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Von Reichen und Armen. Und Statistiken

 In Tschechien und der Slowakei geht es den Menschen am besten. Dort gibt es am wenigsten Arme. Zu diesem Urteil muss man zumindest kommen, wenn man den von diversen linken Organisationen ständig zitierten Armutsstatistiken Glauben schenken würde.

Alle paar Wochen hetzen jedenfalls linke Medien (also der ORF an der Spitze) gegen die angebliche neoliberale und unsoziale Kälte in Österreich. Das Argument: Nicht weniger als erschreckende 12 Prozent seien armutsgefährdet. Dabei wird in bekannt linker Großzügigkeit  bei der Berichterstattung meist noch auf den Wortteil „gefährdet“ verwiesen. Und dann sind die zwölf Prozent „arm“. Obwohl sie über Auto, Wohnung, Fernseher, Computer und durchaus ausreichend Kleidung und Essen verfügen.

Das Gerede von ständig wachsender Armut ist für die Ideologen des linken Mainstreams aber ein guter Mechanismus, um bei den Bürgern schlechtes Gewissen auszulösen. Die Berichte werden dann regelmäßig zum Anlass genommen, um den Ruf nach Steuererhöhungen zu begründen. Natürlich nur  bei den „Reichen“. Wobei freilich viele Österreicher inzwischen erschreckt draufgekommen sind, dass sie möglicherweise selbst die Reichtumsgrenze überschritten haben.

Wenn man etwa eine ordentliche Eigentumswohnung, ein neues Auto, ein Wochenendhäuschen, etwas Schmuck und ein bisschen an Rücklagen fürs Alter hat, dann hat man höchstwahrscheinlich bereits die Vermögensgrenze von einer Million überschritten, bei der für etliche SPÖ-Politiker der zu konfiszierende Reichtum beginnt. Selbst die SPÖ hat nicht weniger als 70.000 von ihren Steuerplänen betroffene Österreicher (wozu noch deren Familien kommen) gezählt.

Wahrscheinlich sind es jetzt schon viel mehr als 70.000 – und mit Sicherheit wird die in Kürze erwartete Inflation die Zahl der Vermögenssteuerzahler noch weiter erhöhen. Ganz automatisch, ohne dass man weitere Gesetzesänderungen braucht. Diese Reichen hätten, so wird nun ohne jeden Beweis behauptet, ihren Reichtum allesamt durch Spekulation erworben. Was ja jedenfalls böse ist (unabhängig davon, was überhaupt Spekulation sein soll), während die Selbstbedienung der Wiener SPÖ durch Korruption – also den Griff in öffentliche Kassen – ja offenbar lobenswert ist.

Aber in Wahrheit sind diese Armutsgefährdungs-Angaben extrem unseriös und manipulativ. Erstens wird dabei nie angegeben, wie viel Prozent davon (Sozial-)Migranten sind. Denen die österreichische Armutsgefährdung tausendmal lieber ist als das, was sie daheim zurückgelassen haben.

Und zweitens: Schaut man die internationalen Statistiken an, dann sind ausgerechnet Tschechien und die Slowakei die Länder mit der geringsten Armutsgefährdungsquote.

Wer kann da diese dramatischen Angaben, mit denen etwa eine sogenannte Armutskonferenz ständig operiert, noch ernstnehmen? Weiß doch jeder Österreicher über die Lebensverhältnisse in den Reformländern – trotz des dortigen schönen Wirtschaftswachstums – Bescheid. Auch hier gilt (noch immer) mit Sicherheit: Lieber in Österreich armutsgefährdet als ein durchschnittliches Einkommen in jenen Ländern.

Aber selbst wenn man diese Diskrepanz außer Acht lässt, stößt man auf ein merkwürdiges Phänomen: Dass ausgerechnet in Ländern mit Flat tax die Armutsgefährdung geringer ist als in Österreich mit seiner gewaltigen Progression bei der Steuer (Zur Erinnerung: Flat tax bedeutet, dass von jedem Einkommen nach Abrechnung eines Freibetrags der gleiche Prozentsatz zu versteuern ist und nicht wie bei uns ein mit der Höhe des Einkommens steigender Prozentsatz).

Wären also die Armutsstatistiken ernst zu nehmen, dann müssten SPÖ&Co lieber heute als morgen für die Flat tax auf die Barrikaden steigen, statt gebetsmühlenartig zu behaupten, eine solche Flat tax würde die Unterschiede von Reich und Arm vergrößern.

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