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Wir und die Dritte Welt

Es ist eine der häufigst verbreiteten Unwahrheiten, die man ständig in Sonntagsreden aller Art hört: Wir seien schuld am Elend der Dritten Welt; uns gehe es nur auf Kosten der armen Länder so gut, weil wir diese ausbeuten.

Das Gegenteil ist wahr. Jedem Land der Dritten Welt und seinen Menschen geht es umso besser, je mehr es mit der Ersten Welt zu tun hat, je mehr Handel es betreibt, je mehr es exportieren kann. Sämtliche Statistiken zeigen: Sowohl in absoluten wie auch in relativen Zahlen ist parallel zum Anstieg des Welthandels die Zahl der in Armut lebenden, der verhungernden Menschen zurückgegangen, sind global Lebenserwartung und Durchschnittseinkommen gestiegen. Am ärmsten sind hingegen die Menschen jener Länder, die wenig Handel treiben, die nicht vom Norden "ausgebeutet‘" werden.

Das heißt nun nicht, dass alles ok wäre. Oder dass Hilfe nur bei Katastrophen nötig wäre, bei Hochwasser, Dürre, Erdbeben.

Wichtig wäre vor allem, dass man jenen Ländern ermöglicht, mehr und besser zu exportieren. Dazu gehört:

  • Der Abbau aller Importschranken im Norden, wie es sie vor allem im Agrarsektor unter dem Druck der einschlägigen Lobbys nach wie vor gibt.
  • Der immer wieder von NGOs oder einzelnen Regierungen sabotierte Abschluss eines Welthandelsabkommens, das alle internationalen Geschäfte vereinheitlichen und erleichtern würde (so wie es ja innerhalb Europas der Binnenmarkt mit großem Nutzen für alle tut).
  • Der Verzicht auf einen Brain drain, also das Absaugen der dynamischsten jungen Menschen per Migration.

Vieles aber muss in den Entwicklungsländern selbst geschehen, ob sie nun (hoffentlich) demokratisch oder (leider) autoritär regiert sind, – wobei auf allen Ebenen im Konsens gegebene Hilfe und Expertise aus dem Norden sinnvoll wären.

  • Dazu gehört der Abbau von innerer Bürokratie. WTO-Studien zeigen eindeutig: Je weniger Zeit für Zollformalitäten und Formulare nötig, desto höher die Wirtschaftsleistung.
  • Dazu gehört die innere Infrastruktur, also der Bau von Lagern, Straßen, Bahnen, von guten und billigen Internet-Verbindungen (noch immer hat fast die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Online-Zugang). Wo es das nicht gibt, können die Menschen keine guten Einkommen erwirtschaften.
  • Dazu gehört eine signifikante Reduktion von Korruption und Kriminalität (Industrie ist sinnlos, wenn die Waren gestohlen werden).
  • Dazu braucht es eine funktionierende Justiz und Exekutive: Wirtschaft ist nur möglich, wenn man etwa davon ausgehen kann, dass Rechnungen auch bezahlt werden.
  • Dazu gehört ein Verzicht auf staatseigene Betriebe.
  • Dazu gehört echte Meinungsfreiheit.
  • Dazu gehört Bildung (Lesen, Schreiben, Rechnen) für alle jungen Menschen, insbesondere die oft vernachlässigten Frauen, aber auch die Heranbildung guter Facharbeiter.
  • Und dazu gehört natürlich auch das Verhindern von Kriegen, Stammeskonflikten und Terror (vielerorts ist der islamistische Terror ein massives Entwicklungshindernis).

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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