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Islam-Kindergärten: Was wirklich zu tun wäre

Jetzt haben gleich fünf universitäre Menschen an der jüngsten Etappe der Untersuchung gearbeitet, die Klarheit zu den Wiener Islamkindergärten bringen soll. Und sie sind – Überraschung, Überraschung – so wie ihre politischen Auftraggeber zu keiner gemeinsamen Konklusion gekommen. Wie halt in allen wichtigen Fragen, wo vor allem die Linke in einem Wolkenkuckucksheim lebt.

Jedenfalls aber hat der vom Integrationsministerium beauftragte Islamforscher Ednan Aslan in den ihm jetzt endlich zugänglich gewordenen Gemeinde-Wien-Akten unglaubliche Vorfälle gefunden, wo salafistische Väter Kindergärtnerinnen physisch und sogar mit Mord bedroht haben. Diese Vorfälle sind zwar von den bedrohten Frauen bei den Wiener Magistratsbehörden – aber von diesen nicht bei Polizei oder Staatsanwaltschaft angezeigt worden. Das klingt massiv nach Amtsmissbrauch und auch nach  Vernachlässigung der Schutzpflicht gegenüber den Kindergärtnerinnen.

Auf der anderen Seite der Studie haben auf Wunsch des Rathauses die üblichen linken Sozialwissenschaftler agiert. Da bedauert ein Herr Schluss, dass seit der ersten kritischen Aslan-Studie der Islam aus den Kindergärten hinausgewandert sei. In Wahrheit aber wäre darin eigentlich eine positive Reaktion auf die erste Aslan-Studie zu sehen – sollte dieses Hinauswandern denn wirklich stattgefunden haben und nicht nur ein Schmäh von Kindergartenbetreibern sein, die sich stärker gegen kritische Fragen abzuschirmen begonnen haben.

Wenn der Islam wirklich hinausgewandert sein sollte, dann findet zwar jetzt wahrscheinlich anderswo (etwa rund um "Gebetsräume") eventuell noch mehr islamische Indoktrinierung statt, als es dort schon vorher gegeben hat. Aber mit Sicherheit werden dann in Summe jetzt deutlich weniger Kinder islamisch indoktriniert, wenn diese nicht mehr in Kindergärten praktisch zwangsweise damit konfrontiert werden, noch dazu in aus Steuergeldern subventionierten Kindergärten.

Ansonsten hört man die uralten, im rotgrünen Dunstkreis immer schon beliebt, aber nie tauglich gewesenen Schlagwörter, wie:

  • Mehrsprachigkeit sei eine "Chance" – hinter dieser Phrase verbirgt sich immer ein Plädoyer für eine andere Sprache denn Deutsch als "Erstsprache" und dafür, das mit dem Deutschlernen nicht so ernst zu nehmen. Das hat freilich lebenslange negative Folgen für diese Kinder, weil man ja eine Sprache je früher, desto besser erlernt.
  • Es gehe um die Forderung nach mehr "Wertschätzung dafür, was ein Kind mit sich bringt" – ganz offensichtlich ist damit die Forderung nach mehr Wertschätzung für den Islam gemeint, weil die Kinder selbst ja von den Kindergärtnerinnen hoffentlich immer wertgeschätzt worden sind. Sonst wären sie im falschen Job.
  • Kindergärtnerinnen müssten mehr "interkulturelle Kompetenzen" beigebracht werden – auf Deutsch: noch mehr Rücksicht auf den Islam.
  • Es gäbe "subtile Mechanismen der Ausgrenzung" in anderen Kindergärten, weshalb halt die islamischen Kinder in solche Kindergärten strömen – Als Beispiel für diese "Mechanismen" kritisieren die linken Studienautoren ausdrücklich die Nicht-Beachtung der islamischen Speisevorschriften.
  • Es brauche "mehr Durchmischung" – das heißt mit anderen Worten: Nach den Wünschen dieser linken Wissenschaftler sollen die Kinder österreichischer Eltern gezwungen werden, in angesichts der Demographie mehrheitlich oft nicht-deutsch geprägte Kindergärten zu gehen, wo es dann wohl auch keinen Schweinsbraten mehr geben wird.

Was aber ist nun wirklich zu tun? Das Herumgerede dieser Sozialwissenschaftler wie auch des zuständigen Wiener Stadtrates kann es ja nicht gewesen sein. Dieser kündigt nur an, dass man etwas ändern werde, wobei er aber überhaupt nicht konkret sagt, was das sein soll. Denn bei der Suche nach den richtigen Antworten stößt man auf lauter Dinge, die dem diametral entgegenlaufen, was Linke seit Jahren verzapft haben. Man – hoffentlich bald auch Integrationsministerium und Gesetzgeber – stößt bei dieser Suche immer wieder auf folgende vier zentrale Ansätze:

  1. Es muss den türkisch/arabisch/afghanischen Eltern mit viel mehr Eindringlichkeit – und wohl auch Konsequenzen – vermittelt werden, dass es primär ihre eigene Aufgabe ist, ihren Kindern Deutsch zu vermitteln. Dass diese Aufgabe nicht auf die Kindergärten abgeschoben werden kann. Denn wenn alle einst ausgewanderten Österreicher binnen kurzem auch miteinander nur noch englisch zu reden begonnen haben, dann ist dies auch den nach Österreich gekommenen Türken, Arabern und Afghanen zumutbar. Wenn in Kanada, Australien oder den USA praktisch keine deutschsprachigen Kirchen, Kindergärten oder Schulen entstanden sind, obwohl dorthin viele Millionen Deutsche, Schweizer und Österreicher gewandert sind, so ist es absolut rätselhaft, warum nicht auch den Migranten in Österreich dasselbe zugemutet werden kann. Eltern muss mit großer Eindringlichkeit die Notwendigkeit der deutschen Sprache klargemacht werden. Sie müssen begreifen, dass sie sonst die Erziehung ihrer Kinder schwer vernachlässigen würden, so, wie wenn sie diese nie einem Arzt zeigen, ihnen weder Zähneputzen noch Hygiene beibringen würden. Verwahrlosung ist nicht nur ein medizinisches Problem.
  2. Natürlich kann und soll man nicht verhindern, dass in deklariert islamischen Kindergärten – so wie in katholischen oder jüdischen – auch die islamische Religion vorkommt. Nur darf dabei absolut kein Inhalt vermittelt werden, der verfassungs- oder grundrechtswidrig wäre, der eine geringere Wertigkeit von Frauen oder Nichtmoslems signalisieren oder der gar Gewalt rechtfertigen würde. Weder in Kindergärten noch Volksschulen darf für Mädchen das Tragen religiös konnotierter Kleidung erlaubt sein. Natürlich kann man das alles nicht hundertprozentig, sondern nur durch Stichproben und Aussagen von Eltern überprüfen. Umso strenger müssten die Konsequenzen bei nachgewiesenen Verstößen gegen diese Vorschrift bis hin zum Strafrecht und zur sofortigen Schließung von Kindergärten sein.
  3. Mit der gleichen Intensität muss Ähnliches auch bei allen anderen islamischen Einrichtungen kontrolliert werden, bei Gebetsräumen oder Klubs. Wir erleben hier ja ganz eindeutig ein schweres Versagen des Verfassungsschutzes während langer Jahre, der sich nur auf die Suche nach Dschihadisten und auf die Verfolgung autochthoner, aber gewaltfrei agierender Islamkritiker konzentriert hat, der aber überhaupt nicht begriffen hat, wie sehr scheinbar bloße Religionsvermittlung den Humus liefern kann, aus dem heraus manche dann Terroristen werden.
  4. Gerade aus den beiden letzten Punkten heraus wird eine Nachbesserung des in rot-schwarzer Zeit geborenen und daher einen lahmen Kompromiss darstellenden Islamgesetzes dringend notwendig. Während der Inhalt etwa der katholischen Religion durch Bibel, Katechismus und päpstliche Dogmen eindeutig klar ist, gibt es diese Klarheit beim Islam überhaupt nicht. Es gibt keinerlei approbierte Bücher oder Anleitungen für den Islamunterricht etwa in Kindergärten. Es gibt nicht einmal eine authentische Übersetzung des Korans. Das hängt damit zusammen, dass es im Islam kein gemeinsames Oberhaupt gibt. Zugleich wollen Moslemvertreter gerne verwischen, dass sich im Koran einerseits viele zu Gewalt aufrufende Stellen finden, dass andererseits aber auch viele Moslems behaupten, den Koran müsse man absolut wörtlich nehmen und dürfe nicht so wie die Bibel intellektuell und vernunftgeleitet interpretieren. Wird der Koran wörtlich genommen, dann ist er in vielen Stellen nämlich eindeutig rechtswidrig. Umso wichtiger wäre es daher, jene Inhalte – durchaus auch in Bandbreite – offenzulegen, die in Österreich legal als Islam vermittelt werden dürfen, statt diese Frage im gefährlichen Dunkel irgendwelcher Hinterzimmer, bildungsfreier türkischer oder arabischer Imame und Kindergärtnerinnen vor sich hin wabbern zu lassen. Mit potentiell explosiven Langfristwirkungen.

Das sind gewaltige Herausforderungen, vor denen die österreichische Gesellschaft und der Rechtsstaat stehen. Die man mit Phrasen wie mehr "Wertschätzung" und mehr "interkulturelle Kompetenzen" aber überhaupt nicht in den Griff bekommen kann. Die man jedoch dringend lösen muss, wenn diese Gesellschaft überleben will.

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