Kampf gegen das Rauchen – alles Adolf oder was?

 

Ein Aufschrei geht durch das Land – die rückwärtsgerichtete, reaktionäre türkis/schwarz-blaue Regierung, die beschließt ganz furchtbare Dinge! Zum Beispiel soll das generelle Rauchverbot in der Gastronomie jetzt doch nicht kommen. Ja, das ist endlich etwas, worüber sich alle Linkskorrekten so richtig nach Herzenslust echauffieren können. Endlich kommt das Böse nicht mehr nur täglich aus den fernen Trump-Staaten, es manifestiert sich auch vor der eigenen Haustüre in Form von bläulichem Qualm.

Bläulich auch noch – ein Wahnsinn! Die Hysterie der moralisch Überlegenen ist nur allzu verständlich, erhebt das schwarz-blaue Schreckgespenst doch schon vor der Angelobung einer neuen Regierung drohend sein Haupt. Auf in den Kampf, Genossen!

Zwar wird, wie es aussieht, im Grunde nur der Status Quo mit getrennten Raucher- und Nichtraucher-Bereichen in Lokalen beibehalten, aber für Linke, GrünInnen, Vegetarier, GutmenschInnen und andere Weltenretter bedeutet das jetzt quasi den Untergang der Zivilisation, wie wir sie kennen. Dass viele Lokalbesitzer erst kürzlich eine Menge Geld in Umbauten zur Herstellung des Ist-Zustandes stecken mussten, weil der Staat sie dazu gezwungen hat, das interessiert die Berufsempörten nur wenig. Schließlich ist so ein Wirt im Grunde auch nur ein kleiner Unternehmer. Und Unternehmer sind bekanntlich der Feind, den es stets zu bestrafen gilt, will man zu den Edlen und Guten gehören.

Wir rekapitulieren also: Der Grund der Aufregung ist eigentlich, dass weiter Wahlfreiheit bestehen soll, ob jemand in einen Raucher- oder einen Nichtraucher-Bereich gehen möchte. Wahlfreiheit – allein dieses hässliche Wort bringt einen Linken schon zur Weißglut. Wo doch die neue Regelung wieder ein wundervolles Verbot gewesen wäre, das den ohnehin viel zu blöden Mitbürger (fast 60 Prozent haben schließlich Basti oder Strache gewählt, was gar nicht geht) endlich wieder ein bisschen mehr an die staatliche Leine genommen hätte. Wo kämen wir da hin, wenn jeder selbst entscheiden könnte, ob er sich dem Gesundheitsrisiko Rauchen aussetzen möchte, oder nicht?

Während Masseneinwanderung, rasant um sich greifende Islamisierung, fast tägliche Vergewaltigungen, ständige Kniefälle vor dem Allah-Kult, die Verbrennung von Israel-Fahnen durch dessen fanatische Anhänger, die Zurückdrängung alles Einheimischen, Sozialmissbrauch, ausufernde Gewalt und Terrorbedrohung durch Paradies-Suchende für Linke absolut kein Thema sind oder zumindest eisern totgeschwiegen werden, ist das Rauchen hingegen eine Angelegenheit, die den Verbotsfan in Rage bringen kann. Die Qualm-Frage eignet sich dazu ausgezeichnet, um oben genannte Themen wundervoll in den Hintergrund zu drängen. Medial präsent ist nämlich fast nur noch die Zigaretten-Diskussion.

Schließlich lieben Sozialisten aller Couleur Verbote, weil sie es ja bekanntlich besser wissen als ihre weniger schlauen Mitbürger, die deshalb dringend bevormundet werden müssen. Rauchverbot, LKW-Verbot, Fleischverbot, Flugverbot, Dieselverbot, CO2-Verbot, Verbrennungsmotorenverbot, Waffenverbot, Verbot von Kohle und Gas zur Energiegewinnung, Bargeldverbot, Verbot "sexistischer" Werbung, am besten vielleicht auch gleich noch ein Alkoholverbot – das sind die Träume des "progressiven" Linken. Er deliriert zugleich von einer veganen Welt voller Windräder, Jutesäcke, Lastenfahrräder, Fußgängerbeauftragter und klimaneutraler Bußgänger und bewegt sich damit geistig in Wahrheit mit Riesenschritten zurück in Richtung Mittelalter. In eine fortschrittsfeindliche, fremddefinierte, vereinheitlichte und durchregulierte Gedankenwelt also, die seine neuen Freunde aus dem Allah-Land erst gar nie verlassen haben. Vorwärts Genossen, es geht zurück!

Aber befassen wir uns weiter mit dem heroischen Kampf für das Rauchverbot, der eine hochinteressante Facette aufweist, die in der Allgemeinheit vermutlich noch nicht so bekannt ist. Denn der Feldzug gegen den furchtbar-bläulichen Qualm wird nicht zum ersten Mal mit Inbrunst geführt. Er wurde schon einmal versucht und zwar ausgerechnet unter der Führung jenes Mannes, den viele lange nach seinem Tod noch immer so hingebungsvoll bekämpfen. In den 1930er und 1940er-Jahren zog nämlich ein militanter Nichtraucher namens Adolf H. gegen das Rauchen zu Felde.

Wir zitieren aus dem Wikipedia-Artikel "Maßnahmen gegen das Rauchen im NS-Staat": "Die Bewegung gegen das Rauchen in Deutschland war in den 1930ern und 1940ern die stärkste der Welt. Die nationalsozialistische Führung missbilligte den Tabakkonsum und mehrere Mitglieder kritisierten öffentlich den Konsum von Tabak. Untersuchungen der Wirkung des Rauchens auf die Gesundheit wurden zur Zeit des Nationalsozialismus gefördert und waren zu der Zeit die bedeutendsten ihrer Art. Adolf Hitlers persönliche Ablehnung des Rauchens und die damalige Familienpolitik gehörten zu den Gründen der Kampagne gegen das Rauchen."

Also die Nazis wollten unbedingt das Rauchen abschaffen? Wissen das die Dauerempörten, dass sie also genau denselben Kampf kämpfen, den einst auch ihr Feindbild Nummer 1 führte? Schon erstaunlich! Vor allem, da die NationalSOZIALISTEN ein Hauptaugenmerk darauf gerichtet haben, Beschränkungen bei der Tabakwerbung und beim Rauchen im öffentlichen Raum und in Restaurants und Cafés durchzusetzen. Na bumm. Neben Herrn H. zählten übrigens auch Mussolini in Italien und Generalissimus Franco in Spanien zu den überzeugten Nichtrauchern. Antifaschistische Bessermenschen führen also die Bemühungen derer fort, die sie stets zu bekämpfen vorgeben. Fantastisch!

Wobei sich wieder einmal der systemimmanente Widerspruch zeigt, der allem Linken und allen "Antifaschisten" innewohnt – nämlich die gedankliche Nähe zu ihren angeblichen Feindbildern. Sie wollen das bekämpfen, was sie andererseits selbst mit Inbrunst vertreten. Sie kämpfen für die Freiheit und fordern ständig neue Verbote. Sie reden von Toleranz und akzeptieren keine abweichenden Meinungen. Sie sprechen von Dialog und verweigern diesen ständig, indem sie den Kontrahenten niederschreien, beleidigen und als dumm abkanzeln. Sie preisen die Individualität und wollen doch die Wahlfreiheit des Einzelnen ständig einschränken. Sie sind die Verteidiger der Demokratie, aber nur, solange das Wahlergebnis passt – wird nicht links gewählt, wird gegen das Wahlergebnis protestiert! Sie schwadronieren von Bildung für alle und trauen anderen doch keine selbstständigen Entscheidungen zu.

Nehmen wir nur kurz die Person des Adolf H. her. Der doch ein wenig verhaltensauffällige Herr war Vegetarier, Nichtraucher und Abstinenzler. Er war Fan der Gleichmacherei und verachtete das Individuum, das sich einer gleichgeschalteten Masse (=Volksgemeinschaft) unterzuordnen hatte. Er verbot alles Mögliche (Rauchverbot, Waffenverbot für Private, Goldverbot, etc.) und definierte Feindbilder nicht zuletzt danach, ob sie andere Auffassungen vertraten, als er selber. Mit Juden war da auch noch irgendwas.

An was erinnert uns das alles nur? Tja, puh, keine Ahnung. Wer aber Übereinstimmungen mit gewissen Parteien beziehungsweise Strömungen der Gegenwart findet, darf sie natürlich behalten. Wieso denkt man an dieser Stelle nur unweigerlich an den Witz mit der Melone? Nur weil die außen grün und innen rot mit braunen Einsprengseln ist? Aber Spaß beiseite! Wie man selber nicht begreifen kann, dass man sich immer mehr dem annähert, das man zu bekämpfen vorgibt, bleibt das große Rätsel rund um die schlauen Linken.

Also woher kommen überhaupt diese ganzen auffälligen Parallelen? Wo doch der alte nationalSOZIALISTISCHE Feind angeblich rechts und somit völlig anders war, als man selber positioniert war/ist?! Fragen über Fragen. Und immer neue Widersprüche. Wie man zB dauernd Antisemitismus beklagen und zeitgleich immer wieder "Palästinenser" gegen Israel unterstützen kann, das ist auch so eine ganz spezielle und durchaus fragwürdige Sache. Und gegen die Einführung der direkten Demokratie zu sein, aber beim Thema Rauchen plötzlich nach einer Volksabstimmung zu schreien, wie die Prinzessin im rot-weiß-roten Pizza-Hauptquartier, ja das ist eine weitere gedankliche Pirouette, die nur Sozen ganz elegant bewältigen können.

Der Autor dieser Zeilen ist übrigens Nichtraucher! Dennoch ist er der Meinung, dass idealerweise der Wahlfreiheit immer der Vorzug gegenüber aufoktroyierten Verboten gegeben werden sollte – auch beim Thema Rauchen. Noch dazu, wo Verbote erwiesenermaßen meist nicht den gewünschten Erfolg bringen. Schließlich sind vollautomatische Militärwaffen auch verboten und trotzdem gab es die Anschläge im Bataclan, auf Charlie Hebdo und in Brüssel. Drogen sind ebenso verboten und erfreuen sich dennoch steigender Beliebtheit. Die Zeit der Prohibition, also des Alkoholverbots in den USA der 1920er und 1930er Jahren war auch nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Illegale Einwanderung ist angeblich auch verboten, oder? Aber wahrscheinlich ist einer, der die Genialität eines Rauchverbots in Lokalen nicht begreift, einfach nur zu dumm!

Niklas G. Salm war lange Redakteur bei einer Tageszeitung und hat dem Mainstream-Journalismus aufgrund eklatanter Fehlentwicklungen bewusst den Rücken gekehrt und ist jetzt in einem anderen Bereich tätig. Er schreibt unter Pseudonym.

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