Der Islam ist jetzt daham

Samuel P. Huntingtons Buchtitel „Der Kampf der Kulturen“ oder der treffendere englische Originaltitel „Clash of Civilizations“, ist traurige Wirklichkeit geworden. Wie eine Welle des Hasses und der Gewalt fegt einer Feuerwalze gleich eine Horde wild gewordener religiöser Fanatiker durch die Länder des nahen Ostens bis an die Grenzen der Türkei, die nun in die Lage versetzt wird, die Grenzen des Westens und damit des Abendlandes befrieden und beschützen zu müssen.

Leider ist die Wunschvorstellung einer klassischen Kriegshandlung, die sich innerhalb von definierten Grenzen abspielen, nicht gültig. Die Gotteskrieger, wie sie sich selbst bezeichnen, werden in beachtlicher Zahl aus der Jugend der eigenen Länder rekrutiert, was den Regierungen vieler westlicher Staaten und den USA große Sorgen macht.

Ein radikaler Paradigmenwechsel im Bewerten und politischen Handeln ist nun von den Regierenden der westlichen Staaten gefragt, um mit Ihren islamischen Mitbürgern fair, aber auch in Fragen der Sicherheit konsequent umzugehen. Es hilft letztlich nichts, die radikalisierten islamistischen Jugendlichen mit Terroretiketten zu identifizieren und damit von der Gesellschaft zu isolieren. Die Forderung nach Integration ist leider alibihaft und halbherzig verfolgt worden und – wie man auf Grund der Anlassfälle zur Kenntnis nehmen muss – in vielen Fällen auch fehlgeschlagen. Die rasch beschlossenen gesetzlichen Maßnahmen, um die innere Sicherheit zu gewährleisten, greifen entweder zu spät oder daneben. Dazu gehören das Entziehen der Staatsbürgerschaft und das Verbot der Finanzierung von islamistischen Institutionen.

Die Ängste sind es, die sowohl die Mehrheitsbevölkerung als auch die islamischen Mitbürger in einen mentalen Ausnahmezustand bringen. Unser Denken, Fühlen und Handeln ist weit weg von Toleranz und Respekt den Andersgläubigen gegenüber. Die Ängste können auch nicht mit Angriffen von Kampfjets, die gegen die Gotteskrieger zum Einsatz gebracht werden, aufgelöst werden. Das Lösen des von der Staatengemeinschaft geknüpften gordischen Knotens eines permanenten kriegerischen Konfliktes wird nicht leicht sein.

Es besteht nur die Chance, die Jugend unabhängig von jeglicher konfessioneller Anschauung viel mehr in den Fokus erziehungskultureller Maßnahmen zu nehmen. Um Geborgenheit und nicht um Gewinn, Macht und Einfluss geht es. Das Primat von Weltfrieden und nicht die Vormachtstellung eines konsumorientierten Wachstumsfetischismus soll auf die Fahnen einer humanitären globalen Werthaltung geschrieben stehen.

Schlicht und einfach gesagt: Wenn wir unsere Jugend als wertvolle Kinder einer friedlichen Weltgemeinschaft sehen, dann brauchen sie sich nicht als infantile Gotteskrieger in einer Welt von Krieg und emotionaler Kälte bewähren.

Dr. Franz Witzeling: Soziologe und Psychologe

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