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Kluge Bücher, bedenkliche Erkenntnisse – und hoffentlich schönes Lesewetter

Der Sommer ist eine gute Zeit, um auch anspruchsvolle Bücher zu lesen. Da etliche Leser um diesbezügliche Hinweise gebeten haben, hier eine kleine und total persönliche Auswahl. Jeweils mit Amazon-Links als Service für jene, die diesen Weg benutzen wollen. Wobei ich aber immer ausdrücklich ermuntere, beim lokalen Buchhändler zu kaufen (sofern der nicht eine Political-Correctness-Zensur versucht, was manche leider noch immer tun…).

Aus Johann Rzeszut: „Der Tod des Kampusch-Kidnappers“ ist das erste Kapitel ja schon Monate vor Fertigstellung des Buches hier in diesem Tagebuch vorgestellt worden. Der frühere OGH-Präsident listet – in einer allerdings juristisch-barocken Sprache – unglaubliche Details und Dokumente auf, die belegen, wie schwer der Verdacht ist, dass rund um die Kampusch-Entführung weitere schwere Verbrechen begangen worden sind. Und vor allem, wie von der Staatsanwaltschaft – aber auch von Teilen der Politik, der Medien und Beamtenschaft – aus dubiosen Motiven eine saubere gerichtliche Aufklärung aller vermutlich passierten Verbrechen rund um die Entführung bis heute verhindert wird. Rzeszut präsentiert auch neue und atemberaubende gerichtsmedizinische Gutachten, die dem Leser den Glauben an das Funktionieren des Rechtsstaats rauben. Die Rache der Staatsanwälte für seine Recherchen war ein jahrelanger Strafprozess gegen Rzeszut, der letztlich aber mit dessen voller Rehabilitierung durch ein unabhängiges Gericht geendet hat (was aber vorerst ebenfalls zu keinen Folgen für die Staatsanwälte geführt hat, die diese absurde Jagd auf Rzeszut unternommen hatten).

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Neuerlich monatelang an der Spitze der Bestsellerlisten stand in diesem Jahr das neueste Werk von Thilo Sarrazin: „Wunschdenken“. Mit einer Fülle von Daten und Fakten zeigt der prominente deutsche Autor sehr konkret und fundiert viele Fehlentwicklungen und Irrtümer von Politik und Medien auf. Er gibt nach seinen großen Standardwerken über den Euro („Europa braucht den Euro nicht“), über die Diktatur der Political Correctness („Der neue Tugendterror“) und über die Immigration („Deutschland schafft sich ab“) im neuen Band einen fundierten wie kritischen Überblick über alle heute entscheidenden Politikbereiche: von der Bildung bis zur Währung, von Europa bis zur Einwanderung. Er zeigt, warum die Regierungen mit ihrer Politik scheitern werden. Und wieder ist es den Mainstream-Medien trotz aller Versuche nicht gelungen, Sarrazin auch nur einen einzigen Fehler nachzuweisen.

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Klaus-Peter Willsch: „Von Rettern und Rebellen“ ist das Werk eines CDU-Abgeordneten, der viele innerdeutsche Fehlentwicklungen bei der Entwicklung der Euro-Währungsunion hin zu einer nicht funktionierenden Transferunion aufzeigt. Aus Rache für seine kritische Haltung wurde er von der CDU/CSU-Fraktionsführung aus dem wichtigen Haushaltsausschuss im Bundestag entfernt. Willsch hat die Machthaber geschmerzt, freilich bisher nichts ändern können.

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Horst Demmler „Wider den grünen Wahn“ listet in eindrucksvoller Dichte all die katastrophalen Fehler auf, mit welchen die Grünen und die mit ihnen eng verbundenen NGOs die europäische Gesellschaft schwer beschädigt haben. Sie haben sich zwar auf vielen Gebieten auch durchgesetzt – aber nur ganz selten recht behalten. Was jedoch von den  meist grün-affinen Medien durchwegs verschwiegen wird.

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Mit dem allerschlimmsten „Erfolg“ der Grünen, der Europa noch mehr beschädigt hat als jede andere von den Grünen ausgelöste politische Fehlentscheidung, befasst sich Horst-Joachim Lüdecke: „Energie und Klima“. Der Klimaexperte hat schon in mehreren Büchern immer wieder viele der unsinnigen Behauptungen analysiert, welche die europäische (insbesondere die deutsche und österreichische) Politik jedoch massiv beeinflussen konnten. Diese Behauptungen stehen auch hinter jenen vielen schikanösen Überregulierungs-Entscheidungen (von der Glühbirne bis zum Staubsauger), an denen die EU zerbrechen könnte.

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Zwar schon über ein Jahr alt, aber immer noch überaus vergnüglich zu lesen ist Birgit Kelle: „GenderGaga – wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will.“ Kelle ist nicht nur als Autorin (und Tagebuch-Gastkommentatorin) bekannt, sondern auch durch viele Talkshows als eloquente, schlagfertige und sympathische Kämpferin wider die sich vielerorts – überall dort, wo man gut von Steuergeldern leben kann, – breitmachenden Genderistinnen. Besonders lesenswert für alle jene, die noch immer glauben, Genderismus habe irgendetwas mit Gleichberechtigung zu tun.

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Ebenfalls leicht lesbar ist Akif Pirinçci: „Umvolkung – wie die Deutschen still und leise ausgetauscht werden“. Allerdings verlässt der Autor (der auch durch belletristische Katzenkrimis bekannt ist) in seiner ätzenden Kritik an der deutschen Politik zum Unterschied von den vorgenannten Werken den Stil eines Sachbuchs und gleitet in die emotionale Polemik ab. Dabei schreckt er auch vor sehr deftigen Formulierungen nicht zurück. Aber keine Frage: Gerade in Tagen wie diesen ist sein Entsetzen über das von der deutschen Regierung angerichtete Flüchtlings-Chaos mehr als glaubwürdig und überzeugend. Das ist es sogar doppelt, weil Pirinçci ja selbst türkischstämmig ist, aber dennoch zur fassungslosen Frage kommt: Wollen die Deutschen zur Minderheit im eigenen Land werden?

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Ebenfalls eine in Europa lebende Migrantin ist Shumona Sinha „Erschlagt die Armen“. Sie kommt aus Bengalen und arbeitete als Dolmetscherin in Frankreich im „Amt für Flüchtlinge“. Sie beschreibt mit unglaublicher Dichte die unzähligen Lügen, die Asylwerber auf europäischen Ämtern erzählen, um das begehrte Asyl zu erhalten. Und sie beschreibt auch angewidert, wie sehr die Asylwerber diese (immer gleichen!) Lügen von gesinnungsethisch getriebenen Sozialarbeitern und diversen NGOs eingetrichtert bekommen haben. Diese belehren die Migranten insbesondere, nie irgendwie zuzugeben, dass sie in Wahrheit aus der Unterentwicklung und der Armut ihrer Heimatregionen entkommen wollten. Am schlimmsten ist jedoch: Sinha hat im sozialistisch regierten Frankreich wegen dieses Buchs ihren Job verloren.

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Ebenfalls die ungebremste Massenzuwanderung nach Europa steht im Zentrum von Vaclav Klaus: „Völkerwanderung – kurze Erläuterung der aktuellen Migrationskrise“. Der langjährige tschechische Staats- und Ministerpräsident geißelt scharf die europäische und speziell deutsche „Flüchtlings“-Politik. Er fordert die Europäer inständig auf, sich von allen gutmenschlichen Tagträumen loszureißen, die so verheerende Folgen haben. Wenn das nicht passiert, gehe Europa unter.

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Gunnar Heinsohn „Söhne und Weltmacht: Terror im Aufstieg und Fall der Nationen“ “befasst sich ebenfalls kritisch mit der Völkerwanderung, jedoch aus einem anderen Blickwinkel als bei den anderen Kritikern üblich (wo man ja meist primär auf die kulturellen, sozialen und ökonomischen Aspekte eingeht oder auf die destruktive Kraft des Islams). Er hingegen analysiert aus der Perspektive der Demographie. Aber auch er kommt zu ganz schlimmen Prophezeiungen für Europa: Dieses werde der Masse der jungen Männer aus der Dritten Welt nicht standhalten können. Das Buch ist zwar schon zehn Jahre alt, aber eigentlich erst in jüngster Zeit ins allgemeine Bewusstsein getreten, seit sich seine Prophezeiungen zu bestätigen beginnen.

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Schon 20 Jahre alt ist Samuel Huntington: „Kampf der Kulturen“. Jedoch nie in dieser langen Zeit ist der vom linken Mainstream gehasste Huntington so sehr von der Entwicklung der Weltgeschichte bestätigt worden wie in den letzten Monaten. Es ist inhaltlich wie stilistisch absolut wert, den „Clash of Civilizations“ neuerlich zu lesen.

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Noch älter ist Jean Raspail: "Das Heerlager der Heiligen." Es ist absolut atemberaubend, wie der französische Autor schon 1973 das Einknicken der sogenannten Intellektuellen, Gutmenschen, der degenerierten Wohlstandsgesellschaft und insbesondere auch der Kirche vor einer Völkerwanderung aus Asien vorwegnimmt.

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Christopher Clark: „Die Schlafwandler: Wie Europa in den ersten Weltkrieg zog“ ist als weltweit bestes Sachbuch der letzten Zeit (zwei Jahre alt) immer wieder zu Recht gerühmt worden. Unglaublich informativ, gut lesbar, und mit unbestechlicher, aber keineswegs überheblicher Distanz geht der australische Autor den vielen Entwicklungen nach, die zum ersten Weltkrieg geführt haben. Wer es noch nicht gelesen hat, sollte es in diesem Sommer unbedingt tun (allerdings das Buch nicht nach Serbien mitnehmen, weil man es dort nicht so liebt…).

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Genauso wichtig und fast ebenso gut lesbar ist Margaret MacMillan: „Die Friedensmacher: Wie der Versailler Vertrag die Welt veränderte.“ Die britische Autorin schildert in hervorragend kulinarischer und doch objektiver Weise die wichtigsten Akteure der Siegermächte, ihre Motivationen und die vielen einzelnen Themen ihres Ringens um die Pariser Vororteverträge nach dem ersten Weltkrieg. Sie zieht dabei auch immer wieder unaufdringlich Schlüsse und Analogien bis herauf in die Gegenwart, was das Buch doppelt wertvoll macht.

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Und zu guter Letzt eine ganz andere, sehr vergnügliche, aber zugleich ebenfalls durchaus lehrreiche Lektüre: Martin Haidinger: „Franz Josephs Land: eine kleine Geschichte Österreichs“. Es ist absolut faszinierend, wie klug, kenntnisreich und zugleich amüsant sich Haidinger durch die gesamte Geschichte jenes Raums bewegt, der heute Österreich ist. In einzigartiger Weise verbindet der Rundfunk-Journalist (der sich übrigens auch bei vielen Lesungen als begnadeter Stimmen-Imitator erweist) Wissen und Ironie, Liebe und Distanz zu diesem Land, woraus ein faszinierendes Büchlein entstanden ist.

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PS: Da ist ja praktisch nichts Belletristisches dabei, werden manche tadeln. Richtig. Aber erstens bin ich da kein Experte; und zweitens ist mir seit Jahren nichts Belletristisches untergekommen, von dem ich sagen würde: „Das müssen Sie gelesen haben“. Aber das liegt wahrscheinlich nur an mir.

PPS: Und wenn diese Tipps für Ihren Sommer zu spät kommen: Jedes des Bücher ist auch im Herbst lesenswert oder als Weihnachtsgeschenk tauglich…

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