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Ungeliebte Kapazitätsmärkte – Niemand will investieren

Große Unsicherheit herrscht derzeit darüber, wie für den ständig ansteigenden Anteil der Erneuerbaren Energien ein entsprechender Ausgleich geschaffen werden kann, für jene Zeiten, wo kein Wind weht und die Sonne nicht scheint. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf Gaskraftwerke gelegt, die in ausreichender Zahl gebaut werden sollten.

Das Problem ist, dass bei den derzeitigen Gaspreisen niemand investieren will, weil die Investitionen nicht verdient werden können. ??Unter den zu erwartenden Gegebenheiten, dass die Anlieferung von grünem Strom wesentlich steigen wird und die Strompreise sich nicht wesentlich erhöhen werden, gibt es nur zwei Stellschrauben an denen gedreht werden kann.

Die Gaspreise müssen angepasst werden, um Gaskraftwerke zu ermöglichen.
In der Vergangenheit gab es so genanntes „Kraftwerksgas", das zu Preisen angeboten wurde, die sich an der Konkurrenzenergie (etwa Kohle) orientierten, das war meist deutlich unter den Marktpreisen für Gas. Diese Zeiten sind vorbei. Viele potentielle Kraftwerksbetreiber verlangen daher eine Anbindung der Gaspreise an die Strompreise, zumindest für einen Teil der Liefermenge. Derartige Angebote gibt es bereits am Markt, was aber noch immer nicht ausreicht, um die Vollkosten abzudecken.

Auch die heimischen Betreiber von Gaskraftwerken leiden unter den hohen Preisen der Langfristverträge mit Gazprom. Die Russen haben bisher wenig Bereitschaft gezeigt, an der Preisschraube zu drehen.?

Bleibt als zweite Möglichkeit eine Änderung der Rahmenbedingungen und damit befindet man sich bereits bei dem heiklen Thema der „Kapazitätsmärkte".
Es geht dabei darum, ob der Neubau von Kraftwerken subventioniert werden soll. Das heißt im Klartext, dass ein Teil der Liberalisierung der Energiemärkte wieder zurückgenommen würde. Politiker und Stromversorger wollen das eigentlich nicht. Österreich Energiemanager sehen dies als einen Rückschritt an. Wirtschaftsminister Mitterlehner: „So etwas ist nicht nötig". ?

Während in Österreich noch keine Überlegungen für Kapazitätsmärkte bekannt sind, überlegt die deutsche Bundesregierung eine direkte Subventionierung der Investitionskosten im Ausmaß von 15 Prozent (für Investitionsentscheidungen zwischen 2013 und 2016) unter der Voraussetzung, dass die Kraftwerke CCS-fähig (CO2-Abscheidung) sind. Zudem dürfe der Betreiber nicht über einen Marktanteil von mehr als fünf Prozent des Stromerzeugungsmarktes verfügen.

Bezahlt sollen diese Subventionen aus den staatlichen Einnahmen aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten werden. ??Das könnte allerdings in Brüssel auf Widerstand stoßen, wo man derzeit an einheitlichen Vorgaben für derartige Beihilfen arbeitet. Es geht darum, dass nur Kraftwerke gefördert werden, die die gesamte Prozesskette zur Abscheidung und Abspeicherung von Kohlenstoff bis 2020 tatsächlich vornehmen können. Dies wird weder in Deutschland noch in Österreich der Fall sein, weil dies politisch derzeit nicht gewollt wird.

Wie die Energiewende funktionieren wird steht somit nach wie vor in den Sternen. Weder der Kraftwerkausbau noch der dringend notwendige Ausbau der Übertragungsnetze ist auf Schiene. Überschüssige Strommengen von norddeutschen Windrädern werden somit unerwünscht nach Tschechien, Polen und auch Österreich schwappen und Unruhe in die nationalen Stromnetze bringen. Retten könnte man sich indem man den Strom einfach nicht hereinlässt (also den Phasenschieber zumacht). In Polen ist das angedacht, die Tschechen wollen das nicht und möchten eher die heimischen Übertragungsnetze ausbauen. In Österreich ist das Problem in nächster Zeit noch nicht allzu dringend zu lösen.

Dieter Friedl ist Österreichs führender Energie-Journalist. Er gibt 14-tägig den unabhängigen elektronischen „Energiedienst“ heraus, der unter der E-Mail Adresse kontakt@elisabethgall.at abonniert werden kann. Der „Energiedienst“ informiert über alle Energiefragen.

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