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Staatssportler, Privatkapellen und Sklavenkellner

Es braucht keine Abschaffung der Wehrpflicht, keine Volksbefragung, um die ärgsten Skandale im Bundesheer abzuschaffen. Es würden einfache Weisungen von Norbert Darabos genügen – und den Mut des Burgenländers, das Aufheulen von Landeshauptleuten, Sportfunktionären, Offizieren und Unteroffizieren total zu ignorieren.

Denn 2100 von 24.000 Rekruten werden als Gratis-Kellner in Offiziers- und Unteroffiziers-Casinos verwendet. Was den Herren (und neuerdings auch einigen Damen) in Uniform den Aufenthalt in ihren exklusiven Aufenthaltsräumen viel angenehmer und billiger macht. Eine unglaublich große Zahl von Privatdienern, die sofort auf Null reduziert gehört.

Denn für persönliche Dienstleistungen ist die Wehrpflicht nicht mehr zu rechtfertigen – auch wenn solche Ordonnanz-Dienste in vielen Armeen eine lange Tradition bis tief in feudale Zeiten zurück haben. Übrigens nicht in jeder: als ich einmal in einer israelischen Kaserne war, saßen dort die Offiziere im gleichen Speisesaal wie die Mannschaft – dort natürlich auch sehr viel junge Frauschaft. Und alle mussten sich um ihr Essen anstellen. Ich will jetzt nicht lange analysieren müssen, ob die israelische oder die österreichische Armee effizienter ist.

Aber es geht nicht nur um die persönlichen Kellner der Herrn mit goldenen und silbernen Sternen am Kragen. Fraglich ist auch, weshalb allein im Vorjahr 307 Präsenzdiener als Militärmusiker gearbeitet haben (sowie eine Anzahl von Berufssoldaten). Gewiss: Militärmusik gehört etwa bei Staatsbesuchen zum Pflichtelement. Sie ist auch eine kulturell wertvolle Tradition. Aber es ist absolut nicht einzusehen, dass jeder Landeshauptmann auf Bundeskosten quasi eine private Militärmusik hat. Nur um seine provinzielle Repräsentation imposant gestalten zu können.

Aber nicht nur die Landeshauptleute werden via Bundesheer subventioniert. Das gilt auch für den Spitzensport. Denn zahlreiche österreichische Sportler sind beim Bundesheer fest angestellt, aber fast das ganze Jahr über als Profis bei Training oder Wettkämpfen unterwegs. Das Staatssportlertum war schon im Kommunismus eine der übelsten Erscheinungen. Und angesichts der Gesundheitsschäden bei vielen Spitzensportlern gibt es schon längst kein Argument mehr, diesen irgendwie zu fördern – was Darabos dennoch nicht nur über die Anstellung beim Bundesheer, sondern auch in sehr direkter Form über zahllose Förderungen macht. So wie all seine Vorgänger als Sportminister.

Diese Sportförderungen sind zumindest moralisch nicht mehr zu rechtfertigen. Nicht nur dann nicht, wenn man einen Oppositionspolitiker wegen deren Verwendung vor Gericht bringen will.

 

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