank und Anerkennung dem Autor daher zum 70. Todestag für diese Botschaft, die wir nur bekräftigen können:

Hört auf die Stimme der Wahrheit!

MMag. Wolfram Schrems, Linz und Wien, katholischer Theologe, Philosoph, kirchlich gesendeter Katechist

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Auch Karikaturen setzen ein Mindestmaß an Achtung anderer voraus drucken

Es waren abscheuliche Taten, Journalisten und andere Menschen zu ermorden. Der Anlass: grenzwertige Satiren. Der Hintergrund: Frustrationen der arabischen Welt. Die Anschläge fordern Frankreich, die Demokratie, die Pressefreiheit heraus.

Pressefreiheit ist geschichtlich bitter erkämpft worden und ein sehr hohes Gut – und äußerst mutige Journalisten haben bis heute dafür ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Dies alles muss vorausgeschickt werden.

Meinungsfreiheit – auch die der Satire – ist in keiner demokratischen Gesellschaft völlig unbegrenzt. In vielen publizistischen Äußerungen ist das übersehen worden. Freie Meinung – auch in Karikaturen – setzt ein Mindestmaß an Achtung anderer voraus.

Es braucht Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, besser: Geschwisterlichkeit unter allen Menschen. Und auch Medien müssen ein Mindestmaß an Respekt und Toleranz beachten, auch wenn es Religionen betrifft. Die Gier nach Aufmerksamkeit ist nicht das Maß aller Dinge.

Satire wird nicht überall gleich verstanden, nicht in riesigen Vorstädten wie in Paris mit muslimischen Migranten. Um richtig verstanden zu werden, braucht Satire ein kulturelles Umfeld, ein muslimisches Publikum, das gelernt hat, mit Satire und Religionskritik umzugehen. Was wurde dafür an politischer Aufklärung geleistet, damit diese Menschen Werte der Demokratie und der Pressefreiheit verstehen?

Das Recht auf „lustig“ in Satiren kann in der globalisierten Welt zum Problem werden. Sind eklatante religiöse Provokationen der Sonderklasse von „Charlie“ angetan, Verständnis unter Muslimen zu finden? Wem nützten diese beleidigenden Karikaturen, die als radikale Schmähungen und Spott aufgefasst werden? Und da wird gefragt, ob der Islam „spaßbefreit“ ist.

Auch die ZiB 2 am 13.1. diente nicht der Aufklärung, sondern war eine maximale Provokation versus christlicher Überzeugungen. Wie viele Seher kennen den Doppelsinn eines gekreuzigten Frosches?  In dieser mehr als ambivalenten Darstellung sehen Kunstkenner die gekreuzigte Natur. Warum wird dies ohne Aufklärung sekundenschnell Hunderttausenden an den Kopf geworfen? Muss alles, was als heilig empfunden wird, in den Dreck gezogen werden?

Rundherum gab es als Draufgabe die Forderung, den Blasphemie-Paragraphen abzuschaffen. Im Gegensatz zu Worten des Bundespräsidenten. Gerade jetzt angesichts der Toten ist diese Forderung absurd – und im Blick auf Religionskriege immer fragwürdig. So diffizil seine Anwendung auch ist. Auch nicht religiös Glaubende wünschen, dass religiös Glaubenden mit Respekt begegnet wird und sie nicht mit maßloser Schmähung und beleidigendem Spott überschüttet werden. Und dies in Karikaturen. Selbstverständlich hat sprachliche Religionskritik ihre Legitimität und war und ist auch wichtig, aber es gibt auch antireligiösen Fanatismus, der übersieht, dass seit 250 Jahren die säkularen Kräfte für die Welt von heute verantwortlich sind.

Im „Standard“ wird wieder die Beschneidung von Kindern als „Körperverletzung“ aufs Korn genommen, vielleicht sollte der Autor einmal mit einem Urologen reden, um Neues zu erfahren.

Em. Prof. Dr. Mag.mult. Hans Högl ist Medien- und Kultursoziologe; er war früher Präsident der „Vereinigung für Medienkultur“ 

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Der IS-Blutrausch ist furchtbar? Dann tun wir doch was! drucken

Die islamischen IS-Banden sind das Brutalste und Gewalttätigste, was seit Adolf Hitler, Josef Stalin und Dschingis Khan auf diesem Erdball sein Unwesen getrieben hat. Umso jämmerlicher und bestürzender ist, dass die Außenwelt außer scheinheiligem Jammern nichts tut – höchstens die eigenen Hosen randvoll zu füllen.

Kein Europäer soll sagen, es gäbe nichts, was man da angesichts der öffentlich zelebrierten Enthauptungen, des scheinbar unaufhaltsamen IS-Vormarschs, der Vergewaltigungen und Versklavungen noch machen könne. Man wolle ja nicht in den Krieg ziehen, heißt die billige Ausrede, um sich gleich jedes weitere Nachdenken zu ersparen. In den Krieg ziehen könnte man freilich sowieso nicht mehr, weil Europa in einem naiven Traum vom ewigen Frieden die eigenen Armeen weitgehend abgebaut hat.

Aber es wäre dennoch vieles nicht nur möglich, sondern auch notwendig, ohne dass man selber in den Krieg zieht. Ein kleiner Katalog wesentlicher Teile einer Strategie, die notwendig wäre, wenn sich Europa noch ernst nähme:

  1. Da die Kurden die einzigen sind, die auch am Boden tapfer gegen die IS-Horden kämpfen, und die Christen und Jesiden gerettet haben, sollte man ihnen in massiver Form Waffen liefern, auch schwere. Nur mit Verbandsmaterial können sie den Krieg nicht gewinnen.
  2. Europa sollte sofort alle Verbote kurdischer Parteien und Organisationen wie etwa jenes der PKK aufheben. Denn diese Organisationen haben seit langem in Europa nichts Böses mehr angestellt. Diese Verbote sind nur noch feige Liebedienerei gegenüber der Türkei.
  3. Da die türkische Regierung Tausende kurdische Freiwillige am Kampf gegen den IS hindert, da alle ausländischen IS-Kämpfer hingegen ungehindert über die Türkei anreisen konnten, da die türkische Armee von ihren Logenplätzen an der Grenze aus mit klammheimlicher Freude fußfrei und tatenlos zusieht, wie die Kurden vom IS massakriert werden, müsste Europa ganz anders mit Ankara reden. Die EU-Länder müssten beispielsweise demonstrativ Einreiseverbote gegen türkische Machthaber prüfen (wie sie richtigerweise gegen Exponenten der russischen Aggressoren im Ukrainekrieg verhängt worden sind). Jedoch die EU hat ausgerechnet jetzt verkündet, dass sie weitere Kapitel in den Beitrittsverhandlungen mit Ankara eröffnet. Blöder geht’s nimmer.
  4. Da er wenigstens teilweise dem IS-Wahnsinn standhalten konnte, da unter ihm die religiösen Minderheiten geschützt waren, und da er im Vergleich zum IS trotz vieler Verbrechen und problematischer Taktiken das weitaus geringere Übel ist, sollte man lieber heute als morgen die eigenen Irrtümer zugeben und eine Aussöhnung mit dem syrischen Diktator Assad suchen. Wer noch immer glaubt, einem islamischen Land – noch dazu von außen – Demokratie aufstülpen zu können, ist unerträglich naiv. Und hat aus der jüngeren Geschichte absolut nichts gelernt.
  5. In den EU-Ländern selber sollte man viel energischer gegen alle jene islamischen Organisationen wie auch die IGGiÖ vorgehen, welche die radikalen Entwicklungen unter den europäischen beziehungsweise österreichischen Moslems immer bemäntelt oder gar heimlich gefördert haben. Die hingegen alle modernen, europäischen und liberalen Formen des Islams vehement unterdrückt haben.
  6. Die europäischen Regierungen sollten insbesondere mutige und weise Moslems stärken wie etwa den österreichischen Theologen Ednan Aslan. Er hat jetzt in mehreren Interviews zu eindrucksvoller Klarheit gefunden. Er hat dabei ganz klar gemacht, dass sich der IS-Terror auf eine „gewalttätige, theologisch gut fundierte Ideologie“ stützen kann, also nicht nur spätpubertäre Verirrung ist. Er sorgt sich vehement, was in den islamischen Kindergärten und Schulen „fundamentalistische Koranlehrer“ an Unheil anrichten. Er weist darauf hin, wie viele der von Österreich unterstützten Islam-Lehrer die Scharia predigen, alle Verfassungen ablehnen und zu Antisemitismus aufrufen.
  7. Hört man Stimmen wie diese, sollte man auch dringend Behauptungen zurückziehen wie etwa die von Außenminister Kurz, dass das eh nicht der wahre Islam sei, der da mordet. Woher auch immer er wissen will, was der wahre Islam ist. Denn natürlich stehen im Koran viele massive Aufrufe zu Krieg und Gewalttätigkeit. Die man neben den vielen positiven Koran-Passagen (Barmherzigkeit und so) doch nicht ganz ignorieren darf.
  8. Gegen diesen Ausbund an Wahnsinn und Blutgier kann man nicht neutral sein. Und schon gar nicht hilft Neutralität gegen die islamistischen Aggressionen.
  9. Ganz dringend gehört ein viel strengeres Asylrecht implementiert; und Abschiebungen sollten viel öfter und konsequenter durchgeführt werden. Denn etwa in Österreich sind fast alle ausgereisten IS-Kämpfer auf dem Asylweg ins Land gekommen. Und was auch immer weltfremde Diplomaten und Juristen an Flüchtlingskonventionen und Abschiebeverboten alles festgehalten haben: Das Selbstverteidigungsrecht steht höher!
  10. Und nicht zuletzt sollten auch mehrere europäische Ideologien endlich ihre masochistischen Irrwege einsehen. Die da insbesondere sind:
  • Manche strukturkonservative Christen verteidigen oder lieben sogar den Islam, weil der halt auch Abraham lobend erwähnt. Und weil er Homosexualität und Ehebruch streng bestraft. Und weil die Moslems ihren Glauben noch blutig ernst meinen und totalitär praktizieren, was diese Gruppen im Grund halt alles auch gerne im Christentum hätten. Wegen dieser Aspekte sind sie bereit, alles andere am real existierenden Islam zu ignorieren.
  • Linkskatholiken und Linksliberale wiederum sind überhaupt generell bereit, alles gut zu finden, was gegen Europa ist, was gegen die christliche Identität und Tradition ist, was eine noch stärkere Immigration fördert. Sie ignorieren eiskalt, dass wir im Zeitalter der ärgsten Christenverfolgung seit 2000 Jahren leben. Sie ignorieren, dass gerade die Feministen und Schwulisten unter ihnen die ersten Opfer eines islamischen Vorstoßes wären. Und sie glauben allen Ernstes, dass wir selbst schuld am IS-Blutrausch seien, weil wir zuwenig Entwicklungshilfe leisten (dabei fließen dem IS viele Ölmilliarden vom Golf zu).
  • Atheisten kämpfen noch immer gegen alles Katholische. Sie tun dabei so, als ob es wie im vorletzten Jahrhundert auch heute noch die gemeinsame Herrschaft von Thron und Altar gäbe. Sie ignorieren, dass – bei allen zeitweisen Irrwegen – das Christentum die entscheidende Grundlage für den 2000-jährigen Erfolgsweg der europäischen Kultur, auch der Aufklärung gewesen ist. Und dass ohne ein Ja zu dieser Grundlage (was ja noch keinen Klerikalismus bedeutet) Europa heute wie ein Blatt im Wind weggeweht wird. Atheisten müssen begreifen, dass ein Waffenstillstand mit den Christen ihrem eigenen Überleben am meisten helfen würde.

Nichts von diesen Punkten ist ein Aufruf, junge europäische Männer in einen Krieg zu schicken. Es ist vielmehr die vielleicht letzte wirksame Strategie, um genau das doch noch zu verhindern. Wenn wir nichts tun, wird es sehr wahrscheinlich, dass unsere Söhne und Enkel das wieder auf sich nehmen müssen, was bei den beiden Türkenbelagerungen und den nachfolgenden Feldzügen Prinz Eugens zur Befreiung von halb Europa schon einmal notwendig war.

Am widerlichsten sind all jene, die bei jeder Bedrohung lautstark nach immer noch mehr amerikanischem Einsatz rufen, die bis zum letzten Amerikaner kämpfen wollen, die aber gegen jede eigene Aktivität Europas sind. Und die sich in weniger bedrohten Zeiten vehement über eine vermeintliche (unter Barack Obama ohnedies weitgehend aufgegebene) Weltpolizistenrolle und Vormachtstellung Amerika empören.

 

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Darwin und das Design drucken

In Österreich ist es um die zeitweilig recht heftig debattierte Intelligent-Design-Theorie ziemlich ruhig geworden. Das ist schade. Die Diskussion über die auf dem Zufallsprinzip begründete Evolutionstheorie einerseits und über das christlich inspirierte Denkmodell des absichtsvollen „Intelligent Design“ andererseits bliebe auch hierzulande eine Herausforderung. Auch wenn immer die Gefahr besteht, dass die Debatte in einen intellektuellen Stellungskrieg mündet, der von Schwarz-Weiß-Denken geprägt ist.

Die Frage, ob es den göttlichen Zündungsfunken bei der Lebensentstehung gab und ob seitdem eine steuernde Kraft hinter der Evolution steht oder nicht, diese Frage kann natürlich auch redundante Streitereien generieren. Dies passiert dann, wenn die jeweiligen Vertreter der beiden Denkfiguren in missionarischem Eifer die jeweils andere Seite überzeugen wollen.

Schon die zugrunde liegenden Begriffe „Glauben“ und „Wissenschaft“ legen nämlich fest, dass es im Prinzip um nur schwer verhandelbare Entitäten geht: Im Glauben manifestiert sich die religiöse Hoffnung auf die Existenz eines göttlichen Wesens, in der Wissenschaft erkennen wir die durch nachweisliche Fakten erklärbaren Dinglichkeiten des Daseins.

Wenn die Gläubigen und die Wissenschaftsanhänger einander in ihren gängigen Argumentationen die Existenz oder Nicht-Existenz Gottes beweisen wollen, so bringt das also nicht viel. Die Gläubigen werden ihren Glauben nicht aufgeben, nur weil biologistische Hardliner wie etwa der weltbekannte Genetiker Richard Dawkins die Existenz Gottes leugnen. Und die Atheisten unter den Wissenschaftlern werden aufgrund ihrer Faktensammlungen und ihres materiebezogenen Denkens weiterhin das Vorhandensein des Göttlichen in der Evolution bezweifeln.

Soll man deswegen nun aufhören, diese grundlegenden Fragen des Lebens zu diskutieren? Zweifellos nicht. Im Gegenteil, wir brauchen sogar eine intensivere, vor allem aber eine besser geführte Debatte. Das bedingt jedoch, dass alle, die an der Diskussion teilnehmen, zuerst ihre eigenen Sichtweisen hinterfragen, damit sie eventuell vorhandene engstirnige Positionen bei sich selbst erkennen können. Engstirnigkeit lässt höherstehende Debatten einfach nicht zu.

Eine Diskussion wird zwangsläufig ergebnislos bleiben, wenn die Bornierten unter den Diskutanten die Denkweisen der Gegenseite a priori ablehnen. Und, wohlgemerkt, in der Intelligent-Design-Debatte sind gar nicht wenige Wissenschaftler die Engstirnigen: Wenn Wissenschaftler die mögliche Existenz eines „Intelligent Designers“ kategorisch negieren, dann entbehrt diese Ablehnung jeder rationalen Grundlage. Niemand hat bisher jemals wissenschaftlich bewiesen, dass es keinen solchen Designer gibt. Daher kann keine Wissenschaft der Welt von dessen gegebener Nicht-Existenz ausgehen, eine solche Grundannahme ist exemplarisch unwissenschaftlich und verbietet sich von selbst.

Freilich kann und darf man als Wissenschaftler aber die Theorie vertreten, dass es keinen Gott gibt. Diese in der Wissenschaft grundsätzlich altbekannte Problematik von streng auseinander zu haltenden nachweisbaren Gegebenheiten und rein theoretischen Annahmen wird leider auch von Wissenschaftlern gerne diffus behandelt, die Vermengung dieser Begriffe ist tägliche Realität.

Ähnlich verhält es sich mit der Haltung und den Argumentationslinien der Kirche. Wenn ernstzunehmende Kirchenvertreter biologisch-wissenschaftliche Erkenntnisse als solche akzeptieren (was zumindest die Elite der theologischen Vordenker ohnehin tut), dann steht einer Diskussion um die Hintergründe des Lebens und seiner Entstehung nichts im Wege. Wenn aber dogmatisch und kategorisch die wissenschaftlich beweisbaren Fakten der Evolutionstheorie geleugnet werden, dann ist die Debatte aus den obengenannten Gründen ebenfalls a priori sinnlos.

Zusammengefasst bedeutet das: Für die Evolution, die Entstehung der Arten und den grundsätzlichen Wandel des Lebens gibt es eine ganze Reihe von stichhaltigen wissenschaftlichen Beweisen. Dass die Evolution aber ausschließlich auf dem Zufall beruht und keiner steuernden Kraft unterliegt, ist eine theoretische Annahme, die bisher eben nicht zu beweisen war. Die Möglichkeit der Existenz eines Schöpfers, der schon vor der Entstehung des Lebens da war und dasselbe initiiert haben könnte, muss daher auch und vor allem nach streng wissenschaftlichen Kriterien zugelassen werden.

Auf der anderen Seite gibt es für das Vorhandensein dieses „Intelligent Designers“ aus der Sicht der Gläubigen eine ganze Menge an Belegen. Vor allem aber gibt es religiöse Überzeugungen, die eine Existenz des Göttlichen als gegeben beinhalten. Biologische und wissenschaftliche Erkenntnisse werden deswegen nicht von vornherein abgelehnt, sondern haben zweifellos ihren Platz, denn die Wissenschaft als solche ist grundsätzlich nicht der Gottseibeiuns der Kirche.

Denkt man beide Sichtweisen mit offenem Geist zu Ende, dann erkennt man, dass sich die „Intelligent Design“-Theorie und die Evolutionstheorie keineswegs gegenseitig ausschließen, sondern vielmehr, dass die Denkmodelle sich sogar ergänzen, ja letztlich sogar ineinander fließen können. Die Existenz des Göttlichen widerspricht weder der Wissenschaft an sich noch der Evolutionstheorie im Speziellen. Und umgekehrt machen bei exakter Analyse sowohl Darwins Erkenntnisse wie auch die Ergebnisse modernster genetischer Forschungen das Vorhandensein eines Intelligent Designers keinesfalls denkunmöglich.

 Dr. Marcus Franz ist Arzt und Nationalrats-Abgeordneter des Teams Stronach.

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Islamgesetz: Manch Kluges, manch absolut Unakzeptables drucken

Die Bundesregierung präsentiert einen Entwurf für ein Islamgesetz. Der Text macht auf den ersten Blick einen halbwegs positiven Eindruck. Freilich bleiben schon jetzt viele Fragen offen. Und manches müsste im Parlament noch dringend geändert werden.

Überaus positiv ist, dass Imame und ähnliche Funktionsträger künftig nicht aus dem Ausland bezahlt werden dürfen. Das ist vor allem in Anbetracht der Tatsache lobenswert, dass viele dieser Imame derzeit de facto türkische Staatsbeamte sind, die völlig unkontrolliert in Schulen und Moscheen ihr Unwesen treiben konnten. Wer glaubt, dass die im Zweifel zu Österreich und nicht zur Türkei loyal sind, der ist über jede Schmerzgrenze hinaus naiv.

Nur: Hält diese Regelung auch? Droht da nicht sofort massiver internationaler Druck – und zwar nicht nur aus islamischen Ländern, sondern auch von den diversen – oft total weltfremden – Menschenrechts-Gurus? Wird die Regelung nicht beim ersten Verfahren etwa vor dem Straßburger Menschenrechts-Gericht als eine unzulässige Einschränkung der Religionsfreiheit aufgehoben werden?

Die Kläger könnten ja eine Ungleichbehandlung etwa gegenüber Sekten behaupten, die ja auch oft vom Ausland, etwa den USA, finanziert werden. Katholische Missionare und Entwicklungshelfer in der Dritten Welt sind ebenfalls „vom Ausland finanziert“. Gleichzeitig gibt es sowieso Hunderte Wege, wie solche Finanzierungsverbote im halblegalen Raum umgangen werden können, damit weiter türkisches oder Katar- oder Saudi-Geld in dunkle Kassen im Lande fließt.

Mit ähnlichen Argumentationen könnte auch die – an sich ebenfalls sehr positive – Regelung eines Tages von Richtern gehoben werden, dass islamische Seelsorger auch Deutsch können müssen. Auch bei der Sprache gibt es nämlich in christlichen Religionsgemeinschaften (vor allem orthodoxen oder protestantischen) Fälle, wo die betreffenden Priester kein brauchbares Deutsch beherrschen. Wieder droht der Gleichheits-Artikel.

Islamische Lehren müssen vorgelegt werden

Überaus lobenswert ist, dass künftig die religiösen Lehren in schriftlicher Form genau vorgelegt werden müssen. Bisher haben sich ja Moslem-Aktivisten immer mit blumigen Ausreden vor jeder Festlegung gedrückt. Eine solche Festlegung wird extrem spannend. Erst an ihrer Hand wird man dann sehen: Kann diese Lehre überhaupt genehmigt werden oder widerspricht sie glatt der Verfassung? Etwa in Hinblick auf die Gleichberechtigung der Frau, auf das Gewaltverbot (in Bezug auf Kriege in fremden Ländern wie auch auf die eigene Familie), auf die Einstellung jeder Paralleljustiz, auf die Trennung von Religion und Staat und insbesondere auf die Religionsfreiheit.

Die österreichische Verfassung garantiert, dass man seine Religionszugehörigkeit frei wechseln oder aufgeben kann. Das bereitet aber offenbar Moslems Riesenprobleme: Ich habe jedenfalls schon in vielen Podiumsdiskussionen – auch als liberal geltende – Moslem-Vertreter gefragt, ob man denn den Islam auch verlassen kann. Und da habe ich noch nie ein klares „Ja“ zur Antwort bekommen.

Erst wenn eine definierte Lehre vorliegt, könnte dann übrigens Außenminister Sebastian Kurz die Behauptung mit Recht aufstellen, dass die IS-Schlächter im Widerspruch zum wahren Islam stünden (auf den sie sich ja intensiv berufen). Kurz kann diesen wahren Islam noch gar nicht kennen, sondern bestenfalls Tausende einander oft widersprechende Behauptungen einzelner Islam-Gelehrter und -Ungelehrter.

Riesengewinne mit Halal werden legalisiert

Es gibt aber zwei Punkte, die das Gesetz vorerst völlig unakzeptabel machen. Der erste: Auch künftig wird es die Möglichkeit geben, unter Berufung auf den Islam in Österreich Steuern und Abgaben zu hinterziehen, etwa in sogenannten Halal-Läden, wie zum Beispiel Fleischhauereien. Das ist nicht nur ein großer Verlust für Staatskassen, sondern auch glatt verfassungswidrig. Denn sonst müsste es gemäß dem Gleichheitsgrundsatz ja auch katholische Lebensmittelgeschäfte geben dürfen, die sich nicht an das Gewerberecht zu halten brauchen.

Der zweite: Dieses Gesetz beendet nicht die unerträgliche Privilegierung der „Islamischen Glaubensgemeinschaft“. Das wäre erst dann der Fall, wenn jede religiöse Richtung im Islam das gleiche Recht hat, sich – ab einer bestimmten Mitgliederzahl – selbständig beim Staat als Religionsgemeinschaft registrieren zu lassen. So wie ja auch zahllose christliche Religionen nebeneinander existieren, ohne einer obersten „Glaubensgemeinschaft“ zu unterstehen.

Wird diese doppelte Privilegierung nicht beendet, dann sollten verantwortungsbewusste Volksvertreter dem Islamgesetz keinesfalls zustimmen.

Weniger störend ist hingegen, dass Moslems künftig das Recht haben, an drei Feiertagen Urlaub zu nehmen. Es erhöht freilich nicht gerade ihre Chancen am ohnedies kriselnden Arbeitsmarkt. Wichtig ist jedenfalls, dass dieser Anspruch schon bei Arbeitsantritt angemeldet wird und nicht erst drei Tage vor einem islamischen Feiertag.

Und in kein Gesetz kann man die Notwendigkeit hineinschreiben, dass nun endlich Schul- und Polizeibehörden genauer überprüfen, ob Religionslehrer oder Prediger direkt oder indirekt zu Gewalt motivieren, ob sie sonst gegen irgendeinen Aspekt der Verfassung beziehungsweise der Grundrechte argumentieren. Das aber müsste absolute Priorität haben.

Erst wenn all das wirklich voll umgesetzt wird, sollte es auch die Rechte geben, die aus der Anerkennung erwachsen: Die bestehen insbesondere in der staatlichen Bezahlung von Religionslehrern und Heeresimamen.

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Gilbert Keith Chesterton – Neu aufgelegt, immer aktuell drucken

Angesichts des enormen ideologischen Konformitätsdrucks, der derzeit das geistige und politische Leben Österreichs und Europas, bzw. deren kultureller Reste, vergiftet, ist es eine geistige Erfrischung, einen Blick über den „Tellerrand“ hinaus zu tun.

Als Gegenmittel gegen die derzeitige Meinungsdiktatur wollen wir unseren Blick auf einen großen katholischen Denker richten, der im Gefolge der Auflösung des apologetisch und intellektuell versierten katholischen Milieus nach dem II. Vaticanum nur mehr einem kleinen Kreis nachgeborener Zeitgenossen bekannt ist: Gilbert Keith Chesterton (1874-1936), Journalist, Buchautor, Konvertit, „Verteidiger des Glaubens“. Der willkommene Anlass dazu ist die relativ rezente Herausgabe zweier seiner Bücher auf Deutsch (davon eine deutsche Erstausgabe) durch den findigen und engagierten nova & vetera – Verlag (www.novaetvetera.de).

Die Beschäftigung mit Chesterton ist umso lohnender, als er genau diejenigen Verwirrungen entwirrt, mit denen wir uns heute schon wieder bzw. immer noch herumschlagen – da sie mit großem Propagandaaufwand flächendeckend in das Bewusstsein der Zeitgenossen gedrückt werden.

Der unsterbliche Mensch

Sein Buch „Der unsterbliche Mensch“ gilt als Klassiker katholischer Apologetik im 20. Jahrhundert. Es hat (den späteren Schriftsteller und Apologeten) C. S. Lewis (1898-1963) nach eigenen Angaben dem Christentum entscheidend näher gebracht.

Chesterton macht in diesem Buch das, was er am besten kann, nämlich den „intellektuellen Husarenritt“. Mit den Mitteln distanzierter Betrachtung auf die Menschheitsgeschichte bzw. deren „offizieller“ Deutung im Rahmen „evolutionärer“ Theoreme eröffnet er einen ungewohnten Blick auf viel zu selbstverständlich Angenommenes.

Dabei lässt sich Chesterton gleichsam auf der Welle seiner Gedanken, seiner Assoziationen und seines Wortwitzes tragen. Das Räsonnieren folgt zwar keiner Struktur, die man als Rezensent leicht wiedergeben könnte, aber es entbehrt auch nicht der inneren Logik. Eins gibt das andere und es ist nie langweilig. (Ein Wiener Literat nannte es 1930 „Wiener Kaffeehaus mit umgekehrten Vorzeichen“ und war wenig enthusiasmiert.)

Mit viel Witz ironisiert er beispielsweise die gängige Darstellung der menschlichen Frühgeschichte, so etwa die Deutung des „Höhlenmenschen“ (Kapitel „Der Mensch in der Höhle“ und „Professoren und prähistorische Menschen“). Er nimmt die frühen Hochkulturen Ägypten und Babylon als Gegenbeispiel gegen „evolutionäre“ Kulturtheorien („Das Altertum der Kulturen“). Dann kommt er auf den Monotheismus Echnatons und des alten Israel (bzw. dessen Einmahnung durch die Propheten), Auch das ein Stolperstein gegen „evolutionäre“ Religionstheorien, wie sie seit dem 19. Jahrhundert Mode geworden sind („Gott und vergleichende Religionswissenschaft“).

Schließlich behandelt er im zweiten Teil des Buches das Phänomen „Christentum“, genauer gesagt die Person Jesu Christi und die Katholische Kirche („Der Gott in der Höhle“, „Dir Rätsel des Evangeliums“). Auch diese sind, wie er mit paradoxen Formulierungen darlegt („Die seltsamste Geschichte der Welt“), jedem „evolutionären“ Erklärungsversuch entzogen. Die Kirche ist sodann auch jeder Parallelisierung mit Kulten und „Religionen“ aller Art entzogen, obwohl dies immer wieder – kontrafaktisch – versucht wird („Das Zeugnis der Ketzer“).

Vor einer Schlussbetrachtung kommt noch eine auch für den Rezensenten originelle Überlegung zur Religionsgeschichte, die mit „Die fünf Tode des Glaubens“ überschrieben ist und in das berühmte Resümee mündet:

„Wenigstens fünfmal ist mit den Arianern und mit den Albigensern, mit dem humanistischen Skeptiker, mit Voltaire und mit Darwin der Glaube allem Anschein nach vor die Hunde gegangen. In jedem dieser fünf Fälle war es aber der Hund, der starb.“

Greifen wir dazu zwei zentrale Gedanken mit einigen Kostproben auf:

Mythos und Logos nehmen in der Person Christi gleichermaßen Gestalt an

Mit Ironie greift Chesterton die Ideologien auf, die zu seiner Lebzeit in voller Blüte standen. Besonders Hegel und Darwin und deren Derivate haben es ihm angetan. Deren Geschichtsbild ist ein reines Konstrukt ohne Wirklichkeitsbezug. Es gibt vor, die Geschichte richtig interpretieren zu können.

Aber erst durch die göttliche Offenbarung wird die Menschheitsgeschichte verständlich:

„Es gibt ein solches Ding wie eine menschliche Geschichte; und es gibt ein solches Ding wie die göttliche Geschichte, die gleichzeitig eine menschliche Geschichte ist. Aber es gibt nichts Derartiges wie eine hegelianische Geschichte, oder eine monistische Geschichte, oder eine relativistische Geschichte, oder eine deterministische Geschichte. Denn jede Geschichte, ja, sogar eine Fünf-Groschen-Schauergeschichte oder eine billige Kurzgeschichte haben etwas in sich, das zu unserem Universum und nicht dem jener gehört. Jede Kurzgeschichte beginnt in Wahrheit mit Schöpfung und endet mit einem Jüngsten Gericht. Und das ist der Grund, weshalb Mythen und Philosophen, bis Christus kam, in Fehde miteinander lagen. (…) Es ist billig zu behaupten, der Philosoph sei im allgemeinen der Vernünftigere, noch leichter ist es zu vergessen, dass der Priester stets der Volkstümlichere war, denn der Priester erzählte den Menschen Geschichten, und der Philosoph begriff nicht die Philosophie der Geschichten. Das trat in die Welt mit der Geschichte Christi.“

Die (vermeintliche) Vielfalt der „Religionen“ und die eine Wahrheit

Man muss eine Überschrift nur so formulieren und sofort wird sich Widerspruch regen. Bei aller „Religionskritik“ nämlich, mit der seit einigen Jahrzehnten Schüler von sich „aufgeklärt“ dünkenden Lehrern drangsaliert werden, ist natürlich jede Kritik an einer „Religion“ verboten, die nicht die katholische ist. In Zeiten rapiden Rückfalls ins Heidentum ist jeder obskure Kult sakrosankt, direkte theologische Verneinungen der christlichen Zentralaussagen ein Zulassungskriterium für jeden Salon, der auf sich hält.

Auch zu Chestertons Zeiten war der Katholizismus in England nicht die gesellschaftsprägende Kraft (von vielen Einzelkonversionen abgesehen). Neben der Feindseligkeit durch den Anglikanismus war es vor allem der „moderne“ Relativismus und Atheismus, die das Klima prägten. Man kam sich sehr gescheit vor, H. G. Wells, Bertrand Russell, George Bernard Shaw & Co.

Chesterton fand diese Attitüde albern, da Produkt oberflächlichen Denkens und unreflektierter Vorurteile.

Man fragt sich ja wirklich, wie nur jemand auf die Idee hat kommen können, die „Religionen“ wären „gleich“ (wo sie doch offenkundig völlig verschieden sind):
„Der moderne Missionar mit Palmwedel und Regenschirm ist zu einer leicht komischen Figur geworden. Männer von Welt verhöhnen ihn wegen der Behaglichkeit, mit der er von Kannibalen verspeist werden kann, und wegen der engherzigen Bigotterie, mit der er die kannibalische Kultur als seiner eigenen untergeordnet betrachtet. Der beste Teil dieses Scherzes liegt vielleicht darin, dass die Männer von Welt gar nicht merken, dass die Spitze sich gegen sie selber kehrt. Es ist ziemlich lächerlich, einen Mann, unmittelbar bevor er in einem Topf geschmort und zu einem rein religiösen Fest verspeist werden soll, zu fragen, weshalb er nicht alle Religionen für gleich liebevoll und brüderlich hält.“

Man fragt sich auch, wie man nur jemals den weitschweifigen, widersprüchlichen und absurden Mythologien des Heidentums soviel ernsthaft-wissenschaftliche Beachtung hat schenken können, inklusive Lehrstühle und Tantiemen. Und das, wo es doch dort keine Wahrheit gibt, ja wo nicht einmal der ausdrückliche Anspruch erhoben wird, die Wahrheit zu sagen, oder – Skandal aller Skandale – die Wahrheit in Person zu SEIN.

Dazu Chesterton:
„Doch es wird auch eine spitzfindigere Kritik gegen den altmodischen Missionar laut, die darauf hinausläuft, dass er alle Heiden über einen Kamm schert und dem Unterschied zwischen Mohammed und Mumbo-Jumbo zu wenig Beachtung schenkt. Diese Klage hatte wahrscheinlich besonders in der Vergangenheit Berechtigung, aber ich behaupte hier nachdrücklich, dass man heutzutage gerade im entgegen gesetzten Sinn übertreibt. Die Professoren fühlen sich versucht, Mythologien in zu hohem Maß als Theologien zu behandeln, als gründlich durchdachte und ernsthaft beachtete Lehren. Die Intellektuellen sind durchweg geneigt, die feinen Schattierungen der verschiedenen Schulen der ziemlich unverantwortlichen Metaphysik Asiens allzu ernst zu nehmen.“

Dass Chesterton diese Mythologien „allzu ernst nehmen“ würde, könnte man nun wirklich nicht behaupten.

Resümee

Zuletzt eine Warnung: Das Buch ist intellektuell anspruchsvoll und daher nicht immer leicht zu lesen. Es ist auch relativ umfangreich.

Schließlich geht es dem zeitgenössischen Leser mit seinen vielen uneingestandenen und derzeit weitgehend antichristlichen bzw. antikatholischen Voraussetzungen häufig „gegen den Strich“. Es „unterfliegt das Radar“, stellt uns also Sachverhalte vor, die meist unserer Aufmerksamkeit entgehen oder über die wir nicht reflektieren.

Das macht das Buch auch so wertvoll. Es ist der Schritt zurück, um das größere Panorama zu sehen – und man macht überraschende Entdeckungen.

Vor allem zeigt es auch, wie sehr Glaube und Vernunft zusammengehören. Eine unvernünftige „Religion“ kann unmöglich wahr sein. Die Vernunft kann dann zwar auch den Glauben nicht ersetzen, kann aber zu ihm hinführen und ihn plausibel und verantwortbar erweisen.

Das Buch ist ein gutes Mittel gegen den eingangs erwähnten Konformitätsdruck. Für so manchen Leser wird es ein Anlass ein, seine gesamte Sicht auf Welt und Leben zu überdenken und gegebenenfalls existentielle Konsequenzen zu ziehen.

In aller Kürze: Kugel und Kreuz

Hier soll gleich die Gelegenheit genützt werden, um ein anderes Chesterton-Buch im selben Verlag wenigstens kurz zu nennen: Kugel und Kreuz.

Es handelt sich um einen ziemlich wunderlichen Roman, in den tiefgründige Zwiegespräche eingearbeitet sind. Es ist die Geschichte eines Katholiken, der einen Atheisten wegen dessen blasphemischer Bemerkungen zum Duell fordert. Die wachsame Polizei Englands und widrige Umstände verhindern jedoch den Zweikampf immer wieder. Zuletzt finden sich beide Protagonisten gleichsam als Verbündete, da sie ja immerhin meinen, dass die Gottesfrage eine Auseinandersetzung lohnt. Was die vermeintlich „vernünftige“ Welt selbstverständlich nicht tut und daher Polizei und Psychiatrie aufbietet (dazu die schaurige Vision der psychiatrischen Anstalt).

Der ganze Roman wirkt auf den Leser wie ein Alptraum, in dem sich immer wieder Enklaven des Heilen und des gesunden Menschenverstandes zeigen. Und dieser ist als atheistischer einfach unmöglich.

Gerade die Chestertonschen Ausführungen zur Psychiatrie sind angesichts des Missbrauchs dieser Einrichtung im Sowjetsystem und, wie man hört, auch in der westlichen Welt, nicht ohne Brisanz.

Das Buch beeindruckte den jungen Albino Luciani, den späteren Papst Johannes Paul I. (1978), so sehr, dass er mit Chesterton Kontakt aufnahm. Auch viele andere zeitgenössische Leser Chestertons wurden davon angeregt. Für manche führte es zu existentiellen Konsequenzen.

Der Rezensent findet den bearbeiteten Stoff gut und wichtig, wenngleich sich die Verpackung vermutlich nur Liebhabern exzentrischer Literatur erschließen dürfte. Aus seiner Sicht wird sich das Buch am meisten für schon mit dem Chestertonschen Denken vertraute Leser lohnen.

Gilbert Keith Chesterton, Der unsterbliche Mensch, Originaltitel The Everlasting Man, durchgesehener Neudruck der Übertragung aus dem Englischen von Curt Thesing. Nachträge Chestertons übersetzt von Boris Greff. Bonn, Verlag nova & vetera, 2011, 318 S.,

ders., Kugel und Kreuz, Originaltitel The Ball and the Cross, erste deutsche Übersetzung, aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Stefan Welz, nova & vetera, 2007, 252 S.

MMag. Wolfram Schrems, Linz und Wien, katholischer Theologe und Philosoph, kirchlich gesendeter Katechist.

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Wo bleibt das Positive? Hier ist es! drucken

Die Welt ist voller toller, positiver Entwicklungen. Nur wird darüber meist nicht berichtet, weil es nicht in ideologische Vorurteile passt. Oder weil viele Medienmacher an den Spruch glauben: Only bad news sells. Oder weil sehr oft Regierungen positive Nachrichten zu drechseln versuchen – was dann auch bei wirklich guten Nachrichten misstrauisch macht. Oder weil das Positive (abgesehen von seltenen Großereignissen wie dem Fall der Mauer) meist in ruhigen, langsamen Entwicklungen kommt und so als fader Normalfall empfunden wird. Das Negative aber passiert gern plötzlich. Es wird aber auch deshalb oft stark betont, um es noch zu verhindern.

Der Beispiele gibt es genug. Aus der großen wie auch aus der österreichischen Welt.

  • Vor den Vorhang gehört etwa die steirische Reformpartnerschaft: SPÖ und ÖVP haben es geschafft, für 2015 ein Budget ohne Neuverschuldung zu erstellen. Und doppelt sind sie zu loben, weil sie gleich dazu sagen, dass der Weg noch lange nicht zu Ende ist. Die Landesherrn Voves und Schützenhöfer bleiben auf diesem Weg, obwohl sie dafür von Bürgermeistern und manchen Wählergruppen heftig geohrfeigt worden sind. Die Steiermark hebt sich damit wohltuend von anderen Bundesländern ab, insbesondere von der Gemeinde Wien, wo sich die Verschuldung in einer einzigen Periode vervielfacht hat.
  • Zu loben ist auch die Vorarlberger Polizei, die eine große Bande von Fahrraddieben geschnappt hat. Denn sie hat bei der Bekanntgabe auch dazugesagt, dass die Täter Rumänen sind. Sonst geben Polizeisprecher ja immer öfter nur das völlig belanglose Lebensalter eines Verbrechers, aber nicht mehr dessen Herkunft an. Wir lernen: In Vorarlberg ist halt die Wahrheit immer noch wichtiger als die Political correctness mit all ihren Mechanismen, um unangenehme Wahrheiten zu verdrängen und verschweigen.
  • Noch einmal Vorarlberg: Dort hat das Ergebnis der Landtagswahl zur Folge, dass eine ganze Reihe von Abgeordneten in den Landtag gekommen ist, obwohl sie auf den Parteilisten weit hinten gestanden sind. Sie haben das Mandat aber durch die große Zahl von Vorzugsstimmen errungen, die für sie abgegeben worden sind. Ein solches Wahlrecht ist absolut nachahmenswert. Nur noch Niederösterreich und Südtirol orientieren sich noch stärker am Wollen der Wähler. Im Bund ist dieser hingegen nach wie vor bedeutungslos.
  • Die Österreicher sammeln mehr als das Doppelte der Menge an Elektroschrott, welche die EU als Zielvorgabe genannt hat. Absolut super. Dennoch denken die vielen grünen NGO nicht daran, auch einmal etwas gut zu finden. Dann wäre ja ihrem ewigen Jammern die Grundlage entzogen. Und nur mit Jammern kann man spendenfreudigen alten Frauen und populistischen Steuergeldverwaltern immer noch mehr Geld herausreißen.
  • In Deutschland schlägt der Bund bei Finanzverhandlungen mit den Ländern nun erstmals vor, dass diese selbst die Höhe von Zuschlägen bei Einkommen- und Kapitalertragsteuern festlegen können. Eine absolut kluge Idee, die auch längst in Österreich auf den Tisch gehören würde. Hier aber sagen immer alle Politiker: „Geht net“. Genau durch solche unterschiedliche Steuersätze wird – würde erstmals wirksamer Druck auf die Bundesländer ausgeübt, bei den Ausgaben sparsamer zu sein. Bisher ist es ja für die Politiker der Bundesländer sehr einfach: Sie hauen das Geld mit beiden Armen beim Fenster hinaus, aber der Bund muss den Missmut der Bürger über den Steuerdruck einstecken. In Deutschland wie in Österreich.
  • In Spanien ist der konservative Justizminister im Streit um das Abtreibungsgesetz zurückgetreten. Ein Mann mit Charakter, der zu seinen Überzeugungen steht und lieber auf Job und Gehalt verzichtet als auf seine Grundsätze. In Österreich hingegen wartet man seit der Regierungsumbildung immer nur auf die „Sozialpartner“, um Grundsätze zu haben.
  • Selbst eine Entwicklung, die häufig als Grund zur Sorge gilt (auch in diesem Tagebuch), kann verblüffenderweise positiv gesehen werden: das immer höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung in Westeuropa, das automatisch Folge des Geburtenrückgangs und der steigenden Lebenserwartung ist. Zumindest zeigt eine Studie des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA in Laxenburg) eine erstaunliche Reihe positiver Auswirkungen und Zusammenhänge.
    - Die Arbeitskräfte sind zwar weniger, aber gebildeter und produktiver;
    - ältere Menschen verursachen weniger CO2-Emissionen und konsumieren weniger energieintensive Produkte;
    für die seltener gewordenen Kinder gibt es höhere Erbschaften;
    - die Lebensqualität steigt, weil weniger Zeitanteil für Arbeit und Haushalt aufgewendet wird;
    - Menschen verbringen trotz des höheren Lebensalters einen größeren Teil des Lebens bei guter Gesundheit.
    Eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters ist dennoch unvermeidlich – aber nach den Erkenntnissen aus dieser Studie nun nicht mehr nur aus ökonomischen Gründen, sondern auch deshalb, weil sie sozial sehr sinnvoll ist. Weil es ja um das Weiterarbeiten gesunder, fähiger und meist auch arbeitswilliger Menschen geht. Dennoch dominiert zumindest bei den Sozialisten in allen Parteien gerade zu diesem Thema das gewerkschaftliche Krankjammern.
  • Besonders eindrucksvoll ist eine Zusammenstellung der Allianz-Versicherung über das weltweite Geldvermögen. Demzufolge ist die Zahl der Reichen (jener, die mehr als 31.800 Euro Geld besitzen), um 65 Millionen Menschen gesunken. Und die Mittelschicht (5300 bis 31.800 Euro) ist stark gestiegen: in Lateinamerika hat sie sich sogar verdoppelt, in Osteuropa fast verdreifacht und in Asien versiebenfacht. Wetten, dass dennoch unbeirrt weiter die linke Lüge „die Armut wird immer größer, die Reichen werden immer reicher“ ständig getrommelt wird? Leider auch als unreflektierter Bestandteil vieler christlicher Sonntagspredigten.

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