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Im Beraterjargon

Ich habe keine Ahnung, was eine „Resilienzstrategie“ ist. Offenbar weiß aber eine (mir unbekannte) Agentur nicht um diesen Bildungsmangel. Sie hat mich jedenfalls via Mail und Post eingeladen, an einer „Österreichischen Resilienzstrategie“ und am „Forschungsprojekt Resilience Monitor Austria“ mitzuwirken.

Die Einladung richtet sich laut ihrem Text an die „Führungsverantwortlichen aus Wirtschaft, Verwaltung, Gesellschaft und Kultur“. Aber: Ich fange nicht nur mit dem Wort Resilienzstrategie nichts an, sondern leite auch nichts. Vor allem aber: Ich will meine Zeit nicht mit Dingen vergeuden, die erkennbar sinnfrei sind. Oder kann man zu Wortgeklingel a la „Leadership und Resilienzmanagement gehen Hand in Hand“ mehr als nur „Aha“ sagen? (Köstliches Detail am Rande: In dem Einladungs-Mail steht beim Datum nicht einmal die Uhrzeit des "Workshops").

Nie werde ich daher erfahren, ob wenigstens für irgendwen anderen dieser „bottom-up Prozess“ einen Sinn ergibt. Oder ob dabei die Phrasendrescher ganz unter sich sind. Die wahrscheinlich nicht einmal den Widerspruch zwischen „Leader“ und „bottom up“ erkennen (Beraterjargon glaubt ja immer, englische Wörter brächten automatisch mehr Substanz).

Ich wollte dieses Mail schon löschen, wie man halt auch andere elektronische Belästigungen löscht. Mehr aus Zufall begann ich dann aber doch, rund um die angegebene Homepage zu recherchieren. Dabei fand ich noch viele weitere hohle Phrasen, den Schwachsinns-Spruch „Nein zu arm und krank“, hässliche Fallfehler und den Slogan „zukunftsfähiges Österreichs“ (der ganz an Wahlplakat-Plattitüden erinnert). Aber vor allem entdeckte ich, wer hinter dem Ganzen steckt. Trotz der häufigen Verwendung des Wortes „Zukunft“ ist das nicht etwa das „Bündnis Zukunft“, sondern es geht um einen „Auftrag der Bundesregierung“, die durch das „Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie“ handelt.

Mit anderen Worten: Der Steuerzahler muss wieder einmal Unsinn finanzieren. Die Verwendung der Schlagwörter „Forschung“ und „Wissenschaft“ vermag ihn dabei überhaupt nicht zu trösten, sondern ärgert nur noch mehr. Diese Schlagwörter werden ja von der Politik keineswegs nur für eine „Resilienzstrategie“ als Vorwand missbraucht, um Steuergeld verbraten. Ganz im Gegenteil, es gibt noch Tausende andere Exempel dieser Art.

Ich ahne schon, was am Ende dieser „Resilienzstrategie“ herauskommen wird (Die konsultierten Quellen meinen übrigens, dass es bei diesem Wort „etwa“ um Widerstandsfähigkeit geht): Es wird wohl die Forderung nach noch mehr Steuergeld sein. Wer wagt denn schon Nein zu sagen, wenn es um mehr Geld für die „Wissenschaft“ geht?

Mit einem Erfolg dieser Strategie lassen sich dann ja zahllose weitere „Forschungsprojekte“ finanzieren. Die ähnlich sinnlos sind. Von denen aber Berater, Parteien und sonstige Profiteure gut leben.

Sie alle haben letztlich immer unser Bestes gewollt, wenn sie laut von positiv klingenden Dingen reden: unser Geld. Und immer noch mehr davon.

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

 

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