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Alle feuern – oder was?

If you pay peanuts, you get monkeys. Wenn man nicht marktgemäß zahlt, hat man bald lauter Affen im Tempel. Egal wie sehr Boulevard- und Politik-Populisten gegen hohe Gehälter schimpfen: Die wenigen wirklich guten Leute ziehen immer dorthin, wo sie am meisten verdienen. Sie aber sind oft entscheidend für Tausende andere Jobs.

Das gilt im Wettbewerb zwischen Firmen oder Banken genauso wie bei jenem zwischen Ländern. Um noch ein weiteres englisches Schlagwort zu bemühen: Der Brain Drain zieht die besten Kräfte in Länder mit hohen Einkommen, niedrigen Steuern und ausreichender Lebensqualität (Sicherheit, Schulen, Gesundheit und Infrastruktur).

Aktionäre haben meist nichts dagegen, wenn manche Vorstände sogar etliche Millionen Euro im Jahr verdienen, solange ihnen auch selbst ein guter Ertrag gesichert ist. Sie sind nur dann empört, wenn superverdienende Vorstände ein Unternehmen in den Misserfolg führen, wenn das Management finanziell sehr gut wegkommt, während sie als Eigentümer einen schweren Substanzverlust hinnehmen müssen. Besonders ärgerlich sind Fünfjahresverträge und Langfristboni, die selbst einem wegen schlechter (Unternehmens-)Führung gefeuerten Vorstand beim Abschied einen dicken Scheck einbringen.

Die Verantwortung dafür trifft natürlich die Aufsichtsräte, die solche Führungsverträge absegnen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Aufsichtsräte primär aus Herrschaften bestehen, die anderswo selber Vorstände sind, die also das eigene Standesinteresse in den Genen haben. Es gibt aber auch  durchaus internationale Beispiele, wo Vorstände in schlechten Jahren absolut Null verdient, ja über ihren obligatorischen Aktienbesitz sogar einen echten Verlust erzielt haben.

 Man kann mit zu großer Peanuts-Sparsamkeit freilich auch großen Schaden anrichten. Das zeigt jetzt die Entwicklung der deutschen Hypo Real Estate und ihrer Bad Bank, wo fast so viel wacklige Forderungen und Anleihen lagern, wie die gesamte griechische Staatsschuld ausmacht. Dort ist ja die unglaubliche Peinlichkeit passiert, dass man sich um nicht weniger als 55 Milliarden Euro verrechnet hat, und dass deswegen nicht einmal irgendjemand seinen Job verloren hat. Besonders nachdenklich macht die Erklärung dieses „Rechenfehlers“, die nun in Deutschland kursiert: Zu viele sachkundige Mitarbeiter haben die HRE verlassen, weil dort nach dem Crash die Gehälter gedeckelt worden sind.

Das zeigt ein teuflisches Dilemma: Jedermann in Deutschland hätte zwar am liebsten die ganze HRE-Mannschaft an die Luft gesetzt. Aber selbst bei der Abwicklung des größten Schadensfalles der deutschen Wirtschaftsgeschichte ist man vom Wissen jener Mannschaft abhängig, die beim Absturz an Bord war. Und es ist oft nur sehr schwer herauszufinden, wer davon zu den Versagern zählt und wer den Karren noch aus dem Dreck ziehen könnte.

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