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Die Panzerknackerbande

Von der deutschen Linkspartei bis zu vielen Demonstrationen ertönt heute der Ruf: Verstaatlicht die Banken! Das fordern aber nicht nur extremistische Dummköpfe, sondern auch Medien und sogenannte Kulturschaffende.

Lernen Menschen eigentlich nie etwas aus der Geschichte? Lernen könnten sie etwa aus der Krise 2008/09. Damals sind vor allem jene Banken ins Schleudern gekommen, die direkt oder indirekt unter der Kontrolle der Politik standen: Von der Hypo Alpen-Adria über die meisten anderen Landes-Hypos und die Investkredit bis zur Kommunalkredit konnte man hierzulande genau – und um teures Lehrgeld – sehen, welche Folgen politische Eigentümerschaft hat. Auch in Deutschland sind primär die den Bundesländer gehörenden Landesbanken gegen die Wand gefahren. Wer weiter zurückblickt, findet mit Bawag, Länderbank, Zentralsparkassa, Creditanstalt oder Bank Burgenland viele weitere Beweise, welch schweres Unheil die Politik in der Eigentümerfunktion anrichtet.

Das heißt gewiss nicht, dass privatwirtschaftlich strukturierte Banken immun gegen Gaunereien wären. Aber ganz offensichtlich sorgen real existierende Eigentümer für viel effizientere Kontrollen und damit Barrieren gegen einen Crash als Politiker, die nur fremdes Eigentum verwalten.

Rufe nach Bankenverstaatlichung ertönen aber auch von vielen Politikern. Diese wollen neuerdings ständig Banken retten, die gar nicht nach Hilfe rufen. Diese wollen die Regierungen aber künftig nicht mehr bloß als Gläubiger, sondern gleich als Miteigentümer der Banken sehen.

Das klingt harmlos, sollte aber alle Alarmglocken läuten lassen. Denn es ist ja niemand anderer als die Staaten selbst, es sind also Regierungen und Politiker, die alleine die Hauptschuld an der schweren Krise tragen. Banken kommen derzeit nicht etwa deshalb in Schwierigkeiten, weil sie riskant spekuliert hätten oder weil Andreas Treichl binnen zweier Wochen seine Meinung über bestimmte Risken geändert hat, sondern weil Staaten krachen wie die Kaisersemmeln, obwohl sie noch vor kurzem als sichere Schuldner gegolten haben.

Und jetzt sollen ausgerechnet Staaten die Banken übernehmen? Das ist ungefähr so, wie wenn man der Panzerknackerbande die Kontrolle über den Goldschatz der Nationalbank gäbe.

Nun sind Rettungskredite an Banken nicht total auszuschließen, wenn nach einer Pleite Griechenlands nur dadurch eventuelle Domino-Effekte zum Schaden von Sparern und Realwirtschaft vermeidbar sein sollten. Aber wenn die Staaten künftig in den Banken auch als Eigentümer anschaffen wollen, dann wollen sie das nur deshalb, weil sie unser Bestes haben wollen. Nämlich unser Geld, das auf den Banken liegt. Selbst wenn Regierungen schwören, das nicht zu wollen, werden sie in Zeiten der Krise der Versuchung nicht widerstehen, in den Banktresor zu greifen.

Trotzdem schreien so viele Bürger nach einer Enteignung der Banken. Was irgendwie fassungslos macht.

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

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