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Der Kardinal als "Checker"

In der Pressekonferenz anlässlich des Abschlusses der Herbst-Bischofskonferenz nahm ich Bezug auf die in der Bischofskonferenz behandelte Thematik der Caritas und deren penetrante Selbst-Beweihräucherung an Hand von hehren Wortbildern wie "Wohl der Menschen" und "Menschen-Liebe".

Wenn es in der Tagungsmappe heißt: "Caritas ist ein Grundvollzug von Kirche, ohne die sie nicht glaubwürdig wäre und das Evangelium zur bedingungslosen Liebe zum Nächsten verraten würde", so sprechen diese Worte bereits das Urteil: Die Kirche hat in Wahrheit das Evangelium verraten, weil diese "bedingungslose Liebe zum Nächsten" für sie nur mehr ein schales, gern auf den Lippen geführtes Wort ohne Glaubwürdigkeit und Kraft ist. Auch wenn sie vorgibt, nach diesem Grundsatz zu handeln.

Das zeigt sich insbesondere darin, dass Kardinal Schönborn das Wort Jesu: "Was du dem geringsten meiner Brüder nicht getan hast, hast Du mir nicht getan" (Mt 25, 45) sträflich außer Acht lässt, weshalb der hohe Kirchenfürst auch dessen Wort: "Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben" (Mt 25, 45) in der Stunde des Gerichtes bei unveränderter Haltung zu gewärtigen haben wird.

Wer sind nun Jesu geringste Brüder? Der Kardinal weiß es wohl: Es sind die ungeborenen Kinder, deren Blut, ob der Mitwirkung der Kirche an deren Vernichtung zum Himmel schreit.

Seit mehr als 20 Jahren führe ich dem Kardinal mit großer Dringlichkeit vor Augen, dass in den, in Folge der Einführung der "Fristenlösung" als "Familienberatungsstellen" installierten und subventionierten Außenstellen des Tötungsstaates Österreich, kirchlichen Pastoral-Ämtern die sogenannte "ergebnisoffene Beratung" praktiziert wird, welche im krassen Gegensatz zur Lehre der Kirche steht.

Selbst der nun emeritierte, als "liberal" geltende Erzbischof von Salzburg, Dr. Alois Kothgasser, verurteilte mit klaren Worten die "ergebnisoffene Beratung" folgend: "Eine ‚ergebnisoffene‘ Beratung im Namen der Kirche kann es nicht geben." Desgleichen der emeritierte Weihbischof von Salzburg, Andreas Laun, welcher fragt, warum die überzeugende Beratung so schlecht sein soll, "wenn es um die Verhinderung eines Mordes geht?"

Bei meiner Wortmeldung im Rahmen der Diskussion nach der Pressekonferenz nahm ich Stellung zum Thema "Caritas" und hielt es für angebracht, auch auf die "Verirrungen" der Caritas hinzuweisen, die darin bestanden, dass die Caritas Abtreibungen an der Wiener Fleischmarkt-Klinik bezahlt hat.

Ich nahm darauf Bezug, dass Caritas-Präsident Dr. Michael Landau in einem Schreiben an mich, zwar die Bezahlung der Abtreibung eingeräumt hat, aber keine weitere Angaben dazu machen wollte, aus welchen Finanzquellen der Caritas der Betrag entnommen wurde und welche Konsequenzen diese Mitwirkung am "verabscheuungswürdigen Verbrechen" der Abtreibung (Gaudium et spes, 51) hat, die zu einer automatischen Exkommunikation "latae sententiae" der Beteiligten und Verantwortlichen führt. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass die Abtreibung entweder aus Mitteln der Kirchensteuer oder von Spendengeldern bezahlt wurde.

Durch die Rettung eines Kindes und deren Mutter durch Gehsteigberater fiel ein "Dank-Schreiben" der Caritas für die Gewährung des "Sozial-Tarifes" von 100 € für eine Abtreibung in die Hände der Lebensschützer, welches die Mitwirkung der Kirche an der Massenvernichtung der ungeborenen Kinder dokumentiert.

Diese nach der Lehre der Kirche verbrecherische Handlung zeigt, dass die Caritas der Erzdiözese Wien den Glauben verloren hat und zu einer der vielen weltlichen NGOs (Non Governmental Organisation) herabgesunken ist.

Bis jetzt hat weder Caritas-Präsident Dr. Landau noch Kardinal Dr. Schönborn den rein menschlichen, nicht zu reden vom gebotenen priesterlichen Anstand gehabt, sich für dieses Dingen von Tötungs-Spezialisten zur Beseitigung eines ungeborenen Menschen zu entschuldigen.

Entsprechend der Lehre der Katholischen Kirche wäre eine Verzeihungsbitte an den Schöpfer aller Materie und allen Lebens und an dessen ihm zu verdankenden, uns geschenkten Kindern, die wir als sein ewig beseeltes höchstes Gut als unsere Pflicht aufnehmen und von Anfang ihres kostbaren Lebens an begleiten dürfen und sollen, dringend angebracht.

Der Beteuerung von Caritas-Präsident Landau, es handle sich nur um einen einzigen Fall, hielt ich in meiner Wortmeldung entgegen, dass es ein ganz außergewöhnlicher Zufall gewesen wäre, wenn gerade dieses angeblich einzige Kind, für welches die Caritas die Abtreibung bezahlt hat, gerettet worden wäre. Es ist daher davon auszugehen, dass es sich nicht um eine einmalige Praxis der Caritas handelte, wobei wohl aus einer Reihe von Fällen einer ein glückliches Ende fand, während die anderen geringsten Brüder Jesu den für sie vorgesehen Martertod erleiden mussten.

Nur Reue und Vergebungsbitte gegenüber Gott und den ungeborenen Kinder sowie die vollständige Aufklärung und Veröffentlichung dieser "Verbrechen", als die sie ausdrücklich von der Kirche bezeichnet werden, kann die Barmherzigkeit Gottes für die Verantwortlichen erwirken.

Wenn auch nur diese eine Beihilfe zur Vernichtung eines Menschen nachgewiesen ist und der wahre Umfang dieser wahrscheinlich weiteren Untaten noch verborgen ist, stellt sich die "ergebnisoffene" somit tötungsoffene Beratung vor aller Augen und permanent als eine Praxis dar, wo über das ungeborene Kind, je nach den gerade opportunen Nützlichkeits-Faktoren, von Mutter und Berater der Stab über ein hoffnungsvolles Leben gebrochen wird.

Nimmt man an, dass die Überlebensrate dieser Nützlichkeits-Beratung vielleicht 50 Prozent beträgt, wo das Zeigen von Bildern oder Modellen von ungeborenen Kindern verpönt ist und als "unprofessionell" verunglimpft wird, so bedeutet dies, dass wohl über hunderte ungeborene Menschen jährlich, das Todesurteil in den kirchlichen Pastoral-Ämtern gesprochen wird.

Auf meine Frage, wie lange er noch diese Selektions-Praxis in den kirchlichen Pastoral-Ämtern dulden werde, begann Kardinal Schönborn ganz leise, wiederholt zu einer Antwort ansetzend, was wie das fast unhörbare Blubbern eines undichten Wasserhahnes klang, zu erklären, dass es sich um ein private Organisation handelt, die nur in speziellen Fällen unterstützt wird.

Das sei "gecheckt" worden, behauptete der Kardinal. Auf meine Entgegnung, dass dies unrichtig sei und er angeben soll, wie lange diese für viele ungeborenen Kinder tödliche Selektion in den Pastoral-Ämtern noch andauern würde, antwortete der Kardinal, dass er dazu nichts weiter sage.

Das also war die "erschöpfende" Fragen-Beantwortung, die immer nach demselben Muster abläuft. Der Kardinal ignoriert, dass die Gotteshäuser der katholischen Kirche als Werbe-Forum von einer Organisation missbraucht wird, die für die Fristenregelung eintritt und sogar in ihren Zeitungen, die im Großteil der Kirchen Österreichs aufliegen, ihre Befürwortung dieses Gesetzes, das als "unverhandelbar" dargestellt wird, hervorheben, während der heilige Papst Johannes Paul II. die Gläubigen verpflichtete, sich Gesetzen wie der Fristenregelung zu "widersetzen" (Evangelium vitae, 73), wie ich in meiner Anfrage betont hatte.

Nicht nur Kardinal Schönborn, sondern sämtliche Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz als gemeinsames Organ sind für diesen Zustand der Kirche, welchen der emeritierte Bischof Ludwig Schwarz als "satanische Verstrickung" bezeichnet hat, verantwortlich, weshalb das Wort des Evangeliums:

"Und wer der Kleinen einen ärgert, die an mich glauben, dem wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde." (Mk 9,42).

wie maßgeschneidert an die Bischöfe appelliert, von dieser Selektion der ungeborenen Menschen in den Pastoral-Ämtern Abstand zu nehmen.

Dr. Josef Preßlmayer, 73, ist Begründer und Kurator des "1. Europäischen Lebensschutz-Museums" und Autor einer Reihe von Büchern zum Lebensschutz. Er war langjährig Schul-Psychologe sowie auch mehrere Jahre Mitarbeiter von "Aktion Leben", wo er nach deren "Outing" als Befürworterin der "Fristenlösung" austrat.

 

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