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„Sozialindex“ an Schulen: der Denkfehler

Der Bildungsminister möchte mehr Geld für Schulen, die überdurchschnittlich viele benachteiligte Schüler aufnehmen, also etwa Schüler aus bildungsfernen Milieus oder Schüler mit anderer Muttersprache. Das klingt interessant, zeigt aber etliche Denkfehler. Oder ist ein solcher "Sozialindex" ohnedies nur einer der vielen Tricks, die Minister bei den derzeitigen Budgetverhandlungen versuchen, um dem Finanzminister einfach mehr Geld herauszureißen?

Der erste Denkfehler besteht darin, zu  übersehen, dass es viele Steuerzahler gar nicht gerne sehen würden, wenn die Schulen ihrer Kinder künftig noch weniger Geld bekommen, nur damit dieses in die sogenannten Brennpunktschulen fließt, also in jene Schulen, wo sich das ganze Elend der Migrationsgesellschaft häuft.

Sie haben überdies schon einmal, bei der Einführung der enorm teuren Gesamtschulen NMS, gesehen, wie da viel Geld ohne jedes Ergebnis für irgendwelche progressiven Schulideen verbrannt worden ist. Das viele Geld hat ganz im Gegenteil zu viel schlechteren Ergebnissen als die (billigere) alte Hauptschule geführt.

Das nächste, was Heinz Faßmann übersehen haben dürfte: Gerade die Partei, die ihn nominiert hat, wird überdurchschnittlich oft von Eltern gewählt, denen die gute Erziehung ihrer Kinder ein zentrales Anliegen ist. Deren Masochismus mit anderen Worten eher begrenzt ist, gerade wenn es um die eigenen Kinder geht.

Man könnte sogar mit sehr guten Argumenten umgekehrt betonen, dass unser aller Wohlstand und die Bezahlung der Pensionen künftig vor allem von der Qualität der nächsten Elite abhängig sind, also der Forscher, Unternehmer und Entscheidungsträger von morgen - oder im Idelfall Nobelpreisträger (vielleicht sogar Universitätsprofessoren, auch wenn man bei dieser Gruppe immer mehr Zweifel bekommt …). Man könnte und müsste betonen, dass deren Qualität wieder stark davon abhängt, ob sie einen guten Schulunterricht gehabt haben. Ob ihre technischen und chemischen Labors erstklassig ausgestattet gewesen sind. Ob ihr Fremdsprachunterricht wirklich in so kleinen Gruppen erfolgt ist, dass sie ausreichend Gelegenheit zum Sprechen hatten. Ob sich Direktoren wirklich die besten Lehrer für ihre Schule suchen haben können. Und so weiter.

Aber nehmen wir einmal an, dass nicht die Elite- sondern wirklich die Brennpunktschulen am wichtigsten für das künftige Schicksal der Nation seien. Da ist Heinz Faßmann halt leider gleich der nächste Denkfehler passiert. Denn wenn er wirklich starke finanzielle Anreize dafür setzt, dass eine Schule viele Problemschüler hat, dann wird auch ein Wettlauf einsetzen, viele solcher Problemschüler zu haben.

Will er die Schuldirektoren wirklich in diese Richtung motivieren? Das Fatale an einem solchen Modell wäre dann nämlich, dass die Schulen auch zwingendes Interesse hätten, dass Problemschüler dauerhaft Problemschüler bleiben.

Wenn Faßmann also solchen Schulen wirklich mehr Geld zukommen lassen will, die nach irgendeinem Sozialindex viele Problemschüler haben, dann sollte das Geld jedenfalls nur dann fließen dürfen, wenn der Prozentsatz der Problemschüler am Ende des Schuljahres deutlich zurückgeht. Nur dann hätten die Schulen und Lehrer ja eine Leistung erbracht, die es verdient, honoriert zu werden, von der die Gesellschaft auch wirklich etwas hat.

Ja, und noch eine Kleinigkeit: Solche Verbesserungen der Leistungsstandards sollten dann bitte extern getestet werden und nicht durch die Schulen selbst. Ohne Lehrern etwas nachsagen zu wollen, aber es wäre halt allzu verführerisch, wenn sie selber die Schiedsrichter darüber wären, wie viel Geld ihre Schule – oder die Lehrer selber bekommen sollen.

Das ist also ganz schön viel Denkarbeit, die noch auf den Bildungsminister wartet, wenn er seinen Vorschlag wirklich ernst gemeint haben sollte. Und wenn nicht nur opportunistische Anpassung an einen vermeintlichen Zeitgeist dahinterstecken sollte, demzufolge man immer dann automatisch ein Guter ist, wenn man einfach immer möglichst viel Geld Richtung Migranten fließen lässt.

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