Nach der Nationalratswahl droht Österreich politische Lähmung

Autor: Stefan Beig

Warum Babler Kanzler einer Zweierkoalition werden kann

Autor: Klaus Lange

Die sexuelle Revolution frisst unsere Kinder

Autor: Werner Reichel

Wind und Atom – die Gegensätze

Autor: Gerhard Kirchner

Wie die Politik Betriebe schädigt

Autor: Andreas Tögel

Frohe Ostern!

Autor: Markus Szyszkowitz

90 Jahre Februar-Aufstand – 90 Jahre Juli-Putsch

Autor: Herbert Kaspar

Wer die Mär von der Frau als Opfer weitererzählt, ist kein Feminist

Autor: Christian Klepej

Nicht Messer, sondern Menschen töten

Autor: Andreas Tögel

Und wieder eine Print-Zeitung weniger ...

Autor: Günter Frühwirth

Alle Gastkommentare

Buchrezension: Der abgesagte Niedergang der USA

Die zentrale These des Autors Anton Pelinka, seines Zeichens prominenter österreichischer Politikwissenschaftler, lautet: Im gleichen Maße, in dem das politische, wirtschaftliche und militärische Gewicht der Supermacht USA abnimmt, gewinnt der „American way of life“ immer größere Bedeutung – weltweit. Nicht die USA orientieren sich an Europa oder Asien. Rund um den Globus will man sein wie in Amerika.

Bei aller, zum Teil recht vehementen, Kritik wird doch stets am US-Vorbild Maß genommen. Flüchtlingsströme verlaufen bevorzugt in Richtung USA, nicht etwa aus den USA heraus. Es muss also schon einiges am dort praktizierten System stimmen. Wer daheim kaum Chancen sieht, aber es aus eigener Kraft zu etwas bringen will, der geht in die USA – nicht etwa nach Europa, wo so viele (aus Unkenntnis oder Selbstüberschätzung) mit größter Verachtung auf die „kultur- und geschichtslosen Amis“ hinunterblicken.

Lediglich Teile der islamischen Welt grenzen sind heute noch vom „dekadenten Westen“, der von den USA über den Globus verbreiteten Art zu Denken und zu Handeln, ab – ja gehen sogar in entschiedene Opposition dazu.

Mit viel Sachkenntnis (gelegentlich allerdings auch allzu kritiklos bewundernd) beschreibt Pelinka das politische System der „Checks and Balances“ in den USA, die Emanzipation der schwarzen Minderheit und die aktuelle Bevölkerungsentwicklung, die auf den Verlust der Mehrheit der Weißen im Lande zusteuert. Der Autor diagnostiziert beiderseits des Atlantiks eine „Feminisierung von Politik und Gesellschaft“.

Dass diese allerdings nicht nur an einer zunehmenden Kopfzahl weiblicher Akteure in leitenden Positionen zu messen ist, sondern auch mit einem unübersehbaren Linksdrift und kollektiver Sozialdemokratisierung verbunden ist, vergisst er zu erwähnen. Pelinkas eigener politischer Positionierung ist es wohl geschuldet, dass er die sich damit auftürmenden Probleme der Staatsfinanzierung und des Verlustes an individueller Freiheit nicht thematisiert.

Das Buch liefert eine eher unkritische Analyse aus der Sicht des linksliberalen Mainstreams. Pelinka bietet in einigen Passagen interessante Perspektiven, aber kein „Aha-Erlebnis“. Fazit: Leicht lesbare Kost ohne allzu großen Erkenntniswert.

Wir sind alle Amerikaner; Der abgesagte Niedergang der USA
Anton Pelinka
Braumüller-Verlag 2013
189 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-99100-099-0
€ 22,90,-

Andreas Tögel, Jahrgang 1957, ist Kaufmann in Wien.

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print



© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung