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Fußnote 483: Die kleinen Zeichen sind die wirklich großen

Der Iran ernennt erstmals Frauen zu Botschaftern.

Das ist ein ganz starkes Indiz, dass sich dort mit dem neuen Präsidenten erstmals wirklich die Modernität durchsetzt. Dass also nicht bloß, wie von manchen befürchtet, mit lächelndem Gesicht die gleiche Politik fortgesetzt wird. Für mich ist das auch noch aus einem persönlichen Erlebnis heraus signifikant. Ich war einst einer von rund zehn Gästen, die Außenminister Mock zu einem Abendessen für einen scheidenden iranischen Botschafter geladen hat. Obwohl das strenge Protokoll bei Abendessen eigentlich immer Ehefrauen dazulädt, war natürlich – natürlich? In Wien? – keine dabei. Es gab auch nur männliche Kellner. Selbst die an der Wand hängenden Bilder waren verhängt, damit die Iraner nicht einmal dort vom Anblick einer Frau belästigt waren. Das liebedienerische Außenamt ließ auch natürlich – natürlich? In Wien? – keinen Alkohol servieren. Hätte Mock nicht seine Ansprache mit dem bei ihm einprogrammierten „Meine Damen und Herren“ begonnen, wäre man gar nicht draufgekommen, dass es noch ein zweites Geschlecht auf der Welt geben könnte.

PS: Umso köstlicher war es, als dann der Fotograf fürs offizielle Abschiedsfoto kam: Denn der war ein hübsches Mädchen. Im Minirock. Und die scheinprüden Iraner haben es überlebt . . .

 

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