Nach der Nationalratswahl droht Österreich politische Lähmung

Autor: Stefan Beig

Warum Babler Kanzler einer Zweierkoalition werden kann

Autor: Klaus Lange

Die sexuelle Revolution frisst unsere Kinder

Autor: Werner Reichel

Wind und Atom – die Gegensätze

Autor: Gerhard Kirchner

Wie die Politik Betriebe schädigt

Autor: Andreas Tögel

Frohe Ostern!

Autor: Markus Szyszkowitz

90 Jahre Februar-Aufstand – 90 Jahre Juli-Putsch

Autor: Herbert Kaspar

Wer die Mär von der Frau als Opfer weitererzählt, ist kein Feminist

Autor: Christian Klepej

Nicht Messer, sondern Menschen töten

Autor: Andreas Tögel

Und wieder eine Print-Zeitung weniger ...

Autor: Günter Frühwirth

Alle Gastkommentare

Nobelpreise: unzeitgemäße Vergabepraxis – Her mit der Quote!

Die kürzlich erfolgte Vergabe der Nobelpreise für das Jahr 2013 bietet einen guten Anlass, sich die Liste der bisher geehrten Personen etwas genauer anzusehen. Insgesamt wurden die Preise (inklusive „Wirtschaftsnobelpreis“) an bisher 876 Personen verliehen, wovon einige mehrfach ausgezeichnet wurden. In mehreren Jahren, besonders während der beiden Weltkriege, entfiel die Preisvergabe. In den meisten Kategorien (ausgenommen Literatur) überwiegt die gleichzeitige Ehrung mehrerer Laureaten.

Die folgende Betrachtung konzentriert sich auf die Wissenschaftspreise, und zwar jene für Physik, Chemie und Medizin (Physiologie). Eine Vergabe nach sachlichen, anstatt nach politisch-ideologischen Kriterien ist hier wahrscheinlicher als in den übrigen Sparten. Man sollte nicht übersehen, dass in Skandinavien die politische Landschaft noch weiter links angesiedelt ist als im Rest Europas. Eine entsprechende politische Schlagseite bei der Preisvergabe ist unvermeidlich. Der Friedensnobelpreis bleibt daher unberücksichtigt.

Sein rein politischer Charakter ist offenkundig. Da er bevorzugt an Kriegstreiber wie Theodore Roosevelt, überflüssige Vereine wie das „Ständige Internationale Friedensbüro“ in Genf, den Völkerbund, die UNO und/oder deren Funktionäre, Politverbrecher wie Le Duc Tho, Mordbrenner wie Yassir Arafat und Windbeutel wie Al Gore und Barack Obama verliehen wird, erhebt sich die Frage, welcher Teufel das Nobelkomitee bei der Auswahl der Preisträger in dieser Kategorie reitet.

Aus denselben Gründen wird auf die Würdigung der Kategorie Literatur verzichtet. Auch der Literaturnobelpreis wird überwiegend aus politischer Opportunität verteilt und hat mit der Qualität des Oeuvres der Ausgezeichneten allenfalls am Rande zu tun.

Der seit 1969 verliehene „Wirtschaftsnobelpreis“ bleibt ebenfalls unberücksichtigt und zwar aus zwei Gründen: Zum einen handelt es sich um keinen „echten“ Nobelpreis, sondern es ist ein „von der schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestifteter Preis für Wirtschaftswissenschaften“. Zum anderen ist seine Vergabe nicht weniger stark politisch motiviert als die des Friedensnobelpreises.

Dass sich die schwedischen Reichsbanker einmal dazu herablassen, einen nicht bedingungslos Staatsgläubigen für seine Forschung zu ehren, ist ein Ausnahmefall. Wenn es doch geschieht – wie im Fall Friedrich August von Hayeks anno 1974 – dann muss er seinen Preis mit einem ultralinken Paternalisten (diesfalls mit dem – zu Recht – längst vergessenen Gunnar Myrdal) teilen. Immerhin stellen die schwedischen Zentralbanker damit ihren ausgeprägten Sinn für grotesken Humor unter Beweis.

566 Mal wurde der Nobelpreis in naturwissenschaftlichen Disziplinen verliehen: 166 Mal für Chemie, 196 Mal für Physik und 204 Mal für Medizin. Bis 1945 dominierte Deutschland alle drei Fächer und stellte mehr Preisträger als alle anderen Nationen. Die USA spielten bis dahin keine herausragende Rolle. Ab 1946 stellt sich das Bild vollständig anders dar: In den letzten Dekaden vergeht kaum ein Jahr ohne amerikanische Laureaten. Stellten die USA bis 1945 18,37 Prozent der Preisträger in Physik, 6,38 Prozent in Chemie und 14 Prozent in Medizin, konnten sie nach dem Krieg in jeder der drei Kategorien eine absolute Mehrheit, nämlich 54,11 Prozent in Physik, 51,2 Prozent in Chemie und 57,5 Prozent in Medizin erringen. Die Bedeutung der deutschen Wissenschaftler ging dagegen zurück – auch gegenüber den Briten, der nunmehr erfolgreichsten europäischen Nation. Zu berücksichtigen ist bei diesen Betrachtungen indes der „Brain-Drain“ in Richtung USA. Viele der US-Preisträger waren oder sind keine gebürtigen Amerikaner, sondern Immigranten aus Europa und Asien (auch Beethoven und Hitler feierten ihre größten Triumphe schließlich nicht in den Ländern ihrer Geburt…).

Schwarze Gesichter sucht man bei den Wissenschaftsnobelpreisträgern vergebens. Es gibt keine. Eine überwältigende Mehrzahl der Gewinner ist weiß. Die Muslimische Welt, die immerhin 20 Prozent der Weltbevölkerung stellt, ist mit insgesamt vier Preisen (zwei davon in Medizin) ebenso krass unter-, wie Juden überrepräsentiert sind. 111 (oder 19,61 Prozent) der Preisträger waren oder sind Juden – und das bei einem Anteil von nur 0,2 Prozent an der Weltbevölkerung. Das sollte passionierte Antisemiten zum Grübeln veranlassen…

Der Ferne Osten spielt bei den Nobelpreisen eine überraschend geringe Rolle. Japan ist mit 15 Verleihungen (eine davon vor 1946) die erfolgreichste Nation Asiens. China konnte bislang erst zwei Mal (in Physik) reüssieren. Auch der Anteil der Sowjetunion/Russlands nimmt sich mit 12 Ehrungen (zwei davon vor 1946) bescheiden aus. Der Frauenanteil ist extrem niedrig – hier kann wohl nur eine verbindliche Quote Abhilfe schaffen. Besonders der Physikpreis ist absolut „genderungerecht“ verteilt – er ging erst zweimal an Frauen. Jener für Chemie viermal und der für Medizin zehnmal. Marie Curie gewann die Auszeichnung sowohl in Physik (1903) als auch in Chemie (1911). Linus Carl Pauling landete als bislang einziger Mann ebenfalls in zwei verschiedenen Kategorien Erfolge – allerdings nur einen davon in einer Naturwissenschaft (Chemie 1954, den anderen für Frieden 1962).

Wie sind die beschriebenen Ergebnisse zu interpretieren? Jene nicht wenigen Europäer, die sich gegenüber den angeblich „dummen und ungebildeten Amis“ gerne aufs hohe Ross setzen, sollten ihr Urteil überdenken. Tatsache ist, dass medizinische Innovationen heute zu zwei Dritteln aus den USA kommen. Ausgemachte Blödmänner können da nicht am Werk sein. Die Fähigkeit einiger weniger Europäer, fehlerfrei Ovid oder Platon in Originalsprache zu zitieren, dürfte für deren persönliches Fortkommen und den Fortschritt der Menschheit von deutlich geringerem Wert sein, als aus den USA stammende Entwicklungen neuer Therapien zur Behandlung maligner Erkrankungen…

Besonders erstaunlich erscheint es, dass der wachsame Blick stets aufregungsbereiter Gender- und Minderheitsanwälte bislang offenbar noch nicht auf die Vergabepraxis des Nobelkomitees gefallen ist. Lächerliche 2,41 Prozent Frauenanteil bei den Chemienobelpreisen oder skandalöse 1,02 Prozent in der Kategorie Physik sind ja wohl einzig und allein den in der Stockholmer Jury herrschenden, patriarchalen und heteronormativen Strukturen geschuldet. Dass bislang kein einziger der Wissenschaftspreise an einen Schwarzen, Türken, Inuit oder Roma vergeben wurde, wirft zudem ein grelles Licht auf den vom Vergabekomitee zelebrierten Rassismus. Ein Skandal! Damit und mit der himmelschreienden Diskriminierung von Muslimen muss nun endlich Schluss sein!

Es ist daher höchste Zeit für eine Quotenregelung! Analog zu den eben im Zuge der in Deutschland stattfindenden Koalitionsverhandlungen beschlossenen künftigen Vergabepraxis in Aufsichtsräten deutscher Unternehmen, sollten mindestens 30 Prozent aller Wissenschaftsnobelpreise (besser wären 50 Prozent!) für Frauen reserviert werden. Außerdem 20 Prozent für die Söhne und Töchter Allahs. Diese Ziele wären allerdings zweifelsfrei leichter zu erreichen, wenn die Kategorie Medizin/Physiologie um die Fachgebiete Kosmetik und Haarpflege und die Kategorien Physik & Chemie um das Fachgebiet Entwicklung von Bombengürteln erweitert würde. Mit ein wenig gutem Willen sollte dann eine sozial, ethnisch und gendergerecht ausgewogene Vergabe der Nobelpreise möglich sein. Das halsstarrige Festhalten an unzeitgemäßen, rein leistungs- und ergebnisorientierten Vergabeprinzipien sollte endlich überwunden werden!

Andreas Tögel, Jahrgang 1957, ist Kaufmann in Wien.

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print



© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung